er Ser5 Ha RETURN TO LIBRARY OF MARINE BIOLOGICAL LABORATORY WOODS HOLE, MASS. LOANED BY AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Marge ER He BE Verhandlungen der kaiserlich-königlichen = zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Herausgegeben von der Gesellschaft. gahrsans 15Gi. N. Band. Mit 17 Tafeln. . — Wien, 1861. Im Inlande besorgt durch W. Braumüller, k. k. Hofbuchhändler., Für das Ausland in Commission bei F. A. Brockhaus in Leipzig. „Duleissimum enim fructum profert historiae naturalis eultura, dum virorum iisdem studiis ejusdemque veritatis indagationi conjunctorum commereium, benevolentiam amieitiam comparat.* Turner, muscologiae hibernicae specimen, in praefatione, p. VIIT. Vorwort. Die verehrten P. T. Mitglieder erhalten hier den 11. Band der Verhandlungen und als unentgeltliche Beigabe Herrn August Neilreich’s Nachträge zu Maly’s Flora austriaca, welche der hochgeehrte Herr Verfasser der Gesellschaft, für die er mit so warmer Theilnahme unermüdet wirkt, gütigst überliess; hiefür sei demselben der innigste Dank aus- gesprochen. Dass aber die Zahl dieser wackeren Theil- nehmer, die der Gesellschaft mit aller Liebe anhängen sich überhaupt nicht verringert, dass der ehrenvolle Standpunkt, den, sich die Schriften bisher errungen, würdig behauptet worden, davon möge der vorliegende Band Zeugniss geben. Auch heuer hat mein lieber College, Herr Dr. H. W. Reichardt, den Druck der Schriften ganz allein besorgt, eine wahrlich nicht geringe Mühewaltung „ für deren eifrige Besorgung das pünktliche Erscheinen jedes Heftes am Schlusse des Quartals spricht. vI Möge durch fernere freundliche Mitwirkung der ver- ehrlichen P.T. Mitglieder, die Zahl derselben zu vermehren, die Gesellschaft sich fort und fort vergrössern. Denn in der Verbreitung der von unserer Gesellschaft vertretenen Wissenschaften liegt ja ihr Hauptzweck und durch die so gewonnenen Mittel wird allein es möglich, die Schriften immer würdiger auszustatten. Wien, im December 1861. Georg Ritter von Frauenfeld, Secretär. Inhalt. — cn —- Sitzungsberichte. Sitzung am 2. Jänner. 6. v. Frauenfeld: Ernennung Julius Ritt. von Schröckinger- Neudenberg zum Präses-Stellvertreter für 1361 — Bewilligung der Subvention für 1861 vom k.k. h. Staats-Minist. — Vorlage des 4. Quartals vom Jahrgange 1860 der Gesell- schaftsschriften . A. Neilreich: Besprechung von Bee Kak über las Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen . G. v. Frauenfeld: > N von F. Stein- dachner r.,..: „Bene ; — Dr. Giraud’s Aufkate über neue Arten des en Bde E — Beiträge zur Moosflora des Banates und Anzeige eines Werkes über die Fische Serbiens von Pancic 2 — Schreiben von Dr. Bernstein in Gadok auf Java über Formieinen. . . . s — Beitrag zur Fauna aha — Ornithologische Notiz — Bericht über den Aquarien- Salon Sitzung am 6. Februar. G. v. Frauenfeld: Empfangsbestätigung vom Comite für Heug- lin’s Expedition über die von der Gesellschaft er deten Beiträge . : . 3 0.000 ee — Schreiben Rabenhorst's über ie andung eines Unter stützungsvereines für Hinterlassene von Naturforschern Fr. Löw: Besprechung eines von Chyzer eingesendeten Aufsatzes über Ungarns Urustaceen 5, oe Br J. Juratzka: Beiträge zur Moosflora Destsrreich 3 J. Hyrtl: Ueber die Nierenknäuel der Haie. L. Fitzinger: Dank für diesen Vortrag . - K. Petter: Beitrag zur Flora Niederösterreichs . Fr. Steindachner: Ichthyologische Mittheilungen a m nn I VIII Seite A. Pokorny: Ueber Mycetozoa ... a a 13 K. Hölzl: Botanische Beiträge aus a Mer ES 13 H. W. Reichardt: Fasciation von Eupharbia Oyrunissins AR 13 G. v. Frauenfeld: Vorlage von zoologischen Notizen über Ve- sperugo Nathusii und Mus hortulanus in Kaschau von Jeittelesgs..® ES se 14 — Schreiben von Dempid über ie in Baker Rn 16 — Bericht über den Aquarien-Salon . .. . u... 2... 47 Sitzung am 6. März. G. v. Frauenfeld: Schreiben v. er in Betreff seiner Tauschanstalti 2... 2. u oc 19 J. Kerner: Die Flora des De elsteiner weder ee 19 H. W2Reichardt: Moostlora des Wechsels. .7. 2. erg 19 G. v. Frauenfeld: Beiträge zur Kenntniss der Insecten-Meta- merphose‘. .... RER 19 — Ichthyologische een von See:ae nn ET 1a 19 — von Töth’s Rotatorien und Daphnien Pest-Ofens .... . 19 Er. Unger, Fossile Flora, yon Deyarı. ., ..0 217. 20er 20 J. Ritter vv. Schröckinger: V Selschung‘ von sen mit Sehlerlinp.. 1%, 110hr: ale nen lehsttlaz, = er De ee 20 Sitzung am3. April. Th. Kotschy: Bewilligung der Subvention von Sr. k. Hoheit dem Hrn: !Erzlierzoge Rainer 00% „INN. Vene — Beitritt Schmerling’s und Plener’s. ... . „u 2... .223 G. v. Frauenfeld: Vorlage des 1. Quartals .... . eur 23 — Vertheilung des Cataloges von Erber's Tauschensedk Be 2 R. Kner: Ueber die Kiemenanhänge der Charaeinen ...... 23 A. Kerner: Zeitliche Umwandlung von Pflanzenformationen . . 23 S. Reissek: Besprechung von Bolle’s Aufsatz über die Scrophu- larien der canarischen Inseln . . El 23 G. v. Frauenfeld: Egger’s dipterologische Beiträge EEE 2% — Mittheilung von Fitzinger’s Beschreibung eines neuen Ba- trachiers aus Neu-Seeland.. ... . a 24 Th. Kotschy : Schilderung der Frage Pollästiuas Pr: 24 Jahressitzung am 11. April. J. Ritter v. Schröckinger: Eröffnungsrede und Rechenschafts- bericht‘ ..%..,..- 2.7. 20:2# 0, 232 on ee i 25 H. W Reichardt: Jahresbericht. . . . „user ‚ee 29 K. Kreutzer: Bericht über die. Bibliothek 2... ... 32 J. Juratzka:; Rechenschäftsbericht, . . 2 Ve re 33 ErnennungAder, Gensoren ). »... . .. ...ı 2 VG u. 38 Seite J. Ritter von Schröckinger: Uebersicht über die in den zehn ersten Bänden veröffentlichten Abhandlungen . ..... 38 Fr. Löw: Die Typensammlung der Gesellschaft . . .» 2... 48 K. Brunner y. Wattenwyl: ee Studien .. . 58 Debatte hierüber . . . - a KEITEN RER: 2°. 98 J. Finger: Ueber den Seren. SR EO IEAEBETLO UL en 58. J. Juratzka: Zur Moosflora Oesterreiehs) . ». . » „Wi... 59 H. W. Reichardt: Monstrosität von Carex praeon „2. ... 59 J. Kerner;, Neuer. Weidenbastarti „0. 2. le ir a 2 59 Sitzung am 1. Mai. K. Brunner v. Wattenwyl: Subvention von Sr. k. Hoheit dem Herrn Erzherzoge Ferdinand Max. ... 61 G. v. Frauenfeld: Ausschussbeschlüsse wegen der eig der Stelle des Dieners, . . . - 61 — sowie über die Bekanntgebung 1 über 54. Hahlenden Mit- glieder in jedem Hefte... ... OR on ae u. 62 — Vorzeigung von Sargassum baceiferum . ... fra 62 A. v. Perger: Gebrauch von heimischen Pflanzen bei Westen u 62 K. Fritsch: Ueber den Begriff der Phaenologie ... . 2... 62 J. Juratzka: Hypnum fallaciosum n. SP...» x. 2. 20 .2.0.> 62 — Mittheilung von Notizen von Bis mann über Micr opus, von Venturi über Ophrys atrata, und vonMolendo über verkäufliche Moose. .. ... - a a 63 G. v. Frauenfeld: Aufenthalt auf a ee 63 — Notiz von Strohmayer über Apion hiemale. ....»- 63 J. Bayer: Tilia parvifolia folüs vartegatis ... -. 2... 0°. 63 Bestatter hierüber... .eca . drehe, ara : 64 S. Reissek: Ueber die Statuten des Merkines zur eine naturwissenschaftlicher Kenntnisse . . . 2» 22 2202. 64 Sitzung am 5. Juni. C. Felder: Subvention von Sr. k. Hoheit dem Hın. Erzh. Stefan 67 — Bewilligung der Localvergrösserung von Seite des nied. öst. Tkandesausschusseg = . . 2 30 Beyieyiası AESSNES CN re, 2. 67 Graf Marschall: Dank hiefür. . . . EHRE GEN? Un Eee 67 C. Felder: Vorlage der geprüften Berchaulsei BETEN A. 2, 67 G. v. Frauenfeld: Geschenk des k. k h. Staatsministriuns . . 67 — Preisermässigung für Kraaz’s Monographie der europäischen Otiorhynchus-Arten ...... BERNIE ASANSDNT, 67 — Tornier’s Antrag zum Pflanzentausche . . ..»......68 — Dorfinger’s Anbot zum Schmetterlingstausche . . .. » 68 - em oRlare des 2. Heftes HIHI) 10 2 NARIVFTR re 68 K. Brunner v. Wattenwyl: Neue Orihbpiken ARTEN IE 568 Fr. Brauer: Oestrus leporinus . A. Rogenhofer: Schleicher’s Rhynchoten Grestens . — Vorzeigung der lebenden Raupe von Plusia concha . . G. v. Frauenfeld: Zoologische ER aus Ungarn von Jeittieles. 727 REIFE SEEN: — Berichtigungen von Töth zu seinen Rofdtonien Pest - Ofens H. W. Reichardt: Besprechung von Tommasini’s Abhandlung über F/ypecoum und Fumaria acaulis ..». » 2... — Uebergabe von Separatabzügen von R. v. Martius C. Felder: Gelegentliche Verbreitung von Lepidopteren . Sitzung am 3. Juli. G. v. Frauenfeld: Verlesung der Zuschrift des nied. öst. Landes- ausschusses, welche die Localvergrösserung bewilliget . J. Beer: Dank hiefür . . . . 2 ee. 30: A. Neilreich: Nachträge zu a et . — Mittheilung einer Notiz Höfer’s über die Flora von Pillihes- dott...27% Wo 0. ee ee Be 2 H. W. Reichardt: Biliag zur Hionn Wiederitenie — Mittheilung einer Notiz Grunow’s über von R.v. Heufler um Hadersdorf gesammelte Diatomaceen . ... 2... J. Juratzka: Vorlage einer BET upor Milde’s über exotische Equiseten . . . - en G. v. Frauenfeld: Yorlabe einer A Sheindaehnere über Leueifer uracanthus und Ophianoplus Sarsii n. Sp. J. Beer: Ueber Thee aus Kaffeebaumblättern . ... . — Ueber gute Begrenzung von Familien Sitzung am 1. August. G. v. Frauenfeld: Ferien vom 1.—15. August . . — Vermächtniss Stuhlberger's u — Gegenbauer’s Herbar verkäuflich . . . „.!.» 222. — Adresse Müller’s, des Fabrikanten von Insectennadeln H. W. Reichardt: = Verbascum Neilreichii, ein neuer Blendling —, = Verbaseum Bastarıı » . . - FRE EENT — = Marrubium paniceulatum. » » » 2... — Putterlik’s Herbar . Bun 7 — Nareissus serotinus in Dalmatien . » .. 2. ..... HC — — Carduus polyacanthus im Prater... .. 2.0... J. Juratzka: Bemerkung über Verbascum Neilreichii . — Fortsetzung von Milde’s Abhandlung über exotische Equiseten G. v. Frauenfeld: Fortsetzung der zoologischen Mittheilungen aus Ungarn von Jeitteles . „2.2 Em TEUER Re — Verzeichniss der Mitglieder, die Jahresbeiträge von 5 fl. an zahlten Seile Io Da ee a —ı 77 = Seite Er am 2%. October, . Frauenfeld: Heeger’s photographisches Album . 82 — Statuten des freien deutschen Hochstiftes in Frankfurt a. M. 82 — Candidaten für drei Ausschussrathstellen . 82 — Vorlage des dritten Heftes 32 — Adresse von Wobornik. ...... RE 83 Fr. Löw: Beiträge zur Kenntniss der Onikoptersit 83 L. Jeitteles: Beiträge zur Fauna Ungarns 83 A. Kerner: Ueber V. v. Ebner’s Aschenanalyse a Angler Serpentini .... » A a Fr 83 H. W. Reichardt: Beiträge zur Rehm der erkien Steiermarks 83 — Vorlage von Herbich’s Mittheilung über Sicyos angulatus 83 G. v. Frauenfeld: Eine für Oesterreich neue Trypeta . . . . . 84 — Bökh’s Verzeichniss der von der Navara-Reise ee Arachniden ... Es 5% K. Brunner v. Walrhepı: Die Genikalttn dör Biarliden ra, 8% Sitzung am 6. November. Ernennung der Scrutatoren . . . a 89 A. Pokorny: Salix nn ea Be 3 89 — Demonstration von Naturselbstabdrücken Me Weidenblätter 89 F. Löw: Ueber die Bewohner der Schwalbennester. . .». .... 89 L. Jeitteles: Ueber Tropidonotus hydrus- » - - - -» .. ..........89 J. Kerner: Ueber Trifolium sazatile n Tirol . . .. » - 89 A. Neilreich: Besprechung von Herbich’s te über Snrothamnus . » » -» - 90 — Mittheilung eines Bee zur Born Gh Waldriertels von Kalbrunner N - a: 90 I. Hein: Ueber Scabiosa austr ale in Niederüsterfeich aA H. W. Reichardt: —= Verbascum pseudo-phoeniceum, ein neuer Blendine 2. 2 2 eg sn ac 92% — Vorzeigung von Pterygophyllum lueens. ». .»...- 92 J. Juratzka: Die Kryptogamenflora der jonischen Inken - 92 — Beiträge zur Moosflora Oesterreichs - » » » 0... 9% Th. Kotschy: Die Sommerflora des Anti-Libanon 92 — Resultat der Wahl von drei Ausschussräthen und ot der Vicepräsidenten-Wahl für die nächste Sitzung . 92 Sitzung am 4. December. Ernennung der Scrutatoren . 95 J. v. Schröckinger: Hekärhtgäne ad die Vorelkantnlıtdg de Herrn Präsidenten sich bereits im Gesellschaftslokale befindet 96 G. v. Frauenfeld: Einladung zum Beitritte zu dem naturhistori- schen: Vereinen Brunn. ar re N 96 b* XII G.v. Frauenfeld: Aufforderung zur Betheiligung an dem Ordnen der Sammlungen und der Bibliothek der Gesellschaft K. Hölzl: Besprechung der von Hacquet während seiner Kar- patenreise gemachten botanischen Beobachtungen — Ueber das Vorkonımen der Biber in Galizien . so J. Bayer: Uebergabe seiner Monographie des Genus Tilia : G. v. Frauenfeld: Vorlage von Dr. J. Giraud’s Abhandlung: Fragments entomologiquess.u. na ua eine C. Heller: Verzeichniss der während der Noratal Reise gesam- melten„Grustaceen 2... ee eeeine. G. Jäger : Besprechung über den Aquarien-Salon r. Juratzka: Vorlage des Verzeichnisses der 5 fl. und ddtiber zahlenden Mitglieder . . . tal ar J. v. Schröckinger: une dee "Walflergebifisses ar F. Steindachner: Berichtigung über Ophianoplus Sarsü . . » Abhandlungen, C. Heller: Synopsis der im rothen Meere vorkommenden Crustaceen F. Herbich: Ueber die Verbreitung der in Galizien und der Bukowina wildwachsenden Pflanzen e F. Steindachner: Ichthyologische Mittheilungen ). J. Giraud: Description de deux Hymenopteres nouveaux. N genre Lyda J. Pancid: Zur Moosflora des nordöstlichen Banates . > G. R. v. Frauenfeld: Dritter Beitrag zur Fauna Baal et einer ornithologischen Notiz . SL ® C. Chyzer: Besichtigungen und Ergänzungen zu meiner Aöhdndiuug über die Crustaceenfauna Ungarns . » .» .... J. Juratzka: Zur Moosflora Oesterreichs . N J. Hyrtl: Ueber die Nierenknäuel der Haifische . av F. Steindachner: Ichthyologische Mittheilungen (IL.). . . Galh A. Pokorny: Ueber die angeblich thierische Natur der Schleimpilze K. Hoelzl: Botanische Beiträge aus Galizien (I.) : B H. W. Reichardt: Beitrag zur Moosflora des Wechsels in Nieder- österreichn re en. 58 Re er G. R. v. Frauenfeld: Beitrag zur wi ar a MOrphose . ...,0. 2 “le 000 2.) och AS EEE F. Steindachner: Th srche Mittheilungen en, A. Töth: Die Rotatorien und Daphnien der Umgebung von Pest- Ofen I. R.v. Schröckinger-Neudenberg: Ueber die Vermengung des im Handel vorkommenden Semen Pimpinellae Anisi . R. Kner: Ueber die Kiemen-Anhänge bei Characinen Seite 96 96 96 98 99 99 99 99 100 100 C. Bolle: Die Scrophularien der canarischen Inseln ,„ ein Beitrag zur Floren-Kenntniss dieses Archipels RE PR RR SR Egger: Dipterologische Beiträge. Fortsetzung der De niogen — neuer Dipteren . . ar ee e L. J. Fitzinger: Eine neue en aus Kane C. Brunner v. Wattenwyl: Orthopterologische Studien . ... - J. Finger: Ueber den Singschwan „ Cygnus musiceus » x... .. J. Juratzka: Zur Moosflora Oesterreichs Ehen Frl H. W. Reichardt: Ueber eine Monstrosität der en praecox Jacg. J Kerner: X Salie Erdingeri er: Caprea), ein neuer Weidenbastart . 2 Th. Kotschy: Umrisse von Sup Betas im Kleide ner Eyühliopsitprs K. Fritsch: Begriff der Phänologie und über Belaubung und Ent- lauhung®@der Bäume und Sträuche . .. . % . ..... . Juratzka:Ueber ein neues Baubmoos . » . “neun. G. R. v. Frauenfeld: Der Aufenthalt auf Manila wahrend der Welt- gererderikrk.,FKrerattie)Novara zn eiasaneue 0» N. R. y: Perger: Ueber den Gebrauch unserer Duschen Pflanzen bei kirchlichen und weltlichen Festen Sa Re C. Brunner v.Wattenwyl: Disquisitiones orthopterologicae N I. i. Brauer: Ueber Oestrus leporinus Pallas ; W. Schleicher: Die Rhynchoten der Gegend von een l.. H. Jeitteles: Zoologische Mittheilungen (I.—IV.). M. R. v. Tommasini: Ueber zwei zweifelhafte Pflanzen W ulfen’s Hoypecoum litorale und Fumaria acaulis . .. - ie . H.W. Reichardt: Beitrag zur Flora von eederdsiewreich J. Milde: Ueber exotische Equiseten Bee. aa Dr. F. Steindachner: Vorläufige Mittkeilung Mer a ura- canthus n. sp., Ophianoplus Sarsii n. Sp. 3 5 Dr. H. W. Reichardt: = Verbascum Neilreichii ar ee phlomoides) ein neuer Blendling . TE >= Beitrag zur Flora Niederösterreichs L. H. Jeitteles: Zoologische Mittheilungen (V.— VI.) V.v. Ebner: Analyse der Asche von Asplenium Serpentini Dr. H. W. Reichardt: Beitrag zur Kenntniss der Cirsien enarka G. v. Frauenfeld: Eine für Oesterreich neue Trypeta Dr. G. Bökh: Vorläufiger Bericht über die während der None. gesammelten Spinnen . . . 5 Be a er: Dr. Fr. Löw: Ueber die Bewohner der Schwälbsundster nid die Meta- morphose von Tinea spretella . 3 lee We Dr Fr. Herbich: Bemerkungen über den um an wildw nchsendeh Sarothamnus vulgaris . m XII Seite 193 XIV Dr. H. W. Reichardt: X Verbascum pseudophoeniceum (V. Blattaria- phoeniceum), ein neuer Blendling . .... 2. 2... Dr. Fr. Löw: Beiträge zur Kenntniss der Orthopteren . . ..... Specimen florae eryptogamae septem insularum . . . 2 2... 0... I. Cryptogamas vasculares recensuit Dr. H. W.Reichardt. . II. Musecos frondosos recensuit J. Juratzka . a ER III. Hepaticas recensuit Dr. 'C. M. Gottschee . . .., ee IV: Aleas. zecensunt Ar GE UDOW NE SIE ER J. Juratzka: Zur Moosflora Oesterreichs . . . . » . K. Hoelzl: Botanische Beiträge aus Galizien (II.) Dr. J. Giraud: Fragments entomologiques 5 Dr. C. Heller: Vorläufiger Bericht über die währendt dar We lung der k. k. Fregatte Noyara gesammelten Crustaceen . Seite 403 405 441 419% 413 416 416 4341 433 44T 495 Verzeichniss der Abbildungen. Tafel I. (Vergl. Abh. p. 33—70.) Eine Karte Galiziens, die einzelnen pflanzengeographischen Regionen dieses Landes darstellend. Tafel II. A. (Vergl. Abh. p. 831—92.) Fig. 1. Lyda pumilionis Gir. - Fig. 2. Lyda larieis Gir. B. (Vergl. Band X. Abh. p. 777.) Eine Outerebra-Larve aus Didel- phis philandra. C. (Vergl. Band X. Abh. p. 775.) Cueullia formosa Rghf. D. (Vergl. Abh. p. 163—174.) Fig. 1—3. Trypeta pupillata Fall. 4 und 2. Die Larve. 3. Die Puppe. Fig. 2. Trypeta cardui. Fig. 5—8. Trioza rhamni Schr. 5--6. Die Missbildung des Blattes. 7. Die Puppe. 8. Ein Flügel des vollkommen entwickelten Insectes. Fig. 9. Psylla sylvieola Frfld. Fig. 10—12. Gallen der Cecidomwia galeata Frfld. Fig. 13. Gallen von Cecidomyia subterranea Frfld. Fig. 14—15. Puppentheile von Argyromoeba subnotata Meig. Tafel III. Crustaceen aus Ungarn. (Vergl. Abh. p. 148—20), wo sich die genaue Erklärung findet. Tafei IV. (Vergl. Abh. p. 133—144.) Neue Arten von Fischen. Tafel V. (Vergl. Abh. p. 175—182.) Neue Arten von Fischen. Tafel VI. (Vergl. Abh. p. 217—220.) Neue Arten von Fischen. Tafel] VII. A. Kiemenanhänge bei Characinen. (Vergl. Abh. p. 189—192.) B. Ophiomyza pentagona M.T. (Vergl. Abh. p. 365—66 und die Berichtigung, Sitz.-Ber. p. 100.) Fig. 1. Das Thier von unten, bei « ein Arm von oben, natür- liche Grösse. Fig. 2. Theil des Armes von unten, vergrössert. Fig. 3. Mund und Zahnpapillen, vergrössert. Tafel VIII-XVI. Neue Orthopteren, (Vergl. Abh. p. 308—310, wo sich die Erklärung findet.) XVI Tafel XVIL Neue Hymenopteren. (Vergl. Abh. p. 494.) Fig. 1. Gallen der Ceeidomyia cerris Koll. auf Querceus Cerris. a. Eine Galle von der Seite, etwas vergrössert. . Gallen der Cecidomyia eireinans Gir. auf Quercus Cerris. a. Querdurchschnitt einer Galle. . Missbildung auf Salix purpurea von Cecidomyia salieina Schrk. . Anschwellung auf Salix purpurea von Agromyza Schi- neri Gir. . Verbildung von Populus alba von demselben Insect. . Gallen der Lonchaea lasiophthalma Meg. auf Cynodon Dactylon. . Anschwellung auf sSilene Otites von Sibynes gallicolus Giraud. Druckfehler und Berichtigungen. Sitzungsberichte Seite 15 Zeile 16 v. o. lies: von statt vos. 16 21 25 12 „ 16 v. u. „ Muster statt Mustsr. „»„ 1 v. o. „ Walton statt Waltau. „ 140 v.o. „ wohl statt noch. „ 10 v. o. „ Abhandlungen statt Anhandlungen. Abhandlungen. Zeile 20 v. o. lies: branchialis statt bronchialis. n» 12 v.0o. „ M.C. statt M.M. »„ . dv. 0. ,„ color statt colore. „ 17 v.o. „ Frauenfeldi statt histrionico. „ MM v.o. „ lobos diviso statt divisos lobos. »„ 1v.o.. „ granoso statt grano. „ 41x. uw, ;..utistatt niti.. „ 18 v. o. „ aequis statt aequus. „ 13 v. 0. „ carnescens statt canescens. „ 415 v.u. „ basi statt baseos. „6u.7v.o. „ Fligely statt Fligelli. „»„ 1# v. o. „ centimetres statt decimetres. » ?v.u. „ Cephus statt Cepphus. » 2% v. 0. „ Leucospis statt Leucopsis. » Tv. o. „ Evaniadae statt Evaniales. „ 17 v.u. „ compressi cingulo statt compressi-singulo. » %&v.u. „ glabrum, forma statt glabrum. Forma. „ 14v.o. „ Kleinen, Strauss statt kleinen Strauss. „ 18 v.o. ; warzenförmige statt warzenfärbige. PEREIEyz us. Bzstatteg: » 5v.o. „ Milzparenchyms statt Milchparenchyms. »„ 9v.u. „ Phoxinus statt Phocinus. Lu y40% %.., nie, statt: wie: XVII Seite 184 Zeile 5 v. u. lies: mucronata statt macrura. »„ 19 „» 6Yv.o. „ Schleimhaut statt Schleimheit. » 23% „ 10 v.o. „ specifisches statt bezügliches. n» 246 „ 5v.u „ gar stait kaum. »„ 247 „ 16 v.o. „ Weizenbau statt Weizbau. »„ 30 „ 47v.0. „ auch gar statt sogar auch. „ 265 „6 vw... Tarixsistatt Tarynz. „ 24 „ 8x u „. 'deren statt dessen, »„ 275 „ 9w.o. „ Scheide statt Schneide. » 2337 „20 v.o.-„ hae statt haec. n„ 288 „ I5v.u „ incolens statt incolam. » 29% „» 9 v. 0. „ prominens statt promines. » 306 „ 16 v.o. „ hanc statt ahnc. „ 313 „ 17v.u. „ carnariae statt canariae. „3520, AUy u. veiiensstatt, reikt, „ 349 „ 43 v. u. streiche: getrennt, » Sk 2.3.9.0. lies: Ohr statt 7Oh. „.Mi „ 8v.o. „ Tozzetti statt Tazetti. Verzeichniss der Mitglieder der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien. Ende 1S61. —R Leitung der Gesellschaft, Präsident: (Vacant.) Vicepräsidenten: (Gewählt his Ende 1862.) P. T. Herr Dr. Eduard Fenzl. Franz Ritter v. Hauer. Dr. Moriz Hörnes. “ „ Dr. Rudolf Kner. August Neilreich. Dr. Siegfried. Reissek. Seeretäre: P. T. Herr Frauenfeld Georg, Ritt. v. (Gewählt bis Ende 1866.) Reichardt Dr. Heinrich. (Gewählt bis Ende 1864.) ” ” Rechnungsführer: (Gewählt bis Ende 1862.) P. T. Herr Juratzka Jakob. Ausschussräthe: (Gewählt bis Ende 1863.) P. T. Herr Bayer Johann. = » Beer:J. 'G: =, „» Brauer Friedrich. Brunner von Wattenwyl Karl. ” » Felder Dr. Cajetan. Fenzl Dr. Eduard. ee » Finger Julius. Fitzinger Dr. Leopold. P.T. Herr Fritsch Karl. Hauer Franz Ritter v. Hörnes Dr. Moriz. Kerner Josef. Kner Dr. Rudolf. Kotschy Dr. Theodor. Neilreich August. Petter Karl. Reissek Dr. Siegfried. n „ Rogenhofer Alois. „ Schröckinger-Neudenberg Julius Ritt. v. „» Pokorny Dr. Alois. (Gewählt bis Ende 1862.) 7 5 „ Strohmayer Johann. > " 5 3 „ Haimhoffen Gustav Ritt. v. (Gewählt Br Ende 1864.) n „ Mayr Dr. Gustav. - n 5 - % „ Rauscher Dr. Robert. n > 5 = Mitglieder, welche die Sammlungen der Gesellschaft ordnen. P.T. Herr Bayer Johann ordnet die Bibliothek, Finger Julius die Säugelhiere und Vögel, Haimhoffen Gust. Ritt. v. die Immen, =» Kerner Josef‘ die Planzensammlung, Kolazy Josef die Netzflügler, „ Letocha Anton das Archiv, Mayr Dr. Gustav die Halbilügler, Petter Karl die Pflanzensammlung, Reichardt Heinrich die Pllanzensammlung, Rogenhofer Alois besorgt die Betheilung von Lehranstalten mit Naturalien. „ Schönn Moriz ordnet die Schmetterlinge, Schröckinger Julius Ritt. v. die Weichthiere, „ Steindachner Franz die Fische und Krebse, „ Strohmayer Johann die Käfer. GEISEESEEIEESEESEE BES ES y9.3733 10 20 Von Seiner k. k. apostolischen Majestät dem Kaiser. ” ” ” » ” ” Jährliche Subventionen. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Franz Karl. Seiner k. Hoheit dem durch]. Herrn Erzherzoge Ferdinand Max. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Rainer. Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Stefan. dem hohen k. k. Staats-Ministerium. Mitglieder im Auslande. Albini Dr. Josef, Professor Alefeld Dr. d. Med., bei Darmstadt Angas Georg Fr., Secret. d. austral. Museum . Angelrodt Ernst v., k.k. Vice-Cons., Missouri Auerswald Bernhard, Lehrer an der ersten Bürgerschule LICH OH rn Sr En EA Er SE So Sr Er 57 Bach Alexander, Freih. v., k.k. Botschaft., Exe. Balsamo Crivelli nob. Giuseppe, Prof. der Naturgeschichte Bamberger Georg, Apotheker, in der Schweiz Bates. H.> W.,. Esqus. .... »+% Beigel Dr. Hermann Bellardi Luigi, Professor der Naturgeschichte . Bendella Aristides v., Dr. d. M., Primararzt des Centralspitals : VO CS ee ) a En CE LE DEIN, Te We OL BE SO BER Dennein@SESsq.Dr.ıa rules.) „Ban sl: Bendam; Bez Ser ann ee Bernstein Dr. Heinrich, Java... . 2... Bianconi Dr. Josef, Professor an d. Univers. . Bi9a6. I: 208.300 2 rear at Bilharz Dr. Theodor, Prof. an d. mediz. Schule Bleeker Dr. Peter, holl.. Ober-Stabsarzt. Bohemann Kart H., Intendant am k. Museum . Parma. Oberamstadt. Sidney. St. Louis. Leipzig. Rom. Pavia. Zug. Leicester. Jarocin. Turin. Jassy. Sidney. Warschau. Gadok. Bologna. Paris. - Cairo. Stockholm. 30 40 XXI BT. Herr Bonvouloir Henri de. Botteri Matthäus. Bowring John j., Esq., Brandt wirkl. Bremer Otto, Carus Dr. Victor v., Johann Friedr. , Staalsrath, Excell. Ritt. v.; k. russ. Conservator am Museum der L Akad. der een Buschmann Eduard, Professor in Chile Canestrini Johann, Dr., Prof.amk. Lyceum . Professor . . Castelnau Franz Graf v., k. franz Glererkon Chiari Gerardo, k. k. Vice-Consul . Celi Dr. Hector, Prof. und Direct. des königl. atestinischen Herbariums . Cleghorn H., Forstdirector . Cornalia Dr. Emil Davidson Thomas . De Candolle Alphons, Brofeskor er Böbanik Desplanche Emil, Marine-Arzt Deventer $S. v., Resident . s Doderlein Dr. Pietro, Prof. an d. Universität Dohrn C. A., Präsident des entomol. Vereines Douille August, Dufour Leon . Elfendi Ibrahim, Ellenrieder Dr. Fahrer Dr. Marine-Wundarzt, Dr. d. Med., Oberst . Martinique Karl v., Offic. d. Gesondheit Java Elliot Walter, Präsidentschafts-Mitglied . — Johann Fairmaire Leon, Cust.- ndijet. m nt: "Gexelinch, Ferreira Dr. Manoel Lagos, Vice-Präsident des hist.-geograph. Institutes . Fischer Karl Dr., Arzt. Flügel Felix v., General-Cons. für Nondarmerilin Fölsner Dr., k. haunov. Vice-Cons. in Brasilien Provinz Bahia . Förster Dr. Bürgerschule Arnold, Oberlehrer an der hölerön Förster Heinrich, Hochs "Fürstbischof, Exe Gasparini Wilhelm, Prof. an der Universität . Gemminger Dr. Max, Germer Ed. Wilh., Dr. Gersläcker Adolf, Dr. Gödel Rudolf, k. k. österr. d.M., Cust. am k. General-Consul Assist. am zool. Mus. . Mus. Paris. Hongkong. St. Petersburg. St. Petersburg. Osorno. Genua. Leipzig. Singapore. Alexandrien. Modena. Madras., Mailand. London. Genf. Neu-Kaledonien. Java. Modena. Stettin. St. Pierre. St. Severs. Syrien. Buitenzorg.- Madras. München. Paris. Rio-Janeiro. Aukland. Leipzig. Leopoldina. Aachen. Breslau. Pavia. München. Berlin. Jassy. 60 [0 0) > 90 P. T. Herr Gräffe Dr. Eduard Grube Dr. Eduard, k. russ. Stand Reof. ; Haast Julius Hagen Dr. Hermann . Hance Dr. H. F. Hartwig Leonhard Dr. Heaphy Ch. D., Ingenieur Heer Dr. Oswald, Prof. a N Bu Del caile , Zen So Heldreich Dr. Theodor v,, Direct. d. bot. Gart. Henriot Josef, Marine-Wundarzt . ..... Herrich-Schäffer Dr. @. A., k. Gerichtsarzt . Hewitson Will. C., Esq. on Thames Holdıng.J. ıC-5!Gutsbesilz} «aa ..% iR kua. Hopffer, Dr. C., Custos am k. Museum Huber Christ. Wilhelm, k. k. Ministerialrath . Huguenin, Prof. u. Direct. d. bot. Gartens. . Irigoya Don Simon, Director des Museums Jan Georg, Prof. und Director des Museums . Javet Charles, Kaufmann . .... 2...% Le Jolis Auguste, Präs. d. nat.-histor. Vereines Kahil M., k. k. österr. Consul . . ..... Karatheodory Stefan, Prof. d. Bot., k. Leib- arzbSr: Mäj. des Sultans... ... : „nat 20. Keferstein A., Gerichisrath .. . . »„ ...».». Kelaart Dr. E., Stabsarzt auf Ceylon IKonsenbaaum,, BLOSS Says Koch Karl, Gen.- Seer. d. Ver. zur Beförderung d. Gartenbaues in d. k. preuss. Staaten Koerber Dr, @. W., Privatdocent d. Naturgesch. Ko2#z Leon, Dr. .d. Medi : 2 Ana Kraatz Dr. G., Vorstand d. entom. Vereines Kuczuran Dr. Georg v., prakt. Arzt... ... Krssher DroH 1 Ca: N Landerer X., Leibapotheker Sr. Maj. d. Königs vonneniechenlaadien ir ET Landolfi Nik., Ritt. v.. Prof. an d. k. Univers. Bavizs or. Dr... Canb.Tieino N I. Wr . Layard E., Secretär d. süd-afrik. Museuns . Lea Isaac Präs. d. Acad. of nat. science. . . Le Conte John L., Corresp. Secret. d. Acad. elta: scene in. Diane im + Leibold Friedrich, Dr. d. Med. Beidyk-Joseis Dr. d. Med.ah22 „Wi.N Be. a ee eis eier, et € XXI Montpellier. Breslau. Neuseeland. Königsberg. Hongkong. Valparaiso. Aukland, Zürich. Athen. Besancon. Regensburg. Ortland Walton. Capstadt, Berlin. Cairo. Chambery. Lima. Mailand. Paris, Cherbourg. Damielte. Constantinopel. Erfurt. Trinkomale. Wiesbaden. Berlin. Breslau. Warschau. Berlin. Jassy. Bamberg. Athen. Neapel. Mendrisio. Capstadt. Philadelphia. Philadelphia. Santiago. Philadelphia. 4100 410 120 130 XXIV P.T. Herr Leuckart Dr. Rudolf, Prof. Deunis Dr. Johann, Brot... ve. sr. ee Lindermayer Dr. Anton R. v., Leibarzt Majestät des Königs von Griechenland. . . . Linhart Dr. Wenzel, Professor Lobscheid Dr. W. S., Schulrath . . . Lochmann Johann, Magister der Pharmacie Löw Dr. Herrmann, Realschul-Director . . . Loosey C., k. k. General-Consul Lüders Dr., Arzt : Macleay William Sharp, Ei Macnaughton Henri u: Martius Karl Ritt. v., geh. Rath, Exe. I Milde C. J., Maler . . Mniszech. Georg ’'Grafev. "u EN I: Moesta Dr. Friedr., an d. Sternwarte, Chile Moesta Dr. Otto, Ingenieur, Chile... .. . Mohnike Dr. O. @., Gesundheitsoffiz. Java . . Müller Ferdinand, Direct. des bot. Gartens Muirhead Mr. W., Missionär . . Neustädt August, Kaufmann Nieiner John, Gutsbesitzer auf Ceylon. . . Nylander Dr. Wilh. . Oehl E., Dr. d. Med., am Collegium Ghislieri Ohlert Dr. E.,Conrectorand. Burgschule . . . Osten-Sacken Karl Robert, Freih. v. Paneie Dr. Josef, Prof. d. Naturg. am Ificehn Passerini Dr. Giovan., Prof. d. Bot. an d. Univ. Eier, ‚er Sei We Terre lt a a De Aa a, Philippi Dr. R. A., Dirden: u. Prof. an d. Univ. Pirazzoli Eduard oem Dr. Jacob, k. Gouv. Arzt auf Java Poulsen Don. Eerdn:Chiler 2 2. Bes ae Purchas Arth., G. Rever. . Rabeuhorst Dr. Ludwig Raskovich Michael, Prof. d. Chemie u. Tech- nologie am Lyceum Rved: Dr. Arzt. 242 2 vote Res re Riehl Friedrich, Oberzahlmeister . ..... Roberts Alfred 'Esgq..'Dr.'? 2 7. EE IE Robiati Dr. Ambros, Professor . .». -»... Roger Dr. Julius, herzogl. Hofrath, Leibarzt Rondani Dr. Camill, Prof. am Athenäum . Rosenhauer, Dr. W. @.. Prof... ...... te tee le re, eiileinike MerkoNniemire Sr. Giessen. Hildesheim. Athen. Würzburg. Hongkong. Jassy. Meseritz. New-York. Valparaiso. Sidney. Edinburgh. München. Lübeck. Paris. Santiago. Santiago. Surabaja. Melbourne. Shanghai. Breslau. Rambodde. Paris. Pavıa. Königsberg. Washington. Belgrad. Parma. Santiago. Imola. Tjandjur. Santiago. Aukland. Dresden. Belgrad. Valparaiso. Kassel. Sidney. Mailand. Rauden. Parma. Erlangen. 160 P. T. Herr Sandberger Dr. Fridolin, Prof. d. Mineralogie Saussure Dr. Henri de... 2. vun. nie. Schäfer Ignaz Ritt. v., Kanzlei-Direct. der k. österr. Gesandschaft Scharenberg, Dr., Prof. an der Universität Schaufuss L. W. Schaum Dr. Hermann, Prof. an d. Univ... . . Schenk, Professor, Grossherzogthum Nassau Schieferdecker, Dr. der Med... ...... Schierbrand Curt. Wolf v., Oberst - Chef des Geniewesens Schlechtendal Dr. F. L. v., des botan. Gartens Schlotthauber Dr. August Friedrich, Lehrer . Schneider W. @., Dr. Phil... .. .. 2... Schnizlein Dr. Adalbert. Prof. Schrader W. H. L. Schuchardt C. G., Dr. Phil., Dir. d. bot. Gart. a. d. landwirth. Akademie bei Königsberg . . Schüch Dr. G. de Capanema. :. ».».:..» Schwarz Dr. Franz, k. Regimentsarzt. ... . Schwarz Dr. Wilh. Ritt. v., k. k. Sectionsrath u. Kanzleidir. d. k. k. österr. General-Consul. Scott Alezander Walker, Esq., in Australien . Seemann Berthold Dr., Redact. d. Bonplandia Segeth Karl Dr., Arzt, Chile Semper Dr. Karl Semper Georg Sester, k. türk. Hofgärtner Sichel, Dr. der Med., Präs. d. entom. Gesellsch. Siebold Theodor v., Dr. und Professor. . . . Stqnorel, Dr. Victor Dan An. Skinner Maj., Comiss. of public. works . . Smith Friedrich Esq., am britischen Museum . Snellen von Vollenhofen Dr J.S., Conserv. am k. Museum Speyer Adolf, Dr. im Fürstesthume Waldek . Speyer August,im Fürstenthume Waldek . . . Staudinger Dr. Otto... - . re... Stierlin Gustav, Dr. der Med. Strobel Pelegrino v., Univers.-Prof. Swinhoe Robert, Esq. in China Tachetti Karl Edl. v., press. |. r. dir. del Demanio su WVorwit a? ai related ee ee ae Prof. und Dir. em eine ah 0 No he, Fa ef, Verde) Bryan en elnekie. jeiilıe Pf egr al Tate) er die ie, EIER. BONLAD WESTEN ACHT BD a a TR er are. a ee ee Tau inet Nele May.vie XXV Karlsruhe, Genf. London. Breslau. Dresden. Berlin. Weilburg. Königsberg. Batavia. Halle an d. Saale. Göttingen. Breslau. Erlangen. Sidney. Waldau. Rio Janeiro. Constantinopel. Paris. Ash Island. Göttingen. Santiago. Manila. Altona. Constantinopel. Paris. München. Paris. Colombo, London. Leyden. Arolsen. Arolsen. Dresden. Schaffhausen. Parma. Amoy. Bologna. d 480 200 XXVI P.T. Herr Teyssmann J. E., Gartendirecetor auf Java. . ” Dr) er) ” er) ” by} 7 n ” er} er] » ” » ” ” n ” ” ” » P. T. Herr „ n vr) „ „ 7 ” N br) 67} ” ” ”„ „ N” N er} „ ” N ” „ ” ” Y” >>] ” 77] ” N ” N » ” > ” ” Theodori Karl, Dr., geh. Secr. u. Kanzleirath Sr. k. Hoh..d. Herzogs Max in Baiern Tischbein, Oberförster, Preussen Troschel Dr. F. W., Professor Uricoöchea Don Ezech., Präs. d. natw. Gesellsch. 2 ae) Werte ig Wagner Dr. Andreas, Prof. an d. Universität Well Dr. Beof.st maltnzy: But) ht a FTIR Ve Wimmer Friedrich, Gymnasialdirector . . . » Winnertz J. Wirtgen Dr. Philipp, Lehrer Winkler Moriz, in preuss. Schlesien. Neisse . Zelekt PIC: #Prof- 0.2325 »T21e.7 Burae. s Zirigovich Jakob, k. k. Viee-Consul Zuber H. P. Eduard, Bischof v. apostol. Missıonär Auguslovic, it ae Mitglieder im Inlande. Abel Ludiwig, Handelsgärtner, Landstr. Nr. 162 Abl Friedrich, k. k. Milit. Medic. Verwalter. Accurti Josef, Hochw., Gymn.-Lehr. Alpers Mauritius, Hochw.. Gymn.-Lehr. . . . Alschinger Andreas, k.k emerit.Prof. ... Ambrosi Franz Andorfer Josef, Pharmaceut Anker Ludwig, Sparkasse-Beamter, Christinen- stadt Nr. 4A .» Antoine Franz, k. k. Hofgäriner Arco Graf Karl, k.k. Kämmerer Arenstein Dr. Josef, k. k. Prof., Stadt Nr. 677 Arlt Ferdinand, Dr. Med., k.k. Prof. an d. Univ. Arneth Alfredv., k. k. Reg.-Rath, corr. Mitgl. der Akad. der Wissensch. Aschner Theodor, Hochw., Gymn.-Lehr. .. Attems Ottokar M. Graf v., Fürstbischof, Exc. Avoscani Geory, Dr. u. Prof. d. Theol. .. . Bach Dr. August, k. k. Notar, Stadt Nr. 772 . Bader Alois, k. k. Förster Bartsch Franz, k.k. Beamter, Weissgärber 126 sup tens ee Se) Tone Bartscht Ambros, k. k. Beamter, Nr. 19... Buitenzorg. München. Herrstein. Bonn. S. Fe de Bogota. München. Passau. Breslau. Crefeld. Coblenz. Germannsdorf. Meseritz Adrianopel. China. Wien. Zara. Capo d’Istria. Stift Melk. Wien. Borgo di Valsug. Langenlois. Ofen. Wien. Troppau. Wien. Wien. Wien. Tirnau. Seckau. Zara. Wien. Bozen. Wien. Hernals n. Wien. XXYVl P.T. Herr Bauer Theodor, Grosshändler . .. Brünn. 20. =, „ Bayer Johann, Gener.-Inspect. d. k. En N öster. Staats-Eisenb.-Gesellsch., Alservorst. 4 Wien. “ „ Becker Dr. Franz, k. k. Ober-Stabsarzt . . Arad. Beczicxzka Ambros, Hochw., Abt des Stiftes . Lilienfeld. ” ” a „ Bednarovitz Johann, Hochw. P. O. Pr., k. k. Garn.-Spikalskaplan so L.E 2 Avant! aM. Verona. .< „ „Beer, Josef @.,. Landstr..Nr. 138. . . . Y).vcorWien. 5 „ Beer Dr. Leopold, Stadtphysikus . . » . . . Brünn. = „ Belowics Franz, Realschullehrer. . . .. . . Gran. 5 „ Beltramini Casati de Francesco . .... .- Bassano. = „ Benda Franz, Hochw., P. ©. Pr., Prof. . . . . Wien. er „ Benedek Franz, Hochw., Gymn.-Lehr. . . . „. Eperies. 220 ,„ „U'Bergic Josef, Apotheker: ..... ......\ vr 16 Zara! A „ Berecz Anton, Piaristen-Ordenspriester . . . Klausenburg. = „» Berger Josef,.Realschullehrer ....... Kremnitz. a „ Bergner Eduard, k.k. Tribunalrath. ... . Zara. 3 „» Bermann Josef, priv. Kunsthändler, Graben . Wien. „'Beriolini Stefana di....... 2... Trient. „Beta EdoardeiNohslerdes,. su. „unit Alk Verona. & „ Bettelheim A. St, Rabbinatsassessor. . .. . Comorn. 5 „ Bielz E. Alb., k.k. Finanz-Bez.-Commissär . Hermannstadt. - „ Bilhuber Hermann, Dr. .d. Chem., Josefstadt 124 Wien. 2330. „5 „ Bilimek Dominik, Hochw., k. k. Professor am Baplelkeninstitat. ars äh: .wisoh Selsh se Eisenstadt. = „ Bül Dr. Johann Georg, Professor am Johann. Gratz. = „ Bisching Anton, Assist. am Polytechnikum . . Wien. a „ Boeck Johann, k. k. Stenerbeamler . .... Marburg. 5 „uBoelh Georg, Dr..:d.-Med:;;, .v. li. Pressburg. 9 „ Boehm Josef, Dr.Phil. u.M., Prof. d. Händelsakad, Wien. S „ Bolemann Johann v., Apotheker in Ungarn . Lewa. 5 „» Bolla Johann, dirig. Oberlehr. d. kath. Hauptsch. Pressburg. 03 „ Boos Josef, k.k. Holgärtner, Landstrasse 664 . Wien. 3 „ Borsitzky Karl v., k. k. Materialschaffer . . Königsfeld, Ung. 240 „ „ Boschan Dr. Friedrich, Stadt Nr. 702 . . . » Wien. = » Boue Dr, Ami, Mitgl. d. k. Akad. d. Wissensch. Miüelen,. Nr::59%4s vellsılsadin! le Wien. R » Brachelli Hugo Dr., k. k. a.o.Prof., en 33 Wien. 5 „» Brauer Friedrich, Assist. am zool. Mus. der Unw!, Mariahilf 80. .5oH „heil „sensi- . Wien = „ Braun Ernst, Dr. d. Med., Stadt Nr. 1152 . . Wien. » „». Braunendal Karl v., k. k. Laudesgerichtsrath Wien > „ Brauner Dr. Franz, k. k. Regimentsarzt im Inft. Reg. Nr. 62. d* 250 260 270 280 XXVIU P. T. Herr Braunhofer Ferdinand, Inspect. am k. k. Theres. Breitenlohner J. J., Dr. d. Chem., Böhmen Brenner Alois Edl. v., k. k. Hofjäger. . . . Brittinger Christian, Apotheker ...... Bruck Joachim, Dr. d. Med., k.k. Oberarzt im Brühl Karl, Dr. d. M., k. k. Prof. an d. Univers. Brunner Karl v. Wattenwyl, k.k. Telegr.-Direct. Laimgrube AI 2... Dane IR Mehr Bryck Dr. Anton, Prof. d. Chir... ».... Buchwald Karl Edl. v., Gutsbesitzer Bucich Gregor, Realitätenbesitzer...... . Bunz Franz, Hochw., k. k. Feldkaplan Burchez Heinrich, Gymn.-Lehrer ...... Camber Josef, Dr. d. R., Staatsanwalt . . . Casali Dr. Pasquale, Hochw., Redact. d. dalm. Bandeszeitung . - . - „Turks ze Zr Castelli Dr. Ignaz Franz, Stadt Nr. 677 Chimani Dr. Ernst, k. k. Oberfeldarzt des 5. Wag.-Bataill.. 2» 2 2. 22ER Chyzer Dr. Cornel, Bodearzt in der Zips Coda Dr. Alexander, k. k. Kreisarzt i Colloredo-Mannsfeld Fürst zu, Landmarschall von Nieder-Oesterreich, Durchl. . ....» . Conrad Sigmund, Hoclhw., P. O.Pr., Prof... .” Copanizza Anton, Hochw., Domherr Csäp Josef, Dr. d. M., k.k. Bezirksarzt Cubich Johann, Dr. d. M.,k. k. Bezirksarzt . Cucar Robert, k.k. Bezirks-Wundarzt Cumär Johann, Höchw., Garnis.-Caplan.. . . Cusmich Johann E., Hochw., M. d. Phrm. Fr. 0. P. Czech Theod., Dr. d. M., Leopoldstadt Nr. 17 Czeglay Johann, k.k. Bezirksvorsteher Özelechowsky Dr., Ober-Stabsarzt . we Czermak Franz, Assist. an d. techn. Lehranst; Czermak Johann. Hochw. Lehr. u. Subrector am Josefstädter Gymnasium. . 2 2.2.2.2. Czermak Josef, fürstl. Wirthschaftsverwalter . Ozerny Florian R., Apotheker ....... Ozerny Vincenz J., Apotheker ....... Ozerwiakowski Ignaz, Dr. d. Med., Prof, d. Bot. Czörnig Karl, Bar. v., Sectionschef, Stadt 692 Daubrawa Ferdinand, Apotheker. .... - Deaky Sigmund, Hochw., Bisch. v. Caesaropolis Wien. Chlumetz. Weidlingau. Stejer. Inft. Reg. Nr. 56. Wien. . Wien. Krakau. Triest. Lesina. Padua. Kronstadt. Spalato. Zara. Wien. Szegedin. Bartfeld. Temesvar. Wien. Wien. Ragusa. Bekes. Veglia. Ludbreg. Palmanuova. Ragusa. Pest. Troppau. Prag. Brünn. Wien. Kammerburg. Mähr.-Trübau. Trautenau. Krakau. Wien. Mähr.-Neustadt. Raab. 300 310 P.T. Herr Dechant Norb.,Hochw., Lehr. am Schottengymn. Demel Johann, Lehr. der k. k. Realschule Demel Josef, k. k. Statthaltereirath Demel Josef Theophil jun., Studir., Stadt 258 Deschmann Karl, Custos am Landes-Museum . Dier Ludwig, Hochw., Lehr. am kath. Gymn. . Diesing Dr. Karl Moriz, Mitglied d. k. Akad. der Wissenschaften, Stadt Nr. 74...» ... Dimic Theophil, Gymn.-Lehrer .. ..... Dittel Leopold, Dr. d. Med., Stadt Nr. 689. . Ditz Franz, Dr. d. Med., Stadt Nr. 753 Dobrauz Pietro, Prof. an d. Hand. u. naut. Akad. Dörfler Ignaz. k. k. Beamt., Landstrasse 709 Domas Anton Stefan, Hochw., Lehr. d. Realsch. Dorfmeister Georg, Rev..d. k.k. Land.-Baudir. Dorfmeister Vincenz, Rossau Nr. 128... . Duftschmidt Johann, Dr. d. Med., Stadtarzt.. . Ebenhöch Franz, Hochw., Pfarrer. bei Raab . Eberl Karl Freih. v., Hochw., S. J., Consisto- rialrath im Priester-Seminar N . Eberstaller Josef, Privat., bei Gratz Ebner Victor v., Margareth. Platz Nr. 613. . Eder Wilhelm, Hochw., Abt des Stiftes Effenberger Dr. Josef, praktischer Arzt .. . Egger Johann, Dr. d. Med.,k.k. Hof-Wundarzt . Ehrenthal Eduard, k. k. Bezirksarzt Ehrlich Karl, Custos am vaterländ. Museum . Ehrmann Josef, Mag. d. Pharm., Stadt 931. . . Eiben Johann, Hochw., Mariahilf Nr. 152 Ereh.of Jos! Kreih. vlnaad..d ul Rh 1% Eisenstein Anton Ritt. v., Dr. d. Med.,Stadt 1102 Eitelberger Wilh. Edl. v. Edelberg, k. k. Ober- Kriesskommissän na). nu. am I Engel Heinrich, Hochw., k. k. Professor Enzenberg Graf Hugo...» » 2°. Enzenhofer Michael, Hochw., S. J. Subregens imnBriester-Semmarsauı)s h un. told eHiın Erdinger Karl, Hochw., Dir. d. bischöfl. Semin. Ettinger Josef, k.k. Waldbereiter ... . - EttingshausenDr. Constantin R. v., k. k. Prof., e. Mitgl.d. k. Akad.d. Wiss., Alservorstadt 269 Ettl Franz, Chemiker . . . 2. ....2. 22% Farkasch Dr. Johann, k. k. Bezirksarzt . . - XXIX Wien. Olmütz. Wien. Wien. Laibach. Unghvär. Wien. Carlowitz. Wien. Wien. Triest. Wien. Mähr.-Trübau. Gratz. Wien. Linz. Koronzo. Linz. Groisbach. Innsbruck. Melk. Hitzing. Wien. Neutra. Linz. Wien. Wien. Olmütz. Wien. Wien. Linz. Innsbruck. Linz. Krems. Titel. Wien. Wien. Luttenberg. 330 340 350 XXX P. T. Herr Feichtinger Alez., Dr. d.M., k. k. Bezirksarzt . ” ” ” . Franzenau. Josef, k. k. Bergrath Feiller Franz v., k. k. Staatsbeamter, Steierm. Felder Dr. Cajetan, k. k. Hof- u. Gerichtsadv., Landesaussch., Stadt Nr. 1150 Felder Dr. Karl, Stadt Nr. 6831. ...... Feldmann Johann, Stadt Nr. 1137 Feliz Eugen v., Wieden Nr. 89. ..... Fenzl Dr. Eduard, Prof. u. Dir. amk. k. botan. Mus., Mitgl. d..k. Akad. d. Wiss., Rennweg 638 Berlinz Eduard HE. dee Ferrari Angelo Conte de, Schottenf. Nr. 500 Feyerfeil Karl, Hochw,, Dir. am Josefst. Gymn. Filiezky Theodor, Dr. 'd. Med. .'... „u. Finger Julius, Sparkassenbeamter, Nr. 68 . . Fischer Karl, k.k. Adjunkt b. Handelsgericht, Si: Ulrich. Nr. 4200 5 0% wa22oH sa ale Fitzinger Dr. Leopold, p. Custosadj., Mitgl. d. k.:. Akad. di. Wissensch;14 „usa ans & Flatz Franz, Alservorstadt Nr. 324 Flora Anton,.Dr.d. M..u. Ch., pr. Arzt Foetterle. Franz, k. k. Bergralh an der k. k. geolog. Reichsanstalt Forster Dr. Leopold, ım k.k. Thierarznei-Inst. Francovich Seb., Bischof v. Sion, apost. Vikar von’ Bospien shauf/ tal: Frank Alfred, Ritter v.,k.k. Major in Pension Frank Josef,Lehr. and.k.k. O.-Realsch... . . Frankl Dr.. Josef Ad., Badearzt....... Franz Karl, Dr. d. Med., Mähren „ist nit . 0. 0.08. Frass Johann, Hochw., k. k. Garnis.-Kaplan . Frauenfeld Eduard, Stadtbaumeist., Wieden 348 Frauenfeld Georg Ritt. v., Custosadjunet am k. k. zoologischen Museum Freier Heinrich, .Cust. am Mus., corr. Mitgl. d. k: Akadanda Wise. Gr. las ed Freydl Michael, Lehrer an d. Misterkahptäehule Fridrich Dr. Karl, k. k. Bezirksarzt. . . - - Friedrich Adolf, Pharmaceut, Schottenfeld 304 Friese Franz, k. k. Min.-Concip., Landstr. 363 Fritsch Anton, Dr. med., Cust. am naturh. Mus. Fritsch Karl, Adj. a.k. k. Centr.-Anst. f. Meteor. c. Miigl.. d. k. Akad. d. Wiss... ....... Gran. Eibiswald. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Marburg. Wien. Wien. Oedenburg. Unt. Meidling. Wien. Wien. Wien. Bozen. Wien. Wien, Ragusa. Gratz. Linz. Marienbad. Rossitz. Klausenburg. Cattaro. Wien. Wien. Triest. Gratz. Bruck an d. Mur. Wien. Wien. Prag. 360 370 380 390 P. T. Herr Fritsch Josef, Privatier, Böhmen ” Frivaldszky Dr. Emer. v., em.Cust. d.k. Nat.-Mus. Frivaldszky Johann v., Cust. am k. Nat.-Mus. Frommer Hermann, Dr. d. Med., Stadt 588 Fruwirth Eduard, Stations-Ingenieur . . Fuchs Dr. Adalb., Prof. u. ständ. Secretär d. Landw.-Ges., Wieden Nr. 790 Fuchs Johann, Forstmeister, Steiermark . Fürstenberg Friedrich, Landgraf zu, Fürstbisch. oe Fürstenwärther Freih. v., k. k. Statthalt.-Rath Bass Carola er re Fuss Michnd, 1BEoR AN er Gall Leopold, Stadt Nr. 1089. . .. . ar Gallenstein Meinrad v., k. k. Gymn.-Lehr... . Gassenbauer Mich. Edl, v., Rechnugsr., Stadt 30 Gassner Theodor, Hochw., k. k. Gymnasialdir. Gelentser Privatus, Hochw., Prior des Convents der Barmberzigen Gerenday Dr. Josef, k. k Prof. u. Dir. d.bot. Gart. Gerlach Benjamin, Hochw., Gymn.-Lehr. Gerliczy Josef, Freih. v.,k. k. F. M. L. Geschwind Rudolf, k. k. Bezirksförster Ghebel Friedrich v., Hochw. . .. 2.2... Giraud Josef, Dr. d. Med., Landstrasse Nr. 663 Girtler Dr. Gottfried, Apotheker, Stadt Nr. 137 Giuriceo Nicolaus, k. k. Kreisgerichisrath . . Gladyszewiez Matth., Hochw., Gen.-Cap.-Vik. Gleiss Franz, Hochw., Gymn.-Lehr. . .. . . Glückselig Dr. August, Stadtarzt . . . 2. . Gobanz Josef, Lehrer an d. Ober-Realschule . Gottwald Johann, Hochw., Pfarrer. . ... . Grabacher Dr. Anton, k. k. Bezirksarzt Graf Rainer, Hochw., k k. Professor . . . - Grave Heinrich, k. k. Minist.-Beamt. Wieden 751 Gredler Vincenz, Hochw., Gymn.-Lehr. Gregorzek Dr. Adalbert, k.k. Prof., Galizien . Grill Johann, k. k. Föorsier . ». 2 22.2.0. Grimus R. v. Grimburg Franz, Apotheker Gruber Josef, Dr. d. Med., Stadt 1047 Gruhner Josef, k. k. Beamter, Spiltelberg 134 Grunow Albert, Chemik. d. Metallwaarenfabrik Gugler Josef, Gymn.-Supplent, Josefstadt Nr. 43 Gutsch Joach.,k.k.Ob.-Kriegsk. . . . . - . - Tem > safe ıB lie zu I XXX Zinnwald. Pest. Pest. Wien, St. Pölten. Wien. Neuberg. Olmütz. Gratz. Hermannstadt. Hermannstadt. Wien. Klagenfurt. Wien. Innsbruck. Ofen. Pest. Stuhlweissenbg. Ragusa. Brood. Triest. Wien. Wien. Ragusa. Krakau. Stift Melk. Ellbogen. Gratz. Josefsberg. Waidhofena.d.T. Klagenfurt. Wien. Bozen. Podgorze. Ebensee. St. Pölten. Wien. Wien. Berndorf. Wien. Wien. 400 440 430 XXX P. T. Herr Gutthunn. Wilhelm, ‚StadiiNr. sea. .u ” ” ” Habel Franz, Dr.Med , Stadt- u. Badearzt. . Haberlandt Fried., Prof.d. k. k. landw.Lehranst. Haberler Dr. Frunz Ritter v., Hof- und Ge- richtsadvokat, Stadt Nr. 442 Hackher Josef, Freih. v., zu Hart, k. k. Concip. im Finanzministerium, Stadt Nr. 951 Hackspiel Dr. Joh. Conrad, k. k. Gymn.-Lehr. Haerdtl August, Freih. v., Dr. d. M.,Stadt1057 Hafner Franz, k. k. Gymn.-Lehr. Haider Dr. Johann, k. k. Ober-Feldarzt beim Haidinger Wilhelm, k. k. Hofrath, Mitgl.d.k. Akad. d. Wissensch., Landstrasse Nr. 363 . . Haimhoffen Gustav Ritt. v., k. k. Liquid. d. Staatshauptkassen, Thury 122 Halbhuber v. Festwill Ant., Freih. v., k. k. Statthalter von Nieder-Oesterreich, Excell.. . Haller Karl, Dr. d. M.. Primar-Arzt im allg. Krankenhause Haller Friedrich, Stadt Nr. 1137 Hampe Clemens, Dr. d. Med., Stadt Nr. 587 . Hanf Blasius, Hochw., Pfarrer, Ober-Steierm, Hantken Maximilian R. v. Prudnik, Hochstr. 9 Hanzely Constanz Nr. 165... . Hartmann Friedrich, Ritt. v. Haschek Jakob Karl, Dr. d. M., Weissgärber 37 Haszlinszky Friedrich, Prof. d. Naturgesch. . Aa sa Dar yet as 7 Year Yan ET ET EEE fiat niet Kanh karı m lat) au eat da it Niet et ie De OO EI Hattingberg Dr. Gust., k. k. Landesger.-Rath Hauer Franz R. v., k. k. Bergrath, Mitgl. d. k. Akad. d. Wiss., Landstr. 744... 2... Hauffen Heinrich, Kaufmann . . . 2.2... Hauke Franz, Direct. der Handelsakademie Haulik Georg, Cardinal-Erzbischof, Eminenz . Haunold Franz, k. k. Förster, N. Oest.. . . Huuser Dr. Ferdinand, Neue Wieden 749. . Hauser Ferdinand, Apoth. Hausmann Franz Freih. v.. . . 2.2.2... Haynald Ludwig, Dr. d. Theol., Bischof, Exc. Heeger Ernst Hein Isidor, Hörer d. Medizin, Rossau Nr. 7. Hein Theodor, Pharmaceut, Rossau Nr. 7 Heintl Karl R. v., Dr. d. Phil. u. Rechte, Univ.- Syndikus, Stadt Nr. 749 ee At ae Me Me ai e, Zee Wien. Baden. Ung.-Altenburg. Wien. Wien. Iglau. Wien. Gilli. Inf. Reg. Nr. 60 Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Mariahof. Pest. Fünfhaus. Wels. Wien. Eperies. Wien. Wien. Laibach. Wien. Agram. Alland. Wien. Klagenfurt. Bozen. Karlsburg, Laxenburg. Wien. Wien. 440 460 P.T, Herr Heint! Franz R. v., Dr.d.Phil. u. Rechte, p. k. k. ” ”» >] Ober-Finanzrath,„ Stadt Nr. 563 Heinzel Ludwig, Dr.d. Med., Mariahilf Nr. 458 Heiser Josef, Eieenseharen Bahn Dh Helfert Dr. Josef, Alex. Freih. v., k. k. Unter- staalssecretär, geh. Rath, Excell. ...... Heller Dr. Camill, k.k. Prof. d. Zool., Thury 122 Heller Dr. Franz Heller Dr. Johann Florian, Alservorst. 352 Heller Karl, k. k. Gymn.-Lelr. am Theresian. altes Wieden Nr.. 65... . un „wuinah, Asa Henikstein Wilhelm Freiherr v., holländischer Generalconsul, Stadt Nr. 943 Hepperger Dr. Karl v. u Herbich Dr. Franz, p. k. k. Rgmts. En „At Hermann Karl, Realschullehrer, Neubau 59. Heufler Ludwig Ritt. v.., k. k. Sectionsrath u. Kämmerer, Landstrasse Nr. 747 Hierscheli Joachim, Rilt.\v.r =.) miss). uf Hierschel Oscar, Privalier . . Hillmann Karl, k. k. Ober-Kriegskommissär . Hingenau Otto, Frh. v.,k. k. Ob.-Bergr., Stadt 304 Hinterhuber Julius, Apotheker Hinterlechner Georg, Hochw., Josefstadt Hinteröcker Johann N., P. S.J. Hochw., Prof. am Seminarium Hirner Corbinian, Rossau Nr. Hitschmann Hugo H., fürstl. scher Beamter, Böhmen Hochstetter Ferdinand , Dr., Prof. am Poly- technicum, Landstrassse 128 Hoefer Franz, Lehrer . . Hoeizel Johann Hoelzel Karl, Hörer der Philosophie Hoelzl Michael, Apotheker Hoernes Dr. Moriz, Vorst. d.k. k. Mineral.-Kab,., el. /e,llle‘ wie rad ee Be} me a. aan Realschul-Dir., 172 Schwarzenberg’- Er er En Een Ye ET I Kar; eMitel. d. k. Akad.da Wiss. MnamaN 10% Hoffer Johann, akad. Turnlehrer, Wieden 891 Hoffmann Jacob, Realschullehrer ..... » Hoffmann Josef, k. k. Beamter, Landstrasse 91 Hofmann Nicolaus un llın.nel Somit. Hofmann Josef, Hochw., Can., Gymn.-Lehr. . XXX Wien. Wien. Gaming. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien Wien. Bozen. Krakau. Wien. Wien. Wien. Triest. Wien. Wien. Salzburg. Wien. Linz. Wien. Grosslippen. Wien. Pillichsdorf. Alt-Sandec. Wien. Maria-Zell.- Wien. Wien. Korneuburg. Wien. Laibach. Brixen. e 470 480 490 500 XXXIV P.T. Herr Hofstädter Gotthard, Hochw., Gymn.-Lehr. Hohmayer Anton Hollän Adolf, Dr. d.Med., k.k. Land-Med.-Rath Hollerung Kari, Senior u. ev. deutsch. Pfarrer Holzinger Dr. Josef Bonav., Josefstadt Nr. 11 Hornig Johann v., Secretär d. österr. Staats- Eisenbahn-Gesellschaft, Nr. 234 Hornung Karl, Pharm. Mag., Apotheker. . . Horvath Sigismund, Hochw., Prof. d. Mathem. Huber Joh.,. Dr. d. Med. u. Chir., Stadt 1044 Huber Josef, Hochw., Brot. 2... Sa.nininele Hügel Franz, Dr. der Med., Dir. des Kinder- Spitals, Wieden Nr; 4812 202 Er ten er Hübl Johann, Realschullehrer - . . . .... Hugo Alb., Eigenthümer der Jagdzeitung Hyrtl Dr. Josef, k. k. Prof., Regierungsrath, Mitgl. d. k. Akad. d. Wissensch., Alservorst. 201 Jabornegg- Gamsenegg Marcus Freih. v. jun... Jäger Dr. Gustav, Doc. an d. k. k. Universität Jakob Josef Jechl Franz, Hochw., Prof. d. Theologie Jeiteles Sigmund, k. k. Bezirkswundarzt, Ung. Jeitteles Ludw., Ob.-Realsehullehr., Landstr. 530 Jelmall P., Bürgermeister, Ober-Oesterreich . Jermy Gustav, Lehr. d. Naturgeschichte . . . Jesovits Heinrich, Apotheker, Stadt Nr. 866... Jeuschenag Josef, Lehrer d. Naturwissensch, Jordan Alois, Telegrafenbeamter Josch Eduard Ritt. v., k. k. Landger.-Präs. . Josst Franz, Obergärtner des Herrn Grafen von Thun-Hohenstein Jungh Filipp, Dr. d. Med. u. Chir., Laimgrube . Juratizka Jakob, Offic. d. k.k. Direct. in Dicast.- Geb.-Angeleg., Wieden 65 Kaar Jakob, k. k. Beamter, Spittelberg Nr. 81 Kablik Josefine, Apolhekers- Witwe Kaiser Josef, Dir. d. Bürgersch. auf d. Wieden Kalbrunner Hermann, Apotheker Kalmus Jacob, Dr., Sec.-Arztim St. Annenspit. Kamp August, Dr. d. Med., Landstrasse 268 Kanitz Aug., Stadt 107 Kapeller Ludwig, Mechaniker, Gumpendorf Nr. 1 Kautezky Emanuel, Kaufmann, Josefst. Nr. 69. ei de der de Ner i er) Vo Miel Hlal | erh ehe Kuhn Fe o Gehe. Harfe dasitek lol er „nn ellie; io} 05,0, je neitheiie De Kremsmünster. Wien. Ofen. Modern. Wien. Fünfhaus. Kronstadt. Erlau. Wien. Gilli. Wien. Korneuburg. Wien. Wien. Klagenfurt. Wien. Brünn. Budweis. Lewa. Wien. Hallein. Kis-Uj-Szälläs. Wien. Pancsova. Wien. Laibach. Tetschen. Wien. Wien. Wien. Hohenelbe. Wien. Langenlois. Brünn. Wien. Wien. Wien. Wien, 520 930 * Kautzki Anton, Dr. d.Med. k. k. Stabsarzt . Kek Karl, nächst Wels auf Schloss ; Keller Fridolin v. Schleitheim, k. k. Kriegskom. Kempelen Ludwig v.,k. k. Beamt., Leopoldst.136 Kempen Johann Freih. v. Fichtenstamm, p.k.k. F.Z.M., Excell., Josefstadt 217. Kern Florian, Dirfest, d. Haupt- u. Unkerrenliohl Kerner Dr. Anton, Prof. an d. Universität Kerner Josef, k. k. Adjet. beim Landesgericht Alsewvorstadt Al ur. NT =, Khevenhüller-Metsch, Fürst Richard zu, Durchl. Kick Friedrich, Techniker , Leopoldstadt 537 Kindl Dr Josef, Rgmts.- Arzt im 77. Inft. Rgmt. Kirdly Ferdinand, Hochw., k. k. Garnisons- Sulalskaplanı 1.005 are te are Klemm Josef, Buchhändler, Stadi Nr. 541 Klessl Prosper, Hochw., Hofmeister des . . . Klingler Eduard, k. k. Minist.-Secr. im Han- delsministerium, Landstrasse 364 . ..... Knauer Dr. Blasius, Gymn.-Lehr., Bukowina KÄner Dr. Rudolf, k.k. Prof., Mitgl. d. k, Akad. d. Wiss., Landstrasse 488. . » 2 2 2 2 20. Knöpfler Wilhelm, Dr. d. Med. u. Chirurg., k. k. Kreisarzt, Siebenbürgen -. ..... Knorring, Freih. v., bei d. k. russ. Gesandtsch. Kobany Franz, Hochw., P. O.Pr., Gymn.-Lehr. Koch Karl, Reinhartsgasse Nr. 190 Kodermann Cölestin, Hochw., Custos im Stifte Kodermann Richard, Hochw., k. k. Prof. Koechel Dr. Ludwig, Ritt. v., k. k. Rath Koelbl Josef, Hochw., Gymnasial-Lehrer.. . . Kohlmayer Paul, Hochw., Pfarrer, Kärnten Kokeil Friedrich, k. k. Land.-Hauptcassa-Offic. Kolazy Josef, Access. im k. k. Finanzminist, Wandstrasse 368! m] ATEER Kolbe Josef, k.k.Prof and. Technik, Wied. 484 Kolbenheier Karl, Studir. der Philos. . . . . Kolenati Dr. Friedrich, k. k. Prof. Komarek. Dr. Josef, Regim.-Arzt im k. k. Konschegg Valentın, k. k. Gymnasial-Lehrer . Kopecky Josef, G@ymnasiallehrer Kopetzky Dr. Benedikt, Lehrer and. Bredunr Realschule, Wieden Nr. 459 Cu RC ee XXXV Myslenice. Aistershaim. Ofen. Wien. Wien. Pilsen. Innsbruck. Wien. Ladendorf. Wien. Pest. Legnago. Wien. Stiftes Vorau. Wien. Suczawa. Wien. Maros-Vasarhely Wien. Krems. Ottakring. St. Lambrecht. St. Paul. Salzburg. Wr.-Neustadt. Mallein b. Gmünd. Klagenfurt. Wien. Wien. Wien. Brünn. 2. Lin.-Inf.-Reg, Krainburg. Pisek. Wien. e*# 540 P.T. Herr Kornhuber Dr. Andreas, Prof. an d. Technik, 550 560 570 XXXVI ” Wieden 923... .... „Saul! Kotschy Dr. Theodor, Cust. dp: am k. k.botan. Mus., ce Mitgl. d. Akad. d. Wiss., Josefst. Kozenn Blasius, k.k. Gymnasial-Lehrer . . . König Moriz sen., Gemeindearzt ...... - König Moriz jun.,k.k. Bezirksarzt. .... . Koss Franz, Hochw., Pfarrer htelt,d el Nie er te Krasser Friedrich, Präfect am Theresianum Kratky Anton, Particulier . Kratter Dr. Heinrich, Kreisphysikus. ... . . Kraus Dr. Bernhard, Redacteur der medicinisch. Zeitschriftne® Merk: Krein Georg, k.k. Kiüsteolind. Landes-Thier- WEDGALZE N Reese Krenner Josef, Techniker, Wasserstadt 665 Kreutzer Karl, Univ.-Bibliothekar ..... Kriesch Johann, Lehr. d. Nalurgesch. am Gymn. Krist Josef, Dr. Ph., Lehr. an der k. k. Ober- Realschule am Schottenfeld, Mariahilf 243 Kroegler Rudolf Hipp., k. k. Gymn.-Lehr. . . Kriz Dr. Alois, k. k. Kreisarzt, Galizien . Kubinyi August v., k. Rath, Dir. .d. Nat.-Mus. Künstler Gust. Ad., Realitätenbes, Lichtenth. 149 Kürschner Franz, Weissgärber 115. .... Kukula Wilhelm, Lehrer an der Realschule Kukuljeca Lorenz, Hochw., Prof. am Seminar Kumpf Dr. Johann Gotitfr., Stadt- u. Ger.-Arzt Kundrat Josef, k. k. Hausofficier, Laimgrube 2 Kundt Emanuel, Dr. d. Med. Kurz Karl, Bürgermeister Kurzak Dr. Franz, k.k. Prof. a.d.Univ., Josefst. 24 Kusebauch Wenzel, Hochw., Hauskaplan imk.k. Militär-Unter- Erziehungshause DR Ak CE FAT EN ET Kutschera Franz, k k. Beamter, Alservorst. 332 Labres Adalbert, k. k. Werksapotheker Lagonski Rudolf, in Galizien Lallich Nicolaus Ritt. v. der Tulpe, k. k. Landes- gerichts-Präsident . . . . . Lambort Theodor, k k. Oberkriegskommissär orbrilNe) ea eh Lelirhe Lang Karl, Mag.-Concip., Leopoldst.555 . . - Langenbacher Anton, Dr. d. thierarzt, Wieden 5853 M., k. k. Landes- . Suehibsih ee 785 Wien. Olmütz. Zala-Egerszeg. Alsö-Lendva. Boldag. Wien. Budweis. Zloczow. Wien. Triest. Öfen. Graiz. Ofen. Wien. Jungbunzlau. Jaslo. Pest. Wien. Wien. Laibach. Ragusa. Klagenfurt. Wien. Oedenburg, Purkersdorf. Wien. Prerau. Wien. Eisenerz. Grodek. Zara. Wien. Wien. Wien. 580 590 600 XXXVU P. T. Herr Langer Dr. Karl, k. k. Prof. an d. Josefs-Akad. Wien. ” ” Lazar Mathaeus, Gymnasiallehrer Lazzarovich Niec.. Dir. d. Handels- u. naut. Ak. Lederer Camill, Dr. d. Med., Stadt 878 . Lehofer Josef, Dr. d.Med., Laimgrube Nr. 179 Leinkauf Johann, Hochw., Präf. a. Knab.-Sem. Leinweber Conrad, k. k. Hofgärtner Lenk Franz, Dr. d. Med., Stadt Nr. 1154 Lenhossek Dr. Josef v., Professor . . . Leonhardi Dr. Hermann Freih. v., k. k. Phos fessor der Philosophie Letocha Anton Edl.v., k. k. Kriegskommissär Alsergr. 341 Lindpointner Anton, Hochw., regul. Chorherr, Linsbauer Mathias „ Realschullehrer im k. k. Waisenhause site} „eo, Leryie Fe „ie fjerjteitie eier erw, len selgfket di jeihhteit heiten] wi; Herysarı la Löw Dr. d. Löw Franz ,„ Dr. d. Med., Secundar-Arzt im Wiedner Spitale, Wieden Nr. 354. ..... Löwy Eduard, Mediziner. .... Loosz Anton, Dr. d.Med., Bezirksarzt . .. . Lopuschan Johann, Gymn.-Lehrer, Ungarn Lorenzutti Dr. Anton, Dir. d. st. Krankenh. Ludwig Johann, Waisenhaus-Director . Luggin Anton, Mediziner, Alservorst. Nr. 325 Lunkanyi Karl v., Gutsbesitzer .. ..... Macchio Wenzl v., p. k. k. Oberst, Stadt 628 Machatschek Adolf Dr., k. k. Lehr. der Ober- Realschule auf der Landstrasse Nr. 338. . . . Machdiak Gustav, k. k. Landesgerichts-Offizial Stadt Nr. 934 Machek Ferd., k. k. Telegrafenamts-Cass. . Magdich Mathias, k. k. Fortific.-Rechnungsoffie. Mayyar Vict. v., Dr. d. Med., k. k. Be- zirksarzt, Szaboleser Com... ..- -. 2... Mahler Eduard, Hüttenamts-Verw.,b. Brünn . Majer Mauritius, Hochw., Gymn.-Lehr. Makowsky Alexander, Realschullehrer. . . . Mally Karl, k.k. Offic. im Finanzminist. Mandel Rudolf, Freih. v. . . Manger Josef v. Kirchsberg, k. k. p. u Wieden Nr. 443 DIE Lö u emtalie tie, ef, he wrh ie) Neid ie, offen nun er he) Zar =} Lie Warasdin. Triest. Wien. Wien. Wien. Laxenburg. Wien. Klausenburg. Prag. Wien. St. Florian. Wien. Wien. Heiligenstadt. Wien. Wien. Fünfkirchen. Lewa. Triest. Hermannstadt. Wien. Oedenburg. Wien. Wien. Wien. Wien. Brood. Ujfeherto. Adamsthal. Fünfkirchen. Brünn. Wien. Wien. Wien. 610 P.T. Herr Mark Josef, Hochw., 62 0 630 6 +0 XXXVIM ” ” ” Coop., in k. Schlesien . Markbreiter Josef, Dr.d. M., imallg. Krankenh. Marschall Graf August, Archivar der k. k. geolog. Reichsanstalt, Stadt Nr. 786... .. Masch Dr. Anton, k. k. Prof. der höh. land- wirthsch.behranstall#. 7° 220102 u. Masur Franz; Dr.d! Medi... .2.. 281), ® Matz Alezand., Hochw., Pfarrer ...... Matz Maximilian , Hochw., Pfarrer .. .. . Matzenauer Josef, Hochw., Lehrer der Unter- realschule zu St.-Thekla .- .- .. 0. Maupas Peter Dominikus, Hochw. Biscnori Maurer Andreas, Hochw., Coop., Untersteier Mayer Alois, k. k. Hof-Beamter Mayer Ferdinand, Buchhalt. d. 1. Mayer Lorenz, Realschullehrer . ...... Mayr Franz, Dr. d. Med. u. Chir., k.k. BR Stadl?1085 = Zn. Fr DE Mayr Dr. Gustav, Realschullehr., Landstr. 15. Meissner Franz, Wund- u. Geburts-Arzt, Gum- pendorf Nrr247 2 We RN Meiner Ubald, Hochw., Prof. a. k. k. Kad. use Melicher Ludwig, Dr. d.Med., Alservorst. 96. . Mendel Gregor, Hochw., Stiftspriest., St. Thom. Mendl Wilhelm, Gemeindearzt, Eisenb. Comit. . Menschik Josef Stanisl., k.k. Statlhaltereibeamt. Meszlenyi Julius v., Hochw., Primat. - Archivar Mich Josef, Präfeet am en Michael Johann, Hochw., Garnisonsspit. eK apart Micksch Ludwig, Hochw., Coop. . ..... Miebes Ernest, Hochw., ehr, am k. k. Gymn. Migazzi Graf Wilhelm, Stadt Nr. 928 Mihalik Franz v., k. k. Waldbereiter . : Mihailovic Victor, Hochw., Dir. am k. k. Gymn. Miskovits Anastasius, Hochw., Gymn.-Lehr. Miszkowsky Franz, Hochw., k. k. Garnis.-Seel- SOLGET, 0.2 BOMIEA N TR SHIRBTRBEITEE FREE Monnier Le, Anti k. k. Regierungsrath und Polizeidireetor - 21H IH HE HI ER MHoesslang "Dr. Karl"Nr. 1127 ee Mohr Adolf, k.k. Land.- u. Bez.-Ger.-Wundarzt Moser Dr. Ignaz, Prof. d. k. k. landw. Lehranst. Moyses Stefan, Hochw., Bischof . öst. Spark. Botenwald. Wien. Wien. Ung.-Altenburg. Brunn a. Gebirg. Angern. Höbesbrunn’ Wien. Sebenico. Hohlenegg. Wien. Wien. Reindorf. Wien. Wien. Wien. Marburg. Wien. Brünn. Jänoshäza. Brünn. Gran. Wien. Triest. Znaim Nikolsburg. Wien. Altsohl. Pisino. Grosswardein. W. Neustadt. Brünn. Neulerchenfeld. Gratz. Ung.- Altenburg. Neusohl. 650 660 670 680 P. T. Herr Mugerauer Dr. Anton, Gewerksarzt . . . Mü!ler Anton, Leopoldstadt Nr. 5 Müller Anton, fürstl. Müller Florian, Hochw., Coop. V. O0. W. W. Müller Hugo, Hörer der Rechte, Stadt Nr. 833 . Müller Julius, Privat-Beamter Müller Wenzl! Adolf, Hochw., Pfarrer Müllner Adolf, Lehramtscandid. Mürle Karl, Prof. im k. k, Kadeten-Institute . Mustazza Aleco, Freih, v., Mustazza Nicolaus, Freih. v., Nadeniczek Johann, Jurist Nader Josef, Dr. d. Med. u. Chir, Primararzt im Versorgungshause y Hochw., Ben ekalainesioD Natterer Johann, Dr.d. Med., Leopoldstadt 755 Nawarre Karl v., Rentmeister Nawarre Chain v., Forstmeister . Nechiba Peter, Hochw., Weihbischof i. p. i. Neilreich August, p. k. k. Oberlandes-Gerichts- rath, Stadt Nr. 580 er] Nasazio Peter, Offermann Karl N N wit Yard ke. teten an tai.tel glei ae Nickerl Dr. Franz, k.k. Prof.an d. Techn... . Niessl von Mayendorf Gustav, Prof. a. Techn. . Noö Heinrich, Gymnasial-Lehrer Noestelberger Franz, Hochw., Pfarrer Nowicki Mazımilian, Lehr. d. Naturg. a. Gymn. Nozicka Josef, k. k. Bezirksförster, im serb.- banat. 14. Grenz-Rgmt Oberleitner Franz, Hochw., ak N Oellacher Josef jun. Ofenheim Victor, Inspect. ae Karl- nd. Fan Stadt. 1611,85 1215 Oppolzer Theodor, Hör. d. Med., Alsergr.. Ortmannn Johann, k. k. Beamter, Weissgärb. 12 Ott Johann, Dr. d. Med. u. Chir. Pach Ignaz, Stadt Nr. 403. Pacher David, Hochw., Pfarrer Palliardi Anton Alois, Dr. d. Med. Papp Simeon, Apotheker, Arader Comitat. . Parreiss Ludwig, Landstrasse Ne. 30. { Paschauda Franz, Zimentir.-Adj., Wied. 437. Passagnolı Franz, Dr. d.Med., k.k. Bezirksarzt Alena alte ale, Ye XXXIX Neuberg. Wien. Johannisberg. Ipsitz. Wien. Brünn. Wienerherberg. Wien. Hainburg. Triest, Triest. Wien. Mauerbach. Triest. Wien. Fronsburg. Kammerburg., Kalocsa. Wien. Prag. Brünn. Spalato. Ober-Absdorf. Lemberg. Weiskirchen. Steieregg. Innsbruck. Wien. Brünn. Wien. Wien. Prag. Wien. Tröpolach. Franzenshad. Pankota. Wien. Wien. Bielitz. 690 700 710 720 ” T. Herr Patruban Dr. Karl von, k.k.Prof., Josefst. 97 Paulizza Eduard, em. Ob.-Ingen., Rennw. 559 Paulini Paulin, Hochw., Seelsorger, Siebenh. Paulus Ferdinand, k. k. Bezirksarzt . Pazout Josef, Gymnasiallehrer Pazsitzky Eduard, Dr. d. Med., arllarzıe Pazzan; Alex., Nordb.-Beamt., endstn, 12a. Peck Stefan, Hochw., Gymn.-Lehrer.. . Peitler Anton, Hochw., Bischof . ..... Pelser Dr. Josef v. Fürnberg, Secundararzit der kandes-Irrenanstalt , - . .e „men „aunanee, Pelzeln August v., Cust.-Adj. a. k.k.zool. Mus. Perczei Johann, Lehrer a.d. evang. Bürgersch. Pergen Anton, Graf und Herr zu, Landstand von Nied.-Oesterreich a1. ae Perger Anton R. v., Prof. an der Akad. d. bildenden Künste, Windmühle 3 Perisch Leopold, Hochw., Pfarrer Perlgrund Dr. David, Stadt 113% . ..... Peter Anton, k.k. Sectionsrath im Finanzminist. Peters m Karl, k. k. Prof. an d. Universität c. Mitgl. d. Akad. d. Wiss., Landstr. 375 Pet Franzs Dr. d. Med. aner.. Dee pe Petruschka Peter, Reutamts-Rechnführ., Revier]. Petter Alexander, Mag.d. Ph, Prov.d.Hofapoth. Petter Karl, Sparkassebeamt., Laimgrube 23 . Petz Eduard, k. k. Major, Landstrasse Nr. 658 Peyritsch Johann, Cand. d. Med., Josefstadt 34 Pichler Dr. Wilhelm, Red. der allg. med. Zeit, Beopoldstadt,.590., .... .....@.-, - uch ässph Pick “Philipp, Dr.d. Med., Heonnldstae) Nr. 656 Pillwaz Dr. Johann, Prof. a.k. k. Thierarz.-Inst. Pinı Jacob, Dr. d. R., k. k. Commiss. bei der Kreishauptmannseh..!R „Dell. see ange: Pirona Julius, k. k. Gymnasial-Lehrer Pitiner Ignaz, Hochw., Pfarrverweser . Pittoni Josef Claudius, Ritter v. Daunen an k. k. Truchsess Plappert Franz, Stud., Neubau Nr. Platzer Franz, Dr. d. Med., nn he Plener Dr. Ignaz Edl v., Finanzminist., Exec. Plenker Georg, k.k. Minist.-Rath, Stadt Nr. 801 Pluskal Franz, Gutsphysikus, Mähren . . . Wien. Wien. Maros-Vasarhely Nenhäusl. Pisek. Fünfkirchen. Wien. Pest. Wailtzen. Ybbs. Wien. Oedenburg. Wien. Wien. Porabka. Wien. Wien. Wien. Gralz. Ladendorf. Salzburg. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Wien. Spalato. Udine. Schässhurg. Gratz. Wien. Udine. Wien. Wien. Wellehrad. XLI P. T. Herr Poduschka Franz, Architekt, Landstrasse 646 Wien. n » Poetsch Dr. Ignaz Siym., Stiftsarzt. . . . . Kremsmünster. > „ Pokorny Dr. Alois, Lehr. a. k. k. ak. Gymn. u. Privaldoc. a. d.Univ., Alsergr. 1 . . Wien. » „» Pokorny Dr. Franz, Hof- und Gerichie- Adxck Stadk Nr. «Lufensiä..s alas. ta nal n „ Pokorny Johann, Ber ah oa aa) Biuaoe 2 » Pokorny Rudolf, Stadt Nr. 1117. »..... Wien. ” » Pollak Simon, k. k. Bezirksarzt, Ungarn . . Enying. 230) „ „» Pomutz Dr. Konstantin, Med.-Rath . . . .. Temesvar. 5 „» FPongratiz Gerard v., Hochw., Director . . . Nagy-Bänya. ® „ Porges Dr. Gabriel, praktischer Arzt . . . . Karlsbad. Rn „ Porm Adolf, Oberlehrer, Böhmen. .. . .. Hohenmauth. 5 „ Pospischill Joh, k. k. Rgts.-Capl. im 4. Inft.-R. Grosswardein. » „» Poszvek Gustav, Gymnasial-Lehrer . . . . . Oedenburg. 3 „ ‚Bmeiss Dr. Ludwig % u 100 SGORZ. | e „ Preuer Friedrich, k.k. Bezitlosvorstähen. . . 6Gaslein. | “ » Preysinger Dr. Heinrich, Eisenbahnarzt . . . St. Pölten. 5 „ Prugger Franz Sal. ., AD Dir. d. Taub- stummen-Institut . . . ‚3 .Danb/GRakz, 0 » Pukalsky Josef Alois, Haltıyda Bischof 0b %STarnow. | en „ Pullich Georg, Hochwit Dr. oe Theol., Dir. d. Ober-Gymnasium ... Seas ıı Zamas m „ Punzmann Theodor, k.k. Belernhe sen Nmikrakaus RR »„ Purkyne Emanuel, Lehrer d. Naturgeschichle an d. böhm. Forstschule '. . ... .......2 Weisswasser. » » Puschel Leopold, Hochw., Gymnas.-Dir. . . . Seitenstetten. = „ Putz Josef, Hochw., Gymnas.-Dir. .. -» . Horm. % » Quadrio Moritz, Edl. v. a k. k. Finanzcommissär . . . Teschen. cn - Quintus Josef Ritt. v., * k. Aruill. katıpt naht im Arsenale. ... . ra nalen \Viten. ” „ Rabie Simon, Hochw., dop. ; Kram PA Sa meHödeln. 9 „ Raicevich Gregor, Prof. d. Theologie . . . . Zara. 750. % „ Rank Karl, Leopoldstadt Nr. 244 ... . .... Wien. is » Ransonet Emil Freiherr vn ........ Wien. ne „» Rath Paul, Hochw., Böhmen : . ...... 2 Königswart. ” » Rauscher Dr. Robert, k. k. Bitepachnatıre- Adjunet, Stadt Nr. 6183... . Wien. 35 „ Rechberger Augustin, Hochir., S. 1. Doicapi. Linz. = „ Redtenbacher Dr. Ludwig, Dir. d. k.k. zool. Mus. e. Mitgl. d. k. Akad. d. Wiss., Wieden 320 . Wien. f I I; > 180 XL P. T. Herr Reichardt Heinrich Wilh., Dr. d. M., Assist. am k. k. botan. Garten, Privat-Docent a. d. Univ., Josefstadt Nr. 6. Reichardt Johann, k. k. Hauptmann und Prof. der Artill.-Akad., Mähren«.. 12. „Br... Reisinger Andreas, Dir. d. techn. Akademie. Reiss Franz, praet. Arıt . Wa „BAM! Reiss Johann, Realschullehrer in d. Josefst. Reissek D. Siegfried, Cust.- Adj. a. k. k. bot. Mus. eaMitol..d..k\ Akad. d!AWiss. 1 Mass ansaN Rescetar Paul Ritt. v., k. k. Hofr. u. Kreishpim. Rettig Andreas, Hochw.,P. O. P., Real-Schulleh. Richter Josef, k. k. Militär - Apoth. - Official Richter Dr. Vincenz, Hof- u. Gerichts-Advoe. beopoldstadt, Nr. 31412. Kisias len Sr amewet. Rideli M. B., Bureau-Chef der Südbahn-Dir. . Riefel Franz, Freih. v.,k.k. Concip. im Finanz- ministerium, Stadt Nr. 592 ... . Rinaldi Dr. Peter, k. k. Comitatsarzt. .. »- Rischanek Dr. Hubert, k. k. Oberarzt im Rittler Julius, Gewerksbesitzer Robert Justin, Grosshändler, Ober-Oesterr. . Roedl Heinrich, Hochw., Garnisons-Caplan Roemer Karl, Mähren Rogenhofer Alois, Cust.-Adj.a. k. k.zool. Mus., Josefstadt Nr. 98 An Rollet Karl, Dr. d. Med. Romer Dr. Franz Florian, Hochw., Rosenthal Ludwig R. v., Stadt Nr. Rossi Dr. Ludwig, k. k. Prof. am Lyceum . . Rothhansl Anton, Dr. d. M., Wieden Nr. 823 Rottensteiner Franz, Wirthschaftsverwaller . Rozsay Emil, Lehramts-Cand., Landstr. 90 . . Ruprecht Martin, Dr. der M. re Russegger Josef R. v., k. k. Mioisterials Rath c.Mitgl. d. k. Akad, d. Wiss. und Director . aksrchi Hörerd. Rechte . .. . Sacher Eduard, Realschullehrer Saga Karl, Dr. der Medizin Salzer Dr. Friedrich, Chefarzt d. Westbahn, Stadt Nr. 1111 Samesch Anton, Dr. der Med. Sardagna Michael v.. . uNlec ei ehe aA tele. el era, 8 BE) ie Lerenle let) ai A ET ei 210 ital)s) a Meiikeiltieige Gymn.-Lehr. mes IE .. era lte) -eside a (he (je). fahre Ei iger ie Wien. Weisskirchen. Lembere. Kirling. Wien. Wien. Ragusa. Kremsier. Wien. Wien. Wien. Wien. Fiume. Inf.-Reg. Nr. Rossitz. Hallein. Gratz. Namiest. Wien. Baden. Raab. Wien. Venedig. Wien. Fronsburg. Wien. Wien. Schemnitz Wien. Korneuburg. Prag. Wien. Biala. Trient. 10. 190 P. T. Herr Sauter Dr. Anton E., 800 8 [0,2] 10 XLIN k.k. Bezirksarzt. . Salzburg. Scarpa Georg, Canon. Schulinspect.. . . . . Lesina. Schabus Jakob Dr., Prof. d. Handelsakademie Wien. Schäfer Eduard, Dr. d. Med., k. k. Prof. an mediz.-ehir. 'Lehranstalt '. . - 2 "eo... . @ral2. Schaffenhauer Franz, k.k. Gymnasiallehrer . Görz. Schaffer Franz, Stadt Nr. 981 Wien. Schaffer Joh., Dr. d. Med... ... Eibiswald. Schaffgotsche Anton Ernst, Gf. v., Bischof, Exe. Brünn. Schaitter Ignaz, Kaufmann . .. 2.2... Rzezow. Schaschl Johann, bei Klagenfurt .. ... . Ferlach. Schedl Alfred, Techniker, Stadt 1401 . .... Wien. Scheffer Josef, Real.-Besitzer ....... Mödling. Scheffler Karl, Sparkasse-Beamter .... . Wien. Schemitz. Karl. Dr.id, Medistid, asus vr Ian Raab. Schenk S., Med., Neue Wieden 853 . .... Wien, Schiedermayr Kart, Dr. d. Med., Bezirksarzt Kirchdorf. Schiel Athanas v., Hochw., Prof. d. Naturgesch. Erlau. Schierl Karl, k. k. Concepts-Adjunkt im Finanz- ministerium, Alservorstadt Nr. 127 ..... Wien. Schindler Heinrich, Dr. der Med. Floridsdorf. Schindler Karl, k.k. Horsteanlidä, Ungchn ... Sellye. Schirl Heinrich, k. k. Förster, Bukowina . . Kupka. Schiviz Josef, Lehr. am Ober-Gymnasium Triest. Schlecht Josef, Bandfabrikant, Schottenfeld Wien. Schleicher Wilhelm., Oekonomiebesitzer, N.-Oe. Gresten. Schlosser Dr. Toseh k. k. Land.-Med.-Rath . . Agram. Schmerling Ant. Ritt. v., k. k. Staatsminist., Exc. Wien. Schmidek Karl, Hochw., k. k. Gymn.-Lehr. Brünn. Schmidt Ferdinand sen. bei Laibach Schischka. Schmuck J. v., Magister der Pharmacie Brixen. Schneider Dr. Josef, Stadtarzt, Böhmen . . . Piestie. Schneller August, k. k. Rittmeister... . Pressburg. Schober Johann, Dir. d. Realsch., Leopoldst. 170 Wien. Schoenn Moriz, k. k. Official b. Central-Milit.- Rechn.-Depart., Alservorstadt Nr. 142... . Wien. Schramek Vinc. Herm., Prior d. Barmherz. Agram. Schrattenbach L., Stadt Nr. 658 . . ..... Wien. Schreitter Gottfried, Hochw., Missar Pinkau. Schreyber Franz S. Edl.v., Hechw, Prof.d. stirt. Klosterneuburg. Schröckinger- Neudbnbesn Jul. R v., k.k. Fin.- Min.-Sekr., Stadt 949 Wien. f* 830 84) 860 XLIV P.T. Herr Schroff Dr. Damian Karl, ” Regierungsr., k. k. Prof. an der Universität, Stadt Nr. 308... Schrott Constantin, Dr.d. Med., Kreisarzt Schubert W., Gymnas.-Director Schüler Max Josef, Dr., beivCHll et Schuller Moriz, Dr. d. Med,, Folie Comitat. Schulzer von Müggenburg Stefan, k. k. Haupt- mann u. Commdt. d. Militär-Obererziehungsh. Schur Dr. Ferdinand Schwab Adolf, Apotheker Schwab Michael, Hochw., Domh. u. Schuläir. Schwarz Gust. E. v. Mohrenstern, Leopoldst. #7 Schwarz Ignaz Friedrich, k. k. Prof. d. Forstk. Schwarzenberg Fürst Adolf, Durchl. Scitovsky Johann v., Eminenz, Hochw., Card.- Direct. u. Badearzt Erzbischof von Gran und Primas von Ungarn. Sedlaczek W. \F., Privatier IH. 2 Sedlitzky Wenzl, Dr. y Katie Scholtenfeld 304 7 2 Pa 222 I EHENÜF FFIR. ER Seeburger Dr. Joh. Nep. R.v., Leibhnzt STU ck. apost. Majestät u. k. k. Hofrath, Stadt 25. Seeliyer Joh. Nep. Dr. d. Med., k. k. Bezirksarzt Seidensacher Ed., k.k. Kreisgerichts - Secrelär Sekera Wenzl J., Mag. der Pharm, Apotheker Senoner Ado!f, Landstrasse Nr. 687 Seri Johann, Mag. der Pharm., St. Ulrich $2. Setarı Kranz Dr. d.MMede mn ul REN Sevcik Franz, Lehrer an d. Gumpend. Realsch. Sieber Ignaz, Hochw., Subprior d. Domin. Ord. Sigel Udiskalk, Hochw., P. des Benediet.-Ord. Sigmund. Wilhelm RN SEE Simonics Gabriel, Hochw., k. k. Professor . Simony Friedrich, k. k. Prof., Landstrasse 508 Sincich Johann, Realschul-Director . . . - . Sindelar Karl, k. k. Gymnasial-Director.. . Sırek Ernst, Hochw., Abt .d. Prämonstrat.-Stift. Skacel Libor, k. k. pens. ] a Leopoldstadt, Schöllerhof e Skalicky Franz, mähr. Landsch.-R: eier Skofitz Dr. Alexander, Redacteur d. bolanisch. Zeitschrift, Wieden Nr. 331 Slawikowski Dr., Ant., Prof. der Oculislik . Wien. Mitterburg. Leutschau. Neuhaus. Bonyhäd. Kamenitz. Wien. Mistek. Triest. Wien. Schemnitz. Wien. Gran. Kremsmünster. Wien. Wien. Amstetten. Neusladtl. Münchengrätz. Wien. Wien. Meran. Wien. Wien. Seilenstetten. Reichenberg. Oedenburg. Wien. Pirano. Deutschbrod. Neureusch. Wien. Brünn. Wien. Krakau. 870 s80 890 P.T. Herr Slezak Anton, Realschul-Lehrer . . Soltesz Dr. Max, k. k. Bezirksarzt . Spenneder Bernhard, Direct. d. Unterrealschule zuNariähllitiehes Ivsmalan nes, A: Spirk Johann, Hochw., Kıplan ut LER Spitzy Josef N., Handelsmann, Unter Stein, Spreitzenhofer @. C., Spark.-Beamt., Stadt 654 Stadler Anton, Dr. der Med. . . Standthartner Dr. Josef, Primararzt im k.k. allg. Krankenhause, Stadt 806. Starkel Johann, Dr.d. Med., Stadtarzt . Stauffer Vinc., Hochw., Gämh. -Lehr. im Stifte Steib Karl, Ockötndmies Beamter)... ra), Steindachner Franz, Assist. am k. k. zool Museum, Stadt 256000. 1.2 20.231 Steindl Algis; k.k. Beamter, St. Ulrich Nr. 92 Steinhauser Anton, p. k.Rath. . . - Steinhäuser Wenzl, Dir. d. k. k. Hofspohhäke Sieininger Augustin, Hochw., Abt des Stiftes Sieininger Julius, Studirender } Stelizyk Gusiav, k.k. Oberstlieutenant . y Stellwag Karl Edl. v. Carion, Dr. d. Med., k. k. Prof., Alservorst. 336 . - - Ss Stenzl Anton, Hörer d. Med., Lichtenthal 152 Stephanovits Thomas, Dr.d. Med., Stadiarzt Steyrer Raimund, Hochw., Pfarrer . . Siock Vincenz, Hochw. is Stocker Josef, k. k. j- Cymiesinl Dikecihr hr S’öger Wilhelm, k. k. Ober-Förster Stoliczka Dr. Ferdinand, an d. geol. Reichannsit Storch Dr. Franz, k. k. Bezirksarzt, u Stossich Adolf, Realschullehrer . . . Strusky Dr. Vinzenz, Prof.d. Zalheilkunde an deliniversitälnwärsn) u: Strauss Franz, Dr. d. Med., Veopeldskeeil 298 . Streintz Josef Anton, Dr.d.Med., Burggasse 16 Sireinz Dr. Wenzel, k. k. p- Gubernialrath und Protomediecus Striech Dr. Florian, Stadt Nr. 866 Stricker Salomon, Dr.d. Med., im allg. Krankh. Strobel, k. k. Normalschullehrer Strohmayer Johann, Lithograph, Beosolde 736 XLV Wien. Moor. Wien. Turas. St. Leonhard. Wien. Wr.-Neustadt. Wien. Tarnow. Melk. Simongalh. Wien. Wien. Linz. Wien. Zweltl. Wien. Komorn. Wien. Wien. Temeswar. Lasnitz. Tarnow. Feldkirch. Mürzsteg. Wien. St. Johann. Triest. Lemberg. Wien. Gratz. Gratz. Wien. Wien. Linz. Wien, 900 910 920 930 XLVI P. T. Herr Strossmayer Josef Georg, Hochw., Bischof und k. k. wirkl. geheimer Rath, Excell. Studnicka Franz, Dr., Lehramtskandidat.. . . Stur Dionys,.k. k. Reichsgeologe, Landstr. 416 Suppan Joachim, Hochw., Abt des Stiftes . . Sutiner Gustav R. v., Stadt Nr. 729 Sutiner Gundaker Karl R. v. Landesaussch. . Szabo Alois v., Dr. d. Med., Direct. d. Thier- arznei-Iostilutes IyTstammsıd S\a4ah- All are Szabo Josef, Dr. d. Med., Prof. und Dir. der ebin: Lehranstalt alu: .,.ball ch. Szabd Othmar v., Dir. d. Benedict. Ob.- Ey, Sztraka Gabriel, Hochw., Gymn.-Lebrer Szymonowicz Gregor, Hochw., Erzbischof, Exec. Taffet Leopold, Dr. d.. Med., Nr. 194 Daraba ‘Tosef.: \Di..!!d. Media .4.4 23 Tempsky Friedrich, Buchhändler . ..... Tessedik Franz v., Jurist, Donauzeile 33 Thinnfeld Ferdinand, Ritter v., Excell. Thomann Anton, Hochw., Gymn.-Lehrer.. . Thun Gruf,Leo, Excellenz .......»... Titius Pius, Hochw., im Minoritenkloster Tkany Wilhelm, jub. k. k. Statthalterei-Rath . Tomaschek Di. Ignaz, k. Biblioihekar .... . Tomek Josef, Dr. d. Med., fürstl. Leibarzi.. Tommasini Mutius Josef Ritter v., k.k. Hofrath Töth Alexander, Dr. d. Med.. ARTE Toth Franz, Hochw., Cistereienser - Priester, Gymnasial-Lehrer Totter Vincenz, Dominikamesnı u . Ss. Tschek Karl, Fabriksdirect., bei W. Ne atlailt Tschiertz Ferd., Mag. d. Pharce,. Landstr. 663 Ujhely Emerich v., Hochw., Domherr. .. Ulrich Dr. Franz, Primar. im allg. Krankenh. Urbantschitsch Alois, Dr. d. Med., Landstr. 340 Unger Dr. Franz, k.k. Prof.. der Botan., Mitgl. d. k. Akad. d. Wissensch., alte Wieden 101. Ussner Alezunder, Stadt 2...» .. 2... Valenta Dr. Alois, k. k. Prof. d. Geburtshilfe Varecka Wilhelm, Gymnasiallehrer, Böhmen . Venturi Gustav, k. k. Staatsanwalts-Adjunct . Hochw., Priesier bei den P.P. Diakovar. Wien. Wien. St. Lambrecht. Wien. Wien. Pest. Klausenburg. Raab. Steinamanger. Lemberg. Fünfhaus. Wien. Prag. Pest. Krems. Wien. Pirano. Brünn. Klagenfurt. Ladendorf. Triest. Pest. Erlau. Wien. Piestine. Wien. Venedig. Wien. Wien. Wien. Wien. Laibach. Jiein. Venedig. 940 950 960 P. T. Herr Vesque von Pättlingen Joh., k. k. Hofrath im Minist. des Aeussern.. . Ya KAIAG e Vest Dr. Octav. v., k. k. Land.-Med.-Rath . Villers Alexander Freih. v., Legationsrath d. k. sächs, Gesandtschaft, Stadt Nr. 1140 Vithalm Dr. August v., Finanz-Procur.-Conz. Vlasies Ignaz, Ungarn, Somogyer Comit. . . Vogl August, Dr. d. Med.,Assıst. a. d. Jos.-Akad. Vogl Karl, Hochw., Cooperator, Nied.-Oest. . Vovk Bernhard, Hochw.. Gymn.-Direect. Vukotinovic Ludwig v. Farkas, Vorsteher des Nahen: Museums, neu 320 lo eh... Wachtel Dr. David, k.k. Landesmedrath Wachtelhofer Severin, Hochw., Dr. d. Med. u. Philos. bei den Barnabiten ... ........ Waginger Karl, Dr. d. Med., St. Ulrich Nr. 5 Wagner Eduard, Buchhalter, Wieden 315 Wagner Paul, Cassier der österreich. Sparkasse Kossau Nas Het DEN, Walcharz Franz, fürstl. Wirthschaftsverwalter Wallmann Dr. Heinrich, k. k. Oberarzt, an der k. k. Josefs-Akademie Walter Josef, Dir. d.k.k. Haupt-u. Unterkenlekh: Walter Julian, Hochw., P. ©. P., Gymnasiallehrer Waluszak Matthäus, Hochw., Pfarrer, Galizien Wankel Dr. Heinrich, fürstl. Salm’scher Berg- iahlitten-Arzt.. ed 23..27 een. u ah Wawra Dr. Heinrich, k. k. Marine-Oberarzt . Wegele, Dr. Chr., Weissgärber 132 ..... Weiglsberger Franz, Hochw., Pfarrer, N. Oest. Weiner Dr. Anton, k. k. Gymn.-Lehrer . . Weinke Franz Karl, Dr. d. M., Stadt Nr. 1150 Weiser Franz, Hörer d. Rechte, Wieden Nr. 781 Weiser Josef, Beamter d. Staatsbahn . . . . » Weiss Adolf, Dr.d.Phil., Privat-Docent an der Universität, Landstrasse Nr. 440. Weiss Emanuel, Mediziner, Leopoldst. 539 Weitlof Moriz, Stadt Nr. 646 . . 2.2... Well Dr. Wilhelm Edler v., k.k. Ministerialrath Stadt Nr. 1133 3 . Werdoliak. Hieronymus an Hochw. 52, Dr. » Theol., em. Prof., Dalmatien . Werkal renrich, Pharmaceut XLVl Wien. Triest. Wien. Marm. Szigeth. Bohany. Wien. Stein. Neustadll. Agram. Oedenburg. Wien. Wien. Wien. Wien. Ladendorf. Wien. Korneuburg. Prag. Landskron. Blansko. Triest. Wien. Michelhausen. Iglau. Wien. Wien. Prag. Wien. Wien. Wien. Wien. Almissa. Wien. 970 930 990 1000 XLVIN P. T. Herr Weselsky Friedrich, k. k. Oberlandesger.-Rath . Wiesbauer Johann Bapt..Hochw., J. S. bei Linz Wiesner Julius , Dr. dPh?, der Technik, Wieden 328 Wilhelm. Gustav jun., Prof. a. d. ae. Schule in Liebwerda bei Prival-Docent an Wilvonseder A., Hauptschuldirecior Wimmer Josef, k. k. Forstmeister Windisch Anton, Kaufmann Windisch Josef, Hochw., Lehr. a. k.k. ak. an! lois, k. k. Kreisarzt Witowsky Dr. Wittmann Alois, Apotheker Wladarz Dr. Michael, k. k. Wiadika Eugen, Hochw., Wodzicky Graf Casimir Wohlmann Dr. Bruno, Stadt Nr. Notar Gymnasial-Lehrer 441 Woldr‘ich Dr. Johann, k. k. Gymnas.-Lehrer.. . Wolfner Dr. Wilhelm, im Banate Wolff Gabriel, Ph. Mag., Wollner Karl, Dr. d. Apotheker, Med.u. Chir., Siebenb. St. Ulrich 18 Wolny Anton, Hochw., a iR Wostry Karl, k. k. Wolypka Dr. Alex., pens. Ober- Staßsaretı Woyna Johann, Erzieher, Ung. Kreisarzt Wretschko Dr. Mathias, Gymuasiallehrer . . Zahn Dr. Franz, k. k. Zawadzky Dr. Alexander, k Prof. kRrot®e Zawrzel Moriz, Wirthschbereiter am Josefshof Zebracky Anton Ritt. v., Dr.d. Med., Badearzt Zebrawsky Theophi!, Ingenieur Zelebor Johann, Cust.-Ad). Zelenka Julius, Hochw., Pfarrer, n. Zweill. . Zeller Richard, Apotheker Zeni Fortunato, Conservator am städt. Museum Zentazzo P. Ernst, Hochw., Gymnasial-Katechet, Istrien Zichy Graf Johann sen., Stadt Nr. 1017... Ziegler Gratian, Hochw., Gymn.-Lehrer . . Ziffer Dr. Josef, k.k. Bezirksgerichtsarzt, Schles. Zimmermann Heinrich Ober-Stabsarzt Edl. eur Net et Bel Hs amk.k. zool. Mus. Fr. ©. P. und leitet Steahie. Meier 6 ve, DiWurskik: Zintl Josef, Mag.d.Pharm., Apotheker Prag. Freinberg. Wien. Tetschen. Stockerau. Laxenburg. Raab. Wien. Caslau. Bruk an der Mur. Murau. Wr. Neustadt. Krakau. Wien. Schemnitz. Perjamos. Thorda. Wien. Krems. Saaz. Gratz. Simongath. Laibach. Wien. Brünn. Rossitz. Buziasb. Temesv. Krakau. Wien. Sallingstadt. Wind.-Garsten, Roveredo. Mitterburg. Wien. Neusladil. Friedeck. Pest. Wien. Bl: ” 010 XLIX - Herr Zippe Dr. Franz, k.k. Regierungsrath u. Prof., Mitel. d.k. Akad. d. Wissensch, Landstr. 100. Wien. „ Zipser Karl Eduard, Rector der Stadtschule. Bielitz. „ Zlamäl Dr. Wilhelm v., k. k. Corvettenarzt . Triest. „ Zubranich Vincenz, Hochw., Bischof . . . „ BRagusa. „ Zwanziger Gustav, k. k. Beamter ..... .» Salzburg. Irrihümer im Verzeichnisse bittet man dem Sekretariate zur Berichtigung Herr ” ” gütigst bekannt zu geben. Gestorbene Mitglieder. Ambros Thomas. - Herr Szenczy Emerich. Bsteh Josef. „» Tschiderer Joh. Schmiedel Anton. „ Zika Anton. Stuhlberger Dr. Alois. Ausgetretene Mitglieder. Herr Bozdech Dr. Gustav. Herr Salzer Michael. „ Gebauer Julius. „ Sauer Franz. „ Granner Dr. Alexander. „ Scheff Dr. Michael. „ Hoffmann Dr. Adoıf Julius. „ Schelivsky Gustav. „» Jahn Aurem. „ Schewezik Dr. Emanuel. „» Kaczkowsky Anton R. v. „ Schmidt Coloman. „ Karrer Felie. „ Schuster Dr. Hieronymus. „ Keil Franz: „ Semeleder August. „ Kirchner Leopold. „ Semeleder Dr. Friedrich. „» Lackner Josef. „ Stimpel Anton. „ Linde Franz X. » Treubig Dr. Josef. » Linzbauer Dr. Franz. » Türk Rudolf. „ Maeber Karl. „ Weber Heinrich Joachim. „ Mühlig G. G. „ Weinberger Dr. Rudolf. » Nagy Karl v. „ Weiss Dr. Edmund. „ Opitz Dr, Cölestin. „ Wellal Franz. „» Preininger Maxim. „ Wessely Josef. „ Raudnitz Dr. Alois. » Winterkorn Alexander. Ausgeschiedene Mitglieder. Herr Alvanyi Karl. Herr Begna Adolf. „ Basch Samuel. „ Biatzovsky Dr. Johann. g L Herr Birnbacher Josef. ” ” 32237 73779,:37.3 33 N} > Bressan Dr. Anton. Chalupsky Franz. Decani Dr. Ernst. Dolliner Dr. Georg. Donnaggio Dr. Ormisda. Drasche Dr. Anton. Drazic Dr. Miroslav, Ehmer Dr. Jacob. Felsenreich Gottfried. Fleischer Stefan. Fradenek Dr. Const. v. Fuchshofer Johann. Fünkh Dr. Cajetan. Fürth Josef. Georgens Dr. Johann. Haas Dr. Michael. Hammerschmied Dr. Josef. Hegedüs Victor v. Hegys Johann. Heinrich Wilhelm Gottfried. Hirseh Ignaz. Hlater H. Janka Victor v. Jarisch Anton. Jaug Josef. Kappis Ernst. Kinzky Graf Christian. Kovals J. v. Knöttner Dr. Johann. Kulhanek Anton Josef. Lichnowsky Fürst Kart. Lorenz Norbert. Loudon Ernst, Freih. v. Herr Machrowicz, Dr. ” ” Markl Karl. Meister Alois. Mihalovits Anton. Mosetig Wilhelm. Niessl v. Josef. Niessner Adolf. Noy Cäsar Ritt. v. Pan Dr. Ferdinand. Pani Eduard. Pasperger Anton. Pernhofer Dr. Gustav. Plazer Viktor R.v. Pohlmann Josef. Polak Dr. Ignaz. Praschek Alexander. Puchberger Ludwig. Reuss Dr. Aug. Emanuel. Richter Dr. Daniel. Schiestl Anton. Schlecht Leopold. Schreiber Egid. Schuster Gottfried. Senior Dr. Karl. Senor Dr. Friedrich. Smiginovicz Adolf. Stoitzner Karl. Sülley Matthäus. Tomaschek Anton. Ulleram Anton, Edl v. Vlacovie Dr. Paul. Vsetecka Franz. Zallinger Peter v. LI Lehranstalten und öffentliche Bibliotheken, welche gegen Erlag des Jahresbeitrages die Gesellschaftsschriften beziehen. Agram: K. k. Gymnasium. Altenburg, Ung.: Kath. Unter-Gymnasium. Cilli: K. k. Ober-Gymnasium. Czernowitz: K. k. Ober-Gymnasium. Debreezin: Evang. helv. Ober-Gymnasium. Elbogen: K. k. Ober-Realschule. Fünfkirchen:: K. k. kalh. Gymnasium. Güns: K. k. kath. Gymnasium, Innsbruck: K. k. Universitäts-Bibliothek. - Jungbunzlau: K. k. Gymnasium. Kalocsa: Gymnasium d. Gesellschaft Jesu. Karlstadt: K.k. Gymnasium. Kesmark: Oeffentl. evang. Gymnasium. Keszthely: K. k. kath. Unter-Gymnasium. » K. k. Realschule. Klattau: K. k. Gymnasium. Körös-Nagy: Evang. Ober-Gymnasium. Korneuburg: K. k. Unter-Realschule. Kronstadt: Evang. Gymnasium. Leutomischl: K. k.Ober-Gymnasium. “ Linz: Oeffentl. Bibliothek. » Bischöfl. Gymnasium am Freinberge. „ K.k. Gymnasium. » K.k. Ober-Realschule. Marburg: K. k. Gymnasium. Rikolsburg: K. k. Gymnasium. Ofen: K. k. Josefs-Polytechnicum. Olmütz: K. k. Universitäts-Bibliothek. » K. k. Realschule. Prag: K. k. Neustädt. Gymnasium. » K.k. deutsche Ober-Realschule. Pressburg: Städt. Ober-Realschule. Raab: Benedict. Ober-Gymnasium. Reichenberg: K. k. Ober-Realschule. Roveredo: K. k. Elisabeth-Realschule. Rzeszow: K. k. Gymnasium. g* LI Salzburg: K. k. Unter-Realschule. Schässburg: K. k. Gymnasium. Skalitz: K. k. Staats-Gymnasium. Steinamanger: K. k. Gymnasium. Strassnitz: K. k. Gymnasium. Szathmar: Kath. Gymnasıum. Tarnow : K. k. Ober-Gymnasium. Temesvär: K. k. Ober-Gymnasium. Teschen: K. k. kath. Gymnasium. Troppau: Landes-Museum. » K.k. Staats-Gymnasium. » K.k. Realschule. Udine: K.k. Lyceal-Gymnasium. Unghvär: K. k. Gymnasium. Venedig: I. r. biblioteca marciana. -„ I. r. ginnasio liceale di St. Caterins. Vinkovce: K. k. Ober-Gymnasium. Woarasdin: Unter-Realschule. Werschetz: Oeffentl. Unter-Realschule. Wien: K. k. akad. Gymnasium. akad. Leseverein. K. k. Gymnasium zu den Schotten. Bibliothek des k. k. polytechn. Instituts. » Kommunal-Ober-Realschule auf der Wieden. Wittingau: Haupt- und Uuter-Realschule. Znaim: K. k. Gymnasium. N ” N Lim Wissenschaftliche Anstalten . mit welchen Schriftentausch stattfindet. Agram: Kroat.-slavon. Landwirthschafts-Gesellschaft. Albany: New-York state agriculiural society. Altenburg: Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes. Amsterdam: Academie royale des sciences. Arkansas: State university. Athen: Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Augsburg: Naturhistorischer Verein. Bamberg: Naturforschender Verein. Batavia: Gesellschaft der Wissenschaften. „ Naturwissenschaftlicher Verein. Basel: Naturforschende Gesellschaft. Berlin: Königl. Akademie der Wissenschaften. „» Botanischer Verein der Provinz Brandenburg und der angrenzenden Länder. „ Entomologischer Verein. » Verein zur Beförderung des Garlenbaues in den königlich preus- sisehen Staaten. ? Bern: Allgemeine schweizerische nalurforschende Gesellschaft. „ Naturforschende Gesellschaft. Bogota St. Fe de: Societe de nalturalistes de la nouvelle Grenade. Bologna: Redaction der nuovi annali delle scienze naturali. Bonn: Naturforschender Verein der preussischen Rheinlande. „» Archiv für Naturgeschichte. Boston: American academy. „ Society of natural. history. Breslau: Verein für schlesische Insectenkunde. » Schlesische Gesellschaft für vaterländische Oultur. Brünn: K. k. mährisch-schlesische Gesellschaft für Ackerbau-, Natur- und Landeskunde. Brüssel: Academie royale des sciences,‘ des leltres et des beaux-arls de Belgique. Cambridge: American association for the avancement of sciences. Charleston : Elliott society of natural history. Cherbourg: Societe imper. des sciences naturelles. Chur: Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Colombo: The ceylon branch of the royal asiatie society. Columbus: Ohio state board of agriculture. LIV Czernowitz: Verein für Landescultur und Landeskunde im Herzogthume Bukowina. Danzig: Naturforschende Gesellschaft. Dresden: Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis.“ Dublin: Redaction der Atlantis. „ Redaction der natural history review. Dürkheim : Naturwissenschaftlicher Verein der bair. Pfalz (Pollichia.) Elberfeld : Naturwissenschaftlicher Verein zu Elberfeld und Barmen. Emden : Naturforschende Gesellschaft. _ Franeisco San: Californian academy of natural sciences. Frankfurt a. M.: Senkenberg'’sche naturforschende Gesellschaft. „ Redaction des zoologischen Gartens. Freiburg: Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften im Breisgau. Florenz: Accademia economico-agraria dei georgofili. Genf: Societe de physique et d’histoire naturelle. Genua: Archivo per la zoologia, anatomia e la fisiologia. Giessen : Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Görlitz: Naturforschende Gesellschaft. » Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. Göttingen: Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Malle: Linnaea. Journal für Botanik. „ Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen: „ Naturforschende Gesellschaft. Mamburg: Naturwissenschaftlicher Verein. Manau: Wetterau’sche Gesellschaft für Naturkunde. Hannover: Bonplandia. Journal für die gesammte Botanik. Helsingfors: Societe de sciences de Finlande. Hermannstadt: Siebenbürgischer Verein für Naturwissenschaften. „ Verein für siebenbürgische Landeskunde. Hongkong: The branch of the royal asiatic society. Innsbruck : Ferdinandeum. Jowa: State university. Kiel: Verein nördlich der Elbe zur Verbreitung der Naturwissenschaften. Klagenfurt: K. k. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues und der Industrie in Kärnten. „ Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnten. Königsberg: K. physikalisch-ökonomische Gesellschaft in Preussen. Kopenhagen: Naturhistorischer Verein. Lansing: Michigan state agricultural society. Leipzig: Königl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften. Lemberg: K. k. galiz. Landwirthschaftsgesellschaft. Leyden: Societe entomologique des Pays bas. Linz: Museum Franeisco-Carolineum. LV London: Linnean society. „» Entomological society. Louis St.: Academy of science. Lucca: R. accademia lucchese di scienze, lettere ed arti. Luxenburg: Societe des sciences natürelles. Lüttich: Societe royale des sciences. Madison: Wisconsin state agrieulltural society. Mailand: R. istituto lombardo di scienze, lettere ed arti. „ Sociel& italiana di scienze naturale. Manchester: Literary and philosophical society. Mannheim: Verein für Naturkunde. Modena: Reale accademia di scienze, lettere ed arti. Moskau: Kais. Gesellschaft der Naturforscher. Nassau: Verein für Naturkunde im Herzogthume Nassau. Neapel: K. Akademie der Wissenschaften. Neu-Brandenburg: Verein der Freunde der Naturwissensch. in Meklenburg. New-Haven: Editors of the american journal of sciences and arts. New-Orleans: Academy of sciences. New-York: Lyceum of natural history. Nürnberg : Naturhistorische Gesellschaft. Offenbach : Verein für Naturkunde. Palermo: Societö d’acclimatisazione, Paris: Societe entomologique de France. Pest: Ungarischer nalurwissenschaftlicher Verein. » Geologische Gesellschaft für Ungarn. Petersburg: Kais. Akademie der Wissenschaften. » Redaction der entomologischen Hefte von V. v. Motschulsky. „ Societe entomologique de Russie, Philadelphia: Academy of natural sciences. » Philosophical society. » Wagner free institute of sciences. Prag: K. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. » Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos.“ Pressburg: Verein für Naturkunde. Regensburg: K. baier. botanische Gesellschaft. » Zoölogisch-mineralogischer Verein. Riga: Naturwissenschaftlicher Verein. Rio - Janeiro: Palestra. Santiago : Universität. » Wissenschaftlicher Verein. Schanghai: The branch of the royal asiatic society. Sidney: Austral. horticultural society. Stettin: Entomologischer Verein. LVI Stoekholm: K. schwedische Akademie der Wissenschaften, Strassburg: Societe du museum d’histoire naturelle. Stuttgart: Würtembergischer Verein für Naturkunde. Toronte : Canadian institute. Triest: Gartenbau-Gesellschaft. Upsala: Societe royale des sciences. Venedig: I. R. istituto venelo di scienze, leitere ed artı. Washington : Smithsonian institution. „ United states patent office. Werningerode: Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes. Wien: Kais. Akademie der Wissenschaften. „ K. k. geologische Reichsanstalt. » K. k. Gesellschaft der Aerzte. » K. k. geographische Gesellschaft. Würzburg: Landwirthschaftlicher Verein für Unterfranken u. Aschaffenburg. Zürich : Naturforschende Gesellschaft. Sitzungsberichte. Ba XI. Sitz.-Ber. | hi k ü n a eb N Sitzung am 2. Jänner 1861. Vorsitzender: Herr Vicepräsident J. @. Beer. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn ‚Bettelheim A. St., Assessor in Komorn Chyzer Dr. Cornel Gustav, Adjunkt am National-Museum in Pest . . Herbich Dr. Franz, pens. Regimentsarzt in FERNE FR RR SEN RR Perlgrund David, Wien . „2... Pospischill Joh. Ne „ k. k. Regimentskaplan bei Hoch- und Deutschmeister Infant. ram bBiessbure ser.) un \ Schaffer Joh., Dr. d. Med. u. Chir., Mag. d, Geburtshilfe, Mitzl. d. med. Fak. in Wien, Arzt in Eibiswald ...... Schedl Alfred, Techniker in Wien. . . Schwarz Dr. Wilh., k. k. Sektionsrath aa Kanzleidirektor in Paris . ..... v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. v. Frauenfeld, Dr. Feeichardt. 4A. Neilreich, v. Frauenfeld. J. Kapeller, . A. Rogenhofer. v. Frauenfeld, Dr. Feichardt, Franz v. Feiller, v. Frauenfeld. E.v. Josch, Dr. Beichardt. v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Eingegangene Gegenstände: Geschenk der k. Akademie der Wissenschaften: Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Band I— VIII nebst Beilagen. 8. Zweiunddreissig Abhandlungen in Quart aus den Denkschriften der k. Akademie der Wissenschaften. Acht Abhandlungen in Folio, desgleichen. A* 4 Sitzung am 2. Jänner 1861. Im Schriftentausche: Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. Zehnter Band. 8. „Entomologische Zeitung“ herausgegeb. vom entomol. Verein zu Stettin. XXI. Band. 8. Atti dell’ imp. reg. istituto veneto. Tomo quinto. Serieterza. Venezia. 8. Sitzungsberichte der k. Akademie d. Wissenschaften. XLII. Band. Nr. 24. 8. Deutsche Fundgruben zur Geschichte Siebenbürgens. (Neue Folge.) Kronstadt 1860. 8. Archiv des Vereines für siebenbürgische Landeskunde. Neue Folge. IV. Band. 2. Heft. Kronstadt 1860. 8. Geschenk der Hrn. Verfasser: Wilhelm Gustav Dr. Der Boden und das Wasser. Wien 1861. 8. Pan&iö Josef. Pisces Serbiae. Belgrad 1860. 8. Geschenk der E. E. n- ö. Statthalterei:: Schur Ferdinand Dr. Botanische Rundreise durch Siebenbürgen. Hermannstadt 1859. 8. Geschenk des Hrn. Dr. Guthe: Zehnter Jahresbericht d. naturhist. Gesellschaft zu Hannover. Hannover 1860. 4. Geschenk des Hrn. A. Hartinger: e Becker M. A. Die essbaren und giftigen Pilze. Wien. Gross-Folio. Ein Fascikel Kryptogamen von Dr. L. Rabenhorst. Ein Packet Pflanzen aus Steiermark von Dr. Reichardt. Der Sekretär, Herr Georg Ritter von Frauenfeld, las folgen- des von dem Präsidenten, Sr. Durchlaucht Herrn Richard Fürst zu Khevenhüller - Metsch, an Herrn Direktor und Professor Dr. Eduard Fenzl gerichtete Schreiben: Euer Wohlgeboren! Bei der am 5. d. Mts. statutenmässig vorgenommenen Wahl der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft wurde mir die Auszeichnung zu Theil, mit einer beinahe einhelligen Stimmenanzahl abermals auf fernere drei Jahre als Präsident gewählt zu werden. Durch dieses besonders schätzbare Ver- trauen, das in mich abermals gesetzt wurde, fühle ich mich sehr geehrt und es wird ganz gewiss mein Streben ferner sein, dieses mir geschenkte G. v. Frauenleld. A. Neilreich. 5 Vertrauen zu rechtfertigen und die edelsten Absichten der geehrten Gesell- schaft zu unterstützen. Zugleich erlaube ich mir zu meinem Stellvertreter auf die Dauer des angehenden Jahres den Herrn k. k. Ministerial- Sekretär Julius Ritter von Schröckinger-Neudenberg zu bestimmen, und stelle an E. W. die Bitte diesen meinen. Beschluss in der nächsten Ausschuss- sitzung, der geehrten Gesellschaft gefälligst bekannt geben zu wollen. Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung Ladendorf, am 20. Dezember 1860. Richard Fürst zu Khevenhüller-Metsch. Ferner las derselbe folgenden an die Direktion der Gesellschaft ergangenen Erlass des hohen Ministeriums für Cultus und Unterricht: Ich habe den mit Bericht vom 10. v. Mts. gelieferten Nachweis über die Betheilung mehrerer Lehranstalten mit botanischen und zoologischen Ob- jekten mit wahrer Befriedigung zur Kenntniss genommen. Dem hiebei gestellten Ansuchen um Belassung der bisher üblichen Subvention für fernere drei Jahre bedauere ich jedoch mit Rücksicht auf die dermaligen Verhältnisse nur mit der Beschränkung willfahren zu können, dass die gedachte Subvention in dem Betrage von 315 fl. öst. W. einstweilen für das Jahr 1861 bewilliget wird. Wien, den 3. Dezember 1860. Helfert. Schliesslich legte Herr v. Frauenfeld den Schluss des Jahr- ganges 1860 der Gesellschaftsschriften vor. Der Herr Oberlandesgerichtsrath A. Neilreich besprach ein von Herrn Dr. Franz Herbich eingesendetes Manuskript: Ueber die Verbreitung der in Galizien und in der Bukowina wildwachsenden Pflanzen. (Siehe Abhandlungen.) Der Sekretär, Herr Georg Ritter v. Frauenfeld legte fol- gende eingelaufene Manuskripte vor: 1. Ichthyologische Mittheilungen von Franz Steindachner. (I.) (Siehe Abhandlungen.) 6 Sitzung am 2. Jänner 1861. 2. Description des deux especes nouvelles d’ Hymönopteres du genre Lyda par le Dr. J. Giraud. (Siehe Abhandlungen.) 3, Beitrag zur Moosflora des Banates von Dr. Paneic. (Siehe Abhandlungen.) ” Zugleich mit dieser Abhandlung sendete Herr Dr. Pantie folgendes Schreiben ein: Belgrad, im Dezember 1860. — Ich lege für die löbl. Gesellschaft eine Broschüre: „Die Fische Serbiens“ in serbischer Sprache bei. Seit 14 Jahren habe ich in meinen kleinen und grossen Reisen durch das Land den Fischen besondere Auf- merksamkeit zugewendet, wegen der Wichtigkeit, die diese Thierklasse ob der vielen gebotenen Fasten für die Bewohner Serbiens hat, welche Wichtigkeit den Umstand bedingt, dass das Volk die Fische allenthalben sehr wohl kennt und sie vielfältig benennt. Beim Beginn meiner Arbeit war mir der Mangel brauchbarer ichthyologischer Werke sehr fühlbar, indess beobachtete ich fleissig und notirte was mir wichtig schien. Das gediegene Werk von Heckel und Kner: Die Süsswasserfische der österreichischen Monarchie , hob nun jede Schwierigkeit, ich hatte nun den rechten Rahmen für meine vielen Aufzeichnungen gefunden, und das Werk war bald geordnet. In der Einleitung werden der Nutzen der Fische im Haushalte des Menschen, die Schwierigkeiten der Unterscheidung und end- lich der Gebrauch der dichotomen Methode besprochen. Die ferneren Kapitel enthalten der Reihe nach den äusseren und inneren Bau, die Charakteristik, Nahrung, Vermehrung „ Verbreitung und den Fang, wobei die in Serbien gebräuchlichen, mir bekannten Fang- arten kurz beschrieben sind. Diesem allgemeinen Theile folgt eine Charak- teristik der Gattungen und Arten nach der dichotomischen Methode, endlich die systematische Aufzählung und vollständige Beschreibung. Das von Heckel und Kner empfohlene relative Mass ist nach vielfältig vorgenommenen eigenen Messungen in Anwendung gebracht. Im Ganzen sind beschrieben 41 Genera und 93 Species; davon sind 67 Arten — mit einem Stern be- zeichnet — von mir selbst beobachtet worden und werden in unserem Lycealmuseum grossentheils in Weingeist aufbewahrt. Die anderen 26 aus Bosnien, Montenegro und Dalmatien sind desshalb aufgenommen , weil wohl viele davon in unsern noch wenig erforschten südlichen Gewässern in der Folge dürften aufgefunden werden. Als interessante Vorkommnisse 'Serbiens sind hervorzuheben: Gastero- steus aculeatus, Squalius delineatus und Umbra Krameri, die alle drei in ziemlich grosser Anzahl in den Sümpfen um Negotin, im wallachisch bulga- rischen Becken vorkommen ; Leucos adspersus, der im Südwesten von Serbien Dr. Paneie. Dr. Bernstein. 7 in vielen Gebirgsbächen — alle Zuflüsse der Srb-Morava — gefangen wird und somit ausser Dalmatien auch dem grossen ungarischen Donaubecken eigen ist; Chondrostoma Knerii und Squalius tenellus, die im Timok, einem Zufluss der wallachisch-bulgarischen Donau in Gesellschaft von Ahodews amarus und Telestes Agassizü leben; endlich Leueiseus Pausingeri bei Bro- sane und eine mir noch zweifelhafte Dlicca, die in der Save gefangen wird, und sich durch ihre Höhenverhältnisse von der argyroleuca zu unterscheiden scheint. Das Werk schliessen die Register der terminologischen Ausdrücke, serbischen Fischnamen und wissenschaftlichen Benennungen, Dr. Josef Pan&ic. Von Herın Dr. Agath. Bernstein in Gadok auf Java ist folgendes Schreiben eingegangen: Gadok auf Jaya. — Indem ich Sie bitte meinen verbindlichsten Dank der k. k. zool.- botan. Gesellschaft für die Aufnahme zum Mitgliede auszudrücken, bin ich mit Vergnügen bereit, die Zwecke der Gesellschaft sowohl, als einzelner Mit- glieder zu fördern. Was mich betrifft, so habe ich in letzter Zeit nächst der Ornithologie mich mit Entomologie beschäftigt und besonders die Ameisen zum Gegenstande genauerer Studien gemacht. Die früher hier thätigen Zoo- logen scheinen sich, was die Insekten betrifft, fast nur mit Coleopteren und Lepidopteren abgegeben zu haben, während die übrigen Klassen fast ganz unbeachtet blieben, bis in der letzten Zeit der leider der Wissenschaft zu früh entrückte Dolleschall die Dipteren in Angriff nahm. Was die Ameisen betrifft, so ist es wirklich zu verwundern, wie diese durch ihre Oekonomie und Lebensweise so interessanten Geschöpfe noch keinen Beob- achter fanden. Es hält wohl sehr schwer, die 3—4 Formen jeder Art zu erhalten; ich habe aber doch schon recht interessante Beobachtungen gemacht. Dahin gehört eine merkwürdige Gattung, die ich noch nirgend beschrieben gefunden, und die sich durch einen eigenthümlichen Springapparat an der Wurzel der ungewöhnlich langen und geraden, im geschlossenen Zustande schnabelähnlichen Maxillae auszeichnet, welcher in gewisser Hinsicht an den der Elaterinen erinnert. Mit Hilfe dieses Apparats können sich diese Ameisen einige Zoll weit rückwärts schleudern und sind somit im Stande aus einer nicht zu tiefen, mit weiter Oeffnung versehenen Glasflasche herauszuspringen. Die Thiere öffnen zu diesem Zwecke die Maxillen so weit, dass sie eine gerade Linie, resp. einen gestreckten Winkel bilden, drücken dieselben gegen einen harten Gegenstand, und schnellen sie plötzlich zusammen, was mit einem Geräusch wie bei den Elaterinen verbunden ist, und wodurch das Thier rückwärts geschleudert wird. Ich habe die Gattung einstweilen Pedetes und die einzige mir bekannte Art in Bezug auf ihre langen Maxillen 8 Sitzung am 2. Jänner 1861. „macrorhynchus‘“* genannt. Das Weibchen zeigt die Eigenthümlichkeit, dass die Costa cubitalis an der Stelle entspringt, wo die Costa basalis in die Costa scapularis mündet. Das Männchen kenne ich noch nicht. Ausserdem habe ich mehrere Arten der Gattungnn Formica, Oecophthora, Orematogoster, und einige, die besondere Gattungen bilden müssen. Ich hoffe in Kurzem eine Reise im Auftrage der Regierung anzutreten, um sowohl im Interesse des Museums in Leyden, als zur Erweiterung unserer Kenntniss der Fauna des indischen Archipels die östlichen noch weniger bekannten und besuchten Theile desselben, zumal Neu Guinea, zu bereisen und zu durchforschen. Wenn auch die mir gebotene Summe für Europa sehr gross erschiene, so ist doch der z. B. für Reisen bestimmte Betrag von 450 fl. monatlich zu gering. Ich darf Ihnen diess nicht erst versichern, da sie ja selbst Gelegenheit hatten, diese Verhältnisse kennen zu lernen. Kostet doch z. B. die Reise von Batavia nach Ternate, von wo aus ich wahr- scheinlich meine Reise nach Neu Guinea antreten werde, mit dem Dampf- schiffe 500 fl. Dort muss ich wenigstens sechs wohlbewaffnete Jäger mit- nehmen \und die Transportmittel berücksichtigen. Doch denke ich, dass binnen Kurzem Alles geordnet sein werde. Ich hoffe, Ihnen recht bald Näheres mitzutheilen, und freue mich, mit Ihnen ferner in wissenschaftlichem Verkehre zu verbleiben. Dr. Agath. Bernstein. Ferner lieferte Herr v. Frauenfeld einen dritten Beitrag zur Fauna Dalmatiens, sowie eine ornithologische Notiz. (Siehe Abhand- lungen.) Schliesslich berichtete derselbe folgendermassen über den Aqua- rien-Salon : Zum Schlusse erlaube ich mir noch den Seeaquariumsalon mit kurzen Worten zu berühren, von dessen erfreulichem Aufschwunge ich Nachricht geben kann. Die Herren Usner und Dr. Jäger haben freundlichst zugesagt, fort- laufend der hochverehrten Gesellschaft zu berichten, was wissenschaftlich Erwähnenswerthes in demselben vorfällt, und ich bin überzeugt, dass dabei mein früherer Ausspruch, dass ich die Aquarien für die wichtigste und ergiebigste Quelle mariner Studien betrachte, sich vollkommen bewähren wird. Als ein besonders bemerkenswerther Gegenstand dürfte die Ausdauer der einzelnen Thierarten zu bezeichnen sein, sowohl hinsichtlich des Trans- portes, der Versetzung in fremdartige Lage, und der Lebensfähigkeit im Aquarium überhaupt. Ich wüsste nicht, dass bisher irgendwo dieser Gegen- G. v. Frauenfeld. 9 stand umfassend in Betracht gezogen worden wäre, während z. B. gerade die Erfahrungen über den Transport für die allgemeinere Verbreitung von Aquarien von grösster Wichtigkeit sind. Neu zur Ausstellung gelangt sind vor Allem die Comatula rosacea, welche über acht Tage ihr Leben fristete, zwei Species von Ascidien, mehre Arten von Syngnathus, von Holothurien, Sabella unispira, einige Spatangus und Holothurien, Spongien mit Bernhardiner Krebsen und Fissurella. Mit Octopus wurden wiederholt Versuche gemacht, die jedoch zu keinem gün- stigen Resultate führten, denn wenn auch bei dem letzten die Thiere acht Tage lebten, so waren sie doch nicht mehr zur vollen Lebensäusserung zu bringen. Eine Erweiterung des Etablissements steht noch in diesem Monate bevor, indem mehre Mikroskope zur genaueren Demonstration des Baues der Seethiere aufgestellt werden sollen, um den vielseitig hierüber gestellten Anfragen zu genügen. Bd. XI. Sitz.-Ber. B Sitzung am 6. Februar 1861. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. Leop. Fitzinger. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn ‚Bellavies Franz, Lehrer der Realschule intGran sten Sch. v. Meszlenyi, v. Frauenfeld. Flügel Felix, Generalkonsul für Norm in Leipzig .. » . durch die Direktion. Freiherr AJalbhuber von en, Statthalter für Niederösterreich, Excell.e. . . . . durch die Direktion. ‚Kindl Dr. Jos., Regimentsarzt im Infanterie- Regimente Nr. 77 in Pet. .... Dr. Chimani, v. Frauenfeld. Kürschner Franz, Hörer der Philosophie in Va a on Ga Isid. Hein, Dr. Reichardt. Rozhay Emil , Uehramitekandidat in Wien @. Künstler, A. Rogenhofer. Schenk S., Meine in Wien. .... . .. J.Stenzi,. Dr. Zeeichands Töth Alexander, Dr. Med. in Pest. ... Dr. Chyzer, Dr. Fr. Löw. Vesque von Püttlingen Joh., k. k. Hofrath im Staatsministerium und d. k. Hauses durch die Direktion. Eingegangene Gegenstände : Im Schriftentausche : I Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Math.- nat. Klasse. 42. Bd., 22. Heft. 8. Översigt af kongl. Netenshapsakednie Förhandlingar. 15. Argangen. 1859. Stockholm 1860, 8. Bericht über die Thätigkeit der St. Gallen’schen naturforschenden Gesellschaft in den Jahren 1853—59, St. Gallen 1860. 8. Eingegangene Gegenslände. 11 Geschenke des Hrn. Dr. Rabenhorst: Dr. Lulwig Rabenhorst’s Algen Sachsens. Decade I—C, systematisch geordnet von Dr. F. Stitzenberger. Dresden 1860. 8. „Hedwigia.“ 1860. Nr. 7, 8. Anschluss zum Schriftentausche: Snellen v. Vollenhoven: Beschryvingen van nederlandsche Flinders. Naturwissenschaftliche Gesellschaft zu St. Gallen. K. physikalische Gesellschaft zu IRONESheTEn Frankfurter zoologischer Garten. Ein Packet Pflanzen (1000 Exemplare) zur Vertheilung an Lehranstalten von Hrn. Veselsky. Der Sekretär, Herr Georg Ritter von Frauenfeld, legte die vom Comite für Th. von Heuglin’s Expedition nach Central-Afrika eingesendete Quittung über die von den Mitgliedern der Gesellschaft gezeichneten Beträge vor. Ferner las derselbe ein von Herrn Dr. Rabenhorst an die Gesellschaft eingesendetes Schreiben, worin zur Gründung eines Unter- stützungsfondes für Witwen und Waisen mittellos verstorbener Natur- forscher Europas aufgefordert wird und vertheilte die von Hrn. Dr. Rabenhorst miteingesendeten provisorischen Statuten für dieses Unternehmen. Herr Dr. Franz Löw besprach einen von Herrn Dr. Chyzer eingesendeten Aufsatz: Berichtigungen und Ergänzungen zu meiner Abhandlung über die Crnstaceenfauna Ungarns. (Siehe Abhandlungen.) Herr J. Juratzka lieferte neue Beiträge zur Moosflora Oester- reichs. (Siehe Abhandlungen.) B* a» Sitzung am 6. Februar 1861. Herr Regierungsrath Pr. Dr. J. Hyrt] sprach über die Nieren- knäuel der Haifische. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Fitzinger dankte dem Herrn Pr. Hyrt! unter leb- hafter Acclamation der Versammlung für diesen interessanten Vortrag. Herr Karl Petter machte folgende botanische Mittheilungen : Nachfolgend erlaube ich mir einen weiteren kleinen Beitrag zur Flora von Wien mitzutheilen, voraussetzend, dass diese wenigen Notizen über Standorte seltnerer Arten, welche ich in den verflossenen Jahren auf meinen Excursionen gesammelt habe, nicht unwillkommen sein dürften. Ophioglossum vulgatum L. mit Botrychium Lunaria L. auf Berg- wiesen am Hameau bei Neuwaldegg, Juni 1859. Setaria italica P. d. B. Am Glacis an der Wien bei der Elisabeth- brücke. 20. August 1860, und sehr häufig am Eisenbahndamme zwischen Rekawinkl und Neulengbach, 4. September 1859. Luzula flavesceens Gaud. Auf dem Schneeberge bei der sogenannten Kaiserhütte (Alpleck), 16. Juni 1859. Gagea bohemica Schult. Auf den südlichen grasigen Abfällen des Wiener Berges, zwischen der Laxenburger Allee und der Himberger Strasse, Von Dr. Schur in früherer Zeit als häufig angegeben, gegenwärtig eine der grössten Seltenheiten. 21. März 1859. Ornithogalum marbonense L. Auf Kleefeldern bei dem Richardhofe zwischen Mödling und Gumpoldskirchen, 29. Juni 1860, und auf Brachen am Kobenzl, 4. Juli 1860. Orchis globosa L. Auf Wiesen bei dem Schlosse Wildeck nächst Sittendorf, %7. Mai 1860. Salix incano-purpurea Wimm. = Salix bifida Wulf, Ein grosser Strauch mit Staubblüthen am Taborhaufen bei der Eisenbahn, 5. April 1859. Thesium humile Vahl. Auf Brachen bei Moosbrunn, Mai 1859. Centaurea phrygea L. In Holzschlägen auf dem Waschberge bei Sto- ckerau, August 1860. Helminthia echioides Gärtn. Auf Wiesen zwischen Laxenburg und Minkendorf, August 1859. . Achillew Olavennae L. Auf dem Ballensteine (ein Kalkfelsen in der Bergregion der Umgebung Badens) bei Schwarzensee, 11. Juni 1860. Galium rotundifolium L: In Holzschlägen auf dem Waschberge bei Stockerau, 8. Juli 1860. Lycopus exaltatus L. fil. In einem sumpfigen Graben (Weingarten- rande) ausserhalb Baden, I. August 1859. K. Pelter. F, Steindachner. A. Pokormy. K. Hölzl. MH. W. Reichardt. 15 Anchusa italica Retz. Mit Iberis amara L. auf wüsten Stellen auf dem Gallizin, 8. August 1860. Glaueium eornieulatum Curt. Sehr häufig auf der Türkenschanze gegen Gersthof zu, 5. Juni 1860. Glaueium flavum Crantz. In Baden unter der Eisenbahnbrücke, an der Strasse nach Ober-Waltersdorf, 17. Juli 1859. Draba aizoides L. mit Sazifraga Aizoon auf dem Ballensteine bei Schwarzensee, 41. Juni 1860. Cardamine resedifolia L. Ein kleiner Rasen auf dem Schlangenwege der Raxalpe, 25. Mai 1860. Malva moschata L. Auf Bergwiesen auf der hohen Wand bei Neu- waldegg, 10. August 1860. Sarothamnus vulgaris Wimm. Am Wege von Ottakring auf den Gallizin, September 1860. Schliesslich bemerke ich noch als besonderen Fall, dass Conium maeulatum L., diese gemeine Schutt- und Wegpflanze, welche höchstens an Weingartenrändern drei bis sechs Fuss hoch wird, am Höllenstein bei Spar- bach, mitten im Walde zehn bis zwölf Fuss hoch, mit mindestens einen Zoll diekem Stamme, häufig vorkommt, so zwar, dass diese Art die dortigen jungen Eschen überragt, und mithin der Tommasinia vertieillaris Bert. den Rang als unserer grössten Umbellifere streitig macht. Herr Franz Steindachner besprach die zweite Folge seiner ichthyologischen Mittheilungen. (Siehe Abhandlungen.) Herr Pr. Dr. Alois Pokorny sprach über die Mycetozoa Du Bary’s. (Siehe Abhandlungen.) Herr Karl Hölz]l theilte botanische Beiträge aus Galizien mit. (Siehe Abhandlungen.) \ Herr Dr. H. W. Reichardt zeigte eine interessante Fasciation von Euphorbia Cyparissias L. vor, welche um Innsbruck gefunden, von dem Herrn Sectionsrathe Ludwig Ritter von Heufler der Gesellschaft zum Geschenke gemacht wurde. 14 Sitzung am 6. Februar 1861. Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte folgende eingegangene Notizen vor: Ueber das Vorkommen von Vesperugo Nathusii K. und Blas. in Ober-Ungarn. Von Ludwig Heinrich Jeitteles. Ich erhielt diese, bis jetzt noch nicht in Ungarn beobachtete Fleder- maus-Art zu Ende September 1860 aus der Umgebung von Kaschau. Sie wurde in dem, rings von Laubwald umgebenen, kleinen Bade- und Belu- stigungsorte Banko gefangen. Das Exemplar hatte eine Flugweite von 22 Centimetern, der Körper war 52mm, der Schwanz 25mm Jang. Ich hielt dieses Thier (dessen Grösse mir sogleich die Ueberzeugung verschaffte, dass es nicht V. pipistrellus sein könne), vorzüglich des weissen Randes der Flughaut wegen, für Vesperugo Kuhlii. Professor Blasius in Braunschweig, dem ich das Exemplar zu übersenden mir erlaubbte, theilte mir als Resultat seiner gütigen Untersuchung mit, dass esV. Nathusiiö ist. Prof. Blasius spricht sich in seinen freundlichen Zeilen vom 29. December hierüber folgendermassen aus: „Bei V. Kuhliü ist das Gebiss ganz abweichend, besonders der 1. obere Vorderzahn und der 1. Backenzahn sind charakteristisch; auch ist der verdeckte, schief abgesetzte weisse Flughautrand doch abweichend. Y. Nathusii ist weit grösser als V. pipistrellus und hat ganz andere Vorderzähne und einen abweichenden unteren Eckzahn. .... F. Nathusii hat ungefähr die,Grösse der Y,. Kuhlü.‘* Ueber das Vorkommen von Mus hortulanus Nordmann in Kaschau. Von Ludwig Heinrich Jeitteles. Die beiden Hauptrepräsentanten der Nagethiere innerhalb des Kreises menschlicher Ansiedlungen, die Hausratte und die Hausmaus, fehlen in der Stadt Kaschau gänzlich. Die Stelle der ersteren vertritt durchgehends die Wanderratte (Mus decumanus), welche übrigens auch im westlichen Europa die Hausratte immer mehr verdrängt. Statt der Hausmaus kommt aber merkwürdiger Weise die sonst so selten beobachtete Gartenmaus (Mus hortulanus Nordm., Mus Nordmanni Bl. und Kays.) vor, in deren Gesellschaft sich hie und da (innerhalb der Stadt!) noch die Waldmaus (Mus sylvaticus L.) befindet. Obwohl ich mehr als 80 Mäuse aus den ver- schiedensten Häusern der Stadt und Vorstädte untersucht habe, habe ich bis jetzt darunter kein einziges Exemplar von Mus musculus L. gefunden- In dieser Beziehung dürfte Kaschau unter den Städten Europa’s für jetzt einzig dastehen, obwohl ich vermuthe, dass diese Species in den meisten Gegenden Ungarns vorkomme und vielleicht in mancher Stadt und manchem Dorfe die Alleinherrschaft führe. I.. H. Jeitteles. 15 Diese Art wurde von Nordmann in dem botanischen Garten von Odessa in Südrussland zuerst aufgefunden und nach dem ersten Fundorte „Gartenmaus“ genannt. Später entdeckte sie Fitzinger auch in Neu- waldegg bei Wien, wo sie mit der Hausmaus zugleich vorkommt. Kaschau aber ist, meines Wissens, der erste Ort in Ungarn, wo sie beobachtet wurde, und wo ihre Gattungsverwandte, die Hausmaus, ganz zu fehlen scheint. Die Gartenmaus unterscheidet sich von der Hausmaus ganz auffallend : 4) durch die Grössenverhältnise ihres Körpers, 2) durch ihre Fär- bung. Was erstere betrifft, so ist der Schwanz immer bedeutend kürzer als der Körper (in der Regel um 11—12 Wiener Linien), während er bei Mus musculus ungefähr ebenso lang als der Körper ist. Die Totallänge ist immer um 1 oder 1Ya Zoll geringer als bei der Hausmaus. Ich gebe hier die (genauen) Masse vos zehn Exemplaren in Wiener Zollen und Linien. Totallänge Körperlänge Schwanzlänge N: 1 Se DA 20 524 9% 5 6.5 3u z.u 94 iu es Su 14a au ER 7 [A 54 Thy 34 ya DAL au a: Su BORD u OB 6 Be SL EN 9% = 7 54 54 34 Be 244 Zi 5 S 5 5 zu gu yu VAL = 9 54 gi 3. zu DA Hu 10 Bu gu ga gu yagaı Das Ohr ist ebenso lang, bisweilen ein wenig kürzer als der Kopf. Die Farbe ist oben röthlich gelbgrau, selten geradezu röthlichgrau ; die Unterseite, in welche die Oberseite allmälig übergeht, ist schmutzig gelblichgrau, die Kehle etwas heller. Der Haargrund ist schwärzlichgrau‘ Unter den von mir untersuchten Exemplaren befanden sich auffallend viele Männchen. An einem Weibchen zählte ich deutlich 10 Zitzen. Ungeachtet ich völlig überzeugt war, dass ich es mit Mus hortulanus zu thun habe, schickte ich doch mehrere Exemplare an Professor Blasius nach Braunschweig, der sie freundlichst untersuchte und meine Ansicht bestätigte. Dieser grösste Säugethier- Kenner der Gegenwart theilte mir auch zugleich noch als weitere Merkmale für diese Art Folgendes mit: „Der Schwanz hat gegen 150 Schuppenringe, das Zwischenscheitelbein ist seitlich abgeschnitten.“ In einigen Stadt- und Vorstadt- Häusern (so z. B. im Seminar- Gebäude, in der Schwimmschule ete.) kommt neben der Gartenmaus auch Mus sylvaticus vor, die sich von der ersteren durch ihre Grösse, den längeren Schwanz und die scharf abgesetzte weisse Unterseite unterscheidet. Die grössten städtischen Exemplare waren indess immer kleiner als die aus den Wäldern um Kaschau stammenden. Auch fand ich mehrere abnorm 16 Sitzung am 6. Februar 1861. kleine, wahrscheinlich junge Thiere. Für Mus minutus waren die Ohren zu lang. Hier die Masse von einigen stadtbewohnenden Waldmäusen in Wiener Zollen und Linien: Totallänge Körper Schwanz Nr. 1 Te ae ke ge 3 RR SH Bu Au Pu ” 3 54 6’ zu zei 24 5:54 ante 54 BB BU Dr Er Des 4.08 Buogest zu ge a 6 ve gu ee ” Die kleineren Exemplare (Nr. 3, 4 und 6) hatten zugleich auf der scharf abgesetzten Unterseite einen (mehr oder weniger deutlichen) gelb- lichen Streifen zwischen‘ den Vorderbeinen. Vielleicht bilden diese eine besondere Art. Von Herrn Rud. Friedr. Temple in Pest .wurde folgendes Schreiben eingesendet: Erlauben Sie mir anknüpfend an die Mittheilung des Hrn. Oberlandes- gerichtsrathes Neilreich, über Dr. Herbich’s Flora von Galizien folgende Notizen beizufügen: Ausser W. Besser hat Dr. A. Zawadzky in der zu Lemberg heraus- gegebenen Zeitung Mnemosyne 1833—1835 viele Nachrichten über die im Freien blühenden Pflanzen bei Lemberg mitgetheilt. Zur Förderung der botanischen Wissenschaft haben wohl auch die zwei botanischen Gärten in Krakau und Lemberg mit Aquarium, Paludinarium, Salicetum und Alpi- narium beigetragen; der erste wurde 177% nach dem Mustsr des Pariser Jardin des plantes durch den Wiener Gärtner Kaiser unter Aufsicht des ersten Professors der Naturwissenschaften an der dortigen Hochschule, Johann Jaskiewicz, angelegt, der zweite bei Gründung der Lemberger Universität durch Kaiser Joseph II. im Jahre 1784 gegründet. Ich kann nicht umhin hier noch zu bemerken, dass ich die Richtig- keit der Angabe: der Biber halte sich am Flüsschen Wisnia noch vereinzelt auf, sehr bezweifle. Dass er früher in Polen einheimisch war, ist unzweifel- haft ; ja er war seines Nutzens wegen so wichtig, dass zum Schutze der Biber (poln. Bobr) eigene Wächter (poln. Bobrowniki, lat. Castorarii) auf- gestellt waren, welche die Pflicht hatten, die Biberplätze zu hüten, den Fang und die Jagd auf selbe zu wehren, da dieses Recht nur dem Könige zustand, wie dies alte Privilegien, durch welche diese Erlaubniss ertheilt ward, beweisen. Wie in manchen Gegenden Deutschlands einzelne Ortsnamen an den Aufenthalt der Biber erinnern, so auch in Galizien: G. v. Frauenfeld. 17 Bobrowa, Dorf am Wisloka-Fluss, Tarnower Kreis, Bobrowiki, Dorf am Chechlo-Fluss, Grossherzogthum Krakau , Bobrowniki im Dniesterthale, Stanislawower Kreis, Male und wielki Bobrowniki am Dunajec-Fluss, Tarnower Kreis , Bobrowka im Santhale, Przemysler Kreis. Ob die Orte Bobrka, Stadt im Brzezanyer und Bobrek, Dorf im Krakauer Kreise gleichfalls von diesen Thieren ihren Namen führen, ist erst zu erforschen. Es würde mich freuen, wenn die Herren Zoologen sich veranlasst fänden, genauer zu untersuchen, in wie weit meine hier geäusserte Meinung richtig sei. Rud. Fried. Temple in Pest. Schliesslich berichtete Herr v. Frauenfeld über den Aquarien- Salon: In Betreff des Seeaquariumsalons habe ich mitzutheilen, dass im weiteren Verfolge der anfänglich beabsichtigten Ausdehnung gegenwärtig die mikroskopischen Präparate aufgelegt sind und Demonstrationen über dieselben an den bestimmten Tagen stattfinden. Auch von grösseren Seethieren ist ein Zuwachs hinzugekommen, nämlich ein lebender Seehund. ii, Al. Sita.-Ber. (& Sitzung am 6. März 1861. Vorsitzender: Herr Präses-Stellvertreter Julius Ritter von Schröckinger - Neudenberg. Neu eingetretene Mitglieder: P>7Ls0Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Eichhof‘ Jos. Freih. v., in Olmütz . . ... .Blas. Kozen, v. Frauenfeld. Lukas Dr. Franz, Amanuensis der Biblio- thek am Polytechnikum. . .... . . Dr. K. Kreutzer, v. Frauenfeld. Sigl Udiskalk, Hochw. in Wien . . .. . Direct. Puschl, Dr. Reichardt. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Memorie dell’ i. r. istituto veneto di scienze. Vol. IX. part. II. 4. Atti dell’ i. r. istituto veneto. T. VI, Ser. III, disr. 3. 6. Meimnoires dela societe royale des sciences de Lie,e. T.XV. Liege 1859.8. Memoires de la societE imp. des sciences naturelles de Cherbourg. T. VII. 1859. 8. „Lotos.“ X. Jahrg. 1860. Nov., Decemb. XI. Jahrg. 1861. Jänner. 8. Gemeinnützige Wochenschrift. X. Jahrg. 1860. Nr. 36—52. 8. Wochenschrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues. 1860. Nae.23-6: - Sitzungsberichte der k. Akademie. 1860. Nr. 24, 25, 26. Geschenk des Hın. Verfassers; Villa Ant. Sull’ origine delle perle. Milano 1860. 8. Geschenk des Hrn. Jos. Boos: Jeones plantarum medieinalium autore Joan. Zorn. Centur. I-IY. Norimberg. 1779— 1782. G. v. Frauenfeld. J. Kerner. H. W. Reichardt. 19 7wei Packete Pilanzen von Hrn. Joh. Bayer. Zwei Schachteln mit Käfer von Hın. Jos. Hofmann in Wien. Ein Packet Flechten aus Griechenland von Hrn. Pr. Unger. Ein Packet Kryptogamen von Hrn. Dr. Rabenhorst. Ein Packet Moose aus Niederösterreich von Dr. Reichardt. Herr Georg Ritter von Frauenfeld las eine von Hın. Markus Freiherrn von Jabornegg-Gamsenegg junior in Klagenfurt ein- gesendete Einladung zur Theilnahme an einer von ihm gegründeten Tauschanstalt für Pflanzen, Insekten und Conchylien. In diesem Unternehmen können gegen Erlag von jährlich 2 fl. öst. W. und Abzug von 10% der gelieferten Naturalien nicht nur Pflanzen gegen Pflanzen, Thiere gegen Thiere, sondern auch wechselseitig umgetauscht werden. Auch werden Naturalien billig verkauft. Herr Josef Kerner sprach über die Flora des Dunkelsteiner Waldes in Niederösterreich und versprach den uratz in den Ver- handlungen zu veröffentlichen. Herr Dr. H. W. Reichardt lieferte einen Beitrag zur Moos- flora des Wechsels in Niederösterreich. (Siehe Abhandlungen.) Herr Georg R. v. Frauenfeld lieferte Beiträge zur Kennt- niss der Insekten-Metamorphose. (Siehe Abhandlungen.) Ferner legte derselbe von eingegangenen Manuskripten vor: Ichthyologische Mittheilungen (IL) von Fr. Steindachner. (Siehe Abhandlungeu.) Die Rotatorien und Daphnien der Umgebungen von Pest-Ofen von Dr. Al. Toth. (Siehe Abhandlungen.) 20 Sitzung am 6. März 4861. Herr Pr. Dr. Fr. Unger schilderte die Flora der oberen Kreide-Formation von Deva in Siebenbürgen und versprach den Aufsatz in den Verhandlungen der Gesellschaft zu veröffentlichen. Herr Julius Ritter von Schröckinger-Neudenberg sprach über die Vermengung des im Handel vorkommenden Semen Pimpi- nellae Anisi mit Semen Conii maculati. (Siehe Abhandlungen.) nn 2 Sn — Sitzung am 3. April 1861. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. Th. Kotschy. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Heır als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Bremer Otto, Konservator am Museum der k. Akad. zu St. Petersburg .... Dr. ©. Felder, v. Frauenfeld, Castelnau Graf Franz de, franz. General- Konsul in Singapur ..... .. . Dr. © Felder, v. Frauenfeld. Özech Theodor , Dr. d. Med., in Pest... Dr. Markbreiter, v. Frauenfeld. Hewitson William ©., Esq., in Oetlands Waltanfen Thames . ... „u... Dr. ©. Felder, v. Frauenfeld. Kolbenheier Carl, Stud. d. Philosoph. . . Dr. Th. Kotschy, v. Frauenfeld. Mohnike Dr. O. @., Gesundheits-Offzier 1.Kl. aumSurabajaniden . ur, Alan . Dr. ©. Felder, v. Frauenfeld. Paschanda Franz , Zimentirungsamtsadjet TRNN Ten WASFTTL. UN Abu? . V. Totter, v. Frauenfeld. Plener Dr. Ignaz Edl. v., k. E a muinister, Excellenzı Km, rn... durch das Präsidium. Schmerling Anton Ritt. v., k. k. ae nionisver, Pxcellenz ++ %. MS, ‚Sum durch das Präsidium. Snellen van Vollenhoven Dr. J. S., Konser- vator am Museum zu Leyden . . . . Dr. €. Felder, v. Frauenfeld. Eingegangene Gegenstände: Geschenk des E. k. Polizei-Ministeriums: Fieber Fr. X. Die europäischen Hemiptera. II. u. II. Heft. 8. Wien 1851. Schiner R, Diptera austriaca. III. u. IV. Heft. 8. Wien 1861. Bd. XI, Sitz.-Ber, N SS Sitzung am 3. April 1861. Hoffmann. Die Cultur des Hopfens in Niederösterreich. 8.’ Wien 1861. Josst Fr. Obstbaumkunde. 8, Tetschen 1860. PabstH. W. Lehrbuch der Landwirthschaftslehre. 1. Bd. 8. Wien 1860. Ambrosi. Flora Tiroliae australis. 8. Vol. II. Part. IV. Fuchs. Ungarns Urwälder. 8. Pest 1861. Czerwiakowki. Opisanie roslin dwulistniowych lekarskich. Botaniki szczegölnei. V. plata. 8. Kraköw 1860. Streintz. Nomenclator Fugorum. Faseie. I. 8. Vindobon. 1861. „Lotos.“ 1860. December. Storia naturale illustrata del regno animale. 4. Vol. III. Fasc. 54—61. Vol. IV. Fasc. 62—85. Venezia 1858—60. Kotschy. Die Eichen Europas und des Orientes. V. Lief. Gr. Fol. Olmütz i860. i Geschenk des k. k. Staatsministeriums: Dr. Coster. Het verschill tuschen de Anisplant en de gefleckter Scheer- ling. 8. Amsterdam 1860. Geschenk der Hrn. Verfasser: Fuss C. Die siebenbürgischen Eros-Arten. 8. —- Beitrag zur Käferfauna Siebenbürgens. 8. — Die siebenbürgischen Scydmaenus-Arten. 8. Villa. Sull’ origine delle perle. 8. Milano 1861. Weber C.O. Beiträge zur Kenntniss der pflanzlichen Missbildungen. Im Schriftentausche" Sitzungsberichte der k. Akademie d. Wissenschaften. XLII. Band. Nr. 27. 8. Wien 1861. Zwanzigster Bericht über das Museum des Francisco-Carolinum. 8. Linz 1860. Verhandlungen des Vereines für Naturkunde zu Pressburg. IV. Jahrg, 1859. 8. Snellen v. Vollenhoven. Nederlandsche Flinders. Heft 1—4. 4. Amsterdam 1860. Atti dell! imp. reg. istituto veneto. Tom. VI. Serie III. Dispensa IV. Venezia. 1860-61. Anschluss zum Schriftentausche: Cambrigde: American association for the advancement of science. New Haven: Editors of the american journal of science and arts. Philadelphia : Philosopbical society. Toronto: Canadian institute. Jowa: State university. Arkansas: State university. Th. Kotschy. v. Frauenfeld. R. Kner. A. Kerner. 5. Reissek. 23 Eine bedeutende Partie gezogener Trypeten zur Vertheilung an Lehranstalten von Herrn G. Ritt. v. Frauenfeld. Eine Partie Insecten von Hr. A. Rogenhofer. Eine Partie Käfer und Netzflügler und ein Paquet getrockneter Pflanzen von Herrn Carl Fritsch. Der Vorsitzende, Hr. Dr. Theoder Kotschy eröffnete die Sitzung mit folgender Mittheilung: „Sr. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer hat der Gesellschaft gnädigst eine Subvention von 50 fl. zu bewilligen geruht. Ferner sind der Herr Staatsminister, Se. Excellenz Anton Ritt. von Schmerling und der Herr Finanzminister Ignaz Edler von Plener der Gesellschaft als Mitglieder beigetreten. Von Seite der Direktion der Gesellschaft wurde der ehrfurcht- volle Dank Sr. k. Hoheit und den Hrn. Ministern abgestattet.“ Der Sekretär Hr. Georg Ritter von Frauenfeld legte das erste Heft des Jahrganges 1861 der Gesellschaftsschriften vor. Ferner vertheilte derselbe die Preisverzeichnisse der Naturalien- Tauschanstalt des Hrn. J. Erber. Hr. Pr. Dr. R. Kner sprach über die Kiemen-Anhänge der Characinen. (Siehe Abhandlungen.) Hr. Pr. Dr. A. Kerner schilderte die zeitlichen Umwandlungen von Pflanzenformationen und versprach den Vortrag später in den Verhandlungen der Gesellschaft zu veröffentlichen. Hr. Dr. Siegfried Reissek besprach eine von Hın. Dr. C. Bolle eingesendete Abhandlung über die Scrophularien der canari- schen Inseln. (Siehe Abhandlungen.) D* 24 Sitzung am 3. April 1861. Hr. Georg Ritter von Frauenfeld legte von eingesendeten Manuscripten vor: Dipterologische Beiträge von Hrn. Dr. Johann Egger. (Siehe Abhandlungen.) Eine neue Batrachier- Gattung aus Neu-Seeland von Dr. L. Fitzinger. (Siehe Abhandlungen.) Schliesslich schilderte Hr. Dr. Theodor Kotschy die Frühlings- flora von Palästina. (Siehe Abhandlungen.) Jahressitzung am 9. April 1861. Vorsitzender: Herr Präses-Stellvertreter Julius Ritter von Schröckinger - Neudenberg. Bröffnungsrede und Rechenschafts-Bericht gehalten und vorgelegt von Julius Ritter von Schröckinger-Neudenberg, k. k. Ministerialsekretär. Meine Herren! Ein Decennium ist seit der Gründung unserer Vereinigung abgelaufen und dieser Umstand dürfte noch entschuldigen, wenn ich bei der heutigen feierlichen Gelegenheit Ihre Aufmerksamkeit durch einen Rückblick auf unsere Leistungen nicht nur im verflossenen Gesellschaftsjahre,, sondern in dem ganzen Zeitraume unseres bisherigen Bestehens in Anspruch nehme. Als im Jahre 1851 ein kleines Häuflein von Zoologen und Botanikern zur Gründung eines Vereines für die Pflege dieser Zweige der Wissenschaft in Oesterreich sich zusammenfand, brachten diese Männer wie die ersten Apostel und Jünger des Evangeliums nicht Geld noch Gut, nicht Einfluss noch Macht mit sich, wohl aber die Festigkeit des Willens und die Begei- sterung für das selbst gesteckte Ziel. Diesen geistigen Potenzen gelang es, schon im ersten Jahre dem jungen Vereine nahe an 300 Mitglieder und eine Einnahme von mehr als 1300 fl. zuzuführen , wodurch sogleich die Herausgabe des ersten Bandes unserer Schriften ermöglicht wurde. Jedes der nachfolgenden Jahre zeigte ein stetiges Wachsen des Umfanges und der Mittel der Gesellschaft, deren in- und ausländische Mitglieder im Jahre 1860 die Zahl von 1094, also mehr als das dreifache seit dem Gründungsjahre erreichten, während die Einnahmen dieses Jahres 5400 fl. oder das Vierfache jener des Jahres 1851 betrugen. Unsere inländischen Mitglieder sind über alle Theile des Kaiserstaates verbreitet, Lehranstalten aus allen Kronländern befinden sich darunter, mit 120 gelehrten Gesellschaften, worunter 400 aus- ländische in allen Welttheilen, stehen wir im Schriftentausche, und so konnte der so bescheiden begonnene Verein im Laufe der Zeit mit voller Berech- 26 Jahressitzung am 9. April 1861. tigung den Titel als k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft ansprechen und erhalten. Ueber die Art und Weise, wie wir die uns zu Gebote stehenden Mittel bisher verwendeten, geben die bisher veröffentlichten zehn Bände unserer Schriften Aufschluss, und wir dürften mit nicht geringer Beruhigung auf diese thatsächlichen Zeugen unseres Wirkens blicken können, welche in beiden Fächern der Naturwissenschaft, die wir cultiviren, eine grosse Fülle von Material zu Tage gefördert haben. Zahlreich sind die einzelnen Bausteine, die in Form von Notizen in den Sitzungsberichten durch den emsigen Fleiss unserer Mitglieder zusammen- getragen wurden, und so mannigfaltig sind diese kleineren Mittheilungen, dass eine übersichtliche Darstellung derselben für die ganze Zeit unseres Bestandes ohne ermüdende Details nicht wohl geliefert werden kann. Dagegen habe ich es versucht, die grösseren Abhandlungen, welche in den zehn ersten Bänden unserer Schriften enthalten sind, schematisch zusammenzustellen, um hierdurch einen kurzen Ueberblick des Geleisteten zu ermöglichen. Diese Uebersicht soll im Anschlusse an die Rechenschaftsberichte ausgegeben werden und wird vielleicht Manchem willkommen sein, weil hierdurch die Auffindung alles Dessen, was in jeder Gruppe behandelt worden ist, erleichtert wird. Andererseits gibt aber diese Aufzählung den Fingerzeig, welche Zweige noch weniger bearbeitet sind, und wo grössere Regsamkeit wünschenswerth wäre. Die Zahl aller von uns publicirten grösseren Abhandlungen beträgt 375, wovon 182 auf Zoologie, 151 auf Botanik entfallen, 42 aber vermischten Inhalts sind. Die Zoologie ist in den Abtheilungen der Rhizopoden, Polypen und Helminthen mit je einer Abhandlung vertreten, während über Mollusken 9, über Crustaceen 3, über Arachniden 2, über Hemipteren 4, über Ortho- pteren 2, über Dipteren 42, über Lepidopteren 40, über Neuropteren 15, über Hymenopteren 16, und über Coleopteren 21 grössere Aufsätze geliefert wurden. Ichthyologisches brachten 10, Ornithologisches aber 12 Abhandlungen, während über Reptilien nur vier Aufsätze sich vorfinden und Säugethiere zweimal behandelt sind. Von den 151 botanischen Abhandlungen betreffen 92 die Phanerogamen, 59 aber Kryptogamen, während 68 Beiträge zur Pflanzengeographie ent- halten. In den Letztern sind folgende Florengebiete berücksichtigt: Nieder- österreich mit 29, Oberösterreich und Salzburg mit 6, Steiermark mit 3, Tirol mit 3, Böhmen, Mähren und Schlesien mit 8, Galizien mit 3, Ungarn und Siebenbürgen mit 13, unsere Alpenländer überhaupt mit 2, Dalmatien mit 1, die Moldau und Serbien mit 3 Abhandlungen. Lässt sich nun auch nicht läugnen, dass in unsern Schriften ein reicher Schatz von einzelnen Beobachtungen und Erfahrungen niedergelegt erscheint, so dürfte andererseits der Gedanke nicht ferne liegen, dass die Erreichung des im $. 1 der Statuten klar ausgesprochenen hauptsächlichen Zweckes unserer Gesellschaft — die gründliche und vollkommene Erforschung der, Eröffnungsrede. 27 Fauna und Flora unseres Kaiserstaates, noch in unabselhbarer Ferne liegt, Die Frage ob nicht demnächst von der Gesellschaft die Zusammenstellung vorerst einer Flora der Phanerogamen Oesterreichs in Angriff zu nehmen und in gleicher Richtung bezüglich der Kryptogamen vorbereitende Schritte einzuleiten, dann ob und bezüglich welcher T'heile der Zoologie analoge Massnahmen für eine Fauna austriaca zu treffen wären, dürfte sich einer eindringenden Erörterung kaum mehr entziehen lassen und ich glaubte die heutige Gelegenheit benützen zu sollen, um die Aufmerksamkeit der betref- fenden Herren Fachmänner in dieser Richtung zu leiten, wobei ich nur noch bemerke, dass Wünsche in dieser Richtung von vielen, besonders auswärtigen Mitgliedern unserer Gesellschaft wiederholt gegen mich ausgesprochen wurden. Uebrigens sind mir die Einwendungen nicht fremd, welche gegen den eben angedeuteten Vorschlag bisher erhoben wurden, allein ich glaube, dass sich dieselbe durch erneuerte Kraft, durch eifrige Ausdauer, insbesondere aber durch Hintansetzung persönlicher Eitelkeit wohl beseitigen lassen würden. Ausdauer und Selbstverläugnung aber haben bisher viele unserer Mitglieder für die Zwecke der Gesellschaft sattsam an den Tag: gelegt, denn die unent- geltliche Besorgung der Secretariatsgeschäfte, des Bibliothekwesens, der Cassa und Verrechnung ist für die betreffenden Herren, welche sich dieser Mühewaltung bisher unterzogen haben, mit so vieler Aufopferung verbunden, dass man mit Grund erwarten könnte, es würde gleiche Opferfreudigkeit auch für die Durchführung der angedeuteten so hochwichtigen Aufgabe bei den zur Lösung derselben zu berufenden Männern gefunden werden. Die Berichte, welche Seitens des Sekretariats der geehrten Versammlung heute bezüglich unserer formellen Geschäftsgebahrung und der Sammlungen, so wie vom Hrn. Rechnungsführer über den Stand unserer finanziellen Ver- hältnisse für das verflossene Jahr werden mitgetheilt werden, dürften die befriedigendsten Ergebnisse zu Tage bringen und die Gesellschaft wird sich abermals allen Herren, welche sich der Interessen unseres Vereins so warm angenommen haben, zum wärmsten Dank verpflichtet sehen. Eines Mannes aber drängt es mich hier besonders zu erwähnen, als des glänzendsten Repräsentanten jener Opferfreudigkeit und Selbstverläugnung, über welche ich eben gesprochen, — es ist diess unser erster Sekretär Herr Ritter von Frauenfeld. Seine rastlose Thätigkeit für die Interessen unseres Vereines seit dessen Gründung bis jetzt ist in. jeder Richtung eine so umfassende und erspriessliche, dass ich mich gedrungen fühle die Anerkennung hier in wärmster Weise auszusprechen und mich der Hoffnung hingebe, die geehrte Versammlung werde dem Gefühle des Dankes den Ausdruck allgemeiner Zustimmung zu geben wissen. Den Bericht über den Stand der Bibliothek wird Ihnen diessmal Herr Sekretär Dr. Reichardt zur Kenntniss bringen, weilHr.Dr.K. Kreutzer, unser bisheriger Bibliothekar, bereits auf seinen neuen Bestimmungsort nach Gratz abgegangen ist. Indem ich auch ihm als Nachruf den wohlverdienteu 28 Jahressitzung am 9. April 1851. Dank der Gesellschaft für seine Leistungen widme, befinde ich mich bereits in der angenehmen Lage mitzutheilen, dass sich Herr Ritter von Perger über Einladung des Ausschusses freundlich bereit erklärte, für die Zukunft die Besorgung unserer Bibliothek zu übernehmen. Ich glaube, dass die ver- ehrte Versammlung diese Nachricht mit besonderer Befriedigung entgegen nehmen wird. Ferner muss ich noch einer interessanten Zusammenstellung über unsere Typensammlung erwähnen, welche Herr Dr. Franz Löw verfasst hat, in dessen Verhinderung ebenfalls Herr Sekretär Dr. Reichardt der geehrten Versammlung hierüber Mittheilung machen wird. Auch den im vorigen Jahre durch die unerbittliche Hand der Parze aus unserer Mitte Geschiedenen wollen wir hier ein Erinnerungszeichen weihen, insbesondere den wohlverdienten Herrn Professoren Doctor A. Mas- salongo in Verona und Sanzio Garovaglio in Padua, dem Musealdirektor Vincenz Kollar und dem Phaenologen Anton Ulrich Burkhardt in Wien, so wie auch dem Herrn Grafen Franz Beroldingen, durch dessen einstige liberale Vermittlung die Gesellschaft in den unentgeltlichen Genuss des noch Jetzt benützten Locales im landständischen Gebäude gelangte. Ich kann meinen Bericht nicht schliessen, ohne einen Blick auf die allgemeinen inneren Verhältnisse unseres grossen Vaterlandes zurückzuwerfen, deren Gestaltung von so unendlich wichtigem Einflusse auch auf die Wissen- schaft ist. Insbesondere betheiligt bei unserer staatlichen Entwicklung sind aber die Naturwissenschaften, welche nur in freien Staaten zur vollen Ent- faltung und zu allgemeiner Anerkennung sich emporschwingen können, was eben bei uns vor Kurzem noch nicht der Fall war. Wir mussten es erleben dass ein Mann in sarmatischer Missachtung jeder Wissenschaft die in allen freien Ländern von jedem Staatsmanne mit Begierde gesuchte Ehre ablehnte, an der Spitze der ersten wissenschaftlichen Körperschaft der k. Akademie der Wissenschaften zu stehen ; mit Bedauern mussten wir sehen, dass die materiellen Mittel dieser und einer andern wissenschaftlichen Staatsanstalt, um welche uns das Ausland bisher beneidete, in unverantwortlicher Weise geschmälert und der selbstständige Standpunkt der letzteren verrückt wurde. Dieses Sparen am unrechten Orte, am Nährstoffe der Leuchte des Geistes, wird hoffentlich wie das ganze frühere System bald nur mehr der Geschichte angehören, denn schon begrüssten wir jubelnd den Ausspruch eines erleuchteten Staatsmannes: „Wissen ist Macht.“ Wir wollen hoffen, dass dieser Wahlspruch zur vollen ahcheit werde; wir selbst aber wollen festhalten an deutscher Treue, an deutscher Sitte und an deutscher Wissen- schaft. Dass diese Faktoren den Sieg eıringen, dass ein Grossösterreich mit seinem bisherigen Schwerpunkte, unter dem Scepter seiner altangestammten ehrwürdigen Dynastie fortbestehe, getragen von den Stützen wahrhaft ver- fassungsmässiger Freiheit — das meine Herren, walte Gott und werde im nächsten Jahre auch von dieser Stelle freudig verkündigt. I. W. Reichardt. & Bericht des Seeretäres Dr. H. W. eichardt. Hochverehrte Versammlung! Unser geehrter Herr erster Secretär, Georg Ritter von Frauenfeld hat, durch dringende Geschäfte an der Ausarbeitung dieses Berichtes gehin- dert, mich ersucht, Ihnen den Rechenschaftsbericht für das Jahr 1360 vor- zulegen. Dieser ehrenden Aufforderung komme ich im Folgenden nach, nur bedauernd, dass Ihnen, meine Herren, die folgende gedrängte Uebersicht nicht von Hrn. v. Frauenfeld selbst vorgelegt wird; denn unermüdlich für die Gesellschaft thätig, wäre er vor Allen berechtigt gewesen, die erfreu- lichen Resultate, welche wir hauptsächlich seinen Bemühungen verdanken, heute der geehrten Versammlung mitzutheilen. Am Schlusse des Jahres 1859 zählte unsere Gesellschaft: mit Inbegriff von 68 den Jahresbeitrag erlegenden Lehranstalten und öffentlichen Biblio- theken 108% Mitglieder. Im Laufe des Jahres 1860 traten der Gesellschaft 64 Mitglieder und 2 Lehranstalten bei, so dass ohne Abfall die Mitglieder- zahl sich auf 1148 beliefe. Da aber im Laufe des letzten Jahres 16 Mit- glieder starben, 38 Mitglieder austraten, 67 wegen dreijähriger Nichtein- zahlung der Jahresbeiträge ausfielen, so ergibt sich im Ganzen ein Abfall von 124 Mitgliedern, welcher unsere Mitgliederzahl am Ende des Jahres 1860 auf 1027 reducirt. Ende 1859 stand die Gesellschaft mit 114 gelehrten Gesellschaften im Schriftentäusche. Im Laufe des Jahres 1860 traten folgende 6 bei: Berlin: Botanischer Verein für die Provinz Brandenburg. Colombo: The ceylon branch of the royal asiatic society. Kiel: Verein nördlich der Elbe zur Verbreitung der Naturwissen- schaften. Leyden: Societe entomologique de Paysbas. Mailand: Societa italiana di scienze naturale. Rio-Janeiro: Palestra. Unsere Gesellschaft steht somit gegenwärtig mit 120 gelehrten Cor- porationen im Schriftentausche. Der 10. Band unserer Verhandlungen ist nahe an 62 Bogen stark und hat 13 Tafeln Abbildungen. Von den in ihm enthaltenen 47 Abhandlungen sind 17 zoologischen, 24 botanischen und 6 gemischten Inhaltes. Unter den in ihm enthaltenen Abhandlungen sind als besonders wichtig und umfang- reich hervorzuheben: Hın. Prof. Dr. A. Kerner’s Monographie der nieder- österreichischen Weiden, Dr. Giraud’s Aufzählung der österreichischen Figi- tiden, L. Ritter von Heufler’s Hypneen Tirols, A. Grunow’s Beschreibungen neuer oder ungenügend bekannter Algen, und Herbich’s Spicilegium florae Galiciae. Was die Sammlungen anbelangt, so sind die den zoologischen Theil derselben betreffenden Daten mir freundlichst von unserem unermüdlich thä- Bd. XI, Sit“.-Ber. E 30 Jahressilzung am 9. April 1861. tigen Ausschussrathe, Hrn. A. Rogenhofer mitgetheilt worden, wofür ich ihm herzlichst danke. Von Schenkungen sind vor Allem folgende hervorzuheben: Unser geehrter Herr Präsident, Seine Durchlaucht Richard Fürst zu Khevenhüller-Metsch hat der Gesellschaft seine ganze ornithologische Sammlung zum Geschenke gemacht. Dieselbe umfasst die Vogel- Fauna Europa’s beinahe vollständig. Da die Gesellschaft gegenwärtig sich leider nicht in der Lage befindet, dieses grossartige Geschenk in den ihr zu Gebote stehenden beschränkten Lokalitäten seinem Werthe entsprechend aufzustellen, so bewilligte Se. Durchlaucht, dass diese Sammlung in denselben Lokalitäten wie bisher auf dem Schlosse Ladendorf aufbewahrt bleibe. Ferner widmete Herr Dr. Giraud der Gesellschaft seine ganze Lepi- dopteren-Sammlung, 1557 Arten enthaltend, sowie eine werthvolle Sammlung österreichischer Cynipiden. Durch Vermittlung des Hrn. Hofrathes Haidinger erhielt die Gesell- schaft eine sehr werthvolle Sammlung von Hrn. Ernst C. v. Angelrodt, welche 165 Arten Säugethiere, Vögel und Amphibien enthält. Hr. A. Schwab spendete der Gesellschaft gegen 30 Exemplare schön ausgestopfter Vögel. Hrn. A. Grunow machte der Gesellschaft mehrere Hunderte von Glas-Präparaten von Diatomaceen zum Geschenke, und vermehrte die Algen- sammlung mit vielen seltenen Arten. Endlich spendete der Gesellschaft Hr. bee eine von Portier prachtvoll präparirte Algensammlung aus dem rothen Meere. Zoologische Objecte wurden ferner eingeliefert von den Herren: Braun- hofer, Czerny, Giraud, Franz R. yv, Hauer, Macchio, Dr. G. Mayr, Richter, Rogenhofer, Schleicher, Schönn, Schwab, Strohmayer Türk. Pflanzen sendeten weiters ein die Herren: Bayer, Berdau, Feich- tinger, Grunow, Haszlinsky, Herbich, J. Kerner, Löw, Matz, O berleithner, Petter, Poetsch, Rabenhorst, Rauscher, Reichardt, Veselsky. Aus den eingesendeten zoologischen Objecten wurde das für unsere Sammlungen Brauchbare von den Herren Rogenhofer und Strohmeyer ausgesucht. Der Rest wurde zur Vertheilung an Schulen verwendet. Bei der Ordnung und Durchsicht einzelner Parthieen der Sammlungen betbheiligten sich nebst den beiden schon genannten Herren noch die Herren Ritter v. Haimhoffen, Kautetzky, Kolarzy, Schönn und Steindachner. Aus den eingesendeten Pflanzen wurde von Hrn. Karl Petter und mir das für das Herbar Neue ausgeschieden. Von dem Hirn. Oberlandesgerichtsrathe A. Neilreich wurde die kritische Durchsicht unseres Phanerogamen-Herbares beendet, so dass das- . I. W. Reichardt, 31 selbe jetzt vollständig gesichtet ist. Ich halte es für meine dringendste Pflicht Hrn. Neilreich für diese zeitraubende und mühevolle Arbeit den innigsten Dank der Gesellschaft zu sagen. Leider stellte sich bei dieser Durchsicht heraus, dass einzelne Partien der Sammlungen von Insecten mehr oder weniger angegrilfen sind. Es werden im Laufe dieses Sommers von Hın. Petter und mir die nöthigen Massregeln getroffen werden, diesen Uebelstand nicht nur nicht so sehr überhand nehmen zu lassen, dass der Werth unserer Sammlung dadurch wesentlich beeinträchtigt würde, sondern ihn wo möglich vollständig zu beseitigen. Die Algensammlung der Gesellschaft wird gegenwärtig von Herrn Grunow kritisch gesichtet; wer weiss wie schwierig die Determinirung der einzelnen Arten gerade in dieser Classe ist, der wird diese Bemühungen Hrn. Grunow’s in ihrem ganzen Umfange zu würdigen wissen. Die im verflossenen Jahre für das Herbar ausgesuchten Sammlungen des Bondi’schen Herbares wurden im Laufe dieses Jahres gespannt und in die Sammlungen eingereiht. Herr Neilreich inserirte die Apetalen und Gamopetalen, während Hr, Petter und ich die Eintheilung der Monocotylen und Dialypetalen besorgten. Aus den verfügbaren Doubletten wurden von den Herren Pette» Kerner und mir Herbarien für Schulen zusammengestellt. Die Herren Kerner, Machdiak, Schönn und Steininger erwarben sich um die Doubletiensammlung ein besonderes Verdienst, indem sie dieselbe systematisch zu ordnen begannen. Die Typensammlung wurde im verflossenen Jahre vermehrt: Von Hrn. Prof. Gredler durch das Kästchen Nr. 44, enthaltend Anodonta leprosa var. de Bettana Grdl. und Planorbis Gredleri Bielz. Von Hrn. Prof. Dr. Brühl durch das Fläschchen Nr. 45, enthaltend die von Hrn. Dr. L. Chyzer beschriebene Esteria pestensis. Von Hrn. Ferd. Schmidt durch das Kästchen Nr. 46, enthaltend Heterogynnis dubia Schm. nnd Anophthalmus Schaumiü Schm. Im Laufe des Jahres 1860 suchten 29 Lehranstalten um Betheilung mit Naturalien an. Herr Rogenhofer erwarb sich durch Evidenzhaltung der einzelnen Ansuchen, so wie durch Leitung der Versendung der einzelnen Sammlungen ein besonderes Verdienst um die Gesellschaft. Es erhielt an Arten von Säugethieren Insecten Pflanzen u. Vögeln iNire* Universitat zusnvsen a Nur DesaE ) = 7ER ” » Su ltrakaı RE Se BR 1 122 Ma Das Landesmuseum zu Prag. ........ 27 = Te Die Forstschule zu \Veisswasser in Böhmen . . — 256 SZ BEI Gynmasıum zu Gill - 0 nn - — 250 „ „ „ Elisabethstadt kath. . . . — — 240 490 Eatus.., . EEE Jahressitzung am 9. April 1861. Säugethieren - Insecten Pflanzen u. Vögeln , Translatus. . 37 378 490 » Das Gymnasıım 'zuläHorn’".".).. 2ER Er Dip 13 196 — R 3 nal SERCBR.T Sue. — 79 — 2 N „» Karlsburg Kath ee _ — 260 ie Er n METER 0 ED BR _ 294 200 n E „TaKremsmunster. ron, Te — 52 = % a » Maros Vasarhely. .... _ = 270 5 > RL ET So leben — 300 = x E EPPRONIOOEe ; EMRIEEENTE ER -_ 250 205 u = NEN _ 8339 =: I s 4 MIELOPpau Man ME N 6 — 105 — > = MNUuchvar 1.3 SP AREEE 16 186 317 = n DIRWNATASATEN en, re a _ — 450 Die Realschule zu Hohenmauth . . »-.... — - 250 > ” » Kurmeiburs" Rab WER ran 12 == = u „3% Warbacht Pur ME DENE: _ 211 -— s > >... Olmübz 22 er —_ 2 26% = x 2: DIESER. RRNBE INT CME NG Zu 126 u 5 > n NIDSFHDETDM, ESS TE E 15 307 0 Sh S = EEIDROCKENAUN TE Me RUE _ —_ e MAULFOPDAU WE vom, STINE —_ 261 Dd»%» oO e=] = „ Ungarisch arisch er = — 70 - 5 » Wien, Leopoldstadt. . . . _ 250 he re SEN an We NE TRIERER BTR, _ 402 390 Summe 93 3896 4266 Es wurden somit‘ 29 Lehranstalten mit 93 Arten Wirbelthieren 3896 Arten Insecten, 4266 Arten Pflanzen betheilt. Ich schliesse diesen Bericht, indem ich allen jenen Herren, welche im Laufe des Jahres 1860 zur Vermehrung und Ordnung der Sammlungen unserer Gesellschaft beitrugen, im Namen der Gesellschaft auf das Verbind- lichste danke. Bericht über den Stand der Bibliothek mit Ende 1860. Vom Bibliothekare Herrn Dr. K. Kreutzer. Zu den bereits vorhandenen 1153 Werken kamen im Verlaufe des letzten Jahres 346 Werke, worunter sich 11 neu zugewachsene Zeitschriften befinden; ferner die Fortsetzungen der bereits früher schon vorhandenen Journale. Am Ende des Jahres 1860 urnfasste daher die Bibliothek 1499 Nummern mit 127 Zeitschriften. Das Binden der Bücher schritt in erfreu- licher Weise vorwärts, und die Aufstellung ist, so weit es der Raum gestattet, vollendet. J. Juratzka. Bericht des Rechnungsführers Herren J. Juratzka. Einnahmen. Obligat. Im Baren. Anfanpleher Gassarest. . 2 200.0 ala „ae 2 —.— 201.20 Eingezahlte Jahresbeiträge und zwar: für das Jahr 1857 ..— 1858 192.85 1859 1028 . 85 1860 2873.70 1861 109.80... — .— 2209.20 Verkauf von Gesellschaftsschriften . . Da — dto. durch den Buchhande) . ... 133... 3 Tel ei 35 Subventionen und zwar: a. Von Seiner k. k. apost. Majestät . dem Kaiser für das Jahr 1860... 200. — b. Von Ihren k.k. Hoheiten d. durch. Herren Erzherz. Franz Carl und Ludwig Josef je 0 f..... 160. — c. Vom hohen k. k. Ministerium für Cultessund Unterricht”. > 0. 315. — :.— .—- 695.— Verkauf von und Rückvergütung für Separatabdrücke. —. — 60.83 Verkauf von Bücherdoubletten. .. 2.» 2. 2 22... _.— 3.90 Merkant von Naturahen...z ... z..Healsdienetrdf-enetieined Ze 2200, Darts und, sonstige Rückersätze..,..i. ie, iäe, » yainunıie —.— 52.47 Eine National-Anlehens-Obligation im Nom. Werthe von 50 . — Summe. .50.— 5560.07 Ausgaben. Besoldungen und Remunerationen . .. . 2.2.2... _—.- 80 .— Neujahrsgelder *. 2... inne Es 438 .— Instandhaltung des Ehen ital: a. Reinigung und Aufräumen. .. . 45.45 B-IBEHEIZUROTET DU MRBIERN, RIEMEN 51.585 EINBEIEUCHTITTST IE RS OR: DSL a dl 5 TE Le Druckkosten na das 4. Heft 1859 und für das 1., 2. u. 3. Heft 1860 . . 2384 . 49% Artistische ee EEE A TE Buchbmder Arbeit - „ - . „. . on 313.70. =. — .— 3431. 10° 34 Jahressitzung am 9. April 1861. Obligat. Im Baren. Translatus. . --.— 4045. 2914 N en Auslagen für das Museum und zwar: a. für Kästen und deren Ausstattung, Herbarpapier, Pflanzenspannen etc. 104.35 b. Buchbinder - Arbeit und Bücher- Ankauf für die Bibliothek . . 86.29 I. 490.64 Kanzlei-Auslagen,, und zwar: a. Schreibgeräthe, kleinere Einrich- tungsstücke etc. . .. 129 . 10 b. Druckkosten für Cireutarg? Briefe, Btiquettenete:. aa 20.5 10.36 °. . —. san Porto-Auslagen ı. .,. une 2 a ART 92 -49 Anfertigung der Diplome . . . HAIE 12 . 60 Stempelauslagen für selbe und für Auiktanen ee Ta Honorar für die Zusammenstellung des Literaturberichtes — . — SITZ Summe. : Sr Cassarest am Schlusse des Jahres. . 50.— 866. 81% Nach Ausschluss der Cassareste betragen die Einnahmen im Jahre 1859 . ar eier sg nite d im Jahre 1860 „ur. 2. 0 00202 00 a somit in letzterem mehr um. . 50.— 1361.01 Dieses günstige Ergebniss wurde hauptsächlich durch eine runde Mehr- einnahme von 1060 fl. bei den Jahresbeiträgen, durch den Erlös von 222 Al. beim Verkauf von Naturalien, endlich durch Einhebung der Vergütungen für Separatabdrücke herbeigeführt. Was insbesondere die Mehreinnahme bei den Jahresbeiträgen anbelangt, so rührt sie fast ausschliesslich von den Ein- zahlungen rückständiger Jahresbeiträge her. Hiedurch wurde auch die Zahl jener Mitglieder, welche mit den Einzahlungen am Schlusse des Vorjahres im Rückstande erschienen „ und deren es 394 gab, am Schlusse dieses Jahres auf 163 vermindert, worunter 73 für ein Jahr und 93 für zwei Jahre. Hinsichtlich dieser grossen Restantenzahl von 394 wurde bereits im Berichte des vorigen Jahres unter Andeutung der Ursachen dieser Erscheinung bemerkt, dass eine eindringliche Lustrirung dieser Rückstände im Zuge sei. Durch selbe stellte es sich heraus, dass einerseits unter denselben auch Mitglieder enthalten waren, welche entweder unbekannter Weise stillschweigend ausgetreten oder bereits mit Tod abgegangen waren; andererseits, dass während der Krankheit des im Uebrigen auch wenig verwendbar gewesenen Kanzellisten J. Binder, der von demselben auf eigene Gefahr aufgenommene Aushelfer Fr. Uebersteininger sich Veruntreuungen zu Schulden kommen liess, welche eine scheinbare Erhöhung der Restantenzahl herbeiführten. J. Juratzka. 33 Hinsichtlich dieses letzteren Umstandes muss mit Bedauern bemerkt werden, dass ein Theil der veruntreuten Beträge durch den bald darauf erfolgten Tod Binder’s uneinbringlich geworden ist. Um jedoch Unzukömmlichkeiten dieser Art für die Zukunft zu ver- meiden ,„ sind die entsprechenden Vorsichtsmassregeln getroffen worden, unter welchen jene erwähnt werden mag, dass der Kanzellist nunmehr zum Erlage einer Caution verpflichtet wurde, welche von dem gegenwärtig im Dienste stehenden zum Theil auch schon geleistet ist. Die Ausgaben des abgelaufenen Jahres von . . 4693 fl. 25% kr. zaıtı jener deswVorjahres' yonı%) aa. Alb 2: 200 2024 A. 704 kr. verglichen ergeben ein Mehr von... . DEE. 668 fl. 55 kr., welches durch die gıösseren Auslagen für Dick und Illustration unserer Schriften bedingt erscheint. Die Zahl der Mitglieder mit Einschluss der Lehranstalten und wissen- schaftlichen Institute vermehrte sich im Laufe des Jahres um ... . 66 so dass dieselbe mit Hinzurechnung der am Schlusse des Vorjahres BERBUEHE NEE EHE aan Tea. sen 115 6521082 ER NZERRENE EBR eeNz FIRE betrug. Hievon kommen in Abrechnung: Gestonbenihili/%, 9.%313 16 Ausgretretenuls ir ..20.138 Abgefallen 2.2, .°. 6768 zusammen u.41100124 wornaeh am Schlusse“des Jahres... 4.2.0. il a: 411027 verblieben. Die mit den eıforderlichen Beilagen belegte Rechnung, welche der Geschäftsordnung gemäss im Laufe des Jahres viermal der Liquidirung unterzogen wurde, lege ich hiermit zur öffentlichen Prüfung vor und indem ich mir erlaube, im Namen des Präsidiums allen jenen Mitgliedern, welche durch Zahlung höherer Beiträge die Zwecke der Gesellschaft zu fördern suchten, hiermit den wärmsten Dank auszudrücken, füge ich zum Schlusse ein Verzeichniss jener höheren Beiträge von 5 fl. aufwärts bei, welche im Laufe des Jahres geleistet wurden, und zwar: Für das Jahr 1858: Von den Herren; Schwarzenberg Fürst Adolf, Durchlaucht 10 fl. 50 kr. Bach Dr. Alex. Freih. v. Excellenz 10 fl. Bill Dr. Johann Georg 5 fl. ° Für das Jahr 1859: Ven den Herren: Khevenhüller-Metsch, Fürst Richard zu, Durchlaucht 105 fi. Schwarzenberg Fürst Adolf, Durchlaucht 10 fl. 50 kr. Bach Dr. Alex. Freih. v. Excell., Gerliczy Josef Freih. v., je 10. 36 Jahressitzung am 44. April 1860. Gottwald Johann 6 fl. 30 kr. Hagen Dr. Hermann 6 fl. Bill Dr. Johann Georg, Fritsch Josef, Martius Carl Ritt. von, Strobel Pelegrino von, je 5 fl. " Für das Jahr 1860: Von den Herren: Pukalsky Josef Alex., hochw. Bischof 5 fl. nebst einer Nat.-Anleh.- Obligation im Nominal-Werthe von 50 Al. Schaafgotsche Anton Ernst Graf v., hochw. Bischof 20 Al. Schwarzenberg Fürst Adolf, Durchlaucht 10 fl. 50 kr. Bach Dr. Alex. Freih. v. Excell., Fenzl Dr. Eduard, Frauenfeld Eduard, Gerlicezy Josef Freih. v., Hörnes Dr. Moriz, Frau Josefine Kablik, Schröckinger Julius Ritt. v. Neudenberg, Strossmäuer Georg Jos. hochw. Bischof, je 10 fl. Giraud Dr. Josef, Seeburger Dr. Johann Ritt. v., je 9 fl. Kiraly Ferdinand 6 fl. 15 kr. Schill Athanas v., Stauffer Vinceenz, Tkany Wilhelm, Uihely Emerich v., Werdoliak Hieron. Alois, je 6 fl. Meszlenyi Julius 5 fl. 85 kr. Duille August, Henriot Josef, je 5 fl. 40 kr. Fritsch Karl, Haidinger Wilhelm, Hampe Klemens, Loosz Dr. Anton, Ma,jer Mauritius, Hochw., Gymnasium zu Fünfkirchen, je 5 fl. 25 kr. Schenk 5 fl. I5 kr. Zlamal Wilhelm v. 5 fl. 5 kr. Bach Dr. August, Bill Dr. Johann Georg, Boos Josef, Deaki Sigmund, hochwürd. Bischof, Demel Joh. R., Eisenstein Ant. Ritt. v., Felder Dr. Cajetan, Fischer Carl, Franzenau Josef, Fritsch Josef, Gröffe Dr. Eduard, Hauer Franz Ritt. v., Heintl Franz Ritt. v., Hep- perger Dr. Carl v., Hirner Corbinian, Hoelzl Johann, Hofmann Josef Hochw., Jacob Josef, Klessl Prosper, Koechl Ludwig Ritt. v., Lenk Dr. Franz, Luggin Anton, Marschall Graf August, Müller Anton in Wien, Nechiba Johann, hochw. Bischof, Oel Dr. E., Pach Ignaz, Po- duschka Franz, Pokorny Dr. Alois, Pokorny Dr. Franz, Rank Carl, R auscher Dr. Robert, Reichardt Dr. H. W.,. Schlecht Dr. Leopold, Hochw., Schleicher Wilhelm, Schneider Dr. Josef, Schwarz Gustav Edler v., Sedlitzky Wenzel, Steinhauser Anton, Stelizyk Gustav, Streinz Dr. Josef Anton, Tommasini Mutius Ritt.v., Wagner Paul, Well Dr. Wilhelm Edl.v., Wittmann Alois, Zeller Richard, Zubranich Vincenz, hochw. Bischof, je 5 fl. Für das Jahr 1861: Die Herren: Boos Josef, Csap Dr. Josef, Friedrich D:. Carl, Fritsch Josef, Kiraly Ferdinand, Stadler Anton, je 5 ll. J. Juratzka. 37 Anhang. Da die Verzeichnisse, wie sie bisher immer über die während des ganzen Jahres eingelaufenen höheren Jahresbeiträge verfasst wurden. den betreffenden Herren gewöhnlich erst im zweiten Jahre nach geschehener Einzahlung zur Einsicht zukommen „ und dieser Umstand schon wiederholt zu Reklamationen Veranlassung gab, so wurde in unserer Ausschusssitzung vom 2. April d. J. beschlossen, die einlaufenden höheren Jahresbeiträge in drei Ab- schnitten des Jahres im 2., 3. und 4. Hefte unserer Schriften zu veröffentlichen, um dadurch den betreffenden Mitgliedern eine schnellere Einsicht zu gewähren. Ich erlaube mir demgemäss, indem ich zugleich der von Ihren kais. Hoh. den durchl. Hrn. Erzherzogen Ferdinand Max und Rainer der Ge- schellschaft für das Jahr 1861 gnädigst bewilligten Subventionen gedenke, ein Verzeichniss jener Mitglieder beizufügen, welche während der eben abgelau- fenen Monate Jänner, Februar und März höhere Beiträge leisteten, und zwar: Für das Jahr 1860. Die Herren: Khevenhüller-Metsch, Fürst Richard, Durchlaucht ,„ 105 1. Müller Florian 5 fl. 35 kr. Für das Jahr 1861. Die Herren: Khevenhüller-Metsch, Fürst Richard „ Durchlaucht, 105 1. Haynald Dr. Ludwig, hochw. Bischof, Excell. 25 fl. Schröckinger Jul. Ritt. v. Neudenberg 20 fl. Felder Dr. Cajetan 15 fl. Schwarzenberg, Fürst Adolf, Durchlaucht 10 fl. 50 kr. Bach Dr. Alex. Freih. v., Excell., Fenzl Dr. Eduard „ Frau Josefine Kablik, Neilreich August, Pukalsky Jos. Alex, hochw. Bischof, Schaafgotsche Anton Eınst Graf y., hochw. Bischof, je 10. Giraud Dr. Josef 8 Al. Tempski Friedrich 6 fl. 30 kr. Hoelzl Michael, Stauffer Vincenz, Tkany Wilhelm, je 6 fl. Majer Mauritius 5 fl. 30 kr. Hampe Dr. Clemens 5 fl. 25 kr. Brittinger Christian, Deaki Sigmund, hochw. Bischof, Franzenau Josef, Haerdtl Aug. Freih. v., Hauser Ferdinand, Keferstein A, Kozenn Blasius, Kreutzer Dr. Carl, Künstler Gustav A., Kurz Carl, Lambort Theodor, Pachb Ignaz, Passitzky Dr. Eduard, Pelzeln August v.. Pokorny Dr. Alois, Pokorny Dr. Franz, Rauscher Dr. Robert, Redtenbacher Dr. Ludwig, Reichardt Dr. H. W., Rogen- hofer Alois, Steinhauser Anton, Stelizyk Gustav, Streinz Dr. Jos, Anton, Tommasini Mutius R. v.. Wagner Paul, Wittmann Alois, Zeller Richard, Zeller P. C., je 5 ll. n Bd. X. Sitz.-Ber. F 38 Jahressitzung am 9. April 1861. Nach Verlesung dieses Berichtes wurden statutenmässig von dem Hrn. Vorsitzenden als Censoren zur Prüfung der Rechnung die Herren Dr. Carl Mösslang und Paul Wagner ernannt. Schematische Uebersicht der in den ersten zehn Bänden der Schriften der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft veröffentlichten Abhandlungen. Von Jul. Ritt. v. Schröckinger-Neudenberg. I. Zoologie. Protozoa. I. Rhizopoden. Pick F. J.: Lebende Rhizopoden bei Wien. VII. 35. Radiataa. 2. Polypen. KnerR.: Yirgularia multiflora, VI. 294. Vermes. 3. Helminthen. Molin R.: Spiroptera chrysoptera n. sp. VIII. 273. Mollusca. 4. Mollusken. Suess E.: Stringocephalus Burtini. III. 155. Frauenfeld G.: Neue Höhlenschnecken. IV. 27. Schmidt F.: Helix Hauffeni n. sp. V. 3. Strobl P.y.: Zur Molluskenfauna Tirols. V. 153. Gredler V.: Tirols Land- und Süsswasser-Conchylien, VI. 25, IX. 213. Hauffen A.: Valvata erythropomatia und Paludina pelluweida n. sp. VI. 465. — Caryehium reticulatum n. sp. VI. 623. Löw Fr.: Die Flussperlenfischerei in der Moldau (Böhmen). IX. 333, Gredler V,: Conchyliologisches aus dem Nordosten Tirols. X. 803. Arthropoda. 5. Crustaceen. Heller C.: Pontonella glabra. VI. 629. Chyzer C.: Die Crustaceen Ungarns. VIII. 505. Brühl C.: Esteria und ‚Branchypus bei Pest. X. 115. Schematische Uebersicht. 39 6. Arachniden. Doblika K.: Das Genus Dysdera. III. 115. Ohlert E.: Klauenbildung der preussischen Spinnen. IV. 233. 7. Insekten. a. Hemipteren. Mayr L. G.: Verbreitung der Tingideen in Oesterreich. VIIL. 567. b. Orthopteren. Kollar V.: Zur Naturgeschichte schädlicher Heuschrecken. VIII. 324. Löw Fr.: Schneefloh in Kärnthen. VIII. 561. c. Dipteren. Schiner u. Egger: Eumerus elegans „ Syrphus leiophthalmus n.sp. ILL. 51. — Cheilosia fasciata, Paragus einctus n. sp., Gymnopa aenea M. ILL. 96. — Nyeteribia Schmidli n. sp., die Familie der Coriaceen. III. 151. Egger J.: Braula coeca Nitzsch. II. 401. — (vonophora Kollari n. sp., Stratiomys elavicornis Egg., Carnus hemapterus N., Atheriw Ibis. IV. 1. Schiner J.R.: Lipara similis n. sp., Lasioptera arundinis n. sp. IV. 169. — Diptera austriaca. I. Asiliden. IV. 355, VI. 167. Frauenfeld u. Egger: Chionea araneoides. IV. 609. Egger J.: Stichopogon Frauenfeldi n. sp., -Mochterus Schineri n. sp., Lo- phonotus tridens n. sp. V. 8. — Wandelbarkeit des Flügelgeäders einiger Dipteren. V. 9. Schiner J. R.: Nemotelus signatus Friv. n. sp. V. 81. Löw H.: Die Gattung Sargus. V. 131. Schiner J. R.: Diptera austriaca. II. Stratiomydae und Aylophagidae. 618, \ Löw H.: Die Gattung Eumerus. V. 687. Kolenati: Nyeteribia Frauenfeldi n. sp. VI. 189. Egger J.: Neue Dipteren (Tachinarien und Dexarien). VI. 383. Schiner J. R.: Scriptores austriaci rerum dipterologicarum. VI. 399, — Dipteren des österr. Küstenlandes. VII. 3. Löw H.: Syrische Dipteren. VII. 79. — Bekannte Arten von Scenopinus. VII. 31. Schiner J. R.: Diptera austriaca. III. Syrphidae. VII. 278. Löw H.: Europäische Arten von Cheilosia. VII. 579. — Micerodon und Chrysotoxum. VII. 599. — Chrysochlamis Rond. VII. 617. Keferstein A.: Oestrus hominis. VII. 637. Schiner J. R.: Dipterologische Fragmente. VII. 31. Brauer F.: Die Oestriden des Hochwildes. VIII. 385. F* 40 Jahressitzung am 9. April 1861. Striker S.: Dasselbeulen von Hypoderma Diana und Actaeon Br. VII. 415. Kollar V.: Hydrobaenus lugubris Fr. VIII. 221. Brauer F.: Europäische Oestriden. VIII. 449. Löw H.: Tabanusarten Europas. VIII. 573. — Europäische Arten von Chrysops. VIIL. 613. Schiner J. R.: Diptera austriaca. IV. Trypeten. VIII. 635. Egger J.: Die Gattungen Pelecocera Meig., Myolepta N wm., Brachypalpus Macgq. und Oriorrhina Schrk. Ein neues Dipteron. VIIL. 701. -- Neue Dipteren. IX. 387. Brauer Fr.: Oestrus hominis. X. 57. Egger J.: Neue Zweiflügler. X. 339, 663, 795. , Brauer F.: Europäische Oestriden. X. 641. -- Die Larven von Cuterebra. X. 777. d. Lepidopteren. Kollar V.: Tortriw vitisana. IL. 1. Lederer J.: Natürliche Reihung der europäischen Lepidopteren. I. Rhopa- loceren. II. 14, II. Heteroceren. II. 65. — Gymnaeyla canella und Spermatophtora Hornigii. 1. 132. Mann J.: Eupithecia Mayeri, Adela albieinctella n. sp. Il. 134. Hornig J. v.: Erste Stände von Anthophila mendaculalis Fr. Il. 134. — Erste Stände von Aecidalia rufaria H. und Hypsolophus Lemniscellus ER. Il. 451% — Erste Stände einiger Physideen. IIl. 70. Mann J.: Psodos altieolaria M., Geometra beryllari« M. n. sp. III. 75. Lederer J.: Anordnung der Spanner. III. 165. — Lepidopterologisches aus Sibirien. III. 351. Hornig J. v.: Erste Stände von Pyrausta phoenicialis F.R. und Pferophorus acanthodactylus Hb. III. 409. Dorfmeister V.: Cueullia scopariae n. sp. UI. 413. Hornig J. v.: Erste Stände von Pempelia palumbella S. V., Syriethus alveus Hb. und Scodiona favillacearia Hb. IV..15. — Besuch des Mangert und Rombon in Istrien. IV. 177. Dorfmeister G.: Steiermärkische Zygaenen. IV. 473, V. 87. — Die Raupe von .Limenitis populi. IV. 483. Mann J.: Schmetterlinge aus Krain und dem Küstenlande. IV. 545. Lederer J.: Grapholitha Hornigiana n. sp. V. 77. — Zur Schmetterlingsfauna des Altaigebirges. V. 97. Hornig J. v.: Erste Stände von Cochylis posterana Hffmsgg., ©. rubellana Hb. und ©. dubitana Hb. V. 129. Lederer J.: Schmetterlinge von Beirut, Cypeın und einem Theile Klein- Asiens..V 171. Mann J.: Lepidöpteren von Corsica. V. 529. Schematische Uebersicht, 41 Kollar V.: Apamea basilinea W.V. V. 697. Lederer J.: Psyche Ecksteinii n. sp. V. 755. Mann J.: Psyche Zelleri n. sp., Tortrie aurofaseiana n. sp. V. 756. Hornig J. v.: Erste Stände von Cidaria caesiata 8. V., Grapholitha conter- minana H.-Sch. VI. 21. Schedl Chr.: Erste Stände von Eupitheeiw Mayeri. VI. 163. Schleicher W.: Lepidöpteren des V. O. W. W. VI. 653. Czerny J. R.: Schmetterlingfauna von Mähr. Trübau. VII. 217. Rogenhofer A.: Gastropacha trifolii S.V. und Angerona prunaria (Zwitter). VII. 245. — Erste Stände von Cidaria Podevinaria H.-Sch. VII. 251. Schmidt F.: Heterogynnis dubia n. sp. X. 659. Rogenhofer A.: Cueullia formosa n. sp. X. 715. e. Neuropteren. Brauer F.: Larve von Panorpa communis. I. 23. Hagen Dr.: Die Neuropteren der Bernsteinfauna. IV. 221. Brauer F.: Ascalaphus macaronius Scop. und Myrmeleon tetragrammieus. IV. 463. — Verwandlung der Neuropteren. V. 479. — Innerer Bau und Verwandlung der Neuropteren. V. 704, 777. Kolenati: Stenophylax areatus n. sp. VI. 165. Brauer F.: Oesterreichische Odonaten und Perliden. VI. 229. — sSialis fuliginosa Pict. und lutaria L. VI. 397. — Die Arten von Chrysopa Leach. Chr. tricolor n. sp. VI. 703, VIL. 201 - — Verwandlung der Neuropteren. VII. 69. — Kurzflügliche Formen von Perliden. VII. 205. Hagen Dr.: Synopsis der Neuropteren Ceylons. VIII. #71, IX. 199. Brauer F.: Bittacus Hageni Br. n. sp. X. 691. f. Hymenopteren. Mayr G.: Neue Ameisen. II. 143, III. 277. -- Zur Kenntniss der Ameisen. III. 101. — Ueber die Myrmiciden. III. 387. Kirchner L.: Die Hymenopteren um Kaplitz. IV. 285. Giraud J.: Notes sur quelques Hyme£nopteres. IV. 601. Mayr G.: Formieina austriaca. V. 270. — Zur ungarischen Formicinenfauna. VI. 177. Giraud J : Hymenopteres rares ou peu connues & Vienne. VI. 179. — Quelques Hym£nopteres nouyeaux ou rares. VII. 163. Kollar V.: Verbreitung von Agriotypus armatus. VII. 189. — .Springende Cynipsgallen. VII. 513. 42° Jahressitzung am 9. April 1861. Giraud J.: Ampulex europaea n. sp. VIII. 451. — Especes nouvelles de Cynipides et de leurs galles. IX. 337. — Le Figitides de l’Autriche, X. 123. g. Coleopteren. Giraud J.: Dorcotoma rubens. I. 14. Schiner J. R.: Beiträge zur österreichischen Käferfauna. I. 49. Giraud J.: Entomologische Wanderungen um Gastein. I. 84, 132. Miller L.: Bembidium lateritium, LIelophorus nivalis, Ocalea rivularis, Quedius iridens, Meligethes flavicornis, M. Lepidii, M. Khevenhülleri, Omophlus alpinus n. sp. I. 109. — Adelops Khevenhülleri n. sp. I. 131. Hampe: Zur Käferfauna Oesterreichs. I. 158. Miller L.: Sphodrus Schmidti n. sp. IV. 24. Schmidt F.: Troglorhunchus anophthalmus n. sp. IV. 25. Frauenfeld G.: Erste Stände von Plinthus Megerlei. IV. 351. Schmidt F.: Adelops Milleri n. sp. V. 3. Hampe Dr.: Zhacopus einnamomeus n. sp. V. 255. Miller L.: Grottenkäfer (Adelops und Machaerites) aus Krain. V. 505. M&neville Gue£rin: Les Col&opteres sur le bords du Napo et de l’Amazone. V. 573. ö Gobanz J.: Coleopterenfauna der Steiner-Alpen. V. 733. Kollar V.: Zur Naturgeschichte von Hylesinus micans. VIIL, 23. — Ueber Galeruca zanthomelaena. VIII. 29. — Agrilus viridis. VIII. 325. Kolenati Dr.: Glaridorhinus Khuenburgi n, sp. VIII. 343. K ollar V.: Haushalt des Bruchus pisi. VIII. 421. Löw F.: Käfer in Südfrüchten. VIII. 561. Schmidt F.: Anophthalmus globulipen nis, A. Schaum und „Motschuliskyi np X.609. Ve erritievbrzanugae 8. Fische. Heckel J.: Ueber. Fario Carpio. I. 831. — Die Fische der Save. II. 130. — Die Fische der Salzach. 1V. 189. C anestrini J.: Stellung von Ophicephalus im Systeme. VIII. 437. — Stellung der Helmychtiden im Systeme. IX. 27. — Stellung der Aulostomen im Systeme. IX. 75. — Das Müller’sche System der Knochenfische. IX. 119. — Zur Systematik der Percoiden. X. 291. — Die Anabatinen. X. 697. Steindachner F.: Amphisile scutata und maerophthalma. X. 165. 43 Schematische Uebersicht. 9. Reptilien. Betta: I rettili della Valle di Non. II. 153. Erber J.: Lebende Amphibien in der Gefangenschaft. VI. 393. — Zamenis Aesculapü. VIL. 47. Albini: Das Gift von Salamandra maculata. VII. 247. 10. Vögel. Heckel J.: Salicaria fluviatilis M. IL. 127. Schwab A.: Vogelfauna von Mähren und Schlesien. IV. 487. Finger J.: Circaetos gallicus Boje. IV. 597. Hanf B.: Ornithologisches aus Obersteiermark. IV. 617. — Vögel des Furtteiches in Obersteiermark (I). VI. 671. Ettinger F.: Vögel des Sumpfes Obedska Barna in Syrmien. VII. 71. Finger J.: Ornis austriaca. VII. 555. Pelzeln v. A.: Ueber Gold- und Steinadler. VIII. 3. Kollar V.: Corvus caryocatactes. VII. 427. Hanf B.: Vögel des Furtteiches in Obersteiermark (IT). VIII. 529. Jaeger G.: Neuer Sehnenknochen des Genus Falco. IX. 79. Spreitzenhofer: Zugvögel der Donauauen Wiens. X. 73. I1. Säugethiere. Kotschy Th.: Der Steinbock in Südwestasien. IV. 201. Canestrini J.: Clitoris von Mus musceulus L. IX. 77. £2. Vermischtes. Khevenhüller-Metsch Richard Fürst, Durchl.: Durchforschung der Adels- berger Grotte. I. 49, 105. Wankl H.: Fauna der mährischen Höhlen. IV. 467. Frauenfeld G.: Reise an die Küsten Dalmatiens. IV. 445. — Beitrag zur Insectengeschichte. V. 13. — Ueber Insectenmetamorphosen. V. 149. Haimhoffen G.R. v.: Wurzelauswuchs an Alyssum incanum. V. 525. Schröckinger J. v.: Zur Erinnerung an Joh. Natterer. V. 727. Schiner R.: Zu Frauenfeld’s Beiträgen zur Insectengeschichte. VI. 215. Frauenfeld G.: Zur Fauna Dalmatiens. VI. 431. Perger v.: Deutsche Thiernamen aus dem Mittelalter. VII. 2i. Leonhardi: Ueber Pflanzen- und Thier-Systematik. VII. 153. Frauenfeld G.: Novara Reisebilder: Rio Janeiro VIII. 253, St. Paul VII. 263, 381, Taiti IX.183, Schanghai bis Sidney IX. 375, am Cap X. 76, Ceylon X. 109, Madras X. 327, die Nicobaren X. 369, Valparaiso X. 635. Haimhoffen G. v.: Ueber Pflanzengallen. VIII. 285. Frauenfeld G:: Exotische Pflanzenauswüchse durch Insecten. IX. 319. — Weiteres zur Fauna Dalmatiens. X. 787. na Nez Jahressitzung am 9. April 1861. I. Botanik. A. Phanerogamen. a. Allgemeine Botanik und Systematik. Neilreich A.: Poa cenisia. I. 55. — .Hieracium vulgare. I. 187. Bayer: Prosodie der Pflanzennamen. I. 225. Beer J.: Vegetationsversuche mit Cacteen. I. 230. Ortmann J.: Orobus lacteus , versicolor und albus. II. 9. — Anthemis ruthenica und Allium vineale. II. 55. Kerner A.: Eine neue Weide. II. 61. Ortmann J.: Anthemis Neilreichii n. sp. II. 138. Stur: Einfluss der geognostischen Unterlage auf Vertheilung der Pflanzen. Ill. 43. Schott H. W.: Aquilegien. III. 125. — Ein wilder Primelabkömmling. III. 299. Fenzl E.: Inländische Arten von Leucanthemum und Pyrethrum. Ill. 321. Beer J. G.: Eintheilung der Bromeliaceen. IV. 185. — Function der Luftwurzeln tropischer Orchideen. IV. 211. Neilreich A.: Aconitum Stoerkeanum. IV. 535. Kerner A.: Einfluss der Quellentemperatur auf Pflanzen. V. 83. Ortmann J.: Heleocharıs carniolica und Carex ornithopoides.. V. 125. Kerner A.: Niederösterreichische Pflanzennamen. V. 257. — Flora der deutschen Bauerngärten. V. 787. Reissek S.: Wilde Vegetation der Weinrebe im Wiener Becken. VI. 425. Fenzl E.: Sedum Hillebrandii. VI. 449. Berger A. y.: Der Alraunavrni. Juratzka J.: Cirsium Chailetti. VII. 91. Ortmann J.: Zur Geschichte von Cirsium Chailetti. VII. 105. Weiss A.: Spaltöffnungen an Blumenblättern. VII. 113, 191. Leonhardi H. J. v.: Ueber Pflanzen-Systematik. Juratzka J.: Zur Kenntniss der Cirsien. VII. 121. Perger A. v.: Das Wort „Hopfen“. VII. 207. Reichardt H. W.: Adventivknospen und Wurzelsprossen krautiger Dicoty- ledonen, VII. 235. Juratzka J.: Ueber einige Arten von Melampyrum. VII. 507. — Hieraciumarten aus der Gruppe Pilosella Fr. VII. 531. Kerner A.: Niederösterreichische Cirsien. VII. 567. Weiss A.: Die Auswüchse an Güreoudia manicata. VIII. 9. Juratzka J.: Echinops commutatus „ exaltatus und bannaticus. VII. 15. — Heliosperma eriophorum n. sp. VIII. 37. Schematische Uebersicht. oH Haimhoffen v.: Ueber Pfanzengallen. VIII. 285. Hinteröcker J.: Valeriana divaricata n. sp. VIII. 333. Neilreich A.: Ornithogalum Kochäü Parl. VIII. 417, 503. Janka v.: Ranunculus erenatus, magellensis und alpestris. Phaca Bayeri n. sp. VIII. 429. Tomaschek A.: Entwicklungsfähigkeit der Blüthenkätzchen von Corylus Avelluna. IX. 3. Reissek S.: Vegetationsgeschichte des Rohres in den Donauauen. IX.*55. Juratzka J : Cirsium KBeichardtü. IX. 317. Kerner A.: Niederösterreichische Weiden. X. 3, 179. Neilreich A.: Dianthus diutinus Kit. X. 101. Reissek S.: Wanderungen von Aanthium spinosum, X, 105. Bayer J.: Mannigfaltigkeit der Pflanzenformen. X, 599. b. Pfianzengeographie (fioren). 1. Niederösterreich. Ortmann J.: Neues Pflanzenvorkommen für die Wiener Flora. I. 22, 80. Kerner A.: Flora des Donauthales von Mölk bis Hollenburg. I. 27. Neilreich A.: Hybride Pflanzen der Flora von Wien. I. 114. Ortmann J.: Zur Flora des Viertels Ober-Manhardsberg. II. 78. Neilreich A.: Für die Flora Wiens zweifelhafte Pflanzen. 11. 37, Schiner: Neue Pflanzen der Wiener Flora. Il. 57. Neilreich A.: Das Marchfeld. III. 395. Ortmann J.: Neue Pflanzen für Niederösterreich. IV. 9. Reissek $.: Zur Flora Wiens. V. 511. Kerner A.: Der Jauerling. V. 521. Kalbrunner H.: Zur Flora des Viertels Unter-Manhardsberg. V. 683. Grimburg vy. F.: St. Pöltens Umgebung. VII. 245. Kerner A.: Das Hochkahr. VII. 517. Neilreich A.: Vegetationsverhältnisse der Wiener Festungswerke. IX. 167. 2. Oberösterreich und Salzburg. Kerner A.: Zur Flora des Mühlviertels. IV. 213. Pernhofer @.: Ueber Gastein. VI. 3. Hinteröcker: Neue Pflanzen der oberösterreichischen Flora. VII. 333. 3. Steiermark. Fleischmann A.: Flora an der Eisenbahn zwischen Cilli und Laibach. INK, az Tomaschek A.: Zur Flora Cillis. V. 759, IX. 35. Reichardt H. W.: Flora des Bades Neuhaus. X. 713. 4. Tirol. Hausmann: Nachträge zur Flora Tirols. VIII. 371. Keil F.: Die Kreuzkofl Gruppe bei Lienz. IX, 151. Bd. X. Sita.-Ber. G Jahressitzung am 9. April 1861. 5. Böhmen, Mähren und Schlesien. Wawra: Zur Flora Brünns. I. 161. Pokorny A.: Das böhmisch-mährische Gebirge. II. 59, 99. Pluskal: Flora von Lomnitz, III. 1, IV. 197. Reichardt H. W.: Verzeichniss böhmischer Pflanzen. IV. 253. — Nachträge zur Flora von Iglau. V. 485. Sapetza J.: Zur Flora von Mähren und Schlesien. VI. 471. — Zur Flora von Mähren. X. 687. 6. Galizien. Tomaschek A.: Flora der Umgebung Lembergs. IX. 43, X. 93. Herbich F.: Die Wälder Galiziens. X. 359. — Zur Flora Galiziens. X. 607. 7. Ungarn. Haszlinszky F.: Zur Karpathen Flora. I. 200, II. 5, IIL. 141. Kerner A.: Der Bakonyer Wald. VI. 373. Mayr G.: Herbstausflug nach Szegedin. VI. 175. Hillebrand F.: Zur Flora Ungarns. VII. 39. Kerner A.: Das Pilis-Vertes Gebirge. VII. 257. Heuffel J.: Enumeratio plantarum Banatus Temesiensis. VIII. 39. Pokorny A.: Zur Flora des ungarischen Tieflandes. X. 283. 8. Siebenbürgen. Kotschy: Zur Kenntniss des siebenbürgischen Alpenlandes. III. 57, 131, 271. Schur: Die Sesleriaceen Siebenbürgens. VI. 191. 9. Alpenländer überhaupt. Hillebrand: Pflanzen von vierzehn österreichischen Alpen. II. 77. Simony: Zur Pflanzengeographie der österreichischen Alpen. III. 303. 10. Ausland. Ebel: Vegetation der Moldau. III. 27. Pan&i6: Phanerogamen Serbiens. VI. 475. — Flora der Serpentinberge Mittelserbiens. IX. 139. B. Kryptogamen. a. Allgemeine Botanik und Systematik. Heufler R. v.: Catalogus Lichenum nonnullorum austriacorum. I, 142. Massalongo A.: Sui generi Dirina e Dirinopsis. I. 207. Heufler v. L.: Drei neue Algen. II. 9. — Asplenii species europeae. VI. 235. — Pyronema marianum. VI. 629. — Laubmoose der Torfmoore. VIII. 317. Schematische Uebersicht. 47 Niessl @. y.: Fusisporum pallidum „ Phaeidium Philadelphi, Peziza placen- taeformis n. sp. (Pilze.) VIII. 329. Grunow A.: Desmidiaceen und Pediastreen einiger Torfmoore, VIII. 489. Bail Th.: Myxogasteres Fr. IX. 31. Reichardt H. W.: Asplenium Heufleri. IX. 93. ' Heufler/R. v.: Asplenium fissum. IX. 309. — Das wahre Hypnum polymorphum Hdw. IX. 383. Schulzer y. St.: Beiträge zur Pilzkunde. X. 321, 807. Grunow A.: Neue oder ungenügend gekannte Algen. X. 503. Venturi @.: Fructificationsorgane der Florideen. X. 583. Reichardt H. W.: Das Alter der Laubmoose. X. 589. Massalongo A.: Nonnullae Graphideae brasilienses. X. 675. b. Pflanzengeographie (Floren). 1. Niederösterreich. Pokorny A.: Ueber die Moosflora der Türkenschanze. 1. 18. — Vorarbeiten zur Kryptogamenflora Niederösterreichs. IV. 35. Roell A.: Zur Kryptogamenflora Niederösterreichs. V. 515. = Tuber eibarium Bull in Niederösterreich. V. 124. H eufler v. L.: Zur Lichenenflora Wiens. VI. 225. Pötsch J.: Zur Mooskunde Niederösterreichs. VI. 355. — Zur Flechtenkunde Niederösterreichs. VII. 27. Welwitsch F.: Die Süsswasseralgen Niederösterreichs. VII. 49. Pötsch J.: Zur Lebermooskunde Niederösterreichs. VII. 101. — Laubmoose und Flechten von Randegg. VII. 211. Niessl v. G.: Zur Pilzkunde Niederösterreichs. VI. 541, IX. 177. Juratzka J.: Zur Moosflora Niederösterreichs. IX. 39, 313, X. 121, 367, 673. Pötsch J.: Zur Kryptogamenflora Niederösterreichs. IX. 127, 2. Oberösterreich und Salzburg. Pötsch J.: Zur Kryptogamenkunde Oberösterreichs. VII. 224, 621. VII. 277. Schwarz (Ü.: Der Untersberg. VIII. 241. \ 34 Tirol: Heufler R. v.: Die Hypneen Tirols. X. 383. 4. Ungarn. Haszlinszky F.: Die Laubmoose der Karpathen. V. 765. Schulzer y. St.: Die Schwämme Ungarns. VII. 127. Haszlinszky F.: Lichenenflora der Karpathen. IX. 7. — Die Lebermoose der Karpathen. X. 315. 5. Dalmatien. Frauenfeld G.: Die Algen der dalmatinischen Küste. IV. 317. G 45 Jahressitzung am 9. April 1861. Anhang. Torfmoore. Pokorny A.: Berichte der Commission zur Erforschung der Torfmoore. vIll. 299, 345, 519, IX. 81, X. 743. — Die Moosbrunner Torfmoore bei Wien. VIII. 309. Kerner A.: Die Zsombeck-Moore Ungarns. VIII. 305. Pokorny A.: Vegetation der Torfmoore. VIII. 363. — Der Laibacher Morast. VIII. 351. — Das Torfmoor am Nassköhr in Steiermark. VIll. 433. Lorenz J. R.: Entstehung einiger Hochmoore. VIII. 549. — Moore in den Salzburger Alpen. VIII. 555. Spiegel Dr.: Das Torflager im Rheinthale bei Dornbirn. X. 755. Phänologisches. Fritsch: Instruction für phaenologische Beobachtungen an der Donau. VI. 702. — Phaenologische Beobachtungen an der Donau. VII!. 19. Kerner A.: Phaenologische Beobachtungen an der Donau. VIII. 21. Geschichte und Biographie. Egger J.: Autor der Gattung Sesleria. 1. 149. Schiner R.: Nekrolog Zahlbruckner's. I. 152. Neilreich A.: Geschichte der Botanik in Niederösterreich, V. 23. Pluskal: Zur Geschichte der Pflanzenkunde in Mähren. VI. 363. Kotschy Th.: Zur Geschichte der Botaniker in Oesterreich. VIII. 111. Heufler L. v.: Zur Lebensgeschichte Sen dtner’s. IX. 103. Neilreich A.: C. R. v. Enderes Nekrolog. X. 767. Die Typensammlung der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft. Zusammengestellt von Dr. Franz Löw. Der Ausschuss der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft hat in seiner Sitzung am 5. December 1853 den Beschluss gefasst, eine Original- Typen-Sammlung anzulegen, und desshalb an alle Zoologen und Botaniker, welche in den Schriften der Gesellschaft, entweder von ihnen neu aufgestellte Arten beschrieben oder andere bereits bekannte, aber schlecht und ungenau beschriebene neuerdings kritisch bearbeiteten, die Bitte zu richten, Original- exemplare, welche ihnen zu den erwähnten Untersuchungen dienten, mit eigenhändig geschriebenen Etiquetten der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen, um sie in einer eigenen Typen-Sammlung vereinigen zu können. Typeusammluug. 4) In Folge dieser Aufforderung sieht sich die zoologisch - botanische Gesellschaft heute nach zehnjährigem Bestande im Besitze einer, freilich im Verhältnisse zu den in ihren Schriften neu beschriebenen Arten noch kleinen, Sammlung soleher Originalexemplare, welche von den übrigen Naturalien gesondert und unter besonderem Verschlusse als authentische Belege für spätere Erörterungen aufbewahrt werden. Indem ich es hier unternommen habe, das vorhandene Materiale dieser Sammlung übersichtlich zusammen zu stellen, hatte ich vorzugsweise drei Zwecke vor Augen: 4. Die vorhandenen Original-Typen in einem systematisch geordneten Verzeichnisse zur Kenntniss des wissenschaftlichen Publikums zu bringen, um daraus ersehen zu können, für welche neue Arten in vorkom- menden Streitfragen authentische Belege vorhanden sind. 2. Um dem Be- schauer unserer Typensammlung das Auffinden der in den bereits erschienenen zehn Jahrgängen der Gesellschaftsschriften zerstreut vorkommenden Beschrei- bungen der neuen Arten zu erleichtern ; und endlich 3. durch Veröffentlichung des Vorhandenen. indireet auf das noch Fehlende aufmerksam zu machen und dadurch vielleicht zur theilweisen Completirung dieser Sammlung anzuregen. Die Typensammlung zerfällt zunächst in eine botanische und in eine zoologische. Jene enthält nur vierzehn Typen, und zwar acht Kryptogamen und sechs Phanerogamen. Diese Pflanzen sind wie die des übrigen Herbars präparirt, aber von diesen getrennt in einer eigenen Lade aufbewahrt. Der zoologische Theil der Sammlung umfasst 130 neue Arten oder Varietäten, nämlich: 1 Vogel; 442% Insecten und zwar 19 Coleopteren, 1 Neuropteron, 51 Hymenopteren, 30 Lepidopteren, 10 Dipteren und 1 Thysanure; 2 Arach- niden; 2 Crustaceen; 12 Gasteropoden; 1 Acephale. Alle diese Thiere sind gesondert und, mit Ausnahme des Vogels, welcher ausgestopft ist, in 46 hermetisch verschlossenen, mit einem Glasdeckel versehenen Kästchen und in drei Gläsern aufbewahrt. Ausser diesen eigentlichen Typen enthält der zoologische Theil der Typensammlung noch Exemplare anderer Arten aus der Classe der Insecten, Arachniden, Crustaceen, Gasteropoden und Acephalen, welche ebenfalls Gegenstand einzelner Aufsätze oder Notizen in den Schriften der Gesell- schaft sind, u. z. wegen neuer Beobachtungen über ihre Entwicklungs- geschichte, Lebensweise, geographische Verbreitung ete., und welche desshalb oder von den Autoren neuer Arten zum Vergleich mit diesen, der Typen- sammlung: einverleibt wurden. In Folge dessen sah ich mich genöthigt, das vorhandene Materiale unserer Typensammlung in zwei Verzeichnissen zusammenzustellen, von denen das erste die eigentlichen Typen neuer Arten, das zweite aber jene enthält, welche aus den oben erwähnten Gründen der Typensammlung einverleibt wurden. Beide Listen sind in gleicher Weise eingerichtet. Die erste Rubrik enthält den Namen der Species und ihres Autors, die zweite den etwa bekannten Fundort der vorhandenen Exemplare, die dritte die Citate jener 50 Jahressitzung am 9. April 1861. Stellen in den Gesellchaftsschriften, wo die fragliche Art beschrieben oder erwähnt ist, die vierte die Anzahl der vorhandenen Exemplare, die fünfte des ersten Verzeichnisses den Namen des Gebers, der mit wenigen Aus- nahmen der Autor selbst ist, und im zweiten Verzeichnisse ausser diesem noch die Angabe des Grundes, wesshalb diese Art der Typensammlung einverleibt wurde. A. Verzeichniss der eigentlichen Typen. Te D Fundort Beschrieben ehe Name der Type ar oder enzn Anmerkung Type erwähnt ® = = 33] ERRREER zslalea I. Thiere. F 4. Aves. Sylvia Pregliüi Frfld. Dalmatien I. 54 41|.|.| Vom Autor 2. Imsecta. a. Coleoptera. Adelops Khevenhüll. Mi\.| Kroatien I. 131 1 n E — Milleri Schmidt |Ljubnik-Gr.| vV. A.3 | 1 & 4 in Krain Anophthalmus Schaumü| Höhlein |X. A. 670 1 ’ ie Schmidt Oberkrain Bembidium MilleriRdtb. Wien 1.409... 14 — Bem. lateritium Ml. Von Hrn. Miller Ebaeus alpinus Giraud Gastein 1132 1 Vom Autor Helophorus nivalis Mill.| Oest. Alpen TI. 109 6). A 4 Homalota coriaria Mill. 15 2 6 5 2 — wvienmensis Miller t 1.40 6 ” 5 Meligethes flavicornis Ml1. Wien E41 8 = u — Khevenhülleri Ml1. Baden IE 2 4 R 5 — Lepidü Miller Wien 124144710 & e Nebria fasciato-punetata Koralpe I. 10 2 u 5 Miller Ocalea rivularis Mill. Wien I. 110 6 ® = Omophlus alpinus Mill. |Schneeberg | I. 112 | 2 ” = Pterostichus Kokeiliit M11.1J N 189 1 ie = pe — lineato - punctatus|Steir. Alpen I. 10 p) = a Miller Quedius ürideus Miller Wien I. 110 [6 > S Sphodrus Schmidt M\1.| Adelsberger| IV. A. 24| 1 I - Grotte Troglorhyneh. anophthal-| Grotte bei | IV. A. 25 4|:- 5 a mus Schm, |Grosskahlen- berg inKrain [; Typensammlung. Zahl Fundort Beschrieben |der Stücke Name der Type der oder InS0S Anmerkung Fr en| : Ey Type erwähnt SlE|= E15 |& b. Neuroptera. Chrysopa tricolor Brauer c. Hymenoptera. Schmidti Mayr Aleiodes formosus Gir. Ampulex europaea Gir. Andrieus aestivalis Gir. amenti Giraud burgundus Gir. Cydoniae Giraud ferrugineus Gir. Grossulariae Gir. multiplicatus Gir. Aulaw germanus Gir. Salviae Giraud Scorzonerae Gir. Biorhiza rhenum Gir. Ceroptres polyphagus Gir. un amplicera Gir. callidoma Gir. cerricola Giraud clementinae Gir. conglomerata Gir. galeata Giraud glutinosa Gir. polycera Giraud subterranea Gir. Diastrophus scabios. Gir. Formica austriacaMayr — cinerea Mayr foveolata Mayr fuseipes Mayr Hhypoclinea Frauenfeldi Mayr Leptothorax elypeatus Mayr Gredleri Mayr nigriceps Mayr ‚Monomorium minutum Mayr Myrmica Kollari Mayr Aecrocoelia ruficeps Mayr Brühl bei Mödling Bozen Krain Nied.Oesterr. Nied.Oesterr. ” Wien Dalmatien Wien 2 DER Venedig Wien in Glashäusern 1 aus Gastein VErA. 707 II. A. 147 II. A. 149 VII. A. 177 VIII. A.442 IX. A. 356 IX. A. 360 PRSAN 359 DB So Unbeschrieb. IX. A. 358 RA 300 Unbeschrieb. IX. A. 369 IX. A. 370 IX. A. 362 Unbeschrieb. IX. A. 347 . 348 . 346 . 349 34& Unbeschrieb. IX. A. 342 IX. A. 340 IX. A. 341 ID, 368 II. 144 III. 381 TEA] III. 280 V. 378 NR 436 V. V. V. 438 . k4l . 253 Pb > Pr,prrppp IIE A. 283 montana Imhoff.]5 aus Kärnt.|III. A. 110 Bye BEUTH DB RD BD DB IT DD > VVwv-DyDyDyy DR > u » V.Hrn.Rogenhofer | Vom Autor ” % „ ’ ” ” ” % ” ” % %” br) ” br] ” ” vr) br) br) br) „ br} ” br} Dr) ” ” ” Gh) ” vr) br) ” ” ” ’) % ” pi) ” %” ” ” er) ” Dr) ” vr) Y) vr] Dr] Dr) ” ” Dy) „ ” Yr} ” ” ” ” br] ” vr} 3) ” br) ” Von Hın. Dr. Mayr 52 Jahressilzung am 9. April 1861. Fundort Beschrieben Name der Type der a ae Anmerkung 1 Type erwähnt = = = Neuroterus lanuginosus |Nied.Oesterr.|IX. A. 351} 2 Vom Autor Giraud — ostreus Giraud & RS FASSHNN 25 ei | — saltans Giraud ” IX. A.73511 3 > 2 Ihodites spinosissimae 9 IX. A. 3671 2 a 5 Giraud Spathegaster aprilinus 9 IX, A. 36312 = = . .Giraud — glandiformis Gir. y IX. A. 365] 2 a R — mervosus Giraud > BREFAT 3651.92 hs = Synergus clavatus Gir. Unbeschrieb. | 2 « PR — cerridis Giraud -, 31. h — Hartigii Giraud 5 2 5 > — inflatus Giraud 5 2 ce > — longiventris Gir. n 2 5 & — wvesieulosus Gir. 9 2 5 en | Tapinoma nitens Mayı)l Krain II. A. 144 | A 5 & d. Lepidoptera. | Adela albieinctella Nordsteier- I II. A. 135] ı|. |. | VonHrn.Schleicher Schleicher i.. mark | Anchinia cyrniellaMann Korsika V. A. 562] 1|.|.} Vom Autor | Chondrosoma fidueiaria Ofen Le 8.- 1121 a. EI 5 Anker Conchylis longuidan«a Korsika |V. A. 552| 1|.|.| £ Mann Cucullia Scopariae Wien LET A 2431791) 4 “5 e Dorfmeist. Eupithecia glaueomictatal Korsika |V. A. 547 | 1 n sn Mann — Mayeri Mann Wien IE A. 1341| 4) A| 41), , ” — yperfidata Mann Korsika | V. A. 547 | 4 ee “ Gelechia selaginella ” V. A. 565} 1|. 5 E Mann | Gnophos ophthalmicata | Steiermark |III. A. 379] 1|. er | Lederer Grapholitha Hornigiana| Mödling | V. A. 77 | 4 R R | Lederer Heterogynis dubia Krain X. A. 6591 4 Ole 35 R Schmidt | Lithocolletis endryella Korsika |[V. A. 569| 1 er ” Mann Melitaea Veronicae Nordsteier- |III. S. 137] 4) 2| 2] „ D) Dorfmeist. mark — _Athalia v..Digitalis - IIT. 'S. 437.30.) |- 31 7» 9 Dorfmeist. A. 559 | 1 n » | Myelois ajflatela Mann] Korsika IV. Name der Type Nematois chalcochrysellus Mann Oecophora Lavandulae Mann Opostega Menthinella Mann Paedisca maneipiana Mann Penthina Althaeana Mann Psyche Ecksteinii Led. Zelleri Lederer Pterophorus Ieterodaetyl. Mann Semiodaciyl. Mann Reoeslerstammia eglante- rielaM ann Sciaphila Quagganı Kllr. in lit. | Spermatophthor. Hornigii Lederer Stenia infidalis Mann Tortrixe aurofasciana Mann e. Diptera. | Cheilosia fasciata Schn.| Cionophora Kollari Egg. ‚Hypoderma Actaeon Brauer | Lipara similis Schin. Lophonotus tridens Egg. Mochtherus Schineri Egg. ‚Nemotelus signatus Frivaldsky Onesia fulviceps Egger Stichopogon Frauenfeldi gger Syrphus leiophthalmus Schin. et Egger f. Thysanura. Tritomurus scutellatus Typensammlung. Fundort Beschrieben der oder Type erwähnt Korsika |V. A. 561 a V. A. 562 a V. A. 568 ” V. A. 556 = V. A. 555 Ungarn V. A. 755 » V. A. 756 Korsika IV. A. 571 & V. A. 570 a V. A. 566 n V.A. 557 Wien Il. A. 132 Korsika IV. A. 550 Krain VEeAR 5 Wien III. A. 97 h, IVERAFO a5 VIII.A, 396 L; IV. A. 172 n V.A.7 Mödling V.A.6 Ungarn VoRA.S1 Wien V.A.8 » VE#Ar 25 Schneeberg | 1II. A. 54 Grotte bei |! IV. S. 17 Frauenfld.iTreffen inKr. Bd. XI. Sitz.-Ber. Zahl der Stücke a mw 53 Anmerkung Vom Autor ” ” ” ” %” ” ” ” ” br) ” ” ” ” ” ” Von Hrn. Mann Vom Autor V.Hrn. Rogenhofer Vom Autor Name der Type 3. Arachnoidea. Jahressitzung am 9, April 1861. Fundort der oder Type erwähnt Eschatocephal. gracilipes| Skednenza- Frauenfld. Hoaemalastor graeilipes Frauenfld. A. Crustacea. Estheria pestensis Brühl Pontonella glabra Hllr.|Adriat. Meer|VI. A. 634 5, Gasteropoda, Carychium bidentatum Hauffen — reticulatum Hffn. Helix Haufjfeni Schmdt. Paludina pellueida Hff. — thermalis v. Wie- denhoferi Frfld. Planorbis Gredleri Blz. Pupa claustralis Gredl. — dGenesü Gredler — pagodula var. sub- dola Gredler — striata Gredler Valvata erythropomatia Hauffen — spelaea Hauffen 6. Acephala. Anodonta leprosa var. de- bettana Mrtinat. II. Pflanzen. 1. Kryptlogamen. Anhaltia Flabellum Hf£r. Asplenium Heufleri Reichardt Cladophora Heujfleri Zanardini Grotte ” Pest REAFAID Karsthöhlen |VI. A. 701 ” ” „ Padua Pusterthal Bozen Salten in Südtirol Schlern in Tirol Krain Kalterersee |IX, in Tirol Ofner- Thermen Südtirol Bozen Zahl Beschrieben Ider Stücke Stücke [no Dywwm mem [9% 19 br) DEN, V.Hrn. Wiedenhof. Von Hrn. Gredler Vom Autor ” ” Von Hın. Gredler Vom Autor V.Hın.R.v. Heufler Typensammlung. 55 Zahl Fundort Beschrieben fder Stücke Name der Type der oder AI Anmerkung Type erwähnt 2I>|5 älsle Ditiola mueida Schulz.| Kroatien IX. A. 321 Vom Autor Fusisporium pallidum Wien VIII.A. 329 > „ Niessl Leptothriw lutescens var. Gratz III. S. 184 v h Streinzü Hflr. Scytonema stygium Hflr. Siebenbürg. UVlothri® latissema Hflr.| Innsbruck 2. Phanerogamen. Anthemis Neilreichii Ortmann Cirsium Reichardti Jur. Seiring in Vellach in Kärnten Echinops commutatus Triest Juratzka Melampyrum sylvatico —=| Gutenstein nemorosum Berm.lin Nied. Oest. Salixe Wimmeri Kerner] Rossatz in Nied.Oesterr. Sedum Hrllebrandiü Fz]. Pest Nied.Oesterr. IT-RA, 18 IT FA! 16 II. A. 138 IX. 317 VIII A,17 NS: 8 II. A. 64 VI A. 419 % 39 | V.Hr.Dr. Reichardt) Vom Autor = nemorosum v. sub- alpinum J ur., v. Aut. Vom Autor B. Verzeichniss anderer der Typensammlung einverleibter Arten. I. Imsecta. a. Coleoptera. Ceutorhynchus suleicollis Wien Gyllenhal b. Hymenoptera. Aulacus exaratus Rtzb. 5 Rehyssa eurvipes Grv. 5 Taphaeus conformis x Wesmael Xyphidria dromedarius 5 Fabricius IV. A. 605 IV. A. 606 V. 8. 128 IV. A. 603 m» ”— Nebst 9 Gallen v. Hrn. v.Haimhoffen, der d. Gallen entdeckte Von Hrn. Dr. Giraud, Parasit d. Ayphidria dromedarius Fab. Von Hrn.Dr. Giraud V.Hrn.v.Haimhoff., Parasit d. Ceutorhyn- chus suleicollis Gyll. VonHrn.Dr. Giraud H ax [ei Name der Type ec. Lepidoptera. | Acidalia rufaria Hbn | Antophil.mendaeulalisT r. Rosina Hübner I Cidaria Podevinaria Herr.-Schäff. Cryptoblabes rutilella Fisch. v. R. | Oucullia Abrotani S. V. Absinthäü Linne | Episema trimacula S.V. | Gymnancyla canella S.\. Homoeosoma binaevella Hübner | Z/ypsolophus lemniscellus Fisch. v. R. | Melitaea Athalia Esp. ! Ophiusa Ludiera Hbn. | Pempelia eingillella F.R. | Pierophorus Baptodaetyl. in litt. Kllr. Pyrausta phoenicealis Risch. v. 4R. | Scodiona favillacear.Hb. Spermatophthor. Hornigü Lederer .Jahressitzung am 9. April 1861 Fundort der Type Wien Ob. Steierm. Wien 33 Korsika Nied.Oesterr. Wien ” A Achilleae Esp.) Steiermark Angelicae Ochh. Ephialtes Linne Filipendulae L. Lonicerae Esp. Melilott Esper Minos Syst. Vind. Onobrychis 8. V. Peucedani Esp. Peucedani Esp. Scabiosae Hübn. Beschrieben oder erwähnt II. A. 151 U2 A.4836 11.28. 68 VIII A.9254 ITI4A, 73 415 415 DIIRA® III. Ar II A. IIT-2AN 70 TIT.JA. 72 II. A. 152 LIES. 1136 der Far 4151 - 15) III. A. 4161 . 11T..8...16 V. A. 572 III. A. 4091 - A. 18 HA IV. IE Ar 477 419 IN IN 479 418 4718 417 479 480 par Dr 178 431 = wo» m” ww m 108 an Zahl Stücke me —_ nn ww De | Anmerkung | N | | VonHrn. v. Hornig, | der die ersten Ständel entdeckte N ” V.Hrn.Rogenhofer. j der d. erst. Stde. entd. Von Hr.v. Hornig.)| der.d. erst. Stde. entd. | V.Hr.V. Dorfmeist. ” 2” 9 ” | derd. erst. Stde. entd.i Von Hrn. v. Hornig. der d. erst. Stde. entd. l N IR IN ” ” be») br] V.Hrn.G. Dor fmeist.| V.Hın.V.Dorfmeist., der d. erst. Stde. entd. V.Hrn. J. Mayer, der] d. ersten Stände entd. Von Hrn. Mann Von Hrn. v. Hornig,i der d. erst. Stde. entd. V.Hrn.G. Dorfmeist. ” 3% siehe Peucedani V.Hrn.G.Dorfmeist. ” ” ” br] ”» pr) ” a Ephialtes, von Hrn. G. Dorfmeist.| 3 von Z. Ephialtes 2 6 von Z. Peucedani O\ V.Hrın.G.Dorfmeist. Typensammlung. Fundort Beschrieben Name der Type der oder Type erwähnt d. Diptera. Cephenomyia pietaM eig. Wien VIII. A.395 — rufibarbis Wdem. 2 VII. A.394 Exorista vulgaris Fall. Krain Unbeschrieb. Lipara lucens Meigen Wien IV.-A; 172 Piophila casei Fallten a VS 31 e. Hemiptera. Laccometopus celavicornis| Wiener- |III. S. 160 Linne& Gegend — Teuerii Host n III. S. 160 2. Arachnoidea. Ixodes vespertilionis K ch.| Grotte von | IV. A. 29 Gobadol Obisium longimanum Adelsberger-| I]. 107 Kollar Grotte 3. Crustacea. Titanethes albus n IM. S. 27 Schiödte 4. Gasteropoda, | Paludina thermalis L. Padua III. S. 76 3. Acephala. | Anodonta leprosa Parr.| Lago di |IX. A. 260 Loppio Zahl der Stücke >» . DD . zu ZUW6 Stücke 1 2 2 4 Anmerkung V.Hrn. Brauer, der! sie in allen Stadien! genau beschreibt ” n Parasit von Heterogyn.\i dubia Schmidt Von Hrn.Dr; Schiner! can: ” der sie mit P. atratal) Meig. u. P. petasionis, Duf. vereinigt | Nebst 1 Galle, v. Hrn.! G. v. Frauenfeld | ” ” V.Hın.v.Frauenfld.| Blothrus spelaeus! Schiödte, von Sır.! Durchl. d. Hrn. Fürst. Rich. Khevenhül-! ler-Metsch, Von St. Durchl. Fürst! Khevenh.-Metsch| V.Hrn.Wiedenhof. V.Hın. Gredler Anmerkung. Die römischen Ziffern bedeuten den Band, A. Abhardlungen, S. Sitzungsberichte und die arabische Ziffer die Seitenzahl, wo die Typen beschrieben oder erwähnt wurden. 58 Jahressitzung am 9. April 1861. Die Reihe der wissenschaftlichen Vorträge eröffnete Hr. Karl Brunner von Wattenwyl, welcher die erste Folge seiner orthop-. terologischen Studien, Beiträge zu Darwin’s Theorie über die Ent- steliung der Arten enthaltend, mittheilte. (Siehe Abhandlungen.) Nach diesem Vortrage ergriff Hr. Graf Marschall das Wort und machte auf die von Pr. Quaterfages in der Revue des deux mondes erschienen Ahhandlung über die Menschen-Racen aufmerksam. Hr. Pr. Dr. Fenzl bemerkte, dass analoge Arten auch im Pflanzenreiche in verschiedenen Geschlechtern vorkämen und machte namentlich auf die Compositen, Melastomaceen , Myrtaceen und Le- guminosen aufmerksam. Hr. Oberlandesgerichtsrath A. Neilreich wies darauf hin, dass Varietäten ein und derselben Art mit Unrecht von verschiedenen Botanikern in verschiedene Gattungen gestellt wurden und führt als Beispiel die mit Strahl versehene Varietät von Didens cernua L. an, welche von Linne als Coreopsis Bidens bezeichnet wurde. Herr Dr. H. W. Reichardt wies auf die Classe der Farne als das auffallendste Beispiel in dieser Beziehung hin und machte namentlich auf die Genera Aspidium und Polypodium , Pteris und Cheilanthes aufmerksam, wo solche Fälle vorkämen. Ganz besonders wurden Aspidium Filivx Foemina Sw. und ‚Polypodium alpestre Hoppe hervorgehoben. Bei den Farnen dürften diese Fälle aber dadurch zu erklären sein, dass die Charactere der einzelnen Gattungen schwach und künstlich sind, so dass eine und dieselbe Art, je nach dem der Schleier bei ihr verkümmert oder nicht, in verschiedene Geschlechter gestellt wird. Es fordern diese sogenannten analogen Arten in dieser Abtheilung von Pflanzen also dringend zu einer natürlicheren Gruppirung der einzelnen Arten in naturgemässe Ge- schlechter auf. Herr Julius Finger sprach über den Singschwan. (Siehe Abhandlungen.) K. Brunner v. Wattenwyl- Gl Marschall. J. Finger. J. Juratzka. Dr. Reichardt. J. Kerner. 59 Herr J. Juratzka theilte neue Beiträge zur Moosflora Oester- reichs mit. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. H. W. Reichhardt sprach über eine Monstrosität von Carex praecox Jacg. (Siehe Abhandlungen.) Herr Josef Kerner beschrieb einen neuen Weidenbastart. (Siehe Abhandlungen.) Sitzung am 1. Mai 1861. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Karl Brunner von Weattenwyl. Neu eingetretene Mitglieder: Be Heia, als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Hanzely Constanz in Fünfhaus . . . .. v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Machek Ferdinand, k. k. Telegraphen- Beamteriinwien®. u... ne... v. Frauenfela, v. Letorcha. Wiesner Julius, Dr. der Philosophie» . . v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Eingegangene Gegenstände : Im Schriftentausche: Atti del reale istituto lombardo di scienze, lettere ed arti. vol. DI. fasc. 7, 8, 9. 4. Milano 1861. Atti della reale accademia lucchese di seienze, lettere ed arti. Tomo XVI et supplemento et XVII. 8. Lucca 1857—61. Atti dell! ü. r. istituto veneto di scienze, lettere ed arti. T. VI, ser. IIT, disp. 9. 8. Venezia 1860. Videnskabelige Meddelelser fra den naturhistoriske Forening in Kjöben- havn for taret 1860 med 7 tavler. 8. Kjübenhavn 1861. ? Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. Anne 1860. Nr. 4 avec 3 planches. &. Moscow 1860. Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Math.- nat. Klasse. 42. Bd., Nr.28. 8. Wien 1861. Nachrichten von der Georgs-Augusts-Universität u. der königl. Gesell- schaft der Wissenschaften zu Göttingen, vom Jahre 1860. Nr. 1—29. 8. Göttingen. Eingegangene Gegenstände, 61 - Monatsberichte der k. preuss. Akademie d. Wissenschaften zu Berlin, aus d. Jahre 1860, mit 7 Tafeln. 8. Berlin 1861. Register für die Monatsberichte d. k. preuss. Akademie d. Wissensch. zu Berlin, vom Jahre 1836—1858. 8. Berlin 1860. Correspondenzblatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regens- burg. 14. Jahrgang. 8. Regensburg 1860. Jahresbericht der Wetterauer Gesellschaft für die gesammte Natur- kunde zu Hanau über die Gesellschaftsjahre 1858—1860. 8. Hanau 1861. Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Herrmannstadt. XI. Jahrgang von Nr. 7—12. 8. Herrmannstadt 1860. Fortsetzung der Zeitschriften. Der Herr Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit der erfreulichen Mittheilung,, dass Se. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ferdinand Max der Gesellschaft eine jährliche Subvention von 60 fl. bewilligt habe. Sr.k. Hoheit wurde von Seite der Direction durch eine Deputation der ehrfurchtsvollste Dank der Gesellschaft ansgedrückt. Bei dieser Gelegenheit sprach der durchlauchtigste Herr Erzherzog mit grosser Vorliebe über Zoologie und Botanik nicht nur im Allgemeinen, sondern theilte auch speciell die Resultate seiner Reise nach Brasilien und namentlich die Erfolge der Acclimatisations-Versuche auf La- croma und Miramare mit, und wies schliesslich auf die Bedeutung der Naturwissenschaften in staatlicher Beziehung hin. Der Secretär, Herr Georg Ritter von Frauenfeld machte fol- gende Beschlüsse des Ausschusses bekannt: Der Ausschuss hat beschlossen, die Stelle eines Kanzellisten für die Gesellschaft aufzulassen , und dafür einen Amtsdiener anzustellen. Der durch die Wiener Zeitung bekannt gemachte Termin zur Eingabe der Gesuche für diese Stelle ist mit 25. Mai zu Ende. Nach Ablauf desselben wird die Besetzung nach vorgenommener Prüfung der eingegangenen Gesuche durch den Ausschuss stattfinden. Bd. XI. Site. -Ber. 3 62 Sitzung am 4. Mai 1861- Um die Namen jener verehrlichen P. T. Herren Mitglieder, welche durch Einzahlung höherer Beträge, als des normalen Jahresbeitrages zur För- derung der Zwecke der Gesellschaft so grossmüthig beitragen, noch in dem nämlichen Jahre zur Kenntniss zu bringen und nicht, wie bisher erst in dem Rechenschaftsberichte im nächsten Jahte, hat der Ausschuss beschlossen, das Verzeichniss dieser Herrer Mitglieder dreimal, und zwar in der Jahres- versammlung , dann in den Sitzungen im August und December vorzulegen, so dass diese Verzeichnisse sich noch in dem im nämlichen Jahre erschei- nenden Bande veröffentlicht finden. Ferner zeigte Herr Ritter von Frauenfeld Sargassum baceci- Jerum Ag. lebend vor, welches sich in einer luftdicht verschlossenen Flasche mit Seewasser schon über ein Jahr unverändert erhalten hatte und der Gesellschaft von Hrn. von Heimberger zum Geschenke gemacht worden war. Herr A. Ritter von Perger sprach über den Gebrauch der heimischen Pflanzen bei Festen. Herr K. Fritsch erörterte den Begriff der Phänologie und theilte die Resultate seiner Beobachtungen über Belaubung und Ent- laubung der Bäume und Sträucher mit. (Siehe Abhandlungen.) _ Herr J. Juratzka sprach über ein neues Laubmoos, AHypnum Jallaciosum. (Siehe Abhandlungen.) Ferner theilte derselbe folgende Notizen mit: Herr Baron v. Hausmann übersendete mehrere Exemplare des von ihm bei Botzen für Tirol neu entdeckten Mieropus erectus für das Herbar der Gesellschaft. G. Venturi in Venedig bemerkte in seinem Briefe mit Beziehung auf die im Jahrgange 1860 der Gesellschaftsschriften enthaltene Notiz - .-G. v. Frauenfeld. A.v. Perger. K. Fritsch. J. Juratzka. J. Bayer. 63 über die von ihm bei Brondolo gefundene Ophrys, dass diese nach der Diagnose Parlatore’s in seiner Flora d’Italia die Ophrys atrata Lindl., oder Ophrys aranifera var. atrata Rehb. fil. sei, und schon früher am sandigen Meeresufer bei Venedig aufgefunden wurde. Von Herrn L. Molendo wurde in einem Schreiben an Herrn Ritter von Heufler die erste Section seiner südbairischen Moose, die er seit Jänner herausgibt, käuflich angeboten und um Anempfehlung derselben, so wie um Verbreitung der Cataloge ersucht. Diese Sammlung zerfällt in zwei Abtheilungen: 4. Musci rariores Davar. australis, 160 Arten, und 9. Musei germ. rar., %1 Arten, Der Preis pr. Centurie ist 6 Thlr. Der Ertrag soll die Durchforschung des Allgau und Arlbergischen ermöglichen. Anträge sind an den Herrn Herausgeber (München, Promenadestrasse Nr. 11, 3. Stock) zu richten. Herr Georg Ritter von Frauenfeld schilderte seinen Auf- enthalt auf Manila. (Siehe Abhandlungen.) Weiters legte derselbe folgende Mittheilung vor, welche von Herrn J. Strohmayer eingesendet worden war: Als einen kleinen Beitrag zur Lebensgeschichte des erst kürzlich in Nr. 3 des Jahrganges 1861 der Wiener entom- Monatschrift von Hrn. Dr. Hampe beschriebenen Apion hiemale, in Agram gesammelt, erlaube ich mir mitzutheilen, dass ich durch Hrn. D. Stur mehrere Stücke dieses Rüsselkäfers erhielt, welche sich aus den am Domugled Berge bei Meha- dia im Banate gesammelten Früchten von Carpinus duinensis Scop., entwickelten. In den vielen Samen, welche ich untersuchte, fand sich leider nicht eine zur Beschreibung taugliche Larve mehr, wohl aber Puppen und entwickelte Käfer. Es dürfte sich dieses interessante Thier, dessen Futterpflanze nun bekannt ist, jetzt leicht in Mehrzahl auffinden lassen. Herr J. Bayer zeigte Exemplare von Tilia parvifolia Ehrh. Joliis variegatis vor, welche am Glacis und im botanischen Garten beobachtet worden waren. J* 64 Sitzung am 4. Mai 1861. Nach dieser Bemerkung entspann sich eine längere Debatte über Spielarten mit variegirten Blättern, an welcher sich nebst Hrn. Bayer noch die Herren Beer, Reissek und Fritsch betheiligten. Herr Dr. S. Reissek vertheilte schliesslich die Statuten des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse und lud zum Beitritte zu demselben ein. Verhandlungen der kaiserlich-königlichen zoologisch-botanıschen Gesellschaft in Wien. Herausgegeben von der Gesellschaft. ahrgsans 13861. \l. Band. — III. Het. (Sitzung vom 5. Juni, 3. Juli und 7. August.) Mit 9 Tafeln. (Tafel 8 — 16.) Wien, 1861. Im Inlande besorgt durch W. Braumüller, k. k. Hofbuchhändler. Für das Ausland in Commission bei F. A. Brockhaus in Leipzig. E ; “ : i Fi r r i Pr r j' - B En 17 Bu ee, Br ‚ ; \ ; ; A GE a 4 Fr De in a a SEE BE 128 r j a > ir ia? werte Fr ! AI SINE IE RD U > ; > ; 5 j e a Va ang NR RR IEL I6 OT PER. BE 5) BR : € 5 2. me = Sitzung am 5. Juni 1861. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. Caj. Felder. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Colleredo-Mannsfeld, S. Durchl. Fürst Jos. v., Ritt. d. Ord. der eis. Krone I.Kl., Landmarschall von Niederösterreich . durch das Präsidium. Sutiner Karl Gundaker, Ritt. v., Landes- - Ausschuss von Niederösterreich . : . durch das Präsidium. Fuchs Dr. Albert, Prof. und beständ. Sekr. der k. k. Landw.-Gesellsch. . . . . v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Kaiser Josef, Director der Wiedner Bürger- Selinles ne Wien 05 4 or a. J.v. Schröckinger, v. Frauenfeld. Kick Friedrich, Techniker, in Wien. .. A. Rogenhofer, V. Dorfmeister. Röideli M. B., Bureau-Chef d. Südbahn-Dir. Karl Fritsch, v. Frauenfeld. 4 Eingegangene Gegenstände : Im Schriftentausche: Berliner entomologische Zeitschrift. V. 1, 2. sammt Beiheft. 1861. 8. Jahrbücher des Vereines für Naturkunde im Herzogthume Nassau. 14. Heft. 1859. 8. Naturkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indie. XX.—XXII. Theil. Batavia 1860. 8. Atti della societa italiana di scienze naturali. Vol. II. fase. 3.,4. — Vol. IIT. fase. I. Milano 1861. 8. Bd. XI. Sitz.-Ber. R 66 R Sitzung am 5. Juni 1861. Atti dell’ imp. real. istituto veneto. Tom. V1]. Serie III. Venezia. 1860 — 1861. 8. Atti del reale istituto lombardo. Vol. II. fasc. 10 et 11. Milano 1861. 4. Nuovi annali delle scienze naturali. Serie III. tomo X. fasce. 11 e 12. Bologna. 8. Nouveaux memoires de la soc. imp. des nat. de Moskou. Tome XIII. Livr. 2. Moskau. 1861. 4. „Lotos.“ XII. Jahrg. 1861. Febr.--April. Prag. 8. Wochenschrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in Preussen. 1861. Nr. 15—18. Berlin. 4. Gemeinnützige Wochenschrift. Würzburg 1861. XI. Jahrg. Nr. 1—13.8. Geschenk des k. k. Polizei-Ministeriums: Fitzinger L. J. Bilder-Atlas z. wiss. Naturg. d. Säugethiere. Heft. 8—11. Wien 1860. 4. — Naturgeschichte der Säugethiere. V. VI. Wien. 1860. 8. Fieber Fr. X. Hemiptera europaea. IV. Heft. Wien 1851. 8. Jahrbuch d. nat. Landesmuseums in Kärnthen. 5.Hft. 1. Abthlge. IX. X. Jahrg. 1860—61. 8. Schneider Friedr. Lepidopteren-Fauna von Brünn. Brünn 1861. 8. Liebl Georg. Anleitung zum Obstbau. 2. Aufl. Prag 1861. 8. Mittheilungen d. ungar. Forstvereines, neue Folge, II. Bd. 1. Heft. Pressburg 1861. 8. Jahresheft der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft für 1860. Brünn 1861. 8. Geschenk des Hrn. Verfassers: Martius Dr. C. Ph. Ritt. v. Ueber die Thiernamen der Tupisprache, über die Muscatnuss, zur Kritik des Gattungs-Charakters Cin- chona, Denkrede auf A. v. Humboldt. München 1860. Mehrere Pflanzen aus Istrien von Herrn Mutius Ritter v. Tommasini. Ein Fascikel Flechten und Lebermoose von Herrn Dr. L. Rabenhorst. Ein Paquet Pflanzen von Herrn Carl Petter. Mus hortulanus und vier Arten Fische aus der Theiss und dem Hernad, von Dr. Jeitteles. Der Vorsitzende, Herr Dr. ©. Felder eröffnete die Sitzung mit der Mittheilung , dass Se. k. Hoheit, der durchlauchtigste Herr G. Felder. v. Frauenfeld. 67 Erzherzog Stephan der Gesellschaft eine Subvention von jährlich 50 fl. für drei Jahre gnädigst zu bewilligen geruht habe. Die Versammlung erhob sich um ihren Dank auszudrücken. Ferner kündigte derselbe vorläufig an, dass der n.ö. Landesausschuss mit Vorbehalt der nachträglichen Genehmigung des Landtages beschlossen habe, der Gesellschaft, damit ihr die Aufstellung der ornithologischen Sammlung des Präsidenten, Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten Richard zu Khevenhüller-Metsch ermöglicht werde, nicht nur das Lokale , welches sie bereits besitzt, zu lassen, sondern es noch durch einen anstossenden Saal zu vergrössern. Herr Graf Marschall stellte den Antrag, die Versammlung möge dem n. ö. Landesausschusse ihren Dank durch Erhebung von den Sitzen ausdrücken. ‚Schliesslich legte Herr Dr. Felder die von den beiden Herren Censoren Paul Wagner und Dr. Karl Mösslang revidirte und richtig befundene Rechnung für das Jahr 1860 vor und ersuchte die Versammlung diese Rechnung als richtig anzuerkennen. Die Ver- sammlung nahm diesen Antrag einstimmig an. Der Secretär, Herr Georg Ritter von Frauenfeld machte folgende Mittheilungen : Von dem hohen k. k. Staatsministerium sind vier Kisten Naturalien, welche Pius Titius in Pirano eingesendet hat, der Gesellschaft zur Ver- fügung gestellt. Diese werden nach Auswahl der für die Sammlungen der Gesellschaft wünschenswerthen Gegenstände nach dem Auftrage des hohen Ministeriums zur Betheilung österreichischer Lehranstalten verwendet werden. Von Herrn G. Kraaz, Berlin Oberwasserstrasse Nr. 41, wurde mit- getheilt, dass jene Mitglieder der k. k. zool.-bot. Gesellschaft die Revision der europäischen Otiorhynchus - Arten von Dr. Stierlin um den Preis von 3 fl. öst. Währ. erhalten können, welche sich von heute bis letzten September 4861 darum bei dem Secretariate melden. K* 68 Sitzung am 5. Juni 1861. Von Herın Tarnier, Rue Vauban 21, zu Dijon in Frankreich, sind Kataloge von Büchern und Preisverzeichnisse von Naturalien mitgetheilt worden, mit dem Ersuchen um Verbreitung derselben. Herr Dorfinger, Salmansdorf Nr. 28, bietet Schmetterlinge zum Kaufe an, dieselben sind nicht nur gut erhalten, sondern auch im Preise’ sehr billig. Ferner legte derselbe das zweite Heft des Jahrganges 1861 der Gesellschaftsschriften vor. . Herr Karl Brunner von Wattenwyl sprach über neue oder wenig bekannte österreichische Orthopteren. (Siehe Abhandlungen.) Herr Friedrich Brauer sprach über Oestrus leporinus Pallas. (Siehe Abhandlungen.) Herr A. Rogenhofer legte eine von Hrn. Wilhelm Schleicher eingesendete Abhandlung: Die Rhynchoten der Gegend von Gresten, vor. (Siehe Abhandlungen.) Der Herr Vortragende begleitete diesen Aufsatz mit folgender Bemerkung: Die Anzahl der um Gresten beobachteten Rhynchoten-Arten, welche 230 beträgt, ist für ein so kleines Terrain, das kaum eine Quadratmeile umfasst, immer erheblich, um so mehr als sich darunter zwei von G. Schleicher entdeckte und von Dr. Fieber in den erst kürzlich erschienenen „Rhynchotis europaeis“ beschriebene Arten, nemlich .Miris sericans Fieb. und Nyscius brunneus Fieb. befinden. Unter den 22 Familien sind die Phy- tocoriden am stärksten vertreten. Derselbe zeigte ferner die von ihm vor wenigen Tagen aufge- fundene Raupe von ‚Plusia concha S. V., welche für Wiens Um- gebung sehr selten ist, lebend vor. Erbeutet ward diese schöne Eule in den Auen nächst Fischament, wo derselben Thalkctrum flavum L. zur Futterpflanze dient. 6. v. Brunner. F. Brauer. A. Rogenhofer. G. v. Frauenfeld. Dr. Reichardt. (C.Felder. 69 Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte von Herın L. H. Jeitteles eingesendete zoologische Mittheilungen aus Ungarn vor. (Siehe Abhandlungen.) Ferner las derselbe folgende Notizen aus einem Schreiben von Herrn Dr. A. Töth in Pest: Ich erlaube mir zu meinem in diesem Bande der Gesellschaftsschriften erschienenen Verzeichnisse der Rotatorien und Daphnien um Pest-Ofen (p- 183—184) folgende Berichtigungen mitzutheilen : Anstatt Daphnia macrura muss es heissen: D. mueronata. Ferner sind einzuschalten: . Sida erystallina O. J. Müller. — brachyura Lievin. Maecrothrix roseus D. (Monoculus roseus Jurine). Ferner bemerke ich, dass die ungarische gelehrte Gesellschaft über Rotatorien und Daphniden eine ausführlichere Abhandlung veröffentlichen wird, Schliesslich kann ich nicht unerwähnt lassen, dass die Zahl der im Jahresberichte von Hrn. Chyzer angeführten Phyllopoden sich um eine durch mich entdeckte Art, den Apus produetus I.am. vermehrt habe. Herr Dr. H. W. Reichardt, legte eine von Herrn M. Ritter von Tommasini eingesendete Abhandlung über Hypecoum litorale L. und Fumaria acaulis Wulff. vor. (Siehe Abhandlungen.) Ferner übergab derselbe eine Reihe von Separatabdrücken, welche Se. Excellenz der Herr Hofrath K. Ritter von Martius in München für die Gesellschaft übersendet hatte, Herr Dr. C. Felder sprach über gelegentliche Verbreitung von Lepidopteren und führte als specielle Belege folgende zwei Fälle an: Erebus odora L., eine in Süd-Amerika einheimische Art wurde auf der Insel Tristan da Cunha gefangen, und ein Exemplar ven der am Cap der guten Hoffuung vorkommenden Actias (Tropaea) mimosae Boisd. wurde auf den Sunda-Inseln erbeutet. i DI I——— Sitzung am 3. Juli 1861. Vorsitzender: Herr Vicepräsident J. @. Beer. Neu eingetretene Mitglieder: P-@T.@Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Arneth Alfred v., k.k. Reg. Rath., corresp. Mitglied der Akademie .. ..... durch die Direction. Jordan Alois, k.k. ne Beamter InEVIEIR 2) SE zen... v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche- Sitzungsberichte der k. Akademie d. Wissenschaften zu Wien. 1861.. Erste Abtheilung. XLIH. Band. I. Hft. Jänner, II. Hft. Februar. Zweite Abtheilung. XLIII. Band. I. Hft. Jänner, II. Hft. Februar. Mittheilungen des Vereines nördlich der Elbe zur Verbreitung natur- wissenschaftlicher Kenntnisse. 4. Heft. 1860. Kiel 1861. Geschenk des k. k. Marine-Oberkommando’s: Reise der österreichischen Fregatte Novara. 1. Band. Wien 1861. Geschenk des Hrn. Verfassers: Reissek Dr. S. Die Palmen, aus den popul. Vorträgen der k. k. Gartenbau-Gesellschaft. Wien 1861. Müller Dr. F. Essay on the plants collected by Mr. Eugene Fitzalan ete. — Victoria 1860. Eine Partie Schmetterlinge von Herrn Kolarzy. Der Secretär, Herr Georg Ritter v. Frauenfeld las folgeude von dem löbl. nied. österr. Landes - Ausschusse an die Gesellschaft erlassene Note: G. v. Frauenfeld. A. Neilreich. Dr. Reichardt. 1 Mit Beziehung auf das geschätzte Schreiben vom 22. Mai l. J. wird dem Präsidium der k. k. zoologisch - botanischen Gesellschaft in Wien er- öffnet, dass der nied. österr. Landes-Ausschuss, zu Folge Sitzungs-Beschlusses vom 31. Mai l. J. die gewünschte Vergrösserung des bisher von der k. k. zool.-botan. Gesellschaft im Landhause benützten Locales durch Zugabe des anstossenden Zimmers, jedoch mit Vorbehalt der Genehmigung der nächsten Versammlung des Landtages zu bewilligen sich bestimmt findet. Wien, am 6. Juni 1861. Colloredo-Mannsfeld. Alfred Arneth. Der Vorsitzende, Herr J. G. Beer theilt mit, dass für diese so liberal bewilligte Vergrösserung des Locales von Seite der Direetion sowohl dem Herrn Landes- Marschalle, Sr. Durchlaucht Fürsten Colloredo-Mannsfeld, als auch dem löblichen Landes-Ausschusse der Dank der Gesellschaft ausgedrückt wurde. Herr Oberlandesgerichtsrath A. Neilreich besprach seine Nach- träge zu Maly’s Flora von Oesterreich und versprach diese Abhand- lung in den Schriften der Gesellschaft zu veröffentlichen. Ferner theilte derselbe folgende Notiz mit: Herr Franz Höfer, Lehrer zu Pillichsdorf am Fusse der Hochleiten bei Wolkersdorf, fand in den Umgebungen seines Aufenthaltes: Vinca herbacea W. K. Trigonella monspeliaca L. Sarothamnus vulgaris Wimm. Rudbeckia laciniata L. (bei Wagram). Glyeyrrhiza glabra L. (kultivirt in Weingärten). Herr Dr. H. W. Reichardt lieferte einen Beitrag zur Flora Nieder-Oesterreichs (siehe Abhandlungen) und übergab folgende Notiz: Der Herr Sectionsrath Ludwig Ritter von Heufler sammelte an einer Bachwehre im Hadersdorfer Schlossparke,„ Ende Mai 1859, einen von Diatomaceen gebildeten Schlamm und überschickte Herrn Grunow in Berndorf Proben von demselben. Herr Grunow bestimmte nun die in diesem Schlamme enthaltenen Arten. Das Verzeichniss derselben theile ich im Fol- genden mit, weil sich unter den beobachteten Species mehrere für Nieder- Oesterreich theils neue, theils seltene Arten vorfinden. Synedra splendens Kg. Uymatopleura Solea W. Sm. 72 Sitzung am 3. Juli 1861 Nitschia sigmoidea W.Sm., multifasciata Grun. Cocconis Pedieulus K g. Cymbella ventricosa Kg. Cocconema Cistula Ehrbg., tumidum Breb., lanceolatum Ehrbg. Amphora ovalis Kg. Nawvieula gracilis Ehrbg., radiosa Kg., cuspidata Kg., lanceolata Kg., limosa Kg. \ Herr J. Juratzka übergab eine von Herrn Dr. Milde in Breslau eingesendete Abhandlung über exotische Equiseten. (Siehe Anhandlungen.) Herr Georg Ritter von Frauenfeld besprach ein von Herrn Dr. Fr. Steindachuer eingesendetes Manuscript über zwei neue Arten, nemlich Leuweifer wracanthus und Ophianoplus Sarsü.- (Siehe Abhandlungen.) Herr J. G. Beer berichtete über die Entdeckung Herrn M. Ed. van der Korput’s Thee aus Kaffeeblättern zu bereiten, sich auf einen in den Verhandlungen der medicinisch - naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Brüssel (1861) erschienen Aufsatz über diesen Gegen- stand stützend. Der Herr Vortragende gab zuerst folgenden kurzen Bericht über die wichtigsten Punkte des genannten Aufsatzes: „Chemische Analysen der Blätter des Kaffeebaumes zeigten, dass die- selben Thein in ziemlich grosser Menge enthalten. Bereitet man aus den wie bei der Theestaude präparirten Kaffeeblättern einen Aufguss, so ist derselbe im Geschmacke , Geruche und in seiner Wirkung: ganz den geringeren Sorten von echtem Thee gleich. Wenn man bedenkt wie viele Ersatzmittel für den Thee aus oft ganz dazu ungeeigneten Pflanzen bereitet und in welcher Menge dieselben oft consumirt werden, so muss dann den Kaffee- blättern unter den Surrogaten für den echten Thee ein hervorragender Rang, eingeräumt werden. Die Wichtigkeit des Kaffeebaumes in dieser Beziehung wurde in Java schon seit längerer Zeit erkannt, indem sich dort die Ein- gebornen aus Kaffeeblättern einen sehr beliebten Aufguss bereiten. In neuester Zeit wurde auch von der brasilianischen Regierung die Bereitung dieses Thees auf das Lebhafteste unterstützt.“ Nach Angabe dieser Daten machte Herr Beer folgende Be- merkungen über Herrn van der Korput’s Entdeckung: 3. Juratzka. G. v. Frauenfeld. J. Beer. 13 „Abgesehen davon, dass die wichtigeren Daten über die Bereitung eines Thees aus Kaffeeblättern aus mehreren gedruckten Quellen entnommen sind, liegt die Frage am nächsten, was der Herr van der Korput mit seiner Schrift eigentlich bezwecken will. In Belgien ist eine Kaffeeplantage nicht möglich. Die Engländer beziehen ihre Theesorten aus China und zwar um einen so niederen Preis, dass selbst an eine Koncurrenz mit einem andern unverfälschten Ersatzmuttel nicht zu denken ist. Aber angenommen, dass die Kaffeeblätter wirklich den chinesischen Thee ersetzen könnten, was aber — weder dem Geschmacke noch dem Kostenaufwande nach — keineswegs der Fall ist, hat der Herr Verfasser vergessen oder nicht verstanden, dass wenn ein Vegetabil seiner Blätter beraubt wird, an eine Fruchtbildung nicht zu denken ist, also jene Kaffeebäume, welche man ihres Laubes beraubt, keine Bohnen liefern würden. In der Kaffeebohne ist aber das Thein in bei Weitem grösserer Menge vorhanden, als diess in den Blättern sein kann. Desshalb wird man sich in jenen Ländern, wo die Kaffeezucht im Grossen betrieben wird, wohl hüten, die Kaffeebäume ihres Laubes zu berauben. In Belgien, Frankreich und England bleiben solche Versuche, welche nur in Glashäusern betrieben werden können „ immer nur Spielerei, wenn es sich nemlich um die Deckung des Bedarfes handelt. — Vielleicht würden sich Versuche lohnen, welche man mit den jungen Blättern von Camellia japonica L. zur Thee- bereitung anstellte. In Italien wird die Kultur der Camellia im Freien auf Feldern betrieben ; hier könnten jene Tausende von Sämlingen zur Thee- bereitung verwendet werden. welche dem geübten Auge schon nach Aus- bildung von einigen Laubblättern zeigen, dass keine gute Form der Blüthe zu erwarten ist. Die Stämmchen blieben, wenn auch der jungen Blätter beraubt, dennoch zu Unterlagen für Edelreiser noch immer tauglich. — Schliesslich bemerke ich noch, dass der Verfasser unter Anderem sagt, dass zwischen der Theestaude und dem Kaffeebaume eine Uebereinstimmung im Aufbaue nach den Grundsätzen der Botanik sich finde. Diess wirft ein zweifelhaftes Licht auf die botanischen Kenntnisse des Herrn Verfassers Dass sich in Cofea, Thea und JIlex Thein findet, ist eine bekannte That- sache; es ist aber nicht minder Thatsache, dass Cofea arabica L. eine Ru- biaceae ist, während Thea chinensis L. zu den Ternströmiaceen gehört, Ilew paraguaiensis St. Hil. dagegen einen Repräsentanten aus der Familie der Tlicineen bildet. Ferner theilte Herr J. Beer die Resultate seiner Erfahrungen über die gute Begrenzung von Pflanzen-Familien und Gattungen mit. —— a — Bd. Xl. Sita.-Ber. 1 Sitzung am 7. August 1861. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. Gajetan Felder. Neu eingetretene Mitglieder: P. 1. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Bueich Gregor, Realitätenbesitzer auf Lesina in Dalmatien . . „2... 0.2.07. w Frauenfeld, A. Rogenhofer. Wegele Dr. Chr., n Wien . ....... Grafv. Marschall, A. v. Pelzeln. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Bulletins des seances des Belgique. Bruzwelles 1860. 8. - Verhandlungen des botan. Vereins der Provinz Brandenburg. 1861. 2. Heft. Berlin 1860. 8. Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Math.- nat. Klasse. 43. Bd., 1. II. 3.Wien 1861. 8. New York. Journal of the Agricult. Societ. II. Albany 1861. 8. Mittheilungen des Kärntner Museums. 1861. Nr. 6. 4. - „Lotos.* XI. Juni 1861. 8. Wochenschrift für Gärtnerei von K. Koch. 1861. Nr. 27—30. Berlin 1861. 4. Wochenschrift, gemeinnützige. Würzburg XI. Nr. 14—28. 1861, 8. Tijdeschrift voor Entomologie von Herklels, v.d. Hoeven. IV. 2, 3,4. 8. Mannheim. Verhandlungen für Naturkunde von Weber. Mannheim 1861. 8. Württemberg. naturwiss. Jahreshefte. XVII. 1, 2, 3. Stuttgart 1861. 8. Geschenk des Hrn. Verfassers: Canestrini Prof. G. 7 pleuropeltidi. Arch. per la zoologia 8. Kingegangene Gegenstände, 75 Geschenk des k. k. Pölizei-Ministeriums: Hanäk Ker Janos. Grundregeln der Naturlehre. Pest 1861. 8. (ung.) Fritsch Ant. Naturgeschichte der Vögel Europas. Prag 1861. 8. (böhmisch). Fortsetzung der Zeitschriften. Ein Paquet Pflanzen von Herrn Karl Petter. Ein Paquet Pflanzen von Herrn Em. Weiss. Herr Georg Ritter von Frauenfeld machte folgende Mit- theilungen: Der Ausschuss hat in der Sitzung vom 2. August beschlossen, dass es von der bisherigen Bestimmung, dass das Gesellschaftslokale Samstag geschlossen bleibe, sein Abkommen habe, so dass dasselbe wie an den andern Wochentagen von 3 bis 7 Uhr Abends geöffnet werde. Dagegen hat der Aus- schuss verfügt, dass in dem Ferialmonate September das Lokale vom 1. bis inel. 15. ganz geschlossen bleibe, in welcher Zeit nach Thunlichkeit die nöthigen Reinigungen vorzunehmen sind. Von der Witwe des Herrn Dr. Stuhlberger wurde nach der letzt- willigen Verfügung ihres verstorbenen Gemals der zool.-bot. Gesellschaft ein grosses Oelgemälde zugemittelt,, welches eine Zusammenstellung medizinischer Pflanzen enthält. Der als Botaniker bekannte Major Gegenbauer in Gratz ist ge- storben; seine Witwe wünscht dessen Herbar zu verkaufen. Wie Herr Ritter Pittoni von Dannenfeldt mitzutheilen so freundlich war, ist diese Samm- lung gut erhalten, umfasst 61 Fascikel und zeigt die einzelnen grossen Ab- theilungen des Pflanzenreiches in folgenden Verhältnissen vertreten : Pilze. ..... . 71% Arten in 1762 Exemplaren, Blechten Kar. .Ul66- a5 71602 n Algen nt rien ang „u „613 R Mosse ih. 2% Isis: 1329 HuyprıazuD 936 # Farne: 1,29. 0:. 0. dose nr ri Monoeotylen . ... 788 5. „2994 -; Dicotylen... . ...8459 5 „ 13340 ” Summe . .5900 „20546 > Der Preis für diese Sammlung ist 100 fl. öst. Währung. 19%; 76 Sitzung am 7. August 1861. Jene Herren, welche diese Sammlung zu erwerben wünschen, wollen sich gefälligst entweder an die genannte Dame oder an Herrn Ritter Pit- toni von Dannenfeldt in Gratz wenden. Von dem Nadlermeister Herrn Josef Müller, welcher bekanntlich die besten Insectennadeln liefert, ist die Mittheilung eingelaufen, dass er seine Wohnung verändert hat und seine gegenwärtige Adresse Leopoldstadt, Josefigasse Nr. 250 ist. Herr Dr. H. W. Reichardt beschrieb einen neuen Bastart von Verbascum = V. Neilreichii (specioso - phlomoides). (Siehe Abhandlungen.) Herr J. Juratzka machte zu diesem Vortrage die Mittheilung, dass auch er diesen Blendling im Helenenthale bei Baden beobachtet habe. Ferner besprach Herr Dr. Reichardt = Verbascum Bastardi R. et Sch. (thapsiformi - Blattaria Döll), = Marrubium pani- culatum Desr. (M. peregrino -vulgare Reichardt). (Siehe Ab- handlungen.) Weiters theilte derselbe Beiträge zur Flora Niederösterreichs aus dem Herbare Dr. A. Putterlik’s mit. (Siehe Abhandlungen.) Schliesslich machte Herr Dr. Reichardt noch folgende Mit- theilungen: Ich erlaube mir der geehrten Versammlung einen neuen Bürger für die Flora des Kaiserthums Oesterreich und speciell für die Flora Dalmatiens vorzuführen. Er ist Narecissus serotinus L. Unser geehrtes Mitglied, Herr E. Bergner ın Zara, sendete diese Pflanze an die Gesellschaft um ihre Determinirung ersuchend, da er sie in keiner Flora Dalmatiens aufzufinden vermöge und sie daher für dieses Land als neu betrachte. Es wurde ihm diese Narcisse von Herrn Josef : G. v. Frauenfeld. H. W. Reichardt. J. Juratzka. 27, Bercie aus Dalmatien von der Insel Ugliano eingesendet. Sie kommt dort häufig vor und blüht nach den ersten Herbstregen im September. In Folge weiterer Erkundigungen, welche ich über diese Pflanze einzog ,„ erfuhr ich, dass der Nareissus serotinus L. schon vor mehreren Jahren von Heır Franz Maly, k. k. Hofeärtner am oberen Belvedere bei Gelegenheit seiner (1857) nach Dalmatien unternommenen Reise an folgenden Orten beobachtet wurde: „Auf dem Monte Promina nächst Dernis, um Oı- lovac bei Knin, auf der Dinara in den dinarischen Alpen.“ Exemplare dieser Pflanze finden sich von mehreren der genannten Standorte im k. botanischen Garten zu Schönbrunn. Endlich bemerk2 ich noch, dass ich vor eingien Tagen im Prater auf Wiesen bei dem Jägerhause den = Carduus polyacanthus Schleich. (C. erispo-nutans Koch) gefunden habe. Herr J. Juratzka legte die Beschreibungen von Equisetum Lechleri Milde, E. myriochaetum Schlechtend. et Cham. und E. Huegelii Milde vor, welche von Herrn Dr. J. Milde als Fort- setzung seiner Beiträge zur Kenntniss exotischer Equiseten eingesendet worden waren. (Siehe Abhandlungen.) Herr Georg Ritter von Frauenfeld besprach drei von Herrn L. H. Jeitteles als Fortsetzung seiner zoologischen Mittheilungen aus Ungarn eingesendete Notizen über Falco cenchris Naum., Larus argentatus Brünnich und Cobitis merga Krynicki. (Siehe Ab- handlungen.) Herr Josef Kerner theilte mit, dass er Saliw herbacea L. bei Gelegenheit eines auf den Schneeberg unternommenen Ausfluges in einer Schneegrube oberhalb des Saugrabensfand und zwar reichlich mit männlichen und weiblichen Blüthen. Zum Schlusse folgt hier das zweite vom Rechnungsführer Herrn J. Juratzka verfasste Verzeichniss der während der Monate April bis incl. August eingegangenen höheren Beiträge von 5 fl. aufwärts. Es wurden solche ausser den von Ihren kais. Hoheiten den Herren Erzherzogen Stephan und 78 Sitzung am 7. August 1861. Ferdinand Maximilian gnädigst bewilligten Subventionen von beziehüungs- weise 50 und 60 fl. von nachbenannten Herren Mitgliedern eingezahlt: Für das Jahr 1859: Becker Dr. Franz 10 fl. Für das Jahr 1860: Becker Dr. Franz 40 fl. Hantken Max. Ritt. von, Petter Alexander, je 5 fl. Für das Jahr 1861; Becker Dr. Franz 10 fi. Gottwald Johann 6 fi. Mürle Karl 5 fl. 50 kr. Gymnasium Fünfkirchen 5 fl. 25 kr. Beer J. @., Erdinger Karl Hochw., Hanf Blasius Hochw., Hant- ken Max. R. v., Josst Franz, Kautezky Emanuel, Köchl Ludwig R. v., Krögler Rudolf, Paulini Paulin, Petter Alexander, Schleicher Wilhelm, Schneider Dr. Josef, Steinhäuser Wenzel, Woyna Karl y., je 5 fl. Für das Jahr 1862: Stadler Dr. Anton 5-fl. Sitzung am 2. October 1861. Vorsitzender : Herr Vicepräsident Dr. Karl Brunner v. Wattenwyl. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Nitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Avoscani Dr. Georg, Profess. der Theologie NE, EIER a ro Fe Hochw. Copanizza, v. Frauenfeld. Buchwald Karl Edl. v., Oberingenieur u. Gutsbesivzer in’ Triest ". . ...,... . = n = Camber Johann, Dr. d. Rechte, k.k. Rath und Staatsanwalt des Landesgerichtes unuspalatol u ih ODER. neitalL euer 5 5 a Dobrauz Pietro, Prof. an a k. Handels- und naut. Akademie in Triest. . .. a a = Dörfler Ignaz, Ingrossist bei der Montan- Hof-Buchhaltung in Wien... ... H. Noe, Dr. Reichardt. Ebner Victor v., in Innsbruck . ... . Dr A. Kerner, J. Kerner. Francovich Sebastian, Bischof von Sion u. apost. Vicar von Bosnien . . . ... . Hochw. Copanizza, v. Frauenfeld. Grube Eduard, Dr. u. Prof., russ. Staats- rath.ami Breslau d1@11, €. . durch die Direction. Hattingberg Dr. Gustav, k. k. Fand wehtbsrathitch), Joamae;waliett „b.ol6i J. Kerner „ Dr. 4. Kerner. Klingler Eduard, k. k. Minist. -Secret. im enter} SCHE oh v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Kukuljeca Lorenz „ Prof. des kan. Rechtes und der Pastorale im Diöcesan-Seminar zupRapnsarst Na s20) nadzsiemg « . Hochw. Copanizza,v. Frauenfeld. Lazzarovich Nicolo M., Gutsbesitzer . . . cn 9 D) Bd. XI. Sita.-Ber. M 80 Sitzung am 2. October 1861. P. 7 Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Lea Isaac, Präsident der Akademie of nat. sc. ın Philadelphia. 2 me 2% durch die Direction. Le Conte John L., Corresp. Secr. d. Akad. of nat. sc. in Philadelpkiar 2 1... ” 5 - Leidy Josef, Dr. in Philadelphia .... “ > Ofenheim Victor, k. k. Minist.-Conzip., In- spector d. k.k. gal. Karl-Ludwigsbahn v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Paulizza Eduard, Oberingenieur in Wien Hochw. Copanizza,v. Frauenfeld. ‚Pini Jacob, Dr. d. Rechte, k. k. Commissär d. Stadthauptmannschaft in Spalatro . 9 N) » Jeaicevich Gregorio, Profess. d. Theologie in Zara a heat old, mi cher ein, m Jaime, een en Me Dr) „ 3) Rescetar Paul Ritt.v., Ritt. d. eis. Kronen- Ordens III. Kl., Commandeur d. päbstl. St. Gregor-Ordens, k. k. Hofrath und Kreishauptmann in Ragusa . ... . » ” n Scarpa Giorgio, Canonicus und Schul-In- specbor in Besna, „ers er ee: » » » Troschel F. H., Dr. u. Prof. in Bonn . . durch die Direction. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Zeitschrift für die ges. Naturwiss. Berlin 1860. 15. u. 16. Band. 8. Vierteljahresschrift der naturforschenden Ges. in Zürich. 1858, 1859, 1860. 10 Hefte. 8. Verhandlungen der nat. Ges. in Freiburg im Breisgant Bd. I. Hft. 3. 1861. 8. ‚Bulletin mensuel de la societE proteetrice des animaux. Paris 1861. Bd. 8, 1. 211.8. Neueste Schriften der nat. Ges. in Danzig. %.—3. Hft. des 6. Bandes. 1861. 4. Abhandlungen der nat. Ges. zu Halle. 3—4. Heft des 5. Bd. 1. Heft des 6. Bandes. 1861. 4. Abhandlungen aus dem Gebiete d. Naturwissensch. Hamburg. Bd. IV. Abth. 2%. Hamburg. 4. | K. Moebius. Die echten Perlen. Hamburg 1858. 4. Verhandlungen d. kön. sächs. Gesellschaft d. Wissensch. zu Leipzig. 1860. Ar, 2, 8. 8. Schriften d. kön. physikal. - ökonomischen Gesellsch. Königsberg 1861. 19Bana: | Eingegangene Gegenstände. 81 Abhandlungen der Senkenbergischen Gesellsch. III. Bd. 2. Abtheilg. Frankfurt 1861. 4. ‚Bulletin de la soc. imp. des nat. de Moscou. 1861. 1. Moscou. 8. 14. Bericht des naturhist. Vereins zu Augsburg. 1861. 8. Jahresbericht pro 1859 und 1860 der naturf. Gesellschaft Graubündtens. Chur 1861. 8. Archiv f. Naturgeschichte. %7. Jahrg. I. Heft. Berlin 1861. 8. Archiv f. siebenb. Landeskunde. 4. Band. 3. Heft. Kronstadt 1861. 8. E. Bielz. Beitrag zur Geschichte des Steuerwesens in Siebenbürgen. 1861. 8. Gerstäcker A. Bericht über die Leistungen in d. Entomologie im Jahre 1858. Berlin 1860. 8. Sitzungs-Ber. der k. Akademie d. Wissenschaften zu Wien. Band 43° Heft 45. Wien 1861. Sitzungsberichte der kön. böhm. Ges. d. Wiss. in Prag. 1861. Jänner — Juni. Bullet. de U ac. imp. des scien. d. St. Petersbourg. Tom. LI. Nr, 4— 6.4 Tom. III. Nr. 1—5. Memoires de U’ ac. imp. d. sc. d. St. Petersbourg. VII. Serie. Tom. III. Nr. 2—9. Atti del! imp. reg. istituto Veneto di sc., lett. ed arti. 1860—61. 2. Heft. 8. Atti dell real. ist. Lombardo. Vol. II. Fasc. XII, XII, XIV. 1861. Mailand 4. Memorie del i. r. istituto veneto. Vol. IX. Fasc. III. Venezia 1861. 4, E. Durand A. Sketch of the Botany., Lake of Utah. 1861. 4. Denkschriften d. k. baier. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. IV. Bd. 2. Abthlg. 1861. 4. Report of the Smithsonian Institution. Washington 1860. 8. 14. Jahresbericht der Ackerbaugesellschaft von Ohio. Columbus 1860. 8. Transaction of the N. U. State Agricultural Society. Vol. XIX. 1859, Albany 1860. 8. Transactions of the academy of seience of St. Louis. Vol. 1. St. Louis 1860. 8. Second Raport of a geological Reconnaissance of Arkansas. Phila- delphia 1860. 8. Proceedings of the Boston society of natural society. Vol. VII. 1859—61. Boston 1861. 8. Weir Mitchell researches of the venenous of the Ratle snake. Washington 1861. 8. John L. Leconte. Coleoptera of North America. Washington 1861. 8. Hedwigia, 1860. Nr. 6—7. M* 82 Sitzung am 2. October 1861. Die Algen Sachsens, von Dr. L. Rabenhorst. Geordnet, von Dr. Ernst Stitzenberger. Dresden 1860. Geschenk des Hrn. Verfassers: Caspary Dr. Rob. De nectariis. Bonn 1848. 4. — De struct. morph. flor. femin. Abietinarum. Regimonti 1861. 4. Mayr Dr. Gust. Die europäischen Formicinen. Wien 1861. 8. Gredler Vinc. Beitrag zur Diptern-Fauna Tiro!’s. Geschenk des Hrn. Dr. H. Reichardt: Fuckel Dr. L. Enumeratio Fungorum Nassoviae coll. Wiesbaden 1861. 8. Geschenk des Hrn. Dr. M. Hörnes: Heinrich Alb. Mährens und k. k. Schlesiens Fische, Reptilien und Vögel. Brünn 1856. 8. Eine Schachtel Schmetterlinge von Hrn. Kautetzky. Zwei Fascikel Kryptogamen von Hrn. Dr. L. Rabenhorst. Herr Georg Ritter v. Frauenfeld machte folgende Mit- theilungen: ich erlaube mir eine neue Ausgabe des von Hrn. Ernst Heeger herausgegebenen Albums für Photographie vorzulegen. Sie ist besonders desswegen bemerkenswerth, weil es gelang, mehrere Photographien auf einer Tafel wiederzugeben und so die früher auf50 Tafeln zerstreuten Abbildungen auf 15 Platten zusammen zu stellen. Von dem „freien deutschen Hochstifte für Wissenschaften in Frank- furt am Main“ und von dem „Archivio per la Zoologia, Anatomia ed Fisio- logia in Genua“ sind Einladungen an die Gesellschaft eingesendet worden, in welchen die Hrn. Mitglieder zur Theilnahme an diesen Instituten auf- gefordert werden. Der Ausschuss hat Folgendes beschlossen: In der Versammlung vom 6. November findet statutenmässig die Er- satzwahl für zwei ausscheidende Herren Ausschussräthe statt. Als Kandidaten werden von der Direction folgende Herren bezeichnet: Gustay Ritter von Haimhoffen, Anton von Letocha, Dr. Gustav Mayr, Dr. Robert Rauscher. Das 3. Heft dieses Jahrganges der Gesellschaftschriften erlaube ich mir, vorzulegen. h v. Frauenfeld. Dr. Löw. Prof. Jeitteles. Dr. Kerner. Dr. Reichardt. 83 Endlich wurde folgende Anzeige an die Gesellschaft eingesendet: J. Wobornik’s k. k. Hof-Werkzeug- und Maschinenfabriks-Nieder- lage, Stadt, tiefen Graben Nr. 231, empfiehlt sich mit Insekten-Zangen aus Stahl und Inseceten-Fang-Klappen. Herr Dr. Franz Löw lieferte Beiträge zur Kenntniss der Or- thopteren. (Siehe Abhandlungen.) Herr Prof. L. H. Jeitteles legte weitere zoologische Mit- theilungen aus Ungarn vor. (Siehe Abhandlungen.) Herr Prof. Dr. Anton Kerner besprach eine Arbeit Victor von Ebner’s über die chemische Analyse der Asche von Asplenium Serpentini Tausch (siehe Abhandlungen) und knüpfte an diesen Aufsatz Bemerkungen über die Bodenstetigkeit der Pflanzen. Herr Dr. H. W. Reichardt lieferte einen Beitrag zur Kennt- niss der Cirsien Steiermarks. (Siehe Abhandlungen.) ® Ferner legte derselbe folgende eingesendete Mittheilung vor: Ueber die Verbreitung von Sieyos angulatus Linn. in 6alizien. Von Dr. Franz Herbich, In meinem Versuche über die Verbreitung der in Galizien und. der Bukovina wildwachsenden Pflanzen, welcher in den Verhandlungen der zool. botan. Gesellschaft in Wien, 11. Bande 1861, aufgenommen wurde, habe ich pag. 42 angeführt, dass sich Sieyos angulatus meiner Beobachtung zufolge in Galizien von Osten nach Westen verbreite, und dass Tarnow bis nunzu der westlichste Punkt ist, an welchem ich diese Pflanze beobachtete, und muss diese Beobachtung hier wiederholt bestätigen. Während meines fünfjährigen Aufenthaltes in Krakau habe ich in der Umgebung der Dörfer Kapelanka und Debniki oft und fleissig botanisirt und daselbst mehre Wasserpflanzen aufgefunden, welche hier früher nicht beobachtet wurden. Besser bezeichnet diese Gegend in seinen Primitiis Vol. 4 p. 267 mit „Cracoviae extra Rybaki,“ das ist: ausserhalb der Rybaki 54 Sitzung am 2. October 1861. (Fischbehälter), weil man, um dahin zu gelangen, von den Rybaki am Fusse des Schlossberges die Weichsel überschiffen muss. Beim Mauthhause des Rybaki-Schranken, an dem Ufer der Weichsel, befindet sich ein kleiner Blumengarten und in demselben eine Sommerlaube, welche ich bei meinen Excursionen jedes Jahr mit /pomaeen überzogen fand. Im Monate August dieses Jahres aber sah ich eines Tages, dass diese Laube nebst den blühenden IJpomaeen noch mit einer anderen Pflanze bekleidet war, welche mir theils durch das eigenthümliche schöne Grün der Blätter theils durch die empor- ragenden Zweigenden und Ranken auffiel und mich an Sicyos angulatus erinnerte; ich untersuchte näher und fand meine Vermuthung bestätiget. Nun erfuhr ich vom Mauthpächter und Inhaber des Hauses und Gartens, dass er die Saamen dieser Pflanze von einem Gärtner kaufte und dieseiben nebst den Ipomaeen zur Bekleidung der Laube und des geflochtenen Ruthen- zaunes heuer (1861) im Frühlinge säete. Ich fand diese Pflanze, wie ich in meinem Versuche berichtete, in Galizien zum erstenmale im Jahre 1825 in und um Tarnow an Zäunen, später in der Bukoyina ungemein häufig in sehr vielen Ortschaften an Zäunen. Besser in Prim. Flor. Galic. Vol. 2, p.296, fand sie um Lemberg ebenfalls in „sepibus et cultis* und sagt: „An casu solo illuc delata, an revera indigena, mihi ignotum est.“ Weder Besser noch ich konnten erfahren, auf welche Weise diese Pflanze an jene Orte gelangte. Nun habe ich aber erhoben, dass sie am Rybaki in diesem Jahre (1861) zum erstenmale gesäet wurde und es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass sie von dortaus in die Umgegend von Krakau verbreitet werden wird, da bereits der Gartenzaun des erwähnten Blumengartens mit dieser Pflanze, welche so reichlich Saamen trägt, derart bedeckt ist, dass er zusammenbrach. Es dringt sich nun die Wahrscheinlich- keit auf, dass diese Pflanze ursprünglich durch Anbau in Gärten nach Galizien verpflanzt worden sei; auch Schkuhr erwähnet in seinem Handbuche, 3. Band, pag. 303, dass diese Pflanze, welche aus Kanada, Neu-Spanien und Mexiko stammen soll, in Deutschland in Gärten zu Sommerlauben ver- wendet wird. In Deutschland ist diese Pflanze nicht verwildert, Koch hat sie in seiner Synopsis nicht aufgenommen. Reichenbach Flor. Germ. exeurs. Nr. 1976 sagt: „An Zäunen im südlichen Ungarn — Bluff et Fingh. Deutschl. Flor. Vol. 2, p. 690 folgen dieser Angabe mit dem Beisatze „an vere spontaneas?“ — In Baumgarten Enumerat. stirp. Transsylv. ist sie nicht angeführet. Host hat sie in der Flor. austr. nicht aufgenommen. Heuffel Enumerat. Nr. 645 erwähnet dieser Pflanze „frequentissime in sepibus ad Lugos, hortis molestissima, ante annum 1836 non obseryata.“ Indem ich hier meinen kurzen Bericht niederlege, denke ich den Botanikern, welche sich vorzugsweise mit Beobachtungen über die Verbreitung der Pflanzen befassen, einen nicht unerwünschten Dienst erwiesen zu haben. Dr, Reichardt. G. v. Frauenfeld. Dr. Bökl. K. v. Brunner. 85 Herr G. Ritt. v. Frauenfeld sprach über eine für Oesterreich neue Trypeta. (Siehe Abhandlungen.) Ferner legte er ein von Hrn. Dr. Georg Bökh eingesendetes Verzeichniss der von der Novara-Reise mitgebrachten Spinnen vor. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Karl Brunner von Wattenwyl hielt über die Genitalien der Blattiden folgenden Vortrag: Mit einer Revision der Blattiden beschäftigt, unterwarf ich die älteren Systeme derselben einer Kritik. Zunächst bemerke ich über dasjenige des Herrn Burmeister vom Jahre 1839, dass die Eintheilung der Genera nach der Anwesenheit oder Abwesenheit der Flugergane nicht der Natur ent- spreche, da z. B. die Periplanetiden von Van Diemensland, dann einige von Neuholland und vom Cap vollkommen flügellos sind, während diejenigen der übrigen Länder vollkommene Flügel besitzen. Durch Herrn Burmeister’s Eintheilung ist sein Genus Polyzosteria, welches mit Periplaneta sehr nahe verwandt ist, von letzterem weit entfernt worden. Seine weitere Eintheilung nach der Anwesenheit oder Abwesenheit der Stacheln an den Schenkeln bringt viel natürlichere Gruppen zu Stande, obgleich dieses Merkmal physiologisch kaum motivirt ist. Serville, sonst weit weniger glücklich in der Aufstellung der Unter- familien als Burmeister, hat durch Zugrundelegung der Form der letzten Hinterleibssegmente der Weiber sehr natürliche Gruppen für die Blattiden erhalten (1839), indem sein System, welches sich über die ihm bekannten 80 Species erstreckt, auch die vielen neueren Formen ganz gut einzureihen gestattet. Physiologisch motivirte Unterabtheilungen können nach der Form der Fresswerkzeuge oder der Fortpflanzungsorgane gebildet werden. Ein über viele Species sich erstreckendes Studium, wozu namentlich die von den Naturforschern der Novara mitgebrachten vielen in Spiritus aufbewahrten Exemplare ein werthvolles Material bildeten, hat mich überzeugt, dass die viel zugänglicheren Geschlechtsorgane als Eintheilungsgrund geeigneter sind als die Fresswerkzeuge. Zur Eintheilung in Gruppen und zur Charakteristik der Genera dieser Familie sind namentlich zu berücksichtigen: 1. die Form der lamina supra- analis bei beiden Geschlechtern, 2. die Form der Raife (cerci) und besonders die bisher ganz unberücksichtigt gelassene Zahl ihrer Glieder. 3. Bei der lamina subgenitalis ist die Anwesenheit oder Abwesenheit der Griffel beim 86 Sitzung am 2. October 1861. Männchen nicht von Bedeutung, wohl aber die Form des letzten, sowie des vorletzten Bauchsegmentes. Bei den Weibchen’ ist die Anwesenheit oder Abwesenheit der Klappen ein Motiv für die Bildung der so überaus natür- lichen Gruppe der Periplunetiden. 4. Die den Beobachtern bisher entgangene lamina subanalis oder supragenitalis, welche den After von den Geschlechts organen trennt, ist ganz besondes hervorzuheben, indem sie durch ihre Grösse und Form Anhaltspunkte für die Systematik bildet. Die Form der Ruthe ist zur Systematik wenig geeignet. Besonders wichtig dagegen ist die Form der Eiertaschen, welche durch die Serienzahl der Fächer, die Cornulation der Naht und deren seitlichen flügelartigen Fortsätze (z. B: bei Heterogamia), endlich durch die Furchung so mannig- faltige Formen-Variationen darbietet, dass man nach denselben nicht allein Gruppen und Genera, sondern sogar die Species unterscheiden kann, was z. B. für die vielen nahe verwandten Arten der Genera Eetobia und Phyllo- dromia gilt. Sitzung am 6. November 1861. Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. Theod. Kotschy. Neu eingetretene Mitglieder: pP: Ss Heer als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Bauer Theoder, Ritter des Franz Josefs Ordens, k. k. priv. Grosshändler und Fabrikenbesitzer etc. in Brünn . . . FPaulizza, v. Frauenfeld. Fruwirth Eduard, Sections - Ingenieur in SERHESIDERT. u It. ee ee et Dr. Preisinger, Vince. Stauffer. Hermann Karl, Realschullehrer in Wien. J. Reiss, Jul. Steininger. Kanitz August, Hörer der Mediein in Wien Dr. Kotschy, Dr. Reichardt. Mally Karl, k. k. Official im Finanzmini- SBENUEMEITIAWAEN u. oe nee ehe v. Schröckinger, v. Frauenfeld. Mohr Adolf, k. k. Landes- u. Bez.-Ger.- Wundarzt in Graz... ...... .. Dr. Egger, v. Frauenfeld. Zöittler Julius, Berg- und Hüttenwerks- Mitbesitzer in Rossitz bei Brünn . . Paulizza, v. Frauenfeld. Schaufuss L. W., in Dresden . . . . . . v. Frauenfeld, F. Brauer. Semper Dr. Karl, in Manila ...... Dr. Felder, v. Frauenfeld. Scmper Georg, ın Altona... 2... Dr. Felder, v. Frauenfeld. Varecka Wilh.,„, Gymnasiallehrer zu Jiöin meBchmen 2 0 2 000 nen are J. Fritsch, v. Frauenfeld. Vithalm August v., Dr. jur. u.k. k. Finanz- prok.-Coneipist in Marmaros-Szigeth. Jeitteles, v. Frauenfeld. Zimmermann Heinrich Edl. v., k. k. Ober- Stabsarzbsın Pest. - . =. un ce n Rogenhofer, v. Frauenfeld. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche- f Berliner entomologische Zeitschrift. Jahrg. 1857, 1858, 1859. I. Heft 1860, 8. Bd. X. Site.-Ber. N 58 Sitzung am 6. November 1861. Gemeinnützige Wochenschrift (Würzburg). Nr. 29—39. 1861. 8. Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. 1860 vom 2. a bis De- zember (Wien). 8. Mittheilungen der k. k. geograph. Gesellschaft. Wien 1860. 8. Wochenschrift des Vereines zur Beförd. des Gartenbaues in den kön. preuss. Staaten. Berlin 1861 von Nr. 39— 42. 4. The transactions of the Linnean Society. London 1860. 4. Journal of the proceedings of the Linnean Society. London. Zool. and Botany Supplem. to vol. IV.—-V. (1860). 1861. Nr. 16—20. London. 8. List of the Linnean society of London. 1860. 8. Jahrbuch des nat. hist. Landesmus. in Kärnthen. 1861. 5. Heft. 8. Jahrbücher des Vereines f. Naturkunde im Herzogth. Nassau. 1860. 15 Heft. 8. Abhandlungen der schles. Gesellsch. für vaterl. Cultur. 1861. Heft. I. Abth. f. Naturwiss., Heft I. Abth. Philosoph. histor. 8. Atti della societa italiana di scienza naturali. Milano 1861. 8. L’Ortolano. Giornal di horticultur. Triest 1859—60. 8. Wiegmann. Archiv f. Naturgesch. 27. 2. 1861. 8. Geschenk des k. k. Polizei-Ministeriums : Annuario della associazione agraria Friulana. Udine 1861. 8. Die Bienenzucht in Steiermark von Semlitsch. 1861. 8. Rozprawy ©. k. Galiz. towarzystwa etc. Lemberg 1861. 8. Medicinal-Botanik von Dr. J. R. Zemiakowsky. Krakau 1861. 8. An accentuated list. of the brit. Lepidoptera. London 1858. &. Beiträge zur Geschichte des eheml. Weinbaues bei Wolfsberg im Lavantthale von Dr. K. Tangl. Klagenfurt. 8. Forstregulirung im Herzogth. Salzburg von F. Peitler. 1861. 8. X. Jahresbericht der Wirksamkeit des Werner Vereines in Brünn. 1860. 4. Uebersichtl. Darstellung der Wärmeverhältnisse im Thierreiche von Dr. Elschnigg. Triest 1861. 8. Die Eichen Europa’s von Kotschy. VI. Lief. 1864. Wien und Ol- mütz. Folio. Physikalische Forschungen von Dr. F. Strelecky. Lemberg. 1861. 8. Verhandlungen des landwirthsch. Vereines in Prag. 1861. 8. Naturgeschichte der Vögel von F. R. Pietrucki. Lemberg 1861. 8. Dr. Pokorny. Dr. Löw. L. Jeitteles. J. Kerner. 89 Zu Serutatoren für die in dieser Sitzung stattfindende Wahl von drei Ausschussräthen wurden von dem Hrn. Vorsitzenden die Herren A. Rogenhofer, Karl Lang und Franz Bartsch ernannt. Herr Dr. Alois Pokorny sprach über die männliche Pflanze von Saliw pentandra-alba Kerner. (Siehe Abhandlungen.) Herr Prof. Pokorny demonstrirte sodann noch an natürlichen Blättern und deren Abdrücken die Möglichkeit, selbst Weidenarten und deren Bastarte an den Blättern zu unterscheiden, indem er die österreichischen Arten der Weiden aus den Gruppen fragiles und albae als Anhaltspunkte benützte und versprach, in der Folge noch näher auf diesen Gegenstand einzugehen. Herr Dr. Franz Löw theilte die Resultate seiner Beobachtungen über die Bewohner der Schwalbennester mit. (Siehe Abhandlungen.) Herr L. H. Jeitteles sprach über Tropidonotus hydrus, eine für Ungarn neue Schlange. Herr J. Kerner berichtete über die Aufindung von Trifolium sawatile All. in Tirol: Im Namen meines Bruders Dr. A. Kerner übergebe ich für das Gesellschaftsherbar Exemplare des Trifolium sawatile All. aus dem Pfossen- thale im Oetzthaler-Stocke, da dieser Standort, wo mein Bruder dieses Tri- folium im August d. J. aufgefunden hat, die Flora Tirols um einen neuen Bürger bereichert, indem Trifolium saxatile All. in Tirol bisher noch nicht gefunden worden war. Selbst für die Flora Gesammt-Oesterreichs erscheint dieser Standort von Interesse, indem bisher in dem gesammten Kaiserstaate kein anderer Standort dieses Trifolium bekannt wurde, als der im „Prodromus einer Flora des Kronlandes Salzburg und der angrenzenden Ländertheile* von Rudolf und Julius Hinterhuber aufgeführte: am Grossglockner, welcher einzige Standort aber von Dr. Sauter in einer dem zoologisch-botanischen Vereine NIT %* 90 Sitzung am 6. November 1861. in W!en für den 1855 veröffentlichten Literaturbericht über die Jahre 1850 bis 1853 gemachten und im erwähnten Berichte pag. 146 abgedruckten brieflichen Mittheilung als sehr unwahrscheinlich dargestellt wird. Bei Zusammenstellung der bisher bekannten Standorte des, Trifolium saxatile ergibt sich, dass diese Pflanze nur den Hochgebirgen des südwest- lichen Europa angehöre; — sie fehlt im Kaukasus, Ural, im Balkan und den Gebirgen der türkisch-griechischen Halbinsel, in den Karpaten, in den östlichen Alpen und den ganzen nördlichen Kalkalpen, sowie in den Apen- ninen, findetsich dagegen in den Pyren&es orientales (Lapeyrouse), auf den Hautes alpes du Dauphine (Grenier et Godron), in Savoyen und Piemont (Bertoloni und Reichenbach), in Oberwallis, im Nikolaithale ober Zer- matten, auf dem Splügen (Reihenbach und Koch), wornach die Heimat dieser Pflanze, als: Pyrenäen, centrale savoyische und Schweizer-Alpen zu bezeichnen wäre, wozu nun als der östlichste sichere Standort das Pfossen- thal im Oetzthaler-Stock in Tirol hommt. Da der Glockner in der Central- alpenkette liegt und durch den neuen Tiroler Standort die Kette von Stand- orten längs der Centralalpenkette hergestellt wäre, so gewinnt die Hinter- huber’sche Angabe des Vorkommens dieser Pflanze am Glockner an Wahr- scheinlichkeit. Mit Rücksicht, dass an allen bekannten Standorten dieser Pflanze die Unterlage Schiefer ist, scheint Trifolium sawatile All. als Urgebirgspflanze zu bezeichnen sein. Herr Oberlandesgerichtsrath A. Neilreich besprach folgende ihm eingesendete Abhandlung: „Bemerkungen über den bei Krakau wildwachsenden Sarothamnus vulgaris Wimmer von Dr. Franz Herbich.“ (Siehe Abhandlungen.) Ferner theilte er folgenden „Beitrag zur Flora des Waldviertels von H. Kalbrunner“* mit: In Mitte des diessjährigen August unternahm ich einen botanischen Exkurs nach Hoheneich im ehemaligen V. O. M. B. Bezirksamt Schrems, um die dortige Teichflora näher kennen zu lernen, wozu der heurige Sommer sehr günstig war, da man bei der grossen Trockenheit den überschwemmt gewe- senen sumpfigen Stellen leicht zukommen konnte. Bei den meisten in der Nähe von Hoheneich gelegenen Teichen ist aber seit mehreren Jahren das Wasser abgelassen worden, wodurch man bedeutende Flächen an wohl benützbaren Wiesengründen gewann. Der Pflanzenwuchs dieser Gründe ist der dortigen Wiesenflora gleich, und macht sich nur durch massenhaftes Vorkommen des Juncus filiformis bemerkbar. J. Kerner. A. Neilreich, I. Hein. 91 Die den ahgelassenen Fischteichen des V. O0. M. B. eigentlümliche Vegetation zeigt sich auf dem Boden eines Teiches, der erst vor ein paar Jahren trocken gelegt wurde, und in welchem es mir auch gelang, einen für die Flora des Waldviertels neuen Pflanzenbürger, die Lindernia pysidaria All. aufzufinden. In der Mitte dieses abgelassenen Teiches, auf feuchtem, aber keineswegs nassem Boden kömmt die genannte Pflanze in, grosser Menge vor, und bildet dichte grüne Rasen. Die Stengel sind aufrecht und auf dünnen Stielen erheben sich die zarten Blüthchen ; selbe sind jedoch ihrer Hinfälligkeit wegen an getrockneten Exemplaren kaum mehr wahr- zunehmen. An demselben Standorte wachsen noch in grosser Menge: Seirpus ovatus Roth, Callitriche verna L. (forma terrestris) ,„ Bidens tripartita L., Polygonum Persicaria L. y. angustifolium. Am Rande desselben Teiches auf trockenem Sandboden finden sich; Jllecebrum verticillatum L., Veronica scutellata L., Seirpus palustris L. (forma orenaria), An erwähnenswerthen Pflanzen fand ich ferner noch um Hoheneich: Stellaria palustris Ehrh. Var. Dilleniana Reichb. fl. germ. Nr. 4909, welche auf Moorwiesen im dichten Grase wächst und durch ihre starre. Tracht, die graugrüne Färbung und die meist seitenständigen spärlichen Rlüthen mir besonders aufgefallen war, ferner Eriophorum graeile Koch auf Torfboden, Peucedanum palustre Mönch. An Wassergräben und nassen Wiesen: Spiraea salicifolia L. häufig an den Ufern des Braunaubaches, und Cicuta virosa L. an Wassergräben längs des benannten Baches. Herr Isidor Hein hielt folgenden Vortrag: Ich erlaube mir, der geehrten Versammlung eine Pflanze vorzulegen, deren Vorkommen in Nieder-Oestreich bisher noch nicht bekannt war. Es ist diess Scabiosa australis Wulf. Zwar führt sie Dolliner’s Enumeratio (p- 64) an, doch lässt sich die Angabe: „In pratis paludosis prope Weissen- bach“ auf eine Verwechsluag mit Weissenbach am Attersee zurückführen. Die genannte Pflanze wurde im August d. J. von mir und Theodor Hein unter Gebüsch zwischen Grammat-Neusiedel und Moosbrunn spärlich und bloss auf einer sehr beschränkten Strecke gesammelt. Auf die vorliegenden Exemplare passt genau Koch’s Diagnose von Suceisa australis. Man findet nämlich die fruchttragenden Köpfchen eiförmig, die Spreublättchen aus etwas verschmälerter, randhäutiger Basis lanzettlich, spitz, den äusseren Kelch kahl, die Lappen seines vierspaltigen Saumes völlig stumpf, den Saum des innern Kelches borstenlos und den Wurzelstock kriechend, während bei der verwandten Scabiosa Suceisa die fruchttragenden Köpfchen kugelig, die Spreublättchen aus linearer Basis lanzettlich,? lang zugespitzt sind, der äussere Kelch rauhhaarig, sein Saum vierspaltig mit 92 Sitzung am 6. November 1861. spitzen Lappen, der Saum des innern Kelches fünfborstig erscheint, und der Wurzelstock abgebissen ist. Aber auch schon ohne nähere Untersuchung unterscheidet sich Se. australis von Sc. Succisa durch die Kahlheit fast aller Theile, von denen nur die Köpfchenstiele etwas angedrückt-behaart sind und durch die blasse Farbe der hellblauen bis weisslichen wohlriechenden Blüthen. Ausserdem ist sie durch einen höheren, ästigeren, meist mehrbeblätterten Stengel, sowie durch längere, steifere, glänzendgrüne Blätter von den gewöhnlichen Bormen der Se. Suceisa verschieden. Herr Dr. H. W. Reichardt sprach über einen neuen Blend- ling von Verbascum, den er = V. pseudo-phoeniceum (V.. Blattaria- phoeniceum) nannte. (Siehe Abhandlungen.) Ferner zeigte derselbe lebend ‚Pterygophyllum lucens Schpr. vor, welches ihm von dem Hrn. Reichsrathe Deschmann aus den Umgebungen Laibachs mitgetheilt worden war. Herr J. Juratzka sprach über die Kryptogamen-Flora der Jonischen Inseln. (Siehe Abhandlungen.) Weiters theilte er Beiträge zur Moosflora Oesterreichs mit. (Siehe Abhandlungen.) Herr Theodor Kotschy schilderte die Sommer-Flora des Anti- Libanon und versprach seinen Vortrag in den Verhandlungen der Ge- sellschaft zu veröffentlichen. Ferner theilte er das Resultat des während der Sitzung been- deten Scrutiniums der Wahl von drei Ausschussräthen mit: Es wurden 55 Wahlzettel abgegeben ; die meisten Stimmen erhielten: Die Herren: Dr. Gustav Mayr, Gustav Ritter von Haimhoffen, Dr. Robert Rauscher. Dr. Reichardt. J. Juratzka. Th. Kotschy. 93 Schliesslich machte Herr Dr. Kotschy Folgendes bekannt: In der Sitzung vom 4. December findet statutenmässig die Wahl von sechs Vicepräsidenten und, da für Herrn Georg Ritter von Frauenfeld die Funktionszeit abgelaufen ist, die Wahl eines Sekretärs statt. Weil nach den Statuten die für das gegenwärtige Jahr functionirenden sechs Herren Vicepräsidenten für das kommende Jahr nicht wählbar sind, sind die Herren Vicepräsidenten aus den achtzehn übrigen Herren Ausschuss- räthen zu wählen. Sitzung am 4. December 1861. Vorsitzender: Herr Präses-Stellvertreter Julius Ritter von Schröckinger - Neudenberg. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Gassenbauer Michael Edl. von, Rechnungs- rath der nied. öst. Landesbuchhaltung, Gemeiderath ete. in Wien ..... durch die Direetion. Loosey Carl, k. k. östr. Generalkonsul in News Vorlesen: durch die Direction. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Zweiter Bericht des Offenbacher Vereines für Naturkunde. 1861. 8. Horae societatis entomologicae rossicae fascic. I. Petropoli 1861. 8. Jeendiconti delle adonanze della r. accademia dei georgofili di Firenze. Triennio IV, anno I. et II. Firenze 1860-61. Archiv für Naturgeschichte von Troschel. 27. Jahrg. 2. Hft. Berlin 1861. 8. Sechs und vierzigster Jahresbericht dar naturforsch. Gesellschaft zu Emden für 1860. Emden 1861. 8. Bulletin de la societe imp. des naturalistes de Moskou. Anne 1861, Nr. II. Moskou 1861. 8. Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Math.- nat. Klasse. 1861. April--Juli. Societe des sciences de Finlande ü Helsingfors. Actorum. Tom. VI, 1861. Quart. Bidrag A. Hft. 3, 5—7. 1859-61. 8. Bidrag B. Heft 1-4, 1898-60. 8. Eingegangene Gegenstände. 95 Paläontologie Südrussland’s von Dr. Alexander von Nordmann, Hel- singfors 1859--60. 4. Der Atlas in Grossfolio. Geschenk des k. k. Polizei-Ministeriums : Fritsch’s Naturgeschichte der Vögel Europa’s. Prag 1861. 8. u. Grossf. Naturgeschichte der Reptilien und Amphibien in Böhmen von Franz Brach (böhmisch). Prag 1861. 8. Cenni sull’ attuale malattia dei bruchi di seta dell Dr. Mario Osimo Padua 1861. Fauna Austriaca (die Fliegen) von Dr. Rud. Schiner. VI. u. VII. Heft. Wien 1862. 8. Nomenclator fungorum von Dr. W. Streinz. Fasc. III. u. IV. Wien 1861. 8. Verhandlungen des Böhm. Leippa’er landwirthschaftlich. Vereins am 8. October 1860. Prag 1861. 8. Bericht der X. Versammlung der deutschen Bienenwirthe in Gratz. 4. Geschenk des Hrn. Verfassers: Naturgeschichte der Vögel Europa’s von Dr. Fritsch. Singvögel- Prag 1861. 8. Sul battito del cuore del Dr. Busoni e Rossi. Venezia 1861. 4. Anschluss zum Schriftentausche: Societe entomologique de Russie a St. Petersbourg. Gartenbaugesellschaft in Triest. Societa d’acclimatazione a Palermo. Archivio per zoologia anatomia e fisiologia di Genoya. Eine grosse Partie diverser Insecten von Herrn Ant. v. Letocha. Eine Partie Orthopteren von Herın Prof. H. Jeitteles. 400 diverse Insecten zur Betheilung für Lehranstalten von Herrn A. Rogen- hofer. Schmetterlinge und Käfer von Herrn Julius Finger. Käfer von Herrn Kanitz. Der Vorsitzende, Herr Ritter von Schröckinger ernannte zu Scrutatoren für die in dieser Sitzung stattfindende Wahl von sechs Vice-Präsidenten und einem Secretäre die Herren C. Petter, C. Lang und Th. Hein. Bd. Il. Site.-Ber. 96 Sitzune am &. December 1861. Ferner theilte er mit, dass die Vogelsammlung des Herrn Prä- sidenten, Herr Fürsten Richard zu Khevenhüller-Metsch bereits nach Wien transportirt worden sei und sich gegenwärtig in dem Locale der Gesellschaft befinde. Herr Ritter von Schröckinger lud die Versammlung ein, dem Herrn Präsidenten ihren Dank für dieses grossartige Geschenk durch Erheben von den Sitzen auszudrücken. Der Secretär Herr Georg Ritter von Frauenfeld theilte eine von dem naturhistorischen Vereine in Brünn eingesendete Zuschrift mit, in welcher die Mitglieder der Gesellschaft zum Beitritte ein- geladen werden. Ferner lud derselbe die Mitglieder ein, sich im nächsten Jahre recht eifrig an dem Ordnen der Sammlungen und der Bibliothek der Gesellschaft zu betheiligen. Schliesslich theilte er mit, dass die nächste Versammlung, weil der 1. Jänner 1862 auf einen Mittwoch falle, auf Donnerstag den 2. Jänner verlegt werden müsse. Die Reihe der wissenschaftlichen Vorträge eröffnete Herr Karl Hölzl, welcher über die von Hacquet während seiner Karpatenreise gemachten botanischen Beobachtungen sprach. (Siehe Abhandlungen.) Ferner theilte Herr Hölzl folgende Notiz über das Vorkommen der Biber in Galizien mit: Zu der Sitzung am 6. Febr. d. J. wurde von Herm Fr. Temple in Pest ein Brief eingesendet, in welchem derselbe unter Anderem die Ver- muthung ausspricht, dass die Biber in Galizien wohl nicht mehr gefunden werden dürften. Dem Wunsche des Hın. Temple, eine Nachricht über diesen Gegenstand zu erhalten, nachkommend, erlaube ich mir Folgendes anzuführen? Ueber das Vorkommen, die Fundorte und die Verbreitung des Bibers in Galizien und den übrigen Nordkarpatenländern sind Nachrichten aus G. v. Frauenfeld. K. Hölzl. 97 älterer und neuerer Zeit in vielen Werken zerstreut, so unter Anderen in J. Lelewels „Polska w $rednich etc.,* in den StaroZytnösci polskie, in Lipinski und Balinski: StaroZytna' polska etc. Hacquet erwähnt in seinen „Neuesten phys. pol. Reisen durch die nördlichen Karpaten.“ Nürnberg 1790—96 an zwei Stelien der Biber. Im dritten Theile p. 237—38 sagt H., dass der Bög der einzige Fluss in Galizien sei, in dem noch Biber vorkämen; doch sei ihre Zahl gering, wesshalb sie auch keine ordentlichen Wohnungen bauten, sondern sich mit Schlupfwinkeln und Felsenhöhlen begnügten. Diejenigen Biber, welche H. zu untersuchen Gelegenheit hatte, waren, den Schweif ungerechnet 4—5‘ lang und 50—60 Pfund schwer. Die weiblichen Thiere hatten oft in beiden Säcken 8-10 Unzen des gelblichen Bibergeils die männlichen selten etwas mehr. Auch war ihr Fleisch sehr schmackhaft und nicht bitter. Ausführlichere Nachrichten gibt H. im vierten Theile p. 18—24. Er eızählt da seine Beobachtungen in Rodatyce (ungefähr eine Meile von Grodek). Dieses Dorf liegt in einem flachen, stark bewaldeten Thale, durch welches sich ein tiefer Bach in dem weichen Grund hinschlängelt und zuletzt in einen beträchlichen Teich ver- liert. In dieser stillen Einöde halten sich nach H. diese Thiere auf und bauen in die aus dem Wasser aufsteigenden Anhöhen Aushöhlungen und Wohnungen, welche verschiedene Ausgänge haben und von denen der ameri- kanischen Biber sehr verschieden sind. Die von H. untersuchten waren von Innen meistens mit Holz besetzt und glatt mit Lehm ausgestrichen: ihr Durchmesser bis 2 Fuss. Von den verschiedenen Röhren, die in diese Höhlen führten, mündeten einige unter das Wasser, andere ins Freie. Die ersteren schienen Vorrathskammern zu sein, denn man fand in ihnen Aststücke von 1—2 Fuss Länge, und zwar meistens von Eichen, da in der Umgegend diese sehr häufig sind; die letzteren dienten wahrscheinlich zum Aus- und Ein- gehen. Auch bauten die Biber in dieser Gegend Dämme von solcher Festig- keit, dass man selbe nicht bloss zu Fussteigen benützen, sondern auch mit Wägen befahren konnte. Auch hatten die Biber in der um das Wasser liegenden Waldung gewun- dene Steige, die sie zum Herbeitragen der Aeste und zur Flucht benützten. Aufder, vor der Vorrede zum vierten Bande befindlichen Vignette gibt H. ein kleines Kärtchen der Umgegend von Rodatyce, auf welchem die Dämme und Steige verzeichnet sind. Zu seiner Zeit war wegen der starken Abnahme “ dieser Thiere das Jagen auf dieselben vom Landesgubernium verboten worden. In derselben Gegend hielten sich auch die beiden Fischottern, Mustella Lutra und Lutreola auf. Dies sind in Kurzem die Angaben H’s. Man hat keinen Grund, an der Richtigkeit derselben zu zweifeln, denn die Wahrheitsliebe des sehr acht- baren Verfassers ist aus vielen anderen Stücken seiner Reisebeschreibung zu ersehen. Auch widerstreitet die Bemerkung im dritten Theile, dass in Ga- lizien nur im Bög Biber zu finden seien, nicht dem im vierten Theile Vor- 0* 93 Sitzung am 4. December 1861. getragenen, da die im ersteren beschriebenen Reisen in den Jahren 1791—93, die im letzteren aber 1794—95 ausgeführt wurden. Die nun folgenden Nachrichten erhielt ich von meinem Freunde, Herrn Julian Czerkawski, derzeit Candidat der Medizin in Wien. Herr Czerkawski sah im J. 1848 in Tröjca am Styr (bei Toporöw, Zdoczower Kreis) einen dort erlegten Biber. Diese Gegend ist überreich an sich meilenweit hinziehenden, schilfreichen Teichen und ausgedehnten, mit Erlen und Weiden.dicht bewachsenen Mooren, in denen sich ausser einer Unzahl von Wasservögeln auch die beiden obengenannten Fischottern aufhalten. Es ist daher leicht glaublich, dass auch einzelne Biber dort an unzugänglichen Stellen ihren beständigen Aufenthalt haben; oder aber kann der Erlegte sich auch durch die, zwischen dem Styr und dem Bög befindlichen Sümpfe aus dem letzteren Flusse verirrt haben. Diese letztere Annahme ist um so wahrscheinlicher, da bei Dobrotwor (so wie bei LeZaysk am San) noch öfter Biber gefunden werden sollen. Herr Czerkawski kam gerade zu Recht, um eine sonderbare Procedur vornehmen zu sehen. Der griechische Pfarrer in Tröjea liess nämlich den frisch geschossenen Biber abbalgen und wickelte sich die nasse Haut um Hals und Nacken, weil er dadurch, einem alten Volksglauben gemäss, eine Lebensdauer von wenigstens 100 Jahren sich sichern zu können glaubte. Uebrigens ist es für Jeden, den dieser Gegenstand interessirt, ein Leichtes ausführlichere und werthvolle Nachrichten über den Biber in jenen Gegenden von Herrn Mirka in Busk, Oberförster auf den gräfl. Mier’schen Gütern, zu erhalten. Dieser sehr gefällige Herr kennt die dortigen Gegenden sehr genau und wird sicher auf jede briefliche Anfrage mit Vergnügen Auskunft ertheilen. Herr Johann Bayer übergab seine Monographie des Genus Tilia (welche im nächsten Bande nachgetragen wird) sie mit folgendem Vortrage einbegleitend: Im vorigen Jahre *) hatte ich mir erlaubt, einige Bemerkungen über die Mannigfaltigkeit der Pflanzenformen vorzulegen. Ich erwähnte, dass aus der zahlreichen Formenreihe einer Gattung einzelne ausgehobene Glieder oft als Species angenommen und mit einem Namen belegt werden, ohne dass sie auf diese Auszeichnung ein grösseres Recht, als ihre Nachbarformen haben. Je mehr sich nun die Kenntpiss der Formen erweitert , desto mehr wird der Begriff einer Species, welche eine Anzahl von Formen in sich fassen soll, schwankend und die Sicherstellung der Synonyme erschwert. Um aber mehrere Formen in eine Species einzuschliessen „ ist die genaue Kenntniss und eine gewisse Anordnung der ersteren, um sie zur Species zu gruppiren, nothwendig. ®) In der Sitzung vom 1. August 1861. J. Bayer. G- v. Frauenfe.d. Dr. Heller. Dr. Jäger. J. Juratzka. 99 Ich habe nun einen Versuch gemacht, die zahlreichen Formen einer Gattung, nämlich der Linde, nach meinen vorjährigen Andeutungen aneinander zu reihen und sie in einige Gruppen abzutheilen. Zu diesem Zwecke habe ich alle Formen, deren Kenntniss ich mir verschaffen konnte, aufgeführt und zu jenen, welche meines Wissens bereits mit einem Namen belegt wurden, denselben beigefügt; die übrigen aber, welche bisher nicht benannt worden sind, habe ich nur mit ihren Merk- malen bezeichnet. Jene Formen, welche mir unbekannt geblieben sind, können nachträglich in das vorgeschlagene Schema eingereihet werden. Herr Prof. Alph. de Candolle war so gefällig mir mitzutheilen, dass sich meine Idee ein wenig jener des Rouyillo in seiner Monographie der Gattung Lolium nähert (Paul de Rouville, Monog. du genre Lolium. Montpellier 1853) ; ich bedaure daher, dass mir jenes Werk bis jetzt ganz unbekannt ge- blieben ist. Diesen Versuch, welcher eigentlich nichts anderes, als die Beschreibung einer Anzahl von Individuen ist, beehre ich mich nun in der Form einer Monographie der Gattung Tilia vorzulegen. Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte eine ven Herrn Dr. J. Giraud eingesendete Abhandlung: Fragments entomologiques vor. (Siehe Abhandlungen.) Herr Pr. Dr. Camill Heller berichtete über die während der Weltumseglung der k. k. Fregatte Novara gesammelten Crustaceen. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. Gustav Jäger berichtete über den zoologischen Garten sowie über den Aquariensalon und besprach ausführlicher eine so eben angekommene neue Sendung von interessanten Thieren. Der Herr Rechnungsführer J. Juratzka legte das Verzeichniss der im letzten Quartale erfolgten höheren Jahresbeiträge vor: Ausser der von Sr. kais. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erz- herzog Stephan für das Jahr 186% gnädigst bewilligte Subvention von 50 fl. wurden während der Zeit von Anfangs October bis 15. December von folgenden Herren Mitgliedern höhere Beiträge von 5 fl. aufwärts eingezahlt: 100 j Sitzung am 4. December 1861. Für das Jahr 1861: Frauenfeld Eduard, Gerliezy Jos. Freih. von, je 10 A. Ujhely Emerich von, Hochw. 6 fl. Haidinger Wilhelm 5 fl. 25 kr. Heiser Josef, Masch Dr. Anton, Schaschl Johann, je 5 fl. Für das Jahr 1862: Haynald Dr. Ludw. Excell. 25 fl. Neilreich August 10 fl. Boos Josef, Brittinger Christian, Rogenhofer Alois, Schaschl Johann, je 5 fl. Schliesslich theilte Herr Ritter von Schröckinger das Eı- gebniss der Wahl mit: Es wurden 75 Wahlzettel abgegeben. Zu Vice-Präsidenten wurden gewählt die Herren: Dr. Eduard Fenzl, August Neilreich, Dr. Moriz Hörnes, Franz Ritter von Hauer, Dr. Siegfried Reissek,,„ Dr. Rudolf Kner, Als Secretär wurde wieder gewählt Herr Georg R. v. Frauenfeld. Herr von Frauenfeld dankte für das ihm geschenkte Ver- trauen und versprach wie bisher, so auch in der Zukunft sein Mög- lichstes zu thun, um die Zwecke der Gesellschaft zu fördern. Berichtigung zu Dr. Steindachner’s Aufsatze „Vorläufige Mittheilung über Leucifer uracanthus, Ophianoplas Sarsii n. sp.‘ etc. Die von mir als Ophianoplus (=? Ophiopsila sec. Lütken) Sarsi? kurz charakterisirte und auf Tafel VII. B. Fig. 1—3 abgebildete Art erwies sich nach genauer Untersuchung als identisch mit Ophiomyxa pentagona M. Tr. An frischen Exemplaren sind nicht nur die Mundschilder sondern auch die Stacheln der Arme ihrer ganzen Länge nach von einer dicken Haut ein- gehüllt (die Spitze ist nicht frei, wie J. Müll. und Tr. angeben), was die nächste Veranlassung zur irrigen Bestimmung dieser früher schon bekannten Species gab. Steindachner. Abhandlungen. Ba. XI. Abhandl, Synopsis der im rothen Meere vorkommenden Crustaceen. Von Dr. Cam. Heller. Vorgelegt in der Sitzung vom 5. December 4860. Mi Benützung des reichlichen, im hiesigen k. k. zoologischen Museum aufgespeicherten Materiales, das zum grossen Theile von Herrn Ritter von Frauenfeld bei seiner Reise an das rothe Meer im Jahre 1855 gesammelt und von dem Herrn Director Dr. Redtenbacher mit bekannter Liberalität mir zur Untersuchung überlassen wurde, habe ich nun im Nachfolgenden es versucht, sämmtliche bisher aus dem rothen Meere bekannte Crustaceen, besonders aus der Ordnung der Decapoden, zusammenzustellen, die neu beobachteten Formen anzureihen und auf diese Weise ein übersichtliehes Bild über die Crustaceen-Fauna dieses Meeres zu entwerfen. Von den zahlreichen neuen Arten habe ich bloss ganz kurze Diagnosen beigefügt, da eine aus- führliche, mit Abbildungen versehene Beschreibung derselben nächstens in den Sitzungsberichten der k. k. Wiener Akademie der Wissenschaften erscheinen wird. Anmerk. Die mit MC. bezeichneten Arten befinden sich im k. k. zoologischen Hofcabinete, jene mit MU. im Universitäts - Museum. Sämmtliche die Bezeichnung Fr. tragende Arten wurden vom Herrn Ritter v. Frauenfeld im Jahre 4855 gesammelt. Ordo Decapoda. Trıb. I, Braehyuza. / Fam. Oxyrrhyncha. Micippe Leach. 4. Micippe miliaris Gerstaecker. — Careinologische Beiträge in Troschel’s Archiv für Naturgeschichte, Jahrgang XXII, 1. Bd. pag. 110 — ? M. Thalia Dehaan, Fauna japon., p. 98, tab. XXIII, fig. 3. — MC. Fr. 1% 4 Dr. Heller: 2. M. platipes Rüppell.— Beschreibung und Abbildung von 24 Arten kurzschwänziger Krabben, als Beitrag zur Naturgeschichte des rothen Meeres, pag. 8, tab. I, fig. 4 — Paramieippe platipes. Milne Edwards histoire natur. des Crust. tom. I. pag. 333. Von Rüppell bei Mohila zwischen Korallen gefunden. MC. — MU. Pseudomicippe nov. gen. Carapax angustus, triangulato-ovatus, gibbosus, rostro lato, valde deflexo, furcato, cornibus apice parum divaricatis, obtusis. Oculi longi, im- perfecte retractiles, margine orbitali superiore introrsum processu magno spini- formi armato, extrorsum late fisso, margine infraorbitali nullo.. Antennae externae apertae, articulus primus apice ad angulum externum dentatus, articulo secundo et tertio cylindrieis, orbita omnino exclusis. Maxillipedum externorum articulus tertius trigonus,, margine .anteriore sinuato. Pedes primi reliquis breviores et parum crassiores; pedes octo postici longi, tenues et cylindriei, dactylo ad marginem inferiorem spinulis biseriatim armato, ungue acuminato, incurvo. Abdomen feminae orbiculare, septem-articulatum, articulo ultimo trigono. Mas ignotus. 3. P. nodosa n. Carapax valde gibbosus, frontem et latera versus fere perpondiculariter deelivis, ad marginem antero-lateralem tubere magno, in superficie regionis gastrieae, cardiacae et bronchialis tuberculis singulis in- structus nodosis, hirsutis. Pedes secundi et tertii paris primis multo longiores, omnes pubescentes. Bongit.carapı- 29.43 ]atie:=18, 7”. MO.I Cyelax Dana. 4. ©. spinieinetus n. — Carapax ovalis, parum convexus, regionibus sat distinetis, tuberculis majoribus et minoribus obteetus. Frons inter orbitas lata, antice rostro parvo, furcato instrueta. Orbitae margo superior trispi- nosus, spina interiore s. superciliari maxima, spina praeorbitali minori acuminata, ad margines serrulata, spina exteriore elongata; margo infra- orbitalis concavus, integer. Margo carapacıs anterc-lateralis spinis quinque cinctus, anteriore bicuspidata, margo posticus bispinulosus. Regiones ptery- gostomiales granulosae, pedes sat longi, eylindriei , octo posticis pilosis. Tongit. car. — 8,84, Narın =. — MC. Kr. Menaethius M. Edwards. 5. .M. monoceros M. Edwards. — Hist. nat. d. Cr. tom. I. p. 339, tab. 15, fig. 12. 13. — Pisa monoceros Latreille. Eneyel. t. X. p. 139. — Jmachus arabicus Rüppell, — Krabben des rothen Meeres p. 24. tab. 5 fig. &. Nach Rüppell häufig zwischen den Korallenästen in der Umgebung von Tor. MC. Fr. ST Synopsis der Crustaceen des rotlıen Meeres. Huenia Dehaan, 6. H. pyramidata n. — Carapax oblongo-trigonus, fronte valde pro- dueta, acuminata; marginibus antero-lateralibus longis, integris, antice con- vergentibus, postice in dentem acutum, angulum postero-lateralem formantem, productis; marginibus postero-lateralibus concavis, brevibus; margine postico recto, utrinque tuberculo instructo. Superficies bituberculata, tuberculo an- teriore majori in regione gastrica, altero minori in regione cardiaca. Pedes antiei crassiusculi, thorace parum longiores, mant oblonga, compressa, digitis hiantibus, mobili ante medium unidentato. Pedes secundi omnibus longiores, tarsus secundi et sequentium sub cylindricus, dactylus curvatus, infra setosus et ad apicem ungue acuto armatus. Long. car. —=8,2%”'. MU. Fr.— Zu Tor zwischen Korallenstöcken. Lamdbrus Leach. 7. L. pelagieus Rüppell. — Krabben des rothen Meeres, pag. 15, tab. 4, fig. 1. — Milne Edwards, hist. nat. d. Cr. tom. I. pag. 355. Lebt nach Rüppell auf den von schwimmenden Seepflanzen gebil- deten grossen Inseln, welche der Südostwind im Frühlinge aus dem indischen Ocean in den arabischen Golf treibt. Fam. Cyelomelopa. Atergatis Dehaan. 8. A roseus (Rüppell) Dehaan. — Fauna japonica p. 17. — Car- pilius roseus Rüppell, Krabben p. 13, tab. 3, fig. 3. — Cancer roseus M. Edwards, hist. nat. d. Cr. t. I. p. 374. — Alergatis roseus Dehaan, Faun. jap: p- 17. Findet sich nach Rüppell im ganzen rothen Meere, doch häufiger in dem südlichen Theile und liebt mehr schlammige Buchten als felsigen Grund. 9. A. marginatus (Rüppell) Dehaan. — Fauna japon. p. 17. — Krauss, südafrikan. Crustaceen p. 28. — Carpilius marginatus Rüppell, Krabbend.r.M. p.15,tab. 3, fig. &. -— Cancer marginatus M. Ed w. hist. n.d. Cr. t. I, p. 375. Findet sich mit der vorigen. 10. A. scrobiculatus n. — Atergati roseo aflıns. Carapax convexus antice curvatim declivis, superficie punctata, versus marginem anteriorem et exteriorem scrobiculata; fronte in duos lobos divisa; margine antero-latera- liter inciso, 4 lobato; chelis extus rugosis, punctatis. Longit.. car. = 8‘, latit.= 14%. MC. — Fr. 11. A. Frauenfeldi n. — Carapax dilatatus, fronte medis fissa, ad latera vix sinuata, dente superciliari nullo; margine antero laterali tenui, ter 6 Dr. Heller: inciso et pone medium angulato, plica ab angulo transversim producta. Superficies nitida, punctata, regione gastriea et hepatica per sulcum cervi- calem et gastro-hepaticum sat limitata. Pedes antici aequales, crassi, mar- gine superiore manus carinato, carina obtusa, superficie externa rugosa ; digiti pallidi fusci, pollices in longitudinem bisulcati. Pedes postici breves, compressi, margıne superiore acuto, non carinato, femora latere inferiore plana, apice profunde sinuata, tarsirotundati, dactyli supra et infra spongiosi, unguiculo brevi armati. Colore flavo-fuscus. ri Longit. — 7'”, latit. = 10“. MC. — Fr. 12. A anaglyptus n. — Atergati Frauenfeldi affınis, cephalothorace minus convexo, fronte biloba, margine antero-laterali acuto, prominente, ter ineiso, pone medium dentato, dente parum saliente et introrsum in plicam transversam producto. Regiones in parte antica per sulcos profundos bene limitatae, regione gastrica in areolas quinque (2 epigastricas, 2 proto- gastricas, 1 mesogastricam) divisa, regione hepatica integra, regione bron- chiali anteriore bipartita, regione cardiaca cum postero-laterali coalita. Superficies areolarum nitida, punctulata. Pedes anteriores uti in histrionico formati, carpo et manu facie externa corrugatis, digitis nigris, in superficie sulcatis; pedes octo posteriores compressi, articulo 3., 4. et 5. supra cari- natis, dactylo angusto, hirsuto. Lonpit. car. — 6, Jatıt. ear. — 9. MG. Ki 13. A. limbatus (M. Edward’s), Dana. — United States exploring, expedition, Crustac. I, pag. 157. — Cancer limbatus Milne Edwards, hist. n. d. Crust. t. I, p. 377, tab. 16, fig. 1. — Xantho granulosus Rüppell, Krabben d.r. Meeres p. 24, tab. 3, fig. 3. — Aegle granulosus Delıaan, Faun. Jap. p- 17. Kömmt nach Rüppell zwischen Korallen bei Massaua vor. 1%. A. semigranosus n. — A.limbato aflinis; superficie granosa, regione mesogastrica et cardiaca glabra, margine antero-laterali acuto, saliente denticulato. 3 Longit. car. = 5‘, latit. car. — 7,5“. MC. — Fr. zu Tor. Actaea Dehaan. 15. A. Savignyi. — Cancer Savignyi M. Edwards, Cr. t.I, p. 378. — (Cancer granulatus Audonin, Explication des planches de la description de !’Egypte par M. Savigny, p. 268. — Crustace pl. 6, fig. 2. 16. A. Schmardae n. — Carapax transversus, antice declivis, supra areolatus, areolis coacervatim granulatis, fronte biloba, margine antero- laterali longo, pone oculos concavo, dein tridentato, margine postero-laterali brevi, concayo. Pedes antici subaequi, granulosi, manu carpoque superficie Synopsis der Crustaceen des rotlıen Meeres. f externa rugoso-retieulatis, margine superiore introrsum prominente; digitis nieris, seriatim En ae Pedes postiei aeque rugulosi. Longit. = 4,5'”, latit. = 7. — MC. Fr 17. A. hirsutissima (Rüppell) Dehaan. Fauna japon. pag. 18. — Dana, Unit. St. Explor. Exped., Crust. p. 164, tab. 8, fie. 3. — Xantho hörsutissimus Rüppel, Krabben d. roth. Meeres, p. 26, tab. 5, fig. 6. — Xantho hirtissimus M. Edwards, hist. natur. d. Crust. t. I, p. 389.—? Aegle Rüppellü Krauss, die südafrik. Crustac. p. 28, tab. 1, fig. 1. MC. — Fr. Nach Rüppell häufig im nördlichen Theile des rothen Meeres zwischen Spongien. 18. A. Kraussi n. — Carapax transverse ovalis, convexus, supra ad- modum areolatus, areolis per sulcos parce profundos limitatis, in superficie granulatis. Frons 4 loba, lobis inter se fere aequis. Margines antero-laterales arcuati, sat longi, per incisuras tres profundissimas in quatuor lobos divisi, lobo postremo dentiformi, anterioribus vero truncatis, latis; margines postero- -laterales breves, concavi. Pedes antici aequales, crassi hirsuti, manu brevi, compressa, in superficie externa seriatim granulata, digitis glabris, margine interno solummodo ad basin denticulato. Pedes reliqui breves, compressi, hirsutissimi. Longit. = 8° — latit,. = 11°”. MC, Fr. Carpilius Leach. 19. ©. convexus (Forskal) Rüppell. — Cancer convezus Forskal, descriptio animalium, quae in itinere orientali ‚observavit, pag. 88, Nr. 34. — Carpilius convexus Rüppell, Krabben u. s. w. p. 13, tab. 3, fig. 2. — M. Edwards h. nat. d. Crust. t. I, p. 382, tab. 16, fig. 9, 10. — Dana, U. St. Expl. Exped. Crust. p. 159, tab. 7, fig. 5 Von Rüppellhäufig in den Wintermonaten auf den Korallenbänken bei Massaua gesammelt. Herr R. v. Frauenfeld fand sie in Koseir. MC. — Fr. Hypocoelus nov. gen. Carapax convexus, fronte saliente, biloba; margine antero-lateral longo, arcuato, undulato, postero-laterali brevi, concayo; superficie per sulcos in regiones singulas bene divisa. Hiatus orbitae internus basi antennae ex- ternae occupatus, articulo sequente e latere excavato apieis orto. Os latius quam longum; maxillipedum externorum articulus tertius quadratus, margine anteriore oblique truncatus, angulo externo paulo prominente. Regio ptery- gostomialis utrinqgue profunde excayata. Pedes antiei crassi, carpo et manu sub thorace introrsum versis et majorem partem foveae pterygostomialis postice opereuli ad instar oceludentibus. Superficies manus externa convexa, tubereulosa; margine superiore ante medium sinuato, versus apicem carinato; margine inferiore rotundato; digiti conici, in superficie granulosi, granulis ie) Dr. Heller: seriatim dispositis, ad marginem interiores dentati. Pedes octo posteriores mediocres, compressi, margine artieulorum superiore acuto, denticulato, dactylo styliformi, hirsuto, brevi-unguiculato. 20. H. seulptus. Edw. — Cancer esculptus Herbst, Naturgeschichte der Krabben und Krebse, t.I, p. 265, tab. 21, fig. 121.—Savigny, Descrip- tion de l’Egypte Crust. pl. 6, fig. 3. — Audouin, Explicat. des planches p- 268. — Cancer sculptus M. Edw., hist. n. d. Crust. t. I, p. 376. MC. XKantho Leach. 21. X. asper Rüppell. — Krabben des rothen Meeres tab. 5, fie. 6. — M. Edwards, h.n. d. Crust. t. I, p. 390. Von Rüppell zwischen Korallen bei Djedda gefunden. 22. X. hirtipes Latreille. — Collect. du Museum etc.? Savieny, descript. de l’Egypte, Crust. pl. 6, fig. 1. — M. Edwards, hist. n. d. Cr. t. I, p. 395. 23. X. distinguendus Dehaan. Faun. japon. p. 48, t. XII, fig. 7. — MC. — Fr. Zosymaus Leach. 24. Z. aeneus (Linne) Leach. — Cancer aeneus Linne, Mus. Lud. Utr. p. 451. — Cancer floridus Herbst, Naturgeschichte ete. t. I, p. 132, t. 3, fig. 39; t. 21, fg. 120; Cancer amphitrite Herbst, tom. III, tab. 53, fig. 1; Cancer floridus et €. aeneus Fabr. Suppl. p. 388, 335. — ©. aeneus L,atr., Hist. des Crust. t. V, p. 375. — Lamark, Hist. des Anım. sans vert. t. V, p. 271; — Desmarest, Considerations sur la classe des Crustacees p- 104. — Quoy et Gaimard. Voyage del’Uranie, tab. 76, fig. 1. — Aegle aeneus Dehaan, Fauna japon. p. 17. — Zozymus aeneus, Leach, Milne Edwards; hist. nat. d. Crust. t. I, p. 385. — Dana, U. St. expl. Exped. p. 192, tab. 10, fig. 3. — MC. — Fr. Zosymodes nov. gen. Zozymo affinis, sed margine anteriore articuli tertii maxillipsdum ex- ternorum profunde excisso. Carapax convexus, fronte biloba, declivi, margine antero-laterali acuto, prominente, ter inciso, 4 lobato, margine postero-laterali brevi, superficie paulo areolata. Pedes anteriores subaequales; reliqui breves, compressi, carinati. Abdomen maris quinque articulatum. 25. Z. carinipes n. — Carapax convexus, regionibus protogastrieis et mesogastrica melius divisis quam hepaticae et branchiales, superfieie minute granulosa. Pedes antici crassi, mero brevi, marginem carapacis vix adtingente, carpo et manu in facie externa convexis, rugoso-granulosis, margine manus superiore introrsum paulo producto, margine inferiore acuto, digito mobili N - ‘ c Synopsis der Crustaceen des. roten Meeres. J ad basin marginis superioris tubere armato. Pedes octo posteriores breves, pubescentes, mero, tibia et tarso compressis, in margine superiore et in facie externa cristatis, dactylo conico, ungue breyi armato. Longit. = 4, latit. = 6%. — MC. — Fr. Acltaeodes Dana. 26. A. nodipes n. — Carapax convexus, undique granulosus „ antice bene areolatus, suleis perangustis, subtiliter tomentosis, areolis distinctis paulo prominentibus, areola protogastrica bipartita, areolis mesogastrica, hepatica et branchiali anteriori tripartitis, regione cardiaca a postero-taterali per sulcum separata. Frons curvatim declivis, biloba, margine orbitali in quatuor divisos lobos. Margo antero-lateralis 4 lobatus, postero-lateralis brevis, concavus. Pedes anteriores crassi, carpo et manu extus nodosis, nodis con- fertim granulatis, digiti breves, ad medium usque granulosi. Pedes posteriores breves, toti quanti in superficie granulosi, articulis 4. et 5. erassiusculis, nodosis, dactylo brevissimo et unguiculo acuto armato. Lopsit. — 5%, latit., = 7... — MC. — Fr. 27. A. rugipes n. — Carapax latus, postice planus, versus marginen anticum et antero-lateralem declivis, bene areolatus,, suleis profundis, areolis valde prominentibus, in superficie subtilissime granulosis. Areola protogastrica per sulcum longitudinalem in duas partes divisa, mesogastrica simplex, apice attenuato antice ad epigastricas usque excurrens, urogastrica angustissima. Regio hepatica simplex, branchialis anterior tripartita, postero - lateralis bipartita; cardiaca anterior a posteriore per impressionem transyersalem bene segregata, cum postero-laterali vero coalita. Frons biloba, lobis utrinque sinuatis; margo orbitalis quinquepartitus; margo antero-lateralis longus, trilobatus, lobis rotundatis, dentiformibus; margo postero-lateralis brevis, concayus. Pedes anteriores subaequi, brachio ad apicem marginis superioris bidentato, carpo manuque in superficie reticulato-granosis, digitis margine interno dentatis, ad apicem cochlearis instar excayatis. Pedes octo postici paulo compressi, non cristati, in superficie corrugati, dactylo elongato, styli- formi, supra spinuloso „ infra hirsuto „ ungue acuminaio. Bongit, car. —5% Talıd. car. 8"; MC. — Er. “28. A. tomentosus (M. Edwards) Dana. — U. St. Explor. Exped., Crust. p. 197. — Zozymus tomentosus M. Edwards, Hist. nat. d. Crust. t. I, P. 385.-— MC. — Er. Etisus Milne Edwards. 29. E. maculatus n. — Carapax latus, nitidus, antice paulo areolatus’ areolis planis, fronte late biloba, supra oculos producta, margine supraorbi- tali extrorsum bis inciso. Margines antero-laterales arcuati, 4 dentati, denti- bus brevibus, primo et secundo obtusis, tertio et quarto acutis; margines Bd. 31. Abhandl. 2 u 10 Dr. Heller: postero-laterales breves concavi. Superficies subtilissime granulata. Antennulae obliquae, antennarum articulus primus magnus, ad apicem in processum elon- gatus, hiatum orbitae internum occludentem, articulo secundo ab orbita remoto. Pedes anteriores crassi, subaequi, carpo antice et introrsum dente obtuso armato, manu extus supraque laevi, digitis rotundatis. Pedes reliqui compressi, ad marginem pilosi, tarso in faeie externa sulcato, dactylo tarso’ longiore styliformi, "supra grano-spinuloso, infra setoso et ante apicem ungue accessorio armato. Color flavescens„ maculis rubro-fuseis ornatus. Longit. 8,2°° — latit. 12. — MC. — Fr. Etltisodes Dana. 30. E. seulptilis n. — Carapax valde convexus, antice areolatus, suleis profundis, areolis protogastricis et mesogastrica admodum prominentikus, areola protogastrica per sulcum imperfecte in duos lobos diyisa, regione hepatica bi-, regione branchiali anteriori tripartita, cardiaca cum postero -laterali coalita. Superficies granulosa, granulis seriatim dispositis et lineas transver- sales asperas efformantibus. Frons quadri loba, lobis internis latioribus quam externis. Margo supraorbitalis bis ineisus, margo antero-lateralis longior po- steriori, 4 lobatus. Hiatus orbitae internus basi antennae externae occupatus, articulo secundo von oceluso. Pedes anteriores inaequi, brachio marginem carapacis non superante, carpo antice tribus armato tubereulis, facie externa carpi manusque granosa. Pedes octo posteriores mediocres, pubescentes, Ab- domen feminae septem, maris quinquearticulatum. Longit. car. = 5,5‘; latit. = 7,5“. MC. — Fr. — MU. chlorodius Leach. 31. Ch: niger (Forskal) Rüppell. — Cancer niger- Forskal, de- scriptio anim. p. 89, Nr. 40. — Chlorodius niger Rüppell, Krabben des rothen Meeres, p.20, tab. 4, fig. 7.— Edwardshist. nat. d. Crust. t. I, p. 401. — Dana, U. St. Explor. Exped. Crust. p. 216, tab. 12, fig. 5. Nach Rüppell zwischen Korallen bei Tor, von Forskal bei Djedda beobachtet. MU. — (MC. — Fr.) 39, Oh. Edwardsii n. — Cancer inaequalis And. Explic. des pl. 267. — Savigny, Description de l’Egypte, Crust. tab. 5, fig. 7. — Carapax latus, antice bene areolatus, regionibus sat discretis, regione postica simplieissima, cum regione postero-laterali coalita, plana. Superficies granuloss, granulis versus marginem majoribus. Frons saliens, in medio parce emarginata, utrin- que paulo sinuata, margo antero-lateralis acutus, +-dentatus, dente accessorio minimo ante et infra primum conspicuo; margo postero-lateralis brevis, con- cavus. Pedes antiei crassi, subaequi , carpo ad apicem introrsum dente spinoso armato, manu compressa, in superficie externa corrugata ; digiti nigri, margine interno dentieulati. Pedes octo sequentes compressi ,„ in margine superiore Synopsis der Cruslaceen des rolhen Meeres. 11 hirsuti, artieulis quinto et sexto granulosis, Abdomen maris 5 articulatum, feminae 7 artieulatum, articulo 2 et 6 longissimo. Longit. car. = 9,6“ — latit. car. =15%. — MC. — Fı. 32. Ch. -Dehaanü (Krauss). — Savigny, Deseript.de l’Egypte Crust. tab. 5, fig. 6. — Xantho Dehaaniü Krauss, die südafrikanischen Crustaceen, p. 29, — MC. — Fr. 34. Ch. depressus n. — Carapax fere planus, fronte biloba, margine supraorbitali medio ineiso, margine antero-laterali brevi, quatuor dentibus armatus, tribus posticis acuminatis, spiniformibus, anteriore pone orbitam tubereuloso; margine postero-laterali longo. Superficies antice punctulata, regionibus nen separatis. Pedes anteriores elongati, brachio latera carapaeis utringue multum superante, margine brachii anteriore ad apicem dente acuto armato ,„ margine superiore 3—4 dentato , carpo ebtmanu in superficie granu- loso-punctatis; digitis fuscis, interne dentatis, ad apicem excavatis. Pedes octo posteriores sat longi, hirsuti, articulis parum compressis, dactylo unguiculo accessorio ad basim unguis apicalis instructo. Longit. — 4! Jatit. = 5°“ — MC. — Fr. S 35. Ch. polyacanthus n. — Carapax paulo convexus, nitidus, tuber- culosus, tuberculis minutis, confertis; fronte interorbitali bilobata , lobis salientibus, denticulatis; margine antero -laterali longiore quam postero- lateralis „ 5 dentato, dentibus acutis. Articulus antennarum externarum primus brevis, processum frontis inferiorem attingens tantum. Maxillipedum externorum articulus tertius apice non emarginatus,, late quadratus. Pedes antici subaequi tuberculosi, tuberculis acutis; digiti breves, interne denticulati, apice obtusi, paulo excayati. Pedes octo reliqui paulo compressi, aculeis longis armati, dactylo quoque spinuloso, parce velutino, unque acuto et longo. Abdomen maris 5 artieulatum, articulis 4. et 2. angustis, 3. longissimo et latissimo, 4. quadrato, 5. ad apicem rotundato. Imoik rear) — 334, latıt.z — Kun Men pr: Pilodius Dana. 36. P. spinipes n. — Carapax paule pubescens, transversus, antice bene areolatus, areolis planis, granulosis, antero-lateralibus spinulosis. Margo frontalis medio late emarginatus, 4 lobatus, lobis internis rotundatis denticulatis, externis paryis. Margo orbitalis ad angulum externum tri- spinosus, margo antero-Iateralis quinqgue dentibus spiniformibus armatus, duobus anterioribus pone orbitam supra et infra marginem positis. Pedes antici fere aequi, brachio marginem testae longe superante „, carpo manuque in superficie spinosis, spinis superioribus longis, in manu seriatim positis, digitis canaliculatis, spinulosis. Pedes 83 postiei parce pubescentes, mero, De u 12 Dr. Heller: tibia et tarso supra spinulosis, dactylo elongato supra inermi, infra denti- eulato, ungue acuto simplici terminato. Longit. = 4; latit. = 6”. — MC. — Fı7. & Acltummus Dana. 37. A. globulus n. — Carapax valde convexus, antice et lateraliter curvatim declivis, subglobosus;, fronte emarginata, paulo producta; margine antero-laterali pone oculos concavo, dein acuminato, saliente, bis inciso, margine postero-laterali longiore „ obliquo, rotundato. Superficies antice bene areolata , areolis per sulcos profundos limitatis, granulosis, interstitiis et suleis subtilissime velutinis. Pedes antiei crassi, subaequales, carpo manuque in facie externa granulato-tuberculosis, tuberculis non seriatis, superioribus acutis. Digiti brevissimi, apice obtuso, pollice ad basin marginis interni dente magno tuberoso instructo. Pedes 8 postici compressi, margine hirsuto. Longit. = 5,5; latit. = 7,%'. MC. — Fr. — Zu Tor zwischen Korallen. Pilumnus Leach. 38. P. vespertilio (Fabr.) Leach. — Cancer vespertilio Fabric. Supp. p. 338. — PilumnusvespertilioLeach, Trans. Linn. Soc.t. XI. —Desmarest Consid. s. les Crust. p. 112;—L atr. Encycl. t. X. p. 125. — M. Edwards, Hist. nat. des Crust. t. I, p. 418. — Dana, U. St. Expl. Exp. Cr. p. 236. — MC. —Fr. 39. P. Forskaliü M. Edwards. — Hist. nat. d. Crust. t. I. p.419. — Cancer incanus Forskal. Descriptio animalium, quae in itinere orientali observav.. p. 92, Nr. 42. Nach Forskal zu Djedda zwischen Korallen vorkommend. 40. P. Savignyi n. — Savigny, Descript. de ’Egypte Crust. tab. 5, fig. 4. — Pilumno Forskalii affinis, carapax parum convexus, pilis singulis, tenuihus vestitus, fronte 4loba, margine orbitali superiore bis inciso, dente orbitali externo exiguo, margine infraorbitali denticulato.. Margo antero- lateralis brevis, tribus dentibus acutis armatus, ante et infra primum in facie inferiori dens minimus. Superficies non areolata, regione mesogastrica vix circumscripta. Pedes anteriores subaequales, crassi, margine superiore et interno acuto ,„ denticulato, carpo manuque in facie externa tuberculis acutis, spini- formibus armatis. Pedes religui compressi, sicuti anteriores pilis longis flavi- eantibus obtecti. Longit. — 4“; latit. = 5,4. — MC. — Fr. 41. P.Vauquelini Audouin.--Savigny, Desc. del’Egypte pl. 5, fig. 3. — Audouin Explic. des Planches p. 266. -—— Carapax transverse hexagonus, parum conyexus, fronte 4lobata , lobis internis latioribus externis, margine orbitali superiore extrorsum bis inciso. Latera anteriora brevia, tribus den-. Synopsis der Crustaceen des rotlıen Meeres. 13 tibus acutis armata, posteriora longiora. Superficies fere plana, regionibus non distinctis, lineis solummodo transversis asperis duabus aut tribus notata. Pedes anteriores subaequales, brachio ad apicem marginis superioris dente acuto, carpo quoque antrorsum tuberculo armatis, manu oblonga, margine superiore rotundato ,„ facie externa convexa, ruguloso-granosa. Pedes octo posteriores mediocres, artieulis paulo compressis hirsutis. Toneit. — 356° 5 latit. = 5. .MC.-— Fr. Cymo Dehaan. 42. ©. Andreossyy (Audonin), Dehaan. — Pilumnus Andreossyi Audonin, Expl. des planch. p. 266; Savigny, descript. de l’Egypt. pl. 5, fig. 5. — Cymo Andreossyi Dehaan, Fauna japon. p. 22. — Dana U. St. Expl. Exp. Cr. p. 225, tab. 13, fig. 2. — MC.Fr. — MU. Hüpellia M. Edwards. 43. R. tena® (Rüppell) M. Edwards. — Cancer tenaw Rüppell, Krabben d. roth. Meeres, tab. 3, fig.1. — KRüppellia tenax M.Edw., Hist. nat. d. Cr. t. I, p. 421. — Eudora tenaw Dehaan, Faun. jap., p. 22. Von Rüppell auf der Insel Massanna zwischen Korallenästen auf- gefunden. Trapezia Latreille. bh. T. rufopunctata (Herbst) Latreille. — Cancer rufopunctatus Herbst, Naturgeschichte der Krebse, III, 1, S. 54, Nr. 206, tab. 47, fig. 6. — Trapezia rufopunctata Latreille, Encyel. t. X, p. 695. — Rüppell, Krabben des rothen Meeres, p. 23. — Eydoux et Sonleyet, Voyage de la Bonite, pl. 2, fig. 3. — Jaquinot et Lucas, Voyage au pole sud et dans l’Oceanie. Zool. Tom. III, p. 41, Crust. pl. 4, fig. 8. — Gerstaecker, Carcinologische Beiträge, Archiv f. Naturgeschichte, Jahrg. XXI, 1. Band, S. 123. — ?Grapsillus maculatus Mac Leay, Crust. of Smith’s Illust. Zool. of South Africa, p. 67, Nr. 31. — ? Trapezia maculata Dana, U. St Expl. Exped., Crust. p. 255, tab. 15, fig. 3. Nach Rüppell und v. Frauenfeld häufig zwischen Korallen bei Tor mit den folgenden Arten zusammen. MC. Fr. 45. T. Oymodoce (Herbst). — Cancer Cymodoce Herbst, Natur- geschichte der Krebse, III, 2, S. 22, Nr. 220, tab. 51, fig. 5. — Trapezia Cymodoce Guerin, Voyage de la Coquille, p. 11, Crust. pl. 1, fig. 4. — Rüppell, Krabben d. r.M., p.27. — Gerstaecker, Carein. Beitr., p.125. — ?T. cymodoce Dana, 1. c., p. 257, tab. 15, fig. 5. — MC. Fr. 46. T. ferrugines Latreille. — Encyel. t.X, p. 695. — ? T. eymodoce Audouin, Explic. des pl. de Savigny op. eit. p. 265, pl. 5, fig. 2. — M. Edwards, hist. nat. d. Crust tom. 1, p. 429. — MC. Fr. 14 Dr. Heller: 47. T, subdentata Gerstaecker. Carcinol. Beitr. p. 127. 48. T. digitalis Latr. — Enceyel. t. X, p. 695. — T. leucodactyla Rüppell, Krabben d. r. M., p. 28. — MC. Fı. 49. T. coerulea Rlaaale — Krabben d. r. M., p. 27, tab. 5, fig. 7. — MC. Fr. — MU. 50. T. guttata Rüppel. — Krabben d. r. M., p. — MC. Er. Feltralia Dana. 51. T. cavimanan. — C. subquadratus, paulo convexus, glaber, fronte horizontali, fere recta, obsolete lobata, extrorsum parce sinuosa, denticulata, denticulis externis paulo majoribus. Margo supra- et infraorbitalis concavus, angulo interno rotundato. Margines laterales arcuati, inermes. Pedes antic; inaequi, brachio latera carapaeis paulo superante, margine antico acuto, denticulato, angulo ad apicem anteriorem rotundato, prominente, carpo inermi manu oblonga, compressa, ad basin marginis superioris foveola rotunda in- structa, pubescente, — Manus chelae minoris ad marginem superiorem non excayata. Pedes octo postici paululum -pubescentes, articulo tertio valde com- presso, carinato, duplo latiore articulis 4 et 5. Dactylus ad marginem inferiorem hirsutus, unguiculo brevi, obtuso armatus. Abdomen maris 7 arti- culatum. Lonpit-‚iear. — 6,37, latit. = 77° = MG. Fr. 52. 7. heterodactyla n. — Carapax planus, laevis, fronte horizontali, parce sinuosa, medio obsolete bilobata, dentieulata, lobo supereiliari ab orbita vix distineto. Margo infraorbitalis introrsum dente acuto armatus. Margines laterales inermes. Pedes antici valde inaequales, brachio latera carapacis vix superante, margine anteriore acuminato, arcuato, angulo ad apicem non producto; carpo inermi, manu oblonga, margine superiore rotundato, ad basim integro, pubeseente, margine inferiore acuto, superficie manus et carpi sub- tilissime granulata. Pedes octo postieci niti in 7. cavımana. Color fuscus, ad marginem inferiorem chelarum luridus. öngit!9earı 15 Habt. 54 MCH Bir Scylla Dehaan. 53. Se. tranguebarica (Fabr.) Dana. — FPortunus tranquebaricus Fabricius, Suppl. p. 336. — Latreille, Hist. natur. des Crust. et Ins., t. VL, p. 16; Encyel. Method. tom. X, p. 191. — Cancer olivaceus Herbst, Naturgeschichte der Krebse, tab. 33, fig. 3. — ? Cancer serratus Forskal, Dese. animalium, p. 90, Nr. 41. — Portunus serratus Rüppell, Krabben des roth. M., p. 10, tab. 2, fig. 1. — Secylla serrats Dehaan, Faun. jap. p. 44. — Krauss, die südafrik. Crust. p. 25. — Lupa tranquebariea Milne Synopsis der Orustaceen des rotlien Meeres. 15 Edwards, Hist. nat. d. Crust., t. I, p. 448. — Seylla tranquebarica Dana, U. St. Expl. Exped. Cr. p. 270. Von Rüppell auf einer kleinen Insel in der Umgebung von Dahhalak beobachtet. Lupa Leach. 54. L. pelagiea (Linne) Leach. — Cancer pelagieus Linn. Mus, Lud. Utr. p. 434. — Forskal, Desceript animalium p. 89, Nr. 37. — Cancer reticulatus Herbst, Naturgeschichte der Krebse, tab. 50 und Cancer cedo nulli, tab. 39. —- Portunus pelagicus Fabr., Suppl. p. 367. — Latreille, Hist. nat. des Crust., t. VI, p. 16; Eneyclop. t. X, p. 188. — Savigny Descript. de l’Egypte, Crust. pl. 3, fig. 1. — Neptunus pelagieus Dehaan, Fauna japon. p. 37. — Krauss, die südafrikan. Crustac. p. 23. — Lupa pelagiea Leach, Edinb. Eneycl. — Desmarest, Considerations sur les Crust. p. 98, pl. 8, fig. 2. — M. Edwards, Hist. nat. d. Crust., t. I, p. 450. — Dana, U. St. Expl. Exp., Crust. t. I, p. 271. Nach Forskal bei Suez häufig. MC. Fr. Thalamita Latreille. 55. Th. admete (Herbst). — Cancer admete Herbst, Naturgesch, tab. 57, fig. 1. — Portunus admete Latreille, Nouv. Diet. d’hist. natur., t. XXVIN, p. 44. — Savigny, Descript. de P’Egypte, pl. 4, fie. 3. — Audouin, Expl. des planch. de Savigny, p. 262. — Thalamita admete Latreille, Regn. Anim., 2. edit, t. IV, p. 33. — Miln. Edwards, Hist, natur. des Crust., t. I, p. 459. — Krauss, südafrik. Crust. p. 24. — Dana. U. St. Expl. Exped. Crust,, t. I, p. 281, tab. 17, fig. 5. — MC. Fr. 56. Th. Chaptalü Audouin. — Portunus Chaptalii Audouin, Expl. des planches de Sayigny, Crust. pl. 4, fig. 4, p. 262. — T’halamita Chap- talii M. Edwards, Hist. nat. d. Crust., t. I, p. 460. 57. Th. crenata Latr. — Portunus erenatus Latr., Collect. du Museum — Thalamita admete Guerin, Icon. ‚Crust., pl. 1, fig. 4 — Thalamita erenata Rüppell, Krabben des roth. M., p. 6, tab. 1, fig. 1. — M. Edw. Hist. nat. d. Crust., t. I, p. 461. — Krauss, südafrik. Crust. p. 25. — Dana, U. St. Expl. Exp. Crust. t. I, p. 282, tab. 17, 19.7. Von Rüppell in der südlichen Hälfte des rothen Meeres gefunden. — MC. Fr. Charybdis Dehaan. 58. Oh. sexdentatus Herbst. — Cancer sexdentatus Herbst, Natur- geschichte der Krabben, tab. VII, fig. 52. — Thalamita sexdentata Rüppel, Krabben des rothen M.. p. 4, tab. 1, fig. 1. — ? Thalamita amnulata M. 16 Dr. Heller: Edwards, Hist. nat. des Crust. t. I, p. 463. — Charybdis sexdentatus Dehaan Faun. japon., p. 41, tab. XII, fig. 1. Von Rüppell an den felsigen Küsten der Korallenbänke im ganzen rothen Meere gefunden. — MC. Fr. Camptonyz noy. gen. Cephalothorax valde convexus, subhexagonus, latitudine longitudinem paulo superante. Margo frontalis ante orbitas prominens, horizontalis, rectus, dentatus. Margines antero -laterales arcuati, 4 dentati, breviores postero- lateralibus. Oculi breviter pedunculati. Antennae internae transversim dispositae, septo cavitatum non spinoso. Antennarum externarum artieulus primus ob- longus, ad apicem oblique truncatus, angulo externo acuminato, dentiformi et supra marginem orbitae paulo producto, hiatum internum oceludente. Os latius quam longum, antice limbatum. Pedum maxillarium externorum articulus tertius oblongus, margine anteriore arcuato, interiore oblique truncato. Pedum maxillarium primi paris mesognathus laciniam efformans trigonam, margine anteriore ante apicem internum exsciso. Pedes antici reliquis longiores, erassiusculi, dentati. Pedes 8 postici tenues, articulis 4. et 5. secundi, tertii et guarti paris cylindricis, quinti paris vero dilatatis, lamelliformibus; dactylis omnium inflexis, ungue acuto armatis. Abdomen in maribus 5 articulatum, in feminis 7 articulatum. 59. ©. politus n. — Cephalothorax glaberrimus, nitidus, regionibus non distinctis, linea simplici transversa in superficie ad regionem medianam con- spicua. Margo frontalis tertiam partem latitudinis cephalothoracis aequans, 4 dentatus, dentibus mediis paulo minoribus. Dentes marginis antero-lateralis quatuor inter se fere aequales, ultimo acutissimo. Brachia pedum anteriorum triquetra, marginibus inferioribus denticulatis, manu oblonga, margine superiore acuminato, ante medium et ad apicem dentato„ margine inferiore rotundato. Digiti compressi, breves, acuminati. Tarsus ultimi pedis dilatatus et cum dactylo laminam efformans lanceolatam „ ciliatam. Abdomen feminae sub- orbiculare, margo posterior articuli septimi arcuatus. Abdomen maris trigonum, versus apicem repentine angustum, articulo tertio omnium longissimo. Longit. car. ©’ 3,6”, 79 — 2,6” ; latıt.ncara Oo re es — MÜ. Fr. Fam. Galamelopa. Ocypoda Fabricius. 60. ©. aegyptiaca Gerstaecker. — Carcinologische Beiträge, Archiv f. Naturgeschichte, XXII. Jahrg., 1. Band, p. 134. — ? Ocypoda cerato- phthalma Milne Edwards, Hist. nat. des Crust. II, p. 48. — Obseryations sur la Classific. natur. des Crust., Annal. des science. natur., XVII, p. 141 (pro parte). Zu Rasmohammed an sandigen Uferstellen, — MC. Fr. Synopsis der Gruslaceen des rotlıen Meeres. 17 61. ©. eordimana Desmarest. — Considerations sur les Crustacds, p. 121. — Milne Edwards, Hist. nat. des Crust., II, p. 45. — Dehaan, Faun. japon. p. 29 u. p. 57, tab. 15, fig. 4 — Macleay in Smith’s Illust. of the Zool. of South Africa, p. 6& — Krauss, südafrie. Crust. p. 4. — Milne Edwards, Observations sur la Classification nat. des Crust., Annal. d. sc. nat. XVIII, p. 4143. — MC. Fr. 62. O. cursor L. — Cancer cursor Belon, Obseryations de plusieurs singularites trouvdes en Grece, p. 138. — Linne, System. natur., vol. XII, p- 1039. — Ocypode ippeus Olivier, Voyage dans l’empire ottoman, t. II, p- 234, pl. 30, fig. 1. — Savigny, Dese. de l’Egypte, Crust., pl. 1, fig. 1. — Demarest, Consid. sur les Crust.. p. 121. — Milne Edwards, Hist. nat. des Crust., II, 47. — Oecypoda eursor Dehaan, Fauna japon., p. 29. — Milne Edwards, Annales des sc. nat., XVII, p. 122. Gelasimus Latreille. 63. @. tetragonon (Herbst) Rüppell. — ? Cancer marinus minor vociferans (fem.) Seba, t.IIl., pl.19, fig. 15. — ? Cancer saratan Forskal, Descript. anim. p. 88, Nr. 33. — (. tetragonon Herbst, Naturgeschichte, t. I, p. 257, t. 20, fig. 110. — Gelasimus tetragonon Rüppell, Krabben, p. 25, pl. 5, fig. 5. — Milne Edwards, hist. nat. d. Crust., Il., 52.; Annal. des scienc. nat. XVIII, p. 147. Nach Rüppell häufig an den Ufern der Insel Massaua. Doto Dehaan. 64. D. suleatus (Forskal) Dehaan. — Cancer sulcatus Forskal, Descript. anim., p. 92, Nr. 49. — Myetiris suleatus Audouin, Expl. d. pl., p- 255. — Savigny, Crust. de l’Egypte, pl. 1, fig. 3. — Guerin, Icono- graphie ,rust. pl. 4, fig. 4 — Ocypoda (Doto) sulcata Dehaan, Faun. Jap. p. 24. — Doto sulcatus Milne Edwards, Hist. nat.d. Crust., II, p. 38 et Atlas du Regne animal, Crust. pl. 18, fig. 3; Annal. des sc. nat., XVIII, p- 15%. — Krauss, südafrie. Crust. p. 39. Von Forskal bei Suez gesammelt, von Fr. bei Tor. — MC. Fr. Maecropkhthalmus Latreille. 65. M. depressus Rüppell. — Krabben p. 17, tab. 4, fig. 6. — Milne Edwards, hist. nat. d. Crust., Il, p.66. — Annal. des sc. nat.. XVIIL, 159. Nach Rüppell in schlammigen Buchten im nördlichen Theile des rothen Meeres vorkommend. — MC. Fr. Euplazx Milne Edwards. 66. E. Bosei (Audouin) M. Edwards. — Macrophthalmus Bosci Audouin, Explie. des planches, p. 258. — Savigny, Crust. de I!’ Egypte pl. 2, fig. 1. — Krauss, südafrik. Crust. p. 40. — Eupla® .Bosci, Milne Edwards, Annal. des sc. nat., XVIII, p. 160. Bd. XI. Abhandl. 3 18 Dr. Heller: Cieistostoma Dehaan. 67. Cl. Leachii (Audouin) Dehaan. — Macrophthalmus Leachiü Aud., Expl. d. planch., p. 257. — Savigny, Crust. de l’Egypte, pl. 2, fig. 1. — Ol. Leachiü Dehaan, Faun. jap. p. 26. — ?Milne Edwards, Annal. d. sc. nat., XVIM, p. 161. « Metopograpsus Milne Edwards. 68. M. messor (Forskal) M. Edwards. — Cancer messor Forskal, Descript. anim. p. 88, Nr. 35. — ©. mutus ?Linne, System. natur., edit. 12, t. I, p. 1039. — Grapsus Gaimardü Audouin, Expl. des pl. p. 258. — Savigny, Crust. de l’Egypte, pl. 2, fig. 3. — Dehaan, Faun.jap., p.88. Grapsus messor Milne Edwards, Hist. nat. des Cr., t. II, p. 88. — Brulle, Crust., Hist. natur. des iles Canaries, par Webb et Bertholet, p. 16. — Krauss, südafrik. Crust. p. 43. — Metopograpsus messor Milne Edwards, Annal. des sc. nat., t. XX, p. 169. Von Forskal bei Suez aufgefunden. — MC. Fr. &@rapsus Lamarck, M. Edw. 69. @. Pharaonis Milne Edwards. — ? Goniopsis pieta Krauss, südafrik. Crust., p. 46. — Grapsus Pharaonis Milne Edwards, Annal. des scienc. nat., t. XX, p. 168. — MC. Fr. 70. @. granulosus Milne Edwards. — ? Goniopsis strigosa Kranss, südafsik. ‘Crust. p. 46. — Grapsus granulosus Milne Edwards, Annal. des scienc. nat.. XX.. p. 169. Plagusia Latreille. Ti. P. sgquamosa (Herbst) Lamarck. — Cancer sguamosus Herbst, t. I, p. 260, tab. 20, fig. 113. — Grapsus squamosus Bosc., Crust., t. I, p. 203. — Latreille,=Hist. des Crust. et Insect., t. VI, p. 37. — Plagusia squamosa Lamarck, Hist, des anim. sans vertebr.,. t. V, p. 247. — La- treille, Encyel., t.X, p. 145. — Dehann, Faun. japon. p. 31. — Milne Edwards, Hist. nat. des Crust., t. II, p. 94. — Krauss, südafr. Crust. p. 42. — Dana, U. St. Expl. Exped. Cr., t. I, p. 368. — Milne Edwards, Ann. des sciens. nat., t.- XX, p. 179.:— MC. Fr. Acanthopws Dehaan. 72. A. planissimus (Herbst) M. Edwards. — Cancer planipes spinosus minor Seba, Thes., t. III, tab. 19, fig. 21. -—- €. planissimus Herbst, t. III, tab. 59, fig. 3. — Plagusia celavimana Desmarest, Cons. sur les Crust., p. 126, pl. 14, fig. 2. — Milne Edwards , Hist. des Crust,, . t. II, p. 92 et Atlas du Regne animal de Cuvier, Crust. pl. 23, fig. 3. — Synopsis der Crustaceen des rollen Meeres. 19 Grapsus (Acanthopus) elavimanus Dehaan, Faun. jap. p. 30. — Acanthopus planissimus Milne Edwards, Annal. des scienc. nat., t. XX, p. 180. — Dana; Il. c. p. 373. -—- MC. Er. Thelphusa Latreille. 73. Th. Berardi Audouin. — Expl. des pl. p. 259. — Savigny, Crust. de l’Egypte, pl. 2, fig. 6. — Milne Edwards, Hist des Crust., t. II, p. 14; Annal. des scienc. nat, t. XX, p. 212. 74. Th. difformis -Milne Edwards. — Annal. des sciens. natur. 1. pr 213. Cryptochirus nov. gen. Carapax oblongus, fere rectangulatus, antice paulo angustior, margine antico bidentato, in medio sinuato, angulis lateralibus acutis, supra frontem prominentibus ; marginibus lateralibus fere paralellis. Superficies scabra, antice declivis, utrinque excayata, postice convexa. Oculi, antennae et antennulae in eadem linea horizontali sese inserentes, longitudinales. Antennae graciles, oculis vix longiores, stylo basali triarticulato, mobili, artieulis eylindricis, seta brevissima. Antennulae antennis longiores, basi triarticulata, articulo primo incrassato, spinoso, marginem anteriorem carapacis superante „ latere interno concavyo articulum secundum et tertium cylindricum gerente, flagellis brevissimis, vix conspicuis. Os latius quam longum, antice arcuatum. Maxilli- pedum externorum articulus secundus ad apicem valde dilatatus „ margine interiore in lobum obtuse rotundatum producto, articulus tertius minor, antice in processum acutum elongatus, palpus endognathicus triarticulatus, ciliatus, apici medio artieuli tertii insertus; exognathus scapo foliaceo ovali, sine palpo, epignathus flagello longo instructus. Maxillipedum primi paris meso- gnathus basi angustus, inde in laciniam trigonam, margine anteriore oblique tıuncatam sensim dilatatus. Pedes anteriores chelati. in feminis graciles, in maribus incrassati, sub thorace absconditi. Pedes secundi et quinti paris lon- giores quam illi tertii et quarti paris, spinulosi, dactylo ungue longo, acuminato et incurvo terminato. — Abdomen in feminis membranaceum, saccum oyiferum, antrorsum solummodo apertum efformans. Abdomen in maribus angustum, testaceum, 7 articulatum. 75. ©. corralliodytes n.. — Corpore fere rectangulato, fronte medio emarginata, lateribus in feminis antice denticulatis, in maribus glabris. Super- ficies granulata. Color cinereo-fuscus, ischio primi et secundi pedum paris in maribus vitta alba transversali notato. £ Bonpib. ‚car. 9 ı— 3,62% 9 —2624: Plate 0 —. 2,5 U, 2 — LH, Bei Tor in Löchern von Korallen versteckt. — MC. Fr. 3* 20 Dr. Heller: Ostracotlheres M. Edwards. 76. 0. Savignyi M. Edw. — Savigny, Crust. de l’Egypte, pl. 7, fig. 1. — M.Edwards Ann. d. se. XX, p. 219. -- MC. Fr. 11. ©. Tridaenae (Rüppell) M. Edwards. — Pinnotheres Tridacnae Rüppell, Krabben p. 23, t. V, fir. 2 — Ostracotheres Tridacnae Milne Edwards, Ann. d. sc., t. XX, p. 219. MC. Fr. Elasmene Milne Edw. 73. E. Mathaei Milne Edwards. — Hist. nat. d. Crust., t. I, p. 35. — Ann. d. sc. nat., XX, p. 223. — Hymenosoma Mathaei Latr., Collection du Museum. — Desmarest, Consid. sur les Crust., p. 163. — Rüppell, Krabben, p. 21, tab. 5, fig. 1. — Krauss, südafrik. Crust., p. 51. Von Rüppel ziemlich häufig in der Bucht von Tor zwischen Meer- gras beobachtet. — MC. Fr. Fam. Oxystomata. N Caloppa Fabır. 19. ©. uberculata Fabr. — Suppl. p. 345. — Herbst, tab. 13, fig. 78, — Bose, Hist. nat. des Crust., t. I, p. 183. — Latreille, Hist. d. Crust., t. V, p. 393. — Desmarest, Consid. p. 109, pl. 10, fig. 1. — Guerin, Iconogr. Crust., pl. 12, fig. 2. — Milne Edwards, Hist. nat. d. Crust., t. IE, p. 106. — Krauss, die südafrik. Crust. p. 5%. — MC. Fr. — MU. Ma«stretlc Fabr. 80. M. victor Fabr. — Cancer lunaris Herbst, Naturgeschichte, t. I, p- 140, tab. 6, fig. 44. — Forskal, Descriptio anim. p. A, Nr. 44, — Matuta victor F abr., Suppl. p. 369. — Latreille, Encyel. pl. 273, fig. 3 et 4? — M. Lesnererü Leach, Zool. Misc., t. III, p. 14. — Rüppell, Krabben p. 7, t. 1, fig. 3. — Macleay in Smith’s Illust. of the Zool. of South Africa p. 70. — ‚Matuta vietor Desmarest, Consid. p. 101, pl. 7, fig. & — (varietas secunda) Dehaan, Faun. japon. p. 127. — M. vietor Milne Edwards, Atlas du Regne anim. de Cuvier, 3. edit., Crust. pl. 7, fig. 41; Hist. nat. des Crust., t. U, p. 115, pl. 20, fig. 3 et. 6.. — Krauss südafrik. Crust. p. 52. — Dana l. c. p. 395. Findet sich nach Rüppell in den sandigen Buchten des rothen Meeres. Von Forskal bei Lohaja gefunden. -: MC. Fr. — MU. DAyre Leach. 81. M. variegata Rüppell. — Krabben des rothen Meeres, p. 17, tab. 4, fig. 5. Lebt nach Rüppell einzeln zwischen Korallen bei Tor. z N s DD) Synopsis der Grustaogen des rotlıen Meeres. 24 Nursia Leach. 82. N. granulata Rüppell. — Krabben p. 17, tab. 4, fig. 3. — Milne Edwards, hist. nat. d, Crust. t. II, p. 138. Kommt nach Rüppell mehr vereinzelt im nördlichen Theile des rothen Meeres vor. Oreophorus Rüppell. 83. O. horridus Rüppell. — Krabben p. 19, tab. 4, fig. 5. — Milne Edwards, hist. nat. des Crust. £. II, p. 130. Von Rüppell wurde ein einziges Weibchen zwischen Korallen in der _ Umgebung von Tor gefunden. Trib. II. Anomura. Fam. Apterura. Dronmva Fabric. 84. D. unidentata Rüppell. — Krabben p. 16, tab. 4, fig. 2 — Milne Edw., Hist. nat. d. Crust. t. II, p. 178. Nach Rüppell in beiden Hälften des rothen Meeres. 85. D. tomentosa n. — Carapax suborbicularis, subglobosus, longitudine et latitudine fere aequus, marginem anteriorem versus sulco profundo trans- versali instructus. Frons deflexa, angusta, tridentata, supra sinuata; margo orbitalis paulo prominens, ad angulum orbitae internum et externum dentatus. Margo lateralis anterior primo concavus, inermis, dein fere rectus et duobus dentibus armatus; margo lateralis posterior arcuatus. Pedes primi paris cras- siores et longiores reliquis, brachiis trigonis compressis, carpis latere externo rugosis, tubereulatis; chelis introrsum versis, sub carapace absconditis, manibus compressiusculis, ad apicem marginis superioris bitubereulatis, digitis brevibus, margine interiore utroque dentieulato. Pedes secundi et tertii paris breviores, crassiusculi, tibiae et tarsi latere externo rugoso. Superficies totius corporis tomentosa. Longit. = 4“, — MC. Fr. Fam. Pierygura. DBemipes Latreille. 86. ZR. pictus n. — Carapax oyvalis, convexus, antice angustatus, in superficie rubro-marmoratus. Frons 4 dentata, dentibus internis minoribus, externis magis prominentibus, omnibus serrulatis. Oculi parvi. Antennae primae dimidii carapacis longitudinem non attingentes, flagellis inaequis, 22 Dr. Heller: minore 11 articulato. Antennulae 5 articulatae, breves, articulo primo latis- simo, tertio longissimo, eylindrico. Pedes antici ad apicem setosi, articulo ultimo longiore penultimo. Longit. = 7’, latit. = 5,5“. — MC. Fr. Pagurus Yab. 87. P. varipes n. — Carapax antice fere planus, regione gastrica bene limitata, nuda, regione laterali pilosa. Margo frontalis medio paulo arcuatus. Pedunculi oculorum basi antennarum omnium breviores, crassiusculi, squamae baszales latae, distantes ; palpi spiniforme articuli primi antennarum exter- narum margine spinosi et pilosi, articulum secundum superantes. Pedes antieci valde inaequi, sinistro multo crassiore, glaberrimo, dextro piloso; brachio sinistri ad apicem marginis superioris unispinoso, latere interno in cristam planissimam producto, margine arcuatam, spinis 6-7 acutis, inaequalibus armatam, postice in processum oblongum continuatam; carpo extus et supra spinis armato acutis pluribus, distantibus; manu facie externa in dimidio inferiori laevi, postice parce granulata, dimidio superiori tuberculis obteeta majoribus et minoribus, margine superiori spinis armato, margine inferiori carinato, crenato ; digiti breves, dactylo rotundato, seriatim granulato. Pedes secundi et tertii primis multo longiores; tertii longissimi, inasequi. Pes sinister tertii paris paulo brevior dextro, articulo penult'mo trigono, margine externo et inferiori carinatis, externo denticulato, inferiori crenato „ in medio faciei externae obtuse costato, ultimo margine superiori et inferiori carinatis, acute dentatis, facie externa acute costata, facie interna convexa, pilosa. Pes dexter articulo penultimo compresso, margine superiori et inferiori rotundatis, facie convexa, glabra et laevi, dactylo elongato apicem versus attenuato, latere externo in medio sulcato, interno setoso. — Pedes spurii quatuor, in maribus tenues, biarticulati, articulo secundo oblongo, adjectis Jaminis duabus ante pedem ultimum in latere inferiore trigonis, apice pilosis. Color violaceus. Longit. 3,5. — Inhabitans cochleam Dolii perdieis. — MC. Fr. 88. P. depressus n. — Paguro punctulato affınis. Carapax valde de- pressus, regione gastrica bene limitata, scutiformi. Margo anterior bidentatus, in medio paulo arcuatus, extrorsum sinuatus. Pedicelli oculorum eylindrieci, pedunculum antennarum externarum superantes et pedunculum antennarum internarum fere aequantes. Palpi spiniformes margine spinosi et pilosi, articulo secundo antennarum externarum vix longiores. Pedes antici inaequi, hirsuti, spinosi, sinistro majore. Pedes secundi et tertii paris aeque hirsuti, femoribus inermibus, articulis reliquis spinulosis; tarso et dactylo tertii paris in latere dextro convexis, in sinistro extrorsum planis, Color rubescens. Longit. = 3°. — MC. Fr. W De) Synopsis der Crustaccen des rothen Meeres. Clidanarius Dana. 89. CO. carnifev n. — Carapax ante sulcum cervicalem fere ovalis, superficie scrobiculata, solummodo ad latera pilosa. Margo anterior in medio dente parvulo armatus, extrorsum oblique truncatus. Pedicelli oculorum elon- gati, tenues, stylum antennarum omnium superantes, squamae basales parvae, trigonae, approximatae. Palpi spiniformes dimidium articuli tertii antennarum 'externarum attingentes. Pedes antici fere aequi, pilosi; carpo ad apicem anteriorem spina magna armato; manu triquetra, margine superiori cristato, 4—5 spinis instructo, superficie aequa spinulosa, digitis curvatis,, asperis, solummodo ad apicem in plano horizontali elaudentibus. Pedes insequentes elongati, secundi longiores tertiis, omnes pilis longis flavicantibus obtecti. Articulus penultimus et ultimus in pede dextro tertii paris rotundati, in sinistro extrorsum plani. Color canescens, albo maculatus. Longit. 20°“. — MC. Fr. 90. ©. signatus n. — Superficies carapacis punctata, regione mediana nuda, laterali parce pilosa. Margo anterior medio dente acuto instructus. Pedicelli oculorum graeiles, eylindrici, stylum antennarum omnium superantes, squamae basales minimae, approximatae. Pedes antici subaequi, parce hirsuti, manu depressa, superficie tuberculosa, digitis asperis, apice corneis. Pedes secundi et tertii paris longiores primis, secundi longissimi. Tibiae secundi paris ad apicem superiorem dente acuto, dactyli ad marginem inferiorem spinulis armati. Tarsus pedis sinistri tertii paris subtrigonus, pedis dextri rotundatus. Dactylus omnium brevior articulo praecedente. Color flavicans, chelis et pedibus rubro-lineatis. Longit. 14°. — Hospitat in cochleis Fusi verrucosi et Purpurae un- datae. — MC. Fr. Calcinus Dana. 91. ©. rosaceus n. — Carapax antice glaber, margo anterior medio dente parvyulo munitus. Pedicelli oculorum longissimi, graeiles, stylum anten- narum externarum et internarum multum superantes; squamae basales parvae, distantes; palpi spiniformes breves. Pedes antici inaequales, sinistro majore. Carpus ad marginem superiorem linea granulata paulo saliente, in superficie externa tuberculo instructus; manus parum compressa, margine superiore uti in carpo seriatim granulato, superficie glabra; digiti rotundati, granulosi, apice calcarei, in plano verticali claudentes. Pedes duo insequentes paulo longiores, pubescentes, articulo ultimo breviore penultimo. Color rosaceus. Longit. 12°. — In cochleis Purpurae undatae.- 92. C. eristimanus M. Edwards, Annal. d. scienc. natur. trois. serie. tom. X, p- 59. ID 18 Dr. Heller: Cenobita Latr. 93. C. rugosa Milne Edwards, Hist. nat. des Crust., t. II, p. 241. — In cochleis Turb. speciosi, Naticae mamillatae et Strombi sp. — MC. Fr. Porecellana Lan. 94. P. rufescens n. — Frons superne visa prominenter triangulata, lobis superciliaribus paulo prominentibus, obtusis. Carapax parce convexus, nudus. Margo supraorbitalis concavus, lateralis pone orbitas ineisus „ post incisuram paulo carinatus, dente epibranchiali nullo. Superficies in regione epigastrica linea transversa aspera, medio interrupta, notata; in regione laterali oblique striatä. Pedes antici elongati, subaequales; brachio brevi, triangulari; carpo oblongo, interne excavato, margıne anteriori carinato, carina 4 dentata, primo dente majore caeteris, margine externo rotundato ; chela rhomboidali. Carpus, manus et digiti in superficie granuloso-squamosi, nudi. Pedes postici mediocres, ultimi ad dorsum inserti. Femora compressa, articuli reliqui rotundati, paulo pubescentes, dactylo breviore quam tarsus, ad mar- ginem inferiorem pone unguem trispinoso. Color rufescens. Longit..car. = 4,5‘, latit. 4,2“. — MC. Er. 95. P. Boscii Audouin. — Savigny, Descript. de ’Egypte, Crust., pl. VII, fig. 2 — M.Edwards, Hist. nat. d. Crust., tom. II, p. 252. — Dana l.c. 421, tab. 26, fig. 11. — MC. Fr. 96. P. carinipes n. — Frons triangulata, margo supraorbitalis con- cavus, spina antrorsum porrecta armatus. Margo lateralis antice paulo ineisus et post incisuram spinula epibranchiali instructus. Superficies in regione epigastrica linea transversa notata, in regione laterali scabrieula. Pedes antiei subaequales; carpo margine anteriori et posteriori 3—4 dentato, chela ad- modum depressa, manu in superficie media costata, granulosa. Pedes reliqui pubescentes. Longit. car. 2,6‘, latit. 2,5. — MC. Fr. 97. P. leptocheles n. — Frons triangulata, carapax oblongus, paulo convexus, margo lateralis inermis. Superficies granulosa. Pedes antici elongati, carpo anguste, margine anteriori paulo saliente, duobus dentibus armato ; manu depressa, superficie seabricula; digito mobili marginem superiorem versus sulcato. Pedes octo postici graciles, pubescentes. Longit. car. 3,7‘, latit. 3,2%. — MC. Fr. 98. P. inaequalis n. — Carapax convexus, subglobosus et tomentosus, lobis lateralibus superciliaribus magis prominentibus et dilatatis. Margo late- ralis post incisuram anteriorem quingue armatus spinulis. Pedes antiei longi, inaequalos, dextro majore; brachio brevi, margine anteriori tridentato ; carpo antice carinato, bidentato; manu crassa, rotundata, laevi; digitis brevibus; Synopsis der Crustaceen des rothen Meeres. 25 carpo sinistro angustato, margine anteriori vix saliente; manu brevi fere trigona, digitis introrsum pilosis, digito mobili superne costato, extus sulcato. Pedes reliqui pubescentes, tarso et dactylo margine inferiori spinulosis. Longit. car. 1,8. — MC. Fr. Trib. IIL Macroura Fan. Lorıcala. Palinurus Fabı:. 99. P. Ehrenbergi n. — Annulus antennularum 4 spinosus, spinis pcr suleum longitudinalem separatis. Antennulae glaberrimae, articulis primis productis, apicem articuli secundi antennarum externarum aequantibus. Anten- narum externarum articuli basales parte inferiore parce spinosi, parte supe- riore in articulo secundo et tertio spinis ternis vel quaternis transversim triseriatis, fagella multispinulosa. — Maxillipedum primorum laciniae mediae grandes, margine externo pro parte sutura separato et paulo inciso ; laciniae externae margine superiori parce sinuatae, angulo externo parum acuto. Maxillipedum externorum palpi dimidios articulos secundos aequantes, flagellis nullis. — Frons bicornuta, cornubus conieis, acuminatis, basi bene separatis. Carapax in superficie spinis et tuberculis acutis armatus; spinis in regione ventriculi transversis, 3 seriatis, serie antica bina pone cornua, serie secund& et tertia quaterna; margine anteriori regionis cardiacae 4 Spinoso, margine postico carapacis 14 spinoso; regione hepatica spinis quatuor majoribus et nonnullis minoribus, duabus in margine antico,„ duabus alteris in margine laterali dispositis. Abdomen impresso - punctatum ad marginem anteriorem segmenti primi macula tantum unica flaya, caeterum maculis minoribus confertis, segmenta in medio transversaliter sulcata, suleis quarti et quinti segmenti medio interruptis, cornua laterum ad basim mar- ginis posterioris dente obtuso armata, margine anteriore 2 et 3 denticulato. — Femora apice bispinulosa, tibiae quarti paris ad apicem unispinosae; dactylı in margine inferiori setis flavo-fusceis, fasciculatis, elongatis, densis obtecti. — Color coerulescens, flavo maculatus, in pedibus striis quinque flavis. Longit. 9. Fundort: Coseir. — MC. Fr. Fan. ‚Carıdına. Hymenoecera Lat:. 100. H. elegans n. — Corpus compressum, laeve, nitidum. Carapax margine antico spina antennali armatus. Rostrum gracile, fere horizontale, pedunculo antennulorum brevius; crista superiore 6—7 dentata; dentibus duobus posterioribus in carapace post oculos, subtus bidentata. Antennularum Bd, X1. Abhandl. A 26 Dr. Heller:. pedunculus laminam appendicularem antennarum non superans, articulus primus dilatatus, antice eb extrorsum spina armatus. Flagella brevia, in- aequalia; externum setaceum, internum medio in lamellam oblongam dilatatum ad apicem filiforme. Appendices antennarum oblongae, antrorsum rotundatae, rostro et pedunculo antennularum longiores. Maxillipedes externi appendices antennarum paulo superantes, articulis tertio, quarto et quinto foliaceis, exognatho styliformi, dimidium artieuli tertii attingente. Pedes antici tenues, manu elongato-subulata, digitis minutis, pilosis. Pedes secundi longiores et fortiores, brachio elongato et carpo ad apicem bispinosis, manu latissime foliacea, oblonga, dactylo margine externo 8—9 denticulato, indice ante apicem extus bidentato. Pedes insequentes sat longi, appendicem antennarum superantes, paulo pubescentes, dactylo biuneinato (uneino accessorio ventrali). Abdomen compressum, segmentum tertium postice obtuso-triangulatum „ seg- mentum caudale quatuor aculeis dorsalibus munitum. Longit. 9,5”. { Zu Tor zwischen Korallen. — MC. Fr. Alph eus Fabr. 101. A. Edwardsüä Audouin, Explic. des pl. — Savigny I. c. pl.10, fie. 1. — Krauss l.c.p.55. — Dana I. c. p. 542, tab. 34, fig. — MC. Fr. 102. A. tricuspidatus n. — Savigny, Deser. pl. IX, fig. 4. — Frons elongate trispinosa, rostro spinisque orbitalibus praelongis. Squama antennarum basalis pedunculo brevior et spina externa elongata; antennularum artieulus secundus primo brevior, sed longior tertio; spina basalis longa. Pedes antici valde inaequi, manu majore laevi, paulo compressa, marginibus rotundatis, digitis brevibus; manu minore angusta. Pedes secundi tertiis longiores, arti- eulus primus carpi longitudinem 2., 3., 4. et 5. fere aequans. Dactyli biuneinati. Longit. 10°. — MC. Fr. 103. A. laevis Randall, Journ. Acad. Nat. Sc. of Philad. VIII, p. 141. — Dana. c. p. 556, tab. 35, fig. 8. — MC. Fr. 104. A. insignis n. — Alpheo diademati affınis. Rostrum apice acutum, ad basim inter oculos triangulatum, latum, sulco profunde in carapace utringue excavato, carina media ab apice rostri usque ad medium cephalothoracem extensa, orbitae margo inermis, antice multum coaretatus.. Spina basalis antennarum externarum brevis, squama stylo antennarum utroque longior.. Pedes secundi tertiis longiores, articulo carpi primo et secundo inter se fere aequis, tertio et quarto brevibus, simul sumtis quintum paulo superantibus. Pedes tertii, quarti quintis crassiores, articulo femorali ad apicem inferiorem unidentato. Longit. 8° — MC. Fr. 105. A. parvirostris Dana, 1. c. p. 551, tab. 35, fig. 3. — MC. Fr. En i N ‘ Synopsis der Cruslaceen des rotlıeu Meeres. i 27 106. A. graeilis n. — Corpus nudum. Rostrum acutum, breve „ inter oculos carinatum. Orbitae margo spinula armatus rostro breviori. Antennu- jarum spina basalis brevis, articulus secundus primo 1'/ longior. Appendix (squama) antennarum pedunculo brevior, spina basalis parya. Pedes antici inaequi, articulus brachialis pedis majoris trigonus, margine interno serrulato; manu oblonga, compressa, laeyvi, marginibus rotundatis, margine superiore ante apicem parce excavato, margine inferiore integro. Digiti perbreves. Pedes secundi paris paulo longiores tertiis, carpi articulus primus 1'Ys longior secundo. Articulus femoralis pedum paris tertii et quarti ad apicem inermis. Tarsus ad marginem inferiorem 6—7 spinulis instructus, dactylus biun- _ guiculatus. Longit. 8%. — MC..Fr: 107. A. charon n. — Frons trispinosa, rostrum longius quam spinae orbitales. Antennularum articulus secundus brevior primo et tertio, spina basalis sat longa. Appendix antennarum pedunculo parum brevior, spina basalis elongata. Pedes antici inaequi, manu majore laevi, paulo compressa; marginibus rotundatis; digitis brevibus, manu triplo brevioribus, dactylo supra arcuato; manu minore angusta. Pedes secundi tertiis longiores, articulus carpi primus longitudinem secundi, tertii et quarti simul sumtorum aequans, quintus duplo longior quarto; 2., 3. et 4. inter se fere aequis. Articulus femoralis tertii et quarti pedis inermis, nudus, tarsus non pubescens, ad marginem inferiorem spinulis quingue brevibus munitus, articulo ultimo biuncinato. 3 Longit. 8%. — MC. Fr. Oedipus Dana. 108. O. nudirostrisn. — Corpus depressum. Rostrum apice acuminatum, basi dilatatum, inerme, apicem pedunculi antennularum non attingens. Ap- pendices antennarum antrorsum dilatatae. Maxillipedes externi planati et breviores pedunculo antennularum. Pedes primi graciles, appendices anten- narum multum superantes, manibus paulo hirsutis. Pedes 2. ınaequales, manu majore oblonga, rotundata, versus apicem attenuata, glabra; digitis dimidia palma brevioribus. Pedes postici mediocres, dactylo brevi, paulo setoso, ante uncinum in processum conicum inferiorem elongato. Abdomen antice late rotundatum, postice subito angustatum. Longit. 8“. — MC. Fr. Harpilius Dana. 109. H. Beaupresiü Aud. — Savigny, Desc. de l’Eg. pl. 10, fig.&. — Corpus depressum, glabrum. Carapax margine anteriore spinulis duabus pone oculos armatus. Oculi magni, cylindrici et lateraliter porrecti margines cara- pacis paulo superantes. Rostrum longum‘, pedunculum antennularum superans sed apicem appendicum antennarum non attingens, -crista Superiore 4 dentata, 4* 28 Dr. Heller: dente postico paryo et supra oculos sito ; crista inferiore versus apicem parce dilatata, bidentata, dentibus acutis. Antennarum appendices elongatae, apice rotundatae. Maxillipedes externi graciles, articulis ultimo penultimogue con- junctis antepenultimo adhue brevioribus. Pedes secundi grandes, laeves, ischii, femoris carpique apicibus dentibus spiniformibus armatis; manu carapace duplo longiore, fere tereti, digitis palma dimidio brevioribus, intus forte 1—2 dentatis. Pedes postici robusti, dactylis incurvatis. Abdomen gracile; seg- mento ultimo valde compresso, acuto, quatuor aculeis paribus instructo. Longit. 9“. — MC. Fr. Anchistia Dana. 110. A. inaequimana n. — Savigny, Desc. de ’Eg. pl. X, fig. 3. — Corpus gracile, compressum. Carapax antrorsum spina antennali et hepatiea armatus. Rostrum parce dilatatum, appendices antennarum non superans, dentibus superne 7—8, subtus 4—5 armatum , dente primo superiore minimo ante oculos, secundo, tertio et quarto supra oculos sitis. Oculi crassi, lateraliter margines carapacıs superantes, Antennularum pedunculus rostro brevior, flagella appendices antennarum superantia. Antennae corpore dimidio fere longiores, appendices angustae, longae, apice rotundatae. Maxillipedes externi graciles, pedunculo antennaram breviores, Pedes secundi inaequales, brachio et carpo basi angustis, apicem versus incrassatis, brachio apice inferiore uni- spinoso; carpo apice superne bispinosa subtus unispinosa; manu incrassata, eylindrica, tereti, triplo longiore quam carpus; digitis quam palma non dimidia parte brevioribus, non hiantibus, ad basim intus denticulatis, paulo hirsutis ; dactylo apicem versus dilatato. Pedes postiei graciles, breves. Ab- domen postice angustatum, compressum, segmento tertio postice prominente. Longit. 7. — MC. Fr. Palaemon Fabr. 111. P. Audouini n. — Corpus angustum. Rostrum appendices anten- narum non superans, crista superiore 7—8 dentata, dentibus posterioribus (primo et secundo) in carapace, dente tertio et quarto supra oculos sito, apice reflexo, bidenticulato ; crista inferiore postice sinuata, antice 4 dentata. Antennularum flagella duo externa quarta parte conjuncta, flagello erasso margine externo serrulato. Maxillipedes externi gracillimi, antennarum pedunculum parce superante. Pedes primi paris tenues, apicem appendicum antennularum attingentes; illi secundi paris sat robusti, manu elongata, digitis palma fortioribus; pedes postici mediocres. Segmentum abdominis ultimum lamellis externis multo brevius. Longit. 7,5. — MC. Fr. Synopsis der Crustaceen des rotlien Meeres. 29 Hippolyte Leach. 142. H. Hemprichii n. — H. gibberosae affınis. Carapax cristatus, 'tertia parte posteriore excepta; margine antico spina antennali et pterygo- stomiali praedito. Rostrum longum, apice recuryum et apicem appendicis antennarum attingens, superne 6—7 dentatum, dentibus 4—5 posterioribus remotis, duobus antrorsum sitis, margine inferiore septemdentato. Maxilli- pedes externi elongati, sed apicem appendicis antenpnarum non attingentes. Pedes primi crassiusculi, breviores secundis et maxillipedibus externis. Pedes secundi tenues, appendicum apicem attingentes, carpo decemarticulato; reliqui ad marginem inferiorem tarsi et dactyli spinulosi. Abdomen dorso laeve, segmento tertio sat prominente, segmento ultimo quatuor aculeis munito. Longit. 15. — MC. Fr, 113. H. trisetacea n. — Corpus gracile, fusiforme. Carapax laevis, compressus, margine anteriori spina antennali armato. Rostrum gracile, rectum, articulum primum pedunculi antennularum paulo superans, supra 4 dentatum, infra bidentatum, denticeulis antrorsum sitis. Antennulae triflagellatae, pe- dunculo breviore quam appendix antennarum. Maxillipedes externi appen- . dicem illam superantes. Pedes primi paulo fortiores, secundi longiores religuis, carpo multi-articulato.. Abdomen dorso laeve, porrectum, segmento tertio non prominente. Longit. 10°. — MC. Fr. Stenopus Latr. 114. St. hispidus Latr. — Palaemon hispidus Olivier, Encyel. tom. VI, p. 666. — Stenopus hispidus Latreille, Regne anim. de Curv., 2. edit., t. IV, p. 93. — Desmarest, Consid. sur les Crust., p. 227. — ‚Roux, Salicoques, p. 23. — M. Edwards, Regne anim. deCuvier, 3. ed., Crust. pl. 50, fig. 2; Hist. nat. des Crust., tom. II, p. 407, pl. 25, fie. 1.— Dana, l. c. p. 607, tab. 40, fig. 8. — MC. Fr. Ordo Stomapoda. Gonodactylus Latreille. 145. @. chiragra Latr. — Mantis marina barbadensis Petiver, Petrigraphia americana, tab. 20, fig. 10. — Squilla chiragra Fa br., Suppl. Ent. syst. — Cancer chiragrus Herbst, t. II, p. 100, tab. 34, fig. 2. — Squilla chiragra Desmarest, Consid. p. 251, pl. 43. — Gonodactylus chiragrus Latreille, Encyel. meth., t. X, p. 473, pl. 325, fig. 2. — Milne Edwards, Hist. nat. d. Crust., t. II, p. 528. — Dana, l.c. p. 623, tab. 41, fig. 5. — MC. Fr. 30 Dr. Heller: Ordo Amphipoda. Orchestia Leach. 116. O. .Bottae M.Edw. — Hist. nat. d. Crust., t. IL, p. 17. — Krauss, südafrik. Crust. p. 60. Alphabetisches Verzeichniss der aus dem rothen Meere bisher bekannten und beschriebenen Crustaceen. Acanthopus clavimanus Deh. Cancer acanthurus Forsk. — planissimus M. Edw. Actaea Savignyi Hell. — Hhürsutissima Deh. — .Kraussi Hell. — Schmardae Hell. Actaeodes nodipes Hell. — rugipes Hell. — tomentosus Dan. Actumnus globulus Hell. Aegle aeneus Deh. — granulosus Deh. Alpheus Charon Hell. — Edwardsi Aud. — graeilis Hell. — laevis Rand. — parvirostris D an. — tricuspidatus Hell. Anchistia inaequimana Hell. Atergatis anaglyptus Hell. — /floridus Deh. — Frauenfeld: Hell. — limbatus Dan. — marginatus Deh. -— roseus Deh. — scrobiculatus Hell. — semigranosus Hell. Calappa tuberculata Fab. Caleinus eristimanus M. Edw. — rosaceus Hell. Camptonyz politus Hell. admete Herbst. aeneus Linn. ambidester Forsk. amphitrite Linn. bidentatus Forsk. cedo nulli Herbst. chiragrus Herbst. cursor Herbst. custos Forsk. Cymodoce Herbst. esculptus Herbt. falcatus Forsk. floridus Linn. granulatus Aud. inaequalis Aud. incanus Forsk. lagopodes Forsk. limbatus M. Edw. lunaris Forsk. marginatus M. Edw. marinus Seba. messor Forsk. mutus Linn. niger Forsk. ocyroe Herbst. olivaceus Herbst. pelagieus Linn. planipes Seba. planissimus Herbst. reticulatus Herbst. Synopsis der Crustaceen des rothen Meeres. Cancer roseus M. Ed w. — rufopunectatus Herbst, — saratan Forsk. — Savignyi M. Edw. — scaevola Forsk. — sculptus M. Edw. — segnis Forsk. — serratus Forsk. — sexdentatus Herbst. — squamosus Herbst.’ — sublucanus Forsk. — tenax Rüpp- — tetragonon Herbst. — tinetor Forsk. — tridentatus Forsk. — wvespertilio Fab. Carpilius convexus Rüpp- — marginatus Rüpp- — roseus Rüpp- Cenobita rugosa Latr. Charybdis sewdentatus Deh. Chlorodius Edwardsü Hell. — Dehaanü Hell. — depressus Hell. — niger Rüpp. — polyacanthus Hell. Cleistostoma Leachü Deh. Clibanarius carnifex Hell. — signatus Hell. Cryptochirus coralliodytes Hell. COyclax spinieinetus Heil. Cymo Andreossyi Deh. Doto sulcatus Deh. Dromia tomentosa Hell. — unidentata Rüpp- Elamene Mathaei M. Edw. Etisodes sculptilis Hell. Etisus maculatus Hell. Eudora tena®x Deh. Euplax Bosci M. Edw. Gelasimus tetragonon Rüpp- Goniopsis pieta Kr. — strigosa Kr. Gonodactylus chiragra Latr. Grapsillus maculatus Mac Leay. Grapsus clavimanus Deh. — Goaimardi Aud. — granulosus M. Edw. — messor M. Edw. — Pharaonis M. Edw. — squamosus Bosc. Harpilius Beaupresü Aud. Hippolyte Hemprichii Hell. — trisetacea Hell. Hauenia pyramidata Hell. Hhymenocera elegans Hell. Hrymenosoma. Mathaei Latr. Hrypocoelus sculptus Hell. Inachus arabieus Rüpp- Lambrus pelagieus Rüpp. Lupa pelagica Leach. — tranquebarica M. Edw. Macrophthalmus Bosei Aud. — depressus Rüpp: — Leachü Aud. Matula vietor Fab. — Leesneurü Leach- ‚Mantis marina Petiv. Maja Rösseli Aud. ‚Menaethius monoceros M. Edw. Metopograpsus messor M. Edw. ‚Micippe miliaris Gerst. — platipes Rüpp- Myctiris sulcatus Aud. Myra variegata Rüpp- Neptunus pelagieus Deh. Nursia granulata Rüpp. Ocypoda aegyptiaca Gerst. — ceratophthalma M. Edw. — cordimana Desm. — cursor Deh. — ippeus Oliv. — sulcata Deh. Oedipus nudirostris Hell. Orchestia Bottae M. Edw. Oreophorus horridus Rüpp. 31 32 Dr. Heller: Synopsis der Crustaceen des rothen Meeres. Ostracotheres Savignyi M. Edw. — Tridaenae M. Edw. Pagurus depressus Hell. — varipes Hell. Palaemon Audouini Hell. — hispidus Oliv. Palinurus Ehrenbergi Hell. Pilodius spinipes Hell. Pilumnus Andreossyi Aud. — Forskali M. Edw. — sSavignyi Hell. — Vaugquelini Aud. — uvespertilio Leach. Pinnotheres Tridacnae Rüpp- Pisa monoceros Latr. Plagusia clavimana Desm. — squamosa Lam. Porcellana Boscii Aud. — carinipes Hell. — inaequalis Hell. — leptocheles Hell. — rufescens Hell. Portunus admete Latr. — Chaptalii Aud. — crenatus Latr. — vpelagicus Fab. — serratus Rüpp. — Tranquebaricus Fab. Pseudomicippe nodosa Hell. JRemipes pictus eH 11. Feüppellia tenaw M. Edw. Scylla serrata Deh. Scylla tranquebarica Dan. Squilla chiragra Fab. Stenopus hispidus Latr. Tetralia cavimana Hell. — heterodactyla Hell. Thalamita admete Latr. — cannulata M. Edw. — Chaptalü M. Edw. — crenata Rüpp- — sexdentata Rüpp- Thelphusa Berardi Aud. — diformis M. Edw. Trapezia Cymodoce Guer. — coerulea Rüpp. — . digitalis Latr. — ferruginea Latr. — guttata Rüpp- — leucodactyla Rüpp- — maculata Dan. — rufopunctata Latr. — subdentata Gerst. Xantho asper Rüpp- — Dehaanü Kr. — distinguendus Deh. — granulosus Rüpp- — fürsutissimus Rüpp- — lürtipes Latr. — lhirtissimus M. Edw. Zozymodes carinipes Hell. Zozymus aeneus Leach. — tomentosus M. Edw. mug, Ueber die Verbreitung der in Galizien und der Bukowina wildwachsenden Pflanzen. Ein Versuch von Dr. Franz Herbich. Mit einer Karte. (Tab. I.) Vorgelegt in der Sitzung vom 2. Jänner 1861. „Non fingendum et excogitandum sed observandum quid natura faciet aut ferat, * Baco. In meinem Spicilegio Florae Galieciae, welche Schrift in den Verhandlungen der k. k. zoologisch - botanischen Gesellschaft in Wien im 10. Bande auf- genommen wurde, habe ich der von mir in Galizien unternommenen bota- nischen Excursionen Erwähnung gethan, woraus ersichtlich ist, dass ich einen grossen Theil des Landes durchreiste, sohin auch mit der Pflanzenwelt desselben bekannt zu werden Gelegenheit fand; und da bis nunzu über die Verbreitung der in Galizien und der Bukowina wildwachsenden Pflanzen nichts veröffentlicht wurde, so erlaube ich mir in den gegenwärtigen Blättern den ersten Versuch zu wagen. Die Schwierigkeiten, welche sich diesem Versuche entgegenstellen, sind die nicht hinreichende Durchforschung des Landes und der Umstand, dass in den bestehenden botanischen Schriften diesem Gegenstande keine Aufmerksamkeit geschenkt und bei den beschriebenen oder blos verzeichneten Pflanzen wenige Fundorte angeführt, theils auch das Vorkommen nur im Allgemeinen und bei manchen wohl auch unrichtig angegeben wurde. Unter jenen Landstrichen, welche wenig oder fast gar nicht erforscht sind, muss zuförderst der Sanoker, Samborer und zum Theile der Stryer Kreis und die in diesen Kreisen befindliche 25 Meilen lange Karpathenkette gezählt werden, ebenso ist auch der Tarnopoler und der nördliche Theil Bd. XJ. Abhandl. = u 34 Dr. Herbich: des Czortkower Kreises mit der ausgedehnten podolischen Hochebene als fast unerforscht zu bezeichnen, auf welcher gewiss viele der in den angren- zenden podolischen Steppen vorkommenden Pflanzen zu finden sein werden, wofür die wenigen bekannt gewordenen ein Beleg sind. Die Quellen, welche ich zu meinem gegenwärtigen Versuche benützte, sind ausser den botanischen Schriften „ welche ich weiter unten anführen werde, meine eigenen Beobachtungen und Sammlungen und jene, welche ich von meinen verehrten Freunden erhielt. Herrn Karl Hölzl verdanke ich eine reichhaltige Pflanzen - Sammlung aus dem Lemberger und Brzezaner Kreise. Herr Pastor Gustav Zipser, in dessen Gesellschaft ich die Hoch- gebirge der Bukowina besuchte und die Dnjestergegenden durchforschte, überschiekte mir viele von ihm im Czortkower Kreise gesammelte Pflanzen. Herr Doctor Zacherl sammelte für mich viele Pflanzen sowohl in den Ebenen als auch in den Vorgebirgen der Karpathen des Kolomeaer Kreises. Von jenen Pflanzen, welche im Sola-Thale und auf den Beskiden vorkommen, -erhielt ich zwei Verzeichnisse, wie auch viele auf der Babia Göra gesam- melte Pflanzen. Nicht nur die Ebenen und das Hügelland des westlichen und östlichen Galiziens, sondern auch der nördliche Landstrich, vorzugsweise aber die Hochebene, welche sich aus Volhynien und Podolien nach Galizien und die Bukowina verbreitet, zeigen eine Verschiedenheit der Flora. Die Karpathen bieten theils durch ihre grosse Ausdehnung von Nordosten nach Südwesten, theils durch ihre verschiedene Meereshöhe und geologischen Bedingnisse eine Verschiedenheit der vorkommenden Pflanzenarten. Nach dieser hier gegebenen Bemerkung werde ich auch das Vorkommen und die Verbreitung der Pflanzen behandeln und zwar: I. Pflanzen des westlichen Gebietes. A. Pflanzen der Ebenen, des Hügellandes und der niederen Gebirge. B. Pflanzen der Beskiden, des Pienninen-Gebirges und der Alpen der Tatra (West-Karpathen). II. Pflanzen der nördlichen Sandebene und des sumpfigen Torf- und Moorlandes. III. Pflanzen des östlichen Gebietes. A. Pflanzen der podolischen Hochebene von Galizien und der Bukowina. B. Pflanzen des subkarpathischen Hügellandes und der Solaquellen- Gebiete Galiziens und der Bukowina. Jh C. Pflanzen der Ost-Karpathen in der Bukowina und in Galizien im Kolomeaer, Stanislawower und dem östlichen Theile des Stryer Kreises. IV. Pflanzen, welche sowohl in den Ost- als auch in deu West- Karpathen vorkommen. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pllanzen, 35 Da mein Versuch über die Verbreitung der in Galizien und der Bu- kowina wildwachsenden Pflanzen auf die gegenwärtig nicht vollkommen erforschte Flora dieser Länder gegründet ist, so bleibt es die Aufgabe künf- tiger Forschungen meine Fehler zu verbessern und durch neue Entdeckungen und Beobachtungen ein umfassenderes Bild darzustellen. Citirte Schriften : W. Besser: Primitiae florae Galiciae austriacae utriusque. Viennae. 1809. W. Besser: Enumeratio plantarum in Volhynia, Podolia etc. collectarum, simul cum observationibus in Primitias Florae Galiciae austriacae. Vilnae 1822. A. Zawadzki : Enumeratio Plantarum Galiciae et Bucovinae. Breslau 1835. A. Zawadzki: Flora der Stadt Lemberg. Daselbst 1836. G. Wahlenberg: Flora Carpathorum principalium. Gottingae 1814. A. Andrzeiowski: Rys botaniezny. Wilno 1323. F. Herbich: Additamentum ad Floram Galiciae. Leopoli 1831. — Selectus plantarum Galiciae et Bucovinae. Czernovitii 1836. — Stirpes rariores Bucovinae. Stanislawow 1853. — Flora der Bukowina. Leipzig 1859. In den Verhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft: A. Tomaschek: Beitrag zur Flora von Lemberg. Tom. 9 et 10. F. Herbich: Spicilegium Florae Galieiae. Tom. 10. I. Das westliche Gebiet. Das westliche Gebiet besteht aus Ebenen, Hügelland , niederen Ge- birgen und den Westkarpathen; es beginnt an der Grenze von Schlesien und reicht einerseits nördlich bis an den Lemberger Kreis und südlich bis an den Uebergang der Karpathen des Samborer Kreises in die des Stryer Kreises. Diese Grenze ist nicht willkürlich, sondern botanisch und geologisch bezeichnet, indem die aus Volhynien und Podolien sich nach Galizien ver- breitende Hochebene nur bis in den Lemberger Kreis und zwar an die Grenze des Przemysler Kreises reicht und hier Pflanzen vorkommen, welche nur dieser Hochebene eigen und im westlichen Gebiete nicht zu finden sind. An der Grenze zwischen dem Samborer und Stryer Kreise, wo sich die niederen Karpathen wieder erheben und bis in die Krummholz-Region auf- steigen, beginnt, obwohl auch das Gestein Karpathen-Sandstein ist, schon in der Waldregion die Flora der Ost-Karpathen; es ist sohin die Grenze botanisch bezeichnet. Von den hier vorkommenden Pflanzen erwähne ich Doronieum Pardalinanches L., .Buphthalmum cordifolium W. K., Arnica montana L., Cirsium paueiflorum Sprgl., Tozzia alpina L., Pflanzen, welche in den West-Karpathen fehlen. 5x 36 Dr. Herbich: A. Das Gebiet der Ebenen, des Hügellandes und der niederen Gebirge. Der grösste Theil des Przemysler, Rzezower, Tarnower und Bochnier Kreises, das ganze Krakauer Gebiet, so wie der nördliche Theil des Wa- dowicer Kreises *) gehören dem Gebiete der nördlichen Sandebenen an. Im nördlichen Theile des Wadowicer und Bochnier Kreises und im Krakauer Gebiete erheben sich theils kahle, theils dünn bewaldete Jurakalkhügel und im letzteren Gebiete jurakalkfelsige mit aus gemischten Laub- und Nadelholz bestehenden Wäldern bewachsene Thäler oder eigentlich tief in die polnische Hochebene eingeschnittene Thalschluchten, welche meist nur mit ihren südlichen Enden in die Sandebene des Krakauer Gebietes aus- münden. In diesen Thälern kommen einige bemerkenswerthe Pflanzen vor, als: Valeriana tripteris L., Galium rotundifolium L., Omphalodes scorpioides Lehm., Stachys alpina L., Ribes alpinum L., Arabis Halleri L., Circaea intermedia Ehrh. Der kleinere Theil des Przemysler Kreises ist bebautes wellenförmiges Hügelland, auf welchem zerstreute Laubholzhaine vorkommen und der des Rzezower, Tarnower und Bochnier Kreises besteht aus Hügeln und bewaldeten niederen Bergen. Der Wadowicer Kreis wird zumal längs den Thälern der Flüsse Raba, Skawa und Sola von dem mit Laubwäldern bedeckten Vorgebirge der Bes- kiden durchzogen. An der südlichen Grenze des gebirgigen Sandecer Kreises erheben sich die Alpen der Tatra, aus welchen der Dunajec entspringt, das Pienninen-Gebirge und die höheren Karpathen, welche bei Piwniezna von dem in den höchsten Alpen der Zipser Tatra entspringenden Poprad- Flusse durchbrochen werden, der sich bei Alt-Sandec in den Dunajec mündet. sind sie von den mit Laubwäldern bewachsenen Vorgebirgen der niederen Karpathen angefüllt, welche im letzteren Kreise bei Dukla den niedrigsten Punkt der ganzen Karpathenkette erreichen. In den Karpathen dieser beiden Kreise entspringen die Flüsse Ropa, Wisloka und San. Der Samborer Kreis besteht grösstentheils aus einer bebauten Ebene, welche der Dnjester durch- strömt und hier jährlich meilenbreite Strecken gleich einem See überschwemmt, welche nach der Inundation nur als sumpfige Wiesen benützt werden können oder mit Flusssand und Gerölle bedeckt, unbenützt bleiben. In nördlicher Richtung von Drohobycz über Komarno nach Grodek befinden sich viele hinter einander liegende Teiche und stehende Wasser zum Theile von grösserer *) In neuester Zeit sind das Krakauer Gebiet, der Bochnier und Wadowicer Kreis in Einen Kreis (Krakau) vereinigt worden. ”®*) Auch der Jasloer Kreis wurde in neuester Zeit anfgelassen und unter die benachbarten . Kreise vertheilt. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 34 Ausdelinung, die ihren Zufluss aus den Sümpfen der nördlichen Sandebene des Przemysler Kreises erhalten, wodurch es geschieht, dass von dort Sand- pflanzen an die Ufer des Dnjester verschleppt werden. Die in diesem Kreise befindlichen Wälder bestehen aus Laubholz und nur die Rücken der an der Südgrenze sich hinziehenden Karpathen sind mit Nadelwäldern, nämlich mit Pinus Abies und P. Picea bedeckt. Die Flora des Sanoker und Samborer Kreises ist wie oben bemerkt, wenig erforscht. Ich hatte auf meiner Reise nur die Herbstflora der Ebene zu beobachten Gelegenheit. B. Die West-Karpathen. Der südliche Theil Galiziens besteht aus den Beskiden, dem Pienninen- Gebirge und den Alpen der Tatra; diese und die Karpathenkette, welche sich an der südlichen Grenze des Sandecer, Jasloer, Sanoker und Samborer Kreises bis in den Stryer Kreis zieht, bilden die West -Karpathen. Die Beskiden oder das Beskiden-Gebirge, der. westlichste Theil der Karpathen, liegt im Süden des Wadowicer Kreises und besteht aus Karpathen-Sandstein. Die Flüsse Skawa und Sola, welche hier entspringen, werden von den niederen Vorgebirgen begleitet. Diese Bergkette schliesst sich nieht an die Alpen der Tatra an, sondern geht in die niederen Karpathen über, welche den Sandecer Kreis nördlich von Neumarkt durchziehen. Der Hauptrücken der Beskiden bildet die Grenze zwischen Ungarn und Galizien ; die höheren Kuppen desselben sind: der Kielek 3030‘, die Polica 4300‘, die Mondra Göra 3606‘ M.H. Die grösste mit Krummholz bewachsene Kuppe ist die 5400‘ hohe Babia Göra. Die Beskiden wurden oft und sehr fleissig botanisch erforscht und es geht aus diesen Erforschungen hervor, dass dieses Gebirge nicht eine einzige Pflanze besitzt, welche nicht auch in den Alpen der Tatra, im Pienninen-Gebirge oder in den Ost-Karpathen vorkommt. Zlosa pyrenaica Gouan, von welcher ich sowohl getrocknete als auch frische Exemplare aus den subalpinen \Wäldern der Babia Göra erhielt, kommt auch in den Karpathen der Bukowina vor, wie ich mich bei Revision meines Herbariums überzeugte, und wird wohl überall in den Karpathen zu finden sein, wo Rosa alpina wächst, für deren Varietät sie von den meisten Botanikern angesehen wird. Das Pienninen-Gebirge ist ein Bergknoten im Sandecer Kreise an der Grenze der Zips, an dessen Fuss die Dörfer Kroscienko und Szezawnica lieven, wo sich Mineralquellen und zwar muriatische Säuerlinge befinden. Es hat von Westen nach Osten oder von den Ruinen Czorstyn bis zu dem Dorfe Szezawnica eine Länge von etwa zwei Meilen und liegt an beiden Ufern des Dunajec, welcher sich hier zwischen senkrechten Felsenwänden in mehreren Krümmungen durchwindet und bei Kroscienko se’nen Lauf nach Norden fortsetzt. Dieser Gebirgsstock besteht aus Kalk, an welchen sich östlich bei den Dörfern Szezawnica und Lesnica zwei Trachyt-Kegel und 38 Dr. Herbich: eine Berghöhle befinden. Die am rechten Ufer des Dunajee befindlichen niederen Bergkuppen sind die Kacza, Wolica und Spodeniska, am linken Ufer der Faezimiech, die Sokolica, Trzy-Korony und die 3300° hohe Skala St. Kuny- gundy. Die Wälder dieses Gebirges bestehen aus Nadelholz, Pinus Abies und Picea, doch sind hie und da Tilia grandifolia, Sorbus Aria und unter der höchsten Kuppe Fagus sylvatica als Zwergbaum zu finden. Von Taxus baccata wurden nur einige verkrüppelte Gesträuche gefunden. Von den bemerkenswerthen Pflanzen, welche jedoch theils in der Tatra, theils in den Ost-Karpathen vorkommen, erwähne ich folgende: Carex ornithopoda W illd., Corallorrhiza innata R.Br., Carduus arctioides W illd., Leontodon incanus Schrank, Teuerium montanum L., Symphytum cordatum W.K., Primula Aurieula L., Alyssum medium Host, Gypsophila repens L., Spiraea chamaedry- Joka L., Phaca australis L. Das Pienninen-Gebirge besitzt auch einige eigen- thümliche Pflanzen, welche weder in den Karpathen noch in der Tatra vor- kommen und zwar Juniperus Sabina L., Aster alpinus P glabratus, Chrysanth. Zawadzkii Herb., Phyteuma inaequatum Kit. und Phaca alpina Jacg. Die Alpen der Tatra, von welchen die zu Galizien gehörigen nur den nördlichen Abhang bilden, wurden von Wahlenberg sowohl in geologischer als botanischer Beziehung ausführlich beschrieben, wobei er (wie er in seiner Flora Carpathorum principalium pag. VIlet VIII erwähnt) das „Herbarium completum scepusiense annotationibus omnimodo locupletissimum“ des Herrn Pastors Mauksch benützte. Auch ich hatte Gelegenheit dieses Herbarium, an welchem Pastor Mauksch 40 Jahre sammelte, im Jahre 1830 auf meiner zweiten Reise in die Tatra, wohin mich mein Freund Dr. Zawadzki begleitete, zu durchsehen, in welchem jedoch keine Pflanze aus den Alpen der galizischen Tatra enthalten war, da sich Mauksch bei Einsammlung der Pflanzen streng an die Grenze der Zips hielt, obschon er auch oft die galizischen Alpen besuchte. Obschon nun Wahlenberg die galizische Tatra nicht betrat und am a. O. pag. XLVI sagt, dass die Alpen am See Morskie-Oko, welchen ! Wahlenberg den grossen Fischsee nennt, kaum die Region des Krumm- holzes oder 5400‘ M.H. übersteigen, so wurde doch durch spätere Messungen *) dargethan, dass mehrere Kuppen eine Meereshöhe von 6—7000° erreichen, auch ist es gewiss, dass die ealizische Tatra fast alle Pflanzen besitzt» welche auf der südlichen Lehne vorkommen, und ich muss hier noch be- merken, dass einige Pflanzen, welche dort selten sind, hier in grosser Menge und wegen der grösseren Feuchtigkeit der nördlichen Voralpenthäler in besonders üppigen Exemplaren gedeihen. Arenaria eiliata L. von Wahlenberg nur in der Krummholz-Region | angezeigt und Papaver alpinum von Genersich als eine sehr seltene *) Roczuik wydzialu lekarskiego, Kraköw 1839. Tom. 2. p. 3-31. Pomiary barometryezne Tatröw | pızez Dr. L. Zeusznera. R Die Verbreitung derin Galizien wildwachsenden Pllanzen. 39 Pflanze am schwarzen See gesammelt, kommt im Thale von Koscielisko, 3200° M. H., in zahlreichen grossen und sehr blüthenreichen Rasenstöcken an den Ufern des Dunajec, oft von den Wellen dieses Flusses bespühlt vor. Ranuneulus glacialis und Sawifraga oppositifoia L. von Wahlenberg nur auf 6000‘ bis 6300‘ M. H. angegeben, fand ich an den Ufern des Alpensees Morskie-Oko (Meerauge) oder 4500° M. H. in Gesellschaft mit Dianthus glacialis Haenke, Geum reptans L. und Saxifraga carpathica Rchb. Das Thal von Koscielisko, in welchem der Czarny Dunajec entspringt, das westlichste und schönste der Hauptthäler dieser Alpen ist etwa 1? Meile lang und wird im Süden durch die Glimmerschiefer - Alpe Piszna, deren Kuppe 6943° M. H. hat, und östlich mit der Tomanowa polska geschlossen. Etwas nördlicher von der Alpe Piszna am linken Ufer des Dunajec erhebt sich die Alpe Ornak oder Ornok (Kalk) und Uplas nebst der Kalkalpe Pissana, beide letzteren am rechten Ufer des Dunajec, alle reichlich mit schönen und lieblichen Alpenpflanzen geschmückt. Im Flussgebiete des Bialy-Dunajec erheben sich südlich von Zakopane (3030° M. H.) viele hohe Alpenkuppen, von welchen ich einige von mir besuchte erwähne: die Magöra (Kalk) 5206‘ M. H., die Kalatöwka, der Suchy Wirch 5724‘ M.H., die Mala Lonka und der 5746‘ hohe Gewont nebst dem Czerwony Wirch 6115° M. H. Südöstlich von Zakopane befinden sich zwei hochgelegene Alpenthäler und zwar das Thal, in welchem Gasienicowe Stawy (sprich Gonschienitzowe) die Raupen-Seen liegen. Aus diesem Thale erhebt sich eine der höchsten Alpen der galizischen Tatra, nemlich die Swinica 7001°M. H. (Granit); aus dem angrenzenden Thale des grossen schwarzen Sees (ÜCzarny Staw) und des gefrorenen Sees (Zamarzly Staw) _ steigt die Kalkalpe Zawrat empor. | Der Bialka-Bach nimmt seinen Ursprung aus mehreren Alpenseen, vorzugsweise aber aus dem 4500’ ü. d. M. liegenden Morskie-Oko (Meer- auge), in welches der 450° höher liegende kleine schwarze See (Czarny Staw) sich ergiesst. An dem südlichen Ufer des Morskie-Oko erheben sich die zwei höchsten Granitkuppen der galizischen Tatra, welche aber bis nunzu nicht gemessen wurden. Unter diesen liegt über der Krummholz-Region der Mnich (Mönch), ein kahler Granitkegel. L Durch das Rostoka-Thal, einem Seitenthale des Bialka-Thales gelangt man zu dem höchstgelegenen Thale (6121° M. H.) der fünf Seen (Dolina pieciu stawöw), aus welchem sich der Kozi Wirch (Gemsenberg) und die Turny Swinnici erheben. Der Rücken, welcher dieses Thal von dem des Morskie-Oko trennt, ist die Miedziana-Göra. Der Reichhaltigkeit des Koscielisko-Thales an schönen und lieblichen subalpinen und alpinen Pflanzen und des üppigen Wuchses derselben habe ich bereits Erwähnung gethan. Die östliche Lehne der Miedziana-Göra, der Munich, die Abhänge und Felsenwände so wie das Steingerölle am südlichen Ufer des Morskie-Oko und die Ränler der Schneefelder auf den höchsten 40 Dr. Herbich: Alpenkuppen über dem Meerauge, welche ich im Jahre 183% bestiegen habe, bieten eine reiche Ausbeute der seltensten Pflanzen hoher Granitalpen dar. Die Flora der Granitalpen, welche im Allgemeinen als wenig reich- haltig bezeichnet wird, zeigt jedoch hier im Vergleiche zu den pokutischen, den höchsten Alpen der eigentlichen aus Sandstein bestehenden Karpathen eine überwiegende Mehrzahl an Pflanzenarten überhaupt und in Specie an eigenthümlichen Arten. II. Die nördliche Sandebene und das sumpfige Torf- | und Moorland. Von der schlesischen Grenze angefangen ziehet sich durch den nörd- lichen Theil des Wadowicer Kreises, wie auch durch das Krakauer Gebiet und durch alle nördlichen Kreise Galiziens längs der Weichsel, dem San und dem Bug ein 45 Meilen langer Landstrich, dessen geringste Breite im Bochnier Kreise zwei Meilen und dessen grösste Breite im Rzeszower Kreise zehn Meilen beträgt und durchschnittlich 600° über dem Meere liegt. Diese nördliche Ebene ist nur selten durch niedere Hügel unterbrochen und theils mit meilenweit ausgedehnten Flugsandflächen , zahllosen stehenden Wassern, weit ausgebreiteten Torf- und Moorbrüchen, theils mit sandigen meist sumpfigen Nadelhölzern, vorzugsweise aber mit massenhaften Kieferwäldern bedeckt, welche letztere in den übrigen Theilen des Landes nicht wieder zu finden sind. Die Ursache der Verschiedenheit der Flora dieses Landstriches von der des westlichen und östlichen Gebietes liegt nicht in der nördlichen Lage, sondern in der erwähnten Bodenbedeckung. Die Anzahl der diesem Gebiete eigenthümlichen Pflanzen ist gering, desto massenhafter aber sind die Cype- “ raceen, Juncaceen, Najadeen, Nymphaeaceen, Halorageen u. s. w. vertreten. Die weitausgedehnten Flugsandebenen sind theils ohne alle Vegetation, theils sind grosse Strecken mit Calluna vulgaris bedeckt und hin und wieder mit zerstreutem oder gruppenweise vorkommendem niederen und verkrüppelten Gestrüppe von. Juniperus communis L. bewachsen, zwischen welchem ein kümmerlicher Graswuchs sich zeigt. Von den hier workommenden Sand- pflanzen erwähne ich: Nardus strieta L., Corynephorus canescens P. B., Panieum glabrum Schrad., Teesdalia nudicaulis R. Br., Helichrysum are- narium DC. Die zahllosen Sümpfe und stehenden Wasser sind oft mit Nuphar, Nymphaea, Ceratophyllum, Stratiotes, Utricularia, Hottonia, Potamogeton und Myriophyllum derart angefüllt, dass man selbe nur mit Mühe mit einem Kahne zu befahren im Stände ist. Die Flora der sumpfigen Nadelwälder ist nur auf wenige phanerogame Pflanzenarten beschränkt, indem blos Vaceinium Myrtillus, uliginosum und Ozxycoccos, dann Ledum palustre und Calluna vul- garis aus den dichten Sphagnum-Polstern heryorwachsen können. fe. Die Verhreitung der in Galizien wildwachsenden Pllanzen. 4l Die weitausgebreiteten Torfwiesen und sumpfigen Moore sind mit Carex-, Scirpus-, Eriophorum- und Juncus - Arten bedeckt, wovon jedoch die Mehrzahl derselben auch in anderen Gegenden des Landes zu finden ist. Die hier sowohl auf sandigem Haideboden als auch in den Moorsümpfen häufig vorkommenden strauchartigen Birken und die niederen mit den untersten Aesten auf dem sumpfigen Boden ausgebreiteten Pinus sylvestris, deren der fleissige Erforscher der Moorsümpfe des Lemberger Kreises Herr Professor Tomaschek in den Verhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien im 10. Bd. Abh. p. 94 erwähnt, sind, wie ich denke, nicht als Varie- täten, sondern als durch den Boden bedingte Verkümmerungen und Ver- krüpplungen anzusehen. Ich habe meine Ansicht und Beobachtungen über diese Verkümmerungen in den Verhandlungen der k.k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien im 10. Bande bei der geschichtlichen Erörterung der .Betula Oyco- viensis Bess. ausgesprochen. In den stehenden Wassern des Bochnier und Wadowicer Kreises sammelte ich die daselbst häufig wachsende Nymphaea candida Presl, Rchb. Icon. VII, p. 34 t. 70 fig. 120, N. semiaperta Klinggrf. Preuss. Fl. p. 20, Sturm Hft. 96, N. alba var. II. oocarpa Caspari in der Flora 1856 p. 491 et 492. Herr Professor Caspari, welchem ich seinem Wunsche gemäss frische und reife Kapseln dieser Nymphaea nach Königsberg über- schickte, erklärte sie für Nymphaea alba var. oligostigma. Ich füge hier die Beschreibung nach den von mir gesammelten Exemplaren bei: Rhizoma validum disciforme, Folia subrotunda vel subrotundo-oblonga profunde cordata subtus purpurascentia et viride venosa, venis aörophoris crassioribus, infimum par venarum arcuatim introrsum ad foliorum angulos vergens. Sepala quatuor oblonga obtusa, obscure viridia purpureo suffusa, albo marginata, interne plerumqgue baseos rosea. Petala 15 circiter oblonga candida, stamina flava, stigma 10—A4radıatum in anthesi aurantiacum vel eleganter rubrum. Ovarium infra stigma in collum brevissimum contractum. Capsula subrotunda poly- sperma excepto collo undique eicatrieibus staminum putrefactione delapsorum notata. III. Das östliche Gebiet. Dieses Gebiet, wohin ich auch die Bukowina ziehe, fasst, wie aus der beiliewenden Karte ersichtlich ist, die in Galizien und der Bukowina verbreitete podolische Hochebene, das subkarpathische Hügelland und Sola- quellen-Gebiet und die Ost-Karpathen in sich; es beginnt an der Grenze von Volhynien, Podolien, Bessarabien und der Moldau; im Süden wird es von den Karpathen begrenzt, welche sich an der Moldau, Siebenbürgen und Ungarn bis in den Samborer Kreis ziehen, wo dieses Gebirge in die niederen Karpathen abfällt; im Westen fasst es den Lemberger, Brzezaner und einen Theil des Samborer Kreises in sich. Bd. I. Abhandl. 6 42 Dr. Herbich: A. Die podolische Hochebene. Die podolische Hochebene besteht aus tertiärem Kalke und Sandstein und verbreitet sich aus Volhynien, Podolien und Bessarabien in den südlichen Theil des Zloezower Kreises, in den Tarnopoler, Brzezanyer, Lemberger und Czortkower Kreis, in die nördliche Bez und zum Theil in den Kolomeaer und Stanislawower Kreis. Der Lemberger Kreis ist wie bemerkt der nordwestlichste Endpunkt des podolischen Hoch-Plateau und gehört ganz diesem Gebiete an. Von den der Hochebene eigenthümlichen Pflanzen kommen hier folgende vor: Andro- pogon Ischaemum L., Atriplex nitens Rebtsch., Xenecio umlrosus w.K Ligularia sibirica C ass., Cörsium pannonieum Gaud., Campanula bononiensis L., Anchusa Barrelieri Bess., Marrubium vulgare L., ‚Dracocephalum Ruy- schiana L., D. austriaeum L., Eryngium planum L., Saxifraga Hireulus L., Lepidium Draba L., Bunias orientalis L., Silene chlorantha Ehrh., Linum perenme L., L. flavum L., Astragalus Onobrychis L., Orobus laevigatus W.K. Obschon mehrere der podolischen Hochebene eigenthümliche Arten den Tarnopoler und Czortkower Kreis nicht überschreiten, so machen dennoch zwei Pflanzen hiervon eine Ausnahme, welche sogar im westlichen Gebiete verbreitet sind; es sei mir erlaubt, hier meine Beobachtungen mitzutheilen. Sieyos angulata L. Diese aus Amerika stammende Pflanze fand Besser Prim. Nr. 1478, also schon vor dem Jahre 1809 bei Lemberg und bemerkt „in sepibus et eultis Leopoli etc. vulgatissima. An casu solö illuc delata, an revera indigena mihi ignotum est“. Andrzeiowski Rys botaniezni p. 43 und Besser Enum. p. 37 fanden diese Pflanze in Volhynien. Nach Lede- bour Flora Rossica Tom. 2 pag. 143 wurde sie von Trautvetter im Gouvernement Kiew und von C, A. Meyer in den caucasischen Provinzen gefunden, woher Ledebour auch Samen erhielt. Als ich vor 35 Jahren (1825) nach Galizien kam, fand ich diese Pflanze häufig an Zäunen bei Tarnow. In der Bukowina fand ich sie im Jahre 1833 und habe sie als eine Planta indigena in die Flora der Bukowina p. 311 aufgenommen. Als ich im Jahre 1856 nach Krakau übersiedelte, überzeugte ich mich durch Nach- forschungen ,„ dass sich diese Pflanze in einem Zeitraume von 35 Jahren nicht weiter westlich von Tarnow verbreitete. Heuffel Enumeratio Plantarum etc, (Abdruck aus den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien 1858 pag. 71) bemerkt bei dieser Pflanze „frequentissima in sepibus , hortis molestissima, ante annum 1836 non observata,“ woraus ersichtlich ist, dass sich diese Pflanze im Banate weiter verbreitet. Die zweite Pflanze ist Aposeris foetida Lessing (Lapsana foetida Linn.). Besser Prim. Nr. 966 fand diese Pflanze in Wäldern um Lemberg, Zawadzki En.p.95 in allen Hainen um Lemberg; ich im Tarnower Kreise m Birkenwalde bei Zglobice, im Stanislawower Kreise in Hainen auf den Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 43 Gypshügeln von Wolezynec an der Wrona, in der Bukowina in Berg- und subalpinen Wäldern auf dem Ceeina-Berge, Opezyna-mare, Kirlibaba , im Hügellande in den Wäldern längs der Grenze der Moldau, in Hainen am Pruth überall in zahlloser Menge mit Ranuneulus Ficaria, IB. cassubieus, Anemone nemorosa und ranuneuloides, Seilla bifolia, Hepatica triloba etec., ebenso auch am linken Ufer des Pruth in dem wunderlieblichen Thale von Czernawka und in den Wäldern von Dobronoutz. In Andrzeiowksi Rys botaniczni und Besser Enum. ist diese Planze nicht enthalten, daher auch in Ledebour Flora rossica nicht aufgenommen. Da ich aber im Jahre 1838 bei Gelegenheit des in der Bukowina aufgestellten militärischen Pestkordons den Grenz - Tschartaken-Weg passirte, welchen Weg zu betreten nur der österreichischen Kordons - Mannschaft und den russischen Grenz -Kosaken gestattet ist, sah ich, dass diese Pflanze auch in dem angrenzenden Walde von Bessarabien’ wächst, jedoch wegen des angeführten Umstandes weder von Andrzeiowski noch von Besser beobachtet werden konnte. Es wäre sohin die Grenzwaldung zwischen der Bukowina und Bessarabien die öst- lichste Grenze überhaupt und der Wald von Zglobice im Tarnower Kreise für Galizien die westlichste Grenze dieser Pflanze, denn sie kommt weder im Krakauer Gebiete, noch im Bochnier, Sandecer und Wadowicer Kreise vor. Im Polauer Gebirge, welches ich vollkommen durchstreifte, so auch in den Wäldern von Weisskirch in Mähren und bei Friedek in Schlesien fand ich diese Pflanze nicht, obschon ich diese Gegenden gerade zur Blüthezeit dieser Pflanze durchforschte, auch ist dieselbe für Mähren und Schlesien in Maly Enumeratio nicht angeführt. Den Tarnopoler Kreis, aus welchem ich einige Pflanzen von meinem Freunde Herrn Pastor Zipser erhielt, hat nur Zawadzki botanisch erforscht und nahm die daselbst gesammelten und beobachteten Pflanzen in seiner Enumeratio Plantarum Galiciae et Bucoyinae auf, wo er auch der Steppe Pantalicha, die sich im Tarnopoler und Brzezaner Kreise befindet, Erwäh- nung macht. Im Czortkower Kreise sammelte mein verstorbener Freund Dr. Friedländer. -Später hatte ich während meines langjährigen Aufenthaltes in der Bukowina Gelegenheit den südlichen Theil dieses Kreises und zumal die an seltenen Pflanzen so reichhaltigen Ufer des Dniester zu besuchen; die von mir daselbst beobachteten Pflanzen habe ich in der Flora der Buko- wina angeführt. Je näher der podolischen Grenze, desto entschiedener ist der Gegend die Physiognomie des Steppen -Plateau’s aufgedrückt; die beiden Flüsse Strippa und Sered, welche aus den Sümpfen des Zloczower Kreises ent- springen und den Tarnopoler und Czortkower Kreis von Norden nach Süden durchströmen, haben den Charakter der Flüsse der Steppen, sie fliessen tief in die Hochebene eingeschnitten zwischen hohen steilen und meist felsigen Ufern, welche theils kahl oder streckenweise mit dichten und niederen Gesträuchen bewachsen sind. Auch die Niclawa (sprich Nitzlawa) und der A 6* 4A Dr. Herbich: Sprucz (auf den Landkarten unrichtix Podhorce genannt) fliessen zwischen sehr hohen Ufern und der Dniester zeigt denselben Charakter während seines Laufes durch die Hochebene. Auf der Hochebene des Tarnopoler und Czort- kower Kreises gibt es weder Torfmoore noch Sümpfe, da die Flüsse eine natürliche Drainage ausüben. Die wenigen vorhandenen Nebenbäche haben einen sehr kurzen Lauf, sind wasserarm und trocknen oft im Sommer aus. Die hier befindlichen Wäldchen oder Haine bestehen grösstentheils aus Eichen. Die Wiesen sind prachtvoll und die Pflanzen von überaus kräftigem Wuchse, Der nördliche Theil des Kolomeaer Kreises ist fast ohne Haine, nur mit üppigen Wiesen und Getreidefeldern bedeckt. Im Brzezaner Kreise treten gemischte Laubwälder in grösserer Ausdehnung auf, welche sich in den Lemberger Kreis hineinziehen, wo sie mit Nadelwäldern abzuwechseln beginnen. Auch das subkarpathische Hügelland des Stanislawower und Stryer Kreises ist mit vielen und grösseren Laubholzwäldern durchzogen. Auf jenem Trakte der podolischen Hochebene, welcher den Zolkiewer und Zloezower Kreis durchzieht und zum Theile mit Flugsand und Moor- sümpfen bedeckt ist, sind auch die meisten Pflanzen zu finden, welche nur der nördlichen Sandebene eigen sind. Ebenso sind auch in dem subkarpa- thischen Hügellande und Solaquellen - Gebiete Galiziens und der Bukowina sehr viele Pflanzen der podolischen Hochebene verbreitet, obwohl der Boden geologisch verschieden ist. B. Das subkarpathische Hügelland und Solaquellen-Gebiet. In einiger Entfernung längs des rechten Ufers des Dniester, sowohl in der Bukowina als auch im Kolomeaer und Stanislawower Kreise endet die podolische Hochebene mit den Gypshügeln und Gypstrichtern und es beginnt das subkarpathische Hügelland und Salzquellen-Gebiet, wohin auch der Stryer und der östliche Theil des Samborer Kreises gehören. Dieses Gebiet zieht sich am Fusse der Ost-Karpathen auch durch die Bukowina fort. Die Bodenbedeckung besteht aus Tegel, Sand und Sandstein. Hier befinden sich die grossen Salz- und Salzthonlager und es entspringen eine grosse Menge Solaquellen. Als ich im Jahre 1832 nach Stanislawow versetzt wurde, machte ich es mir zur Aufeabe, den etwa hier vorkommenden Salz- pflanzen nachzuspüren, da in den damals bestehenden botanischen Schriften über die Flora Galiziens keine Erwähnung geschah. Ich besuchte daher die Salzquellen bei Bolechow im Stryer Kreise, auch die im Stanislawower Kreise im Bistritza-Thale bei Solotwina, später jene bei Manjawa, endlich die im Kolomeaer Kreise bei Utrop an der Pistinka und die bei Kossow im Thale der Rybnica, auch untersuchte ich die Salzquellen und salzigen Stellen in der Nähe der Saline von Kaczyka, wie auch die Ufer des Solo- netz (Salzbach) von seinen beiden Ursprüngen am Bukowetz Berge und dem Dialu-Koschokului bis in die Ebene, fand aber nur im Thale des Pruthflusses Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 45 bei Delatyn an den salzigen Ufern eines kleinen Nebenbaches (Rybnica) im Sande bei den verstopften Salzquellen Lepigonum medium Wahlb., welches ich in meinem Selectus Plantarum Galiciae et Bucovinae, Czernovitii 1836, als Arenaria rubra ß marina angeführt habe. Im Jahre 1857 fand ich diese Pflanze auf salzigen Stellen bei dem Dorfe Sidzyna im Wadowicer Kreise. Obschon die geologische Beschaffenheit des Bodens des östlichen subkarpatischen Hügellandes dieselbe ist wie die der im westlichen Gebiete befindlichen Ebenen, Hügel und-niederen Vorgekirge der Karpathen, so ist es dennoch durch die daselbst befindlichen Salzquellen und durch das Vorkommen einiger eigenthümlicher und mehrerer aus dem podolischen Hoch-Plateau hier verbreiteten Pflanzen unterschieden. C. Die Ost-Karpathen. Die Ost-Karpathen, in soweit sie nemlich in das hier bezeichnete Gebiet gehören, beginnen in der Bukowina mit dem östlichen Ausläufer an der moldauischen Grenze bei Stulpicani an dem Ursprunge des Nigrilassa-Baches mit den subalpinen Bergen Bojaezeskul und dem 4272’ hohen Muntje lung, an welche sich westlich die beiden Kalkalpen Rareu 4800° M. H. und Pietrile-Domnei, dann der 5700‘ hohe Dschumaleu, die höchste Alpe der Bukowina anreihen und hier in das Bistritza-Thal abfallen. Der niedere Gebirgszug längs der Grenze der Moldau im Thale der Serischora erhebt sich wieder bis zur Alpe Busa-Scherpi und erreicht den höchsten Punkt am triplex confinium (nemlich der Bukowina, Siebenbürgen und der Moldau) auf den Trachytbergen Pietrile Rosch und dem 5400‘ hohen Lukacz. Von hier ziehen sich aus dem Dorna-Thale in nördlicher Richtung die aus Glimmerschiefer bestehenden subalpinen Berge: der 5100‘ Ouschor, Sucharcell und Suchard längs des rechten Ufers der Bistritza, wo das Gebiet des Glimmerschiefers (am linken Ufer des Flusses von einem niederen aus Kalk- stein bestehenden Bergrücken begleitet) bei Kirlibaba mit dem 5196‘ hohen Zapul endet. Die Bergkette, welche sich längs der Westgrenze der Buko- wina nach Norden zieht und aus welcher die Flüsse Zibou, Bialy, Czeremosc u. a. entspringen, besteht aus Karpathen-Sandstein. Im Kolomea Kreise beginnen die Karpathen an der Grenze der Bukowina mit den subalpinen Bergen Hnietessa und Patenje an den Ur- sprügen des Bialy und Czerny Czeremosc; die Kuppe des letzteren Berges ist mit Krummholz bedeckt. Auf dem von hier bis an die nahe gelegenen pokutischen Alpen sich hinziehenden Hauptrücken der Karpathen erheben ° sich der Baltakul, Pnivie, Czewezyn, Starostey-Wielki Furatyk u.a., deren Kuppen nicht mit Krummholz, sondern fast ausschliesslich mit Aöra caespitos@ bedeckt sind. Die pokutischen Alpen (Czerna Hora) liegen im Kolomeaer Kreise zwischen den Ursprüngen des Pruth und Czerny Czeremosc in der Richtung 46 Dr. Herbich: von Süden nach Norden an der Grenze der Marmarosch, bestehen aus Karpathen-Sandstein und einer Reihe kahler Kuppen, welche sich über die Krummholz-Region erheben; von den vielen Kuppen bemerke ich hier den Cibulnik oder Cibulny, Stayka, Mikuleska, Dzembronja, Tomnatik 6378‘, Hrybra, Bombiwska oder Bombwski 6262‘, Berbeniewska, Pohoriwka, Howrla, Speci nach Lipold 6014‘, Lyssina 5082‘, Pop-Iwan nach Fligelli 6102. Die südlichste Kuppe Czernahoryn - Werch ist die höchste und nach Fligelli 6030° ü. d. M. Das Thal am Fusse des break und Cibulni ist bei dem letzten Salasch (Sennhütte der Schafhirten), wo sich auch die obere Grenze des Jehododendron myrtifoium Schott et Kotschy befindet, nach meiner Messung 4940‘ hoch, während das Krummholz bis 5300° hinauf reicht. An den Schneefeldern und Quellen kommen‘ Chrysosplenium oppositifolium L. (Ch. glaciale Fuss) und Stellaria cerastoides L., auf sumpfigen Stellen Juncus triglumis L. und Allium söbörieum Willd. vor, woher auch der Cibulnij (Zwiebelberg) seinen Namen hat. Sesleria disticha Pers.,„ Aronicum Oluswi Koch, Seneeio carpathieus Herb. bewohnen nur die höchsten 6300’ hohen Kuppen. Laserpitium alpinum W.K. fand ıch in Gesellschaft mit Salix retusa L., S. herbacea und $. reticulata L. (Chamitea reticulata Kerner in den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, 10. Bd., p. 277), zwischen welchen auf den höheren Kuppen oder über 6000° M. H. Saeifrag« bryoides L., S. carpathica Rehbg., Carex curvula All., Veromca petraea Baumg. und Gentiana prostrata Haenke zu finden sind. Die in südlicher Richtung sich an die pokutischen Alpen anreihenden subalpinen Kuppen Wynezyna Radul und Stych sind ohne Krunmmholz. Sowohl auf meiner Reise in die pokutischen Alpen, von welchen ich einige Kuppen barometrisch gemessen habe, als auch auf meiner Excursion in die Hochgebirge, welche an der Grenze zwischen Galizien und der Buko- wina an den Ursprüngen des Bialy Czeremose liegen „ beobachtete ich, dass viele der da befindlichen Kuppen wohl die Region des Krummholzes erreichen, ohne jedoch mit Krummholz bewachsen zu sein, wie dieses auch in der Bukowina auf den Kuppen des Rareu, Lukacz und Ouschor der Fall ist. Der ven den pokutischen Alpen sich in nordwestlicher Richtung ziehende Hauptrücken der Karpathen, so wie die sich auf denselben erhebenden Kuppen Kosnieska, Febresak, Maczki, Oryezkow u. v. a. nehmen an Höhe beträchtlich ab, so dass an der Grenze zwischen dem Kolomeaer und Stanis- lawower Kreise der niederste Punkt der Ost-Karpathen ist. Im Stanislawower so wie in dem angrenzenden Theile des Stryer Kreises habe ich in der Mitte der niederen Gebirge einige Bergzüge beob- achtet, welche den Hauptrücken an Höhe übertreffen und einige sich sogar in die Krummholz-Region erheben , diess ist z. B. der Gorgan und Swinyska im Thale des Pruthflusses bei Mikuliczyn. Ebenso bestieg ich im Bistritza- Thale bei Porohy den hohen Bergrücken über dem Jawonik, nemlich die = Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 47 Zaplata und den Hrykiw, deren Kuppen mit kolossalen Steinplatten bedeckt sind, zwischen welchen Krummholz wuchert und Zirbelkiefern empor- wachsen , wie diess auch auf dem Bergzuge Arezyca der Fall ist, der nur eine durch die Thalschlucht des Lomnica-Baches unterbrochene Fortsetzung des erstgenannten ist, aber schon dem Stryer Kreise angehört. Doch befindet sich an der Grenze der Marmarosch im Hauptrücken der Karpathen zwischen den Ursprüngen der beiden Bistritza-Bäche, welche bei Stanislawow in die Wrona fliessen, eine Berggruppe, welche die höchsten Alpen des Stanisla- wower Kreises bilden, sie sind mit Krummholz und Alnus vöridis bewachsen, über welche sich die Alpe Bystra oder Bestra mit zwei kahlen Gipfeln erhebt, an diese reihen sich die Kuppen Olenyci, Klywa-Czorna, Bojarinka, Negrowa, welche jedoch nicht über die Region des Krummholzes hinausreichen. Auf einer Excursion, welche ich von Stanislawow durch das Thal von Manjawa auf die Subalpinen Komarniczki, Czurtka, Zaroga Kidrowez u. a. unternahm ,„ besuchte ich in dem dichten Buchenwalde eines Seitenthales die Ruine eines Kaluger-Klosters, von den Bewohnern Skyth genannt, bei welchem sich in der Entfernung von etwa Ya Meile ein Waldbestand aus mehreren Jochen von Pinus Larie befindet. Ich habe in der Flora der Bukowina angeführt, dass das Kaluger-Kloster zu Dragomirna an der moldauischen Grenze, also mitten im Bereiche der Laubwälder des Hügel- landes von einem Nadelwalde umgeben ist, welcher vor mehr als i50 Jahren künstlich angelegt wurde, ebenso dass zwischen Franzthal und Terescheny ein Lärchenwald gepflanzt wurde, auch wurde bei Tschernawka ein Nadel- ' wald angelegt. Es ist sonach die Frage, ob der Lärchenwald im Manjawa- Thale nicht auch künstlich von den Kalugern angepflanzt wurde, und ob überhaupt die Lärche als ein in Galizien einheimischer Baum zu betrachten sei; für die Bukowina kann ich mit Gewissheit das Gegentheil behaupten. Obschon in allen Gegenden der Karpathen Moorsümpfe sich finden, so sind diese in den subalpinen Thälern, in so weit sie mir bekannt wurden, von geringer Ausdehnung, und jene unter den höchsten Kuppen der Beskiden, der Tatra und der pokutischen Alpen von geringem Belange; beträchtlicher fand ich solche in dem Kirlibaba-Thale (dem höchstgelegenen in der Bukowina) vom Ursprunge dieses Flusses bis nahe an dessen Einmündung in die Bistritza. Die beträchtlichsten subalpinen Moore aber bestehen in dem breiten Thale des Dornaflusses, sie beginnen bei Watra Dorna und ziehen sich über Kandreni bis Pojana Stampi, also in einer Länge von etwa drei Meilen; auch muss ich hier der am Fusse der Tatra auf der Ebene von Neumarkt befindlichen ausgedehnten Sümpfe Erwähnung machen. Der Alpenseen: in der galizischen Tatra habe ich oben erwähnt, ausser diesen kommen in den West- Karpathen keine vor. Auf den Hochgebirgen der Bukowina gibt es keine Seen, ebenso sind auch auf den Subalpinen des Stiyer, Stanislawower und Kolomeaer Kreise keine Seen vorhanden, nur auf den pokutischen Alpen besteht ein solcher unter der Kuppe der Stayka. 48 Dr. Herbieh: Der am Abhange der pokutischen Alpen unter der Kuppe der Dzembronja (oder Dzymbronja) befindliche Alpensee gehört schon in die Marmarosch und liegt wie ich sah über der Region des Krummholzes, ist von senkrecht aus dem Wasserspiegel aufsteirenden hohen kahlen Felsen umschlossen und von geringem Umfange. Ich fand in keinem mir bekannten Alpensee phanerogame Pilanzen ausser auf der Tatra im Morskie Oko Potamogeton rufescens ß alpinus Rchb „ von welchem ich auch ein Exemplar ohne Blüthen und Früchte sammelte und besitze. Uebersicht der Verbreitung der in Galizien und der Bukowina wildwachsenden Pflanzen. I. Pflanzen des westlichen Gebietes. A. Pflanzen der Ebenen, des Hügellandes und der niederen Gebirge. 1. Gagea stenopetala Rehb. Auf Wiesen um Krakau. Herb. Flora 1857 p. 498. %. Gagea pratensis Schult. Auf Aeckern um Krakau, im Bochnia Kr. bei Niepolomice, im Rzezower Kr. bei Lancut. H. 3. Ornithogalum nutans L. Um Krakau Bess. Pr. 403, im Rzezower Kr: in Obstgärten bei Dulne sehr selten. H. h. Passerina annua Wikstr. Um Krakau. Bess. Pr. 461. 5. Inula Conyza DC. Im Krakauer Gebiete bei Dubie, im Bochnia Kr, bei Podgörze, im Tarnower Kr. bei Pilsno. H. 6. Hypochoeris glabra L. Auf Aeckern im Wadowicer Kr. Bess. Pr. 962. 7. Chondrilla juncea L. Im Bochnia Kr. bei Bierzanow , im Tarnower Kr. bei Pilsno. H. 8. Sherardia arvensis L. Bei Krakau. Bess. Pr. 151, im Bochnia Kr. bei Wieliczka, im Wadowicer Kr. bei Swozowice. H. 9. Calamintha offieinalis Mönch. Christiani in Bess. Pr. 728. Im Jasloer Kr. H. 10. Omphalodes scorpioides Lehm. In den Jurakalkthälern im Kra- kauer Gebiete. H. 11. Linaria arvensis Desf. Auf Aeckern im Bochnia Kr., bei Pod- görze auf den Jurakalkhügeln. Bess. Pr. 753. 12. Linaria Elatine Mill. Auf Aeckern im Bochnia Kr. bei Wie- liczka. H. 13. Euphrasia lutea L. Auf Jurakalkfelsen am Camaldulenser-Kloster im Krakauer Gebiete. Herb. Spicil. Nr, 72. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 49 14. Lysimachia nemorum L. In Wäldern des Wadowicer Kr. Bess. Pr. 226. Im Tarnower Kr. im Walde bei Zglobice. H. 15. Anagallis coerulea Schreb. Auf Feldern um Krakau. Bess. Pr. 676. 16. Caucalis leptophylia L. Auf Aeckern bei Palpks Christiani in Bess. Pr. 678. 47. Torilis nodosa Gärtn. Auf Feldern bei Sanok. Christiani in Bess. Pr. 679. 18. Sedum sexangulare L. Um Krakau. Bess. Pr. 536. Massenhaft auf Jurakalkfelsen im Krakauer Gebiete, im Wadowicer und Bochnia Kr.H. 19. Diplotaxis muralis DC. Auf Mauern in Podgörze und auf den Jurakalkhügeln häufig. H. 20. Montia minor Gmel. Im Wadowicer Kr. bei Seypusch am Zilca- Bache. Herb. Spieil. Nr. 100. 21. Illecebrum vertieillatum L. Auf Feldern im Bochnia Kr. bei Pod- görze und Wieliczka. Herb. Spieil. Nr. 101. 22. Gypsophila dichotoma Bess. Auf Felsen im Jasloer Kr. bei Jaslo. Christiani in Bess. Pr. 683. i 23. Dianthus prolifer L. Auf den Jurakalkhügeln (Krzemionki) bei Podgörze. Bess. Pr. 508. Bei Tarnow. H. 24. Circaea intermedia Ehrh. In Wäldern um Krakau. Bess. Pr. 10. An Bächen in den Jurakalkthälern des Krakauer Gebietes häufig. H. 25. Lythrum Hyssopifolia L. Bei Wisznica. Bess. Pr.558. In schlam- migen Gräben bei Niepolomice und Bierzanow im Bochnia und bei Kıziz und Klikowa im Tarnower Kr. H. 26. Genista pilosa L. In sumpfigen Wäldern des Krakauer Gebietes. Herb. Spicil. Nr. 120. B. Pflanzen der West-Karpathen,, d.i. der Beskiden, des Pienninen- Gebirges und der Alpen der Tatra. 27. Avena carpathica Host. Auf den Alpen der Tatia. Zaw. En. 14. 28. Avena alpestris Host. Auf den Alpen der Tatra am Morskie-Oko. Herb. Spicil. Nr. 3. 29. Agrostis rupestris All. Auf den Alpen der Tatra. Herb. Addit. Nr. 40. 30. Lloydia serotina Salisb. Auf den Granitalpen der Tatra am Mnich. H. 31. Gymnadenia odoratissima Rich. Auf den Alpen der Tatra im Thale von Koscielisko. Herb. Spicil. Nr. 18. 32. Chamaseorchis alpina Rich. Auf den Alpen der Tatra. Zaw. Enum. 107. ö Bd. SI. Abhandl. 7 50 Dr. Herbich: 33. Listera cordata R. Br. Auf den Subalpinen der Beskiden und der Tatra. H. 34. Potamogeton rufescens ß. alpinus Rcehb. Icon. VII. p. 20 fig. 57. Auf den Alpen der Tatra im Morskie-Oko. H. 35. Juniperus Sabina L. Auf den’ Pienninen. Herb. Spicil. Nr. 26. 36. Oxyria digyna Campd. zu den Alpen der Tatra. Herb. Addit. Nr. 32. 37. Knautia sylvatica Dub. Im Sandecer Kr. auf den Karpathen bei Kryniea. Bess. Pr. 149. 38. Aster alpinus ß. glabratus. Foliis saturate viridibus utringue glabris et nudis margine ciliatis. Im Pienninen-Gebirge. Ich habe dieser Varietät im Addit. p. 44 erwähnt. H. 39. .Bellidiastrum Micheüi Cass. Auf den Kalkalpen der Tatra und auf den Pienninen. H. 40. Erigeron alpinus L. Auf den Alpen der Tatra, auf dem Mnich. Herb. Addit. Nr. 63. 41. Erigeron uniflorus L. Auf den Alpen der Tatra bei Zakopane auf der Magöra, Gewont. H. 42. Gnaphalium carpathieum Wahlbg. Auf den Alpen der Tatra. Zaw. En. 98. Auf der Granitalpe Medziana. H. 43. COhrysanthemum alpinum L. Auf den Alpen der Tatra. H. 44. Chrysanthemum Zawadzki Herb. Im Pienninen-Gebirge. H. 45. Cineraria aurantiaca y. discoidea Koch, €. capitata Whlbg. Auf den Central-Karpathen. Zaw. En. 102. Auf dem Czerwony Wirch bei Zakopane. H. 46. Senecio carniolicus Willd. Auf den Alpen der Tatra ober dem Morskie-Oko, am Mnich. Herb. Spicil. Nr 48. 47. Saussurea pygmaea Spr. Auf den Granitalpen im Thale der fünf Seen. H. 43. Leontodon Taraxaci Loisl. Auf den Alpen der Tatra am Zawrat, in den Central-Karpathen. Zaw. En. 92. 49. Leontodon incanus Schrank. Auf den Pienninen und den Alpen der Tatra, auf Kalkfelsen im Thale von Koscielisko. H. 50. Hieracium saxatile Jacg. rar. t. 163, H. denudatum Schult., Herb, Select. Nr. 47. In den Voralpen der Tatra im Thale von Kosecielisko, häufig in den Pienninen, | 51. Phyteuma inaeguatum Kit. Auf Bergwiesen in den Pienninen,. H. 52. Galium rotundifolium L. In WVoralpenwäldern der Beskiden, in Wäldern des Wadowicer Kr. und in den Jurakalkthälern des Krakauer Gebietes. H. 53. Gentiana frigida Haenke. Auf den höchsten Granitalpen der Tatra ober dem Morskie-Oko, auf dem Mnich und Medziana. H. 54. Gentiana enikks Vill. Mit der Vorigen. Herb. Spicil. Nr, 61. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 51 55. Veronica aphylla L. Auf der Babia Göra, auf der Tatra bei Zako- pane, auf dem Gewont. Herb. Addit. Nr. 3. 56. Pedieularis versicolor Wahlbg. P.fAammea Wulf. Auf der Tatra bei Zakopane und auf der Magöra. Herb. Addit. Nr. 57. 57. Bartsia alpina L. Auf der Babia Göra. Zaw. En. 73. Auf den Alpen der Tatra, auf dem Ornak, Pyszna, Gewont. Herb. Addit. Nr. 55. 583. Androsace Chamaejasme Host. Auf den Alpen der Tatra bei Za- kopane, auf der Magöra. Herb. Addit. Nr. 17. 59. Androsace obtusifoia Allion. Auf den Alpen Uplass, Pissana in der Tatra. Herb. Addit. Nr. 18. 60. Primula Auricula L. In den Voralpen der Tatra auf Kalkfelsen im Koscielisko Thale und in den Pienninen. Herb. Addit. Nr. 13. 61. Bupleurum ranunculoides &. humilis Koch. Auf den Alpen der Tatra, im Koscieliske Thale Ornak. Herb. Spieil. Nr. 77. 62. Seseli glaucum L. Auf den Pienninen. Herb. Spicil. Nr. 78. 63. Gaya simplex Gaud. Auf den höchsten Gıanitalpen der Tatra über dem Morskie-Oko, der Medziana. Herb. Spicil- Nr. 80. 64. Reibes petraeum Wulf. In Voralpenthälern der Beskiden und der Tatra im Bialka-Thale. Herb. Addit. Nr. 20. 65. Sedum Fabaria Koch. Auf den Beskiden, den Alpen der Tatra und den Pienninen. Herb. Spicil. Nr. 83. 66. Saxifraga squarrosa Sieb. Auf den Alpen der Tatra bei Zako pane auf der Magöra. Herb. Spicil. Nr. 85. 67. Saxifraga caesia L. In den Alpen der Tatra häufig bei Zakopane. Herb. Addit. Nr. 37. 68. Sazifraga oppositifolia L. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 51. Auf den Granitalpen am Morskie-Oko. H. 69. Saxifraga aizoides L. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 51. 70. Sazifraga ajugaefolia L. In den Central-Karpathen. Zaw. En.31. Auf Jen Kontratowa, Gewont. H. 11. Saxifrage muscoides W ulf. Auf den Alpen der Tatra am Mosskiez Oko und am Gewont. Herb. Addit. Nr. 39. 72. Sawifraga androsacea L. Mit der Vorigen. Herb. Addit. Nr. 3. 73. Saxifraga cernua L. Auf den höchsten Granitalpen der Tatra im Thale der fünf Seen. Herb. Spieil. Nr. 89. 74. Saxifraga hieracifoia W.K. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 50. Auf der Alpe Mnich und Medziana. H. 75. Anemone alpina L. Auf der Kuppe der Babia-Göra. Bess. Pr. 641. Auf den Alpen der Tatra, Gewont, Magöra. H. 16. Ranunculus rutaefolius L. Auf den höchsten Granitalpen im Thale der fünf Teiche oder Seen. Herb. Spicil. Nr. 94. 77. Ranunculus glacialisL. Auf den Granitalpen der Tatra am Morskie- Oko. Herb. Addit. Nr. 52. 7* 52 Dr. Herbich: 78. Ranunculus alpestris L. Mit dem’ Vorigen. Herb, Addit. Nr. 53. 79. Ranunculus Thora L. Auf den Alpen der Tatra im „Ihale von Koscielisko auf der Alpe Ornak. Herb. Addit. Nr. 51. 80. Delphinium elatum P. alpinum Maly. D. alpinum W.K. BE inter- medium Ait. Herb. Addit. Nr, 50. Ueberall an den Alpenbächen der Tatra. H. 81. Papaver alpinum P. albiflorum Maly. In der Tatra im Thale von Koscielisko. Herb. Addit. Nr. 49. ' t 82. Cardamine trifolia L. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 79. Bei Koscielisko und Zakapane. H. 83. Arabis bellidifolia Jacq. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 31. Auf dem Zawrat und Gewont bei Zakopane. H. 84. Arabis ovirensis Wahlb. Carp. 675. Auf den höchsten Granitalpen der Tatra mit COochlearia officinalis ober dem Morkie-Oko am Mnich. Herb, Addit. Nr. 59. 85. Draba aizoides L. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 78. Bei Zakopane auf dem Gewont. H. 86. Cochlearia offieinalis L. €. groenlandica Herb. Select. Nr. 42. Auf den höchsten Granitalpen am Morskie-Oko, auf dem Hurus. 87. Kernera saxatilis Rehb. In der Tatra auf Kalkfelsen im Koscielisko- Thale. Herb. Spicil. Nr. 98. 88. Biscutella laevigata L. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 79. Auf den Alpen Pissana, Uplass. H. 89. Hutchinsia alpina R.Br. In den Central-Karpathen, bei Zakopane am Gewont. H. 90. Alsine laricifolia Wahlb. Auf den Voralpen der Tatra bei Zako- pane, auf Felsen in den Pienninen. H. 94. Oherleria sedoides L. Auf den Alpen der Tatra ober dem Morskie- Oko am Mnich, auf der Pyszna. H erb. Addit. Nr. 44, 9%. Arenaria eiliata L. Auf den Alpen bei Zakopane. Herb. Addit. Nr. 242. 93. Arenaria biflora L. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 55. 94. Cerastium latifolium L. Im Koscielisko-Tbale auf der Alpe’ Toma- nowa. Herb. Spicil. Nr. 107. 95. Cerastium alpinum L. Auf den Beskiden (Babia-Göra). Bess. Pr. 548. Auf den Alpen der Tatra. Herb. Addit. Nr. 45. 96. Cerastium lanatum Lamk. Auf Kalkfelsen am ee des Dunajec im Koscielisko-Thale. Herb. Spieil. Nr. 106. 97. Gypsophila repens L. Im Koscielisko-Thale und auf den De Herb. Addit. Nr. 40. 98. Dianthus glacialis Haenke, Auf den Granitalpen der Tatra. Herb. Addit. Nr. 41. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 53 99. Silene acaulis L. Auf der Alpe Medziana und am Mnich. Herb. Addit. Nr. 43. 100. Linum alpinum Jacg. Im Koscielisko-Thale auf der Alpe Ornak,; Herb. Addit. Nr. 28. 404. Sorbus Aria Crtz. In den subalpinen Wäldern der Tatra und auf den Pienninen. H. 102. Geum reptans L. Auf den höchsten Granitalpen der Tatra und am Ufer des Morskie-Oko. Herb. Addit. Nr. 48. 103. Phaca frigida L. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 88. 104. Phaca alpina Jacq. Unter der Kuppe des Kunigunden-Berges in den Pienninen. Herb. Select. Nr. 45. 105. Phaca australis L. In den Central-Karpathen. Zaw. En. 88. Im Pienninen-Gebirge. H. 106. Phaca oroboides DC. Astr agalus oroboides Zaw. En. p. 88. In den Central-Karpathen. 107. Oxytropis campestris DC. Auf den Alpen der Tatra bei Zakopane auf dem Gewont. H. 108. Trifolium badium‘ Schreb. In den Central-Karpathen. Zaw., En. p. 89. 409. Hedysarum obscurum L. In den Central-Karpathen. Z aw. En. 87. Auf den Alpen bei Zakopane am Gewont. H: II. Pflanzen der nördlichen Sandebene und des sumpfigen Torf- und Moorlandes, 110. Nardus strieta L. Auf sandigen Feldern und im Flugsande durch das ganze Gebiet. Im Krummholze auf der Tatra bei Zakopane. H. 111. Corynephorus canescens P.B. Durch das ganze Gebiet. H. 112. Elymus europaeus L. In nemoribus monticulorum Kulikoviensium. Bess. En. p. 6. 113. Psamma arenaria Roem. et Schult. Auf dem Sandberge bei Lemberg. Tomaschek Verh. d. zool.-bot. Ges. 9. Bd. Abh. p. 46. 114. Panicum glabrum Gaud. Auf Flugsand im Wadowicer Kr. bei Tiniec, im Tarnower Kr. bei Krzyz. H. 115. Carex arenaria L. Sandige Stellen bei Lemberg. Zaw. FI. v. Lemb. 27. Im Flugsande bei Szczakowa im Krakauer Gebiete. H. 116. Carex limosa L. Auf Torfwiesen im Lemberger Kr. Hölzl. 117. Carex Pseudo-Cyperus L. Am Teiche bei Wolka im bag Kr. Bess. Pr. 1144. 118. Schoenus ferrugineus L. Im Lemberger Kr. bei Dublany auf Torf- wiesen. Tomaschek 1. c. Vol. 9. p. 5% und Hölzl. 119. Cyperus flavescens L. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 55. Im Tar- nower Kr. bei Klikowa, im Wadowicer Kr. bei Kobierzyn massenhaft, im Bochnia Kr. bei Niepolomice. H. 54 Dr. Herbich: 120. Juncus supinus Mönch. Im Wadowicer Kr. bei Kobyerzin. H. Bei Wola-Duchacka im Bochnia Kr. Bess. Pr. 420. Bei Lemberg. Zaw. Fl. v. Lemberg p. 173. 121. Juncus capitatus Weigl. Im Tarnower Kr. bei Pilsna. Herb. Spicil. Nr. 10. _ 122. Juncus squarrosus L. Bei Krakau und Lemberg Bess. Pr. 416. Im Wadowicer und Bochnia Kr. H. 123. Caulinia fragilis Willd. Im Bochnia Kr. im stehenden Wasser bei Debniki. Herb. Spicil. Nr. 23. 124. Zamnichellia pedicellata Fries. In Wassergräben bei Podgörze im Bochnia Kr. nächst den Ziegeleien. H. 125. Potamogeton perfoliatus L. Im Lemberger Kr. bei Sklo. Toma- schek 1. c. Vol. 9. p. 52, Bess, En. p. 8. 126. Potamogeton acutifolius Link. Im Bochnia Kr. bei Podgörze und Debniki in Wassertümpeln bei den Ziegeleien. H. 127. Potamogeton pectinatus L. In stehendem Wasser bei Sidzyna im Wadowicer Kr. Im fliessenden Wasser bei Krakau im Mühlgraben der Rudawa. H. Im Lemberger Kr. bei Sklo. Tomaschek 1. c. Vol. 9. p. 52. 128. Alisma natans L. In Wassertümpeln um Krakau und im Bochnia Kr. bei Niepolomice. Herb. Spicil. Nr. 24. 129. Stratiotes aloides L. In Wassergräben bei Lemberg und Krakau. Bess. Pr. 1208. In stehendem Wasser und Tümpeln im Wadowicer Kr. bei Tinjec, im Bochnia Kr. bei Radlow. H. 130. Plantago arenaria W.K. Auf Sandboden im Lemberger und Prze- mysler Kr. Bess. Pr. 174. Um Krakau, im Wadowicer, Bochnia, Tarno- ‘wer Kr. H, 131. Statice elongata Hoffm. Im Krakauer Gebiete bei SzezuEuw& auf Sandfeldern. H. 132. Filago montana *L. Auf sardigen Anhöhen und Feldern im Krakauer Gebiete bei Gebultow und im Tarnower Kr. H. Bei Lemberg. Bess. Pr. 1012. 133. Gnaphalium Tuteo-album L. Im Bochnia Kr. Bess. Pr. 1004. Im Lemberger Kr. Tomaschek |]. c. Vol. 9. p. 54. Im Przemysler Kr. bei Jaworow. Zaw. En. 98. Im Tarnower Kr. bei Klikowa, Krzyz und im Rzezower Kr. bel Lesaysk. H. | 134. Stenactis bellidiflora A.Br. An Ackerrändern im Przemysler Kr. bei Jaworow , im Rzezower Kr. H. 135. Mer salignus Willd. Im Bochnia Kr. an sumpfigen Stellen bei Bierzanow. Herb. Spicil. Nr. 38. 136. Artemisia campestris L. Auf Hügeln und sandigen Feldern durch | das ganze Gebiet. H. 137. Jasione montana L. Auf Sandhügeln und Feldern um Lemberg. Zaw. Fl. v. Lemb. 86. Um Krakau, im Wadowicer, Bochnia, Tarnower Kr. H. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 070] 138. Villarsia nymphoides Vent. In Wassergräben und Tümpeln bei Niepolomice im Bochnia Kr. H; Waldschmidia nymphoides Wigg. Zaw. En. 23. In dem Teiche bei Lubin im Lemberger Kr. 139. Veronica verna L. Auf feuchten sandigen Stellen bei Krakau und im Bochnia Kr. bei Wola-Duchacka und Piaski. Bess. Pr. 34.. Auf dem Krzemiaki bei Podgörze auf sandigen Feldern. H. Um Lemberg bei Kiselka. Zaw. Fl. v. Lemb. p. 7. 140. Androsace septentrionalis L. Auf dem Sandberge bei Lemberg. Bess. Pr. 217. Auf sandigen Hügeln im Krakauer Gebiete bei Przegorzali, im Bochnia Kr. bei Podgörze. H. 441. Andromeda polifolia L. Auf Sümpfen und Moorbrüchen im Kra- kauer Gebiete bei Trzebinia, im Wadowicer Kr. bei Kobierzyn, im Bochnia Kr. bei Radlow , im Tarnower Kr. Herb. Addit. Nr. 34. Im Lemberger Kr. Zaw. En. 50. 142. Ledum palustre L. In sumpfigen Nadelwäldern aller nördlichen Kreise meist massenhaft. H. 143. Pyrola umbellata L. In Nadelwäldern um Lemberg und Krakau. Bess. Pr. 491. Im Tarnower Kr. bei Dabrowa, im Bochnier Kr. bei Nie- polomice. H. 144. Teesdalia nudicaulis R. Br. Im Flugsande bei Dabrowa im Tarnower Kr., im Bochnia, Wadowicer, Rzezower Kr., um Krakau. Herb. Addit. Nr. 58. 145. Nymphaea candida Presl. In stehenden Wassern im Bochnia und Wadowicer Kr. häufig. H. 146. Nuphar pumilum Sm. Im Bochnia Se nächst nodeprze in den Wassertümpeln bei den Ziegeleien von Debniki. 147. Aldrovanda vesiculosa var. Duriei 1 as, Im Wadowicer Kr. Herb. Spieil. Nr. 99. 148. Viola palustris L. Um Krakau bei Bronowice, im Lemberger Kr. bei Krzywezyce. Bess. Pr. 252. Im Walde von Tenczynek. H. 149. Viola uliginosa Schrad. Im Krakauer Gebiete bei Bronowice. Bess. Pr. 248. Bei Tonie. H, Im Lemberger Kr. Zaw. En. p. 170. 150. Viola arenaria DC. Im Flugsande bei Kobyerzyn im Wadowicer Kr. Im Bochnia Kr. bei Niepolomice. Im Tarnower Kr. bei Krzyz. Im Krakauer Gebiete bei Trzebinia. H. 151. Dianthus arenarius L. Im Flugsande im Bochnia Kr. bei Klay und Niepolomice, im Tarnower Kr. bei Stuczyn an der Weichsel. Im Lemberger Kr. Hölzl. 152. Elatine Alsinastrum L. Um Krakau. Bess. Pr. 481. In Wasser- gräben bei Klikowa nächst Tarnow. H. Im Lemberger Kr. Zaw. Fl. Lemb. 90. 153. Fadiola linoides Gmel. Im Lemberger Kr. bei Janow, bei Krakau. Bess. Pr. 182. Im Wadowicer Kr. bei Bödzow, im Flugsande bei Klikowa im Tarnower Kr. H. Dr. Herbich: [>11 =>] 454. Alchemilla arvensis Scop. Um Lemberg und Krakau. Bess. Pr. 180. Auf Sandfeldern im Tarnower Kr. bei Krzyz. H. 155. Sarothamnus vulgaris Wimm. Auf sandigem Haideboden im Bochnia und Lemberger Kr. Herb. Spicil. Nr. 119. 156. Genista germanica L. In Wäldern im Lemberger Kr. bei Wolka um Krakau. Bess. Pr. 850. Im Wadowicer Kr. bei Tyniec. H. III. Pflanzen des östlichen Gebietes. A. Pflanzen der podolischen Hochebene. 157. Eragrostis poaeoides P.B. Im Lemberger Kr. bei Janow. Herb, Spicil. N. 2. 158. Melica altissima L. Im Czortkower Kr. am Dnjester. Herb. Spicil. Nr. 1. 159. Sesleria rigeda Heuffel. Mit der Vorigen. Herb. Spicil. Nr. 4. 160. Stipa capillata L. Im Stanislawower Kr. Auf den Gypshügeln bei Wolezynec. Herb. Spieil. Nr. 6. 161. Andropogon Ischaemum L. Bei Lemberg. Bess. Pr. 87. Am Dnjester im Stanislawower Kr. bei Kudiscze, im Kolomea Kr. und in der Bukowina Herb. Fl. Bucov. 45. 162. Hlierochloa borealis R. et Sch. In der Bukowina und im Czort- kower Kr. Herb. Spicil. Nr. 7. 163. Veratrum nigrum L. In der Bukowina. H. Im Czortkower Kr. Bess. Pr. 430. 164. *Fritillaria Meleagris L. In der Bukowina. H. Im Kolomea Kr. Dr. Zacherl. Im Bızezany Kr. und bei Drohobycz im Samborer Kr. Zaw. En. p. 41. 165. Allium flavum L, Im Czortkower Kr. am Dnjester. Herb. Spieil. Nr. 13. 166. Allium paniculatum L. Mit dem Vorigen. H. 167. Allium rotundum L. Im Czortkower Kr. unter den Saaten bej Dublany. Herb. Spieil. Nr. 14. 168. *Leucojum vernum L. Im Lemberger Kr. bei Holosko. Zaw. En. 40. In der Bukowina und im Stanislawower Kr. H. 169. Asparagus tenuifolius Lamk. In der Bukowina und im Czort- kower Kr. am Dnjester. Herb. Spicil. Nr. 15. 170. Iris hungarica W.K. In der Bukowina und im Czortkower Kr. Herb. Spicil. Nr. 16. 171. *Crocus vernus All. In der Bukowina, im Stanislawower und Czortkower Kr. Herb. Spiceil. Nr. 17. *) Die mit * bezeichneten Pflanzen sind auch im subkarpathischen Hügellande und Solaquellen- Gebiete verbreitet. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 57 17%. *Kochia Scoparia Schrad. In der Bukowina und im Czortkower Kr. Herb. Fl. Bucov. 118. 173. *Atriplex mitens Rtsch. In der Bukowina, im Czortkower, Ko- lomea, Stanislawower und Stryer Kr. Herb. Fl. Bucov, 123. 17%. *Aristolochia Clematitis L. In der Bukowina, im Czortkower und Kolomea Kr. Herb. Fl. Bucoy. 132. 175. *Aster Amellus L. Im Lemberger Kr. bei Sklo. Bess. Pr. 1030. In der Bukowina, im Stanislawower Kr. bei Wolezynec. Herb. Fl. Bucoy. 143. 176. *Inula Helenium L. In der Bukowina. H. Im Brzezanyer Kr. bei Podhayce. Hölzl. 177. * Artemisia Absinthium L. Im Lemberger Kr. Zaw. Fl. Lemb. 154. In der Bukowina, im Czortkower, Kolomea und Stanislawower Kr. Herb. Fl. Bucov. 152. 178. *Artemisia austriaca Jacgq. Inder Bukowina, im Czortkower und Kolomea Kr. Herb. Fl. Bucov. 153. 179. Artemisia pontica L. In der Bukowina selten. Herb. Fl. Bucov. 153. Im Tarnopoler Kr. Zaw. En. 93. 180. Artemisia scoparia W.K. In der Bukowina, im Tarnopoler und Brzezanyer Kr. (Podolien).. Zaw. En. 98. An den Ufern des Dnjester im Kolomea Kr. und in der Bukowina bei Wasileu und Do:oschoutz. H. 181. *Achillea Ptarmica L. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 1058. Im Tarnopoler Kr. Zaw. En. 104. In der Bukowina, im Stryer Kr. im Weiden- gebüsche an der Swica. H. 182. Senecillis glauca Gärtn. Im Brzezanyer Kr. bei Burkanow. Zaw. En. 102. 183. "Senecio umbrosus W.K. Um Lemberg. Bess. Pr. 1029. Im Czort- kower Kr. bei Niwra am Sbrucz. Zipser. In der Bukowina. Herb. Fl. Bucoy. 165. 184. Senecio Doria L. Im Brzezanyer Kr. bei Burkanow. Zaw. En. 104. Im Czortkower Kr. bei Zalesezyki. Friedländer in Bess. Pr. 1023. 185. *Senecio paludosus L. Im Lemberger Kr. bei Laszki. Bess. Im Czortkower Kr. bei Zalesczyki. Friedländer in Bess. Pr. 1025. In der Bukowina und im Kolomea Kr. bei Roszniow an der Rybnica, im Stryer Kr. im Weidengebüsche an der Swica. H. 186. # Echinops sphaerocephalus L. Im Brzezanyer und Tarnopoler Kı. Zaw. En. 106. 187. Echinops Ritro. Mit dem Vorigen. Zaw. En. 106. 188. *Cirsium pannonicum Gaud. Auf Wiesen in der Bukowina. = Cnicus serratuloides. Im Lemberger Kr. bei Sklo. Bess. Pr. 980. Im Czort- kower Kr. Zipser. 189. Carduus hamulosus W.K. In der Bukowina. H. Ba. XI. Abhandl. 8 58 Dr. Herbich: 190. Jurinea mollis Rchb. In der Bukowina, im Kolomea und Brze- zanyer Kr. an den Ufern des Dnjester. H. 191. *Centaurea Scabios® ß. coriacea Koch. In der Bukowina und im Kolomea Kr. H. 192. * Xanthium spinosum L. In der Bukowina, im Czortkower, Kolo- mea, Starislawower und Stryer Kr. Herb. Spicil. Nr. 56. Um Lemberg selten. Tomaschek]. c. Vol. 9. p. 53. 193. #Scorzonera purpurea L. Um Lemberg. Zaw. Fl. v. Lemb. 49. Hölz]l. In der Bukowina. H. 194. Podospermum laciniatum DC. Im Brzezanyer und Tarnopoler Kr. Zaw. En. 91. Andrz. Rys. bot. p. 61. 195. Taraxacum serotinum Poir. Im Brzezanyer und Tarnopoler Kr. Zaw. En. 92. 196. Urepis sibirica L. Im Brzezanyer Kr. bei Zlotniki, bei Tarnopol. Zaw. En. 94. Im Czortkower Kr. bei Niwra am Zbrucz. Zipser. 197. Crepis foetida L. Um Lemberg. Bess. Pr. 955. Auf Steinhaufen in und um Lemberg. Zaw. Fl. v. Lemb. 136. 198. Phyteuma canescens W.K. In der Bukowina und im Czortkower Kr. H. 199. *Campanula bononiensis L. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 238. In der Bukowina, im Czortkower und Kolomea Kr. H. Um Lemberg bei Winniki. Zaw. Fl. v. Lemb. 120. 200. * Viburnum Lantana L. Im Brzezanyer, Tarnopoler und Czoit- kower Kr. Zaw. En. 38. Im Stanislawower und Kolomea Kr. am Dnjester, in der Bukowina am Dnjester bei Kirlibaba. H. 201. Asperula galioides ß. tyraica DC. An den Ufern des Dnjester in der Bukowina und im Üzortkower Kr.H. Im Brzezanyer und Kolomea Kr. am Dnjester. Hölzl. 202. Salvia nutans W.K. In der Bukowina, im Czortkower und Ko- lomea Kr. Salvia pendula. Bess. Pr. 41. 203. #Salvia sylvestris L. Im Lemberger Kr. bei Laezki. Bess. Pr. 37. In der Bukowina, im Czortkower, Kolomea, Stanislawower und Stryer Kr. H. 204. Salvia dumetorum Andrz. Im Czortkower Kr. Herb. Spieil. p. 11 et 19. 205. Dracocephalum austriacum L. Im Lemberger Kr. Z. Kosinski. und Schiwerek in Bess. Pr. 729. 206. Dracocephalum Ruyschiana L. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 730. Ich erhielt von meinem Freunde Hölzi ein bei Janow gesammeltes Exemplar. 207. *Marrubium vulgare L. Bei Lemberg. Za w. Fl. v. Lemb. 151. In der Bukowina und im Kolomea Kr. H. Aus dem Czortkower Kr. erhielt ich von Herrn Köhler eine Varietät mit niedrigem und nicht ästigem Stengel, gesam- melt auf der Steppe bei Polowce. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pilanzen. 39 208. FChaiturus Marrubiastrum Rehb. Bei Uniow und Uzkowice. Zaw. En. 72. In der Bukowina ,„ im Czortkower, Kolomea und Stanislawower Kr. H. 209. #Phlomis tuberosa L. In der Bukowina, im Kolomea Kr. bei Horo- denka, im Czortkower Kr. und auf den Dnjester-Inseln. H. Im Tarnopoler Kr. Zaw. En. 72. 210. Seutellaria alpinaL. An den Dnjester-Ufern bei Zalesczyki. Herb. Fl. Bucov, 237. Sceutellaria verna Bess. Pr. 733. 211. Seutellaria altissima L. An dem Dnjester-Ufer. Herb. Fl. Bucov. p- 238. An den Ufern dieses Flusses im Kolomea Kr. Hölz]. 212. #Scutellaria hastifolia L. Im Czortkower Kr. Friedländer in Bess.Pr. 735. Bei Sinoutz. Herb. Fl. Bucory. 239. 213. Ajuga Laxmanni Benth. Im Czortkower Kr. bei Dublany. Zipser. An den Ufern der Strippa bei Jaslowic. Köhler. Bei Zaleszezyki. Friedländer in Bess. Pr. 688. 214. Ajuga Chamaepitys Schreb. Im Czortkower Kr. bei Prylibeze und Dublany. Zipser. In der Bukowina auf der Hochebene am Dnjester. Herb. Fl. Bucoy. 241. 215. *Anchusa procera Bess. Rchb. Ic. XVIII. p. 62. t. 107. Im Czort- kower Kr. Zaw. En. 20. In der Bukowina im Hügellande des Pruth-, Sereth- und Suczawa-Thales. 216. *Anchusa Barrelieri Bess. Um Lemberg. Zaw. En. 20. Im Czort- kower Kr., in der Bukowina auf der Hochebene gegen den Dnjester und am rechten Ufer des Pruth. Harb. Fl. Bucov. 246. 217. * Echium rubrum Jacq. Im Brzezanyer, Tarnopoler und Czortkower Kr. Zaw. En. 22. in der Bukowina. H. 218. Lithospermum purpureo - coeruleum L. In der Bukowina und im Czortkower Kr. an den steilen Dnjester-Ufern. Herb. Fl. Bucov. 251. Im Brze- zanyer und Kolomea Kr. am Dnjester. Hölzl. 219. *Physalis Alkekengi L. In der Bukowina in Hohlwegen unter Ge- sträuchen. Herb. Fl. Bucoy. 257. In den östlichen Kreisen. Zaw. En. 28. 220. * Veronica austriaca Jacgq. In der Bukowina und im Czortkower Kr. bei Zalesezyki. Herb. Fl. Bucoy. 268. 221. *Veronica prostrata L. In der Bukowina, im Czortkower und Kolomea Kr. H. 222. Veronica incana L. Im Czortkower Kr. Herb. Spieil. Nr. 70. 223. *Eryngium campestre L. In der Bukowina, im Czortkower, Kolo- mea und Stanislawower Kr. H. 224. * Eryngium planum L. Bei Lemberg. Bess. Pr. 321. Im Stanisla- wower, Kolomea, Czortkower Kr. und in der Bukowina. H. 225. Trinia Henningiü Hoffm. In der Bukowina. H. Pimpinella dioica Sm. Bei Zalesczyki im Czortkower Kr. Friedländer in Bess. Pr. 375. 226. Peucedanum alsaticum L. In der Bukowina und im Czortkower Kr. an den steilen und felsigen Dnjester-Ufern. H. t 8* 60 Dr Herbich: 227. *Loranthus europaeus L. Um Lemberg. Zaw. En. 40. In der Bu- kowina. Herb. Stirp. rar. Nr. 60. 228. *Cornus masL. In der Bukowina. Unter Gesträuchen an den steilen Felsenufern des Dnjester im Czortkower, Kolomea und Stanislawower Kr. bei Kutiscie. Herb. Select. Nr. 12. 229. Jeibes nigrum L. Im Lemberger Kr. bei Leszenice. Bess. Pr, Am Dnjester und auf den Dnjester-Inseln in der Bukowina, im Uzortkower Kr., bei Ostrow und Halycz im Stanislawower Kr. H. 230. #Sieyos angulata L. Um Lemberg. Bess. Pr. 1478. In der Buko- wina und bei Tarnow. H. 231. Saxifraga Hireulus L. Auf Torfsümpfen bei Janow im Lemberger Kr. Bess. Pr. 493. 232. Sedum album L. Im Lemberger Kr. bei Romanow auf Muschel- kalkfelsen. Zaw. En. 55. 233. Clematis integrifolia L. In der Bukowina. H. Im Kolomea Kr. Hölzl. Im Czortkower Kr. Zipser. > 234. Adonis vernalis L. In der Bukowina, im Czortkower und Kolc- mea Kr. H. 335. Ceratocephalus orthoceras DC. In der Bukowina und im Czortko- . wer Kr. am Dnjester. H. 236. *.Helleborus purpurascens W.K. Bei Zalesezyki. J. Kosinski in Bess. Pr. 672. Unter Gesträuchen an den Dnjester-Ufern in der Bukowina und im Kolomea Kr., in Voralpenwäldern der Bukowina auf dem Ouschor. Herb. Fl. Bucov. 330. 237. *Arabis Turrita L. An den Dnjester-Ufern in der Bukowina und des Czortkower Kr. Herb. Fl. Bucov. 346. 238. Erysimum pallescens Herb. Fl. Bucov. 354. Auf Hügeln und an Strassengräben im Czortkower Kr. Zipser. 239. #Sisymbrium pannonicum Jacg. In der Bukowina. Zaw. En. 80. 240. #Sisymbrium Irio L. Im Tarnopoler, Brzezanyer Kr. Zaw. En. 80. In der Bukowina. H. 241. *Sinapis nigra L. Im Brzezanyer und Tarnopoler Kr. Zaw. En. 82. In der Bukowina. H. 242. Alyssum sawatile L. An den Dnjester-Ufern bei Zalesezyki. Herb. Spicil. Nr. 97. 943. *Lepidium Draba L. Um Lemberg. Bess. Pr. Im Czortkower Kr. bei Zalesczyki, im Kolomea Kr. bei Horodenka, in der Bukowina. H. 244. Lepidium perfoliatum L. Im Czortkower Kr. Zaw. En. 77. Bei Mosiuröwka. H. 245. *Buchdium syriacum R. Br. In der Bukowina. H. Bei Zalesezyki. 2. Kosinski in Bess. Pr. 774. 946. *Bunias orientalis L. Bei Lemberg. Bess. Pr. 773. In der Buko- wina, im Kolomea und Stanislawower Kr. H. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 61 247. *Isatis tinetoria L. Bei Zalesezyxi am Dnjester. Friedländer in Bess. Pr. 783. Bei Czernowitz am Pruth. Herb. Fl. Bucov. 365. 248. Arenaria graminifolia Schrad. Im Üzortkower und Kolomea Kr. und in der Bukowina an den hohen Dnjester-Ufern. H. 249. *Cerastium sylvatieum W. K. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 549. In der Bukowina. H. 250. Gupsophila altissima L. In der Bukowina am Dnjester. Herb. Fl. Bucoy. 383. 251. Gypsophila fastigiata Willd. Im Lemberger Kr. bei Lelechowka und Stawki. Bess. Pr. 499. 352. *Dianthus liburnieus Bartl. Im Czortkower Kr. Auf der Hoch- ebene bei Jaslowiec und Polowce. Köhler. In der Bukowina bei Strojestie. H. 253. *Dianthus Seguieri Vill. Im Czortkower, Brzezanyer, Kolomea und Stanislawower Kr. und in der Bukowina. H. 254. Silene chlorantha Ehrh. Im Lemberger Kr. bei Lelechowka, Janow. Bess. Pr. 516. Im Üzortkower Kr. und der in Bukowina au Dnjester. H. 255. Silene Pseudo- Otites Bess. Silene Otites P. Ledeb. In der Bukowina in den Gypstrichtern am Dnjester. H. 256. *Acer tataricum L. In der Bukowina und im Czortkuwer Kr. bei Babince am Dnjester. H. 257. #Polygala major Jacq. Bei Lemberg. Zaw. En, 84. In der Buko- wina bei Satulmare. H. 258. *Staphylea pinnata L. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 382. Im Ko- lomea und Czortkower Kr., in der Bukowina. H. 259. *Zuphorbia salieifolia Host. Im Czortkower Kr. bei Zalesezyki. Friedländer. In der Bukowina. H. 260. *Euphorbia lucida W. K. Im Brzezanyer und Tarnopoler Kr. Zaw. En.58. In der Bukowina. H. 261. Dictamnus Fraxinella Pers. An den Dnjester-Ufern in der Buko- wina, im Czortkower, Kolomea und Brzezanyer Kr. H. 262. Linum perenne L. Im Tarnopoler, Czortkower Kr. (Podolien). Zaw. En. 39. 263. Linum austriacum L. In der Bukowina. H. 264. Linum flavum L. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 385. Im Kolomea und Czortkower Kr. und in der Bukowina. H. \ 265. *Sorbus torminulis Crtz. In der Bukowina. Bess. En. p. 18. 266. Waldsteinia geoides Willd. Im Czortkower unp Brzezanyer Kr. am Strippa-Flusse. Z. Kosinski. Bei Zalesezyki. Friedländer in Bess. Pr.583. 267. *Prunus Chamaecerasus Jacq. In der Bukowina, im Kolomea Kr. im Stanislawower Kr. am Dnjester. Herb. Select. Nr. 32. Im Czortkower Kr. bei Niwra und Germaköwka am Sbrucz. Zipser. 268. *Cytisus austriaeus L. In der Bukowina, im Czortkower und Ko- lomea Kr. 62 Dr Herbich: 269. *Oytisus leucanthus W. K. Im Brzezanyer Kr. Bess. Pr. 875. Im Czortkower-Kr. Zipser. In der Bukowina. H. 270. Oxytropis pilosa D C. Am Dnjester in der Bukowina und im Kolo- mea Kr. H. Im Czortkower Kr. an der Strippa. Zipser. 271. *Astragalus Onobrychis L. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 882. Im Stanislawower, Kolomea und Czortkower Kr , in der Bukowina. H. 272. *Astragalus Cicer L. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 884. Im Brze- zanyer und Tarnopoler Kr. (Podolien). Zaw. En. 87. Im Czortkower Kr. Zipser. Im Kolomea Kr. und in der Bukowina. H. 273. Astragalus austriacus Jacqg. Am Dnjester in der Bukowina bei Kristiatek. H. 27%. Hippocrepis comosa L. Im Brzezanyer Kr. Herb. Spicil. Nr. 121. 275. Orobus albus Linn. fil. Im Czortkower Kr. bei Korolöwka, in der Bukowina. H. 2716. Orobus laevigatus W.K. Im Lemberger Kr. Bess. Pr. 854. 277. * Vieia pisiformis L. In der Bukowina, im Czortkower Kr. H. Im Kolomea und Brzezanyer Kr. Hölz]. B. Pflanzen des subkarpathischen Hügellandes und Solaquellen-Gebietes. 278. Poa dura Scop. In der Bukowina am Pruth. H. In den Karpathen. Friedländer in Bess. Pr. 109. 2719. Seirpus setaceus L. In der Bukowina bei Suczawa. H. 230. Seirpus triqueter L. Ia der Bukowina am Pruth. H. 281. Muscari racemosum Mill. In der Bukowina. H. 282. Salsola Kali L. Im Samborer Kr. bei Kolpiec in der Nähe von Salzquellen. Zaw. Fl. v. Lemb. 160. 283. Atriplex tatarica L. In der Bukowina am Pruth. H. 234. Lactuca quereina L. In Hainen am Pruth in der Bukowina. H, 2835. Echinops ewaltatus Schrad. In der Bukowina. H. 286. Specularia Speculum D C. ‚Auf den Feldern im Kolomea Kr. Zacherl. 287. Asperula galioides M.B. Auf der Hochebene Horaitza bei Laudon- falva in der Bukowina. H. 288. Elsholtzia eristata Willd. Bei Czernowitz. H. 289. Lycopus exaltatus Linn. fil. Im Brzezanyer und Tarnopoler Kr. (Podolien). Zaw. En. 4. Am Pruth in der Bukowina. H. 290. Anchusa strieta Herb. Fl. Bucoy. p. 246. Bei Terescheny. 291. Anchusa ochroleuca M.B. In der Bukowina bei Zurin am Wein- garten. H. 292. Lindernia pyxidaria Allion. Im Stanislawower Kr. am Dnjester und auf den Sandbänken und Inseln dieses Flusses bei Ostrow und Halycz.Herb. Select, Nr. 41. In der Bukowina bei Doroschoutz. H. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 63 293. Ferulago -sylvatica Rehb. Auf Wiesen und Bergwiesen in der Bukowina. H. 294. Glaueium luteum Scop. In der Bukowina sehr selten. H. 295. Thlaspi perfoliatum L. Auf Brachen bei Lenkoutz in der Bu- kowina. H. 296. Lepidium latifolium L. An den Ufern der Suczawa und des Pruth, in der Bukowina. H. 297. Alyssum minimum Willd. In der Bukowina bei Czernowitz. H. 298. Viola elatior Fries. In der Bukowina bei Czernowitz auf dem Cecina-Berge. H. 999. Hibiseus ternatus Cavanill. Auf Maisfeldern im Pruth-Thale in der Bukowina und im Kolomea Kr. Herb. Spicil. Nr. 111. 300. Euphorbia Gerardiana Jacq. Auf Hügeln bei Suczawa und im Steingerölle dieses Flusses bei Kostina. H. 301. Lythrum virgatum L. An Wassergräben im Weidengebüsche längs den Ufern des Pruth in der Bukowina und im Kolomea Kr. H. 302. Geum intermedium Ehrh. In der Bukowina und im Kolomea Kr. H. 303. Potentilla pratensis Herb. Flora 1855. p. 641. Auf Wiesen und Grashügeln in der Bukowina. H. 304. Potentilla patens Herb. Stirp. 87. Auf dem Cecina-Berge in der Bukowina. 305. Lathyrus Nissolia L. Im Weidengebüsche am Pruth in der Buko- wina und im Kolomea Kr. Herb. Spieil. Nr. 122. 306. Lathyrus hirsutus L. Unter Gesträuchen im Walde bei Horeza am Pruth in der Bukowina. H. C. Pflanzen der Ost-Karpathen. 307. Carex curvula Allion. In der Bukowina auf der Alpe Pietrile- Roseh. Auf den pokutischen Alpen. Herb. Spicil. Nr. 8. 308. Carex capillaris L. Auf der Alpe Ketschera Luczynska in der Bukowina. H. 309. Juncus triglumis L. Auf den pokutischen Alpen. Herb. Spicil. Nr. 11. 310. Herminium Monorchis R. Br. Auf subalpinen Wiesen in der Bu- kowina. H, 311. Arum orientale M. B. in Wäldern bei Suczawitza in der Bukowina auf dem Pareu-Reu. H. 312. Typha Schuttleworthii Koch. In der Bukowina im Bistritza-Thale. H. 313. Scheuchzeria palustris L. Lei Dorna in der Bukowina. H. 314. Alnus viridis D.C. Auf der Alpe Bystra im Stanislawower Kr. H. 315. Valeriana sambueifoia Mik. Im Bistritza- Ihale in der Bu- kowina. H. 316. Knautia longifolia Koch. Auf Voralpen in der Bukowina. H. 64 Dr. Herbich: 317. Erigeron macrophyllus Herb. In Voralpenthälern der Bukowina. 318. Buphthalmum cordifolium W.K. In den Karpathen der Bukowina, des Kolomea, Stanislawower und Stryer Kr. H. Bei Lemberg und im Brzezanyer Kr. Bess. Pr. 1063. 3 319. Achillea lingulata W.K. Aufder Alpe Suchard in der Bukowina. H. 320. Anthemis cespitosa Herb. Auf der Alpe Pietrile-Domnei in der Bukowina. 321. Doronicum Pardalinanches L. In Voralpenwäldern der Bukowina, dann im Kolomea, Stanislawower und Stryer Kr. H. 322. Doronicum caucasiumM. B. In der Bukowina auf der Alpe Pietrile- Domnei. H. 323. Arnica montana L. Auf Voralpen in der Bukowina und im Kolo- mea, Stanislawower und Stryer Kr. H. 32%. Ligularia sibirica Cass. Auf sumpfigen Wiesen durch das ganze Kirlibaba-Thal, auf den Voralpen der Luczyna am Kaina und Kokosz 3200‘ M.H. bei Iswor. Herb. Fl. Bucov. 162. Im Lemberger Kr. in den Sümpfen bei Janow. Hölzl. Bei Sklo. Tomaschek ]1. c. Vol. 9. p. 53. Auf der podolischen Hochebene. Zaw. En. 101. 325. Saussurea discolor DC. Auf Felsen im Thale des Kirlibaba-Baches in der Bukowina. H. 326. Cörsium paueiflorum Sprg]l. In Voralpenwäldern der Bukowina und der pokutischen Alpen im Stanislawower und Stryer Kr. H. Var. «- lyrati- folium. Auf Voralpenwiesen in der Tatarka bei Kirlibaba und im Kolomea Kr. im Czeremose-Thale bei Konjatin, Hrynowa. H. 327. Leontodon pyrenaicus ß. aurantiacus Koch. Auf den pokutischen Alpen, Tomnatik Bombiwski 6300° M.H. Herb. Spicil. Nr. 52. 328. Scorzonera rosea W. K. Auf Voralpen in der Bukowina, im Kolomea, Stanislawower und Stryer Kr. H. 329. Phyteuma nigrum Schmidt. Auf Voralpenwiesen in der Bu- kowina. H. 330. Campanula carpatica L. In der Bukowina auf der Alpe Pietrile- Domnei, bei Kirlibaba massenhaft H. 331. Gentiana prostrata Haenke. Auf den pokutischen Alpen Herb. Spicil. Nr. 60. 332. Eritrichium nanum Schrad. In der Bukowina auf der Alpe Pietrile-Domnei. H. 333. Veronica petraea Baumg. Auf den pokutischen Alpın Dschem- bronja. Herb. Spicil. Nr. 68. | 334. Tozzia alpina L. In den Karpathen. Friedländer in Bess. Pr. 748. Auf Voralpen des Samborer Kr. auf dem Pikoi (oder Pikui). Zaw. En. 74. 335. Melampyrum saxosum Baumg. M. sylvaticum «&. pietum Herb. Fl. Bucov. 275. In Voralpenwäldern , massenhaft. H. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 65 336. Primula acaulis Ja@q. In Wäldern der Karpathen des Kolomea Kr. Zacherl. E72 337. Cortusa pubens Schott et Kotschy. €. Matthioik Herb. Fl. Bucov. 283. In subalpinen Thälern und auf der Alpe Pietrile-Domnei. 338. Arctostaphylos offieinalis Wimm. et Grab, Im Moldawa- Thale bei Briasa. H. 339. Rhododendron myrtifolium Schott et Kotschy. Auf den poku- tischen Alpen bis auf 4900°M. H. Herb. Spicil. Nr. 74. 340. Laserpitium alpinum W.K. Auf den pokutischen Alpen auf dem Tomnatik 6300°M. H. Herb. Spicil. Nr. 81, Bess. Pr. 1213. 341. Heracleum simplieifolium Herb. Il, Bucov. 302. 342. Sedum hispanicum L. In der Bukowina im Bistritza - Thale, im Kolomea Kr. im Czeremosz-Thale bei Stebny, Usezyriki. H. 343. Sawifraga luteo-viridis Schott etKotschy. In der Bukowina auf der Alpe Rareu, Zapul. S. Lapeyrousi Herb. Stirp. 72. 344. Saxifraga stellaris L. In der Bukowina-im Bistritza-Thale. H. 345. Ohrysosplenium oppositifolium, L. Auf der Alpe Suchard an der Föntina-retsch. Var. minor. Auf den pokutischen Alpen. Ch. glaciale Fuss nach einem von Herrn Stur erhaltenen Originalexemplare. 346. Ranunculus carpathieus Herb. In der Bukowina und im Stanisla- wower Kr. bei Manjawa. 347. Aconitum Anthora L. Auf Alpen und Voralpen in der Bukowina.H. 348. Corydalis capnoides Koch. In den südlichen subalpinen Thälern der Bukowina. H. | | . 349. Nasturtium pyrenaicum R.B. In der Bukowina. H. 350. Draba stellata Jacq. In der Buköwina auf der Alpe Suchard. H, 351. Viola heterophylla Bertol. In der Bukowina in Voralpenthälern und auf Alpen. H. 352. Dianthus barbatus L. Auf Berg- und Voralpenwiesen in der Buko- wina, im Kolomea, Stanislawower und Stryer Kr. H. ‚353. Silene dubia Herb. In Voralpenthälern der Bukowina. 354. Silene Zawadzkiü Herb. Auf Alpen und Voralpen der Bukowina. 355. Hyperieum Richeri Vill. Auf der Kuppe des Dschumaleu in der Buköwina. Auf den pokutischen Alpen. Herb. Spicil. Nr. 112. 356. Euphorbia earniolica Jacq. In Voralpenwäldern in der Bukowina und im Stanislawower Kr. Herb. Select. 30. 357. Spiraea ulmifolia Scop. In Voralpenthälern in der Bukowina, im Kölomea, Stanislawower und Stryer Kr. H. 358. Spiraea oblongifoia W.K. In Voralpenwäldern der Bukowina. H, 359. Anthyllis Vulneraria P. rubriflora. Im Bistritza-Thale bei Tschka- neschti. H. 360. Orobus subalpinus Herb. Mit der Vorigen. Bd. XI. Abhandl. 9 66 Dr. Herbich: IV. Pflanzen, welche sowohl"in den West- als Ost-Karpathen vorkommen. 361. Poa laxa Haenke. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. 362. Poa alpina L. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. 363. Poa sudetica Haenke. Tatra, Bukow. 364. Sesleria disticha Pers. Tatra, pokut. Alp. 365. Avena versicolor Vill. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. 366. Phleum alpinum L. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. 367. Carex atrata L. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. 368. Carex ornithopoda Willd. Piennin., Tatra, Bukow. 369. Carex fuliginosa Schkhr. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. 370. Eriophorum capitatum Host. Tatra, Bukow. 371. Juneus trifidus L. Beskid., Tatra, pokut. Alp, Bukow. 372. Luzula maxima DC. Beskid., Tatra, Subalpinen des Stryer und Stanislawower Kr., pokut. Alp., Bukow. 373. Luzula spicata DC. Tatra, Bukow. 374. Luzula spadicea DC. Beskid., Tatra, pokut. Alp. 375. Allium ursinum L Beskid., Tatra, Piennin., Karpath. des Samborer Kr., Buköw. Auch im Czortkower Kr. am Sbrucz. Lenz. 376. Allium Victoralis L. Beskid., Tatra, Bukow. 377. Allium sibirieum Willd. Tatra, pokut. Alp., Bukow. 378. Streptopus ampleaifolius DC. Beskid., Tatra, Piennin, Bukow. 379. Orchis globosa L. Beskid., Tatra, Subalp. des Stanislawower Kr. Bukow. Auch auf der podolischen Hochebene des Brzezanyer Kr. Hölzl]. 380. Gymnadenia albida Rich. Beskid., Tatra, Bukow. 3831. Gymnadenia viridis Rehb. Tatra, Piennin., Bukow. 382. Tazxus baccata L. Tatra, Fiennin.. Bukow. 383. Juniperus nana Willd. Beskid., Tatra, Subalpin. des Stryer und Stanislawower Kr., Bukow., pokut. Alp. \ 384. Pinus Cembra L. Tatra, Subalp. des Stryer und Stanislawower Kr. 385. Pinus Mughus Scop. Beskid., Tatra, Subalpin. des Stryer und Stanislawower Kr., pokut. Alp. 386. Betula pubescens Ehrh. Beskid., Tatra, Piennin., Subalpin. des Samborer, Stryer, Stanislawower und Kolomea Kr., Bukow. 387. Salix retusa L. Tatra, pokut. Alp. 388. Salix herbacea L. Mit der Vorigen. 389. Salix reticulata L. Mit den Vorigen. 390. Polygonum viviparum L. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. 394. Rumex alpinus L. Beskid., Tatra, Subalpin. des Samborer, Stryer, Stanislawower Kr., pokut. Alp., Bukow: Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflänzen. 67 392. Rumex scutatus ß hastifolius. Tatra, Piennin., Bukow. 393. Rumex arifolius Allion. Beskid., Tatra, Bukow. 394. Thesium alpinum L. Beskid., Tatra, Bukow. 395. Daphne Oneorum L. Piennin., Kalkhügel im Zolkiewer Kr. 396. Valeriana tripteris L. Beskid., Tatra, Subalpin. des Stanislawower Kr., Jurakalkthäler im Krakauer Gebiet, 397. Adenostyles albifrons Rehb. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. 398. Adenostyles alpina Bluff. Tatra, pokut. Alp., Bukow. 399. Homogyne alpina Cass. Beskid., Tatra, Piennin., Subalpin. des Samborer, Stryer, Stanislawower Kr., pokut. Alp., Bukow. 400. Aster alpinus L. Tatra, Bukow. 401. Gnaphalium norvegieum Gunn. Beskid., Tatra, Piennin., Subalpin. des Stryer, Stanislawower Kr., pokut. Alp., Bukow. 402. Gnaphalium supinum L. Beskid., Tatra, pokut. Alp. 403. Gnaphalium Leontopodium L. Tatra, Bukow. 404. Chrysanthemum rotundifolium W.K. Beskid., Tatra, Subalpin. des Stryer, Stanislawower Kr., pokut. Alp., Bukor. 405. Doronicum austriacum Jacgq. Beskid., Tatra, Bukow. 406. Aronicum Clusii Koch. Tatra, pokut. Alp. 407. Cineraria aurantiaca Hoppe. Tatra, Bukow. 408. Senecio carpathicus Herb. Tatra, pokut. Alp. 409. Senecio cordatus Koch. Beskid., Tatra, pokut, Alp., Bukow. 410. Senecio subalpinus Koch. Beskich Tatra, Piennin., Subalpin, des Stryer, Stanislawower Kr., pokut. Alp., Bukow. 411. Cörsium eriophorum Scop. Tatra, Piennin. In der Bukowina in den Karpathen und im Hügellande. 412. Cirsium Erisithales Scop. Beskid., Piennin., Subalpin. des Sta- nislawower und Kolomea Kr. Auf der podolischen Hochebene bei Lemberg. Bess. Im Brzezanyer Kr. Hölzl. 413. Cirsium heterophyllum All. Tatra, Bukow. 414. Carduus Personata Jacq. Beskid., Tatra, Piennin., Subalpin. des Stryer, Stanislawower, Kolomea Kr., Bukow. 415. Carduus defloratus L. y. glaucus. Beskid., Tatra, Piennin., Bukow. 416. Huypochoeris uniflora Vill. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. 417. Mulgedium alpinum Less. Beskid., Tatra, Subalpin. des Stryer, Stanislawower Kr., pokut. Alp., Bukow. 418. Crepis Jacquinü Tausch. Tatra, Bukow. 419. Crepis grandiflora Tausch. Tatra, Bukow. 420. Hieracium aurantiacum L. Beskid., Tatra, Subalpin. des Stryer und Stanislawower Kr., pokut. Alp., Bukow. o 424. Hieracium villosum Jacgq. Tatra, Bukow. g* 68 Dr. Herbich: 429. LHhieracium alpinum L. Fe Tatra, pokut. Alp., Subalpin. des Stanislawower Kr., Bukow. BR Hieracium prenanthoides Vill. Tatra, pokut. Alp., Bukow. 124. Campanula cespitosa Scop. €. pusilla Wahlb. Carp. Beskid., Tatra, pokut Alp., Bukow. 425. Lonicera nigra L. Beskid., Tatra, Bukow. 426. Galium pusillum L. Beskid., Tatra, Bukow. 427. Stachys alpina L. Beskid., Tatra, Piennin., Bukow. und in den Jurakalkthälern des Krakauer Gebietes. 428. Symphytum eordatum W. K. Im Samborer Kr. bei Borynia auf dem Pikoi. Zaw. En. %1. Im Pienninen-Gebirg, im Stanislawower Kr. unter Gebüschen, in den Subalpinen bei Porchy und in der Bukowina. H. 429. Verbaseum phoeniceum L. Um Lemberg. Zaw. En. 2%7. Auf Wiesen der podolischen Hochebene im Kolomea Kr. Am Dnjester und auf den Dnjester-Inseln in der Bukowina und im Czortkower Kr. H. 430. Swertia perennis L. Tatra, Bukow. Auf der podolischen Hoch- ebene im Lemberger Kr. bei Janow. Bess. Pr. 295. 31. Gentiana acaulis L. Tatra, Bukow. 432. Gentiana punctata L. Tatra, pokut. Alp. 433. Polemonium coeruleum L. Tatra, Bukow. 434. Veronica urticaefolia L. Tatra, Piennin., Subalpin. des Stryer, Stanislawower und Kolomea Kr., Bukow. 435. Veronica sawatilis Jacq. Tatra, Bukow. 436. Veronica alpina L. Tatra, Bukow. 137. Melampyrum sylvatieum L. . Beskid., Tatra. pokut. Alp., Bukow. 433. Pedicularis foliosa L. Tatra, Bukow. 439. Pedicularis comosa L. Tatra, Bukow. 440. Euphrasia salisburgensis Funk. Tatra, Bukow. 441. Pinguieula alpina L. Tatra, Bukow. 442. Androsace lactea L. Tatra, Bukow. 443. Soldanella alpina L. Beskid., Tatra, auf den Sükaiiäiei des Samborer, Stryer, Stanislawower, Kolan aa Kr., Bukow. 444. Meum Mutellina Gärtn. Beskid., Tatra, pokut. Alp. 445. Bupleurum longifolium L. Tatra, Piennin., Bukow. 446. Ribes alpinım L. Beskid., Tatra, Piennin., Bukow. und in Jura- kalkthälern des Krakauer Gebietes. 4471. Rhodiola rosea L. Beskid., Tatra, pokut. Alp. 448. Sedum atratum L. Tatra, pokut. Alp. 449. Sedum annuum L. Beskid., Tatra, Bukow. 450. Sempervivum montanum L. Beskid., Tatra, Bukow. 451. Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 69 Sempervivum härtum L. Piennin., Bukow. Auf Kalkfelsen im Bochnia, Wadowicer Kr. und um Krakau. 452. Bukowina. 453. 454. 455. 456. 457. 458. Saxifraga Aizoon Jacq. Beskid., Piennin., Tatra, pokut. Alp,, Saxifraga bryoides L. Tatra, pokut. Alp. Saxifraga controversa Sternb. Tatra, Bukow. Saxifraga carpatüica Rehb. Tatra, pokut. Alp. Atragene alpina L. Tatra, Piennin., Bukow. Ranuneulus aconitifolius L. Beskid., Tatra, pokut. Alp., Bukow. Anemone narceissiflora L. Beskid., Tatra, pokut. Alp. und aus der podolischen Hochebene im Tarnopoler und Brzezanyer Kr. 459. 460. 461. Delphinium elatum ID Tatra, Bukow. Aconitum Napellus L. Tatra, pokut. Alp., Bukow. Aconitum Napellus ö. neomontanum. Beskid., Tatra, Subalpin. des Stryer, Stanislawower, Kolomea Kr., Bukow. 462. Aconitum variegatum L. Beskid., Tatra, Bukow. und im Lemberger Kr. bei Grodek. H. 463. 464. 465. 466. 467. Arabis alpina L. Beskid., Tatra, Piennin., Bukow. Arabis Halleri L. Beskid., Tatra, Bukow. Bei Krakau. Alyssum medium Host. Piennin., Bukow. Helianthemum alpestre Rehb. Tatra, Bukow. Viola alba Bess. In den Karpathen des Jasloer Kr. Bess. Pr. 251. In der Bukowina auf dem Cecina-Berge. H. Bei Lemberg. Hölzl. 468. 469. Domnei. H. 470. 471. Viola Liflora L. Beskid., Tatra, Bukow. Viola lutea Smith. Tatra, Bukow. auf der Kalkalpe Pietrile- Viola alpina Jacgq. Tatra, Bukow. Sagina saxatilis Wimm. Beskid., Tatra, pokut. Alp. In der Bukow. auf der Alpe Pietrile-Rosch. H. 472. Bukowina. &713. 474. 475. 476. #71. Moehringia muscosa L. Beskid., Tatra, Piennin., pokut. Alp., Dianthus plumarius L. Tatra, Piennin. Bukow. Silene italica Pers. Piennin., Bukow. Silene quadrifida L. Tatra, pokut. Alp., Bukow. Stellaria cerastoides L. Tatra, pokut. Alp. Empetrum nigrum L.. Beskid., Tatra, Subalpin. des Stryer und Stanislawower Kr., pokut. Alp.. Bukow. 478. 419. Epilobium alpinum L. Beskid.. Tatra, pokut. Alp., Bukow. Circaea alpina L. Beskid., Tatra, Piennin., Subalpin. des Stryer Stanislawower, Kolomea Kr., Bukow. und in Wäldern bei Krakau und Lemberg. 70 Dr. Herbich: Die Verbreitung der in Galizien wildwachsenden Pflanzen. 480. Rosa alpina L. Beskid., Tatra, Piennin., Subalpin. des ie wower, Kolomea Kr., Bukow. 481. Rosa pyrenaica Gouan. Beskid., Bukow. 482. Dryas .octopetala L. Tatra, Bukow. 483. Geum montanum L. Beskid., Tatra, Bukow. 484. Potentilla aurea L. Beskid., Tatra, Subalpin. des Stryer, Stanis- lawower Kr., pokut. Alp., Bukow. 485. Seren chamaedryfolia L. Piennin. In der Bukow. auf dem Berge Hrebenestie im Thale des Bialy Czeremosz. Ichthyologische Mittheilungen. Von Franz Steindachner. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. Jänner 1861. I Ueber Holocentrum caudimaculatum Rüpp. Neue Wirbelth. von Abyssinien — Hol. spinifer Rüpp. Atl. zur Reise im nördlichen Africa, Fische, pag. 86 tab. 23 fig. 1 (mec Rüpp. Neue Wirbelthiere). In Rüppel’s Atlas zur Reise im nördlichen Africa, Abtheilung der Fische, findet man auf Tafel 23 fig. 1 unter dem Namen Holoe. spinifer eine Abbildung von Holoc. caudimaculatum Rüpp. N. Wirbelth., nach welcher Günther in seinem „Catalogue of the Acanth. Fish. in the collect. of the Brit. Museum“ pag. 41, Rüppel’s kurze Beschreibung dieser Art durch Angabe der relativen Körperhöhe, der Länge der Caudale, des dritten Analstachels ete. ergänzt zu haben scheint. Da ich in die Genauigkeit der Rüppel’schen Abbildungen überhaupt keinen Zweifel setze, die, wie bekannt nach dem Leben mit grosser Sorgfalt ausgeführt wurden, so glaube ich den Grund einiger nicht unbedeutender Verschiedenheiten, welche sich aus der Vergleichung zweier wohlerhaltener Exemplare dieser Species mit der oben erwähnten Abbildung und Beschreibung ergaben, in Altersverschiedenheiten suchen zu müssen und versuche in den nachfolgenden Zeilen eine voll- ständigere Beschreibung von Holoc. caudimaculatum zu geben, als es die bisher veröffentlichten sein dürften: Die Höhe des Körpers ist an jungen Individuen 5Y,mal, an alten nicht ganz ömal in der Totallänge des Fisches enthalten. Die obere Profillinie des Kopfes ist schwach convex. Die Länge des Kopfes gleicht nach Rüppel’s Abbildung und Günther’s Beschreibung der Körperhöhe; erstere ist jedoch an ausgewachsenen Individuen etwas geringer als letztere und circa 3Yzmal in der Totallänge enthalten. Der Durchmesser 72 F. Steindachner: des Auges verhält sich zur Kopflänge wie 1:4 oder zu 4'/, die Entfernung der Augen von einander zur Länge des Augendurchmessers wie 3:4 oder wie 4:8. Der hintere Vordeckelrand ist sehr schwach bogenförmig gekrümmt, und hat eine nahezu verticale Lage (genau gemessen ist das untere Ende des hinteren Präoperkelrandes etwas weiter nach vorne gerückt als das obere Ende desselben). Der grosse Stachel am Winkel des hinteren Vor- deckelrandes ist an jüngeren Individuen stets kürzer als der Durchmesser des Auges; an sehr alten Exemplaren dagegen übertrifft die Länge des Präoperkel-Stachels den Augendurchmesser um % der Länge des letzteren. Die Zähnchen am hinteren Vordeckel- rande sind um so kleiner uud näher an einander gerückt, je mehr sie sich von dem grossen Vordeckelstachel entfernen, fallen übrigens an alten Individuen ganz aus und lassen fast gar keine Spur ihrer früheren Existenz zurück. Die beiden grösseren glatten Zähne, welche etwas ober- halb der halben Höhe des hinteren Kiemendeckelrandes stehen, vereinigen sich öfters im höheren Alter in ihrer ganzen vorderen Längenhälfte nnd bilden einen einzigen Zahn mit getheilter Spitze. Aehnliches geschieht mit den kleinen Zähnen, welche oberhalb der grösseren Deckelzähne stehen und von letzteren durch einen halbmondförmigen Einschnitt getrennt sind. Die unterhalb der grossen Kiemendeckelzähne stehenden Zähne des Operkulum’s endlich verschwinden im höheren Alter gänzlich. Rüppel und Günther nehmen den Mangel der Suboperkelzähne gleichsam als einen der Artcharaktere von Hol. caudimaculatum an; dieses ist aber unrichtig, denn an einem sechs Zoll langen Individuum dieser Art, welches von Amboina eingesendet wurde, zähle ich 13 Zähne am Suboperkel, während sie an einem viel älteren zehn Zoll langen Exemplare fehlten. (Auch bei Holoe. leo Cuv. Val. = #Holoc. spiniferum Forsk. Rüppel fehlen an alten Individüen die Suboperkelzähne, wie schon C. V. in der Histoire natur. des Poiss. bemerkten und ich selbst an zwei Exemplaren dieser Art beobachtete.) Clavicula und Scapula scheinen stets ungezähnt zu sein; die Supra- scapula dagegen ist nur alten Individuen am hinteren Rande nicht bezahnt. Die Zähne am unteren Rande des vordersten Suborbitalknochens, insbesondere der erste und letzte Zahn desselben, zwischen welchen in der Regel 3—5 kleinere stehen, sind viel stärker und grösser als die an den übrigen Suborbitalknochen, plattgedrückt und _mit breiter Basis und stumpfer nach hinten gekrümmter Spitze versehen. An alten Individuen theilen sich diese beiden so eben erwähnten grossen Suborbitalzähne in zwei Spitzen. Der obere Rand der Nasenhöhle trägt einen ziemlich grossen Zahn. Zwischen den Unteraugenrandknochen und dem unteren Rande des Vordeckels liegen fünf, längs der Seitenlinie 41 Schuppenreihen. Der stache- lige Theil der Dorsale ist niedriger als der weichstrahlige Theil derselben Ichthyologische Mittheilungen. 08 Flosse. (Dasselbe ist auch zuweilen bei Holoc. leo Cuv. der Fall, wie aus Bleeker’s Beschreibung dieser Species in dem 7. Bande der Natuurk. Tijdsch. v. Ned. Indie p. 355 zu entnehmen ist.) Unter den eilf Stacheln der Dorsale erreicht der vierte die grösste Höhe, welche an den beiden von mir untersuchten Exemplaren % der grössten Körperhöhe gleicht. Unter den getheilten Strahlen derselben Flosse ist der dritte am höchsten und nicht ganz zweimal in der grössten Körper- höhe enthalten. Nach Rüppel’s Abbildung ist die Caudale von Hol. caudi- maculatum am hinteren Rande nur sehr wenig, an den beiden im Wiener Museum aufbewahrten Exemplaren dagegen sehr tief (wie bei Hol. leo) eingeschnitten. Die Lange der Caudale ist an eben diesen Exemplaren kaum 5% mal in der Totallänge enthalten, während dieselbe nach Rüppel’s Ab- bildung nur ?/s der Totallänge beträgt. Ebenso verschieden ist die Länge des dritten Analstachels bei den einzelnen Exemplaren dieser Art. Während dieselbe nach Rüppel sich zur Totallänge wie 1 :4'/a verhält, beträgt sie an den von mir untersuchten Exemplaren mehr als den fünften Theil der Gesammtlänge des Fisches. Die Länge der Ventrale ist 5mal, die der Pectorale 5'%mal in der Totallänge enthalten. Die Körperfarbe ist nach Rüppel’s Angabe im Leben zinnoberroth mit Metallschimmer; an den im Wiener Museum aufbewalırten Spiritus- exemplaren bemerkt man einen blassrothen longitudinalen Streifen längs jeder der vier oberen Schuppenreihen des Körpers. Jede Schuppe ist ausserdem an ihrem freien hinteren Rande mit einem silberfarbigen, vertikalen Saume ver- sehen. Hinter dem Ende der Dorsale liegt am oberen Rande des langen Schwanzstieles ein grosser silberfarbner Fleck, der Rüppel’s Angabe zu- folge nach dem Tode verschwinden soll. An den beiden von mir untersuchten Exemplaren jedoch, von denen das grössere schon 18 Jahre lang im Spiritus liegt, ist dieser Fleck noch ganz gut zu erkennen. - Die bisher bekannten Fundorte dieser Art sind das rothe und das indische Meer, sowie der indische Archipel um Amboina. Vielleicht ist Dr. Bleeker’s Holoc. leonoides nichts anderes als ein Hol. caudimaculatum, dessen Schwanzfleck im Tode erloschen ist; leider ist Bleeker’s Beschreibung etwas zu kurz und zu allgemein gehalten (siehe Bleeker’s Verhandel. v. het. Batav. Genotsch. Band XXII, Percoiden, pag. 54), als dass man Holoe. leonoides bestimmt mit Holoe. caudimaculatum vereinigen könnte. II. Myripristis maculatus nov. spec. Die Totalgestalt des Fisches ist oval, compress. Die grösste Leibes- höhe, welche vor den Beginn der Rückendosse fällt, ist 2!%smal, die Kopf- länge 4mal in der Totallänge enthalten. Das Auge ist gross und rund; seine ßd. XI. Abhandl. 10 «A F. Steindacehner: Länge gleicht %, die geringste Entfernung beider Augen %ıs der Kopf- länge. Die Mundspalte hat eine sehr schiefe Stellung. Die Zwischenkiefer, Gaumenknochen und der Vomer sind nur mit sehr feinen Bürstenzähnen besetzt; die Unterkiefer dagegen tragen ausserhalb der zahlreichen Reihen von Sammtzähnen zu jeder Seite der Symphyse ein kleines rundes Packet konischer Zähne, welche sehr kurz aber dick sind. Die Zunge ist zahnlos. An der vorderen Aussenseite der Kiefer (bei geschlossenem Munde) bemerkt man vier in einem Vierecke stehende Poren, von denen die beiden oberen zwischen den beiden Packetchen konischer Zähne liegen. Der hintere Rand des Oberkiefers ist zahnlos; er reicht fast so weit als das Auge selbst zurück, welches mit den drei ersten Viertheilen seiner Länge in der vorderen Kopf- hälfte steht. Die Suborbitalknochen sind an ihrem oberen und unteren freien Rande fein gezähnt. Der hintere Rand des Präoperkels hat eine vertikale Se Die Zähnchen des hinteren und unteren Vordeckelrandes werden desto grösser, -je mehr sie sich dem hinteren stark abgerundeten Winkel des Vordeckels nähern; übrigens sind die Zähnchen des unteren Randes im Ganzen stärker entwickelt als die des hinteren Präoperkelrandes, der an seiner oberen Längenhälfte fast nur scharf ausgerandet erscheint. Die Crista des Vor- deckels ist äusserst schwach bezahnt. Der Kiemendeckel ist zweimal so lang als breit und trägt an seinem hinteren Rande etwas oberhalb seiner Längen- mitte einen grösseren plattgedrückten Zahn, oberhalb dessen nur mehr 5—6 Zähnchen stehen. Der unterhalb des grösseren Kiemendeckelzahnes liegende Theil des hinteren Randes ist deutlich gezähnt und zwar gegen seine Mitte zu stärker als in der nächsten Nähe des unteren Kiemendeckel- winkels und des grossen Deckelzahnes. Das Suboperculum träet (an dem von mir untersuchten Exemplare wenigstens) nur am untersten Drittel. des hinteren Randes, das Interoper- culum längs des ganzen unteren Randes kleine spitzige Zähnchen. Von den Knochen des Schultergürtels ist die Suprascapula am ganzen hinteren Rande, die Scapula nur an den beiden oberen Längendritteln des- selben und die Clavicula an dem oberhalb der Pectorale gelegenen Theile des hinteren Randes fein gezähnt. Die Oberseite des Kopfes ist mit zahlreichen platten nee geziert ; zu jeder Seite des Scheitels liegen derer 5—6, von welchen mehrere gegen das hintere Ende zu sich verästeln. Die Seitenlinie läuft über 29 Schuppen- reihen; oberhalb der Seitenlinie liegen 2'/ „ unterhalb derselben 6'/ Schuppen- reihen. Der Kopf selbst trägt nur an den Wangen, und zwar zwischen dem hinteren Oberkieferrande und der Vordeckelerista, drei Reihen Schuppen von mässiger Grösse. Die Schuppen des Leibes sind bedeutend grösser als die der Wangen; die grössten derselben erreichen eine Länge von % der Körper- höhe. Die Dorsale ist- durch den tiefen Einschnitt hinter dem:10. Flossen- stachel in zwei fast gleich lange Hälften getheilt. Die Zahl der BDorsal- Ichthyologische Mittheilungen. 75 stacheln beträgt im Ganzen eilf. Der erste derselben ist noch einmal so lang als der letzte Stachel der vorderen Dorsalhälfte und etwas mehr als viermal in der grössten Körperhöhe enthalten. Der vierte Stachel ist der längste von allen und misst nicht ganz %% der Körperhöhe ; der erste Stachel der zweiten Dorsalhälfte erreicht eine Länge, welche der des vierten letzten Stachels der ersten Dorsalhälfte gleicht. Auf ihn folgt ein gegliederter aber ungetheilter Strahl und dreizehn gegliederte und getheilte Strahlen ,: von denen der zweite der längste der ganzen Dorsale ist und die halbe Körper- höhe erreicht. Der hintere Rand der Dorsale ist schwach verkehrt S-förmig: gekrümmt. Die Anale hat fast dieselbe Ausdehnung und Höhe wie der zweite Theil der Dorsale, welcher er gegenüber liegt. Von den vier Analstacheln ist der vierte der längste (= % der Körperhöhe), doch der dritte der stärkste (fast noch einmal so stark als der darauf folgende vierte). Der längste Strahl der Anale ist der erste getheilte Strahl, das ist der sechste der ganzen Flosse. Die Caudale ist am hinteren Rande tief eingeschnitten, die dadurch entstehenden Loben sind abgerundet. Die Länge der Caudale gleicht %7 der Körperlänge. Sie enthält im Ganzen siebzehn getheilte und vier ungetheilte gegliederte Strahlen und sieben Randstacheln. Die Länge der Pectorale gleicht /% der Totallänge, die Ventrale ist etwas kürzer als die Pectorale. Die Körperfarbe ist an dem Spiritusexemplare goldgelb (im Leben . ..2). Die Innenseite der überhäuteten Pectoralbasis ist schwarz. Hinter der Scapula und dem oberen Theile des Humerus liegt ein grosser dunkler Fleck. Er entsteht durch die dunkelweingelbe Färbung und die bräunlichschwarze Einsäumung der vier bis fünf ersten Schuppen der drei unterhalb der Seitenlinie liegenden Schuppenreihen. 9210 3/18: SAT als NV. 171. :Be2132 C. 3/2/17/2/3- III, Cirrhitichthys graphidopterus Blkr. Nat. T. Ned. Ind. IV. p. 106. . In der Aussenreihe der Unterkieferzähne steht etwas vor halber Unter- kieferlänge ein grosser Hundszahn, auf welchen nach hinten einige kleinere, an Grösse allmälig abnehmend, folgen. Die Zahl der ungetheilten unteren Pectoralstrahlen ist bald sechs, bald sieben, und es ergibt sich hieraus folgende Formel für die Pectoral- strahlen: P. 1/6/7 oder 1/7/6. 10 ch 16 . Steindachuner: IV. Ueber Cuv. Valenciennes Genera Mesoprion und Diacope. Rüppel, Agassiz, Bleeker und andere Ichthyologen vereinigen Cuv. Valenc. Genera Mesoprion und Diacope (= Genyoroge Cantor) zu -einem einzigen Geschlechte, welches sie bald Mesoprion, wie z. B. Agas- siz, Bleeker, bald Diacope wie Rüppel nennen, indem sie und zwar mit Recht das Vorhandensein oder den Mangel eines grösseren oder kleineren Knorrens am Interoperculum als keinen triftigen Trennungsgrund zwischen diesen beiden von Cuvier aufgestellten Geschlechtern anerkennen. Nichts desto weniger glaube ich das Genus Mesoprion Bleeker’s oder .Diacope im Sinne Rüppel’s und zwar nach dem bisher ganz unberücksichtigten Vorhandensein oder Mangel einer Zahnbinde auf der Zunge in zwei Ge- schlechter trennen zu müssen, für welche ich Cuvier’s Geschlechtsnamen ‚Mesoprion und .Diacope beibehalte. Ich bezeichne hiernach mit dem Namen Mesoprion nur diejenigen Arten, welche sich durch eine Binde yon Sammt- zähnen auf der Zunge auszeichnen „ z.B. Mesoprion gembra C.\V., Mesoprion Fulviflamma Blkr. = Diacope fulvilamma Rüppel, Mesoprion vitta Blkr. etc., mit dem Namen Diacope dagegen diejenigen, deren Zunge zahnlos ist, wie z. B. .Diacope annularis Rüppel= Mesoprion annularis C.V., Blkr., Diacope amboinensis mihi = Mesoprion amboinensis Blkr. etc. Da sehr häufig die Zahnbinde auf der Zunge nur bei jenen Arten vorhanden ist, bei welehen der Interoperkelknorren fehlt oder sehr wenig entwickelt ist, anderseits der Mangel der Zungenzähne mit dem Vorhanden- sein eines starken Interoperkelknorrens zusammentrifft, so dürfte dadurch die Nomenclatur der von Cuv. Valenc. zur Gattung Mesoprion und .Diacope gerechneten Arten rur in einzelnen wenigen Fällen geändert werden müssen. V. Priacanthus holocentrum Blkr. — Priacanthus Schmidtü Blkr. Enumeratio Spee. Pisc. Archip. indici p. 3 Nr. 27. Zu den von Dr. Bleeker angeführten Fundorten dieser Art, nämlich Java, Sumatra, Singapura, Banka, Celebes, Amboina, vermag ich einen neuen, nämlich die Philippinnen hinzuzufügen, Günther missverstand zum Theile Bleeker’s Ausdrucksweise und übersetzte die Stelle „nembrana radium 5. inter et ventrem alba macula magna rubro-violacea“ mit „with a white spot on the membrane connecting the fifth ray with the belly“ (Catal. of the Acanth. Fish. of the Brit. Mus. p. 220). = DS } Ichthyologische Mittheilungen. vi. Ueber Dasceyllus marginatus Ehr. — Pomacentrus marginatus Rüpp. = Dascyllus wanthosoma Blkr. Nat. Tijdsch. v. Ned. Ind. Ne#p8 247. Cuy. Valenc. erwähnen in der Beschreibung von Daseyllus margi- natus der schmalen Binde nicht, welche bei Daseyllus zanthosoma nach Bleeker’s Beschreibung von der ersten Dorsale und zwar von den beiden ersten Dorsalstacheln zur Pectorale (richtiger bis zur Ventralflossenbasis) herabläuft, während umgekehrt Bleeker über. das Vorhandensein eines bräunlich-schwarzen Saumes am freien Rande des stacheligen Dorsaltheiles und am vorderen Rande der Anale schweigt, welcher sich bei Dascyllus marginatus Ehr. Rüpp. vorfindet. Die übrige Körperfärbung und Zeichnung so wie die Längen- und Höhenverhältnisse der einzelnen Körpertheile zu einander sind aber bei beiden Arten ganz dieselben und geben der Ver- muthung Raum, dass dieselben in eine einzige Art zusammengezogen werden sollten, indem Pomacentrus marginatus Rüpp. nur der Jugendzustand von Bleeker’s Dascyllus zanthosoma_ sei. Ein von Dr. Doleschall aus Amboina eingesendetes, s7 Millimeter langes und vorzüglich gut erhaltenes Individuum macht diese Vermuthung zur Gewissheit, indem dasselbe nicht nur die Dorsal-Ventral-Binde, sondern auch den dunklen Saum an der oberen Hälfte des stacheligen Rückenflossen- theiles) 'so- wie der ersteren gegliederten Dorsalstrahlen, und am vorderen Afterflossenrande besitzt. Die sogenannte Dorsal- Ventral- Binde entsteht dadurch, dass die Schuppen zweier transversaler Schuppenreihen am freien Rande dunkler gesäumt sind, als diess bei den übrigen Schuppen der Fall ist. Doch tritt diese Binde nie besonders scharf hervor, kann daher sehr leicht, besonders an einigermassen entfärbten Exemplaren übersehen werden, scheint übrigens sich nur an älteren Individuen zu entwickeln. An dem oberen Rande der Brustflossenbasis sitzt stets ein dunkler länglicher Fleck. Bezüglich des bräunlich-schwarzen Saumes an der Dorsale sei hier bemerkt, dass eigentlich der ganze nicht überschuppte Theil der Dorsal- stacheln, so wie zuweilen der ersten gegliederten Dorsalstrahlen, eine bräunlich- schwarze Färbung hat, die gegen den freien Flossenrand zu an Intensivität zunimmt. Dieser Farbensaum der oberen Flossenhälfte tritt an älteren Indi- viduen aus dem Grunde minder scharf hervor, weil bei ihnen sämmtliche . Schuppen dunkler gefärbt sind, als an jungen Exemplaren „ bei welchen überdiess die Schuppen auf dem unteren Theile der Dorsale eine viel lichtere Färbung zeigen, als die desübrigen Körpers. Aehnlich verhält es sich’ auch mit der Anale; diese wird im höheren Alter bräunlich. Uebrigens fehlt auch = : 78 F. Steindachner: schon der breite dunkle Flossenhautsaum an jüngeren Individuen der Ehren- berg-Rüppel’schen Art, von welcher sieben Individuen im k.k. zoologischen Museum sich befinden. (Einige davon wurden von Rüppel selbst eingesendet.) Die Ventrale hat stets eine schwärzliche Färbung. VII Ueber Amphiprion percula C.V. — Amph. tunicatus C.V. — Anthias polymnus var. Bloch und Amphiprion polymnus Bloch, Schneider, Cuv. — Anthias polymnus Bloch. Dr. Bleeker glaubt die so eben mit ihren Synonimis angeführten beiden Arten in eine einzige Art vereinigen zu dürfen, die er Amphiprion percula C.V. nennt. Nach sorgfältiger Untersuchung von nicht weniger als 48 Individuen, die sich in der ichthyologischen Sammlung des k. k. zoolo- gischen Museums zu Wien befinden, glaube ich aber eine solche Vereinigung für unrichtig erklären zu müssen. Zur Rechtfertigung dieser meiner Ansicht gebe ich in den nachfolgenden Zeilen eine kurze Beschreibung vom Amphi- prion percula C.V. und Amphiprion polymnus Bl. Schn. nach ihren charak- teristischen Unterscheidungsmerkmalen, wie sich solche aus der Vergleichung von "zehn Exemplaren der ersten Art mit acht Individuen der zweiten Art ergaben. 1. Amphiprion percula C. V. Pois. V. 397 = Amph. tunicatus C. V. Pois. V. 399 = Anthias polymnus var. Bloch Tafel 316 Fig. 3. Die Körperhöhe dieses Fisches ist 3—3Ysmal, die Kopflänge desselben 3%mal (bei älteren) bis 4Y%mal (bei jüngeren Individuen) in der Totallänge enthalten. Der Durchmesser des Auges verhält sich zur Kopflänge wie 1: 3% (bei kleineren) bis 4 (bei grösseren Exemplaren). Die geringste Entfernung der oberen Augenränder von einander beträgt bei grösseren Individuen 4'/s bis 1”/% des Augendurchmessers, bei nur 1% Zoll langen Exemplaren gleicht dieselbe genau der Länge des Augendiameters selbst. Die einreihigen Kiefer- zähne sind ziemlich compress und verschmälern sich nur wenig gegen ihr freies abgestumpftes Ende. Der stachelige Theil der Dorsale wird stets von 11 ‚ler weichstrahlige Theil derselben von 14 bis 15 Flossenstrahlen gebildet. Die Stacheln der Dorsale bilden mit ihrem oberen freien Rande einen stark gekrümmten Bogen, und da die ersteren gegliederten und getheilten Strahlen derselben Flosse ziemlich rasch an Höhe zunehmen, entsteht am oberen freien Rande der Dorsale, ungefähr in der Mitte ihrer Länge, eine sehr tiefe Einbuchtung. Was die drei transversalen breiten weisslichen Körperbinden anbelangt, so ist die vorderste derselben oder die Kopfbinde stark bogenförmig gekrümmt mit nach hinten gerichteter Convexität. Sie läuft quer über die Stirne un- mittelbar hinter den Augen, streift in ihrem weiteren Verlaufe nur [4 Ichthyologisehe Mittheilungen. 9 mit dem vorderen Rande die obere Winkelspitze des Vordeckels, zieht sich sodann über den Kiemendeckel, dessen hinterer Rand die Gestalt der Längen- hälfte eines arabischen Achters ( g) hat, und endigt, sich stark nach vorne krümmend, am unteren Rande des Suboperculums. Die zweite Binde beginnt in der Regel am oberen Rande der vier letzten Dorsalstacheln , zuweilen, jedoch nur sehr selten, am freien Rande der drei letzten Dorsalstacheln, so wie der zwei ersten getheilten Dorsal strahlen, und erreicht nach unten mit ihrem hinteren Rande den zweiten Analstachel. Der vordere Rand dieser zweiten Binde ist ausnahmslos unge- fähr in der halben Leibeshöhe winkelförmig nach vorne ausgezogen. Die mehr oder minder abgerundete Spitze dieses Winkels erreicht entweder den Humerus selbst oberhalb der ersten Pectoralstrahlen, oder hält sich eine geringere oder grössere Strecke von demselben entfernt, in welchem letzteren Falle der Winkel stumpfer zu sein pflegt als in dem zuerst erwähnten. Die dritte Binde oder die Schwanzbinde ist nach vorne schwach abgerundet, convex, nach hinten stark concav. Sie läuft über den Schwanzstiel und zieht sich selbst noch über die vorderen oberen und unteren Randstacheln der Caudale hinaus. Diese Binde ist, wie die beiden übrigen, nach vorne und hinten durch eine dunkle Einfassung scharf abgegrenzt, und verliert sich also nach hinten nicht allmälig in die übrige Körperfärbung „ wie dieses bei Amphiprion polymnus wenigstens an allen von mir untersuchten Spiritus- exemplaren der Fall ist. Die zurückgelegten Ventralen sind stets eine bedeutende Strecke von der Basis des ersten Analstachels entfernt, und zwar um so mehr , je älter das Individuum ist. Dorsale, Caudale und Pectorale sind nach hinten ahge- rundet. Ueber sämmtliche Flossen läuft, nahe dem freien Ende derselben und parallel mit ihnen, eine schwärzliche Binde, die bei Amph. polymnus stets fehlt. Der obere oder vordere längere Theil der Seitenlinie erstreckt sich in der Regel nur bis unterhalb des 6—8. der gegliederten Dorsalstrahlen. Die Zahl der Schuppen zwischen dem hinteren Operkelrande und der Schwanz- flosse beträgt 44 eirc. D. 11/14—15. P. 2/16. A. 2/11. C. 15 (getheilte Strahlen). Länge der untersuchten Exemplare '%—4 Wiener Zoll. 2. Amphiprion polymnus Bl., Schn., Bloch Tafel 316 Fig. 1. P Die Körperhöhe ist 214—2/;, die Kopflänge 4—4Y; mal in der Total- länge enthalten. Die Entfernung der Augen gleicht bei jungen Exemplaren nur % des Augendiameters, bei älteren der Länge des Augendurchmessers selbst, welcher letztere sich zur Kopflänge verhält wie 1:3 oder wie 3:8 Die Kieferzähne sind von conischer Gestalt mit schwach nach innen ge- krümmter, abgerundeter Spitze. Hinter den grossen Zähnen zunächst der Symphyse stehen einige kleinere von ähnlicher Gestalt. Die Dorsale hat stets nur zehn Stachelstrahlen und ist am oberen freien Ende nur sehr wenig eingeschnitten „ da die letzten Stacheln s0 F. Steindachner: Ichthyologische Mittheilungen. der Dorsale sich bezüglich ihrer Länge nur sehr wenig von den vorher- gehenden mittleren unterscheiden. Die Ventrale ist weit länger als bei der zuerst beschriebenen Amphiprion-Art und erreicht zurückgelegt sowohl bei älteren als jün- geren Individuen die Anale (nicht selten den zweiten gegliederten Anal- strahl). Sämmtliche Flossen entbehren eines schwärzlichen Saumes. Der obere Hauptast der Seitenlinie reicht nicht selten bis zum zehnten getheilten Dorsalstrahl oder noch weiter zurück. Die Kopfbinde ist gerad- linig, entweder vertikal gestellt, oder etwas schief nach vorne und unten geneigt, doch nie bogenförmig gekrümmt. Sie beginnt am Rücken und zwar an der Basis des ersten Dorsalstrahles selbst oder sehr nahe demselben, läuft hierauf mit ihrer vorderen Hälfte über den Vordeckel seiner ganzen Höhe nach (mit ihrem vorderen Rande den hinteren Augenrand erreichend), während der hintere Theil der Binde auf dem Kiemendeckel selbst liegt, und endigt am Interoperculum. = Die zweite Binde bildet mit ihrem vorderen Rande nie einen Winkel; sie beginnt am freien Ende der zwei letzten Dorsalstacheln und der 3—4 ersten gegliederten Dorsalstrahlen, zuweilen auch am oberen Ende des letzten Dorsalstachels und der beiden ersten Dorsalstrahlen. Die Schwanzbinde ist nach vorne convex und dunkel eingefasst, nach hinten fehlt diese dunkel- braune Einsäumung. (Die lichte Färbung der letzten Binde geht an allen Spiritusexemplaren unmerklich in die licht-gelblich-braune Farbe der Caudale selbst über.) D. 10/15—16. A. 2/13—15. P. 2/18. C.13 (getheilte Strahlen). Länge der untersuchten Exemplare, die von Amboina eingesendet wurden, 1—4'/a Wiener Zoll. Description de deux Hymönopteres nouveaux du genre Lyda, accompagnee de quelques observations sur les especes connues, de ce genre, qui se trouvent en Autriche. Par le Doct. J. Giraud. Mit einer Tafel. (Tab. II. A.) Vorgelegt in der Sitzung am 2. Jänner 1861. Le genre Lyda de Fabricius (Syst. Piez.), Cephaleia Jur, Pamphilus Latr. Epur& de quelques especes heterogenes par Klug et Mr. Hartig, est un des plus naturels et des plus distinets, parmi ceux qui ont &te etablis dans la grande famille des Tenthredinetes. Deux cellules radiales et quatre ceubitales, aux ailes anterieures; des antennes ä& articles nombreux (18—36*), simples et cylindriques; tels sont les caracteres qui, joints a un habitus particulier, font reconnaitre ces insectes, a la premiere vue. Le nombre des especes europeennes connues n’est pas tres considerable: Mr. Hartig (Fam. der Blattwespen) l’a porte ä 23 ,„ en y ajoutant plusieurs especes nouvelles dont; cependant, quelques unes paraissent faire double emploi. Mes chasses dans les bois qui couvrent les contreforts du Schneeberg, dans la Basse- Autriche, m’ont conduit a la decouverte de deux autres, dont je n’ai trouy& aucune mention dans les auteurs, et que je n’hesite pas & regarder comme nouvelles. Ayant de passer & leur description, j’ ai cru convenable de donner la liste de toutes les anciennes especes qui ont &t& trouvees en Autriche et qui font partie de ma collection; dans le double but de fournir un point de comparaison et d’ajouter quelques renseignements qui ne me *) La’ radicule non comprise,, selon l’usage general. Bd. XI. Abhandl. 11 | | I 82 Dr. Giraud: | peraissent pas sans utilite. Je me borne & la citation des auteurs que !’on | consultera ,„ avec le plus de fruit, pour les descriptions. | Mr. Hartig £tablit, dans le genre Lyda, plusieurs coupes que je | crois tres heureuses, parcequ’elles contribuent beaucoup & la surete des determinations. Je ne saurais mieux faire que de m’y conformer. Sect. I. Tibias anterieurs armes d’une epine laterale. Lyda erythrocephala Linn. Tenthredo erythrocephala Panz. Faun. Germ. 7. 9. (2). Lyda erythrocephala ibid. 111. 15. (J). Klug Blattwesp. Nr. 16. Hartig Fam..Blattwesp. 326. 1. Dans les contrees montagneuses. Reichenau, sur Pinus sylvestris. Schneeberg , sur Pinus pumilio. Assez rare. L. cyanea X]. Hart. De Geer Mem. I. p. 2. Nr. 33. pl. 40. fig. 19. Remargque. Citee pour m&moire. Elle n’a pas encore &te decouverte en Autriche. L. pratensis Fabr. Lyda pratensis Panz. l. c. 119. 16 (J). 17 (2). Klug 1. c. Nr. 4 Hart. 1. e. 329. 3. Elle n’est pas rare dans les environs de Vienne, sur les pins, pen- dant les mois de mai et de juin. Schneeberg , sur Pinus pumilio, en juillet. L. campestris Linn. Klug l. e. Nr. 2. tab. 7. fig. 2. Hart. 1. c. 334. 6. Cette espece a Ete placee, par erreur, par Mr. Hartig, dans sa. seconde section. Elle appartient a la premiere, comme le prouye une bonne- figure de l’ouyrage de Klug, dans laquelle les Epines des tibias sont bien. represent£es. - Elle parait extremement rare en Autriche. Je n’en ai capture que‘ deux individus femelles, & Dornbach, pres de Vienne, dans un bois de. Chönes, m&l@ de beaucoup d’autres essences. Selon Mr. Hartig, la larve aurait &te obseryee sur le pin, par Mr. Ratzebourg. 53 Description de deux Hymenopteres. Sect. II. Tibias anterieurs sans epines laterales. 4A. Troisieme article des antennes plus long que le premier. L. reticulata Linn. Ceophaleia Clarkü Jur. Nouy. Meih. pl. 7.9.7 (29). Lyda reticulata Panz. 1. c. 120. 16 (S). Klug. ce. Nr. 1. Hart. ]l. c. 334. 4. Cette magnifique espece est tres rare aux environs de Vienne. Dorn- ' bach et Reichenau, sur Pinus sylvestris , vers le milieu du mois de juin. L. betulae Linn. Cephaleia betulae Panz ]l. c. 87. 18 (2). Lyda betulae Klug ]. e. Nr. 3 (2) et L. aurita Nr. 6. pl.7. fig.3 (J). Lyda betulae Hart. 1. c. 334.5 (J 9). C’est avec raison que Mr. Hartig regarde la 2. aurita Kl. comme le mäle de cette espece. J’ai eu souvent occasion d’observer les deux sexes en societe sur la Parietaire qui croit au pied des grands peupliers (Populus alba) qui ornent le Prater. Elle’se trouve aussi a Dornbach. C’est au meois de juin qu’ elle se montre. L Aypothrophica H. Hartig Fam. Blattw. 336. 8. Panzer (F. G. 86. 9.) a donne une figure tres mediocre de sa Lyda arvensis, que Klug et Mr. Hartig n’ont pas connue et dont ils ont sim- plement reproduit la description. Mr. Herrich-Schäffer, dans sa conti- nuation de l’ouyrage de Panzer, figure de nouveau cette espece (119. 14, 15.) et y ajoute (149. 8 et 10.) deux varietes, dont la premiere, surtout, s’eloigne considerablement , par sa coloration, de I’ espece typique. L’ auteur s’attache a justifier cette reunion, en invoquant les nombreux passages intermediaires qu’il a observes. Envisag&e & ce point de vue, l’espece de Panzer comprendrait (V. Nomenecl. Ent. Lyda) les L. hypothrophica, annu- lata, annulicornis et abietina de Mr. Hartig. Je suis loin de contester Yaffinite que presentent entr’elles toutes les varietes que Mr. Herrich- Schäffer rattache a une seule espece et j’avoue volontiers que j’aurais peut-etre adopte cette maniere de voir, si je n’avais eu qu’& classer, dans mon cabinet, des individus captures au hazard et sur le genre de vie des- quels je n’aurais possede aucun renseignement; mais je ne puis m’ einpecher d’elever quelques doutes sur la convenance de cette fusion. Jusqu’ & ce que l’ obseryation directe ait permis de constater que la m&me espece de larye 31r 84 Dr. Giraud: produit, en effet, des varietes si diverses, je me crois autorise, par les raisons qui suivent, & admettre trois especes qui sont: 1. L. arvensis Panz., 2. L. hypothrophica Hart., 3. L. Fallenüi Dalm. (annulata H.) Selon Mr. Herrich-Schäffer la forme typique de la L. arvensis dont il donne deux bonnes figures, est une des especes de Zyda les plus communes aux environs de Ratisbonne et se trouve sur le Bouleau (Betula). Cette indication merite d’ &tre prise en consideration, car l’on sait que les Lyda se tiennent presque exclusivement sur les arbres auxquels elles con- fient leur progeniture. D’une autre part, il n’existe pas, a ma copnaissance dans ce genre, d’espece dont la larve vive indistinetement sur les arbres & larges feuilles et sur les arbres a aiguilles. Or nous verrons que les especes de Mr. Hartig n’ont &te observ&es que sur les coniferes. La Z. arvensis se distingue d’ailleurs, au moins chez les femelles, comme on peut en juger par les figures cit&es et par la diagnose qui les accompagne, par la couleur de ses cuisses qui sont jaunes, & l’exception d’une partie de la face sup@rieure de celles de la derniere paire, qui est noire. Les antennes sont aussi plus claires. Il n’est pas inutile d’ajouter que les Z. hypothrophica et Fallenü ne m’ont jamais offert aucun individu femelle & cuisses elaires. Quand aux mäles qui les ont telles, je ne connais que ceux de |’ espece hypothrophica, Je n’ai pas trouy& l’espece de Panzer, en Autriche. On rencontre la Z. hypothrophica, selon Mr. Hartig, sur Pinus picea (Rothtanne) et sa larve, qwil a observ&e, se nourrit des aiguilles de cet arbre. Quoiqu’ il paraisse avoir eu a sa disposition un assez grand nombre d’exemplaires, il n’a cependant signal aucune variete & cuisses claires. Dans les environs de Vienne , cette espece se trouve assez abondamment, pendant le mois de mai, sur une autre espece de sapin (.Pinus abies), et elle est absolument semblable a celle de Mr. Hartig: toutes les femelles que j’ai examinees, au nombre de 60 environ, ont aussi les cuisses noires, Il est encore & remarquer que, sur ce nombre, je n’ai pas vu, plus que Mr, “ Hartig, de passage vers l’ espece suivante. L. Fallenii Dalm. _ Analect. Ent. 95, (1823.) Lyda arvensis var. Panz. F. G. 119. 8. (9). Lyda annulata Hart. Fam. Blattw. 343. 13. Lyda abietina et annulicornis ibid. Nr. 12 (g') et 14 (2) var. Quand a la variete (F. G. 119. 8.) & dos de l’abdomen d’un beau noir Juisant, bord& de jaune blanchätre, et a antennes marquees de blanc, je n’hesite pas a la regarder comme identique avec la L. Fallenii Dalm. & laquelle il faut aussi rapporter les L. annulata, abietina et annulicornis de Mr. Hartig, la seconde comme le mäle etla troisieme comme une vyariete de la femelle. Afin de pouvoir fixer la valeur de cette espece, il est necessaire de tenir compte de toutes les circonstances qui peuvent jeter Description de deux Hyme&nopteres. 85 quelque lumicre sur son histoire. Dalman se borne a dire que cet insecte est tres rare en Westrogothie. Mr. Hartig qui tenait d’un correspondant ceux qu’il a deerits et dans lesquels il a eru trouver plusieurs especes, ne fournit d’autre renseignement, sinon qu’ils ayaient &t@ pris sur une espece de sapin (Pinus picea) par Mr. Saxesen, et il fait observer, ailleurs, que celui-ci ne lui ayait jamais envoye la L. hypothrophica. Pendant plusieurs anndes consdcutives, j’ ai rencontre, vers les premiers jours de juillet, sur les jeunes melezes (Pinus larix) des contreforts du Schneeberg, une Lyda dans laquelle il n’ est pas possible de ne pas reconnaitre l’espece de Dalman, & la difference pres des täches päles qui ornent la t&te et qui rappellent le dessin de la DL. hypothrophica, ce qui constitue une simple variete que je vais decrire. Parmi une douzaine d’individus que je possede, il ne se trouve malheureusement que des femelles, mais chez toutes, les couleurs n’ offrent que quelques variations insignifiantes. Cette espece que j’ai toujours trouvee un peu plus petite que la Z. hupothrophica, est surtout remarquable par la plus grande extension que prend la couleur noire, en meme temps qu’elle acquiert plus d’intensite; tandis que les taches claires sont plus päles que dans les deux especes pre- cedentes, ou m&me blanches. Les antennes sont constamment noires a 1a base, et noirätres au bout; les articles intermediaires sont roux ou ferru- gineux; mais ce qui parait caracteristique, c’est que ces articles portent toujours quelques traces de couleur blanche, soit a leur extr&emite, soit dans leur moitie superieure: dans quelques cas m&me, un ou deux de ces articles sont entierement blanchätres. L. Falleni var. (Q). D’un noir intense, brillant. T&te marquee de taches blanches, disposees comme chez Z, hypothrophica. Mandibules ferru- gineuses vers le bout, noires ou tachees de noir, a la base. Antennes de 24—26 articles, le troisieme et le quatrieme ferrugineux, avec une nuance de blanc au bout, les trois ou quatre suivants bruns avec le bout blanchätre, les derniers noirätres. Le dessin blanc du thorax comprend: le bord du pro- thorax , les Ecailles des ailes, une tache triangulaire sur le lobe median du mesothorax, deux, au devant de l’Ecusson, et une autre, assez grande, sur les flancs. Ecusson et post-&cusson noirs. Points calleux gris fonce. Ab- domen noir, etroitement borde de testace blanchätre; portion reflechie des segments dorsaux de m&me couleur. Pattes noires, les hanches post£erieures tach&es „ quelquefois, de blanc; genoux, tibias et tarses ferrugineux,, la base des tibias plus päle, leur extr@mite et celles. des articles des tarses passant au brun. Ailes comme chez les deux especes pr&cedentes. Chez deux individus, l’ &cusson porte une petite tache blanche. Schneeberg, dans la Basse-Autriche, sur le meleze (Pinus larix). 56 Dr Giraud: Lı alpina X. Klug. ce. Nr. 18. Hartig 1. c. 340. 41. Je n’ai trouve que deux individus femelles sur la lisiere d’un bois de sapin (Pinus abies) „ dans les montagnes de Gastein, dans la Haute-Autriche. Iis ont, tous les deux, des couleurs tres päles et appartiennent & la var.1. Hartig. L. elypeata K). Klug. c. Nr. 14. Hartig ]. c. 344. 15. Tenthredo lutesceens Panzer Faun. Germ. 107. 7 (2). Lyda flaviventris Fallen sec. Hartig. Tres rare, aux environs de Vienne. Le mäle de cette jolie espece ne m’ est pas connu. L. punctata Fabır. Panzer Faun. Germ. 147.7 (2). Klug l.c.Nr. 9. Hartig 1. c. 345. 16. Psen caprifoliüi Schrank Faun. Boic. 2044. De Vippach, en Carniole. L. hortorum K\. Klug l. c. Nr. 12. Hart. 1. c. 345. 17. (Exclus. Zepell. synon.) Panzer Faun. Germ. 119. 9 (2). Sur l’aulne (Alnus), pres de Vienne, au mois de mai; en Carniole, au mois de juin; a Gastein, en juillet. L. fausta K.. Klug l. ce. Nr. 10. tab. 7. fig. 5 (2). Hart. 1. c. 345. 18. Tres belle espece qui parait n’avoir &te rencontree, jusqu’& present, que dans les environs de Vienne. Deux femelles prises au vol, le 22 mai, sur la lisiere d’ un bois, a Galitzenberg , pres de Vienne.. L. aurantiaca Giraud. Verhandl. d. zool.-bot. Ges. VII. 183. pl. 4. fig. 2. (1857.) Carniole. Juin. L. suflusa Hart. Hartig l. c. 345. 19. ? Lyda depressa Panz. Faun. Germ. 119. 12. Assez rare dans les environs de Vienne, sur le sapin. Elle est tres voisine de l’espece suivante dont elle pourrait @tre prise pour une variete. Je la crois neanmoins distincte: son sejour sur le sapin le fait presumer et la difference de sa coloration parait le confirmer. Je presume que la Z. de- pressa Pz. que Mr. Herrich-Schäffer ne regarde que comme une vyariete Deseription de deux Ilym&nopleres. 87 appartient & cette espece. Je ne puis pas &tre de l’avis de cet auteur, qui veut que la Z. deyressa soit tres-variable; je la crois, au contraire, tres- constante, car sur plus d’une centaine d’individus que je possede et qui ont ete pris, le m@me jour, sur des pousses de cing & six ans d’ Alnus incana, j’observe une fixit@ remarquable dans la distribution des couleurs. L. depressa Schı. Klug l. c. Nr. 5. Hart. l. ec. 346. 20. Panzer Faun. Germ. 119. 11 et 12. Espece commune et repandue dans toutes les provinces de la menarchie. Elle se trouve sur l’aulne, au mois de mai, et particulierement sur les jeunes rejetons des coupes. Les mäles precedent en general les femelles et sont moins nombreux. Je |’ ai recontre aussi, dans les montagnes, jusqu’ A la fin de juillet. Je n’ai point vu de variete qui me£rite d’ötre signalee. La larve decerite par Schrank (Faun. Boic.), sous le nom de Psen alni, est tres probablement celle de cette espece. La Tenthredo depressa Pz. (Faun. Germ. 65. 11.) ne peut appartenir iei. Elle doit &tre rapportee a la L. arwensis. Obs. A cette categorie appartiennent encore les L. Klugü, sazicola et erythrogaster de Mr. Hartig; especes que je n’ai pas decouverts en Autriche. Peut-Etre faut-il aussi y placer la Z. bicolor Panz. Faun. Germ. 120. 14. B. Troisieme article des antennes plus court que le premier, a peine plus long que le quatrieme. L. sylvatica Linn. Klug I. c. Nr. 8. Hartig 1. .c. 347. 21. Tenthredo sylvatica Panz. Faun. Germ. 65. 10 (2). % Cephaleia nemorum Ejusd. 86. 8. (J)). Elle se trouve isolement sur les arbrisseaux, les haies des champs, au mois de mai, dans la plupart des provinces de l’empire. Capturee en Car- niole, pendant le mois de juin. L. inanita de Vill. Tenthredo inanita de Vill. Ent. III. 125. Nr. 137. tab. 7. fie. 4 (2). Lyda inanita Lepell. Mon. Tenth. 12. 35 (2). Westwocd Int. Mod. Class. II. 107. fig. 71. 9 (2). Lyda inanis Klug ], c. Nr. 13 (9). Panz. Faun. Germ. 120. 15 (2). Hartig l. c. 347. 22 (2). Luda fallax Lepell. l. e. 13, 37 (J). 88 Dr. Girawd: Les auteurs n’ ont deerit que la femelle de cette espece dont 1’ histoire naturelle est restee inconnue, jusqu’a present. Mr. Westwood (I. c. fie. 71. 11.) a figure ces longs sacs formes de minces lanieres de feuilles, en- roulees en spirale, que l’on trouve sur plusieurs especes de rosiers et qui sont habites par une larve de ZLyda. La presence de la L. inanita, dans son jardin ou il ayait occasion d’observer ces fourreaux, l’a conduit & pre- sumer que ceux-ci etaient habites par la larve de cet insecte; mais la s’ est arret&e son obseryation. Je suis parvenu, apres plusieurs essais infruc- tueux, & nourrir, chez moi, un certain nombre de ces larves et j’ai eu la satisfaction de les conduire jusqu’au parfait developpement de l’insecte; ce qui m’&a permis de constater positivement la justesse de la supposition du celebre auteur anglais, et m’a, de plus, mis a m@me de connaitre le mäle sur lequel on ne possedait aucun renseignement certain. En voici la description. d. Un peu plus petit et plus £troit que la femelle. Mandibules et toute la face, jusque derriere l’insertion desantennes, d’un jaune tres-päle; cette couleur etendue, en dehors des jeux, jusque vers le vertex. Vertex noir, sans les deux taches qui existent chez l’autre sexe. Antennes seti- formes, de 20—21 articles, les premiers du flagellum un peu comprimes, le scape jaune, les suiyants d’un brun ferrugineux. Thorax noir en dessus, & l’exception des angles du prothorax et de l’Ecaille des ailes; jaune en dessous, avec une tache sur le sternum et les sutures, noires. Sur le dos de l’abdomen, les deux premiers segments sont noirs, le troisieme est noir, avec ses cötes ferrugineux, le quatrieme et le cinquieme sont d’un ferru- gineux clair, un peu obscurci le long des sutures, les suivants sont noirs, avec les.cötes ferrugineux, les palettes genitales sont de la m&me couleur. Ventre entierement jaune. Pattes d’un jaune ferrugineux, avec les hanches plus päles. Ailes comme .chez la femelle, mais la tache brune du bout du stygma un peu plus faible. Lepelletier associe a sa ZL. inanita, un mäle qui ressemble beau- coup & celui-ci, mais qui parait avoir comme la femelle deux taches sur le vertex, car il n’est pas dit qu’elles manquent. Il se pourrait, en admettant cette supposition, que ce ne fut qu’une simple variet@, quoique je n’aie vu aucun mäle avec’ces taches. Quand a la L. fallax de cet auteur, qui est decrite avec tous les details necessaires, il ne peut y ayoir aucun doute sur son identit& avec le mäle que je signale. C’est donc a tort, selon moi, que. Mr. Herrich. Schäffer la regarde (Nomenel. Ent.) comme l’autre sexe de sa L. bicolor, espece que je n’ai pas vue en nature: et que Mr.Hartig la cite comme le mäle de Z. hortorum. Larve. Long. 14—15mn, Forme eylindrique , tres-faiblement deprimee. Corps d’un vert tendre ou legerement jaunätre. T&te un peu moins large que le corps, cornee, d’un fauve tres päle, avec une faible nuance verdätre; front subconvexe; chaperon marqu& transversalement d’ une impression super- ficielle; labre avanc&, couyrant en partie les mandibules , &margine en ayant, Description de deux Hymenoptöres. 89 arrondi sur les cöt&s mandibules fortes, triangulaires, un peu arquees tridentees, de la couleur de la töte, avec le bout noirätre; bord interne des mächoires cili@ de poils courts et raides; palpes maxillaires de mediocre longueur, coniques, quadriarticulds; palpes labiaux tres courts, de trois ? articles; menton un peu prominent: antennes plac&es en dedans des yeux et un peu plus haut qu’eux, de la moitie de la longueur de la töte environ, coniques, de sept articles, les premiers d’un roux päle a la base, plus clairs & l’ extr@mit@, les deux derniers d’un brun fonc&, le dernier termine en pointe tres-fine: yeux un peu saillants, noirs, sans bordure. Premier segment thoracique en partie corne et en partie aussi de la couleur de la tete, avec une tache, de chaque cöte, plus fonc&e que le reste ou presque noire. Tous les segments suivants jusqu’a l’appendice anal, d’un vert tendre, uniforme; le dos ride en travers assez regulierement; les cötes for- mant un pli saillant audessus duquel se trouvent les stigmates, rendus assez sensibles par une bordure £troite, un peu jaunätre, Trois paires de pattes thoraciques, coniques, de cing articles, le dernier en pointe tres-fine et presque droite; en dehors des pattes, une ligne rousse, interrompue et peu sensible. Pas de fausses pattes: le pli lateral du onzieme segment porte un tubereule qui probablement en fait les fonctions. Segment anal divise trans- versalement en deux parties, une inferieure et une sup£rieure, entre les- quelles vient aboutir ’anus. Le bout de la partie superieure forme une sorte d’appendice, plus solide que le reste, un peu brunätre, pourvu de quelques soies courtes eb raides; le disque de cette tranche dorsale porte, de chaque cöte, une d&pression superficielle et sur le milieu, un petit crochet roussätre, dont le bout se dirige en avant, parallelement au corps. Ce segmentfporte en outre, de chaque cöte, au point de separation des deux tranches, un organe qui differe des pattes par sa conformation , mais qui est evidemment destine & favoriser la locomotion de la larve dans son £troit fourreau; ce poussoir (Nachschieber) comme l’appelle Mr. Hartig, se dirige de dedans en dehors, perpendiculairement a l’axe du corps et se compose de trois articles; le premier grand, subeylindrigue, arme de fortes soies, le second plus court et plus &troit, le troisitme formant une pointe & peu pres droite et noirätre. Je n’ai pas remarqu& de changements sensibles dans la couleur, pen- dant environ quinze jours d’obseryation de ces larves; il parait, d’apres cela, que s’il en survient quelques uns, ce ne peut ötre que däns le premier äge. La couleur de l’etat adulte se conserve intacte pendant tout le temps du repos qui precede la transformation en nymphe. Une larye qui, pour des raisons inconnues, ne s’e&tait pas transformee, en m@me temps que les autres, a &t& trouvde, quatorze mois apres, aussi fraiche qu’ au moment oü elle s’ etait enfouie. J’ai recontr& cette larve, 'pendant le mois de juin, sur plusieurs especes de rosiers ceultives dans les jardins de Vienne et nommement au Bd. XI. Abhandl. 12 90 Dr. Giraud: jardin botanique, sur Rosa nitida: A cette &poque, plusieurs fourreaux &taient d&ja abandonnes; neanmoins, je l’ai retrouyee encore et assez abondamment, pendant le mois d’aoüt, sur Rosa canina, dans les environs de Carlsbad. Les individus nourris a Vienne, dans mon cabinet, ont quitte leurs fourreaux dans le commencement de juillet, et se sont immediatement enfonces dans la terre, laissant leur sac suspendu aux feuilles du rosier. Vers la fin du mois d’avril suivant, j’ai eu la satisfaction -d’obtenir une quinzaine d’individus,.des deux sexes, de l’inseete parfait. Les parois du petit reduit souterrain dans lequei la transformation avait eu lieu, Etaient unies mais nues; il ne restait, dans cette cavite, qu’uns pellicule ratatinee qui paraissait avoir ete l’unique vetement de la nymphe et de la larve. Fourreau. Il a la forme d’un tube un peu conique; ses deux bouts sont ouverts; sa longueur varie, selon l’äge dela larve, et atteint quelque- fois eing decimetres ou environ deux pouces. Il est form& d’un nombre‘ variable de lanieres etroites et assez longues, detachees du bord d’une feuille, enroulees en spirale et comme imbriquees les unes sur les autres, de telle maniere que le bord de la laniere forme par celui de la feuille se trouye toujours en bas et en dehors, tandis que le bord oppose, qui est sans asperites, se trouve plus direetement en rapport avec la larve. Quelques fils de soie servent A fixer tous les spires entrreux. A mesure que la larve grandit, elle allonge son tuyau en y ajoutant une nouyelle piece et l’agrandit en m&me temps. C’est dans ce tuyau proteceteur qu’elle se tient entierement cach&ee, & moins qu’elle ne veuille chercher sa nourriture ou changer de place. Dans le premier cas, elle degage la moiti€ ou les trois quarts de son corps, pour atteindre la partie de la feuille qu’elle va entamer. Veut-elle se transporter sur un point voisin, elle se degage de son sac de maniere que son extr&mitg anale seule ne s’en separe pas; elle jette alors quelques fils de soie entre l’ orifice du sac et le point qu’elle veut atteindre, puis fixant ses pattes sur ce point, elle ramene vivement son corps et le fourreau avec lui; surmontant ainsi tous les obstacles qui peuvent resulter de l’entrelacement des feuilles et du sac. Cette progression, quoique laborieuse, lui permet cependant, nön seulement de changer de feuille, mais de se porter d’un rameau sur un autre. Comme toutes ses congeneres, elle est fort craintive, le moindre mouvement l’ effraie et elle se retire precipitamment dans son abri. Nota. A cette division appartient aussi la L. stramineipes Hart. que je ne connais pas. Les deux especes qui suivent appartiennent a la Ir® Section, par leurs tibias anterieurs armes d’une Epine laterale. EL. pumilionis n. Taf. Il. A. fig. 1. Obseure viridi-coerulea: capite piloso, rufo, antice viridi-aeneo; abdomine rufo. basi apiceque coeruleis ; pedibus nigris, tibiis et tarsis antieis rufis; alis subhyalinis, nervis nigris. (@). Capite viridi-coeruleö ; tibiis tarsis- que omnibus testaseo-rufis. (9). Long. 10—14um. _ Description de deux Hymenopteres. 91 Tres belle espece qui se place naturellement apres L. eyanea Kl]. dont elle a la sculpture et la forte pubescence. SQ. Tete d’un rouge cerise: toute la face jusqu’au bord post£erieur des ocelles d’un vert-obscur bronze; bord du chaperon et mandibules de la cou- leur du fond, l’extr&me bout de celles-ci. noirätre: antennes de la longueur de la tete et duthorax environ, de 24—28 articles (la radicule non comprise), le scape noir, le 2me et Je 3me noirs en dessus, fauves en dessous,. les suivants fauves, les derniers bruns : ponctuation de la face, dense, ruguleuse; celle du vertex moins serr&e: pubescence abondante, noire et raide. Thorax d’un bleu tres obseur, avec un reflet verdätre: les ‚points calleux du post- Ecusson d’un gris noirätre. Abdomen d’un rouge cerise. le premier segment, une partie du second et une grande tache apicale, d’ un bleu violätre ; cette tache comprenant les deux derniers segments et s’ etendant plus ou moins sur le disque des deux qui les precedent. Ventre colore comme le dos. Pattes d’un noir bleuätre. les tibias et les tarses de la paire anterieure rougeätres „ ceux de la paire intermediaire d’un roux plus ou moins noirätre. Ailes anterieures a peine un peu assombries, les posterieures hyalines; toutes les nervures, le stigma et l’Ecaille. noirs. Le g' differe par sa forme plus &troite , plus cylindrique, par la couleur de la t&te qui est d’un vert-bleuätre obscur, ä l’exception des mandibules et des derniers articles des palpes, qui sont ferrugineux. A l’abdomen, la couleur rouge est souvent un peu moins vive ou meme presque t:stacee, dans quelques cas. Les deux premiers segments sont bleus, le troisieme est bleu sur le disque et rouge sur les cötes; la tache anale est plus &troite,, les cötes des segments qui la portent sont plus ou moins rouges: l’appareil genital est bleu. Aux pattes, tous les tibias et les tarses sont d’un rouge tirant un peu sur le testace. Les antennes sont, dans quelques cas, comme chez Y’autre sexe, mais le plus souvent, le troisieme article est entierement de couleur celaire, les derniers passent au brun fonce. Cette espece parail etre tres peu sujete a varier: sur einquante deux mäles, je trouve la plus grande uniformite dans la distribution des couleurs. Les femelles, dont je ne possede que deux exemplaires, sont aussi tout & fait semblables, a la taille pres. Schneeberg, sur Pinus pumilio, vers la mi-juillet. Il n’est pas douteux que la larve ne vive sur Pinus pumilio, ayant pris tous mes exemplaires sur cet arbre qui couyre seul plusieurs versants du sommet de la montagne. La rarete des femelles doit Etre attribuee, sans doute, a ce que celles-ci paraissent un peu ‚plus tard que les mäles, comme cela est assez general chez les Hymenopteres. J’ai tente, peu de Jours apres , deux nouvelles ascensions de la montagne, dans l’espoir de pouvoir compl&ter ma chasse, mais le mauvais temps a rendu mes peines inutiles. Malgr& desrecherches attentives, je n’ai decouvert ni la larve ni les sacs ou nids dans lesquels elle vit probablement, a l’instar de ses congeneres. 2. Tarieis n. Taf. Il. A. fie. 2. Nigra nitida: capite thoraceque flavo pietis; abdomine ferrugineo-marginato; pedibus nigris tibiis tarsisque ferrugineis; alis hyalinis, fascia fumosa. J’Q. Long. 40—14 mm, Elle a beaucoup de points de ressemblance avec L. pratensis, mais la bande enfum&e qui orne ses ailes l’en distingue facilement. Corps d’un noir intense et tres brillant. Töte conformde et ponctu&e comme chez L. pratensis, ornee de taches ou de points d’un jaune päle ou blanchätre, qui ont aussi, a peu pres, la m&me disposition que chez cette 122 92 Dr. Giraud: Description de deux Hymenopteres. derniere. Il ya, chez la femelle, une tache triangulaire occupant le bord du chaperon, une autre obliquement plac&ee en dedans de chaque oeil, deux oints derriere les antennes, tres pres des ocelles, une tache frontale, en dedans de chaque oeil, une ligne oceupant l’orbite externe et se prolongeant sur le vertex et quatre traits sur le sommet de la t&te. Mandibules et palpes fauves ou ferrugineux: antennes de la meme couleur, le bout un peu obscur et le scape noir, plus courtes que chez L. pratensis et de 233—26 articles. Sur le thorax le dessin jaune forme: une bordure du prothorax ou au moins un point de chaque cöte, une tache triangulaire sur l’angle du lobe ante- rieur du me&sothorax, une tache de chaque cöte, au devant de l’&cusson. Ecusson et post-&cusson noirs; les points calleux gris. En dessous, on voib aussi une tache jaune sous chaque aile, une sur les flancs et une autre sur les hanches posterieures. Abdomen noir, etroitement borde de ferrugineux päle ou de testace sur les cötes, avec le bord posterieur des segments un peu nuanc® de blanchätre; ventre noir, les segments plus distinctement bordes de blanc que ceux du dos; ]a portion repliee des segments dorsaux, ferrugineuse, avec des taches noires. Pattes noires, le bout des cuisses, les tibias et les tarses d’un ferrugineux päle. Ailes hyalines, a nervures brunes et stigma noirätre a la base et jaunätre dans sa moitie externe, orn6&es, comme chez L. clypeata, d’une bande enfumde occupant toute la premiere cellule radiale, la seconde cubitale et allant, en s’affaiblissant, jJusqu’ au bord posterieur de l’aile: moitie externe des ailes posterieures &galement enfumee: €caille jaunätre. Le mäle se distingue, comme a l’ordinaire, par sa forme plus &troite et plus cylindrique. Le chaperon est, chez lui, entierement jaunätre, et cette couleur communique avec les taches ou lignes des orbites externe et interne et avec les deux points places au devant des ocelles. Le premier article des antennes ou scape est jaune en dessous et noir en dessus, les suivants jusqu’au seizieme sont d’un jaune un peu fauve (les derniers manquent). Sur le thorax, les taches antescutellaires seules sont obliterees. A l’abdomen, le dernier segment est entierement ferrugineux. Les cuisses de toutes les pattes sont ferrugineuses en dessous et noires en dessus. Il ressort de cette description, que cette espece ne differe de Z. pra- tensis que par les points suivants: 1. la bande enfumde, tres distinete, qui oceupe le milieu des ailes anterieures et la moitie ou le tiers externe des posterieures; 2. la couleur noirätre de la base du stigma et enfin, 3. les antennes plus courtes, de 23—26 articles (@) seulement, tandis que ce nombre est de 31—36, chez lautre espece. Je ne possede que quatre individus, 1 mäle et 3 femelles. Ils ont tous et& pris, pendant le mois de juin et au commencement de juillet, sur les jeunes meleses (Pinus larix) qui croissent sur les pentes du Schneeberg. J’ajouterai que je n’ai jamais rencontre, sur cet arbre, la L. pratensis qui hante d’autres especes de coniferes. Cette difference du s&jour de l’insecte, qui parait indiquer aussi celui de la larve, jointe aux traits que j’ai fait ressortir, me paraissent suffisam- ment justifier la legitimite de cette espece: si neanmoins, une obseryation plus complete infirmait ma maniere de voir, je pense que le nom que j'ai propos& deyrait encore &tre consery&, pour distinguer, du moins, une variete tres remarquable. - Elle doit &tre plac&e apres L. pratensis, ———— > — Zur Moosflora des nordöstlichen Banates. Von Dr. Josef Panöie. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. Jänner 1861. Ich habe im Banat zwei recht glückliche Jahre — 1844 und 1845 — verlebt, in der heiteren Gesellschaft der einstigen Gewerksherren und Beamten des freundlichen Bergortes Ruckberg. Der Aufenthalt in dieser an den mannigfaltigsten Naturerzeugnissen reichen Gegend, hat mir vielfache Belehrung geboten und ist für die Richtung meiner späteren Studien von wesentlichem Einflusse gewesen; denn ich habe hier nicht nur einige Einsicht in die so interessanten Ver- hältnisse des Bergwesens erlangt, sondern ich habe auch durch fast tägliche Begehungen der Umgegend des Ortes und der angrenzenden Berge und durch weitere Excursionen ins Hatszeger Thal, auf die banater Alpen, nach Mehadia, den Kazan und die Sandwüste zwischen Verschetz und Kubin bedeutende Acquisitionen an seltenen Pflanzen gemacht, und bin durch das Bekannt- werden mit den Kitaibel’schen Arten gleichsam vorbereitet worden zur Erforschung eines nahen, noch gänzlich unbekannten Gebietes — Serbiens — wo die ebengenannten Pflanzen vielfach vorkommen, ja viele davon das Centrum ihres Verbreitungsbezirkes haben. Von der im Banate gemachten Ausbeute habe ich seiner Zeit Manches dem seel. Dr. Heuffel mitgetheilt und er hat diess in seiner Enumeratio plantarum Banatus benützt; vieles Andere lag mehrere Jahre in meinem Herbar als zweifelhaft begraben, darunter auch die Zellenkryptogamen, die ich im Frühjahr 1845 in Ruckberg fleissig gesammelt und studirt hatte. 94 Dr. Paneie: Erst in der jüngsten Zeit glaubte ich den Kryptogamen eine grössere Aufmerksamkeit zuwenden zu müssen und als ich unter Andern eine Partie serbischer Moose beisammen hatte, und sie richtig bestimmt zu sehen wünschte, um einen sichern Anhaltspunkt für meine weiteren Studien zu haben, sendete ich sie nebst meinen banater Moosen an Herrn E. Hampe in Blankenburg, mit dem ich bei Gelegenheit der 32. Versammlung der Naturforscher und Aerzte in Wien, bekannt zu werden das Glück hatte. Die Bekanntmachung der durch diesen ausgezeichneten Bryologen richtig bestimmten banater Moose glaube ich nun den Forschern des von mir längst verlassenen Gebietes nicht vorenthalten zu sollen, um so mehr, da das in jeder Beziehung reiche Banat in dieser Richtung wenig oder gar nicht bekannt ist. Zur hier folgenden Aufzählung habe ich nur noch zu bemerken, dass diejenigen Arten, denen kein specieller Standort beigegeben, in und um Ruckberg gesammelt wurden, darunter auch die von Hampe als neu erkannte Angstroemia, deren weitere Begründung von seiner Meisterhand zu erwarten ist. Riecia glauca L., R. natans L. Anthoceros laevis L. Targionia hypophylla L. Grimmaldia barbifrons Buch. Solymaer Felsen. Fegatella conica Hed w. Lunularia vulgaris Sw. Marchantia polymorpha L. Pellia epiphylia Nees. Plagiochila asplenioides Nees. Scapania nemorosa Nees. ‚Mastigobryum trilobatum Nees. Madotheca platyphylia Nees. Sphagnum eymbifolium Dill., Sph. cuspidatum Schreb., Sph. acutifolium Ehr. Alle am M. Ruska. Physcomitrium pyriforme Brid. Funaria hygrometrica Hedw. Zur Moosflora des nordöstlichen Banates. 95 Hookeria lucens Hedw. ‚Dissodon Hornschuchi Br. Ruskica am neuen Bergbau, D. Fröhlichianum Br. M. Ruska. Splachnum sphaericeum Hedw. M. Branu. Fiedleria subsessilis Rab. Anacalvpta lanceolata Röhl. Barbula unguieulata Hedw., BD. gracilis Schwägr., B. fallas Hedw., B. muralis Timm., B. subulata Br., B. ruralis Hedw. Trichostomum pallidum Hedw. M. Magura. Leueobryum vulgare Hmp e. Weisia viridula Brid., W. recurvirostra Hedw., W. eirrhata Hedw. Fehabdoweisia fuga® Brid. M. Magura. Blindia acuta Br. et Sch. Ceratodon purpureus Brid. Dieranum scoparium Hedw., D. palustre Hedw., D. longifolium Hedw., D. montanum Hedw. M. Magura., D. varium Hedw. Angstroemia noya spec. Hedwigia eiliata Ehrh. Schistidium apocarpum Br. et Sch. Racomitrium heterostichum Brid. Am Schrottthurmfelsen. Grimmia pulvinata Stook. @. elatior Br. et Sch. Encalypta eiliata Hedw. Um Vosslova. Orthotrichum anomalum Hedw., ©. fastigiatum Br., M. Branu, 0. erispum Hedw.. ©. lejocarpum Br. et Sch., O. rivulare Turn. M. Branu. Bartramia pomiformis Hedw., B. fontana S w. Meesia alpina Hedw. M. Varenzu. Bryum nutans Schreb., B. Wahlenbergii Schwäg. M. Ruska, BD. argenteum L., B. capillareHedw., B. alpinumL., B. roseum Schreb., D. pseudotriquetrum Hedw. Um Lukaäny. Mnium wundulatum Hedw., M. hornum L., M. cuspidatum Hed w., M. rostratum Schwägr. Aulacomnion palustre Schwägr. Bei Sakul, A. androgynum Schwägr. Georgia pellueida Rabenh. Timmia austriaca Hedw. M. Branu. Catharinea Callibryum Ehrh. Polytrichum nanum Hedw., P. aloides Hedw., P. urnigerum L., P. alpinum Hedw., P. formosum Hedw., P. commune L. Fontinalis antipyreticc L. Leskea trichomanoidesE edw., L. sericeaHedw., L. polyantha Hedw., L. polycarpa Ehrh. Cliı acium dendroides Web. et M. 96 Dr. Paneic&: Zur Moosilora des nordöstlichen Banates. Fhypnum tamariseinum Hedw., H. alopecurum L., H. ceupressiformeL , H. erista castrensisL., H. triquetrumL., H. dentieulatumL., H. sylvaticum L., H. delicatulum Br., H. serpensL., H. populeum Hedw., H. velutinum L., H. salebrosum Hoffm., H. rutabulum L. Isotheeium myurum Brid. Leucodon sciuroides Sch wägr. Neckera pennata Hedw. M. Badyes. Fissidens osmundoides Schwägr. Dritter Beitrag zur Fauna Dalmatiens, nebst einer ornithologischen Notiz. Von @. Ritter v. Frauenfeld. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. Jänner 1861. Durch die Güte unseres Herrn Vicepräsidenten, Direetor Brunner von Wattenwyl und des Herrn Dr. Giraud bin ich in Stand gesetzt, zwei weitere Abtheilungen der Dalmatiner Insekten, die ich aus jenem Lande mitgebracht und neuerlichst von dort erhalten habe, und zwar Ortbkopteren und Hymenopteren hier aufzuzählen und zu dem früher gegebenen Verzeich- nisse einige Hemipteren hinzuzufügen. Die Orthopteren dürften nach den Ergänzungen aus Herrn v.Brunner’s reicher Sammlung fast erschöpft sein, und nur ein geringer Theil mehr hinzu kommen ; am meisten wohl noch bei den ersten Gruppen, den Forficulinen und Blatten. die beide, dem Menschen an die Ferse geheftet, sich durch die ganze Welt verschleppen lassen. Waren doch die Ectubien und Peri- planeten bei der Fahrt um die Welt unsere Begleiter am Schiffe durch alle Längen- und Breitegrade. Forfieula aurieularia und biguttata waren in den unteren Schiffsräumen eben so heimisch als Forficesila maritima auf dem ein- samen Felsen St. Paul. wo die Fauna du:ch solche vom Zufall dahin ver- schlagene Fremdlinge kaum die ersten armseligen Anfänge bildet. Ich bin überzeugt, dass die übrigen Arten der versteckter lebenden Ohrwürmer eben so gewiss sich daselbst finden, als unsere Küchenschaben Dalmatien nicht fremd sind. Weniger dürfte von den ansehnlichen, auffallenderen und freier lebenden eigentlichen Schricken zu erwarten sein. Immerhin ist die Zahl der bisher aufgefundenen Arten eine nicht unbedeutende, da sie fast Ein Viertel der sämmtlichen Arten Europa’s beträgt „ obwohl diese dalmatische Fauna gegen jene yon Niederösterreich (von Hrn. R. Türk mit grosser Genauigkeit bearbeitet), mit der sie beinahe die Hälfte der Arten gemein hat, fast um ein Drittel zurücksteht. Es bleiben auch sämmtliche Familien, Bd. XI. Abhandl. 13 98 G.v. Frauenfeld: Mantiden. und Phasmiden ausgenommen, in der Zahl der Arten zurück , während Mantis, von welcher Gattung nur Eine Art sich in der Wiener Fauna findet, in Dalmatien drei Arten zählt, und von den um Wien gar nicht ver- tretenen Phasmiden alldort Eine Art vorkömmt. Forficesila gigantea Fr. Ueberall; eben eine der verbreitetsten Arten. Ich habe sie auch auf Madeira gesammelt. F. maritima Gine. Bei Zara am Meeresufer in ausgeworfenen Algen; wie schon bemerkt auf St. Paul im Südmeere gefangen. Forfieula aurieularia L. Ueberall. Polyzosteria decipiens Grm. Zara, Lesina, Makarska, Ragusa. In trockenen Wiesen unter Steinen. Ist als Dlatta deeipiens von Germar in dessen dalmatinischer Reise, in welcher er 14 Orthopteren aufzählt, angeführt. Heterogamia a:gyptiaca L. Gleichfalls von Germar aufgezählt. Blatta marginata Schb. Zara, Makarska; unter Steinen. B. germanica L. Von Germar in vorerwähnter Reise. Fast in der ganzen Welt verbreitet. Weniger gefrässig als ihre aus Amerika bei uns ein- gewanderte Gefährtin, fand sie sich fast nie in den Kabinen und Schiffs- räumen, dagegen lebte sie in den Spalten der Schaftstücke der Raen und Masten der Noyara hoch über dem Schiffskörper in grosser Menge. B. albicineta Koll. Makarska, unter Steinen. Es findet sich diese Art nach von mir gebrachten Exemplaren im k. k. zool. Museum „ deren Diagnose mir Hr. v. Brunner mittheilte: (Sect. B, a, apud Fischer) Vicina Bl. lividae Fbr. Pronoto nigro albolimbato ; elytris abdominis longitudine, griseis (venis albis, interstitiis atris), circumeirca limbo tenuissimo atro, vittaque atra usque ad dimidium elytrum venae principali adposita; area humerali pallida, alis elytrorum longitudine, infumatis; capite, antennis, abdomine, pedibusque nigris; tibiarum spinis et tarsis fulvis. Femina ignota. Longitudo maris 7m, Mantis Spallanzaniana Rossi. Durch ganz Dalmatien. Das Männchen ist ziemlich beweglich, obwohl es aufgejagt nicht sehr weit fliegt. Ich habe sie auch vom Cap der guten Hoffnung, wo sie die niederen Erikenbüsche * bewohnt, mitgebracht. M. decolor Chrp. Cattaro. M. religiosa L. Fiume: Ist schon in Germar’s Verzeichniss enthalten, und die einzige Mantide, die am weitesten nördlich gehend, bis in unsere Wiener Fauna reicht. Baeillus Rossii Fbr. Geht durch Dalmatien bis nach Istrien herauf. Ueber das Vorkommen der Maulwurfsgrille, die vom nördlichen Deutschland weiter über Europa verbreitet bis hinab nach Kleinasien vor- kommt, habe ich nichts in Erfahrung bringen können. Selbst fand ich sie nicht auf. Die fruchtreichen Thäler von Breno , Megline, Salona, so wie die Beitrag zur Fauna Dalmatiens. 99 wiesenreichen Flächen von Sign, Dernis , sind wohl pflanzenreich genug, um ihrer Gefrässigkeit zu genügen. Gryllus burdigalensis Ltr. Auf Aekern bei Zara. @. melas Chrp. Zara. @. apterus H. Sch. Oecanthus pellucens Scp. Ragusa, Cattaro. Als Weinhähnchen noch spät im Herbste durch sein lautes scharfes Zirpen wohlbekannt. Ephippigera limbata Fsch. Von Istrien an durch ganz Dalmatien im niederen Rasen auf steinigem Boden. E. vitium Serv. Bei Germar als Zocusta ephippiger F br. aufgezählt. Odontura Oczkayi Chrp. O. Fieberi Fieb. Erstere nahean der Grenze Dalmatiens aufgefunden, letztere sowohl in Istrien wie in Griechenland lebend, daher beide wohl unbezweifelt der dalmatinischen Fauna zuzuzählen. Phaneroptera lilifolia Fbr. Die Art, wie ihre dunkle Varietät, beide als Locusta lilifolia F. und Locusta graeilis Grm. in dessen Aufzählung. Sie reicht bis Cattaro und wohl noch weiter. P. maceropoda Brm. Pola, Zengg ,„ Lesina. Metkovich. E P. falcata Scp. Zengg, Zara. Unter diesen drei Arten die am weitesten nach Norden verbreitete und die einzige der Wiener Fauna angehörige Art. Ich habe sie auch in Ceylon gefunden. Aiphidium fuscum F br. Nunmehr bis hinab nach Griechenland bekannt. Deeticus verrueivorus L. Die ganz Europa vom höchsten Norden bis zum äussersten Süden angehörige Warzenbeisserin. Platyeleis tessellata Chrp. Ragusa. P. grisea Fbr. var. intermedia Serv. Ragusa. P. sepium Yers. Ragusa. Thamnotrizon pallidus Brunn. Ragusa, Cattaro. Th. inter minores hujus generis. Castaneus vitta lata pallida a vertice usque ad anum conti- nuatu ; pronoti postice magis producti, lobis deflexis, medio et postice late flavo-margjnatis; elytris maris incumbentibus ,„ longitudine tertiae partis pro- noti, feminae lateralibus vix conspicuis ; cercis maris subulatis, incurvis, basi longe dentatis; ovipositore subrecto„ corporis longitudine ; femoribus postieis vitta externa parum distineta, margine inferiore spinulis minimis nigris; tibiarum posticarum carina interna apicem versus fusco-punctata (individuis pallidis non conspicua), plantulis liberis tarsorum posticorum articulum primum subsuperantibus. Longitudo maris feminae corporis 15mm 20m pronoti Gum 6,5 mn femorum post, 49mm 22 mm oYvipositoris Amm, #3) 3 100 G.v.Frauenfeld: Th. dorsatus Brunn. Cattaro. Th. minima specius hujus generis; fuscescens, pronoti lobis deflexis et abdominis lateribus castaneis; elytris maris longitudine quartae partis pronoti; cereis maris interne excavatis, apicem versus teretibus, abrupte acuminatis, simplicibus (non mucronatis), pubescentibus, lamina subgenitalem multo superantibus; femoribus posticis externe vitta fusca, plantulis liberis tarsorum posticorum articuli primi lon- gitudine. Femina ignota. Longitudo maris corporis Arapmım pronoti A} mm femorum post. 15 mm, Th. appendieulatus Brunn. Zengg, Zara. Th. fuscescens, punctis duobus frontalibus medianis,, aliisque lateralibus nigris, vertice linea tenuis- sima media albida in pronotum non continuata; pronoti brevis lobis deflexis circumeirca late flavo-marginatis ; elytris maris incumbentibus dimidii pronoti longitudine, fusco-maeulatis, feminae paulo minoribus örbieularibus, se tan- gentibus; abdominis vittis atris lateralibus ad quartum segmentum extensis; ovipositore rectissimo „ cereis maris longissimis, glabris, teretibus, clavatis, simplieibus (non mucronatis); femoribus postieis interne et externe strigis parallelis nigris; tibiis antieis et mediis ad insertionem spinarum nigro- punctatis ; tarsorum artieulis nigro -marginatis, plantulis liberis tarsorum posticorum articulo primo paulo brevioribus. Longitudo maris feminae corporis dam za nm pronoti Gum 6,5 mm femorum post. 22mm 2 mm ovipositoris Alan Ich verdanke die Mittheilung dieser drei neuen Arten Herrn Director Brunner, der mir die Beschreibung derselben für diese Aufzählung gütigst übergab. Th. Chabrieri Chrp. Zara. Die Arten dieser beiden letzten Gattungen leben auf den baumlosen Abhängen des Küstengebirges in dem, die Felsen dünn überziehenden Grase und den niederen Büschen der Cisten, Salvien, Genisten etc. Locusta viridissima L. Zara. L. caudata Chrp. Zara. Unsere beiden Getreidebewohnerinen, die fast eine ebenso ausgedehnte Verbreitung wie Decticus verrucivorus haben. Saga serrata Fbr. Durch ganz Dalmatien. Das Männchen, das bekanntlich bei Wien, wo Saga vorkommt, noch nicht aufgefunden wurde, besitze ich von dort. Rhaphidophora palpata Sulz. In Höhlen auf Lesina. Dalmatiens höhlenreiches Karstgebiet ist noch viel zu wenig durchforscht, um mit Be- Beitrag zur Fauna Dalmaliens. 101 stimmtheit zu behaupten „ dass die zweite Art dieser Höhlenheuschrecken nur bis Corniale reiche, um von da an dieser Art Platz zu machen. Tryxalis nasuta L. Ganz Dalmatien. In Germar’s Verzeichniss als Truwalis hungarieus Fbr. Ich habe sie auch am Cap der guten Hoffnung gefunden, und sie ist unter ihren zahlreichen, auf wärmere Gegenden beschränkte Verwandten wohl die verbreitetste. Aeridium tataricum L. Weit verbreitet. In Germar’s Aufzählung als Gryllus lineola. Caloptenus italicus L. Wie die vorige, und ebenfalls bei Germar als Gryllus italicus L. Platyphyma Giornae Rossi. Diese südliche Art, die bisher nur bis Triest bekannt ist, findet sich in ganz Dalmatien. Cueulligera hystriv Grm. Als Gryllus cuculligera in ‘dessen Reise, findet sich auf den felsigen Abhängen nicht selten, schon zeitlich im Jahre. Oedipoda insubrica Scp. Sebenico, Ragusa, als Gryllus fasciatus in Germar’s Reise. Auch diese Art habe ich an den felsigen Abhängen des Tafelberges am Cap der guten Hoffnung nicht selten angetroffen, und gleicherweise in Ceylon gefunden. O. coerulescens L. Ueberall. O. germanica Ltr. Nur in dem nördlichsten Theile Dalmatiens, selten. O. gratiosa Serv. Sebenico. Als Gryllusminiatus bei Germar Diese drei Arten sind mehrfach unter dem Namen Oedipoda fasciata Sieb. vereint. Ich führe nach v. Brunner’s Vorgang, indem ich für die blauflügliche Art den alten Linn&’schen Namen beibehalte, auch die beiden letzteren als eigene Arten auf, da namentlich die Artrechte von 0. gratiosa immer. bestimmter anerkannt werden. Pachytylus nigrofasciatus Ltr. Ganz Dalmatien. Paracinema bisignatum Chrp. In den Sumpfwiesen der Narenta. Eine südwestliche Art, die sich kaum über Istrien herauferstreckt, aber auch die flachen, nassen Niederungen zwischen Simonstown und Capstadt am Vorgebirge der guten Hoffung bewohnt. Stenobothrus declivis Bris. Ueberall. St. lineatus Pnz. Zara, Ragusa. St. vagans Fieb. Ragusa. St. rufipes Zett. Zara. St. miniatus Chrp. Zengg, Zara. Ist auch schon von Germar als Gryllus rubiceundus Gtz. erwähnt. ‚St. variabilis Fieb. In der südlichen Varietät sehr verbreitet. St. petraeus Bris. Sebenico. Gegen die grosse Zahl der europäischen Stenobothrus-Arten sind die bisher aus Dalmatien bekannten sehr gering zu nennen, selbst gegen die 102 G.v. Frauenfeld: in der Wiener Fauna vorkommenden stehen sie an Zahl weit zurück. Schein auch das Genus vorherrschend ein nördlicheres zu sein, so haben doch mehrere Arten, wie St. pratorum Fieb., stigmatieus Ramb., melanopterus Brk. etc. eine so weite Verbreitung, dass man fast berechtigt ist, deren Vorkommen auch in Dalmatien zu erwarten. Stetheophyma variegatum Pz. Eine ganz eigenthümliche Varietät findet sich durch ganz Dalmatien verbreitet. Epacromia thalassina Fbr. Sebenico, Ragusa. Tettix subulata L. Zara, Ragusa. T. depressa Bris. Hymenopteren. Ich vereine die von Germar in dessen dalmatinischer Reise gegebenen Hautflügler mit den hier folgenden mit der Bemerkung, dass die von diesem erwähnten Arten mit einem * bezeichnet sind. Obwohl ich nicht in der Lage war, alle von mir mitgebrachten im k. k. zool. Museum befindlichen Arten aufzuführen, so ist doch jene älteste Aufzählung dadurch mit Inbegriff der in dem ersten Beitrage aufgeführten Ameisen mehr als verdreifacht, und wenn auch immerhin noch viel zu einem vollständigen Bilde dieser Fauna fehlt, so glaubte ich doch diesen geringen Beitrag geben zu sollen, da wohl keine Abtheilung unter den Insecten so sehr der faunistischen Daten entbehrt, als diese. Ich unterlasse sonach alle vergleichenden Bemerkungen, da die Anhaltspunkte hiefür so mangelhaft sind. Tenthredinidae. Abia sericea L. Athalia spinarum Fab. Amasis laeta Fab. * Allantus viduus Rss. Hıylotoma rosarum F. — blanda Fab. — femoralis Kl. Macrophya neglecta Kl. — ypagana Panz. — haematopus Pz. — spec. * — rustica L. Schizocera furcata Vill. — crassula Kl. Cladius diformis Pz. — chrysura Rl. Nematus spec. — albieineta Schrk. Dolerus eglanteriae Fab. Taxonus agilis Klg. — /issus Hart. Tenthredo histrio Kle. Emphytus didymus Klug. Lyda fausta Kle. Monophadnus melanocephalus Fab. Tarpa flavicornis K]. *Athalia rosae L. Siricidae. Cepphus spec. 'Cepphus pallipes Kg. — pygmaeus L. : N Beitrag zur Fauna Dalmatiens. 103 Chalecididae. *Leucospis grandis Kl. Chrysis pyrrhina Dhlb. — elegans Lep. — micans Rss. *Foenus jaculator F. *Leucopsis varia Kl. Chrysidae. *Chrysis similis Lep. *” — nitidula Grm. * — candens Grm. Evaniales. Evania fuseipes Ill. Xchneumonidae, Metopius dentatus Gr. Acoenites spec. Pimpla examinator. Jchneumon flavoniger Gr. — negatorius Wesm. — spectator Grav. Eurylabus dirus Wsm. Campoplex spec. Amblyteles fasciatorius Wsm. Bracon denigrator F. Bracon flavator F. — castrator F. — terrefactor V ill. — appellator Nees. — impostor Scp. * _ mactator Ahr. = — dllusor Spin. * — nominator Fbr. — irreptor Grm. Sphegidae, *Psammophila argentea ? Pelopaeus spirifex L. — pectoralis Duf. * — destillatorius Ill. Sphex mazillosa F. = — flavipennis F. * — paludosa Rss. Tachytes etrusca Rss. — wunicolor Pz. — pectinipes L. *Sphex pruinosa v.d. L. *Ammophila Heydeni Dhlb. Pompilus viatieus Ltr. — chalybeatus Dhlb. = — quadripunctatus F. Priocnemis luteipennis. — spec. Larridae, Tachytes obsoleta Rss. * Lara anathema Rss. Crabronidae. Crabro interruptus De. ” — cunicularis F. Hoplisus maculipennis Gir. * — coarctatus Spin. Oxybelus fasciatus Dhlb. *Philanthus triangulum F. *Cerceris tuberculata Spin. * — aurita F. * —. sabulosa Pz. *Stizus conicus Grm. 104 x Scolia haemorrhoidalis v.d.L. — bifasciata v.d.L. — wunifasciata F. 2, Mutillamontana Pz. — europaea F. = hungarica F. — erythrocephala Lep. — ephippium Fab. * Tehynchium oculatum F. Odynerus minutus F. * — Dantici Rss. * Polistes diadema Ltr. — gallica Ltr. * Anthophora nidulans F. — nigrocineto Lep. — pilipes FE. — spec. * — albisecta 111. * — garrula Fbr. Maerocera& trieineta Er. — alternans Lep. — spec. Eucera longicornis. — subrufa Lep. — atricornis? Lep. — grisea F. *Xylocopa violacea F. Andrena holomelana Lep. -—- parvula K. — nana Schr. — tarsata Nyl. — eatricata Sm. — atrocoerulews Du f. Julvierus Krb. quadripunetata v.d.L. G.v. Frauenfeld: Seolidae. *Scolia sexmaculata Fbr. = — insubrica Rss. * — signata Pz. Colpa interrupta Ltr. Mutillidae. Mutilla eiliata Fab. — italica Fab. — maura Fab. — coronata Fab. Eumenidae, * Eumenes pomiformis F. *ÖOelonites apiformis F. Vespidae., * Vespa germanica F. * — holsatica F. Apidae. — prilipes F. — spec. *Oeratina albilabris Spin. *Prosopis annularis K. * — variegata F. Hylaeus arbustorum Ill. — minutus K. " Hylaeus fulvierus Grm. #= — seladonius FE. Nomada ferruginata Krb. — argentata H.S. Jurva P2. — lateralis Pz. — /flava Pz. — suceincta Pz2. — sexfasciata P z. — rufa Rossi. Megachile centuncularis K. *Ohalicodoma muraria F. Crocisa ramosa Lep. * — histrionica Ill. beitrag zur Pauna Dalmatiens. 105 #* Anthidium manicatum Ltr. #Coeliowys acanthura All. * — septemdentatum Ltr. Nomia armata Luc. = — strigatum Ltr. Phileremus Kirbyanus Ltr. — spec. (1.) Dombus terrestris L. — spec: (?.) * — mazwillosus Grm. Coeliowys conica Lep. Sphecodes gibbus 1. * — conoidea Ill. Von den in der Abtheilung Terebrantia angenommenen 9 Familien sind 6 mit 42 Arten vertreten. Von den 41 Familien der Aculeaten sind einschliessig der Ameisen 9 mit 112 Arten, zusammen also 154 Arten auf- gezählt. Ausser den mit * bezeichneten Arten führt Germar noch Mutill«a myrmecium, Eumenes ephippium „ Anthophora albiventris und Hylaeus tetra- zonius auf, über deren Unterbringung ich nicht vollständig sicher bin. Die ohne Artnamen , blos mit spec. bezeichneten, sind vorläufig als neu betrachtet, da noch einige bisher nicht zugängige Quellen hierüber zu prüfen sind. Es mögen für dieselben jedoch hier die genauen Beschreibungen zur einstweiligen Begründung ihrer Artreehte folgen, wie sie mir Hr. Dr. Giraud überlassen. Hylotoma spec. Atro-coerulea: abdomine (vaginis exceptis), femoribus tibiisque pallide fulvis; mandibulis rufo maeulatis ; alis obscuris, apicem versus subhyalinis, neryis cum stigmate, nigris. @, Long. um, Gephus spec. Niger, nitidus: antennarum summo apice ; abdominis compressi-singulo (segm. 3, 4, 5), tibiis omnibus tarsisque anterioribus, ferrugineis; alis iri- dentibus, infuscatis , neryis nigris, costa stigmateque castaneis, cellula cubitali secunda nervos duos recurrentes excipiente. (2 terebra parum inflexa, seg- mentorum duorum longitudine.) J. @. Long. 18um, Von allen bekannten Arten verschieden, indem die zweite Cubitalzelle die beiden rücklaufenden Adern aufnimmt. Könnte wohl eine Untergattung bilden. Acoenites? spec. Niger, nitidus, vix punctulatus: capite transverso, subquadrato, nigro; elypeo antrorsum bitubereulato, orbitarum externarum lines, frontalium macula, mandibulisque, pallide ferrugineis : abdomine rufo-testaceo : pedibus quatuor posterioribus nigris, anticorum femoribus, tibiis tarsisque pallide ferrugineis; alis nigris, areola quinque-angulari, extrorsum aperta. Pedes postici subinerassati, subelongati. g’. Long. Sum, Nur die Kenntniss des anderen Geschlechtes könnte gestatten „ die Gattung dieser merkwürdigen Art mit Sicherheit zu bestimmen. Bd. X. Abhandl. 14 106 G.v. Frauenfeld: Campoplex spec. Niger, cano pubescens: abdominis compressi segmentis 3., %, 5., maculaque apicis 1. et 2., luteis; antennis obscure ferrugineis „ subtus palli- dioribus, articulus duobus basalibus, nigris; facie, orbitis internis, macula inter antennas, elypeo, mandibulis, palpis, maculis duabus triangularibus dorsi mesothoracis, macula sub alis, alteraque laterali pectoris, scutello et postscutello, luteis; pedibus postieis nigris, tibiis et tarsis fuscis, anterioribus luteis, basi coxarum latereque superiori femorum, nigris; alis hyalinis, iridentibus, squamula lutea. g'. Long. 14 um, Priocnemis spec. Niger: metathoracis dorso, abdominis segmento primo et secundi dimidia parte antiea, rufis; segmento tertio lateribus et quarto dorso, albido maculatis; tibiis anticis latere interno rufescentibus; alis infuscatis. ©. Long. 9mm, Dem P. variegatus F. verwandt, aber bestimmt verschieden. Hoplisus spec. Niger: clypeo, mandibulis ,„ orbitarum internarum parte infera , anten- narum articulo primo subtus, prothoracis margine ,„ maculis duabus subscapu- laribus, scutellique lines, luteis; abdominis segmentis quatuor anterioribus luteo marginatis; ventre toto nigro; pedibus (coxis exceptis) luteis, femoribus partim ferrugineis; alis subhyalinis vel parum infuscatis, cellulo radiali secun- daque cubitali fusco maculatis. g'. Long. 9mm, Anthophora spec. Nigra: thorace villositate fusco-nigra dense vestito ; abdominis segmentis trıbus primis margine griseo fasciatis. ©. I + Thorace ferrugineo villosa. fascia inter alas nigra; abdominis faseiis D gra, riseis obsoletis; antennarum articulo primo subtus enis. clypeo (nigro 9 r 5) be) Ay bimaculato), labro maculaque mandibularum, albido luteis; femoribus tibiisque q D D q posterioribus incrassatis. . Long. 16mm, Anthidium spec. (1.) Nigrum; supra fulvo, subtus albido villosus; genis, clypeo (macula unica nigra), mandibulis punctisque duobus vertieis, luteis; abdominis seg- mento primo villoso „ lateribus luteo maculato, 2—5. luteo fasciatis,, fascia in medio interrupta vel subinterrupta, lateribus profunde emarginata, 6. fere toto luteo, utrinque spinoso, 7. lutev, marginibus nigris quinque-spinoso ; segmento ventrali ultimo bispinoso; pedibus nigris, tibiarum laterale externo, tarsorumque articulo primo, luteis; alis sordide hyalinis, nervis nigris, Sdua mula luteo marginata. g. Long. Sum, Ornithologische Notiz. 107 Anthidium spec. (2.) Nigrum, pallide fulvo villosum; clypeo, genis, mandibularum basi, albido luteis; lineis duobus vertieis, duabus seutelli, maculisgue abdominis quadruplici serie, femorum anticorum latere infero, tibiarum latere externo tarsisque luteis; abdominis segmento sexto utringue spinoso, ultimo apice trispinoso , spinis lateralibus dilatatis, subemarginatis, intermedia acuta. J. Long. '7 mm, Macrocera (welcher Gattungsname gegenwärtig durch Tetralonia Spin. ersetzt wird) so wie Andrena haben zu sehr gelitten, um eine genügende Beschreibung derselben geben zu können. Von Hemipteren sind nur folgende acht Arten dem früheren Ver- zeichnisse anzufügen : Cydrus oblongus Ram b. Lamprodoma mauro Fbr. Stygmus arenarüus. Lugaeosoma punetaloguttatum Fieb. Calocoris vandalicus Rss. Pachyxyphus lineellus Muls. Horristus rubrostriatus Hts ch. Graphosoma lineatum L. Ornithologische Notiz. Ich hatte zu dem Zwecke, um mir Stenopterya hirundinis, die bekannte Schwalbenfliege, zu verschaffen, im verflossenen Sommer einen Ausflug nach Purkersdorf unternommen, wo ich in früherer Zeit während längerem Auf- enthalte die Nester unserer beiden Schwalbenarten vielfach beobachtete, Es fiel mir auf, dass ich eine bedeutend geringere Anzahl von Hirundo urbica daselbst bemerkte, als mir aus jenen frühern Jahren erinnerlich war, so zwar, dass ich an einem Hause, unter dessen Dachfirste stets 10—15 solcher Nester sich befanden, bei dem diessjährigen Besuche nur ein nistendes Paar fand. Da ich auch bei spätern Ausflügen an anderen Orten vielfach leer stehende Nester traf, und mir auf mehrere Nachfragen wiederholt erwiedert wurde, man habe eine auffallende Minderzahl gegen früher wahr- genommen, so bat ich den k. k. Gutsverwalter zu Purkersdorf Herrn Mich. Scherf. hierüber vergleichende Daten, so weit dies thunlich, in jenem Bezirke zu sammeln, in welchem er in ämtlicher Beziehung so vielfach ver- kehre, und erhielt von ihm folgende Auskunft: 44 * 108 G.v. Frauenfeld: „Ich lege in Betreff der von mir gepflogenen Erhebungen über die im Jahre 1860 verminderte Zahl der im Purkersdorfer Bezirk anwesenden Schwalben eine Uebersicht bei, so weit eine solche ziffermässig zu erheben möglich war. Ich habe mich nur auf H. urbica beschränkt, da hinsichtlich der H. rustica sich kaum eine Abweichung von den gewöhnlichen Verhält- nissen wahrnehmen liess. Der auffallend geringere Besuch von H. urbica, wie er sich für diese Gegend überall so entschieden ergibt, ist jedenfalls so interessant, dass die Aufmerksamkeit des Naturbeobachters darauf gelenkt zu werden verdient. Bei meinen Nachforschungen, bei vielen aufmerksamen Personen, stellte sich heraus, dass die gedachte Schwalbe heuer erst Ende Mai erschien, also viel später zu brüten begann , wie sonst, so dass in der zweiten Hälfte August noch viele nicht flügge Jungen sich in den Nestern fanden. Dennoch waren sie am 6. September schon im vollen Fortzuge begriffen, während einzelne H. rustica fast noch 3 Wochen darnach zu bemerken waren.“ Tableau hinsichtlich des Vorkommens der Hausschwalbe (Hörundo urbica) anno 1860 im Vergleiche zu dem Vorjahre 1859. —— — = ——— nn Anzahl d. Schwalben | a en en Ortschaft a rn A ee or anno anno um anno anno um 1859 1860 1859 1860 Burkersdorken m 107 59 48 856 Gablitz. 2 238 62 44 24 496 Mauerbachee. me: 85 52 33 630 Mariabrunn u. Hadersdorf 81 45 36 648 Wieidhngau Nm} 54 30 24 432 Bressbaumz az euere 30 18 12 240 Wolfspraben, 7 2.2.2.7. 20 18 2 160 Breitenfurty se 57 33 2% 456 Kaltenleutgeben . . . . 16 54 22 608 aa sin sent „rt > EINE 49 40 9 392 Klausen 15 280 St. Corona 128 Summa.. | 5376 Wenn es gleich möglich ist, dass diese Zahlen nicht vollkommen richtig angesetzt sind, so kann doch verbürgt werden, dass sie der Wahr- heit ganz nahe kommen, und die Differenz nur eine höchst unbe- deutende sein kann.“ ; Wenn, wie die vorstehende Tabelle nachweist, an zwölf Orten sich so bestimmt eine merkliche Minderzahl zeigt, so dürfte diese wohl eine allge- Ornithologische Notiz. 109 meine Erscheinung sein, und derselben eine weit verbreitete ursächliche Ein- wirkung zu Grunde liegen. Wenn wir, um dieses Missverhältniss deutlicher zu zeigen, die Zahl der Schwalben auf Ein Nest bei theilweiser doppelter Brut mit 8 Individuen ansetzen, so erhalten wir ein Verhältniss wie 5 : 3, und selbst noch unter der Hälfte, wenn wir, der Wahrheit wohl näher, anzunehmen haben, dass die Doppelbruten im Jahre 1860 geringer waren, Was nun die Schmarotzer betrifft, durch welche diese Erhebung ver- anlasst ward, so hatte ich schon im Frühjahre vor Ankunft der Schwalben zwei Nester herabnehmen lassen und diese untersucht. Es fanden sich darin 38 Puppen von Coriaceen, natürlich aus dem vorhergehenden Jahre über- wintert, aus denen sich jedoch keine Fliege entwickelte, vielleicht weil sie nicht der Wärme durch die brütenden Schwalben ausgesetzt wurden; ferner eine grosse Anzahl von Flöhen. Ich wählte daher im Sommer ein mit 5 Jungen besetztes Nest, die kaum halbgewachsen, noch grossentheils nackt waren. An den Vögeln fanden sich 17 Stück Stenoptery& hirundinis, die sehr flink und unstät, die Thiere oft verliessen, und unter dem Federbett des Nestes sich versteckten. Zwei davon, die ich den Tag über lebend erhielt, gebaren jede eine Puppe. Im Neste selbst lagen noch weitere 14 Puppen, von denen während des Verlaufs von 8 Tagen 11 sich entwickelten; ausserdem wimmelte es von Flöhen, und in der etwas feuchtwarmen Unterlage lebten mehrere sehr kleine Fliegen- und Käferlarven. Ob die von den Schwalbenfliegen während der Brutzeit unausgesetzt abgelegten Puppen theilweise noch während der Nistperiode sich entwickeln oder sämmtlich überwintern und erst im nächsten Jahre zu dieser Zeit aus- schlüpfen, vermag ich nicht anzugeben, da die oberwähnten in der Gefangen- schaft. gebornen sich nicht entwickelten und vertrockneten. Bei zweimaligen Bruten dürfte diess jedoch wahrscheinlich der Fall sein, da ich solche, in früherer Zeit spät im August ausgenommene Nestlinge gleichfalls mit Fliegen stark besetzt fand. Volle Gewissheit hierüber zu erlangen „ dürfte wohl sehr schwer halten, da eine Untersuchung der Nester zur Nistzeit für eine solche Ermittlung unthunlich ist. Das Interessanteste bei diesem untersuchten Neste fand sich jedoch in den Schwalben selbst. Ich öffnete sie, da ich nach Eingeweidewürmern forschte, von welchen ich aber nichts vorfand; allein alle hatten im Magen ® eine ziemliche Anzahl Steinchen, darunter einige EP ) & recht ansehnliche. Der grösste mass 83mm jn der Länge und über 3mm in der Breite und hatte ein Gewicht von 1Y. Gran. Die kleinsten waren von Nadelkopfgrösse. Das Gewicht sämmtlicher Steinchen im Magen einer der Schwalben, 12 an der Zahl, betrug 3YYı2 Gran. Sie waren meist von Sandstein, doch auch einige kleinere Quarzstücke darunter. Da das Nest unter einem hölzernen Schoppen sich befand, und wohl schwerlich anzunehmen ist, dass die Jungen, die noch 110 G. v. Frauenfeld: Ornithologische Notiz. schwach befiedert waren, aus der festen Kothmasse des Nestes diese Stein- chen herausgepickt hatten, so mussten sie ihnen von den Alten dargereicht worden sein, und zwar, da diese Vögel ihr Futter in der Luft wegfangen, eigens zu diesem Zwecke vom Boden aufgelesen. Was war die Veranlassung zu dieser ungewöhnlichen Fütterung? Das Verschlucken von Steinchen, Sand, Kalk ist bekanntlich bei Körnerfressern eine allgemeine Erscheinung, und wie es scheint, eine Nothwendigkeit bei dem derbhäutigen Magen dieser zur Verdauung. Bei Insektenfressern ist es wohl selten und nur zufällig der Fall. Bei Nestvögeln ist es mir gänzlich unbekannt. Hatte es hier gleich- falls den Zweck die Verdauung zu unterstützen? Man sieht die Schwalben oft eifrig Spinnen wegfangen, und nimmt allgemein an, dass den Nestlingen eine Purganz dadurch verschafft werde. Es ist gewiss, dass von den Alten in der Wahl des Futters für ihre Pfleglinge eine durch Umstände bedingte, diesen angemessene Veränderung stattfindet. Das Nestleben ist jedoch weit zu wenig beobachtet, um mehr als irgend nur Vermuthungen hierüber auf- zustellen, und wir können nur aus unzusammenhängend gewonnenen ganz vereinzelten Daten Folgerungen ziehen. Um den Versuch einer Entwicklung jener Stenopteryxpuppen, ohne Dazwischenkunft der Schwalben fortzusetzen, habe ich im vergangenen Monat December abermal 2% Nester abnehmen lassen und deren Inhalt untersucht. Das eine von Hirundo urbica enthielt 22 Coriaceen-Puppen, 89 Flöhe und mehrere Säcke einer Tineide, deren Entwicklung jedoch erst die genaue Artbestimmung möglich machen wird. In dem zweiten, Hirundo rustica angehörig, fanden sich acht Coriaceen-Puppen, wahr- scheinlich ebenfalls von Stenopteryx, da die Ornithomyen - Puppen weit grösser sind, 14 Flöhe, gleichfalls 2 Sackträger-Raupen und eine Käferlarve. Ob letztere Schwalbe wirklich weniger Schmarotzer besitzt, lässt sich aus diesem vereinzelten Falle nicht mit Gewissheit bestimmen, zumal ich dieses Nest erst nachdem es schon einige Tage gelegen hatte, untersuchen konnte. Beide enthielten noch andere Insektenreste, welche deren Anwesen- heit im lebenden Stande, während die Nester von den Vögeln bewohnt waren, voraussetzen lassen. So waren im Neste der H. urbica unter anderm ein fast ganz wohl erhaltener Rhizotrogus, im andern eine Menge leerer Puppen- hülsen einer Muscide, die ihre Verwandlung im Neste durchgemacht hatten. Es scheinen diese letztern namentlich sich in nicht sehr rein gehaltenen Nestern einzufinden, und selbst den Bewohnern gefährlich zu werden. Ich weiss mich sowohl bei einer Schwalbe wie bei einer Lerche dieses Falles zu erinnern, wo eine grosse Anzahl solcher Maden die Vögel selbst angriffen, und sie dem Untergange nahe brachten. ‘ Berichtigungen und Ergänzungen zu meiner Abhandlung: Ueber die Crustaceenfauna Ungarns, insbesondere die dort angegebenen Phyllopoden. Zugleich als Entgegnung auf Herrn Prof. Brühl’s Bemerkungen über einige meiner Angaben.*) Von Dr. Cornel Chyzer, Custos-Adjunet am Naturalienkabinete des National-Museums zu Pest. Mit einer Tafel. (Tab. II.) Vorgelegt in der Sitzung am 6. Februar 1861. In aen nachfolgenden Zeilen will ich zeigen, dass ich die Berichtigungen, die Herr Prof. Brühl zu meinen Angaben fügte, dankbar annehme, ferner einen, sowohl von mir als auch von ihm begangenen Fehler berichtigen, und endlich einiges mir damals Unbekannte hier mittheilen, was als’ Nachtrag zu meiner Abhandlung betrachtet werden möge. Was Herr Prof. Brühl über die Verwechslung von Limnadia und Estheria sagt, das ist so evident, dass es keines Commentars bedarf. Nur sei es mir erlaubt, mich einigermassen zu rechtfertigen, und nicht bloss mich sondern auch alle andere Autoren, die denselben Fehler begangen, als ich, nämlich: Krinicky, Koch, Zenker und noch neuester Zeit Leydig in seinem Prachtwerke über die Daphniden **). Ich schreibe dieses so vielseitige Verkennen der theilweisen Unzugäng- lichkeit der betreffenden besseren Literatur zu, während eben \Verke, die *) Siehe Chyzer „Ueb. d. Crust. Fauna Ung. Verhandlungen des k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, Jahrg. 1858, pag. 505—518“, und Brühl „Ueber das Vorkommen der Estheria und des Bran- chipus torvicornis in Pest. Eine vorläufige und zugleich kritische Bemerkung über einige Angaben des , Herrn Dr. C. Chyzer in dessen Abhandlung: Ueber etc-, ebendaselbst, Jahrg. 1860, p. az ®*) Leydig, Naturgeschichte der Daphniden, 1860, pag. 59. 112 Dr. Chyzer: die Forscher, wie es in diesem Falle ist, irre führen, leichter zu haben sind. So hätte ich vielleicht diese Verwechslung nie begangen, wenn mir das Koch’sche Werk *) nicht in die Hände geräth, und darauf die so verlocken- den von mir citirten Bemerkungen Zenkers, aus welchen ich dann meine Schlüsse zog, was Leydig zwei Jahre später beinahe mit denselben Worten that. Ich bin überzeugt, dass, wenn die „Annales des sciences naturelles* oder das „Museum Senckenbergianum“, wo die Estherien beschrieben und abgebildet sind, ebenso verbreitet wären, wie Koch’s Werk, weder die eben genannten Forscher noch ich diese Genera verwechselt hätten. Herrn Prof. Brühl gebührt das Verdienst, diese Verwirrung gelichtet zu haben, aber sein Vorwurf, den er mir darum macht, dass ich auf die Estherien keine Rücksicht genommen habe, wozu mich doch die vielen von mir eitirten Stellen des Grube’schen Aufsatzes über die Phyllo- poden aufgefordert hätten, ist ungerecht, falls er das nicht übersehen hat, dass eben diese Stellen dazu geeignet sind, den Forscher in diesen Irrthum zu führen oder verhaıren zu lassen. Bei Grube **) findet man näm- lich unter der Synonymie und Literatur der Limnadia auch eben die Koch’sche Figur eitirt, wenn auch mit Fragezeichen, während Koch’s Ab- bildung und Text bei den Estherien mit keiner Sylbe erwähnt wird, wozu doch Grube wäre aufgefordert gewesen, falls ihm beide betreffende Abhandlungen bekannt waren, was ich bei solcher Sachlage bezweifle. Uni dann hätte Herr Prof. Brühl auch das nicht ausser Acht lassen sollen, dass Koch nur ein männliches Exemplar abbildet ***), und dadurch allen Ver- wechslungen die Thore öffnete, denn wenn bei ihnen auch ein ® abgebildet gewesen wäre, nachdem mir die Brogniart’sche Abhandlung über die Limnadia, — die mir zu jener Zeit Herr Prof. Kner zu verschaffen die Güte hatte — wenn auch etwas zu spät bekannt war, so hätte ich weib- liche Thiere doch nicht verwechseln können. Was ich in Bezug auf das im Wiener zool. Museum der Universität aufbewahrte, mit der Etiquette: „Lim- nadia“ versehene Exemplar sagte, hätte ich es ahnen können, dass bevor ich auf diesen Gegenstand wieder zurückkommen werde, Herr Prof. Brühl meine ebenfalls vorläufige Arbeit +) einer Kritik unterwerfen wird, so hätte ich diesen wichtigsten Zusatz nicht unterlassen: das Exemplar, das wie ich glaube, noch heutzutage dort vorhanden sein wird, ist in einem *) Koch Deutschlands Crustaceen u. s. w. F **) Grube, Bemerkungen über die Phyllopoden. (Separat Abd. aus d. Arch. f. Natgesch. XIX. Jahrg. pag. 9.) e®®) Koch I. c. XXXV. Heft. Tab. 10. 7) Dass ich die Naturgeschichte unserer Zstheria, von der ich damals, als ich meine kurze Notiz schrieb, schon zweifelte, dass sie Limnadia wäre, für nicht ganz erschöpft hielt, und sie näher studiren und beschreiben wollte, beweist auch der mehreren Mitgliedern der zool.-bot. Gesellschaft bekannte Um- stand, dass ich schon damals in Wien das fragliche Thier und einzelne Theile desselben von meinem Freunde Dr. Heitzmann zeichnen liess. dessen trefflliche Zeichnungen noch im Laufe dieses Jahres ans Tageslicht kommen werden. Ueber die Crustaceenfauna Ungarns. 113 solchen Grade der Verwesung, dass man ausser jenem F'actum, dass die Füsse alle gleich gebaut sind, nichts daran studiren kann. Davon kann sich jeder- mann überzeugen, der sich die Mühe nehmen will, einen Blick auf jenes Fläschchen zu werfen, wozu ihm Herr Prof. Kner, ich bin überzeugt, mit seiner gewohnten Güte die Gelegenheit geben wird. Endlich sei es mir erlaubt zu meiner Rechtfertigung auch noch das zu ‚bemerken, was der Referent der Zeitschrift für die gesammten Naturwissen- schaften über meine Abhandlung sehr richtiger Weisse bemerkt, dass ich mich nämlich hauptsächlich mit den Ostracoden beschäftigte, was Herr Prof. Brühl in seiner etwas strengen Kritik nicht in Anbetracht nahın. Wie man aber etwas nachträglich sehr Klares, bei nur einiger Befan- genheit leicht übersehen kann, das beweisst Herrn Prof. Briühl’s Verfahren, der in seiner kurzen Notiz immer nur vom Unterschiede spricht, der zwischen der in Toulouse gefundenen Estheria eycladoides Joly und der in Pesth einheimischen Esth. pesthinensis Brühl obwaltet, während er doch aufgefordert gewesen wäre, durch den Grube’schen Aufsatz auch die Esth. dahalacensis Rüppell, die bei@rube auf derselben Seite — pag. 90 — wo die Esth. eyeladoides beschrieben ist, mit der unsrigen zu vergleichen, um so mehr, da er auch den Strauss-Dürckheim’schen Aufsatz: „Ueber die Estheria dahalacensis im Museum Senckenbergianum (Band IIl., Heft 2, pag. 119, Tab. 7)“ citirt. Wie entfernt er aber davon war, das beweist mir auch besonders seine mündliche Mittheilung — er möge es mir nicht ver- argen, dass ich hier davon Gebrauch mache — derzufolge er den Bau der Füsse bei unserer Estheria so verschieden fand von den Füssen der Zstheria eyeladoides oder Estheria Katexochen, dass er beinahe gesonnen war, aus ihr eine neue Gattung zu machen, die er wegen der Verwandtschaft mit der Estheria und ihres Vorkommens zu Pesth, Pestheria genannt hätte. Hätte er aber der Diagnose der Estheria dahalacensis auch nur einige Aufmerksamkeit gewidmet, wozu schon, wenn ihm auch der Strauss’sche Aufsatz unbekannt war, die Schale „quasi Arcas imitans“ ihn hätte einladen sollen, ferner der Joly’sche Aufsatz *), so wäre er nie auf jenen Gedanken gekommen, im Gegentheil, er hätte unserer Species vielleicht nicht einmal einen Namen *) Um das Sachverhältniss richtig beurtheilen zu lassen, möge hier die betreffende Stelle aus Joly’'s Abhandlung in origine stehen, wo es heisst: Chez |’ Estheria dahalacensis au contraire on apercoit au bord externe independamment de la vesicule, et de la membrane triangulaire (so nennt er den ganzen äusseren Anhang des Fusses), dont M. Strauss fait deux feuillets distinets, un feuillet beau- coup plus petit situ€E un peu plus bas, que la vesicule, et plus bas encore une petite membrane non ailie place entre cette meme vesicule et la membrane, que nous avons appelee la palette u. s. w.; ferner ebendaselbst: Lors meme que ces legeres differences existeraient r&ellement, la structure de I’ organe n’en serait pas moins, dans ce qu’il a d’ essentiel semblable ä celle des pattes branchiales, de I’ 7saura (d. h. Estheria eyeladoides) et I’ on ne pourrait y voir qu’un caractere d’ esp&ces. — Note sur les genres Limnadia, Estheria, Oyzieus et Isaura faisant suite au memoire sur |’ Zsaura cycladoides. Ann. des science. nat. Seconde serie. Tome XVII, pag. 353. — Man könnte nach dieser Beschreibung glauben, dass Strauss den Fuss einer Esth. pesthinensis vor sich gehabt hat. Bd. XI. Abhandl. 15 114 Dr. Chyzer: gegeben, denn davon bin ich überzeugt, dass Herr Prof. Brühl nicht unter jene Forscher gehört, die zum Artmachen besondere Vorliebe haben. Nach beendigten persönlichen, will ich nun auf den wissenschaftlichen Theil meiner gegenwärtigen Zeilen übergehen. In meiner, der löbl. Gesellschaft im Jahre 1858 vorgelegten Abhand- lung führte ich von den zweischaligen Phyllopoden zwei an: Limnadia Hermanni Brog. und Limnetis brachyurus Müller. Die Limnadia existirt nun wie es Prof. Brühl nachgewiesen, nicht, sondern an ihre Stelle ist das Genus Estheria zu setzen und zwar repräsentirt durch zwei verschiedene Arten, nämlich: Zstheria eycladoides Joly, und KEstheria pesthinensis Brühl. Estheria cyeladoeides Joly. Diese Art wird hier zum erstenmale als in Pesth vorkommend ange- führt. Prof. Brühl führt sie in seinen Bemerkungen nicht an. Im Laufe des vorigen Sommers und Herbstes habe ich die Monographie unserer acht Phyllopodenarten zusammengestellt, und sie zum Theile schon unserer königl. naturf, Gesellschaft vorgelegt, diese Arbeit wird mit 7 bis 8 Tafeln Abbildungen noch im Laufe dieses Jahres erscheinen, und dort beschreibe ich umständlicher sowohl diese Art als auch die übrigen. Hier will ich nun nur in Kurzen das in den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft Gesagte ergänzen. Diese Art musste mir schon auch früher vorgekonmen sein, als ich noch nämlich die Estherien "für Limnadien gehalten habe, denn unter meinen Skizzen finde ich Zeichnungen, die dieser Art entnommen sind; wissentlich besitze ich sie aber erst seit diesem Sommer. Ich fand sie in einem meiner vielen Fläschchen, das mit kleinen Krebsthieren vollgestopft mir von Herrn Eduard y. Madaräsz zugesendet worden ist. Sie kommt in seinem Parke im Stadtwäldchen in einem ziemlich tiefen Teiche vor, also nicht so wie in Toulouse „dans un fosse remplie d’eau pluviale“. Um den Leser und den Nachforscher nicht in Zweifel zu lassen über die Echtheit der Art, gebe ich die von mir theilweise ergänzte und con- statirte Diagnose dieser Art, und muss im übrigen an meine zu erscheinende Arbeit verweisen. Testa Cycladibus simili, striis incrementi cireiter 24—26, marginibus excepto dorsali reetiusculo curyatis, umbonibus prominulis. Longitudo testae 41 -12um, altitudo 8—9Mmm, crassities 4—5mm (Numerus primus desumtus est a maribus, secundus a feminis anımalium a me investigatorum). Caput laeve, subtus truncatum; articuli ramorum antennarum posterio- rum circ. 46; segmenta posteriora abdominis in parte dorsali in spinas validas exeuntia, postremum dorso spinulis pluribus in medio maximis armatum. Ueber die Crustaceenfauna Ungarns. 115 Pedum paria 24. Pars tibialis pedum foliaceorum in margine externo lobo seu processu destituta; ramus abdominalis appendiecis externi — branchialis autorum — in margine interno supra dilatatus, pro- cessum quasi coronoideum (Krohnenfortsatz) formans. Appendices sacciformes eylindrici. Rami dorsales appendicum externorum — branchialium — in 10, 44, 412, 13 et 14 to pari pedum feminarum cylindriei pilis destituti *). Clypeum laryaruım labrum imitans apice trilobum, lobis acutis. Color flavescens. Die Haupt- und beinahe einzigen Quellen der Literatur sind: Joly, Recherches zoologiques sur l’Isaura Cycladoides nouveau genre des Crustaces etc. Annales d. se. nat. Seconde serie. Tome XVII. pag. 293. 7—9 Taf. 184% und seine zuletzt citirte Note. Grube, Phyllopoden. pag. 90. Die übrigens nicht unumgänglich nothwendige Arbeit Audouin’s über COyzicus Bravaisiö = Esth. cyeladoides die schon Joly weitläufig bespricht, konnte ich nicht auftreiben. Und Claus in seinen Beiträgen zur Kenntniss der Entomostraken. 1860 recapitulirt nur das bekannte. Koch’s Thier ist höchst wahrscheinlich diese Art. Estheria pesthinensis Brühl. Von dieser Art, wenn sie eigentlich als solche sich erweisen wird, ist bis zum heutigen Tage in der gesammten zoologischen Literatur nur der Name bekannt, denn Prof. Brühl’s Beschreibung, die er in den „Mitthei- lungen aus dem zool.-zootomischen Institute der königl. Universität zu Pesth“ versprochen hat, ist meines Wissens bisher noch nirgends erschienen, und somit ist diese von mir gegebene Diagnose und Beschreibung die erste, die von diesem Thiere gegeben wurde. Testa forma exteriore Arcas imitante, striis incrementi 14 vix ultra. Marginibus superiore recto, inferiore rectiusculo, anteriore posterioreque cur- vatis. Longitudo testae 5—8mm, Altitudo 3, 5—4, 7mm, crassities 4, 5—2, 5mm, Dantur tamen et multo majores et multo minores. Caput subtus in apice rotundatum, spinam hanc specici propriam ferens. Ramus antennarum posteriorum anterior quatordecim, posterior tre- decim articulorum. Segmenta posteriora abdominis in parte dorsali setis minimis instructa, postremum dorso spinulis, aequalibus haud conspicuis armatum. Pedum paria 24. Pars tibialis pedum foliaceorum in margine externo in processum glabrum. Forma et longitudine lobum tibialem ultimum plus minus aequantem producta; ramus abdominalis appendieis *) In die Joly’sche grosse Abhandlung ist in Bezug auf diese Eierträger ein Fehler eingeschlichen, er verbessert ihn aber selbst in seiner oben eitirten „Note sur les genres etc.* 19 116 Dr..Chyzer: externi - branchialis autorum — in margine interno supra non dilatatus, sed laminam triangularem, solum apice sibi adhaerentem, pilis validis 10—11 instructam ferens. Appendices sacciformes ovales. Rami dorsales appendicum externorum foeminarum in pari pedum 10, 41, 42, 13 et A4to cylindriei pilis privati. Clypeus laryarum labrum imitans non trilobus, sed rotundatus., Color brunescens. Dieser Diagnose entsprechen beinahe vollkommen auch die von Rüppell aus Abyssinien von der Insel Dahalek gebrachten Thiere, die im Museum Senckenbergianum. II. Bd. 2. Hft. pag. 119 Tab. VII von Strauss-Dürck- heim beschrieben und abgebildet worden sind, mit der Ausnahme, dass der kleine Stachel an der Spitze des Kopfes bei den Afrikanern nicht erwähnt wird. Est ist möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich, dass der grosse Meister im kleinen Strauss, der nur Weingeistexemplare zu untersuchen die Gelegenheit hatte, den Stachel übersehen hat. Uebrigens sollte auch der Stachel bei den dortigen Thieren fehlen, so fragt es sich erst, ob man diesen unterscheidenden Charakter für genügend findet, eine neue Art zu schaffen, oder ob man sich begnügen will mit einer Varietät. Die riesige Entfernung, in der diese Thiere von einander wohnen, spricht freilich für das Verschiedensein der Arten. Jedenfalls bin ich selbst geneigter den von Prof. Brühl vorgeschlagenen Namen zu behalten solange bis die in Frankfurt am Main im Museum der Senckenbergischen Gesellschaft aufbewahrten Thiere nicht neuerdings einer Untersuchung unterzogen werden. Ich war so frei, mich in dieser für die Kenntniss der geographischen Ver- breitung unserer Thiere wichtigen und interessanten Angelegenheit unlängst briefiich an den Vorstand jenes Museums zu wenden, und erwarte eine Antwort, die ich nachträglich bekannt zu machen nicht unterlassen werde. Die Lebensweise dieser Art ist sowohl aus meiner früheren Abhand- lung, wo ich von ihr als von Limnadia sprach, als auch aus den kritischen Bemerkungen Prof. Brühl’s zur Genüge bekannt; und die beigeschlossenen Abbildungen machen manches zu beschreibende überflüssig. Siehe diese. „Es irrt der Mensch so lang er strebt.“ Mit diesen Worten des grossen Dichters gestehe ich hier und ver- bessere zugleich einen anderen ebenfalls in jene Abhandlung eingeschlichenen Fehler, der sogar den „kritischen Bemerkungen“ des Herrn Prof. Brühl entgangen ist. Wie die übrigen begangenen zoologischen Fehler, fällt auch dieser in das Bereich der von mir damals nur oberflächlich und mit grossem Mangel an Literatur studirten Phyllopoden. Unter den Branchipus-Arten der Pesther Gegend gab ich loco saepius memorato auch Branchipus diaphanus = Chirocephalus diaphanus Prevost, Ueber die Crustaceenfauna Ungarns. 117 an. Dasselbe that nach mir auch Herr Prof. Brühl in seinen kritischen Bemerkungen. Aus der ziemlich grossen Literatur dieses Thieres war mir zu jener Zeit — aber auch nicht bei der Verfassung meines Aufsatzes — nur die Prevost’sche Arbeit bekannt. M&moire sur le Chirocephale als Anhang zu dem grossen Jurine’schen Werke: „Histoire des monocles qui se trouvent aux environs de Geneve. pag 201. Tab. 20, 21, 22* und die Grube’sche Diagnose, die er aber nicht aus eigener Anschauung statuirte. — 1. c. pag. 80. Meine Thiere entsprachen zwar nicht ganz den zwei von mir bekannten Diagnosen, da mir aber die übrige Literatur unzugänglich war und zum Theile auch jetzt noch ist, so wollte ich nicht oberflächlich mich in das Aufstellen einer neuen Species einlassen. Der einzige Fehler, den ich mir hiebei zugezogen habe, besteht darin, dass ich den Branchipus diaphanus nicht mit einem Fragezeichen hingestellt habe, oder überhaupt nicht angab, dass meine Thiere jenen Abbildungen und Diagnosen nicht ganz entsprechen. Erst nachdem es mir gelang, das so seltene und durch den Buchhan- del beinahe nicht aufzutreibende Werk Baird’s: „The natural History of the British Entomostraca (Ray Society) London 1850“ zu verschaffen, ersah ich aus seiner weitläufigen Beschreibung des Chirocephalus, wo das Chaos der Synonymie auf nicht weniger als 4 Octavseiten gelichtet wird, mit Sicher- heit, dass meine Thiere weit entfernt Chirocephali = Branchipi diaphani zu sein, eine neue bisher unbeschriebene Art darstellen, der ich als meinem Compatrioten folgenden Namen gebe: Branchipus hungaricus mih‘. Die Diagnose lautet: Fronte in feminis nuda, simplici, in maribus in processum quadratum apice truncatum producta. Cornibus marium validis biartieulatis, articulo secundo versus liueam medianam corporis directo; lamina frontalis, articulus cornuum primus et secundus inter se incisurum Ovalem utringue includentes, articulus secundus contortus, apice in aculeum exiens. Articulo basilari externe seu antice adhaeret utrinque lamina plana in spiram contorta, in marginibus, externe circa 17 interno c. $ processibus digitiformibus praedita; cornibus feminae multo brevioribus, simplicibus laminis supranominatis carentibus, biartieulatis; articulo basilari pyriformi, in facie interna aculeo valido curvato praedito, articulo secundo aculeo articuli primi simili. Labrum versus apicem angustatum apice in tuberculum mamillare productum. Pedes in margine interiore 6-lobi excepto tarsali angustato; lobus tibialis infimus omnium maximus, margine undulato, pilis validis raris obsito. Margo exterior pedis praeter appendicem sacciformem, laminam pellueidam crenatam quasi triangulam et super hanc unam minorem ferens. In pedibus paris ultimi appendicum pedis externorum foliaceorum solum rudimentum 118 Dr. Chyzer: adest. Abdomen seu cauda in appendices duos lanceolatos utringue setosos, longitudine 2—3 ultimorum articulorum exiens; articuli primi duo partes genitales externas ferentes, saccus ovorum solum longitudinis pri- morum articulorum duorum, his adnatus, apice in processum uyulae similem productus. Longitudo maris sine cornubus 416—20um, Laminae in cornubus 7mm, longae; femina 20mm, saccus ovorum Aum, Was die Lebensweise, Vorkommen und Eigenthümlichkeiten des Thie- res betrifft, so gilt hier das, was ich in meiner Abhandlung unter dem Namen des Branchipus diaphanus gesagt habe, und im Uebrigen muss ich auch hier auf die Erklärung der beigeschlossenen Abbildungen und meine später erscheinende Abhandlung verweisen. Der Nachweis des Branchpus torvicornis Waga für Pesth ist dem Herrn Prof. Brühl zu verdanken. Erklärung der Abbildungen. Figur 4. Kopf der Estheria pesthinensis mässig vergrössert, nach hinten in einen starken Haken h ausgehend, vorne in eine schmale unten abgerundete Lamelle Z sich ausbreitend, an deren vorderen unteren Ende der für diese Art charakteristische Stachel s zu sehen ist. 4A ist das zusammengesetzte Auge, eigentlich zwei beinahe verschmolzene Augen. a die hinteren grossen ästigen Antennen mit ihrem dicken gestachelten Basalttheil 5 und 2% sehr deutlich gegliederten Aesten r, deren einzelne Glieder vorne mit kürzern, hinten mit etwas längeren Haaren besetzt sind. a’ sind die vorderen fadenförmigen Antennen von der unteren Seite der Kopflamelle an der Basis der Oberlippe, doch vor dem Ursprung der hintern Antennen entspringend. Ihr vorderer Rand ist durch Einkerbungen in war- zenfärbige mit stäbchenförmigen Haaren besetzte Erhabenheiten getheilt. m, sind die starken Mandibeln, die an der chitinigen Seitenleiste des Kopfes an einer warzenförmigen Stelle befestigt sind. M ist der Schalenmuskel hier abgetrennt. p das erste und zweite hakenförmige Fusspaar des Männchens knieförmig gebogen. Figur 2 und 3. Zwei Hälften eines zerrissenen Blattfusses um die einzelnen sonst sich deckenden Lappen zu zeigen. A äusserer, ] innerer Theil. Am inneren, der zugleich den eigentlichen Körper des Fusses in sich begreift, findet man m den Maxillarfortsatz, l, 2! die 2 Femorallappen, 12, 1? die 2 Tibiallappen. .D, den dem zweiten Tibiallappen entspringenden nackten fingerförmigen Fortsatz, lt ist der Tarsallappen, pt ist mein processus tibialis, d. h. ein nackter auch bei der Estheria dahalacensis von Strauss schon abgebildeter Lappenfortsatz, der bei der Estheria eyeladoides gänzlich fehlt. & ist die Stelle wo der äussere Theil des Fusses A abgerissen ist. Der Theil A besteht aus dem beutelförmigen nackten Anhang s, und dem Ueber die Crustaceenfauna Ungarns. 119 äusseren behaarten Anhang: des Fusses, der aus einem dorsalen d und einem abdominalen « Aste besteht. Dort wo die beiden in einander übergehen, an dem inneren Rande sitzt eine äusserst durchsichtige dreieckige Lamelle Z, die am inneren Rande mit starken Borsten besetzt ist; so lange die Integrität des Fusses geschont wird, ist diese Lamelle nur mit grosser Mühe sichtbar. Sie fehlt bei der Estheria cycladoides, und wird ersetzt durch eine Ausbrei- tung nach innen vom Bauchaste des äusseren Anhanges des Fusses, welche einen Krohnenschnabel ähnlich sieht, und daher von mir processus coronoi- deus genannt wird. & ist die dem » an dem inneren Theil des Fusses ent- sprechende Stelle. Figur 4 Ende des Abdomens von Estheria pesthinensis. Man sieht, dass die letzten Glieder oben am Rücken mit kaum sichtbaren Härchen versehen sind; ferner, dass die zwei Borsten genau dort entspringen, wo das letzte grosse Glied mit dem vorletzten sich verbindet; dass von Stacheln, wie sie bei der Estheria cycladoides an dem oberen concaven Rande des letzten Abdominalgliedes knapp vor den 2 Haken h, in die es sich verlän- gert, vorhanden sind, hier keine Spur zu sehen ist. Auch fehlen hier die Haare am oberen concaven Rande der 2 sichelförmigen Anhänge f des letzten Gliedes. p sind die rudimentären hinteren Füsse, Figur 5. Derselbe Körpertheil — Postabdomen — der Estheria eyeladoides. Die einzelnen hinteren Glieder a sind oben gleichsam ausge- zogen in starke spitze nach hinten gerichtete Dorne. Der obere concaye Rand des letzten Gliedes oder Schwanzes ec ist mit Stacheln besetzt , deren mittlere die grössten sind. Auch sitzen hier die 2 Borsten nicht an jener Stelle, wie bei der Estheria pesthinensis, sondern am letzten Gliede selbst gegen die Mitte desselben. Das letzte Glied endigt in die zweite starke nach oben und vorne gewendete Haken vw; unter diesen sind zwei ähnliche aber etwas längere sichelföürmige am oberen Rande mit gefiederten Borsten besetzte Fortsätze, die am Grunde die Afteröffnung zwischsn sich fassen. p sind die letzten auf ein minimum redueirten Füsse. Figur 6. Kopf des Weibchens von Branchipus hungaricus mihi von unten gesehen. f ist die Stirne, entblösst von jeglichen Fortsätzen. C sind die hinteren bei Dranchipus eigentlich unteren Antennen, die stark hornartig entwickelt sind. Sie bestehen aus einem dicken birnförmigen Basal- gliede, dass ‘an seiner inneren Seite mit einem scharfen spitzen hakenförmigen Zahn versehen ist, und einem diesem Zahne ähnlichen Endgliede. « sind die vorderen oberen Antennen. 0 die zusammengesetzten gestielten Augen. Z ist die Oberlippe. M die Mandibeln. Figur 7. Postabdomen des Weibchens mit dem Eiersack, der bei dieser Art kurz ist, ganz an die 2 ersten Glieder des Schwanzes ange- wachsen, hinten in einen bis zum Rande des dritten Gliedes ‚ausgezogenen Zipfel verlängert. Die Schwanzanhänge sind so lang, wie die drei letzten Glieder desselben, ringsum mit befiederten Borsten besetzt. 120 Dr. Chyzer: Ueber die Crustaceenfauna Ungarns. Figur 8. Kopf des Männchens von Branchipus hungaricus von unten gesehen, die Hörner aus der verticalen Lage in horizontale gebracht. € sind die Hörner viel stärker entwickelt, als beim Weibchen, und viel complicirter gebaut. In der Abbildung sieht man sie in etwas verdrehter Richtung. Am linken sieht man sehr deutlich, dass sie ebenfalls aus zwei Gliedern bestehen, das zweite ist jedoch hier abgetragen; die Grenze zwischen beiden Gliedern ist bei x. Das zweite oder Endglied ist um seine Achse mehrfach gedreht, in der Mitte des äusseren Randes durch kleine Einkerbungeu gezähnelt, sein Ende c ist sehr spitzig. Wo die zwei Hörner am Grunde zusammen- fliessen, da entspringt der viereckige Stirnfortsatz p. Am äusseren Rande der Hörner entspringen % um ihre Längsachse, und gegen die Spitze auch um die Querachse spiral eingerollte äusserst durchsichtige mit vielen Mus- kelsträngen durchzogene Lamellen, deren Ränder mit fingerförmigen Fort- sätzen besetzt sind; diese sind regelmässiger, dichter und zahlreicher am äusseren, als wie am inneren Rande. Hier ist die eine Lamelle im ausge- rollten Zustande dargestellt Z. An derselben Stelle, wo der Stirnfortsatz, entspringt auch die Oberlippe /, die an der Spitze in ein Zipfel ausgezogen ist. Sie scheint hier klein zu sein, indem sie mit den Hörnern etwas herauf- gehoben ist, m sind die Mandibeln ,„ m’ ist die Stelle der Maxillen, « die einfachen oberen vorderen Antennen, 0 die gestielten Augen. /ur Moosflora Oesterreichs. Von J. Juratzka. Vorgelegt in der Sitzung vom 6. Februar 1861. Das Gebiet von Niederösterreich ist bezüglich der in demselben vorkommenden Laub- und Lebermoose bis jetzt wohl nicht so genügend erforscht, dass es mir möglich schiene „ die Moosflora dieses Gebietes schon in allernächster Zeit zum Abschlusse zu bringen. -Indem ich mich vielmehr veranlasst finde, den Abschluss noch auf einige Zeit je nach mehr oder weniger günstigen Um- ständen zu verschieben, erlaube ich mir inzwischen mit der Bekanntgabe für das Gebiet neu aufgefundener Arten noch fortzufahren und dabei auch auf eine Reihe solcher‘ Arten aufmerksam zu machen, welche im Gebiete bisher noch nicht gefunden wurden, deren Vorkommen aber mit grösserer oder geringerer Wahrscheinlichkeit vermuthet werden kann. Vielleicht trägt dies dazu bei, einerseits die Entdeckung neuer Standorte, andererseits die Auf- findung einer oder der anderen als wahrscheinlich vorkommend verzeichneten Art in Gegenden, die ich selbst zu besuchen nicht die Gelegenheit habe, herbeizuführen. Die für Niederösterreich neuen Leber- und Laubmoose sind: Dwvalia rupestris N. ab E. von mir auf Kalkfelsen im Weixelthale bei Baden gesellig mit JPreissia commutata und Mearchantia polymorpha gefunden. Lejeunia calcarea Libert. wurde von Herrn A. Grunow auf Kalk- felsen bei Berndorf entdeckt, und auch in dessen Gesellschaft von Herrn R. v. Heufler im Juni d. v.J. gesammelt und mir gütigst mitgetheilt. Jungermannia Mülleri N. ab E. fand ich an mehreren Orten im Sand- steingebirge bei Haimbach und in den Schluchten des Geisberges bei Giess- hübel; ferner beobachtete ich sie nicht selten bei einem in Gesellschaft unseres Herrn Präsidenten-Stellvertreterss R. v. Schröckinger gemachten Ausfluge im Furtherthale bei Weissenbach nächst Pottenstein. Sie scheint wohl allgemein verbreitet zu sein. Trichostomum erispulum Bruch. fand ich ebenfalls im Furtherthale auf Kalkfelsen; dann auf sandigem Boden im Prater. Bryum pendulum Schpr. sammelte ich auf sandigem Boden der Moor- wiesen bei Moosbrunn; in Wien selbst auf Steinen in Parkanlagen. Bd. X]. Abhandl. 16 122 J. Juratzka: Amblystegium oligorrhizon Gümb. fand ich am Fusse alter Bäume in der Zwischenbrückenau, dann auf feuchtem faulem Holze bei Mauerbach nächst Wien. Amblystegium radicale Schr. befindet sich in der Moossammlung des Herrn R. v. Frauenfeld, welche er mir freundlichst zur Durchsicht über- gab. Er sammelte diese Art am 28. März 1841 bei Hütteldorf nächst Wien, Amblystegium örriguum Schpr. Mit Bezug auf die im 9. Bande unserer Schriften pag. 316 gegebene Bemerkung trage ich nach, dass ich diese Art endlich an einigen Punkten des Wienersandsteingebirges aufgefunden habe. Hoypnum elodes W ils. fand ich in den Auen des Praters bei Wien. Hrapnum Mildeanum Schpr. zuerst von Dr. Milde in Schlesien entdeckt, fand ich in den sumpfigen Auen des Praters; auf trockenen und sumpfigen Wiesen bei Neuwaldegg und Mauerbach; an diesem Orte überdiess mit den in der näheren Umgebung Wiens bisher noch nicht beobachteten Arten: ‚Philonotös calcarea, Aulacomnium palustre und Camptotheeium nitens. H. Mildeanum, welches nach brieflicher Mittheilung des Herrn Dr. Milde bereits an meh- reren Orten in Norddeutschland aufgefunden wurde, dürfte auch bei uns sehr verbreitet und gleichwie Hypnum pratense zu den in gewisser Beziehung gemeinen Arten zu zählen sein. Mein Freund C. Roemer sammelte sie auch bei Namiest nächst Brünn, Herr Dr. Schur bei Hermannstadt in Sieben- bürgen und Herr Em. Weiss bei Rokitnitz in Böhmen, Von Laubmoosen, welche im Gebiete noch nicht gefunden wurden, deren Vorkommen aber mehr oder weniger wahrscheinlich ist, erwähne ich folgende: Gymnostomum rupestre Schwägr. dürfte in der Voralpenregion des Kalkgebirges vorkommen. Anoectangium compactum B. et Sch. am Wechsel, sehr wahrscheinlich. Dicranum Starki W. et M. ist in Pokorny’s Aufzählung als zweifel- haft angeführt. An dem im k. Museum aufbewahrten Exemplare aus dem Herbare Welwitsch’s mit der Bezeichnung: „ager Vindobonensis ?* haftet eine sehr stark glimmerhaltige Unterlage, welche es in der That als gewiss erscheinen lässt, dass dieses Exemplar nicht aus der Wiener Gegend stamme. Es ist übrigens sehr leicht möglich, dass D. Starkii am Wechsel vorkomme. Dieranum palustre Brid. Keineswegs so selten alsman glaubt, dürfte diese Art an manchen Stellen der Gebirge in feuchten Nadelwäldern und auf sumpfigen Wiesen zu finden sein. Fissidens osmundoides Hdw. könnte in den subalpinen Gegenden vor- kommen. Seligeria tristicha B. et Sch. kömmt mit grosser Wahrscheinlichkeit in der Berg- und Voralpenregion des Kalkgebirges vor. Sie bewohnt gerne senkrechte oder überhängende feuchte Felswände. , Anacalypta Starkeana N. et H. Von Norddeutschland gegen den Süden Europas immer häufiger vorkommend, ist es nicht wahrscheinlich, dass sie in Niederösterreich fehle. Zur Moosfiora Oesterreiclhs. 123 Grimmia funalis Schpr. (@. spiralis Hook. et Tayl.) Grimmia Hartmanni Schpr., Grimmia elatior B. et Schpr., Grimmia Doniana Sm. und Grimmia alpestris Schl. kommen sämmtlich mit grosser Wahrschein- lichkeit am Wechsel vor. Insbesondere gilt dies von G. Hartmanni, einer erst in neuester Zeit von Schimper unterschiedenen Art, welche er in Norwegen, in den Vogesen und in der Schweiz vorkommend angibt, die aber auch in den Urgebirgen Oesterreichs vorkommt. Ich selbst beobachtete sie nämlich in den Zillerthaler Alpen in einer Höhe von 3—5000° ; Herr Em. Weiss sammelte sie im Urgebirge bei Rokitnitz in Ostböhmen, ferner erhielt ich sie von Herın Dr. Skofitz aus Gastein, woher sie Herr Preuer als Racomitrium patens und Race. protensum einsendete. Endlich besitze ich sie durch die Güte des Herrn Fr. Bartsch von den Bruchhäuser Steinen, mit- getheilt von Dr. H. Müller als @r. trichophylla. Grimmia leucophaea Grev. kömmt im Nachbarlande Mähren vor, wo sie Herr C. Roemer bei Namiest nächst Brünn entdeckte. Diess und die bekannte Verbreitungsweise dieser Art lassen auf die Wahrscheinlichkeit ihres Vorkommens im niederen Urgebirge des Gebietes schliessen. RRacomitrium protensum B. et Sch. kommt mit grosser Wahrschein- lichkeit am Wechsel vor und ist bisher vielleicht übersehen und mit A. aci- culare verwechselt worden. Amphoridium Mougeotü Schpr. und Amphoridium lapponicum Schpr. sind am Wechsel zu suchen. Ulota Hautchinsiae Schpr. im Urgebirge des V. ©. M. B. und in der Bergregion des Wechsels. Ulota Bruchii Brid. kömmt im Gebiete mit grosser Wahrscheinlich- keit vor. Orthotrichum Sturmii H. et H. an denselben Orten wie Ulota Hutchinsiae,. Orthotrichum Lyellii H. et T. kommt vielleicht im westlichen und südlichen Theil des Gebietes vor. Webera longicolla Hdw. dürfte am Wechsel vorkommen. Bryum aretieum B. et Sch. und Bryum subrotundum Brid. wären auf den Kalkalpengipfeln zu suchen. Bryum alpinum L. wird von Host auf der Raxalpe angegeben und ist zweifelhaft. Wäre in Berg- und Voralpenregion des Wechsels zu suchen. Cinelidium stygium S w. ist innerhalb der Grenzen Niederösterreichs noch nicht gefunden worden und ist daher in den Hochmooren der Alpen aufzusuchen. Philonotis marchica Schpr. ist im westlichen Theile des Gebietes zu suchen. Timmia megapolitana Hdw. in den Alpengegenden des Gebietes. Atrichum angustatum B. et Schpr. ist mit Aussicht auf Erfolg im Urgebirge zu suchen. Neckera Philippeana B. et Sch. wurde vou Dr. Sauter bei Steyr an der Grenze Niederösterreichs gefunden, daher es sehr leicht möglich ist, dass sie auch hier vorkommt. Neckera pumila Hd w. kommt wahrscheinlich hie und da in der Berg- region vor. Heterocladium heteropterum B. et Sch. Es ist möglich, dass diese Art am Wechsel vorkommt. Orthothecium intricatum B. et Sch. in den Voralpen. Eurhynchium myosuroides Schpr. wird von Garovaglio bei Baden, von Putterlik bei Mödling angegeben. Da jedoch keine Exemplare vor- 16 * 124 J. Juratzka: Zur Moosflora Oesterreichs. handen sind und es mir bisher auch nicht gelang, nur eine Spur dieser Pflanze in diesen Gegenden aufzufinden, so vermuthe ich, dass hier eine Verwechslung mit dem an den genannten Orten sehr verbreiteten Burhyn- chium striatulum, welches damals noch nicht erkannt war und dem EBurh. muosuroides äusserlich sehr ähnlich sieht, im Spiele sei. Ich will jedoch desshalb die Möglichkeit des Vorkommens dieser Art im Gebiete (mit Aus- nahme des Kalkgebirges) nicht bestreiten, und empfehle dieselbe der besonderen Aufmerksamkeit der niederösterreichischen Moosfreunde, Plagiotheeium Mühlenbeckii Schpr. kommt wahrscheinlich auf den Kalkalpen vor. Plagiothecium undulatum B. et Sch. Mir ist von dieser Art innerhalb des Gebietes noch kein Standort bekannt, sie kommt aber beinahe gewiss in den Voralpenwäldern vor. Hupnum ochraceum Wils. Diese Art wurde in neuerer Zeit, u. zw. die männliche Pflanze von Herrn Em. Weiss im Stibnitzthal bei Rokitnitz in Ostböhmen (Urgebirg, mittl. Höhe 2500°) gesammelt; Herr G. Zwanziger sammelte sie am Bache des Anlaufthales bei Gastein; ferner Herr Th. Hein am Oppafall bei Karlsbrunn im schlesischen Gesenke unter Brachytheeium plumosum Schpr. Sie hat somit eine weitere als die bisher bekannte Verbreitung, was das Vorkommen derselben auch im Urgebirge unseres Gebietes, nament- lich am Wechsel, wahrscheinlich macht. Hypnum- pellueidum Wils. in litt. Diese von Wilson in neuester Zeit unterschiedene Art, von der ich ein Original-Exemplar der Güte des Herrn Bartsch verdanke, scheint häufig verbreitet und bisher wohl mit Hypnum aduncum verwechselt worden zu sein. Während meines Aufenthaltes in Kufstein in Gesellschaft des Herrn R. v. Heufler und Dr. Kerner sammelte ich sie auf einem kleinen Hochmoore am Thierberge. Nach meiner Abreise sammelte sie noch Herr R. v. Heufler am Walch- und Thiersee. Ferner fand ich sie in Gesellschaft des Herrn Dr. Poetsch in Waldsümpfen bei Kremsmünster und besitze sie überdiess vom seligen Oberst R. v. Pidoll aus dem Laibacher Moraste und von Aspöck aus der Linzer Gegend. Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass sie auch in Hochmooren oder kalk- freien Sümpfen Niederösterreichs vorkomme. Bisher ist mir nur die männ- liche Pflanze bekannt. Hypnum subsulcatum Schpr., e descript. in Syn. (Hypnum Schwarzii Sauter in litt.), eine ebenfalls neu unterschiedene Art, welche Schimper in der Synopsis zuerst beschrieb und deren Verbreitung in den Kalkalpen, nach den vielen mir bekannten Standorten wohl eine sehr allgemeine ist. Bei Kufstein fand ich sie sowohl am Fusse des (Kalk-) Gebirges als auf den Gipfeln des Hinterkaisers in beiläufig 6200‘ Höhe, wo an den Felsen der Schneegruben in Gesellschaft der Barbula aciphylla ihre eigentliche Heimat zu sein schien. Ihr Vorkommen in unsern Kalkalpen ist sehr wahrscheinlich. Hhylocomium Oakesii Schpr. kommt höchst wahrscheinlich in unseren Alpen — auch am Wechsel — vor. Es liebt sehr gerne die Gesellschaft von Ptychodium plicatum und ist mit diesem oft innig vermischt. Ueber die Nierenknäuel der Haifische. Von Prof. Hyrtl. Vorgetragen in der Sitzung vom 6. Februar 1861. Man kann die letzten, durch anatomische Hilfsmittel nicht weiter zu ver- einfachenden Formbestandtheile der Organe, histologische Elemente nennen. Nach bestimmtem Gesetze zu einem kleinsten Ganzen gruppirte histologische Elemente werden zu einem Strukturelement, welches in zahl- loser Wiederholung die Masse der Organe bildet, und auf die Ideen ihrer Verrichtung führt. So sind die Acini der secernirenden Drüsen, die Läppchen der Leber, die Vesiculae aöriferae der Lungen, die gewunderen Samen- kanälchen der Hoden Strukturelemente, deren eines erkannt zu haben genügt, um das Ganze des Organs zu verstehen. Das Strukturelement der Niere liegt in den Malpighischen Gefäss- knäueln, mit ihren Kapseln, und den aus diesen hervortretenden Harnkanäl- chen. Erst als dieses Element bekannt geworden, verstand man die Niere, Man hält in der Gegenwart die Struktur der Nierenknäule für eine abge- schlossene Sache, an welcher sich nichts mehren oder bessern lässt, und die Anatomie der Nieren ist deshalb auf einem Ruhepunkte angelangt, von welchem die Forschung mit selbstgefälliger Befriedigung zurückschaut auf die durchmessene, nicht sonderlich lange Bahn. In wie ferne sie berechtigt war, die Hände in den Schooss zu legen, werden folgende Betrachtungen beurtheilen lassen, welche den herrschenden Ansichten über den Bau der Nierenknäuel wenigstens bei Einer Thierclasse wesentliche Veränderungen bringen, selbst unbeachtet gebliebene, functionell hochwichtige Einzelnheiten auf einem für so gründlich durchforscht gehaltenen Gebiete, als bleibenden Besitz der Nierenanatomie einverleiben. Wie die Ansichten bisher standen, besitzen die Säugethiere zusam- mengesetzte Nierenknäuel, d. h. aufgeknäuelte Wundernetze, deren ein Pol mit dem zuführenden arteriellen Gefässe des Knäuels zusammenhängt, während der andere dem abführenden Gefässe des Knäuels seine Entstehung 126 Prof. Hyrtl: giebt. Das Wundernetz muss zugleich so zusammengelegt gedacht werden, dass beide Pole, nicht einander entgegengesetzt, sondern neben einander zu liegen kommen, indem ein- und austretendes Gefäss des Knäuels, ausnahms- los sich so zusammengesellen, dass sie gleichsam den Stiel des Knäuels bilden. — Vögeln, Amphibien und Fischen, schreibt die Sage nur einfache Knäule zu, d. h. solche, deren Gefäss, ohne in ein bipolares Wundernetz zu zerfallen, einfach sich zusammenballt, wie ein zwischen den Händflächen auf ein Kügelchen gebrachter Faden. Diese allgemein geltenden einfachen Knäuel nun sind es, welche ich hier. näher ins Auge fassen, und ihre Anatonie bei den Haifischen einer genaueren Prüfung unterziehen will, als sie bei der Reverenz vor dem Dogma ihrer Einfachheit, bis zur Stunde gewürdigt wurden, und hoffe, dass dieses Thema einer nicht eben leicht zu nennenden Injectionsanatomie, die Geduld des Lesers mit der Mittheilung von Neuem zu lohnen im Stande sein wird. Die Knäuel der Haifische sind zusammengesetzt. Dass die Knäuel der Haifischnieren nicht durch Convolution eines einfachen und ungetheilt bleibenden Gefässes entstehen, sondern, wie jene der Säugethiere und des Menschen, aufgeknäulte Wundernetze sind, ist nicht schwer zu beweisen. Denn einfache Knäuel gibt es überhaupt nicht. Dass sie den Vögeln, Amphibien und Fischen zugeschrieben wurden, ist ein Irr- thum, welcher sich, soweit er die sehr kleinen Knäuel der Vögel und Knochenfische betrifft, noch entschuldigen lässt; — für Konorpelfische und nackte Amphibien dagegen, deren Nierenknäuel wenigstens ebenso gross, wie Jene der grössten Säugethiere sind, mehr unter dem Einfluss einer vorge- fassten allgemeinen Meinung entstanden, als aus einem Fehler der speciellen anatomischen Untersuchung hervorgegangen scheint. Wenn man einen vollkommen injieirten Knäuel der Nieren von Scyllium, Notidanus, Galeus, Acanthias oder Mustelus *) vor sich hat, so hält es allerdings schwer, ihn für einfach oder zusammengesetzt zu erklären. Ebenso schwer wäre es, an einem Fadenknäuel zu erkennen, ob der Faden nicht stellenweise zwei-, drei-, oder gar vierfach läuft. Abwickeln lässt sich der Nierenknäuel nicht, um sein Muttergefäss als ein ungetheiltes oder als ein bipolares Wundernetz darzulegen. Aber was die vollkommen gelungene Injection des Knäuels nicht gestattet, lässt sich am unvollständig injieirten mit Evidenz erkennen. Wem die Technik der Injectionen etwas geläufig geworden, der wird sich bald einen Concentrationsgrad der Injectionsmasse zu bereiten wissen, welcher eben hinreicht, den Knäuel nur halb zu füllen. Was man mit Absicht nicht erreicht, gönnt zuweilen der Zufall. Ist nun der Knäuel ein einfacher, so muss, wenn er nur zum Theil injieirt wurde, an *) Diese Genera der Squaliden wurden von mir untersucht. Ueber die Nierenknäuel der Hailische. 127 der Grenze zwischen gefülltem und ungefülltem Antheil desselben, nur Ein Punkt zu erkennen sein, an welchem die Masse stehen blieb. Ist er dagegen ein Wundernetz, so werden sich so viele Stillstandspunkte der Masse zeigen, als das Wundernetz an der Querschnittsebene dieser Grenze Arme hat. Ich zähle bei zur Hälfte injieirten Knäueln 16—24*) Haltpunkte der Injeetionsmasse, also mehr als man bei gleichem Verfahren an den Nieren- knäueln des Rindes, des Pferdes, des Dromedars, der Giraffe (welche ich besitze) zählen kann. Füllt die unvollkommene Injection weniger oder mehr als die Hälfte des Knäuels, so ist die Zahl der freien Gefässenden kleiner als die genannte, und die Bedeutung des Knäuels als Wundernetz in dem bisher angenommenen Sinne ausser Frage gestellt. Ein grosser Vortheil für die Untersuchung liegt darin, dass bei Chimaeren und Sturionen, insbesondere aber bei den Cyclostomen , die Windungen der Knäuelgefässe nicht so dicht aneinanderschliessen, wie bei den Haien und Rochen, sondern sich wie lose geworden präsentiren, und die letzten, noch injieirten Ausläufer des zusammengesetzten Knäuels sich schon unter der Präparirloupe abzählen lassen. Bigenthümlichkeit des Knäuelnetzes. Hebt man einen der stattlichsten Knäule eines Haies aus, und unter- sucht ihn isolirt, während man ihn durch Verschieben eines sehr dünnen Deckgläschens um seine Achse wälzt, um jeden Punkt seiner Oberfläche vor Augen zu bekommen, so bemerkt man, dass die Zweige seines vielgespal- tenen Muttergefässes sich wiederholt mit den nächstgelegenen Nachbarn verbinden, und mit ihnen zu sehr kurzen Stämmchen zusammenmünden, deren Durchmesser jenen des noch ungespaltenen Knäuelgefässes bis zum doppelten übertrifft. Man ist erstaunt über die groben Gefässe, welche an der Knäueloberfläche auftauchen, um gleich wieder in feinere Aeste zu zerfallen, und muss deshalb den angenommenen Begriff eines Wundernetzes im Knäuel dahin modifiziren „ dass in die Area desselben kleine Pfortader- systeme eingesetzt werden, deren Stämme mächtiger sind, als jener des Hauptgefässes an der Eintrittsstelle in den Knäuel. Wie vortheilhaft diese Einrichtung für einen möglichst hohen Grad der Blutstauung im Knäuel wirkt, liegt auf der Hand. Die wahrhaft riesigen Knäuel von Sören, Am- phiuma, Proteus und Salamandra, sind durch dieselbe Einrichtung ausge- zeichnet. Zahl der Knäuel. Es hängt von der Stelle der Niere ab, welche man untersucht, ob die Knäule zahlreich oder sparsam erscheinen, oder gänzlich fehlen. — Die *) Bei einzelnen selbst noch mehr. 128 Prof. Hyrtl: Niere der Haifische besteht nicht, wie jene der Rochen, aus isolirbaren Lappen, sondern erscheint bei ventraler Ansicht ungetheilt, bei dorsaler Besichtigung dagegen durch Spalten eingeschnitten, welche die Grenzen der wohl früher vorhanden gewesenen isolirten Lappen andeuten. Jeder Lappen der Rochenniere, und jedes zwischen zwei Einschnitten liegende Feld der Haifischniere, erhält eine besondere Arterie aus der Aorta. Diese zahlreichen Nierenarterien treten in den Mittelpunkt des Seitenrandes dieser Lappen oder Felder ein, und zerfallen alsbald in ein Büschel kurzer Reiser, deren jedes einen Knäuel bildet. Die Knäuel liegen sonach um das Centrum der Dorsalfläche jedes einzelnen Lappens, und zwar so zahlreich, das man deren 40—60 an Einem Lappen zählt. Die Gesammtzahl der Lappen beträgt aber bei Raja miraletus 283 auf jeder Seite, und jene der Felder bei Notidanus 38. Die Zahl der Knäule ist somit leicht zu berechnen und ganz gewiss grösser, als sie bei Raja batis angegeben wurde (ungefähr 20 nach Leydig). Je weiter vom Centrum der Dorsallläche der Lappen entfernt, man das Nierenparenchym untersucht , desto spärlicher werden die Knäuel, und verschwinden endlich gänzlich. Man kann somit zufällig gerade auf eine Partie Nierenparenchym stossen, welche gar keine Knäuel besitzt. Hiezu kommt noch, dass die Knäuel sich an die dorsale Fläche der Nieren zu halten lieben, indem die Zweige jeder der vielen Arteriae renales es verschmähen, sich tief in das Parenchym einzusenken- Man übersieht deshalb an der Rückenfläche einer injieirten und getrockneten Hai- und Rochenniere sänımtliche Kuäuel mit Einmal, während an der ventralen Fläche des Organs sich kein einziger sehen lässt. — Die bedeutende Dicke der Nieren am hinteren Ende entsteht durch massenhafte Anhäufung von Blut- (ich meine Venen) und Harngefässen, und man kann mehrere Schichten dieses dicken Nierenstückes von der Bauch- seite her abtragen, bevor man auf Knäule geräth, und ist man auf sie gestossen, wird es zur dorsalen Nierenfläche nicht mehr weit sein. Gegen den Kopf hin laufen die Fischnieren überhaupt in feine Zungen aus, deren Dicke gerade noch ausreicht, einem Nierenknäuel Platz zu gönnen, welcher somit bei ventraler und dorsaler Ansicht der Niere gleich gut gesehen wird. Rigenthümliches Verhalten der Knäuelarterie vor ihrem Eintritte in den Knäuel. Mustert man eine Anzahl Nierenknäuel durch, so wird man auf ein- zelne stossen, deren zuführende Arterie schon eine gute Strecke vom Knäuel entfernt, Aeste abgibt, — einen, mehrere, selbst viele, — diese Aeste laufen neben dem Zuge der Hauptarterie zum Knäuel, um in dessen Wundernetz unterzugeben. Die an der Knäuelbildung sich betheiligenden Nebenäste der Hauptarterie, sind ein fernerer gewichtiger Beleg für die zusammengesetzte Ueber die Nierenknäuel der Hailische. 129 Natur des Knäuels. Sie geben in der Regel ausserhalb des Knäuels keine feineren Zweige zum Nierenparenchym, obwohl es zuweilen gesehen wird, dass nur einer derselben einen einfachen Seitenast abwirft, welcher dem Knäuel ausweicht, rückläufig wird, und sich in Capillarien auflöst, in welchem Falle dann der über und über strotzend gefüllte Knäuel kein ausführendes Gefäss besitzt. Dieses Vorkommen, welches für die anatomische Bedeutung des Knäuels, und für seine Inter- vention bei der Harnbereitung vom grössten Belange ist, soll gleich näher gewürdigt werden. Hier sei blos noch erwähnt, dass es nicht an Knäueln fehlt, deren zuführende Arterie sich, vor dem Knäuel, in einem Quirl gleich- starker Zweige auflöst, welche, in einer Kegelfläche gestellt, den Knäuel von unten her betreten. Der Knäuel sitzt auf ihnen, wie auf einem hohlen konischen Becher auf. Dieses Zerfallen der Hauptarterie in einen Verticillus vasorum findet durchaus näher am Knäuel statt, als der früher erwähnte Abgang einzelner Seitenäste. Es versteht sich von selbst, dass um diese Varianten der extraglomerulären Zweige kennen zu lernen, möglichst viele Knäuel von verschiedenen Seiten in Betrachtung genommen werden müssen, wozu die Isolirung derselben sammt Stiel unumgänglich nöthig wird. Man wird bei dieser Behandlung auch gewahren, dass die sogenannte austretende Arterie des Knäuels von einem der primären oder secundären Spaltungszweige der Knäuelarterie abge- geben wird,. sie somit nicht aus dem Endpole des Knäuelwundernetzes her- vorgegangen sein kann, wie es allgemein angenommen wird. Was ist der Knäuel, wenn er kein ausführendes Gefäss besitzt. Die Antwort lautet: gewiss kein bipolares Wundernetz. Würde die austretende Arterie des Knäuels immer und ausnahmslos mit dem zweiten Pole des bipolaren Wundernetzes so zusammenhängen, wie die zuführende Arterie mit dem ersten, so würde die austretende Arterie nur Blut enthalten können, welches die ganze Länge des in einer Fläche ausgebreitet gedachten Wundernetzes durchlaufen hat. Ist aber ausnahmsweise die sogenannte aus- tretende Knäuelarterie ein Zweig eines primären oder secundären Spaltungs- astes der Knäuelschlagader, d.h. geht sie nahe am Eintrittspol des Wunder- netzes aus diesem letztern ab, dann hat das Wundernetz seinen Charakter als bipolar verloren, es besitzt keinen zweiten Pol, und die austretende Arterie des Knäuels wird Blut führen müssen, welches entweder gar nicht in den Knäuel gelangte, oder nur den kleinsten Theil des Knäuels durchlief. Der Knäuel erhält dadurch die volle Bedeutung eines vielverzweigten Divertikels an den feineren Aesten der Nierenarterie, die Stauung des Blutes in ihm wird eine viel gewaltigere werden müssen, als es bei einem echten Wundernetze der Fall sein könnte, und die in die Labyrinthwege des Knäuels gelangten Blutsphären werden viel später, wenn je, aus ihnen Bd. XI. Abhandl. 17 2 130 Prof. Hyrtl: wieder herausfinden, indem sie eine wenig bewegte Masse bilden, in welcher es sich vielleicht der Mühe lohnte, über das Schicksal der Blutsphären Nach- forschungen anzustellen. Vielleicht geht ein Theil derselben, während des langen Aufenthaltes im Knäuel zu Grunde, zerfällt, und theilt dasselbe I os, welches die Blutkörperchen in den Cavernen des Milchparenchyms trifft. Dieses ist jedoch eine nur mit grosser Zurückhaltung zu äussernde Ver- muthung, mit welcher das Mikroskop fernerhin rechten mag. Das austretende Knäuelgefäss ist an den Knäueln aller Wirbelthier- nieren merklich schwächer als das eintretende. Man hat sich gewöhnt, diese Alnahme des Kalibers am austretenden Gefäss auf Rechnung des Verlustes zu schieben , welchen das unter hohem Druck durch den Knäuel passirende Blut an Serum erleidet. Es kann dieses allerdings eine Ursache des Unter- schiedes der Durchmesser des ein- und austretenden Gefässes sein. Ist aber letzteres, wie oben bemerkt, ein Zweig eines primären oder secundären Thei- lungsastes der Knäuelschlagader, dann liegt die Ursache der Capaeitätsdifferenz noch deutlicher vor, indem eine dünne Schlagader keinen dicken Seitenast abgeben kann. Sehr lehrreich und entscheidend für den angeregten Fall ist die um- gekehrte Injection der Knäuel einer Niere, d. h. nicht von dem zuführenden sondern vom abführenden Gefäss, — also eine Niereninjection durch die Venen. Würde in allen Fällen die austretende Knäuelarterie aus dem zweiten Wundernetzpol hervorgehen, so müsste man auch von den Venen her, das Knäuelwundernetz vollkommen, wie von den Arterien her, an‘üllen können: Versucht man es aber faktisch, so erhält man nur zu oft die zuführende Knäuelarterie gefüllt, den Knäuel aber selbst zum grösseren Theile leer. Solche Erfahrungen der anatomischen Technik fallen schwer ins Gewicht, und sind darnach angethan, die herrschenden Ansichten, so fest sie sich in den anatomischen Schriften einwurzelten, zu reformiren. Das Stigma der Knäuel. - Die Oberfläche der riesigen Glomeruli der Knerpelfische ist zahlreicher und tiefer gefurcht, als jene der warmblütigen Thiere. Eine dieser Furchen, und zwar jene, welche der Eintrittsstelle des Knäuelstiels gerade gegen- über liegt, ist durch Breite und Tiefe von den übrigen unterschieden. Sie ähnelt mehr einer Schlucht, welche irgendwohin führen könnte. Wird sie bei grosser Tiefe und Weite, zugleich kurz gesehen, so gleicht sie einem förm- lichen Krater, welcher die Ausmündung eines im Innern des Knäuels befind- lichen Hohlraumes sein könnte. Ich will diese tiefste Furche Stigma, oder, um bei meinem Leisten zu bleiben, Umbo nennen. Nicht immer liegen die Knäuel so, dass der Umbo sich gut präsentirt. Schnitte in verschiedenen Richtungen durch das injieirte Nierenparenchym geführt, werden, wenn sie von der Fläche betrachtet werden, eine Anzahl gewünschter Ansichten gewähren. Ueber die Nierenknäuel der Haiflsche. 131 Binnenraum der Knäuel. Schon a priori drängt sich der Gedanke auf, dass der Knäuel hohl sein könne. Wäre er es nicht, so würde nur das an seiner Oberfläche aus- gepresste Blutserum in die Höhle der Malpighi’schen Kapsel gelangen. Was aus den im Innern des Knäuels verborgenen Gefässwindungen ausgepresst wird, müsste sich auch im Innern des Knäuels ansammeln, und es dürfte nicht lange währen, so wäre der Knäuel serös infiltrirt, oedematös, hydropisch. Schliesst er aber eine Höhle ein, und hängt diese durch den Umbo mit der Höhle der Malpighi’schen Kapsel zusammen, so ist nicht nur eine viel grössere Fläche für die Ausscheidung des Serums gewonnen, sondern es kann auch nie zur Infiltration des Glomerulus kommen. — Um diese theoretische Speku- lation auf ein praktisches Fundament zu stellen, müssen Durchschnitte der Knäuel gemacht werden. Dieses ist nicht so leicht, als es aussieht. Die Knäuel liegen frei in ihren Kapseln. Ihr kurzer, aus der zu- und abführenden Arterie gebildeter Stiel gibt ihnen nur wenig Befestigung. Trifft sie beim Durchschneiden der Niere die Schärfe des Messers, so drehen sie sich, und werden höchstens an ihrer Oberfläche abgestreift. Um sie zu fixiren, muss man das Nierenparenchym in Alkohol härten. Dann wird man an der Schnittfläche der Niere unter vielen auch solche Durchschnitte von Knäueln antreffen, welche in der Richtung eines Meridians gespalten wurden. Solche Knäueldurchschnitte zeigen bei genauer Untersuchung eine Beschaffen- heit, welche das Dasein einer Knäuelhölle annehmen lässt. Man sieht nämlich an der Knäuelschnittfläche eine breite Randzone, an welcher eine grosse Anzahl von Gefässdurchschnitten auffällt. Waren die Knäuel mit Harzmasse injeirt, so drängt sich an jedem Gefässdurchschnitt beim Trocknen des Präparates ein kleiner Pfropf Injectionsmasse hervor, welcher mehr frappirt, als das glatte Ansehen dieser Gefässdurchschnitte bei ätherischen Einspritzungen. Von dieser Randzone umschlossen, liegt aber ein centraler Fleck, an welchem kein Gefässdurchschnitt zu sehen. Die hier sichtbaren Gefässe haben eine longitudinale Richtung, hängen durch Zwischengelässe zusammen, und erscheinen somit als Netz mit verschwindend kleinen Maschen. Beim Beginne des Trocknens sinkt die Stelle etwas ein, und wird concay, zuweilen so auffällig, dass die Beleuchtungslamme den Schatten der erhabenen Rand; zone über sie wirft, welcher sich verlängert oder verkürzt, je nach dem die Flamme tiefer oder höher gestellt wird. Denkt man sich nun die beiden zerschnittenen Hälften des Knäuels wieder aufeinandergepasst, so werden die vertieften Stellen beider eine Höhle einschliessen, welche Alveolus heissen mag. ‘Dass diese Höhle im früher erwähnten Umbo ihre Abzugsöffnung hat, ist keine blosse Vermuthung. Sie wird zur Evidenz, wenn man Knäuelsclnitte vor sich hat, welche mit dem Knäuel auch seinen Umbo halbirten. 17 * 132 Prof. H yrtl: Ueber die Nierenknäuel der Haifische. Die am centralen Fleck des Knäueldurchschnittes lagernden Gefässe lassen sich durch eine während der mikroskopischen Betrachtung über sie weggeführte feine Borste, ein wenig aus ihrer Lage bringen. Sie liegen also höchst wahrscheinlich selbst wieder frei, um ihre ganze Oberfläche für die Ausscheidung des Blutserums disponibel zu haben. Wer diese Beobachtungen zu wiederholen gesonnen ist, übe sich ein wenig in der Injections-Anatomie, und verwende zu seiner Arbeit ganz besonders den Dornhai (Acanthias vulgaris). Dieser ist am leichtesten zu injiciren. Seine Arteria coeliaco - mesenterica liegt eine lange Strecke weit vollkommen frei in der Bauchhöhle, so dass der weniger Geübte mit der Isolirung dieser Arterie verschont bleibt. Wird sie gegen die Aorta zu injieirt, so wird man, selbst mit Anwendung einer minder penetranten Masse, in jedem Nierenlappen Knäuelbüschel gefüllt finden, welche sich zur Bestä- tigung. meiner hier gemachten Mittheilungen ausbeuten lassen. Mit uninjieirten Knäueln habe ich mich nie abgegeben, da ich ihre Füllung mit erstarren- der Masse für eine unerlässliche Vorbedingung einer zufriedenstellenden Untersuchung derselben halte. Was ich von den Haien hier mitzutheilen hatte, gilt auch von den Rochen und Chimären. Mit Stören war ich weniger glücklich. Selbst Wein- geistexemplare der ersteren eignen sich zur anatomischen Behandlung mit Injection, wenn man ätherische Massen in Gebrauch zieht. Bei den Stören platzen die Knäuel ausserordentlich leicht. Die Injection extravasirt in die Kapsel, und gelangt aus dieser in die Harnkanälchen, deren Füllung von Ureter aus, des in ihnen enthaltenen Harnes wegen, kaum je nach Wunsch gelingen dürfte. — eg Ta DRa— Ichthyologische Mittheilungen. (II) Von Franz Steindachner. Mit einer Tafel. (Tab. IV.) Vorgelegt in der Sitzung vom 6. Februar 1861. I. Ueber das Geschlecht Novacula Valenc. Valenciennes sagt in seiner Beschreibung von Xyrichthys eultratus (Histoire naturelle des poissons, tome XIV. p. 40): „UI n’y a d’ecailles ni sur la tete“ ete., was unrichtig ist, denn schon bei ganz oberflächlicher Ansicht bemerkt man unterhalb des unteren Randes der Suborbitalknochen in der hinteren Gegend des Auges, so wie am oberen Operkelrande, eine Reihe ziemlich grosser Schuppen. Dasselbe ist der Fall bei Ayrichthys tae- niurus, pavo ,„ torquatus C.V. ete. Mit Unrecht nimmt daher Valenciennes das Vorhandensein von Präoperkel- Schuppen als Unterscheidungsmerkmal der Gattung Novacula von Xyrichthys an, da in der That bei letzterer eine ‚einzige Schuppenreihe unter dem Auge liegt, während man bei Valen- ciennes Novacula- Arten nur mehr als Eine Schuppenreihe (2—8) unter dem Auge auf der Wange gelegen findet. Da Dr. Bleeker die typische (europäische) Art des Genus Xyrichthys nicht kannte und sich strenge an den Wortlaut der von Valenciennes im XiV. Bande der Hist. natur. des poiss. pag. 64 gegebene Charakteristik des Geschlechtes Novacula hielt, so bezog er mehrere von Valenciennes selbst zur Gattung Xyrichthys gestellte ostindische Arten zu Novacula , da er Eine Schuppenreihe auf deren Wange fand. So reiht z. B. Bleeker die Arten XAyrichthys taeniurus, X. pavo, X. torguatus (welche letztere Art von Ostindien, aber nicht, wie Valenc. angibt, von Surinam stammt und vonBleeker unter dem Namen Novacula praetextata Blkr. im Index specierum piscium Archipelagi indici,. Nr. 1055, pag. 104 angeführt ist) in das Geschlecht Novaecula ein. Erwägt man nun, dass bei Ayrichthys macrolepidotus C.V. nach Peters und 134 F. Steindachner: bei Novacula juloides nach Bleeker 2, bei Novacula Arago mihi 3—4, bei anderen Novacula-Arten endlich 5—7 Schuppenreihen auf der Wange liegen, so wird man Valenc. Genus Novacula höchstens als Subgenus des Geschlechtes Xyrichthys betrachten können. Was die Bezahnungsweise der Xyrichthys- so wie der Novacula-Arten anbelangt, so finden sich stets auf den Kiefern mehrere Zahnreihen. Die äussere Reihe derselben wird von mehr oder minder zugespitzten langen Zähnen gebildet, von denen die mittleren „ abgesehen von den beiden gekrümmten Hundszähnen zunächst der Symphyse stets etwas grösser als die in der Nähe des Mundwinkels stehenden Zähne sind. Die. übrigen 2—4 Zahnreihen bestehen aus sehr kleinen, kornähnlichen Zähnen, welche Valenciennes Blicken entgingen. Da bei allen Xyrichthys- und Novacula - Arten ohne Ausnahme die zwei oder drei ersten Dorsalstrahlen sehr weich und biegsam (aber ungegliedert) sind, so ist die Vereinigung der „Raton a rayons anterieurs mous“ zu einer eigenen G:uppe (s. Hist. natur. des pois. tom. XIV. p. 54) ganz unnöthig. Mag man nun das von Valenciennes begründete Geschlecht Nova- cula beibehalten, oder ihm, gleich mir, nur den Werth einer Unter- gattung beilegen. so müssen doch jedenfalls die Arten Ayrichthys taeniurw C.V., Novacula Hoedti Blkr:, Novacula praetextata Blkr. = Julis praetex galus Q. G. (nach Blkr.) = XAyrichthys torquatus C. V. zur Gattung Xyrichthys s. str. gerechnet werden, Aus Bleeker’s Beschreibung von Xyr. pavo C.V. —= Novac. pavo Blkr. lässt sich nicht entnehmen, ob diese Art nur Eine (wie ich vermuthe) oder mehrere Schuppenreihen auf der Wange besitzen. (Es heisst nämlich in Bleeker’s Beschreibung dieser Art: Novacula pavo regione infraoculari posteriore, regioneque operculi supero-anteriore squamis pareis.) Ich glaube das Geschlecht Novacula folgendermassen definiren zu sollen: Corpus elongatum „ valde compressum „ caput plus minusve declive, dentes maxillares serie externa acuti, antici 2 canini curvati, seriebus internis, granulati minimi; radii antici 2 vel 3 pinnae dorsalis uniecae simplices, medil spinosi, postici articulati; squamae tenues cycloidei; squamae infraoculares in seriem unicam vel in plures series dispositae; linea lateralis interrupta. Dentes in corpore ossium pharyngealium inferiorum apice rotundati tri- vel pluriseriati . in stylo eorundem ossium , acuti, biseriati. a. Subg. NXyrichthys s. striet. m.: Squamae infraoculares uniseriatae. b. Subg. Novacula: Squamae infraoculares bi- vel pluriseriatae. II. Nyrichthys argentimaculata n. Sp. Diese Art hat sowohl in der Gestalt des Körpers, als auch in der Zeichnung des letzteren viele Aehnlichkeit mit Xyrichthys eultratus, unter- scheidet sich jedoch sowohl von diesem als auch von anderen verwandten Ichtliyologische Mittheilungen. 135 Arten hauptsächlich durch das Vorhandensein eines grossen „ silberfarbenen Fleckes in der Mitte der unteren Leibeshälfte zu Ende des vordersten Drittels der Leibeslänge. Die Körpergestalt ist gestreckt, stark compress ;, die Profillinie des Kopfes steigt von der Schnauze bis zum Auge sehr steil an. Die grösste Körperhöhe unterhalb des zweiten Dorsalstachels verhält sich zur Totallänge des Fisches wie 1:3% bis 3%%, die Kopflänge zur Totallänge wie 1:4". Die Kopfhöhe übertrifft an alten Individuen die Kopflänge „ während sie bei Jungen etwas geringer als letztere ist. Der Augendiameter gleicht !% bis 3/ıs e- Kopflänge. Unterhalb der hinteren Hälfte des Auges liegen vier, am oberen Operkelrande zwei Schuppen in einer Längenreihe. Zunächst der Symphyse des Zwischen- und Unterkiefers steht jederseits ein grosser, nach aussen gekrümmter Hundszahn, auf welchen noch zwölf kleinere Zähne der Aussenreihe folgen. Einwärts von diesen liegt eine ziemlich breite Binde dicht an einander gedrängter, kleiner, rundlicher Zähnchen. Die Mundspalte übertrifft an Länge nur wenig den Augendiameter und reicht nicht bis unter den vorderen Augenrand zurück. Die Schuppen des Leibes sind gross und zart, zwischen dem hinteren oberen Winkel des Suboperkels und dem Ursprunge der gleichfalls über- schuppten Caudalstrahlen liegen 24 Schuppen in einer Längenreihe. Zwischen der Basis des vierten Dorsalstachels und der der Ventrale liegen 12 Schuppen in einer transversalen Reihe. Die vordere obere Hälfte der Seitenlinie läuft parallel zur Profillinie des Rückens, 1'a Schuppenreihen von derselben ent- fernt und erstreckt sich über 20, der hintere kürzere Theil derselben über 6 Schuppen. Die beiden ungleichen Hälften der Seitenlinie sind in senkrechter Richtung zwei Längen-Schuppenreihen von einander entfernt In gleicher Höhe mit der Basis der Pectoralstrahlen und von letzteren zu Theile überdeckt, liegt ein grosser, änglich-runder , silberfarbiger Fleck. Er ist zwei Längen-Schuppenreihen vom unteren Bauchrand und vier Längen- Schuppenreihen von der Seitenlinie entfernt. Die Länge des silberfarbenen Fleckes selbst gleicht der von 4—5, die Höhe desselben der Länge von zwei Schuppen. Die beiden ersten Strahlen der Dorsale sind biegsam und ungegliedert; ‚der erste derselben ist etwas kürzer als der zweite, dessen Höhe Y circ. der grössten Körperhöhe gleichkommt. Die letzteren der sieben Dorsal- strahlen sind etwas höher als die ersteren {welche dem ersten biegsamen Dorsalstrahle an Höhe gleichen) und c. 3%wmal in der grössten Leibeshöhe enthalten. Die gegliederten Rückenilossenstrahlen sind unter sich von gleicher Höhe, die bei jungen Indiyiduen !%, bei älteren % der Leibeshöhe beträgt. ‚Jeder Dorsalstachel trägt am hinteren Rande ein Fähnchen. Die Länge der Pectorale ist 5% (bei älteren) bis 6mal (bei jungen Individuen), die der kurzen, zugespitzten Ventrale 7'/ (bei jüngeren) bis 136 F. Steindachner: 7/mal (bei älteren Individuen), die der Caudale 5Y:mal in der Totallänge des Fisches enthalten. Die Caudale ist am hinteren Rande schwach abgerundet. Ueber die Wangen und sämmtliche Operkelstücke laufen in senkrechter Richtung eirca 12—13 schmale Binden, die an Spiritusexemplaren eine hell- braune Farbe zeigen. In der unteren Längenhälfte des Operkels und am hinteren Rande des Vordeckels liegt ein länglicher Fleck. dessen Mitte blau gefärbt ist; der übrige Theil dieses Fleckes scheint gelblich (?) gewesen zu sein. Die vordere Hälfte der Dorsale ist ungefleckt und ungestreift, während die Verbindungshaut der gegliederten Dorsalstrahlen und sämmtlicher Anal- strahlen schief, die Caudale in senkrechter Richtung gestreift erscheint. Ueber die Mitte jeder Schuppe läuft ein schmaler vertical gestellter Streifen, dessen ursprüngliche Färbung nicht mehr zu erkennen ist. D. 2/1/12. A. 3/12. P. 2/10. V. 1/5. C. 14 (gegliederte Strahlen). Fundort: Cap der guten Hoffnung. Das kais. zool. Museum in Wien bewahrt zwei Spiritusexemplare dieser Art. III. Xyrichthys (Novacula) Arago m. — Labrus Arago Q. Gaim. (L. de Freyc. Voyage autour du Monde, exec. sur l’Uran. et la Physic., Zool. pag. 263, pl. 65, fig. 2) = Labrichthys? Arago Blkr. (Enumer. spec. Pisc. hucusque in Arch. Ind. observatarum. pag. 217, Nr. 2255). (Tafel IV. Fig. 1.) Die von M. Taunay nach dem Leben entworfene und in dem zoo- logischen Atlas zur „Voyage autour du Monde, execute sur les corvettes de S. M. I’Uranie et la Physicienne“ veröffentlichte Abbildung des Xyr Arago m. ist dergestalt schlecht, dass nach dem Verluste des Original- exemplares sowohl Guoy und Gaimard, als auch der berühmte holländisch- indische Ichthyologe, Dr. Bleeker, diesem Fische eine ganz und gar unrichtige Stellung anwiesen. Glücklicher Weise fand ich bei Revision der im Wiener Museum aufbewahrten zahlreichen Labroiden ein von Ida Pfeiffer aus Java eingesendetes, wohlerhaltenes Exenplar dieser zierlichen Art, und bin nun im Stande eine ziemlich vollständige Beschreibung und genaue Ab- bildung von Ayrichthys (Novac.) Arago zu geben. Der Körper von Xyr. Arago ist sehr gestreckt und seitlich stark zusammengedrückt (nicht rundlich wie es in Q. Gaim. Beschreibung, der die Taunay’sche Abbildung zu Grunde liegt, angegeben ist). Die grösste Höhe des Fisches liegt zu Ende des vorderen Dritttheiles der Totallänge und gleicht %As der letzteren (die Caudale eingerechnet). Die grösste Dicke Ichthyologisehe Mittheilungen. 137 des Leibes ist 2*/ımal in der grössten Leibeshöhe enthalten. Die Länge des Kopfes bis zum hinteren, abgerundeten Winkel des Suboperkels beträgt ı% der Gesammtlänge,„ der Durchmesser des Auges 2% der Kopflänge; die geringste Entfernung der beiden Augen von einander gleicht % des Augen- diameters. Das Auge steht mit seinem hinteren Rande ebensoweit von der Unterkiefer-Symphyse entfernt, als vom hinteren Rande des Suboperkels. Das hintere Ende des Oberkiefers fällt bei geschlossenem Munde unterhalb des vorderen Augenrandes. Zu jeder Seite der Symphyse des Unter- und Zwischenkiefers steht wie bei allen übrigen Arten des Geschlechtes Xyrichthys (im weiteren Sinne) ein nach aussen gekrümmter, grosser Hundszahn, auf welchen noch 7—8 kleinere Zähne folgen, die gegen den Mundwinkel zu etwas an Länge abnehmen. Einwärts von diesen Zähnen der Aussenreihe stehen 2—3 Reihen sehr kleiner, dicht aneinander gedrängter, rundlicher Zähne. Die kleine, wenig fleischige Zunge liegt weit im Munde zurück, ist aber ziemlich frei. Prä-, Sub- und Interoperkel sind äusserst zart und gegen den freien Rand zu häutig. Das Suboperkel ist ohrläppchenförmig nach hinten und oben ausgezogen. Unterhalb des unteren Augenrandes liegen drei, stellenweise sogar vier Reihen äusserst kleiner zarter Schüppchen. Am obern Rande des Operkels liegen 2—3 grössere Schuppen in einer Längen- reihe. Der übrige Kopf ist unbeschuppt. Die Pectorale hat im ausgebreiteten Zustande eine fächerförmige Gestalt; der hintere Rand ist nämlich gleich- mässig, schwach bogenförmig gekrümmt und sämmtliche Pectoralstrahlen sind untereinander fast von gleicher Länge. Die Länge der ganzen Flosse beträgt % der Körperlänge. — Der erste gegliederte Ventralstrahl ist sehr verlängert und erreicht zurückgelegt die Basis des ersten Analstachels. Seine Länge beträgt Y% der Totallänge. Die Dorsale beginnt in senkrechter Richtung schon oberhalb der Längen- mitte des oberen Operkelrandes. Ihre beiden ersten Strahlen sind sehr bieg- sam. Der erste derselben steht dem zweiten näher als dieser letzere dem ersten Dorsalstachel. Die sieben Dorsalstacheln und die beiden voran- gehenden weichen Strahlen sind sämmtlich gleich lang. Die i3 gegliederten Dorsalstrahlen sind höher als die vorangehenden Dorsalstrahlen , nehmen bis zum vierten an Länge zu (welche die halbe Körperhöhe erreicht) und von da an allmälig ab bis zum Ende der Flosse. Die Anale beginnt in senkrechter Richtung etwas vor dem ersten _ gegliederten Strahl der ihr gegenüber stehenden Dorsale und reicht eben so weit vie letztere zurück. Die einzelnen Analstrahlen , mit Ausnahme der drei Stachelstrahlen, stimmen bezüglich ihrer Höhe mit den gegenüber- stehenden Dorsalstrahlen überein. Die Caudale nimmt gegen den hinteren, abgerundeten Rand zu an Breite ab (nach Taunay’s unrichtiger Abbildung fände das Gegentheil statt). Die Seitenlinie ist unterbrochen. Der vordere oder obere längere Theil derselben läuft parallel zur Dorsalbasis (von derselben nur 1'% Längen- Bd. X]. Abhandl. 18 138 F. Steindachner: schuppenreihen entfernt) über 19 Schuppen und verästelt sich an einigen derselben. Der untere hintere Theil der Seitenlinie geht in halber Körper- ° höhe über 7 Schuppen. Zwischen der‘ Pectoralbasis und der Caudale liegen 24 Schuppen in einer Längenreihe. Die Schuppen des Leibes sind gross und äusserst zart; der hintere Rand derselben ist mehr oder minder abgerundet. Die Farbe des Körpers ist nach Quoy und Gaimard’s Angabe grünlich. Den Obertheil des Kopfes zieren vier violette, rothgesäumte Binden. Die erste beginnt am vorderen Augenrande, läuft über den oberen Theil des Auges, und zieht sich nach hinten und oben bis in die Nähe des ersten Dorsalstrahles. Die zweite Binde beginnt am hinteren Augenrande und nimmt in ihrem weiteren Verlaufe bis zum hinteren Ende des Kopfes an Breite zu, worauf sie sich rasch zu einem schmalen Streifen verengt, der beiläufi@ unterhalb des dritten Dorsal- stachels endigt. Die dritte Binde beginnt gleich unterhalb der zweiten und endigt am hinteren Rande des Suboperkels in der nächsten Nähe der Brust- flossenbasis. Sie hat eine dreieckige Gestalt mit schwach concaver Basis. Der vierte Streifen endlich liegt transversal am hinteren Rande des Suboperkels oberhalb der hinteren Längenhälfte der dritten Binde Nach Quoy und Gaimard Beschreibung laufen über die Wangen drei orangegelbe Binden, die an dem Spiritusexemplare des Wiener Museums nicht mehr erhalten sind. Unmittelbar vor der Ventralbasis bemerkt man einen grossen läng- lichen Fleck von der Farbe der Kopfbinde, der bei seitlicher Ansicht des Fisches nicht sichtbar wird. Zwei Verticalschuppenreihen hinter und etwas oberhalb der Pectoral- basis beginnt ein länglicher, milchweisser (im Leben vielleicht himmelblauer) Fleck ,„ der eine horizontale Lage hat und sich über vier Schuppen erstreckt. Er ist am oberen Rande ziemlich breit violett eingefasst. Auf der dritten Schuppe der vom ersten gegliederten Dorsalstrahl nach vorne und unten laufenden Schuppenreihe liegt ein kleiner schwärzlicher Fleck von unregelmässiger Gestalt. Längs der Basis der ganzen Dorsale laufen an den Seiten des Körpers linienförmige, bogenförmig gekrümmte , röthlich violette Streifen herab, die in ihrer oberen Längenhälfte viel deutlicher aus- geprägt sind alsin der unteren. An dem Spiritusexemplare, welches ich zur Beschreibung benutzte, konnte ich von den soeben erwähnten linienförmigen Streifen am ganzen untersten Viertel der Körperhöhe keine Spur mehr ent- decken, nach Taunay’s Abbildung jedoch reichen sie bis zum Bauchrande und zur Basis der Analstrahlen herab. Am Schwanztheile des Körpers endlich liegen an und oberhalb des hinteren Bruchtheiles der Seitenlinie 5—6 rund- liche Flecken von dunkler Farbe, deren Stellung zu einander schon an beiden Körperseiten desselben Individuums verschieden ist. Die Pectoralen und Ventralen sind röthlich. Die Dorsale, deren Strahlen am hinteren Rande mit Fähnchen versehen sind und die Anale sind am freien oberen oder unteren Rande mit einem schmalen (an Spiritusexemplaren vio- - Ichthyologische Mittheilungen. 139 letten, im Leben nach Q. Gaim. röthlichen) Saume versehen, unterhalb, respective oberhalb dessen zwischen je zwei Flossenstrahlen 3—4 schiefe Streifen von der Farbe des Saumes liegen. Die der Strahlenbasis zunächst gelegene Hälfte der Dorsale und Anale sind ungelleckt und ungestreift; nur liegt noch zwischen den beiden ersten biegsamen (ungegliederten) Strahlen der Dorsale eine grosse Ocelle von schwärzlicher Farbe. Der obere und untere Rand der Caudale. sowie der seitliche äussere Rand der Ventrale ist violett eingefasst. Die Strahlen der Caudale sind nach Q. Gaim. abwechselnd grün und roth. Fundort: Java, Neu-Guinea. IV. Ueber das Geschlecht Leptopterygius Trosch. In den beiden zuletzt erschienenen Heften des Archives für Natur- geschichte (26. Jahrg., Band I, pag. 205—209) veröffentlicht der gefeierte Herausgeber der soeben eitirten zoologischen Zeitschrift die Beschreibung eines neuen Diseobolus, welcher Herrn Prof. Dr. Troschel zur Aufstellung eines neuen Geschlechtes der Discobuli , Leptopterygius genannt, Veranlassung gab. Ich theile vollkommen diese Ansicht, doch möchte ich den Umfang dieses Geschlechtes etwas erweitert wissen und nicht die Verkümmerung der Rücken- und Afterflosse zu Jongitudinalen Leisten als Haupt- charakter annehmen, sondern die Vereinigung der Dorsale und Anale mit der Caudale zu einer Flosse überhaupt. Nach meiner Ansicht würden hier- nach auch Zepidogaster Gouani , Wildenowü , balbis ete. mit Leptopterygius Cocco Tr. zu einem und demselben Geschlechte vereinigt (und Troschel’s neuer Art die niedrigste Stelle in demselben angewiesen) werden müssen, dem sich die echten Lepadogaster mit getrennter Dorsale, Caudale und Anale, wie z. B.: Lepadogaster Rafınesguü, retieulatus ,„ Decandolü, olivaceus als höher entwickelte Formen gegenüber stellen, V. Ueber die Geschlechter Pagrus und Chrysophrys Cuv. Soll sich Cuvier’s Genus Pagrus natürlich gestalten „ so müssen alle ‚jene Arten, welche, um mit Cuy. Valene. eigenen Worten zu sprechen „derriere les canines de nombreuses petites dents grenues“ besitzen, aus dem- selben entfernt und mit den Arten des Geschlechtes Chrysophrys vereinigt werder, da sie mit letzteren in allen wesentlichen Charakteren über- einstimmen. Schon Cuyier und Valenciennes selbst gerathen mit ihrer eigenen, zum Theile auf ganz künstliche Charaktere basirten Definition des Geschlechtes Chrysophrys und Pagrus in Widerspruch, wenn sie einer- seits bei Beschreibung. des Chrys. gibbosus sagen: „A la mächoire inferieure 18 * 140 F. Steindachner: iln’y a que six canines, trois a quatre rangees de dents coniques, obtuses ; derriere elles et dans le fond de la bouche, deux rangees seulement de dents“ (da bei den Chrysophrys - Arten mindestens drei vollständige Zahn- reihen an den Seiten des Unterkiefers vorkommen sollen), und andererseits Arten mit 2Ya—3 Zahnreihen an den Seiten des Unterkiefers in das Geschlecht Pagrus einreihen, welches letztere doch Cuv. Valenc. wegen des angeb- lichen Vorkommens von nur zwei Zahnreihen an den Seiten des Mundes vom Geschlechte Chrysophrys trennen. Wie bei Ohrysophrys gübbiceps C.NV. findet man noch bei vielen anderen Chrysophrys - Arten Cuvier’s und Val, nur eine unvollständige dritte Reihe seitlicher Unterkieferzähne „ ja bei einem alten Exemplare von Chrysophrys aurata sogar nur zwei Reihen ohne irgend eine Spur einer dritten. Schon die Unvollständigkeit der dritten Unterkiefer- zahnreihe bei manchen Chrysophrys - Arten weist darauf hin, dass man die Cuvier’schen Pagrus-Arten mit körnigen Zähnen hinter den vorderen grossen konischen Zähnen nicht vom Geschlechte Chrysophrys in einem natürlichen Systeme trennen darf, selbst wenn sich an den Seiten ihres Unterkiefers keine Spur einer dritten Zahnreihe nachweisen liesse. Nach der von Cuy. Valenc. gegebenen Charakteristik der Geschlechter Pagrus und Chryso- phrys (Histoire natur. des Poiss. tom. VI) müssten nicht selten verschiedene Individuen einer und derselben Art, besonders wenn sie bezüglich des Alters differiren, bald zu Ohrysophrys, bald zu Pagrus bezogen werden, wie ich mich bei den Arten Ohrysophrys major Tem. Schl., Chrysophrys cardinalis C.V., Pagrus spinifer Forsk., Pagrus filamentosus C. V. selbst überzeugte, da bei diesen eine dritte Zahnreihe an den Seiten des Unterkiefers bald sich mehr oder minder deutlich entwickelt, bald gänzlich fehlt. Ich glaube daher das Geschlecht Pagrus und Chrysophrys bezüglich der Bezahnungsweise folgendermassen charakterisiren zu sollen: a) Pagruws. Dentes maxillares antici elongati, conici, pone hos parvi conferti acuti, subulati aut setacei; dentes laterales plus minusye rotundati aut globosi seriebus duobus aut pluribus, Die seitlichen Zähne des Zwischen- kiefers lasse ich ganz unberücksichtigt, da sie selbst bei den echten Pagrus- Arten mit hechelförmigen Zähnen , besonders an alten Individuen nicht selten in mehr als fünf Reihen stehen. Zu dem Geschlechte- Pagrus gehören : Pagrus vulgaris, orphus, argyrops Cuv. etc. Östindien und Japan scheinen gar keinen Vertreter des Geschlechtes Pagrus in meinem Sinne zu besitzen, während aus Amerika keine Chryso- phrys-Arten bekannt sind. Pagrus heterodon Bleeker gehört zum Rüppel’schen Geschlecht Sphaerodon und die amerikanische sogenannte Chrysophrys aculeata C. V. ist weder eine Chrysophrys- noch eine Pagrus-Art, sondern höchst wahr- scheinlich dem Ge:chlechte Sparus einzureihen. b) Ohrysophrys. Dentes antici elongati conici, pone hos parvi, conici apice plus-minusye rotundati vel granulati vel globosi; dentes Iehthyologische Mittheilungen. 141 laterales plus minusque rotundati, globosi, seriebus duabus aut pluribus. Hieher gehören: 2. B. Chrysophrys aurata C.V., Chrus. major Tem. Schl. = Pagrus major Günther, Ohrys. cardinalis C. V. Tem. Schl. = Pagrus cardinalis Günth., Ohrys. tumifrons C.V., Chrys. spinifera mihi = Pagrus spinifer e.V. = P. longifilis C.V. etc. v1. Ueber Chelichthys psittacus m. — Tetrodon psittacus Bloch. Schn. Systema Ichthyologicae pag. 505 tab. 95. (Tafel IV. Fig. 2.) Tetrodon psittacus Bl. Schn. lebt nicht im indischen Ocean an der Küste von Malabar, wie Bloch und Schneider angeben, sondern ist ein Bewohner der Flüsse Brasiliens und Westindiens. Ob er auch im atlantischen Meere vorkommt, vermag ich nicht mit Sicherheit anzugeben. Das k.k. zoologische Museum bewahrt sechs, von dem berühmten österreichischen Rei- senden Joh. Natterer im Rio branco (einem grossen Nebenflusse des Amazonenstromes) gesammelte Exemplare und drei ganz kleine Individuen derselben Art, die aus Westindien (ohne nähere Angabe des Fundortes) stammen. Nach der Bildung der Nase (eine hohle Papille mit zwei Löchern) und dem Mangel des Kieles am Bauche gehört Tetrodon psittacus Bl. Schn. zur Gattung Chelichthys Müll. Die Form dieses Fisches ist je nach dem Alter verschieden. Junge Individuen zeigen stets einen rundlichen Leib mit stark gewölbtem Hinter- haupte und Vorderrücken, bei grösseren Individuen ist die Körpergestalt mehr viereckig, die Oberseite des Kopfes und der Rücken sehr breit und völlig flach. Die Länge des Kopfes ist 3%mal in der Totallänge des Fisches enthalten und übertrifft etwas die grösste Leibeshöhe im unaufgeblasenen Zustande. Die Breite der Stirne zwischen den Augen gleicht der halben Kopflänge; die grösste Körperbreite zwischen den Operkeln ist 12/mal in in der Kopflänge enthalten. Die beiden Oberkieferzähne überragen die Zähne des Unterkiefers. Die Aussenseite des Körpers zieren sechs rostbraune Binden. Die erste derselben ist schwach bogenförmig gekrümmt, liegt zwischen den Nasen- öffnungen und den Lippen und endet, stark an Breite abnehmend, am Mundwinkel. Die zweite Binde läuft über die Stirne von einem Auge zum andern. Die dritte Binde liegt in einiger Entfernung hinter den Augen, zwischen letzteren und der Brustflossenbasis, und reicht mit ihren unteren Enden nur unbedeutend über die Seiten des Körpers herab. Die vierte Binde oder die erste Binde des Leibes ist die breiteste von allen. Der quer über den Rücken laufende Theil derselben ist mit der vorhergehenden Binde parallel, während die Seitentheile dieser vierten Binde schief nach hinten 142 F. Steindachner: und unten bis zum Seitenrande des Bauches sich hinabziehen. Die fünfte Binde gleicht fast nur einem grossen länglichem Flecke, der die Basis der Dorsale umgibt. Die letzte oder Schwanzstielbinde umgürtet den ganzen Leib und erreicht mit ihrem hinteren Rande die Basis der Caudale selbst. Die Grundfarbe des Rückens und der Seitentheile des Körpers ist an Spiritus exemplaren sehr hellbraun ; die Leibesbinden sowie die überhäutete Pectoral- basis sind dunkel rostbraun gefärbt, die Bauchseite ist von weisslicher Farbe. Der Schwanz (das ist der ganze, hinterdem Beginne der Anale und der, der letzteren Flosse gegenüberstehenden Dorsale gelegene Körpertheil) sowie der vor den Augen gelegene Theil des Kopfes sind glatt; der übrige Körper ist mit zarten Spinulis besetzt. Der erste und der letzte Pectoralstrahl sind gegliedert aber ungetheilt; zwischen denselben liegen 13 getheilte Strahlen. Die Dorsale besteht im Ganzen aus 13 Strahlen, die drei ersten sind nur nach Entfernung ihres dieken Hautüberzuges bemerkbar und ungegliedert. Die Anale wird von 10 Strahlen gebildet, deren erster sehr biegsam aber ungegliedert ist; die beiden darauf folgenden Strahlen sind ungetheilt aber gegliedert. Die Cau- dale enthält 11 Strahlen, welche, mit Ausnahme des untersten, kurzen Randstrahlen, gegliedert sind. Sehr wahrscheinlich dürfte auch der unterste Randstrahl der Caudale an grösseren Individuen gegen seine Spitze zu geglie- dert erscheinen. Die Anale ist etwas niedriger als die Dorsale, deren Höhe nicht ganz die halbe Kopflänge zu erreichen vermag. Der vordere Rand der Dorsale so wie der Anale ist stark convex. Der hintere Rand der Caudale und Pectorale fast vertical abgestutzt. Die Länge der Caudale ist eirca 1'/mal in der Kopflänge enthalten. VIL Zur Fischfauna des Isonzo, Der Güte meines geehrten Freundes, Herrn Giuseppe Godina in Görz, verdanke ich die Uebersendung von 36 Fischen aus dem Isonzo, über dessen Fauna man im Ganzen nur sehr wenige specielle Angaben veröffentlicht "findet. Dass Perca fluviatilis Linn., Cottus gobio Cuv., Gasterosteus aculeatus Bl., Cyprinus carpio Linn., Tinca vulgaris Cuv.,. Gobio vulgaris Cuv., Scardinius erythrophthalmus Bonap., Squalius leueiseus Heck., Phocinus laevis Agass., Thymallus veaillifer Agass., Esox lueius Linn., Cobitis barbatula und taenia Linn., Lota vulgaris Cuv., Anguilla fluviatilis Agass., Petromyzon flwviatilis Linn. und Petromyzon Planeri Bl. in den süssen Ge- wässern sowohl nord- als südwärts der Alpen zu treffen sind, ist schon seit längerer oder kürzerer Zeit (hauptsächlichaus Heckel’s und Kner's klassi- schem Werke über die Süsswasserfische der österreichischen Monarchie) bekannt. Diesen vermag ich noch Telestes Agassizii Heck. (Laugen) bei- zufügen, von welcher Art mir Herr Godina zwei Exemplare aus dem Isonzo Ichthyologische Mittheilungen. 143 einsendete, die ich genau mit Heckel’s Originalexemplaren aus dem Inn und Lech verglich, ohne zwischen denselben den geringsten Unterschied auf- finden zu können, Die Fischfauna des Isonzo stammt, wie sich schon aus dem Ursprunge desselben ergibt, mit der Ober- Italiens und Dalmatiens überein, in deren wenig durchsuchten Flüssen und Seen man in ichthyologischer Beziehung noch vieles wenigstens für die Landesfauna Interessante auffinden könnte. So wie Barbus caninus Bonap. und Salar dentee Heck. im Isonzo in zahlreicher Menge sich vorfinden „ dürften diese und noch viele andere, derzeit nur aus dalmatinischen oder mittel-italienischen Gewässern gekannte Fische auch in den Flüssen der Lombardie und Venetiens zu treffen sein, obwohl darüber noch positive Angaben fehlen. Die mir von Herrn Godina überschickten Fische gehören folgenden Arten an: 1. Cottus ferrugineus Heck. Kner., der rostbraune Köppe. - Das vom Isonzo eingesendete Individuum ist insoferne von Interesse, als sich mitten unter den ungetheilten. Brustflossenstrahlen auf der linken Seite ein getheilter Strahl (der vierte), auf der rechten Seite sogar zwei (der vierte und fünfte) vorfinden. Unter fünf von Heckel selbst als Cottus ferrugineus bestimmten Exemplaren war nur an einem einzigen, und zwar jederseits der fünfte Pectoralstrahl, getheilt, alle übrigen Strahlen der Pectorale dagegen einfach. Der Vulgärname dieses Fisches soll um Görz nach Herrn Godina’s schriftlicher Mittheilung Chiavedon sein. Als Fundorte dieser Art ergeben sich die Flüsse und Seen von Ober-Italien,. Görz, Dalmatien und Serbien. 2. Gasterosteus biaculeatus Bl., Trivialname Spignarol. 3. Tinca chrysitis Cuv., die Schleihe. An jungen Individuen ist die Körperhöhe in der Regel geringer als die Kopflänge; an älteren über 7%2 Zoll langen Exemplaren dagegen über- trifft erstere die Kopflänge nicht unbedeutend. 4. Barbus plebejus Bonap., die gemeine italienische Barbe. Auch bei Barbus plebejus findet sich nicht selten eine stark gewölbte Nase wie bei Darbus eques, während die Basislänge der Dorsale bald der halben Kopflänge gleich, bald etwas geringer als letztere ist. Es unterscheidet sich hiermit Barbus eques von Barbus plebejus nur durch die bedeutendere Länge der Dorsalbasis, welche die halbe Kopflänge über- trifft; doch scheint mir diese Eigenthümlichkeit für sich allein zur Begründung einer eigenen Art nicht wichtig genug zu sein. Vulgärname Barb. 5. Barbus caninus C.\V., die Hundsbarbe. Bis jetzt kannte man diese Art innerhalb der ganzen österreichischen Monarchie nur aus Idria; ausserhalb Oesterreich ist sie aus den Flüssen Piemonts und Toscanas bekannt. Vulgärname um Görz (nach Godina) Vrial. 144 F. Steindachner: Ichthyologische Mittheilungen. 6. Squalius cavedanus Bonap., das italienische Altel. Der vulgäre Name dieses Fisches ist um Görz Seual. Dicht am hin- teren Rande des Schultergürtels bis zur Basis der Pectorale läuft eine schmale schwärzliche Binde, die ich bis jetzt noch an jedem der von mir untersuchten 16 Spiritusexemplaren dieser Art fand. 7. Telestes Agassizäi Heck., Laugen. Ich verglich zahlreiche Exemplare dieser Art aus dem Lech und Inn mit den aus dem Isonzo eingesendeten Individuen und konnte trotz sorg- fältiger Untersuchung keine, nur einigermassen bedeutende Unterschiede zwischen denselben finden. Die beiden von mir untersuchten Laugen des Isonzo sind eben so gestreckt, die Dorsale und Anale derselben genau so gestaltet und eben so kurz, wie bei den Laugen diesseits der Alpen. Der Trivialname ist Storlotsch. 8. Phoxinus laevis Agass., die Pfrille, ist im Isonzo sehr häufig zu finden. Der Verbreitungsbezirk dieser zierlichen, in der Färbung stark varii- renden Art erstreckt sich von den Pyrenäen bis zum schwarzen Meere. 9. Thymallus vexillifer Agass., die Asche; im Isonzo sehr häufig. 10. Salar dentex Heck., die schwarz bespritzte Forelle. Bisher kannte man diese Art, von welcher mir Herr Godina vier Exemplare von 4—8 Zoll Länge einsendete, nur in dalmatinischen Flüssen ; dürfte doch dieselbe auch in Ober-Italien zu finden sein; wenigstens erklärte einer meiner Freunde, der sich lange Zeit in Udine aufhielt, mit Bestimmtheit, diese Forelle daselbst gesehen zu haben. Die jungen Individuen dieser Art haben eine den Steinforellen ganz ähnliche Zeichnung. 41. Esox lueius Linn., der Hecht. Das eingesendete Exemplar gehört zur Varietät der Scheckhechte, ist am Leibe prachtvoll, zebraartig gebändert und an sämmtlichen Flossen gefleckt. Ueber angeblich thierische Natur der Schleimpilze (Myxomycetes). Von Dr. A. Pokorny, Vorgelegt in der Sitzung vom 6. Februar 1860. Gelegentlich eines populären Vortrages (gehalten am 4. Februar 1. J. im k. k. Akademiegebäude) über de Bary’s Pilzthiere (Mycetozoen), wurde von mir die Ansicht vertheidigt, dass es keinen hinlänglichen Grund gibt diese bisher als Myxomyceeten oder Mwyxogasteres bezeichneten Wesen aus dem Pflanzenreiche auszuschliessen. | Diese Ansicht gründet sich auf keine neuen Beobachtungen „ sondern nur auf eine andere Deutung der Resultate, welche die vortreffliche Abhand- lung de Bary’s über die Mycetozoön *) enthält; und dass eine solche Deu- tung nicht unstatthaft sei, dürfte aus Folgendem erhellen. De Bary**) und Th. Bail***) haben bei Keimversuchen mit Sporen der Schleimpilze übereinstimmend die Entwicklung amoebenartiger Wesen beobachtet und hauptsächlich hierauf ihre Ansicht, dass die Schleimpilze Thiere sind, gestützt. Es ist bisher noch nicht gelungen „ durch fortgesetzte Kultur aus diesen Amoeben Schleimpilze zu erzielen; aber de Bary hat durch Untersuchung der Jugendzustände der Schleimpilze nachgewiesen, dass diese sich unmittelbar an jene Amoebenbildungen anschliessen. Die Schleim- pilze sind nämlich in ihren frühesten halbflüssigen Zuständen keineswegs amorph, sondern aus strangförmigen mannigfach gewundenen und ver- zweigten Formelementen zusammengesetzt, welche in jeder Beziehung jenen Amoeben gleichen, nur dass ihre Beweglichkeit eine verhältnissmässig *) In der Zeitschrift für wissenschaflliche Zoologie von Siebold und Kölliker. Leipzig 1859 X. Band. S. 88-175. ; **) Botanische Zeitung 1855. Nr. 49, 50 und 52. »=) Verhandlungen der k. k. zoolog .-botan. Gesellschaft in Wien. 1859. p. 31. Ba. XI. Abhandl. 19 146 Dr. Pokorny: geringere ist. De Bary nennt diese Formelemente Sarkodestränge, indem er die Substanz, woraus dieselben und die amoebenartigen Körper bestehen, für identisch mit der thierischen contractilen Substanz oder Sarkode der Rhizopoden hält. Aus den Sarkodesträngen bilden sich bald einfache Sporen- blasen (Trichia, Stemonitis), bald zusammengesetzte Sporenbehälter (Aetha- lium, Lycogala), je nachdem nur ein oder mehrere Stränge zur Form des Sporangiums zusammentreten. Die Sarkodestränge ziehen sich hierbei zu- sammen, erstarren und lassen in ihrem Inneren eine auf überraschend schnelle Weise eintretende freie Zellbildung wahrnehmen, durch welche theils bloss Sporen, theils auch das höchst eigenthümliche Capillitium entsteht. Nach dieser gedrängten Darstellung der Entwicklungsgeschichte der Schleimpilze lassen sich im Leben derselben drei Zustände unterscheiden (Amoebe „ Sarkodestrang und sporenbildender Fruchtkörper), von denen zwei an ein thierisch belebtes Wesen und nur der letzte an ein Pflanzengebilde erinnern. Will man nun nicht ein sogenanntes Zwischenreich für dergleichen zweifelhafte Körper gelten lassen, wogegen die vermehrte Schwierigkeit der Begrenzung eines solchen und die wohlbegründete Begriffsbestimmung und Unterscheidung der organischen Wesen in Pflanzen und Thiere spricht, so muss man sich direct entscheiden , welchem der beiden organischen Reiche die fraglichen Körper angehören. Bekanntlich gibt es kein durchgreifendes organisches Einzeln-Merkmal zur Unterscheidung von Thieren und Pflanzen; nur die Gesammtsumme aller Merkmale und Eigenschaften, so wie die Entwicklungsgeschichte kann zur Entscheidung streitiger Fälle Anhaltspunkte abgeben. Für die thierische Natur der Schleimpilze führt de Bary folgende Hauptgründe an: 1. Die oben erwähnte Entwicklungsgeschichte derselben. 2. Den Umstand, dass die aus den Sporen der Schleimpilze hervor- kommenden Amoeben feste organische Nahrung zu sich nehmen („fressen“) 3. Die Intensität und Dauer der Beweglichkeit der Amoeben und Sarkodesträngen. 4. Die Analogie derselben mit offenbaren Thieren. Dagegen können aber folgende Einwendungen gemacht werden: ad 41. Die Entwicklung thierartiger Schwärmzellen aus echten Pflanzen ist bekanntlich nicht selten. Weshalb eine solche Entwicklung hier als abnorm erscheint, ist dadurch zu erklären, dass bisher bei Pilzen eine Ent- wicklung von Schwärmsporen nicht beobachtet wurde und dass die aus den Sporen der Schleimpilze entspringenden Schwärmer amoebenartig sind. — Allein in neuester Zeit entdeckte de Bary selbst, bei Keimversuchen zweier evidenter Pilze (Oystopus candidus und Peronospora devastatrix) eineSchwärm- sporenbildung, welche jener der Algen vollkommen analog ist. *) Die Er- *) A. de Bary über Schwärmsporenbildung bei einigen Pilzen. Vorläufige Mittheilung. Separat- abdruck aus den Berichten der naturforsch. Gesellschaft in Freiburg. 1860. Ueber die angeblich thierische Natur der Schleimpilze, 147 scheinung von Schwärmzellen bei Pilzen erscheint also nicht mehr als isolirt. Dass aber auch die amoebenartige Natur der aus den Sporen der Schleim- pilze entspringenden Schwärmer nicht ohne Analogie im Pflanzenreich dastehe, wird noch sub 3 näher erörtert. ad 2%. Die Aufnahme fester organischer Nahrung ist allerdings ein evident thierischer Akt, der auf bewusste Empfindung, auf Willen und willkürliche Bewegung hindeutet. Allein der Akt selbst ist nach de Bary noch nicht beobachtet worden, und die sogenannten Ingesta (Pilz- sporen) lassen sich durch bloss mechanische Umhüllung von Seite der halb- flüssigen amoebenartiger Körper erklären und diess um so mehr, als auch bei den echten Amoeben eine solche Deutung nach Dujardin u. a. zu- lässig ist. ad 3. Die Art, Intensität und Dauer der Beweglichkeit der Schleim- pilzamoeben und Sarkodestränge gründet sich auf die eigenthümliche Sub- stanz, woraus diese Körper bestehen. Es ist jene formlose, stickstoffhältige, halbilüssige Substanz, welche unter steter Form- und Ortsveränderung eine eigenthümliche fliessende oder kriechende Bewegung zeigt, beiden organischen Reichen zukommt und von den Zoologen Sarkode, von den Botanikern Protoplasma genannt wird. So lange es nicht gelingt, ein sicheres Merkmal zur Unterscheidung der thierischen Sarkode vom vegetabilischen Protoplasma zu gewinnen, muss man beide Substanzen für identisch halten oder es ist mindestens nicht gestattet, in einem zweifelhaften Falle, wie hier, sie ein- seitig für Sarkode zu erklären und hierauf die Ansicht, dass man offenbare Thiere vor sich habe, zu stützen. Vielleicht wird sich noch ein chemisches Reagens auffinden lassen, wodurch eine weiter gehende sichere Trennung thierischer und vegetabilischer Formen möglich sein wird. Vorläufig muss eine unbefangene Beurtheilung zugeben, dass eine überraschende Ueberein- stimmung zwischen der Sarkodesubstanz niederer Thiere und dem Protoplasma der Pflanzenzellen besteht, so dass nach Prof. Unger die Beschreibung und Abbildung der Amoeba porrecta Schultze aus dem adriatischen Meere ebenso gut auf das in einem Cellulosehäuschen (Zellmembran) eingeschlossene Protoplasma in den Zellen der Samenlappen unserer Wallnuss passt. *) ad 4. Was die Analogie der Schleimpilze mit offenbaren Thieren anlangt, so werden von de Bary nur die nackten Rhizopoden und insbe- sondere die Amoeben mit ihnen verglichen. In der That ist die Ueberein- stimmung mancher bisher bekannten Amoeben in Gestaltung, Substanz, Bewegung und Vorkommen so ausserordentlich mit den aus den Sporen der Schleimpilze sich entwickelnden Körpern , dass an der Identität beider kaum zu zweifeln ist. Allein hieraus erhellt nur, dass manche bisher für Rhizopoden gehaltene Organismen dem Entwicklungscyklus der Schleimpilze angehören, keineswegs aber, dass diese desshalb Thiere sind. Immerhin mögen andere *) F. Unger Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Pest, Wien und Leipzig 1855. p. 282—281. 197 148 Dr. Pokorny: Ueber die angeblich thierische Natur der Schleimpilze. ähnliche Formen sich zu schalenbildenden Rhizopoden entwickeln. Es ist dadurch nur ein neuer Berührungspunkt der beiden organischen Reiche gewonnen. Die Gründe, welche für die thierische Natur der Schleimpilze sprechen, sind nach dem Gesagten nicht unbestreitbar. Wenn man noch überdiess bedenkt, dass das letzte und auffallendste Stadium ihrer Entwicklung als Sporangium mit offenbaren Pflanzengebilden am meisten übereinstimmt, so dürfte die Ansicht, dass es keine Mycetozoen in diesem Sinne gibt und dass die dritthalbhundert Arten Schleimpilze nach wie vor im Pflanzenreiche ihre Stellung zu behaupten haben, allmälig durchdringen. Diess angenommen erklären sich die aus den Sporen der Schleimpilze entstehenden Amoeben als längere Zeit hindurch frei bewegliche Protoplasmamassen (Schwärmer), welche anfänglich nicht einmal von einem Primordialschlauch bedeckt sind und erst später in bedeckte aber noch immer sehr bewegliche strangförmige, ganz mit Plasma erfüllte Zellen übergehen. Aus diesen Zellen geht -durch Ausscheidung einer starren Hülle und durch freie Zellbildung im Innern das Sporangium hervor: Dass auch bei dieser Deutung die Schleimpilze eine ganz eigenthüm- liche Gruppe bilden , welche durch die Sporenbildung sowohl von den Theca- Sporen als auch von den Basidiosporen der echten Pilze abweicht, ist gewiss. In der Entwicklung stimmen sie am meisten mit den Saprolegnieen überein; doch ist auch hier durch de Bary’s Entdeckung der Schwärmsporen bei echten Pilzen das einzige scharfe Unterscheidungsmerkmal zwischen den Pilzen und zoosporenbildenden Conferven gefallen und insofern nur noch in der Beschaffenheit der Schleimpilzschwärmer ein Hinderniss, die Myxogasteres mit den Pilzen wieder zu vereinigen. Mögen aber die Schleimpilze immerhin - „allermindestens eine ganz exceptionelle Gruppe im Pflanzenreich“ *) bilden, und ihr definitiver Platz im System noch zweifelhaft bleiben, aus dem Pflanzenreich selbst wird man sie auf Grund ihrer Entwicklungsgeschichte nicht schliessen dürfen. *) De Bary, Schwärmsporenbildung 1. c. p. 4. Botanische Beiträge aus Galizien. Von Karl Hoelzl. Vorgelegt in der Sitzung am 6. Februar 1861. I Ueber die Heil- nnd Zauberpflanzen der Ruthenen in Ostgalizien und der Bukowina. Seit längerer Zeit habe ich es mir angelegen sein lassen, Daten über die- jenigen Pflanzen zu sammeln, deren sich die Landleute meiner Heimat ent- weder ihrer medicinischen Wirksamkeit wegen bedienen oder denen sie irgend welche mythische Bedeutsamkeit zuschreiben. Indem ich nun hiemit die bezüglichen Notizen veröffentliche, glaube ich denselben noch einige Be- merkungen yoranschicken zu müssen. Bisher sind in den Verhandlungen unserer Gesellschaft nur wenige Abhandlungen erschienen, die das Verhältniss des Volkes zu der es umge- benden Pflanzenwelt, die dem Pflanzenreiche entnommenen Volksheilmittel oder sonst Aehnliches zum Gegenstande der Besprechung gemacht hätten. In der That erscheinen auch solche Angaben auf den ersten Blick als dem Zwecke der Gesellschaft zu ferne liegend, indem ihnen gewöhnlich nur insoferne Beachtung geschenkt wird, als sie Beiträge zur Cultur- und Sitten- geschichte eines Volkes liefern. Nichtsdestoweniger haben jedoch auf die Kenntniss und die Verwendung der Pflanzen beim Volke bezügliche That- sachen auch für den Botaniker, der sich mit der Geschichte seiner Wissen- schaft beschäftigt, ein in vielen Fällen nicht unbedeutendes Interesse, Die Volksnamen der Pflanzen, deren Gebrauch entweder aus dem grauen Alter- thum von Vater auf Sohn sich vererbt hat, oder erst aus einer verhältniss- mässig neueren Zeit datirt, die mannigfachen Sagen und Ueberlieferungen, welche sich mit vermeintlichen magischen Kräften bestimmter Gewächse beschäftigen, erhellen oft unerwartet das Dunkel, welches über die frühere Verbreitung, die Wanderungen und die Cultur vieler Pflanzenarten verbreitet ist. Beispiele hiefür liessen sich in Menge aus den Werken der Commen- 150 K. Hoelzl: tatoren der botanischen Schriftsteller des Alterthums und des Mittelalters angeben. Wenn man erwägt, wie viel Fleiss, Mühe und Ausdauer ange- wendet werden, um in die Angaben irgend eines arabischen oder griechischen Botanikers, oder eines lateinischen Compilators, der vielleicht nicht den zehnten Theil dessen gesehen, was er in grösster Breite beschrieb, doch einen Sinn zu bringen; so wird man die Aufmerksamkeit, welche z. B. die arznei- liche Verwendung gewisser Pflanzen, die abergläubische Scheu vor anderen, bei jedem Naturforscher, der auf seinen Wanderungen öfters mit dem Volke in Berührung kommt, erregen müssen, gerechtfertigt finden und den Wunsch, die regere Theilnahme auf derartige Erscheinungen lenken zu wollen, begreifen. In Deutschland hat die Botanik des Volkes, wie ich sie nennen möchte, schon seit geraumer Zeit auch unter den Naturforschern Beachtung gefunden und Vieles ist über diesen Gegenstand veröffentlicht worden. Auch die westlichen Provinzen Oesterreichs sind in der bezüglichen Literatur vertreten; viel weniger, man könnte fast sagen gar nicht. die östlichen. Die älteren slavischen Autoren bieten zwar ein reiches Materiale, allein diese sind beson- ders den Deutschen leider viel weniger bekannt, als es ihre Werke in gär manchen Fällen verdienen würden. Meine Angaben habe ich in dem Flachlande Ostgaliziens, im Stryer, Brzezaner, Tarnopoler und Czortkower Kreise, ferner in den Theilen des Kolomeaer Kreises östlich, und der Bukowina nördlich vom Pruthflusse gesam- melt. Die Ruthenen bilden die Hauptmasse der landbauenden Bevölkerung Jener Gegenden. Dieses Volk erfreut sich in hohem Grade des Erbtheiles aller Slaven, des regen und lebendigen Sinnes für die Erscheinungen in der Natur, der schnellen und richtigen Auffassung der Veränderungen und Vor- gänge und der kindlichen Freude an den Schönheiten in derselben. Von dem grossen und umfassenden Einflusse, den besonders die Pflanzenwelt auf das Gefühls- und Geistesleben des slavischen Volkes geübt, zeugen seine Volkslieder, die an Naturschilderungen und dem Pflanzenreiche entnommenen Tropen überreich sind; seine Sagen und Mythen von in Bäume und Kräuter verwandelten Menschen; die Kenntniss einer grossen Anzahl von Pflanzen, welche es entweder zu Arzeneien und vielfältigen anderen Zwecken gebraucht, oder ihnen einen mysteriösen Einfluss zuschreibt; endlich der Umstand, dass so Vieles von dem heidnischen Pflanzencultus entweder in leicht erkennbaren unveränderten Resten, oder in den kirchlichen Ceremonien sich erhalten hat. Oft hat mich die scharfe Unterscheidung von einander sehr ähnlichen Pflanzenspecies, für welche der ungebildete ruthenische Bauer besondere Namen hat und sie nie mit einander verwechselt, überrascht. Jedem Beobachter wird die Liebe zu den in Bauerngärten gezogenen Gewächsen und der Sinn nicht blos für die Schönheit der farbigen Blumen, sondern auch den Wuchs und die Belaubung der Bäume auffallen. Ich führe nur verhältnissmässig wenige Species an, von deren Ver- wendung ich mich selbst überzeugt habe. Diese geringe Anzahl erklärt Botanische Beiträge aus Galizien. 151 sich aus dem Umstande, dass ich alle Facta, die mir in irgend welcher Be- ziehung noch nicht hinlänglich bekannt geworden , nicht berühre. Es ist in manchen Fällen nicht leicht die Anwendung einer bestimmten Pflanze selbst zu beobachten und in den Angaben der Landleute das Wahre von dem Falschen zu scheiden. Selbst der Eingeborene „ der die Sprache und die Sitten kennt, muss sich erst das volle Vertrauen jener erwerben, ehe ihm die gebrauchte Pflanze gezeigt und die Art der Verwendung wahrheits- getreu mitgetheilt wird. — Auch die Angaben der älteren slavischen Autoren, eines Falimierz, Siennik, UrZedowski, Kluk, die Notizen im Sto- wianin von Kitajewski, im Sylwan u. s. w. citire ich nicht, theils um sicher zu gehen, vorzüglich aber weil dies doch nur ein vorwiegend cultur- historisches Interesse haben könnte. Die ruthenischen Volksnamen habe ich beigesetzt, ohne mich jedoch weiter auf die Besprechung derselben ein- zulassen. Es genügt hier die Bemerkung, dass einzelne Forscher unter dem galizischen Landvolke über 700 slavische Pflanzennamen gesammelt haben. Im Casopis Ceskeho Museum findet man werthvolle Sammlungen von Pflanzen- und Thiernamen aus verschiedenen Gegenden, Herrn Julian Czerkawski, derzeit Mediciner in Wien, der mehr- fach meine Beobachtungen durch die von ihm gemachten ergänzte, sage ich -meinen innigen Dank. A. Pflanzen, die wegen ihrer medizinischen Eigenschaften Anwendung finden. Die meisten von dem Landvolke zu Heilzwecken benützten Pflanzen besitzen irgend welche wirksame Eigenschaften, viele derselben finden auch in der rationellen Heilkunde ihre Verwendung. Da aber das Volk die Wir- kungen seiner Arzneikräuter jetzt nicht mehr durch das Experiment prüft, sondern sie auf Treu und Glauben als überlieferte, längst erwiesene That- sachen hinnimmt, so wird in vielen Fällen die mit abergläubischen Gebräuchen verbundene, fest bestimmte Anwendungsweise zur Erreichung des beabsich- tigten Erfolges für eben so wichtig gehalten, als die Art des Krautes. Die Heilung oder Genesung kann nur dann erfolgen oder doch wenigstens beschleunigt und gesichert werden, wenn die benützten Pflanzen an bestimm- ten Tagen oder zu gewissen Stunden gesammelt, wenn sie vorher in der Kirche geweiht werden, wenn bei der unmittelbaren Anwendung gebetet oder ein Bann- oder Zauberspruch hergesagt wird. Diese Anschauungsweise erklärt die Erscheinungen, dass entweder indifferenten Mitteln unter gewissen ‚Umständen ganz besondere Kräfte zugeschrieben werden, oder aber die Wirkung anderer als verschieden je nach der Art und Weise des Gebrauches, gedacht wird. So ist z. B. dem romanischen Bauer die Schädlichkeit der Atropa Belladonna L. sehr wohl bekannt, denn er gebraucht sie zum Ver- giften; dessenungeachtet werden aus dieser Pflanze unter Sprüchen und Zauber- 152 K. Hoelzl: formeln Liebestränke gebraut, durch die ausser dem Hervorrufen der Nei- gung zu einer bestimmten Person keine weitere schädliche Wirkung beab- sichtiget wird. Bei jedem Volke wird man wohl eine ähnliche Auffassung finden. Da von den Ruthenen geweihte Heilmittel und Zaubereien viel häu- figer bei Krankheiten der Hausthiere als bei denen der Menschen gebraucht werden, so scheinen sie indess Coch ein grösseres Vertrauen in die physischen als in die magischen Kräfte ihrer Heilmittel zu setzen. Gegen Wechselfieber werden gewöhnlich die Erythraea Centaurium Pers. (pol. Centuria, ruth. Zarka) und die Artemisia Absynthium L. (Polen, Pefun) angewendet. Die erstere benützen die Polen häufiger zum Thee, die letztere im Branntwein die Ruthenen. Diese zwei Pflanzen vertreten die bitteren Fiebermittel anderer Gegenden, als die Gentiana punctata L. in den Karpathen, die Wurzel von Inula Helenium L. (rom. Jarbe mare) und die Angelica sylvestris L. in der Moldau und in Siebenbürgen. — Als heroi=- sches Mittel wird auch, wenn gar nichts Anderes mehr helfen will, Milch, in der Tabaksblätter abgekocht worden, getrunken. Das auf den Genuss folgende, sehr heftige Erbrechen wird als heilsam angesehen. Der Thee von Achilles Millefolium L. (Krwawnyk) bewährt sich nur dann, wenn der Kranke Früh bei Sonnenaufgang an der Wand seines Wohnhauses gegen Osten hin mit der Hand 10 Spannen abmisst, darauf sich bekreuzt und den Thee austrinkt. Abends muss dieselbe Ceremonie wiederholt werden, nur werden die 10 Spannen nach \Vesten zu abgemessen. Gegen Lungenkrankheiten ist ein starker Absud von Plantago major L., Viola tricolor L. (Bratki), Urtica urens L. (Pariuka) und Achillew Mille- folium L. in Anwendung. Auch die Blätter von Tussilago Farfara L. (Podbyl) werden als Thee gegen Brustkrankheiten verwerdet, Pastinaca sativa L. (Pasternak) und Daueus Carota L. gekocht, besonders kränklichen Kindern gegeben. Als Geheimmittel gegen die Schwindsucht sah ich in Czernelica das Veratrum album L. (Czemerycia) gebrauchen. Das Rhizom wurde in Honig gekocht und dieser in kleinen Dosen gereicht, worauf aufänglich Erbrechen erfolgte; späterhi: nahm der Kranke jedoch ohne Be- schwerden die weiteren Gaben. Dieses Mittel findet sein Gegenstück in der Anwendung der getrockneten Beeren von Solanum Dulcamara L. gegen Husten und Brustbeschwerden b i den Romanen. Nach Sulzer“) sollen bei solchen Kuren sehr oft gefährliche Intoxications-Erscheinungen eintreten. Husten und Halsweh suchen die Ruthenen durch Decocte, aus Salvia- blättern (Szalwia) oder den Beeren von Viburnum Opulus L. (Kadyna) mit Milch oder Honig bereitet, zu vertreiben; ist der Kranke jedoch alt oder sehr schwächlich, so gebrauchen sie zu demselben Zwecke lieber ein Decoct aus den Blättern von Tanacetum Balsamita L. (Kanufri, Kanufir). Originell ist die Anwendung von Levisticum officinale Koch (Lubestok). Der hohle *) Geschichte des transalpinischen Daciens. 1781-82, 3. Bd. $. 198. Botanische Beiträge aus Galizien. 153 Stengel dieser Pflanze wird an einem Ende angezündet und der Rauch wie _ aus einer (igarre eingezogen. Sedum acre L. (Roschodnyk), vorher geweiht, dient gegen Hämor- rhoidalbeschwerden und Brüche durch Bähungen; Thee von Achilles gegen BlutDüsse und Ruhr. Der Gebrauch von Phlomis tuberosa L. gegen letztere Krankheit, wie er nach der Angabe der Oesterr. Zeitschrift für Pharm. 1853 in der Ukraine vorkommt, ist ganz unbekannt. Ebenso kann ich die Ver- wendung von Linum catharticum L. und Astragalus glyeyphyllos L. als Purgirmittel nicht bestätigen, und auch die Anwendung von Astragalus arenarius L. wider Ausschläge, wie sie Hacquet angibt, mag wohl nur in Russland bekannt sein. Acorus Calamus L. (Tartaraki) ist gegen Magenbeschwerden mehr bei den Polen, die Beeren von Viburnum Opulus L. oder Wermuth mehr bei den Ruthenen beliebt. Die Romanen gebrauchen zu demselben Zwecke die Beeren von .Berberis vulgaris L. oder Wermuthblätter als Amulete auf den Magen gelegt. Hedera Helix L. gegen Seitenstechen, und Tabakklystiere, wie sie in Siebenbürgen Anwendung finden sollen, kennt man nicht. — Thee aus den Blüten von Urtica dioica L. (Kropywa) oder aus den Wurzeln von Xanthöium spinosum L. (Cholera) oder Dipsacus sylvestris L, (Czersakij) bereitet, wird als bewährt gegen die Brechruhr gerühmt. Die Beeren von Juniperus communis L. (Jalowec) dienen gegen die Wassersucht, die Wurzel der Paeonia offieinalis L. (Piwonia) gegen die Fraisen der Kinder. Datura Stramonium L. (Deuderewo) wird zu Bähungen bei Rheuma von den Ruthenen benützt, Scopolina atropoides Schult. zu Um- schlägen gegen dieselbe Krankheit von den Romanen. Artemisia vul- garis L. (Czornobyl) braucht man zu Bädern für Gichtkranke. Auch das in Deutschland übliche Umbinden der letzteren Pflanze, „des Johannisgürtels“, nachdem sie am 24. Juni geweiht worden, ist bekannt und wird angewendet, um sich für das nächste Jahr vor Kreuzweh zu sichern. In Mähren herrscht nach den Angaben von Kulda*) derselbe Gebrauch, nur bezweckt er dort Schutz vor Hexen, Gespenstern und Unglück. Zu Umschlägen auf Geschwülste dient Sedum maximum La tr. (Masne zilie) in Butter oder Fett gekocht; ferner Symphytum offieinale L. (Zywokost, Beinwell), der geschabte und in Milch gekochte Bast von Tika (Lipa) und Sambucus nigra L. (Baz, Baznik); auch die wehen Brüste der Frauen behandelt man mit den letzteren Mitteln. Bei Hautleiden wird Sempervivum tectorum L. (Pupec) gebraucht, bei Furunkeln Zwiebeln, bei Flechten, Grind und anderen hartnäckigen Ausschlägen der Absud von Rhamnus FrangulaL. (Kruszyna) und Zappa major Gaertn. (Lopucha). Als blutstillendes Mittel wird ganz allgemein der Inhalt des Lycoperden Bovista L. (Pruchauka) *) „Der Aberglauben und die Volksgebräuche in der mährjschen Wallachei.* In den Schriften der hist. stat. Sekt, der k. k. schles. Gesellsch. des Ackerbaues etc. IX. Bd. 1856. p. 67—132. Bd. XI. Abhandl. ; 20 154 E. Hoelzl: angewendet. Die Blätter von Plantago media L. (Babka), Astrantia major L. und Hieraeium Pilosella L. (Brodawnik) werden auf Wunden aufgelegt, ganz besonders zu diesem Zwecke die frischen, oder wenn getrocknet, ange- feuchteten Blätter der Calla palustris L. (Momeez) gerühmt. Die Blätter von Tanacetum Balsamita L. dienen zum Auflegen auf Schwielen. Warzen werden durch den Saft von Euphorbien (Psieeze modoczko), des Chelidonium majus L. (Jaskulnek, Jaskulyeznik) und der Verbascumarten (Dziewanna) ausgerottet. Von den Letzteren bedienen sich die Frauen der gablig getheilten, die Männer der einfachen Exemplare. Bei Augenkrankheiten werden Charen und Conferven aufgelegt (in der Tatra wird Soldanella alpina als Augenheilmittel gebraucht). — Die Entstehung der unter dem Landvolke in wasserreichen Gegenden sehr häu- figen Nyctallopie wird den vom Winde umhergetragenen, mit Federkronen versehenen Früchten der Cineraria palustris L. zugeschrieben, wesshalb diese - Pflanze auch, wie die Krankheit selbst, „Hühnerblindheit* (Kuryeza slypota) heisst. In den Dniestergegenden wird die Leber eines Spanferkels auf Ostern geweiht und sorgfältig aufbewahrt, um diese Krankheit damit zu heilen. Ein Nachklang der biblischen Erzählung. Als harntreibende Arznei wird Equisetum arvense L. (Hwoszka ,„ So- sonka), gegen Gonorrhoen FPetroselinum sativum Hoffm., gegen Vaginal- blennorrhoen Achillea Millefolium L., gegen sonstige Frauenkrankheiten und Mutterbeschwerden das geweihte Sedum acreL. benützt; als Schlafmittel den kleinen Kindern frische Pflanzen von Papaver somniferum L. (Mak) unter das Kopfkissen gelegt. Auch die so allgemein verbreiteten Bähungen mit den Samen und Samenkapseln von Hyoscyamus niger L. bei Zahnschmerzen, die schon L o- nicerus*) beschreibt, sind bekannt. Die Samen springen auf den glühenden Kohlen auf und der weisse, hervorquellende Kern sieht von Weitem einem kleinen Würmchen nicht ganz unähnlich; daher die Meinung, dass die hohlen Zähne durch den nun ausgeräucherten Wurm ausgefressen worden seien, wie die Haselnüsse. Als häufig gebrauchte Theekräuter sind in jeder Bauernwirthschaft vorräthig: Thymus Serpyllum L. (Matyrynka), Origanum vulgare und Ma- orana L. (Majoranek), Betonica offieinalis L., Lindenblüthe (Lypowij Kwit), Althaea offieinalis L. (SIyz), Menthae sp. (Miata, Miatka), Matricaria Cha- monnilla (Rumianok). - Alle diese werden eben so häufig zum innerlichen Ge- brauche als zu Bädern, Umschlägen und Bähungen verwendet. Die in Kränzen geweihten Helichrysa, Gnaphalia und Filagines werden gewöhnlich bei Krankheiten der Hausthiere benützt. Auch wird noch das getrocknete und gepulverte Rhizom von Veratrum album und nigrum L. gegen Viehseuchen, Ledum palustre L. (Baholnyk) gegen die Drüsen- Fe I *) „Kräuterbuch“ u. s. w. herausgegeben von P. Uffenbach. Ulm 17.3. p- 215. Botanische Beiträge aus Galizien. 155 entzündungen der Schweine, die Zweigspitzen von Pinus sylvestris L. (Sosna) gegen die Lungensucht der Schafe, Tabaksblätter gegen die Dreh- krankheit, KRhamnus Frangula L. gegen die Räude der Pferde häufig angewendet. Bei verhärteten Eutern der Kühe werden Räucherungen mit Sedum acre L. vorgenommen; geben jene aber blutige Milch, weil eine Schwalbe unter ihnen durchgeflogen ist, so dienen ausser anderen Mitteln dagegen auch die verschiedenen Species von Sonchus (Molocz, Moloczuyk) und Cirsium (Osetyj als Gattungsname), welche man unter das Futter mischt. | Wie man sieht, ist die Zahl der Mittel, durch welche der Ruthene die verlorene Gesundheit wieder zu erlangen sucht, nicht gering; er weiss aber von den Eigenschaften der ihm bekannten Pflanzen auch weniger löbliche Anwendungen zu machen. Allgemein ist der Gebrauch der Euphorbien, des Ranunculus acris (Jaskre) und der Daphne Mezereum (Woucza 4yko) zum Hervorbringen von “Wunden und Geschwüren bei Bettlern und Militärpflichtigen. Die verschiedenen Liebeszauber der Ruthenen sind ihrer Natur nach ganz harmlos. Zaubereien mit den Haaren derjenigen Person, in der Liebe erweckt werden soll, Besprechung, Tragen von bestimmten Kräutern sind die Mittel, wodurch man seine Absicht zu erreichen sucht. Liebestränke werden, soviel ich erfahren konnte, von den Ruthenen in Galizien gar nicht angewendet, wohl aber von den Romanen in der Bukowina, welche zu den- selben die Atropa Belladonna L. benützen, durch die sie überhaupt Alles und Jedes zu erreichen glauben, häufig aber nur langwierige Geisteskrank- heiten hervorrufen. Sonderbar ist der Glaube der Ruthenen, dass das Teuerium Chamaedrys L., am Leibe getragen, die Mädchen vor Conception schütze (Jak budesz maty Terleez, Nebudi tobi nycez). Mittel zum Abtreiben der Leibesfrucht sind vielerlei bekannt. Von den den Pflanzen entnommenen nenne ich: im Czortkower Kreise gewöhnlich das Secale cornutum und Lycoperdon Bovista L. in Milch gekocht, im Tar- nopoler und Kolomeaer Kreise häufiger Lycopodium Selago L., in der Buko- wina wieder Atropa Belladonna L. und auch Safran in grösseren Gaben. Die Verschiedenheit dieser Mittel in verschiedenen Gegenden ist aus der Sorgfalt, womit man ihre Anwendung verheimlicht, zu erklären. Uebrigens werden Canthariden und mechanische Manipulationen vielleicht noch häufiger angewendet, als Pflanzen. Juniperus Sabina ist zu diesem Zwecke unter dem Landvolke ganz unbekannt, weil diese Pilanze nur hie und da in Herr- schaftsgärten gepflanzt, vorkommt. Giftmorde kommen im Ganzen ziemlich selten vor, obwohl der ruthe- nische und romanische Bauer, wenn er einmal den Entschluss fasst, Jeman- den aus den Weg zu räumen, wegen der grösseren Wahrscheinlichkeit, nicht entdeckt zu werden, am liebsten zu einem Pflanzengifte greift, Die in Ost- 20* 156 K. Hoelzl: galizien ganz allgemein verbreitete Meinung, dass getrocknete und gepul- verte Eidechsen, in die Speisen oder das Getränke des Opfers gebracht, dessen Tod bewirken, indem sich dann im Magen wieder Eidechsen ent- wickeln, — mag manchmal die Anwendung eines wirksamen Giftes ferne halten. Zu allen Fällen von absichtlicher Vergiftung, die mir bekannt geworden sind, gaben Eifersucht und Rache, letztere gewöhnlich auch wegen Liebeshändeln, Veranlassung. Dann bedienen sich die Romanen in der Buko- wina der Atropa oder der Cicuta virosa L., die Ruthenen im Kolomeaer Kreise der ersteren Pflanze gar nicht, der letzteren selten, dafür aber der Blätter von Hyosceyamus niger L. (Kolom. Kr. Nemecia, Blagotecia, sonst auch Lulek) und des Samens von Datura Stramonium L. (Deuderewo); im Czortkower Kreise wird Cicuta virosa L. (Wes) und Zolium temulentum L. (Durijka, auch Lolek) gebraucht. — Wenn ein Raub oder Einbruchdiebstahl beabsichtigt wird, so bringen die Diebe gerne den Inwohnern des Hauses, auf welches sie es abgesehen haben, irgend ein Gift in den Speisen bei, um sie wenigstens für eine Zeit zum Widerstande unfähig zu machen. Der Tod der Betreffenden wird dann gar nicht gewünscht. Mir sind zwei derartige Fälle bekannt. Im Czortkower Kreise wurde einem jüdischen Wirthshaus- pächter Lolium temulentum in seine auf dem Heerde kochenden Speisen geworfen ; in Czortowiecz im Kolomeaer Kreise wurde eine ganze Familie mittelst Daturablättern durch ein Weib vergiftet, welches um Herberge für die Nacht bittend, als man ihr diese gewährte, ihre Gastfreunde zum Genusse einer mitgebrachten Lieblingsspeise einlud. Nachdem die Vergiftungs- symptome sich eingestellt hatten, raffte sieMehreres zusammen und entfernte sich, wurde jedoch am nächsten Tage eingebracht und gestand das Ver- brechen. Unabsichtliche Vergiftungen mit Secale cornutum und Lolium temu- lentum finden in Hungerjahren häufig statt, weil dann die ärmeren Bauern das Getreide vor dem Mahlen nicht gehörig reinigen. Ein tödtlicher Aus- gang ist bei solchen Vorkommnissen höchst selten beobachtet worden. B. Pflanzen, denen eine mythische Bedeutung oder magische Kräfte zugeschrieben wetden. Obwohl die Linde gewöhnlich als der Nationalbaum der Slaven genannt wird, so erinnert doch in ganz Ostgalizien ausser ihrer Beliebtheit kein Gebrauch mehr an einen bestimmten Cultus derselben. In den Volksliedern wird ihrer selten Erwähnung gethan, wenigstens nicht häufiger als vieler anderen Pflanzen. Auch der Petersilie wird von den Ruthenen kein über- natürlicher Einfluss zugeschrieben, obgleich sich bei den übrigen slavischen Stämmen noch ein Rest der früheren symbolischen Bedeutsamkeit dieser Pflanze erhalten hat; so trägt z. B. in Westgalizien die Braut auf dem Gange zur Kirche Brot und Petersilie unter dem Arme, um dadurch die Botanische Beiträge aus Galizien. 157 bösen Geister abzuhalten; in Mähren macht dasselbe Kraut, den Kühen eingegeben, den Einfluss der Hexen unwirksam, wenn es zwischen dem 24. und 26. Juni gesäet wurde. Die Stelle der Linde vertritt bei den Ruthenen das Viburnum Opulus L., welches im vollsten Sinne als Nationalpflanze angesehen werden kann. Die Volkslieder sind voll von Vergleichungen und Anspielungen auf diesen Baum. In den Liebesliedern beziehen sich die meisten Tropen auf die rothe Farbe seiner Beeren, die Schönheit seines schlanken schwanken Stammes, die Breite und den Glanz des Laubes. In anderen wird das Erlöschen der Neigung, die Trauer, der Tod, mit dem Welken und Abfallen seiner Blätter verglichen. Die Beschreibung der Kadyna ist fast ausschliesslich der Gegen- stand mancher Dichtungen und die gelungensten, poetischesten Bilder werden von ihr hergenommen. Sehr gern pflanzt der Bauer das Viburnum in der Nähe seines Hauses oder an den Wegen des Dorfes. In Gegenden, wo Sambucus racemosa L. vorkommt, theilt diese in geringerem Masse die Beliebtheit. Als Zauberpflanzen im eigentlichen Sinne sind folgende zu nennen: Bryonia alba L. (Perestup). Die Scheue vor dieser Pfianze ist. so tief eingewurzelt, dass man sie nicht zu berühren wagt. Wo sie sich einmal an Zäunen und Sträuchern angesiedelt hat, da wuchert sie fort und überzieht nach und nach den grössten Theil der Einfriedungen der Dorfhöfe. Den Schaden, welcher durch dieses Ueberhandnehmen an den kultivirten Pflanzen verursacht wird, erträgt der Bauer geduldig, ja er erneuert einen zusammen- gesunkenen, von der Bryonia überwachsenen Zaun nicht, und wenn es noch so nothwendig wäre, und räumt auch einen überflüssig gewordenen nicht weg, denn sonst müsste er das furchtbare Kraut anrühren oder gar verletzen, und dann würden Krankheiten, Viehsterben, Einsturz des Wohn- hauses, Hagel, kurz alles denkbare Uuglück als die unausbleiblichen Folgen des Frevels über ihn hereinbrechen. Diese Furcht, wahrscheinlich durch alte Ueberlieferungen hervorgerufen, ist ganz allgemein und nur an manchen Orten, z. B. in den Gegenden der Bukowina, wo die rutheninische Bevöl- kerung mit der romanischen gemischt ist, erscheint sie nicht mehr in ihrer krassesten Form. Sie ist um so sonderbarer, als die giftigen Eigenschaften der Pflanze nicht bekannt sind und die Romanen sich ihrer, freilich ins- geheim, zu Zaubereien bedienen. Auch in Mähren wird sie zu allerlei Hexereien gebraucht. Sambucus nigra L. erfreut sich auch eines besonderen Respektes, doch in viel geringerem Grade als die Zaunrübe. Unter der Wurzel des schwarzen Hollunders hat der Böse seinen gewöhnlichen Aufenthalt, was schon durch den Namen, Baznik-Bies-nik, angedeutet wird. Daher darf man den Strauch nur Vormittags abhauen; wenn sich die Sonne zum Untergange neigt, ist unter der Wurzel bereits die Dämmerung eingetreten, während welcher der Teufel die grösste Macht besitzt. Auf den so nahestehenden Sambucus 158 K. Hoelzl: Ebulus L. ist nichts von dem Aberglauhen übergegangen. Wie die Ruthenen noch heute, so hüteten sich die alten Preussen die Hollunderbäume zu beschädigen, weil unter ihnen die Barstuccae wohnten (Hartknoch). Auch in Deutschland war diese Pflanze entweder der Sitz des Hausgeistes, oder es pflegten sich die Elfen unter ihr zu verwandeln. Ruta graveolens L. (Ruta, Maruna ”) ist als Zauberpflanze bekannt. Die auf sie bezüglichen Sagen sind jedoch zu mannigfaltig und widersprechend, als dass sie hier anzugeben am Platze wäre. Im Allgemeinen gilt sie als mystisches Kraut von düsterer, trauriger, doch nicht furchtbarer Bedeutung. Sie ent- steht, wenn man nach dem Essen der zu Ostern geweihten Speisen die Ueberbleibsel sammelt und im Garten eingräbt. | Der Glaube, dass das Farnkraut, (wahrscheinlich Aspidium Filix mas Sw., Paproc), in der Johannisnacht blühe ,„ ist auch bei den Ruthenen all- gemein. Wer so glücklich ist, eine Farrenkrautblüthe zu erlangen, wird reich und angesehen; da aber in dem Augenblicke, wo man eine solche pflücken will, der Teufel Erdbeben, Blitz und Donner verursacht, so ist das Bekommen recht schwierig. Für die Geschichte der Pflanzennamen sehr interessant ist das my- steriöse Zauberkraut der Romanen und Ruthenen, die Matraguna. Die Bedeutung dieses Namens ist eine verschiedene. In der Bukowina verstehen die Romanen unter demselben die Atropa Belladonna L. und die häufig mit ihr verwechselte Scopolina atropoides Schult. Da sie diese Pflanzen, so wie die Bryonia zu allen möglichen Zaubereien, Liebestränken, zu Ver- giftungen benützen, so ist Matraguna allmälig der Kollektivname für Hexen- trank, Gift u. s. w. geworden; die Zigeuner nennen ihre giftigen Gebräue so und die oft zu hörende Bemerkung: „Er hat die Matıaguna bekommen“, bedeutet so viel als: Er ist vergiftet worden. Die Sagen von einem Kraute, welches beim Ausreissen schreit und dessen Wurzel dem Besitzer Glück bringt, sind unter den Romanen häufig, beziehen sich aber nicht auf die eben genannten Pflanzen, da diese zu bekannt sind, als dass sich nicht Jeder von der Unwahrheit derartiger Erzählungen überzeugen könnte. — Die Ruthenen in Galizien nennen Matryguna eine geheimnissyolle Pflanze, welche die Wenigsten kennen und über die daher sehr Verschiedenes erzählt wird. Nach Allem, was ich aus den Beschreibungen ersehen konnte, sind von dem Solanum Dulcamara L. (das übrigens wohl bekannt ist) die Kenn- zeichen der Wunderpflanze hergenommen. So besitzt dieselbe kleine rothe Beeren, deren Genuss Wahnsinn hervorruft, ihre Blätter ähneln manchen kleinen Weichselblättern , sie wächst an den Rändern der Wälder, an Gräben, auch zuweilen auf \Viesen u. s. w. Die Wurzel der Matryguna macht den Besitzer derselben, wenn er immer ein Stückchen davon bei sich trägt, glücklich. Er wird von den Menschen geehrt und ausgezeichnet, seine *) Marana, Morena, die 'Todesgöttin der heidnischen Slaven. Botanische Beiträge aus Galizien. 159 Wirthschaft ist mit Gedeihen gesegnet, Gesundheit und Reichthum begleiten ihn. Ein solcher Schatz kann natürlich nur unter gewissen Bedingungen erlangt werden. Derjenige, welcher die Matryguna besitzen will, muss nüchtern, andächtig, in seinen besten Kleidern, wie zum heil. Abendmahle vorbereitet, um zwölf Uhr Mittags zu ihr gehen und viele Geschenke, als Branntwein, Honig, Lebzelten, Semmeln u. s. f., neben sie hinlegen, sie mit einem gewissen Zauberspruche (den ich nicht erfragen konnte) beschwören und um die Erlaubniss bitten, sie aus der Erde nehmen zu dürfen; dabei darf er sie aber nicht bei ihrem Namen nennen, sondern muss sie als „Kaiserin“ (Careca) ansprechen. Wird sie nach diesen Vorbereitungen aus- gerauft, so stösst sie einen Schrei aus. — Man sieht auf den ersten Blick, dass diese abergläubischen Ceremonien beinahe denen gleich sind, die sich in Italien und Süddeutschland seit Jahrhunderten auf den Alraun, die Atropa Mandragora L. beziehen. Auch der Name Matraguna ist durch eine - im Romanischen häufige Vertauschung der liquiden Buchstaben r und n aus der italienischen Mandragora entstanden und in das Ruthenische mit einer leichten Aenderung des Vokals übergegangen. Wir haben also hier ein schönes Beispiel vor uns, wie ganz verschiedene Pflanzen im Laufe der Zeit zu demselben Volksnamen kommen und diese dadurch endlich zu Kollektiv- benennungen werden. Von der in Italien häufigen Atropa-Art übertrugen die Romanen den Namen und den Aberglauben auf die in ihrem Lande vor- kommende. Indem die Ruthenen den Namen und Aberglauben von ihren Nachbarn aufnahmen , bezogen sie Beides schon auf eine ganz verschiedene Giftpflanze. Aus diesem ist am Besten zu ersehen, wie wenig man hoffen darf, mit so vielen Namen und Beschreibungen älterer Botaniker in’s Reine zu kommen, und was man von den vielen Hypothesen der Commentatoren zu halten hat, wie sie z. B. ganz ungeheuerlich über diejenige Pflanze auf- gestellt worden sind, die Homer in der Odyssee als Moly erwähnt. *) Ausser den besprochenen sind noch einige Pflanzen zu erwähnen, denen übernatürliche Kräfte beigelegt werden, oder die nothwendige Bestandtheile bei Zaubereien bilden. — Ueber Drosera longifolia und rotundifolia L. (Rosiezka) werden die mannigfaltigsten Mährchen erzählt, zu denen das Vorkommen auf sumpfigem und Torfboden und der eigenthümliche Habitus dieser Pflanzen Veranlassung gegeben haben. Auch bei Hexereien sind sie unentbehrlich. Levistieum offieinale Koch (Lubestok, Lubemene, Lubemene schwetko) wird von den Mädchen getragen, um Glück in der Liebe zu haben. Um zu jeder Jahreszeit davon Gebrauch machen zu können, wird es, nachdem es vorher geweiht worden, getrocknet aufbewahrt. Ein Stückchen von der Wurzel der Matryguna ist natürlich noch wirksamer, in besonders hart- =) „Ueber Homer’s Moly« mitgetheilt von Senoner. In den Oest. Bl, für Litt., Kunst etc., heraus- gegeben von A. Schmidl. V. Jahrgang. 1845. Nr. 11, 12. 160 K. Hoelzl: Botanische Beiträge aus Galizien. näckigen Fällen soll auch aus der letzteren ein Liebestrank, über den ein gewisser Spruch (Promowa) hergesagt wird, bereitet werden. Zur wirk- lichen Anwendung desselben kommt es begreiflicher Weise nie. Am St. Georgstage (24. April russ. St.) werden den Kühen Kränze von Caltha palustris L. (Lotacz, Mayka) um die Hörner gewunden und dann zerhackt unter das Futter gemischt; die Hexen können hierauf jenen im nächsten Jahre die Milch nicht nehmen. Gegen das Eindringen der Hexen in den Kuhstall schützt der vor die Thür gestreute Mohnsame. Sie müssten jedes .Körnchen auflesen, ehe sich ihnen die Thür öffnen würde. Um nicht zu viele Zeit zu verlieren, gehen sie daher lieber an so ge- schützten Ställen vorüber. Eine Knoblauchzehe schützt die Kinder vor dem Beschreien, wenn sie ihnen an einem Faden um den Hals gehangen wird. Die Romanen in der Bukowina halten den Tabak für eine Teufels- pflanze. Obwohl sie gewöhnlich rauchen, so sehen sie dies doch als eine Schwäche an, der sie sich eigentlich nicht hingeben sollten, und würden es einem Geistlichen sehr verübeln, wenn er öffentlich rauchen würde. Geweiht werden von den Ruthenen: Am Ostersonntage Vinca minor L. (Berwinok), Cochlearia Armoracia L. (Chrin), Knoblauch (Czesnok) und Artemisia Absynthium L.; am Palmsonntage Weidenzweige, an denen sich Blüthenkätzchen befinden (Schutki). Drei Stück solcher Kätzchen, gleich nach der Weihe verschluckt, schützen vor Halsweh. Die geweihten Ruthen werden aufgehoben und bei starken Gewittern und Hagel Stückchen davon auf dem Heerde verbrannt. Der aufsteigende Rauch zertheilt das Gewitter und wen- det den Hagel ab. — Das eigentliche Fest der Pflanzenweihe (Makoweja) fällt auf den 1. August russ. St. An diesem Tage werden die meisten hier erwähnten Pflanzen in der Kirche eingesegnet und dann zur Benützung aufgehoben. Das wenige Mitgetheilte macht keinen Anspruch auf Vollständigkeit in irgend einer Hinsicht. Meine Absicht bei der Veröffentlichung eines Theiles der gesammelten Notizen geht lediglich dahin, die Aufmerksamkeit auf den reichen Schatz in den Volksgebräuchen der :Slaven Oesterreichs zu lenken. Auch der Naturforscher wird der Geschichte seiner Wissenschaft durch das Sammeln solcher Thatsachen nützen könuen. n e Beitrag zur Moosflora des Wechsels in Niederösterreich. Von Dr. H. W. Reichardt. Vorgelegt in der Sitzung vom 6. März 1861. -- In der letzten Sitzung unserer Gesellschaft theilte Herr Juratzka ein Verzeichniss von verschiedenen Laubmoosarten mit, welche mit Wahr- scheinlichkeit in Nieder-Oesterreich vorkommen dürften. Ich bin in der angenehmen Lage, von einigen der in diesem Verzeichnisse aufgeführten Arten das Vorkommen für Nieder - Oesterreich sicher stellen zu können. Bei Gelegenheit eines im September verflossenen Jahres auf den Wechsel unternommenen Ausfluges war ich nämlich so glücklich, eine nicht unbedeutende bryologische Ausbeute zu machen. Ich bestieg den Wechsel von Aspang aus, indem ich die an Moosen äusserst reiche, romantische Aspanger Klause passirte, von Mariensee dann auf den Hochwechsel stieg und dort von der Kranichberger-Schwaig aus den Kamm des Hochwechsels, namentlich den Umschuss und die übrigen Felspartien näher in Augenschein nahm. Der Rückweg wurde über Kirchberg ein- geschlagen. Was ich nun auf diesem Ausfluge von Moosen für die Flora Nieder-Oesterreichs Neues oder Seltenes fand, will ich kurz im Folgenden mittheilen. Zugleich danke ich Hrn. Juratzka herzlich für seinen freund- lichen Rath bei der Determinirung einiger Arten. Jungermannia barbata Nees. Sie ist in der Form f. quinquedentata gemein auf allen feuchten Glimmerschieferfelsen der Aspanger Klause, wo sie auch sehr reich fruchtet. Sie steigt bis auf den Kamm des Hochwechsels empor, wo sie in der für Nieder - Oesterreich neuen Form a. attenuata namentlich auf den Felsen des Umschusses nicht selten vorkommt. Jungermannia minuta Dicks. kommt in einer sehr grossen und schlanken Form in den feuchten Felsspalten am ganzen Kamme des Hoch- wechsels vor. Sie wurde bisher blos am Kuhschneeberge von Pr. Pokorny beobachtet. Jungermannia sphaerocarpa Hook. Kommt in grossen Rasen auf den Felsen des Umschusses vor. Leider traf ich diese Art nicht fruchtend, so dass die Bestimmung nicht ganz sicher ist, doch stimmen die Blätter in Stellung, Form und Bau so vollständig mit der Abbildung Hooker’s und der Beschreibung Nees von Esenbeck’s, dass ich die vorliegenden Exem- plare nirgends anders unterbringen kann, Sie ist neu für unsere Flora. Bd. XI. Abhandl. 21 162 H. W. Reichardt: Beitrag zur Moosflora des Wechsels. Jungermannia Taylori Hook. kommt in sehr verkümmerten Rasen auf feuchten Felsen des Umschusses vor. Jungermannia albicans L. b.tawifolia findet sich häufig und in grossen Rasen auf feuchten Felsen des Hochwechsels vor. Diese Art wurde bisher noch nicht in Nieder-Oesterreich beobachtet, sondern von Pr. Pokorny nur als mit Wahrscheinlichkeit in Nieder-Oesterreich vorkommend angeführt. r Sphagnum fimbriatum Wils. ist am Wechsel nicht selten; es kommt meist mit Sphagnum acutifolium Ehrh. gemischt vor. Ich fand es auf sumpfigen Stellen in der Aspanger Klause und beobachtete es auch am Hochwechsel wo es in feuchten Gruben in der Nähe des Umschusses vorkommt. Leider war es nur steril. Sphagnum subsecundum Nees fand ich auf sumpfigen Stellen um die Steiersberger Schwaig. Oynodontium polycarpum Schpr. Kommt auf feuchten Felsen am Hochwechsel häufig vor. | Dieranum flagellare W. et M. Auf Walderde in der Aspanger Klause, Dicranodontium longinostre Schpr. Beobachtete ich auf alten Stämmen, aber auch auf feuchten Felsen in der Aspanger Klause. Grimmia Doniana Sm. Diese schöne, äusserst zierliche Art fand ich in tiefen feuchten Felsspalten am Umschusse nur an einer einzigen Stelle Sie ist für die Flora von Nieder-Oesterreich neu. Grimmia Hartmanni Schpr. Diese ebenfalls für Nieder-Oesterreich neue Art kommt sehr häufig auf feuchten Felsen in der Aspanger Klause vor. Ich beobachtete sie oft an den vom Bache bespülten Blöcken in Gesell- schaft mit Aacomitrium aciculare Brid. Leider fand ich diese Art nur steril. Amphoridium Mougeotii Schpr. Kommt auf den Felsen der Aspanger Klause vor, wo es in Gesellschaft mit Bartramia Halleriana Hedw. grosse, schwellende Polster bildet. Leider fand ich diese für unser Floren- gebiet neue Art nur steril. Aulacomnion palustre Schw. Ist häufig auf allen Sumpfwiesen des Wechsels von der Aspanger Klause bis auf den Hochwechsel. Es fruchtet auch reich. Pogonatum alpinum Brid. Ist gemein am ganzen Kamme des Hoch- wechsels, namentlich um die Felsgruppen, wo es ähnlich wie Polytrichum commune grosse, mehre Schuhe bedeckende Polster bildet. Brachytheeium glareosum Schpr., Brachytbecium plumosum Schpr., Brachytuecium populeum Schpr. und Brachytheeium rivulare sind sämmtlich häufig auf den feuchten Felsen der Aspanger Klause. h Hypnum Orista castrensis L. bildet grosse, mehre Schuhe einnehmende Rasen auf den Felsen der Aspanger Klause; es fruchtet sehr reich. N Beitrag zur Kenntniss der Insekten - Metamorphose aus dem Jahre 1860. Von G. Ritter v. Frauenfeld. Mit Tafel II. D. Vorgelegt in der Sitzung am 6. März 1861. Obwohl ich durch bedeutende Arbeiten. in diesem Jahre vollauf in Anspruch genommen war, so wendete ich doch in den wenigen freien Augenblicken meine Aufmerksamkeit wie früher den Pflanzenmissbildungen und den Insektenmetamorphosen überhaupt zu. Da einige der hiebei gewonnenen Resultate neu sind, so erlaube ich mir diese Beobachtungen mitzutheilen, und stelle, ohne irgend eine Reihen- folge zu beobachten, die Trypeten voran. Trypeta ruficauda F. erzog ich auch heuer aus Cirsium canum All., dessen Köpfe ich auf nassen Wiesen bei Stockerau gesammelt, und zwar wieder nur ausschliesslich die grossfleckige Abart. Die Thiere entwickelten sich in der Zimmerwärme zu Hunderten schon im December, deren Flug also im Freien erst im Frühjahr stattgefunden hätte. Parasiten kamen nur sehr sparsam zum Vorschein, die wohl dieser Bohrfliege angehören, da Trypeta onotrophes Lw. und ZRhinoeyllus latirostris Schh. *) seltenere Bewohner dieser Blüthenköpfe waren. Aus Cirsium arvense Scop. habe ich Tr. ruficauda F., so vielfach ich diese Pflanze eingetragen, nicht erhalten.‘Sie dürfte jedoch überhaupt sehr lokal sein, denn aus Cörs. canım All., die ich bei Tullnerbach gesammelt, erhielt ich sie nicht, dagegen mehrere Tryp. onotrophes Lw. und Madiza oscinina Fall, in Menge. Diese letztere kleine Fliege lebt in mehreren Cynaroce- ) Dieser Käfer, bisher nur in den Köpfen von Carduus nutans L. angegeben, entwickelte sich ale is verschiedenen von mir eingelragenen Distelarten. 217 164 G.v.Frauenfeld: phalen, deren Köpfe sie gesellig mit Trypeten bewohnt, ohne diese, so weit ich beobachtet, zu beirren. Ich erhielt sie bisher aus Cörs. oleraceum Sc op. canum Scop., Onopordon acanthium L., Cörs. eriophorum Sco'p., die sämmtlich auch den erwähnten Rüsselkäfer und Cochylis posterana Hff. lieferten, die sämmtlich mit den Bohrfliegen in gutem Einvernehmen zu leben scheinen. Trypeta testellata Lw. Diese Trypete, die ich immer nur einzeln zog, habe ich heuer aus Sonchus arvensis L. vom Gieshübl erhalten. Ihre Anwesen- heit in den Blüthenköpfen ist von aussen nicht zu erkennen, und nur selten sind zwei Exemplare in einem Köpfchen beisammen. Trypeta sonchi L., die ich aus der gleichen Pflanze vom selben Platze zog, war nie mit ihr vereint, ob zufällig, oder ob sie diese Fliege meidet, muss spätere Erfahrung lehren, denn in Tragopogon, Podospermum und Oporinia verträgt sie sich mit Tr. intermedia Frf., pulchra Lw. und conjuncta Lw. sehr gut. Trypeta conjuncta Lw. Sowohl für die österreichische Fauna neu, als deren Metamorphose bisher unbekannt. Ich zog sie aus Leontodon (Oporinia) autumnalis L. von Mödling, wo sie ehne eine Missbildung zu verursachen am Anthodium lebt, und Blüthen und Früchte zerstört. Obwohl sie keine auffallende Veränderung am Blüthenkopfe erzeugt, kann der aufmerksame Beobachter doch leicht erkennen, ob diese besetzt sind oder nicht. Ich habe sie auch am Neusiedlersee gemäht. Trypeta Eggeri Frf. Diese von mir unterschiedene Fliege war heuer nicht so zahlreich, als ich sie früher beobachtete. Die von ihr verursachten Missbildungen auf Doronicum austriacum Jacq. vom Schneebergalpl waren weit unbedeutender als jene, woraus ich sie zum ersten Male zog. Die Anschwellung fand sich meist hart unter dem Blüthenkopfe, und von der in diesem selbst schmarotzenden Tr. doronici Lw. wie es schien, sehr beein- trächtigt. Diese letztere entwickelte sich um 10—12 Tage früher als Tr. Eggeri Frf. — Herr Dr. Egger hat solche angeschwollene Blumenstengel, von Doronicum, welche Direktor Löw am Altvater gesammelt, erhalten aus welchen sich ebenfalls diese Fliege entwickelte. Trypeta doronici Lw. Wie so eben bemerkt, in Collision mit Tr. Eggeri Frf. Als ich sie sammelte, waren sie schon verpuppt, und lagen die tießschwarzen Tönnchen theilweise durch den zerstörten Blüthenboden hinab in die Stengelanschwellung versenkt, bei den Puppen der Tr. Eggeri Frt. Trypeta onotrophes Lw. Auch für diese Bohrfliege ist eine neue Futterpflanze zu erwähnen, und zwar Carduus acanthoides L., die ich bei Bruck gesammelt hatte. Aus Cirs. canum All. von Stockerau ist sie schon oben erwähnt. Aus Cürs. oleraceum Scop. von Reichenau bekam ich‘ sie reichlich, aber erst aus den spätern Blüthen, nachdem Trypeta conura Lw., die nur blos die zuerst entwickelten mittelsten Köpfchen bewohnte, längst schon ausgeflogen war. und nicht mehr darin vorkam. ’ Beitrag zur Kenntniss der Insekten-Metamorphose. 165 Trypeta leontodontis Deg. Eben so häufig wie in frühern Jahren auf den Kalkbergen bei Mödling. Obwohl sich am Fruchtboden ihrer Nährpflanze, Jurinea mollis Rehb. keine eigentliche Anschwellung bildet, so werden doch die übrigbleibenden festverwachsenen Wände der Achenen, zwischen welchen die Puppentönnchen aufrecht stehen, so hart, dass sie dem Messer noch starken Widerstand leisten, wenn sie längst schon von den Fliegen verlassen sind. Die Verwandlungsperiode ist sehr kurz; die Tönnchen alle schon im Juni leer. Trypeta stellata Fssl. Für diese Art habe ich drei neue Nährpflanzen ermittelt. Inula britannica L., aus der ich bisher noch keine Trypeta zog, lieferte mir diese Fliege sowohl aus bei Bruck wie bei Stockerau gesammelten Pflanzen. Aus Serratula tinctoria, bei Stockerau gesammelt, von der gleich- falls bisher noch nichts gezogen, erhielt ich sie, jedoch sehr sparsam. Endlich aus Zleracium sabaudum L., dieichmitder 2. Generation von Tryp. pupillata Fall. besetzt, Ende August von einem Holzschlage bei Weidling nach Hause brachte. Trypeta amoena Frf. Diesevon mirim botanischen Garten aufgefundene Art habe ich nach dreijähriger Abwesenheit an derselben Stelle wieder beobachtet. In einem der Beete daselbst werden alljährlich 6—8 Pflanzen des Giftlattichs, aus Samen gezogen, gepflanzt. Diese sind zahlreich von dieser Fliege bewohnt, und zwar weit mehr, als die an verschiedenen Orten wildwachsend gefundene Lact. saligna L. und Scariola L. Nie habe ich nıehr als 6—8 Köpfchen einer solchen Pflanze, jedes höchstens mit 1—2 Tönnchen besetzt gefunden, während an jener ersteren Gartenpflanze weit über die Hälfte der Köpfchen bewohnt war, und diese so von Puppen strotzten, dass sie platzten. Trypeta pupillata Fall. Taf. II, D. Fig. 4, 2, 3, &. Diese Fliege hat sicherlich zwei Generationen. Ende Mai sammelte ich sie in grosser Anzahl in Hieracium murorum L. bei einem Ausfluge auf den Tropberg auf einer Waldwiese, wonach sie sich in Kurzem zu Hunderten entwickelte. Ihre Anwesenheit, 2—3 Stücke in einem Blüthenkopfe, ist leicht durch die knotige, verkrüppelte Auftreibung desselben zu erkennen. Ende August fand ich sie sodann in den Blüthenköpfen von Hier. sabaudum L. bei Weidling. Die Puppen dieser Generation entwickelten sich im Zimmer im Jänner, während die zugleich mit ihr darin anwesende Tr. stellata Fssl. schon im September ausgeflogen war. Ich weiss nicht, ob frühere Beobachter angegeben haben, dass deren Larve und Puppe so total von allen bekannten Trypeten verschieden ist. Ich gebe eine Abbildung derselben — Fig. 1, die Larve von der Seite, Fig. 2, von vorne, Fig, 3 die Puppe — und der Puppe von Tr. cardui L., Fig. 4, um diese Verschiedenheit zu zeigen. Die ausgewachsene Larve liegt lange Zeit vor der Verpuppung regungslos, schnellt bei der Berührung ausser- ordentlich lebhaft wie manche Schmetterlingspuppen herum. Auch die Fliege 166 G.v.Frauenfeld: zeiot einen ganz andern Habitus, als die übrigen Bohrfliegen, und dürfte aus der Gesellschaft von Tr. guttularis Mg. und irrorata Mg., mit welchen sie im Systeme vereint ist, getrennt werden, und eine eigene Gattung bilden. Trypeta pulchra Lw. Wie bisher immer noch nur allein aus Podo- spermum Jacquinianum Kch., der mir schon bekannten Br dieser Art zahlreich gezogen. . Trypeta truncata Lw. und Trypeta postica Lw. sind gleichfalls beide monophage Arten verblieben, die sich aus keiner andern, als den von mir ermittelten Futterpflanzen „ und zwar erstere aus Leontodon incanus Schrk. in der Brühl, letztere aus Onopordon acanthium L. an vielen Orten entwickelte. Trypeta Zoe Mg. Diese schöne Trypete habe ich heuer zum ersten Male aus Senecio erueifolius L.,. in der Nähe des Tropberges gesammelt, gezogen. Die Larven, die ich nicht besonders beachtet hatte, lebten minirend in den Blättern; die Puppen sind blassbräunlich. Nach beiläufig sechs Wochen entwickelten sich zwölf Stück. Trypeta antica Wdm. Herr Dr. eg fand eine Stelle in einer Hecke in der Brühl, wo während drei Wochen im hohen Sommer täglich einige Exemplare dieser prachtvollen Fliege erbeutet wurden. Sie sassen ausschliesslich auf den breiten Blättern einer Corylusstaude, und selbst verjagt kehrten sie stets auf diese Stelle zurück, so dass es sich fast unwill- kührlich aufdrängt, diese Pflanze mit ihr in Verbindung zu bringen. Die Hecke besteht vorherrschend aus Acer campestre L.,„, Cornus mas L., Evonymus, Lyeium; der durch sie begrenzte Garten enthält Obstbäume. Die für die Larven dieser Fliege angegebene Futterpflanze Crataegus konnte ich weit umher nicht bemerken. Trypeta eriolepidis Lw. Als ich in meinen Beiträgen die Ansicht einer Verwechslung von Tr. eriolepidis und terebrans Lw. aussprach, war mein Urtheil auf zwei Exemplare gestützt, die ich durch Schiners Ver- mittlung von Direktor Löw erhielt und noch besitze, welche die von seiner Hand geschriebenen Bezeichnungen — Austria — terebrans — tragen, und die ich für vollkommen identisch mit der vonmir aus Cürs. eriophorum Scop- gezogenen Bohrfliege halte. Ohne hierauf; ehe ich über terebrans Lw. noch weitere Gewissheit erlange, weiter einzugehen, füge ich bloss bei, dass ich die Fliege mit längerer Legröhre nunmehr auch aus Cent. Cyanus L., jedoch nur aus bei Reichenau gesammelten Pflanzen gezogen habe. Ich muss auch noch bemerken, Card. nutans L. beherbergt sie gleichfalls nur in diesem Gebirgsorte, während sie in den Pflanzen dieser Distelart, die mit Cörs. eriophorum Scop. bei Bruck gemeinschaftlich wachsen, und in welch letzterer die Fliege mit kürzerer Legröhre so ausserordentlich häufig ist, nicht vorkömmt. Trypeta aprica Fall. kommt in‘ der von mir aufgefundenen Futter- pflanze Cirs. Erisithales Scop. in den Voralpen ungemein häufig vor. Beitrag zur Kenntniss der Insekten-Melamorphose. 167 Trypeta sonchi L. Ausser den vielen Pflanzen, in welchen ich diese Art bisher schon aufgefunden, zog ich sie heuer auch aus Homogyne alpina Cass. vom Alpl am Schneeberge. Es leben nur ein oder zwei Stücke in einem Köpfchen, an denen man wie gewöhnlich bei dieser Art von aussen nichts von dem Bewohner bemerkt. Trypeta tussilaginis F. Immer nur aus Zappa major Grtn. und Zappa omentosa Lmcek., wie aus L. minor De. gezogen. Neilreich hat diese drei aus Arctium Lappa L. entstandenen Arten . wieder unter Lappa vulgari vereinigt. Allein es bleibt auffallend, dass ich an Stellen, wo alle dre häufig beisammen wachsen, wie z. B. zwischen Reichenau und Payerbach, diese kleinblüthige, grünköpfige Art nie mit Trypeten besetzt fand, während die ganz nahestehenden zwei andern Arten, beide Bohrfliegen, sowohl Tr. tussilaginis F. als Tr. bardanae Schrk. sehr häufig enthielten. Ohne hier- über abzuschliessen, da die Beobachtungen noch weit mehr auszudehnen sind will ich hiemit blos darauf hinweisen, dass die Insekten feine Unterscheider sind, und die Ausschliessung dieser Pflanze Grundbedingungen haben mag, die in einer Verschiedenheit ihrer Natur liegen, welche wir noch nicht kennen. Trypeta hyoseyami L. nur aus Carduus nutans L. und Trypeta lappae Cdrhj. nur aus Carduus acanthoides L. und keiner andern Pflanze gezogen ; ich muss sie daher beide noch als monophag betrachten Trypeta stylata F. Ausser Cirsium lanceolatum Scop., die ihre vorzüg- lichste Nährpflanze zu sein scheint, habe ich heuer einzelne aus Cirsium arvense Scop., das ich auf der Türkenschanze gesammelt, gezogen. Trypeta matricariae Lw. Eine neue Erwerbung für unsere Fauna. Ich habe sie während der ägyptischen Reise aus den in der Wüste. zwischen Kairo und Suess gesammelten Blüthenköpfen von Anthemis melampodia Del. gezogen, und diese Metamorphose in meinem Beitrage zur Naturgeschichte der Trypeten (Sitz. B. d. k. Ak. d. W. XXII, p. 523) veröffentlicht. In diesem Jahre zog ich sie nun, doch nur in wenig Exemplaren aus den Blumenköpfen von Chrysanthemum inodorum L., die ich unweit Gaden auf bergig gelegenen Aeckern sammelte. Die Pflanze bedeckte die Sturzäcker in ungeheurer Menge, allein nur wenige Köpfe zeigten sich besetzt. Obwohl sie an diesen wenig Verwüstung verursacht, so ist ihre Anwesenheit doch leicht an einem missfärbigen Flecke in der hochgewölbten gelben Scheibe der Blume zu erkennen. Ihre Puppe ist schwarz und die Entwicklung erfolgt bald nach der Verpuppung. Ausserdem fand ich bei Untersuchung der unreifen Achenen mehrere derselben mit einer orangefarbenen Made besetzt, die wohl sicherlich einer Cecidomyia angehört. Die bewohnte Achene, nur wenig dicker als die andern, wäre kaum zu ermitteln, wenn nicht die hochgelbe Farbe der Made durchschiene und deren Anwesenheit verriethe. Ob sie irgend einer bekannten 168 G.v. Frauenfeld: und welcher (? ©. syngenesiae L w.) angehöre, bleibt noch zu ermitteln, jedenfalls wäre die Metamorphose neu. Trypeta ruralis Lw., deren Futterpflanze bisher gleichfalls unbekannt war, zog ich aus Fdieracium Pilosella L. von Mödling, nicht häufig. Ich fand stets nur eine Made, oder schon das schwarze Puppentönnchen in einem Blumenköpfchen. Ihre Anwesenheit ist nicht immer sicher von aussen zu erkennen, da sie nur manchmal eine unscheinbare Auftreibung am Hüll- kelche verursacht. Die Entwicklung folgte nach S—10 Tagen. Laccometopus clavicornis L. Bei einem Besuche im botanischen Garten fand ich in dem mit Gamanderarten bepflanzten Beete ein von Kotschy aus Asien mitgebrachtes Teucrium canum F. M. in Menge mit blasig auf- getriebenen missgebildeten Blüthen bedeckt, so dass ich viele Hunderte sammeln konnte. Sie waren von obiger kleinen Wanze bewohnt, welche die gleiche Missbildung auf unserem Teuer. Chamaedrys L. erzeugt. Auflallen musste jedoch, dass keine einzige der andern Arten, selbst die letztere nicht, die nur eine Spanne weit davon stand, und in gleicher Entwicklung mit jener exotischen Pflanze sich befand, eine solche Missbildung trug. Warum wählten die Mutterthiere (ich glaube kaum, dass alle von Einem Thierchen herrührten) nur allein diese fremde Pflanze? Ist sie vielleicht ihre ursprüngliche Nahrungspflanze, und hat das vielleicht eingewanderte Insekt hier nur in Ermanglung jener Art unser heimisches Teucrium gewählt? Die Missbildung war auf der Gartenpflanze auch viel grösser, üppiger und an den schlanken Blüthenquirlen, die nur kleine Deckblätter haben, auffallender als an unserm Gamander. Ich will hier zugleich erwähnen, dass ausschliesslich nur die Blüthenkrone von dem Insekte affizirt wird, und nicht auch die Blätter, wie Fieber angibt. Die Verkrümmung dieser letztern wird, wie längst schon bekannt, durch eine Gallmücke verursacht. Was die beiden hier vorkommenden Arten von Laccometopus: betrifft, so ist meinen frühern Beobachtungen noch Folgendes hinzuzufügen. ZDacco- metopus clavicornis L. habe ich bisher noch am Bisamberg aufgefunden, den auf. Teuer. montanum L. lebenden Laccometopus Teueriü Hst. in der Eng nächst dem Thalhof bei Reichenau, am Neusiedlsee, und sehr häufig auf den Kalkbergen bei Baden. Die Vertheilung beider Arten bei Mödling ist interessant; beide Pflanzen kommen rechts und links auf den Höhen ziemlich häufig vor. Links am Stodder ist der Auswuchs auf T. montanum L. sehr zahlreich, jener auf 7. Chamaedrys L. nur höchst selten; umgekehrt am Kalenderberg „ wo die Missbildung auf 7’ Chamaedrys L. gar nicht selten ist, habe ich den Auswuchs der andern Pflanze bisher noch nicht aufgefunden Periteles leucogrammus Grm. Aus den mit Trypeta ruralis Lw’ besetzten Blumenköpfen von Hieracium Pilosella L., die ich in Mödling gesammelt hatte, entwickelte sich auch ein Exemplar dieses Rüsselkäfers. Leider konnte ich unter den schon stark zerstörten Köpfchen nicht mehr auffinden, in welchem sich die Larve befunden. Ich mache daher zur Beilrag zur Kenntniss der Insekten-Metamorphose. 169 weitern Nachforschung aufmerksam, da die ersten Stände desselben noch unbekannt sind. Gymnetron linariae Pnz. In kleinen kuglichen Auswüchsen an den Wurzeln von Linaria vulgaris Mill. Doch immer ziemlich selten. Ich fand ihn in Mödling, bei Stockerau, im Prater ete. Gymnetron villosulus Schh. Die bekannte an Veronica anagallis L. von dieser Käferlarve bewohnte Missbildung fand ich heuer nicht selten bei Bruck a. L. Es ist unzweifelhaft, dass die blasige Anschwellung durch die Fruchtkapsel gebildet wird, und die Korolle dabei gar nicht betheiligt ist, indem sie lange vorher, ehe der Fruchtknoten zu schwellen beginnt, wie die übrigen regelmässig verblühten, abfällt. Gymnetron noetis Hbst. Auch bei diesem Rüsselkäfer ist die Samen- kapsel die Grundlage der Verbildung nur mit dem Unterschiede, dass die Korolle nicht abfällt, sondern mit an der Verkrümmung und Auftreibung theilnimmt. Er findet sich ungemein häufig an. Linaria genistifolia Mill. in Mödling und der Brühl, an dessen Blüthenrispe oft ein Drittel der Blüthen die Käferlarve birgt. Von diesen beiden Missbildungen unterscheiden sich jene an Apfel- blüthen von Anthonomus pomorum L. dadurch, dass hier die Blüthenblätter selbst ein geschlossenes Gehäuse bilden, und durch den Angriff auf die Staubfäden und das Pistill die unterständige Frucht unentwickelt bleibt. Diesen ähnliche Missbildungen fand ich auf dem schwarzen Hollunder, Attich, Eberesche, Viburnum, Prunus Padus, Spiraea; über deren E:zeuger ich jedoch gegenwärtig keine Auskunft geben kann, da ich bisher immer nur Schmarotzer aus selben erhielt. Melo& erythroenemis Pall. habe ich aus den Nestern der Chalicodoma muraria F., die in Dalmatien gesammelt worden, in zwei Exemplaren erhalten. Obwohl ich die Nester sogleich sorgfältig untersuchte, so war nichts mehr weiter darin aufzufinden, als drei Maden, die aber der Maurer- biene angehörten. Eine der leeren Zellen, die nicht mit dem Gcspinnst- häutchen der Biene ausgekleidet war, schien den Käfer beherbe‘gt zu haben- Ich glaube diese Notiz, so ungenügend sie auch ist, doch geken zu sollen, da der Aufenthalt dieses für die österreichische Fauna seltenen Käfers bisher ganz unbekannt war, und die noch räthselhafte Lebensweise der frühern Stände derselben zur Nachforschung aneifeın muss. Wissen wir doch nicht im entferntesten. ob die Larven der Meloen in den Nestern verschiedener - Hymenopteren oder nur einer bestimmten Art und in welchen zu leben angewiesen sind. Auch die Umänderung des in der ersten Jugend so beweg- lichen Thierchens zur fusslosen Made ist noch nicht gekannt. Trioza rhamni = Psylla rhamni Schr. Trioza Walkeri Frst. Taf, H. D. Fig. 5, 6,7, 8. Schon im Beginn des Sommers fand ich ein Bäumchen von Rhamnus Frangula L. in der Brühl fast an allen Blättern mit einer ba. XI. Abhardl. 22 170 G.v.Frauenfeld: Missbildung, einer Blatteinrollung — Fig. 5 — bedeckt, in deren dadurch gebildete Höhle — Fig. 6 Durchschnitt — eine Blattflohlarve lebte. Der Saum des Blattes rollt sich an einer oder mehreren Stellen von unten nach aufwärts, das Parenchym verdickt und verhärtet sich und bildet auf einem Blatte 1—3 festverschlossene Kammern von beiläufig 3mm Durchmesser und 9—45mm Länge. Die grüne Larve wächst sehr langsam und geht unfehlbar zu Grunde, wenn sie nicht bis nahe zu ihrer vollkommenen Entwicklung, die Ende August erfolgt, am Baume belassen wird. Die Nähe dieser Reife bezeichnet sich dadurch, dass die früher festgeschlossene Einrollung immer weiter klafft und die 14mm lange Puppe (Fig. 7) im Freien sodann ihre letzte Hülle abwirft. Diese Puppe ist ganz so, wie sie Schrank in seiner Fauna boica als Psylla rhamni beschreibt; das Thier aber stimmt mit der bei Förster von Trioza Walkeri gegebenen Beschreibung, nur findet sich bei beiden Schriftstellern eine Lücke, die die volle Gewissheit, dass das- selbe Thier zur Hand gewesen, fast in Frage zu stellen geeignet wäre. Schrank erwähnt nichts von dem Auswuchs, in dem die Larve lebt und den er bei anderen Arten gewissenhaft bemerkt, und Förster nichts von der so abweichenden Flügelform (Fig. 3), die in einem Ähnlichen Verhältnisse wie bei Hemerobius und Drepanoptery& das Thier von den übrigen Psyllen unter- scheidet. Durch den fast geraden Innenrand und hochgewölbten Vorderrand sehen die gespannt abstehenden Flügel aus, alsob sie verkehrt an dem Thiere sässen. Da mein Material an Psyllen viel zu gering ist, die Abbildungen in Germar’s Zeitschrift, Bd. 3, Taf. 1, wie es scheint, sehr unvollkommen, so kann ich über das nicht damit übereinstimmende Geäder der Hinterflügel nichts weiter bemerken, und muss auf die beigefügte Zeichnung verweisen. Das Thierchen ist beim Ausschlüpfen ganz grün, die Flügel glashell und es braucht lange Zeit zur vollen Ausfärbung; in diesem Zustande getödtet und rasch getrocknet, ist es den anderen ganz unähnlich und nur der Flügelschnitt lässt erkennen, dass es zu dieser Art gehört. Psylla sylvicola n. sp. Taf. II. D, Fig. 9. Ich habe diese kleine Psylla in zahlreicher Menge auf dem Alpleck, einem Vorberge unseres Schnee- berges, auf Senecio nemorensis L., doch nur im Hochwalde gefunden ; auf . jenen Pflanzen dieses Kreuzkrautes, die auf Abtriebschlägen standen, war sie nicht zu finden. Ihre Anwesenheit verursacht keine Veränderung an der Pflanze, selbst wo sie an jungen zarten Blättern saugt, deren Unterseite sie in allen Lebensaltern, namentlich längs der Rippen, dicht bedeckt. Sie ist ganz blassgelb, so dass die grossen schwarzen Augen auffallend abstechen; nur die Fühler sind vom fünften Gliede an gegen das Ende hin immer dunkler braun. Die feinen durchaus gleichdicken Adern der glashellen Flügel sind gelbbräunlich. Die hart am Innenrande der Netzaugen stehenden kaum bemerkbaren beiden Nebenaugen sind mennigroth. Die Stirnkegel ziemlich kurz. Sie ist eine der kleinsten Arten, Amm Jang. ” Beitrag zur Kenntniss der Insekten-Metamorphose. 171 Livia juncorum Ltr., finde ich alljährlich bei Bruck a. d. L. auf Juncus lamprocarpus E.M., deren Blüthenrispe schon beim Hervorbrechen aus der Scheide büschelig verbildet erscheint, wobei alle Achsentheile verkürzt und die sämmtlichen Blatt- und Blüthentheile in gleichartig langgespitzte breitlanzettliche Blätter umgeformt sind, die in einander geschachtelt, einen dichten Knäuel von Knospen darstellen. An und zwischen diesen Blättern sitzen die Larven und saugen an ihnen bis spät im Herbst, wo sie sich verwandeln. Paragus quadrifaseiatus Mg. Ich fand Larven und Puppen dieser seltenen Fliege in Mödling in mehreren Exemplaren unter Aphiden auf Centaurea paniculata L. und ebenso auf Lactuca scariola L. in Nussdorf. Sie gleichen ganz denen der gewöhnlichen Syrphiden. Zur Verwandlung gehen sie gleich den von Schlupfwespen gestochenen Blattläusen an die äussersten Spitzen der Pflanze. Die Entwicklung folgt in 1%2—14 Tagen. Cecidomyia (Lasioptera) spec.? Taf. II. D. Fig. 10, 11, 12. Ich gebe hier die Abbildung einer neuen Flachgalle auf Eichenblättern. Ich habe schon früher unter den beiden von Gallmücken erzeugten Flachgallen der Zerreichen *) vereinzelt etwas abweichend gebildete Auswüchse gefunden, die ich immer nur für eine Abänderung der Deckelgalle hielt. Als ich heuer jedoch in Mödling vorherrschend eıne Eiche mit dieser Form bedeckt fand, unterzog ich sie einer näheren Untersuchung, woraus sich ergab, dass dieselbe in ihrem Baue sich von den beiden anderen vollkommen unterscheide, und deren Bewohnerin auch in der Lebensweise von Lasioptera cerris K. ab- weiche, Der Auswuchs — Fig. 10 ein Blattstück von der Unterseite, Fig. 11 von oben — ebenfalls an der Unterseite der Blätter ist in der Regel grösser, als jener von Las. cerris K., bildet jedoch keine solche trichterförmige Einsenkung in der Blattfläche, wie es die Larvenkammer der Las. cerrisK. ist, sondern nur ein flaches Grübchen. Doch findet sich auf der Gegenseite vom Sitz des Auswuchses, also oben auf dem Blatte — Fig. 12 Quer- durchschnitt — wie bei jenen ein kleines Zäpfchen. Auch der Deckel der Galle hat mitten ein vorstehendes Zäpfchen, wodurch er-sich am auffällig- sten von der früher bekannten Deckelgalle, deren Deckel flach rund ist, unterscheidet. Die Made ist jener von ‚Las. cerris K. sehr ähnlich, nur etwas grösser. Zur Zeit der Reife löst sich der Deckel und die Made geht in die Erde zur Verwandlung und zwar so gleichzeitig, dass ich am 20. Sept. unter Tausenden kaum ein paar Auswüchse mehr besetzt fand, während 40 Tage vorher noch kein einziger verlassen war. Der Deckel löst sich so *) Die Fliegen dieser beiden Gallen hat Herr Dr. Giraud (und nunmehr auch ich) gezogen und gefunden, dass es zwei verschiedene Arten sind, wovon die eine der Deckelgalle angehörige Art mit Lasioptera eerris K. übereintrifft, die andere von der Schlauchgalle sich als unbeschrieben erwies, und von ihm Las. eircinans Gir. benanet wurde. Sollte sich die hier unterschiedene Art als neu erweisen so würde ich den Namen Z. galeata vorschlagen. j 172 G.v. Frauenfeld: vollständig — Fig. 10a — dass er leicht mit der Hand abgewischt werden kann, während der von Las. cerris K. immer nur mit Gewalt loszutrennen ist, wenn auch die Larve sich dazwischen herausgezwängt hat. Die Fliege wird wohl gleich den ihr verwandten im Frühjahre erscheinen. Cecidomyia subterranea n. sp. Taf. II. D. fig. 13. Seit vielen Jahren ziehe ich aus einem Auswuchse auf J/nula ensifolia L. eine Gallmücke, die ich nach dem Citate in Löw’s Monographie der Gallmücken (Dipterologische Beiträge. IV. 1850. p. 34) bisher für Ceeidomyia inulae Lw. hielt. Erst nachdem ich nun seit so langer Zeit diesen Auswuchs ausschliesslich nur auf Inula ensifolia L., nie aber auf In. britannica L. fand, welche Futterpflanze Dir. Löw bezeichnet, suchte ich mir die erste Quelle zu verschaffen, in welcher er das Thier ausführlich beschrieb (Sachse, naturhist. Ztg. DI. p- 299) und fand leicht, dass der Auswuchs des von mir gezogenen Thieres ganz verschieden von jenen auf /n. britannica L. sei, und auch das Insekt nicht mit jener Beschreibung übereinstimme. Es möge daher die vollständige Beschreibung folgen: Kopf lehmgelb, Mittelleib bräunlichgelb , am hochgewölbten glänzenden Rücken mit drei schwarzen Striemen, die mittlere reicht vom Nacken mit breiter Basis ausgehend bis über die Mitte, und verläuft spitz, die beiden Seitenstriemen beginnen hinter der Schulter und reichen gleichfalls mit spitzem Ende bis zum Schildchen. Hinterleib, vorzüglich beim Weibchen im Leben blutroth, beim Männchen mehr bräunlich, mit seidenglänzenden Haaren be- setzt. Beine und Schwinger lehmgelblich „ seidenglänzend. Flügel bräunlich, dicht behaart mit langen Fıansen. Die Adern wie bei ©. inulae Lw. Das zweite Glied der Fühler ohne jenen zahnartigen Vorsprung, wie er bei ©. inulae von Löw angegeben wird. Diese stimmen mit der von Winnertz in „Linnaea entomologica“ 8. Taf. 3. Fig. 6 a, b, gegebenen Zeichnung überein. Ich zähle beim Männchen 24 Geiselglieder, beim Weibchen 12 Doppel- glieder. Länge g 4,5um, Q Tun, Der Auswuchs (Fig. 13), der nur an Jnula ensifolia L. und aus- schliesslich stets am Wuızelhalse, fast immer unter der Erde dort, wo Knospen für künftige Triebe sich gebildet haben, aber niemals weiter oben am Stengel selbst, sich findet, ist, einzeln oder gehäuft, jedoch stets ein- kammerig, höchstens erbsengross, mit dichtem langen, graubraunem Filze bedeckt, innen fleischig, das saftige Parenchym grünlich, die Kammer länglich mit dicht zusammengepresstem Ausgang nach vorne. Made röthlich, Puppe honigbraun. Der Auswuchs findet sich schon Anfang Sommer, die Made ist jedoch erst im Herbste erwachsen und gikt nach kurzer Puppen- ruhe die Fliege. Er findet sich bei blühenden und unfruchtbaren Stengeln, deren Wachsthum er nicht beeinträchtigt und wird nach der Ueberwinterung hart und holzig. 4 Cecidomyia Echii Heyd. Die Made dieser Gallmücke lebt in den etwas angeschwollenen Blüthen von Echium vulgareL., welche geschlossen bleiben > Beitrag zur Kenntniss der Insekten-Metamorpliose. 173 und nicht wie die übrigen unbewohnten Blumen sich öffnen, sondern stets einer Blüthenknospe gleichen. Da die Blüthen einer jeden etwa fingerlangen Zweigähre regelmässig von der ersten, der Reihe nach gegen die Spitze hin aufblühen, so sind die, die Fliege enthaltenden leicht zu erkennen, wenn hinter der so eben geöffneten Blume unter den abgeblühten sich noch eine oder zwei Knospen zeigen. Sie finden sich überall nicht sehr selten und liefern die Fliege gleichfalls nach kurzer Puppenruhe im August und September. Der einzigen über das Thier bekannten kurzen Bemerkung in Löw’s Monographie, dass es schwarz sei, habe ich noch beizufügen „ dass frisch entwickelte Exemplare ganz mit grauen seidenglänzenden Härchen und die Flügel gleich wie bei der vorhergehenden (ec. subterranea Fr. dicht mit Haaren bedeckt und gefranst sind. Alle diese Härchen reiben sich nach kurzem Fluge ab, wonach das ganze Thier mattschwarz mit blassen Beinen erscheint. Die übrigen Cecidomyien, die ich aus Auswüchsen von Verbasceum, Medicago, Genista, Achilles Olusiana Tsch. u. s.f. nebst anderen, meist aus Blüthenköpfen, wo sie ohne solcher Verbildung leben, erhalten habe, sind einer weiteren Erörterung vorbehalten. Von den Wollkräutern ist Verbascum orientale M. v. B. am häufigsten besetzt. Oft ist fast die Hälfte der Blüthen einer Staude missbildet. Weniger kommt der Auswuchs auf Verb. LychnitisL. und nigrum L., am seltensten auf Verb. Thapsus L. vor. Ich fand ihn ferner in Dalmatien auf Verb. spe- eiosum Schrad.; Lacaze-Duthiers beschreibt sie von Verb. pulverulentum Vill. Gleich häufig sind die Blüthen von Medicago sativa L. und zahlreicher noch die Früchte von Medicago falcata L. von Gallmücken bewohnt. Be- merkenswerth, dass letztere so sehr von Parasiten leiden, dass ich aus hunderten ihrer Missbildungen nur äusserst wenig Fliegen, die Schmarotzer aber massenweise erhielt. Ob die Gallmücken derselben mit jener in den angeschwollenen Blüthen von Lotus corniculatus L. zusammenfällt, kann ich nicht entscheiden, da es mir bisher nicht gelang, die Fliege dieser letzteren zu ziehen. Epiparasitisch lebende Cecidomyien fand ich heuer zwei und zwar die erste zwischen Blattläusen auf Cent. paniculata L., die andere unter den auf Pfirsichblättern in Orangerien lebenden Aphiden. Argyromoeba subnotata Mg.*) Taf. II. D. Fig. 14, 15. Aus einem Neste von Chalicodoma muraria L., das ich im Herbst 1859 in der Brühl gesammelt, nach der Ueberwinterung im Mai entwickelt. Die Puppe ist blassbraun, auf der Stirne (Fig. 14) mit sechs im Halbkreise stehenden schwarzen Dornen gekrönt, deren Basis etwas wulstig erhöht ist. Die beiden mittelsten sind 0,72M Jang, die äusseren nehmen an Grösse ab. Etwas tiefer *) Ich nehme hier die Benennung nach der Meigen’schen Unterscheidung, da ich (so wie Dr. Egger) überzeugt bin, dass Arg. subnotata und binotata zwei verschiedene Arten sind und es bei sezogenen Thieren doppelt wichtig ist, genau zu wissen, was man vor sich hat. 174 G. v. Frauenfeld: Beitrag zur Kenntniss der Insekten-Metamorphose. am Visir steht mitten ein kleines zweidorniges Höckerchen. Die Flügeldecken, stark gewölbt, sind kurz und stossen an ihrem unteren Ende in der Mitte zusammen, so dass die Scheide der Hinterfüsse, die etwas darüber hinaus- reichen, davon bedeckt ist. Am Rücken des ersten bis vierten Hinterleibs- ringes steht mitten eine Querdoppelreihe schwarzer Dornen nahe: hinter einander, je zwei derselben sind durch ein dunkelbraunes Längsbälkchen verbunden, wodurch sich 12—42—11—40 solcher bedornter Balken aufdessen vier ersten Ringen bilden. Die beiden nächsten haben blos eine Querreihe kleiner dunkler Dornen oder steifer langer Borsten, wie überhaupt die ganze Puppe viele lange Haare trägt. Das Afterglied endigt in einer schwarzen Doppelspitze (Fig. 15 vom Rücken), welche an ihrer Wurzel beiderseits mit zwei kleinen Dörnchen und auf dem Rücken mit einem solchen unpaaren bewaffnet ist. Die Puppe ist etwas gekrümmt; 40mm lang. ————uiu&———— Iehthyologische Mittheilungen. (III) Von Franz Steindachner. Mit einer Tafel. (Tab. V.) Vorgelegt in der Sitzung vom 6. Februar 1861. I. Caesio multiradiatus n. sp. (Fig. 1.) Rückenflosse mit 41 Stachelstrahlen und 21 gegliederten Strahlen, von denen nur die 5 letzten getheilt sind; Augen- diameter 3%%smal in der Kopflänge enthalten. Die Körpergestalt dieses Fisches, welcher dem Caesio tyle Cuv. Val. zunächst steht, ist länglich kompress. Die grösste Leibeshöhe beträgt %, die Kopflänge ®4s der Totallänge; die Leibesdicke ist 1%/smal in der Leibes- höhe enthalten. Die Kopfbreite gleicht fast der halben Kopflänge. Der Oberkiefer reicht nach hinten bis unter die Mitte des unteren Augenrandes. Die Kieferzähne sind äusserst zart, von pfriemenförmiger Gestalt und stehen nur ineeiner Reihe. Der Stiel des Zwischenkiefers ist etwas länger als der den oberen Mundrand bildende Theil desselben. Der Durchmesser des Auges ist 3%smal in der Kopflänge enthalten, die Entfernung beider Augen von einander gleicht genau der Länge des Augendurchmessers. Die Oberseite des Kopfes, von der Mitte des oberen Augenrandes angefangen bis zur Schnautzenspitze, die Kiefer und unteren Augenrand- knochen „ die untere Hälfte des Operkels, das ganze Suboperculum und die hinte Hälfte des Vordeckels sind unbeschuppt. Längs der Seitenlinie liegen eirca 73 Schuppen, zwischen der Dorsale und der Ventrale 19 Schuppen in einer Reihe. Der erste Dorsalstachel ist 2Yamal so kurz als der zweite, dessen Höhe der halben Körperhöhe gleicht. Der dritte und vierte Dorsalstachel sind die längsten der ganzen Flosse. Sämmtliche Dorsalstrahlen sind nur an 176 F. Steindachner: ihrer kürzeren Basalhälfte überschuppt. Von den 21 gegliederten Dorsal- strahlen sind die fürf letzten gegliedert. Die Anale ist nach hinten zugespitzt. Die mittleren Strahlen dieser Flosse sind kürzer als die vorderen (mit Ausnahme der beiden ersten) und die letzteren Strahlen. Der dritte Analstrahl ist ebenso hoch wie der erste gegliederte Strahl der Anale und circa 2’%mal in der grössten Körperhöhe enthalten. Der erste Pectoralstrahl ist ungegliedert, der zweite gegliedert aber ungetheilt, die übrigen 21 Strahlen sind gegliedert und getheilt. Die Pectorale ist bezüglich ihrer Länge 5/ımal, die Ventrale 7Yamal, die Caudale etwas mehr als 5mal in der Totallänge des Fisches enthalten. Die Caudale ist am hinteren Rande tief gabelig gespalten. Die Seitenlinie läuft parallel mit der Rückenprofillinie, circa sechs Schuppenreihen von derselben entfernt. Die obere Profillinie des Kopfes, so wie die des Leibes, ist gleich- mässig, sehr schwach gekrümmt; die untere Profillinie des Körpers ist etwas convexer als erstere. Sämmtliche Schuppen sind ktenoid, nach hinten abgerundet. Ein breites tief-himmelblaues Band, über vier longitudinale Schuppenreihen breit, geht von der oberen Hälfte des hinteren Augenrandes bis zur Basis der Caudale fast stets über die Mitte der Leibeshöhe. Die oberhalb dieser Binde liegende Schuppenreihe ist bräunlich gefärbt, wodurch ein schmaler, bräun- licher Längenstreifen entsteht, da die übrigen bis zum oberen Leibesrande hinauf liegenden Schuppen (in 5—6 Reihen) nur an den Rändern bräunlich gefärbt sind, während der ganze mittlere Theil der Schuppen von himmel- blauer Farbe ist. Zunächst unterhalb des intensiv himmelblauen Bandes sind 2—3 Reihen von Schuppen sehr licht himmelblau getärbt und am hinteren Rande bräunlich eingefasst. Die übrigen Schuppenreihen der unteren Leibes- hälfte bis zum Bauchrande herab, sind gleich den Seitenflächen und der Unterseite des Kopfes silberweiss. Anale, Pectorale und Ventrale sind gelblich- weiss ,„ ebenso die Caudale, mit Ausnahme eines braunen Längenstreifens in der Mitte des oberen so wie des unteren Caudallappens. Der obere dieser Stie.fen ist eine Foıtsetzung des braunen schmalen Bandes, welches ober- halb des breiten, intensiv himmelblauen Bandes liegt. D. 11/21, A. 3/13. V. 1/5. P. 2/21. Caud. 17 (ohne Randstrahl). Fundort: Amboina, II. " Acanthurus fuseus n. sp. (Fig. 2.) Körper mässig hoch; Dorsale mit sieben Stachelstrahlen, von denendererste unter der Haut verborgen liegt; Caudale mit einzelnen fadenförmig verlängerten oberen und unteren Strah- Ichtlyologische Mittheilungen. RT len, am hinteren, tief halbmondförmig ausgeschnittenen Rande hellgesäumt; Rand des Deckels und Vordeckels mit einem breiten schwarzen Saume versehen. Die Körpergestalt ist oval elliptisch, stark kompress. Die grösste Körperhöhe dieses Fisches beträgt % der Totallänge, die fadenförmige Ver- längerung der Caudale mitgerechnet, oder nicht ganz die Hälfte der Körper- länge ohne Caudale. Die Kopflänge ist 3%; mal in der Körperlänge ohne Caudale, oder nicht ganz %mal in der grössten Körperhöhe enthalten. Die Profillinie des Kopfes hat die Gestalt eines etwas geneigten S (/ ). Im Zwischenkiefer stehen i4, im Unterkiefer 22 Zähne von blatt- förmiger Gestalt mit gezähnten Rändern. Das Auge ist rund, sein Durchmesser beiläufig 3’/mal in der Länge des Kopfes enthalten. Dorsale und Anale endigen nach hinten zugespitzt. Bis zum sechsundzwanzigsten Dorsalstrahle nimmt die Dorsale an Höhe zu, welche letztere daselbst 2°smal in der grössten Körperhöhe enthalten ist, sodann aber rasch an Höhe ab, wodurch der hintere Rand der Dorsale geradlinig wird und sich in schiefer Richtung von oben und hinten nach unten und vorne wendet. Aehnlich verhält es sich mit der Anale, die in ihrem zwanzigsten Strahle die grösste Höhe erreicht, welche der der Dorsale gleicht. Dorsale und Anale sind zum grössten Theile mit Schuppen bedeckt. Die Dorsale zählt nur sieben Stacheln, von denen der erste sehr kurz und fast ganz von der Körperhaut überdeckt ist. Der letze Dorsalstachel erreicht eine Höhe von "% der Körperhöhe; die Anale besitzt drei Stacheln, der letzte und längste derselben ist etwas kürzer als der siebente Dorsalstachel. Die Ventrale ist mit Ausnahme ihres ersten gegliederten, fadenförmig verlängerten Strahles, der zurückgelegt bis zur Basis des sechsten Anal- strahles reicht, von geringer Länge. Die Caudale ist nach hinten halbmondförmig tief eingeschnitten. Die drei obersten und untersten getheilten Caudalstrahlen sind fadenförmig ver- längert; ihre Länge gleicht %—?/ der Totallänge des Fisches. Die Farbe des Körpers ist im Ganzen dunkelbraun. Die Ventrale ist tief schwarz, Dorsale und Anale bräunlich schwarz. Ebenso gefärbt wie die beiden zuletzt erwähnten Flossen ist die Caudale, nur ist sie in der ganzen Ausdehnung ihres hinteren Randes hell (vielleicht im Leben gelblich) ge- säumt. Ueber den seitlichen und unteren Theil der rüsselförmigen Schnauze läuft ein ziemlich breites weissliches Band (wie bei Acanthurus glaucopareius C. V.). Die schmale Oberseite des Kopfes, der vordere Theil der Kehle, der hintere und untere Rand des Deckels und Vordeckels, die Lippen und die Kiemenhaut sind von schwarzer Farbe. Der obere Rand der Pectorale und die überhäutete Basis der Pectoralstrahlen „ insbesondere die Innenseite der- selben, ferner das untere Längendrittel der Brustflossenstrahlen ist schwärz- lich ; die beiden übrigen Drittel derselben Strahlen sind an Spiritusexemplaren Bd. X. Abhandl. 23 178 F. Steindachner: schmutzig gelb. Die Länge der Pectorale gleicht % der grössten Körperhöhe. Die Schuppen sind ktenoid, klein und gegen den Bauchrand zu etwas grösser als am oberen Theile des Körpers. Der äussere Rand der schmalen Grube, in welcher der aufrichtbare Schwanzstachel liegt, ist schwarz gesäumt. Die Seitenlinie läuft ziemlich parallel mit der Rückenprofillinie und liegt beiläufig zu Ende des obersten Viertels der Körperhöhe, sie mündet nach aussen in zwei Reihen langer, steifer Röhrchen , welche sich zwischen die Schuppen hervordrängen, ohne deren Masse zu durchsetzen. D. 7/29. A. 3/26. P. 2/13. Fundort: Amboina. III Ueber das Pleuronectiden-Geschlecht Bothus Bonap. und die Art Bothus Bleekeri Steind. Bleeker’s Geschlecht Rhomboidichthys (Acta Soc. Sc. Ind. Neerl. I, Vischs. van Manado u. Makassar p. 67) fällt mit Carlo L. Bonaparte’s (nec Raf.) Geschlecht Bothus (Catal. metod. d. Pesci Europ. p. 49) zu- sammen. Die Asymetrie erstreckt sich bei diesem Genus selbst auf die Zähne des Unterkiefers. Auf der rechten Hälfte desselben stehen nämlich die Zähne in zwei, bei sehr alten Individuenin drei bis vier Reihen (die dritte und vierte Reihe schaltet sich zwischen die vollständige Aussen- und Innenreihe ein), während auf der linken Unter- kieferhälfte eine einzige vollständige Zahnreihe sich entwickelt und nur eine sehr unvollständige zweite Zahnreihe (von zwei bis fünf Zähnen gebildet) zunächst der Symphyse zu finden ist. Was Bleeker’s Rhomboidichthys myriaster anbelangt, so glaube ich, dass derselbe nicht mit Tem. Schlegel’s Ahombus myriaster (Fauna Japonica,, Pisces p. 181—183, tab. 92, fig. 2) identisch sei, wie Bleeker meint, da bei der zuletzt erwähnten Art die Augen viel weiter von einander entfernt, die ersteren Dorsalstrahlen bedeutend kürzer, dagegen die Kopf- und Leibeshöhe und die Zahl der Dorsalstrahlen viel bedeutender ist als bei Bleeker’s Ahomboi- dichthys myriaster. . Dass bezüglich der Körperfärbung A#Lhomboid. myriaster Blkr. dem ARhombus myriaster T. Schl. sehr nahe steht, ist nicht zu läugnen, spricht jedoch um so weniger für die Vereinigung dieser beiden Arten, da sich überhaupt alle Bothus - Arten in der Zeichnung des Körpers ähnlich sehen und z. B. .Bothus podas, BD. rhomboides gerade wie D. myriaster und B. Bleekeri einen rundlichen schwarzen Fleck in der hinteren Längenhälfte der Seitenlinie und bläuliche Flecken auf der linken Körperseite besitzen. Da der japanesischen Bothus-Art der Beiname „myriaster“ erhalten bleiben muss, so schlage ich für Bleeker’s Zrhomboidichthys myriaster den ‚Artnamen „Dleekeri“ vor. Ichthyologische Mittheilungen. 179 Das k. k. zoologische Museum zu Wien besitzt sechs Exemplare der zuletzt erwähnten Art, welche von Amboina durch Dr. Doleschall ein- gesendet wurden. Nur die Männchen von Bothus .Bleekeri m. —= Rhomboidichthys myriaster Bleeker haben an der linken Brustflosse einige fadenförmig verlängerte Pectoralstrahlen, die bis zur Caudale reichen; den Weibchen fehlen sie, wie ich mich an drei ganz gut erhaltenen Exemplaren überzeugte. An zwei alten, eirca 21 Centim. langen Individuen von Bothus Bleekeri, von denen das eine ein Männchen, das andere ein Weibchen war, fand ich auf der rechten Seite des Unterkiefers eine vollständig entwickelte dritte und vierte Zahn- reihe, welche bei jüngeren Individuen derselben Art fehlte. Nach Bleeker besitzt die rechte Pectorale von Bothus Ble>keri m. acht und die linke neun Strahlen, ich fand bei fünf Exemplaren dieser Art jederseits neun oder zehn Strahlen, bei einem sechsten dagegen links zehn und rechts neun Pectoralstrahlen. Die Körperhöhe ist 2Yımal, die Kopflänge 4a (bei älteren) bis 4%/Amal (bei jüngeren Individuen) in der Körperlänge enthalten. Die Basis der linken Ventrale ist fast noch einmal so lang als die der rechten; der Augendiameter gleicht °/Ao bis / (nach Bleeker sogar 4%) der Kopflänge, die Entfernung beider Augen von einander %«—1 Augen- diameter. Die Zahl der Dorsalstrahlen beläuft sich, übereinstimmend mit Bleeker’s Angaben auf 88—89, die der Analstrahlen auf 67—-68. Bei allen Bothus-Arten ist die Körperform oval; der obere und vordere Rand des unteren Auges ist stets vorspringend und gezähnt; in der Regel, jedoch nicht ausnahmslos, auch der vordere und untere Rand des oberen Auges. Hiedurch, sowie durch die bedeutende Entfernung beider Augen unterscheiden sich die Arten des Geschlechtes Bothus leicht von denen anderer verwandter Gattungen. Das Vorhandensein von mehr als einer Zahnreihe in den Kiefern , so wie eines Tuberkels am Unterkiefer kommt in der Familie der Pleuronectiden dem Geschlechte Bothus nicht ausschliesslich zu, sondern finden sich auch bei Rhombus (Psetta) laevis, mazimus etc. Die Schuppen der linken Körperseite sind ktenoid ,„ die der rechten augenlosen dagegen cycloid. IV. Ueber Chrysophrys spinifera Steind. = Pagrus spinifer Cuv. — Sparus spinifer Forsk. = Pagrus longifilis Cuv. Val. Bei alten Individuen verdickt sich die obere Hälfte der drei ersten blinden Flossenträger der Dorsale so bedeutend, dass dadurch am Vorder- rücken ein dromedarartiger Höcker entsteht, der dem alten Fische eine ganz eigenthümliche Physiognomie verleiht, die von der des jungen Fisches ganz und gar verschieden ist. Während nämlich bei jungen Individuen bis zu 23% 180 FE. Stein dachner: c. 9 Zoll Länge stets die Profillinie der Oberseite des Körpers von der Schnauzen- spitze angefangen bis zur Basis des vierten Dorsalstrahles in einem stark gekrümmten Bogen gleichmässig ansteigt und nur in der Interocular-Gegend nach aussen etwas stärker vorspringt, liegt bei älteren Individuen mit ver- dicktem falschen Flossenstrablenträgern die grösste Körperhöhe gleich hinter dem Ende des Kopfes, also noch vor dem Beginne der Dorsale, Durch das starke Hervortreten der so eben erwähnten drei ersten blinden Flossen- strahlenträger der Rückenflosse, sowie auch des stark verdickten Stirnbeines wird die obere Profillinie des Kopfes vom Auge angefangen bis zum Beginne des Rückens konkav. Solche alte Individuen von Chrysophrys spinifera „ die übrigens an den Seiten des Unterkiefers stets drei vollständige Zahnreihen besitzen (während sich bei sehr jungen Individuen nur wenige Spuren einer dritten Zahnreihe vorfinden) sehen denen von Chrysophrys tumifrons sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch von letzteren auf den ersten Blick durch die ausserordentlich geringe Höhe der beiden ersten Dorsalstrahlen „ auf welche sodann gleich der längste, fadenförmig verlängerte Strahl der Dor- sale folgt, an den sich noch 4—5 gleichfalls fadenförmig verlängerte, aber stufenweise an Höhe abnehmende Dorsalstrahlen anschliessen. Das k. k. zoologische Museum zu Wien besitzt acht Exemplare von Chrysophrys spinifera, von denen sechs aus dem persischen Meerbusen zu- nächst der Insel Karak, eines aus dem rothen Meere und eines aus dem indischen Meere zunächst der Insel S. Mauritius stammen. V. Sargus Natalensis n. SP. Zwischenkiefer mit sechs, Unterkiefer mit acht, gegen den freien Rand zu sich stark verschmälernden Schneidezähnen; Leibstark kompress mit sechs bis sieben sehr schmalen dunkel- braunen, vom Rücken gegen den Bauch laufenden Binden. Die sehr geringe Zahl der Schneidezähne, sowie die dreieckige Gestalt derselben (ähnlich wie bei Sargus Capensis, Bondeleti), die bedeutende Grösse des Auges, sowie das steile -Ansteigen der oberen Profillinie des Kopfes unterscheidet diese Art von dem nahe verwandten Sargus Hottentotus smith ( = Sargusfasciatus C.V.), bei welchem überdiess die Leibes- binden viel breiter sind ais bei Sargus Natalensis m. Der Körper und insbesondere der Kopf ist bei letzterer Art stark kompress,, die grösste Leibeshöhe über den Ventralen ist 3Yzmal, die Kopf- länge 4'/mal in der Gesammtlänge des Fisches enthalten. Der Durchmesser des Auges beträgt Y der Kopflänge , die geringste Entfernung beider Augen von einander *%/s des Augendurchmessers. Die Länge der Schnauze, welche steil abfällt, gleicht genau der Breite der ganz flach gedrückten leltbyologische 'Miltteilungen. 181 Stirne (das ist % des Augendurchmessers). Die Profillinie des Hinter- hauptes und des Vorderrückens ist schwach gekrümmt. Hinter den Schneidezähnen des Zwischen- und Unterkiefers liegen kleine konische Zähnchen mit mehr oder minder stark abgerundeter Spitze, dicht an einander gedrängt. An den Seiten des schmalen Mundes stehen im Zwischen- kiefer drei Zahnreihen ; die äussere derselben wird von zehn zackigen, stark kompressen Zähnchen gebildet „ von denen die vorderen fünf fast noch einmal so gross als die letzteren fünf sind. In den beiden übrigen Zahnreihen des Zwischenkiefers stehen Mahlzähne. Die beiden Zahnreihen an den Seiten der Unterkiefers werden nur von Molarzähnen gebildet, von denen die hintersten der Innenreihe einen nicht unbedeutenden Umfang zeigen. Die _ Lippen sind dünn. Der hintere Rand des Oberkiefers reicht nur bis unter das hintere Ende des vordersten Längendrittels des unteren Augenrandes zurück. Das Auge stösst an den oberen Rand der Seitenfläche des Kopfes. Die Dorsale wird von eilf Stachelstrahlen und zwölf gegliederten Strahlen gebildet. Unter den Dorsalstacheln ist der vierte bis sechste am höchsten und circa 2°/mal in der grössten Körperhöhe enthalten. Der erste, kurze Dorsalstachel gleicht nicht ganz % der Länge des zweiten Dorsal- stachels oder % der Höhe jedes der drei letzten Dorsalstacheln (deren Höhe eirca %ıo der Körperhöhe gleicht). Unter den gegliederten Dorsalstrahlen ist der zweite und dritte am höchsten und zwar eben so hoch als der vierte bis sechste Dorsalstachel. Die Caudale ist am hinteren Rande mässig konkav, die Caudalloben sind abgerundet. Unter den Analstacheln ist der zweite stärker aber etwas kürzer als der dritte, welcher circa 3Ymal in der Höhe des Körpers enthalten ist; der erste Analstachel erreicht kaum die halbe Länge des zweiten. Der längste gegliederte Analstrahl, das ist der zweite und dritte, ist eben so hoch als der höchste der Dorsale. Die Länge der zugespitzten Pectorale ist 4%, die Ventrale 6%, die Länge der an der Basis beschuppten Caudale endlich 5mal in der Totallänge des Fisches enthalten. Die Schuppen der Seitenlinie, circa 65 an der Zahl, wovon fünf auf die Basis der Caudale fallen, zeigen in ihrer Höhenmitte eine nicht unbe- deutende leistenföürmig E höhung, auf welcher die Kanälchen der Seiten- linie ausmünden. Die Wangen, das Operkel, Sub- und Interoperkel und der hinter den Augen liegende Obertheil des Kopfes sind beschuppt; die Sub- orbitalknschen, Kiefer, Stirne, Schnauze und der hintere Rand des Vor- deckels sind unbeschuppt. Den Leib zieren sechs bis sieben schmale transversale Binden, von denen die breiteste eirca 1'/mal in dem Zwischenraume je zweier aufeinander folgenden Binden enthalten ist. 182 F. Steindachner: Ichihyologische Mittheilungen, Die Dorsale ist am oberen Rande bräunlich gesäumt; zunächst der Basis der Dorsalstrahlen, und zwar an dem vorderen Rande derselben, zeigt die Verbindungshaut der Strahlen bräunliche Pünktchen, die in der hinteren Hälfte der Dorsale durch ihr dichtes Aneinandertreten kleine braune Flecken bilden. D. 11/12. P. 2/14. V. 1/5. A. 3/11. Caud. 7/13. geth. Strahlen /5. Fundort: Port Natal an der Südostküste Afrikas. Die Rotatorien und Daphnien der Umgebung von Pest-Ofen. Vorgelegt von Georg Ritter von Frauenfeld in der Sitzung am 6. März 4861. Von Herrn Dr. Alexander Töth in Pest erhielt ich eine Aufzählung der von ihm in der Umgebung von Pest und Ofen beobachteten Rotatorien und Daphniden. Nicht nur dass jeder Beitrag zur Kenntniss jener Fauna überhaupt werthvoll genannt werden darf, so sind diess gerade zwei Gruppen, die fast aller faunistischen Berücksichtigung bisher entbehren, dass es wohl gerechtfertiget erschiene, auch das Geringste nicht zurückzuhalten, während die hier gegebene Aufzählung nicht mehr unbedeutend erscheint. Mir ist ausser Gosse’s britischen Rotiferen und Perty’s schweizerischen Räderthieren keine Aufzählung weiter bekannt, und Ehrenberg’s grosses Werk bildet noch immer die Hauptgrundlage für diese Thierklasse. Wenn. wir die Zahl der Arten in diesem, 170, die zum grössten Theil der nördlichen Hälfte Europas angehören, und 108 Arten in Gosse’'s bri- tischen Räderthieren betrachten „ so bleibt die hier gegebene Zahl 23 wohl sehr zurück; am meisten fällt jedoch auf, dass artenreiche Gattungen wie Notommata, Diglena, Anuraea etc., die auch in England mehrfach vertreten erscheinen, hier nur in einer einzigen Art sich finden. Jedenfalls dürften Forschungen in diesen Gebieten sich sehr lohnender Erfolge erfreuen, und es noch vieler solcher Lokalverzeichnisse bedürfen, um irgend welche ver- gleichende Bemerkungen daran knüpfen zu können. Dass aber auch überhaupt auf diesem Felde noch viel zu thun erübrigt, ergeben Schmarda’s reiche Beiträge, der in dem 1. Hefte seiner neuen wirbellosen Thiere 80 hieher gehörige Arten verzeichnet, von denen 52 neu sind. Die bedeutenden Aenderungen, welche die Verhältnisszahlen hiedurch erleiden , zeigt Drachionus, deren Artenzuwachs sie nunmehr der Gattung Notommota fast gleich stellt, während diese unverhältnissmässig früher fast allein ein Sechstel aller Arten in sich fasste. Ebenso ergeben sich für geo- graphische Verbreitung dadurch stets neue Werthe, und ich bemerke hier nur besonders, dass Schmarda Hydatina senta Ehrb., das durch ganz Europa verbreitete grosse Kristallfischehen gleichfalls in Neuseeland auf- gefunden hat. Uebrigens scheint die Uebereinstimmung der Gattungen mit 184 G. v. Frauenfeld: Die Rotatorien und Daplınien aus der Umgebung von Pest-Ofen. den bekannten europäischen so bedeutend , dass er nur sechs neue Gattungen aufzustellen sich veranlasst fand. Rotatoria, beobachtet um Pest-Ofen. Actinurus neptunius Ehr. Microcodon elavus Ehr. Anuraea aculeata Ehr. Monocerca rattus Ehr. ‚Brachionus urceolaris Ehr. Notommata Sieboldü Leyd. — rubens Ehr. Melicerta ringeus Schrk. Colurus deflewus Ehr. ‚Noteus quadricornis Ehr. Diglena lacustris Ehr. Salpina brevispina Ehr. Euchlanis triquetra Ehr. — redunca Ehr. Hhydatina senta Ehr. Scaridium longicaudum Ehr. Lepadella emarginata Ehr. Stephanoceros Eichhorni Ehr. Lindia torulosa Ehr. Philodina erythrophthalma Ehr. Rotifer inflatus Ehr. Triarthra longiseta Ehr. — vulgaris Ehr. Hinsichtlich der Daphnien sind es gleichfalls die Engländer , welche länger schon eine vollständige britische Fauna ausschliesslich für diese Ab- theilung von Baird besitzen, während die um Petersburg vorkommenden Arten von Fischer aufgezählt und die in Deutschland einheimischen von Koch in der Fortsetzung von Panzer’s Insektenwerk abgebildet wurden. Die ausgezeichnetste Arbeit und vollendetste Grundlage über diese Gruppe ist Dr. Leydig’s Naturgeschichte der Daphniden, ein Fundamental- werk, wie nur wenige Gruppen in der Zoologie sich einer solchen erfreuen. Von den daselbst aufgestellsen 11 Süsswassergattungen mit 55 Arten verzeichnet Hr. Dr. A. Töth 3 Gattungen mit 12 Arten und darunter be- sonders Daphnia, die bei Leydig 15 Arten zählt mit 8, oder wenn, wie ich vielleicht nicht unrichtig annehme,. D. macrura O. F. Mll. zu Lynceus gehört, doch 7, also die Hälfte der europäischen Arten. Bosmina longirostris Brd. Daphnia quadrangula Leyd. Daphnia brachiata Lljbg. — reticulata Leyd. — longispina Brd. — sima Mll. — magna Leyd. Lunceus quadrangularıs Ml1. — „macrura O.F. Ml]. — sphaericus Mll. — pulex Strp. — trigonellus Mll. Indem ich dieses Verzeichniss vorzulegen mir erlaube, kann ich nur den Wunsch hinzufügen, das geehrte Mitglied wolle auch ferner der k.k. zool.-bot. Gesellschaft seine Beobachtungen auf diesem Gebiete nicht vorenthalten. Ueber die Vermengung des im Handel vorkommenden Semen Pimpinellae Anisi mit | Semen Conii maculati. Von Julius Ritter von Schröckinger - Neudenberg, Vorzelest in der Sitzung vom 6. März 1861. Ein Herr Dr. J. Coster will vor Kurzem beobachtet haben, dass seit einiger Zeit im Handel Partien von Aniessamen vorgekommen sind, welche Beimengungen von Schierlingsamen enthalten. Diese Verunreinigung soll bald 5 bald 10, ja sogar 20 bis 50 % betragen, und Dr. Coster fand sich hier- durch veranlasst, eine populäre Abhandlung über den Unterschied der Anies- pflanze (Pimpinella Anisum L.) und des Schierlings (Conium maculatum L.) in holländischer Sprache herauszugeben *), welche unserer Gesellschaft vom h. k. k. Staatsministerinm zur Kenntniss mitgetheilt wurde. Die Würdigung dieses Faktums schien mir nicht unwichtig, denn die Wirkung des in allen Theilen der Pflanze von Conium maculatum L. ent- haltenen- giftiren Alkaloids (Conin) auf den menschlichen Organismus ist schon in kleineren Gaben eine sehr heftige und lebensgefährliche und die Verwendung des Samens von Pimpinella Anisum L. in jeder Haushaltung, von Bäckern und Conditoren, bei Liqueurbereitung, in der Pharmacie u. s. w. eine ungemein verbreitete, die Gefahr der fraglichen Vermengung folglich eine grosse und allgemeine. *) Het verschil tusschen de auijsplaut en de gevlekte Scheerling. Amsterdam, 186). Bd. Y1. Abbandl. 24 GR er = - 156 J. Schöckinger-Neudeuberg : Hiebei glaubte ich meine Aufgabe in der Beantwortung folgender Fragen formuliren zu sollen: 1. Kommen solche Vermengungen auch in unserem Kaiserstaate vor ? 2. Wenn nicht, sind dieselben überhaupt möglich und wahrscheinlich ? und 3. Wie wäre denselben zu begegnen? Das Ergebniss bildet nun den Gegenstand dieses Vortrages. Die Schierlingpflanze ist wie bekannt ein allgemein verbreitetes Un- kraut, welches fast in ganz Europa, in Mitteleuropa aber durchgängig an wüsten Plätzen und in der Nähe bewohnter Orte, stellenweise oft massenhaft, insbesondere aber auch in allen Gegenden auftritt, wo Anies im Grossen gebaut wird. Cultivirt als Handelpflanze kommt OConium maculatum L. meines Wissens nirgends vor, wohl aber wird der Same des wildwachsenden Schier- lings gesammelt und zur Bereitung des Conins zentnerweise in den Handel gebracht. Es ist mir namentlich bekannt, dass noch vor einigen Jahren viele Zentner Schierlingsame aus der Gegend von Leopoldstadtl und Tyrnau in Ungarn an das Etablissement Merk in Darmstadt zur Erzeugung von Conin versendet worden sind. Die ursprünglich aus dem Orient stammende Pimpinella Anisum Ld. wird als Handelspflanze in Spanien (Catalonien , Mortos), in Italien (Romagna, Apulien, Malta), in Polen, Russland (Krimm, Odessa), in Deutschland (Thüringen) , Frankreich (Elsass) und auch in Oesterreich — hier vorzüglich in Mähren (Raudnitz) und Ungarn (Pistjean) — gebaut. Der am Wiener Platze vorkommende Anies ist fast ausschliesslich mährisches Erzeugniss, während in Pest auch ungarischer ,„ in Triest aber viel apulischer und römi- scher Anies verhandelt wird. Proben, welche ich mir von dem am hiesisen Platze und in einigen Kronländern im Handel vorkommenden Anies verschaffte, zeigten trotz der genauesten Untersuchung keine Spuren einer Vermengung mit Schierling- samen und es scheint also dieselbe in unserem Kaiserstaate nieht vorzukommen, womit die erste Frage, insoweit diess vom privaten Standpunkte möglich, beantwortet sein dürfte. Da ich zufällig auch in Holland wissenschaftliche Verbindungen habe, wandte ich mich dahin, um zu erfahren „ woher die Aniespartien stammten, in welchen Dr. Coster die Beimengung von Schier- ling gefunden haben wollte. Dr. Coster lehnte jedoch jede Aufklärung über Ueber die Vermengung von Semen Pimpinellae Anisi. 187 diesen Gegenstand ab und erklärte nur über offizielle Aufforderung darauf eingehen zu wollen. Allein auf anderem Wege und aus ganz sicherer Quelle wurde mir die Mittheilung, dass der Beobachtung des Dr. Coster eine Partie Anies aus Süd-Russland zu Grunde lag, dass in dieser wirklich Bei- mengung von Schierlingsamen, jedoch nur in sehr unbedeutender Menge gefunden wurde und dass dieser Fall ganz vereinzelnt geblieben ist. Diess glaubte ich nicht unerwähnt lassen zu dürfen, um Dr. Coster’s Behaup- tungen und deren Werth vom praktischen Standpunkte auf das richtige Mass zurückzuführen. Die Frage ob das Vorkommen von Aniessamen mit Samen von Schier- ‘ling gemengt überhaupt möglich sei, muss bejaht werden. Doch kann hier von keiner absichtlichen Fälschung die Rede sein, weil diese im Handels- verkehre aus Gewinnsucht nicht vorkommen kann, denn der Preis des Anies ist derselbe, ja theilweise sogar ein etwas geringerer als jener des Schierlings- samens. Dagegen kann ein zufälliges Auftreten von Schierlingpflanzen in der Nähe von Aniespflanzungen allerdings eine Verunreinigung des Anies- mit Schierlingsamen u. z. wenn so verunreinigter Same wieder zur Aussaat verwendet wird, endlich in sehr beträchtlichem Masse veranlassen. Hieraus ergibt sich die Beantwortung des dritten Punktes, wie der Gefahr zu begegnen wäre. Doch muss hier der Aniesbau im Innlande, andererseits der Handel mit ausländischen Aniessamen ins Auge gefasst werden. Bei dem inländischen Aniesbau wird die Fernhaltung der Schierling- pflanze von den Aniesplantagen ,„ das sorgfältige Jäten vor der Fructescenz und genaue Durchsicht des Samenkorns hinreichen. Die äussere Erscheinung er Schierlingpflanze ist vom Habitus der Pimpinella Anisum so verschieden, dass das Erkennen und Entfernen des Unkrautes leicht möglich ist. Schwerer hingegen ist das Erkennen der Mischung des Aniessamens mit Schierling- samen. Die morphologische Verschiedenheit dieser beiden Pflanzensamen ist allerdings an und für sich eine sehr bedeutende und nicht nur der Botaniker vom Fach, sondern auch der Laie wird den Unterschied auf den ersten An- blick herausfinden, wenn ihm beide Samen unvermischt vorgelegt werden. Während die im Handel vorkommenden Samen von Pimpinella Anisum vorwiegend aus ganzen Früchten besteht, welche mehr birn- als eiförmig und mit Resten oben vom Stempelpolster, unten vom Stielchen versehen und durch angedrückt flaumige Behaarung der Thälchen dunkler gefärbt und schwächer gerieft sind, ist der Same von Conium maculatum als ganze Frucht betrachtet mehr kugelig-eiförmig und kommt fast stets nur in Theil- früchtehen (Achenen) vor, welche halbmondförmig gekrümmt, erhaben gerieft 24* 188 % Schröckinger-Neudenberg:: Ueber die Vermengung von Semen Pimpinellae Anal und wegen der flaumlosen und mit deutlichen Nebenrippchen versehenen Thälchen hellfärbig erscheinen. So charakteristisch diese Unterschiede in unvermischtem Zustande sind, so sehr verschwinden dieselben bei einer Vermengung und sind selbst dann nur durch eine genaue Sichtung und Betrachtung festzustellen, wenn die Vermengung selbst bis zu 50 % sicht erhebt. Hier kann, insoferne es sich um den im Handel vorkommenden Aniessamen handelt, nur eine sanitätspolizeiliche Controle der Gefahr vor- bauen. nr Verhandl. der k.k.zoo0l. bot. Gesellschaft * u nu XI Band 1861. Das westliche Gebieth Die Ebenen, das Hügelland und niederen Gebirge = Die Westkarpathen Die nordliehe Sandebene Das östliche Gebieth Die podoliche Hochebene Das Subearpathische Hügelland und Solaquellen Gebreth Dre Ostkarpathen. ER Praemyst > > » ® San N Dobromil © o Sanaok 2 Sarnbor Nord ’ DE Herbienh: Va zur Pflanzen-Geografie Galiziens. q zonags a ’ A eu ke - : - . pr v \ + * [2 Pr = Er men Er oz pe *, = b e . 2 x 25 er 4 Er “ fi ” ‘ re et ku - Bizim ” - Pe *. ra; r “re 2 2; ® 27 * Veh derkk. zool. bot. Ges. XI. Band 1861. 5 Tab. 11 X. Band 1861. D? Giraud.: „Hymenopteres nouveaue. 6. R. v. Frauenfell: Beürag zur Insecienmetamorfose. at nz De 2 G ara Kenne: en ae „UL Be x I ZN > Lehe! PASSEND \ Tab, IT. NUN, «NO REN \ ee En an N ei N ( & N I. De Fe MIE 3.® Fe vw. re = Pe = Pr) 7 Fi .o =‘ Er} mn. R-| ae m u - = _— — — u jr Is EM Eee 5 ze 3 Se Sr a Ke-) er S =) ER, | - is Ben Een un zo > PINS —a PULS ODDAE f B}M2000] r /s Ayryprahr Bith.art. Anst.v.A Hartinger.Wien. Verhandl. der k.k. zool. bot. Fr. Steindachner. f Taf. V Gesellschaft. XI Baud 1861. In 7 Jchthyol. Mittheil. II. Acanthurus fuscus. Steind. Art. lith. Anst.v. A.Hartinger. Wien‘. Ueber Kiemen-Anhänge bei Characinen. Von Prof. R. Kner. Mit einer Tafel. (Tab. VII.) Vorgelegt in der Sitzung am 3. April 4861. In den interessanten Mittheilungen, die mein geehrter Freund und Collega Byetl Jüngst in der kais. Akademie über die zuerst von J. Müller nacl- "gewi ‚iesenen und für accessorische Athmungsorgane erklärten Kiemen-Anhänge der Gattung Lutodeira oder Chanos machte, wurde schliesslich angeführt, dass auch bei der Characinen-Gattung Prochilodus sich eine ähnliche Vor- richtung vorfinde. Diese Bemerkung brachte mir sogleich meine Beobachtung in Erinnerung, welche ich schon vor einigen Jahren am letzten Kiemen- bogen bei den Characinen - Gattungen Microdus m. und Chilodus Müll. gemacht und in meiner über jene Familie veröffentlichten Arbeit *) beschrieben habe. Bei Ansicht des Apparates von COhanos drängte sich nämlich mir alsbald die Vermuthung auf, dass ich bei meinem ‚Mierodus damals nur einen - Theil seiner Kiemenanhänge gesehen haben möge. Ich beeilte mich daher» eine abermalige Untersuchung von Microdus in dieser Beziehung vorzunehmen "und fand meine Vermuthung völlig gerechtfertigt. Dass ich übrigens nicht _ gleich anfangs den ganzen Apparat auffand, ist dadurch zu entschuldigen, Fre _ weil der häutige Theil desselben sowohl hier, wie auch bei Zutodeira und _ den übrigen noch zu erwähnenden Gattungen hinter der eigentlichen Kiemen- höhle liegt, daher selbst bei weit geöffneter Kiemenspalte nicht zu sehen ist, und erst zur Ansicht kommt, wenn man das ganze Kiemengerüst nebst Zungenbein herausnimmt, und die Verbindung des Schlundes mit der Speise- *) Zur Familie der Characinen, im 48. Bande der Denkschrit. der kais. Akad. 1859. 1. Abth. Bd. II. Abhandl. 25 190 Prof. Kner: röhre vorsichtig löst. Erst nachdem ich dieses Verfahren einschlug, gelang es mir, nicht bloss bei Mierodus den ganzen Apparat zur Anschauung zu bringen, sondern einen ähnlichen auch bei der Gattung Curimatus (Anodus Müll.) aufzufinden. Ich erlaube mir nun zunächst die ergänzende Beschreibung und Ab- bildung des Apparates von Microdus labyrinthicus zu geben. Fig. 1. A zeigt denselben in der Ansicht von hinten und in natürlicher Grösse. Von” den’in ein Dreieck vereinigten, aber nicht verwachsenen unteren Schlundkuochen a. se zt sich beiderseits nach abwärts ein beckenartig ausgehöhltes Knochen- rlättchen fort, über welchem die einer phrygischen Mütze ähnlichen häutigen Anhänge b. sich erheben. Sie bestehen aus weisslicher, dicker fibröser Haut äusserlich und sind innen hohl. In sie setzt sich der letzte, in eine knöcherne Röhre umgebildete Kiemenbogen c. (der in B. nach vorne mit Kiemen- blättern besetzt, und hier in der Seitenansicht gezeichnet ist) fort. Sowohl die innere auskleidende Haut des röhrigen Kiemenbogens, wie jene. des darüber befindlichen mützenförmigen Hautsackes ist mit parallelen Schleim- hautfalten geziert, die sich ähnlich wie die Blätter und Fransen von Neben- kiemen ausnehmen, jedoch nur an der gewölbten Seite des Hautsackes sich vorfinden und nicht bis in die eingekrümmte Spitze desselben hineinreichen. Diese gefaltete Auskleidung des hohlen Kiemenbogens und des schnecken- förmigen Hautsackes über ihm gäbe allerdings der Vermuthung Raum, in dieser Vorrichtung um so mehr ein accessorisches Athmungsorgan zu sehen, als eine fransige Nebenkieme dieser Gattung, wie allen ähnlichen Characinen fehlt. Doch scheint das, was sogleich über die Auskleidung der gleich- namigen Hautsäcke bei Curimatus zu sagen ist, dieser Deutung zu wider- sprechen. Fig. 2 stellt nämlich in A. dieselben häutigen Kiemenanhänge in natürlicher Grösse und Form dar, wie sie bei Curimatus vittatus sich vor- finden. Hier sind sie Kuhhorn-ähnlich nach auswärts gekrümmt und legen sich in die Concavität der knöchernen Ausbreitung hinein, durch welche die Kiemenhöhle nach rückwärts sich abschliesst. Der letzte Kiemenbogen wird bei dieser Gattung nicht in den Bereich dieser Kiemenanhänge gezogen und letztere münden vielmehr hinter den Schlundknochen frei in den Schlund, wie aus Fig. 2 B. ersichtlich wird, woselbst der Apparat liegend, d. h. nach der Längsaxe des Fisches dargestellt ist, und die Hörner nur etwas nach aufwärts verbogen erscheinen. Die häutigen Hörner c. umfassen beiderseits Ueber Kiemen-Anhänge bei Charaeinen. 191 sowohl die oberen (a.) als die unteren Schlundknochen (b.) und zeigen die weite Spaltöffnung, die in ihr Inneres führt, und deren Ränder wie gezackt erscheinen. Die oberen Schlundknochen lassen zwischen sich eine tiefe drei- eckige Bucht, in welche die unteren in der Mitte sich in einer Spitze erhe- benden Schlundknochen hineinpassen. Da hier die Schlundknochen völlig zahnlos und bloss mit weicher Schleimheit überkleidet sind, so wird, indem sie sich an einander legen, ein völliger Abschluss der Kiemenhöhle von der Speiseröhre ermöglicht. Fig. C. zeigt einen dieser Hautschläuche aufgeschnitten, woraus sich ergibt, dass die auskleidende Haut hier grössten Theils dicht mit Papillen von ungleicher Grösse besetzt ist (a stellt einige derselben vergrössert dar) und dass nur ein mittlerer Längswulst frei von ihnen bleibt. Eine derartige Auskleidung dieser Hautschläuche verträgt sich nun wohl nicht gut mit ihrer Deutung als accessorische Athmungsröhren und erinnert vielmehr an den Zottenbesatz der Schleimhaut des Schlundes und der Speise- ıöhre, wie er bei vielen Fischen vorkommt, und der sich öfters zu einem solchen Grade der Ausbildung steigert, dass er wie z. B. bei Stromateus zu einer förmlichen Oesophagal-Bezahnung wird. — Ganz ähnlich wie vittatus verhält sich auch bezüglich der Kiemenanhänge Cur. eyprinoides, nur sind hier die Wandungen der häutigen Hörner zarter, dünner und die Papillen der innern sie auskleidenden Haut viel kleiner. Den vorliegenden Beobachtungen erlaube ich mir nur noch einige Bemerkungen beizufügen. Wahrscheinlich dürften ausser den erwähnten noch mehrere schwach bezahnte Characinen ähnliche Kiemenanhänge besitzen, doch hindern mich anderweitige dringende Arbeiten, eine Reyision sämmt- licher Gattungen in dieser Hinsicht sogleich in Angriff zu nehmen. Dass die stark bezahnten, bisher den Characinen zugezählten Gattungen (Serra- salmo, Muyletes, Cynopotamus,, Xiphostoma u. s. w.) derlei Vorrichtungen haben, glaube ich aus dem Grunde im Voraus bezweifeln zu dürfen, da ich noch immer die schon früher (l. c.) ausgesprochene Ansicht hege, dass sie mit jenen kaum füglıch in Einer Familie vereinigt bleiben können. — Die Zahl der Fische, mit deren Kiemen Anhänge in Verbindung stehen, die man mit dem Collectivnamen „Labyrinthe“ bezeichnen mag, wenn man nur nicht die Vorstellung damit verbindet, sie müssen stets accessorische Athmungs- organe sein und sie seien geeignet, der Systematik zur Begründung einer Ordnung oder Familie zu dienen, die Zahl dieser Fische hat sich in neuerer Zeit bedeutend vermehrt, ohne Zweifel aber nicht ihren Höhepunkt erreicht. DI = 192 Prof. Kner: Ueber Kiemen-Anhänge bei Chäracinen. Vorläufig ist es nicht ohne Interesse darauf hinzudeuten, dass alle Fische, bei denen man bisher ähnliche Kiemenanhänge, wie die hier besprochenen, kennt, Weichflosser oder vielmehr Gliederstrahler (Arthropteri) sind, und dass sie sämmtlich den beiden Familien Olupeoiden *) (im Sinne Cuvier’s) und Characinen angehören, von denen letztere durch Vorhandensein, erstere durch Mangel einer Fettflosse sich auszeichnen. *) Hieher Chatoessus, Meletta, Thryssa (?), Chanos und wahrscheinlich auch Zueiocephalus Blek., den ich übrigens nicht durch Autopsie kenne. — Die in mehren Windungen schneckenförmig ein- gerollte Röhre an den Kiemen von Heterotis schliesst sich jedenfalls den oben erwähnten Bildungen näher an, als den respiratorischen Labyrinthen und beweist zwar keineswegs, dass diese Gattung in die Familie der Clupeiden gehöre, spricht aber jedenfalls zu Gunsten eines entfernteren Verwandtschaftsgrades. Die Scrophularien der canarischen Inseln, ein Beitrag zur Floren - Kenntniss dieses Archipeis. Von Dr. Carl Bolle. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. April 1861. Bory de St. Vincent führt in dem botanischen Theile seiner Essais sur les iles Fortundes (1802), welcher der erste, allerdings noch unförm- liche Versuch einer Flora der Canaren ist, nur eine einzige Scrophularie, die betonicaefolia L., auf; doch hatten schon damals die Hortus von Kew und Schönbrunn zwei andere Species jener Gegenden, nämlich die von Masson zuerst gesehenen 9. glabrata und S. arguta, zur Kenntniss des botanischen Publikums gebracht; ja die letztere wurde in England bereits 4'778 eultivirt. In dem Manuscript gebliebenen Catalogo de los generos y especies de plantas singulares de las Islas Canarias von Don Joseph de Viera y Clavijo (1808) suchen wir vergebens nach irgend einer Sero- phularie; wahrscheinlich hatten diese wenig ins Auge fallenden Gewächse entweder die Aufmerksamkeit des erst am Abend seines Lebens der Pflanzen- kunde dilettantisch sich zuwendenden berühmten Geschichtsschreibers der sieben Inseln überhaupt nicht gefesselt, oder es hatte ihn deren allgemeine, generische Aehnlichkeit veranlasst, die canarischen für gleichartig mit den europäischen anzusehen. Leopold von Buch kennt in den beiden Pflanzen- verzeichnissen, die seine Physikalische Beschreibung der canarischen Inseln (1825) begleiten, drei Scrophularien. Später haben Webb und Berthelot in ihrem Prachtwerke Histoire naturelle des iles Canaries (1836—50) die Zahl der Species auf fünf gebracht. Eine ihrer schönsten Entdeckungen war die der prachtvollen $. calliantha. Die Nachforschungen, denen ich mich während eines mehrjährigen Aufenthaltes inmitten jenes Archipels hinzu- geben Gelegenheit hatte und ein später fortgesetztes Studiun seiner Flora überzeugten mich indess, dass die genannte Zahl weit entfernt davon ist, ein Maximum auszudrücken, dass vielmehr die unter diesem glücklichen Himmel so verschwenderische Natur über sie, vermittelst_ mehrerer Arten 194 Dr. Bolle: hinausgeht. Ich glaube sogar annehmen zu dürfen, dass, selbst nach meinen gegenwärtigen Zusätzen, das letzte Wort hinsichtlich der Gruppe, auf die wir einen Blick zu werfen vorhaben „ nicht gesprochen sein wird; so sehr liebt es der über die Maassen zerklüftete und in seinen Vegetationsverhält- nissen unerschöpflich reiche canarısche Boden, seine Erforscher von Ueber- raschung zu Ueberraschung zu geleiten. ö Unter den Letzteren kennt die Geschichte der Botanik Keinen, welcher mit grösserem Enthusiasmus an seine Aufgabe gegangen wäre, als Christiern Smith, jener Skandinavier, der von so weit hergekommen war, um, wie das Volk von Teneriffa sich naiv ausdrückte, „alle Kräuter der Insel zu suchen“ (para buscar todas las plantas de la isla). Dafür belohnten denn auch von Tag zu Tag neue Funde die Wanderungen und Mühen des „famoso Doctor“, während das von den Vulkanen verwüstete Erdreich des Insellandes ein ganz neues System der Geologie in dem Kopfe seines genialen Reise- gefährten,, Leopold von Buch, der Vollendung entgegenreifen liess. Smith kehrte mit einem ebenso reichen als interessanten Herbar nach Euro »a zurück, und obwohl das Schicksal, welches ihm das Märtyrerthum an den gifthauchenden Ufern des Congo beschieden, ihn sein Vaterland nicht wiedersehen liess, so gelangten doch viele der von ihm gesammelten Pflanzen und Sämereien dorthin, und bald gab es canarischer Seltenheiten die Fülle im botanischen Garten zu Kopenhagen. - Unter diesen war auch eine Scrophularie, die Hornemann, der damalige Vorsteher des Gartens, dem Andenken seines dahingeschiedenen Freundes widmete. *) Im Supplement seines Hortus hafniensis (1819) cha- rakterisirte er dieselbe durch eine Phrase, zu kurz, um nicht etwas dunkel zu sein, so dass sie seitdem mehr als einen Schriftsteller, der bemüht war, was er vor sich hatte, ihr anzupassen „ irre gefiihrt zu haben, scheint. Wir wollen hier diese Diagnose wiederholen, nachdem wir voraus- geschickt, dass L. von Buch und sein botanischer Mitarbeiter Link, trotz- ‘dem ihre Arbeit um sechs Jahre jünger als die des dänischen Professors ist, die Scrophularie dieses Letzteren, ohne Zweifel aus Unkenntniss der- selben, mit Stillschweigen übergangen haben. S. Smithö Hornemann, Hort. hafn. Suppl. p. 68: Foliis ovato-cordatis duplicato-crenatis, subtus tomentosis, panicula pyrami- data racemosa, racemis dichotomis, floribus secundis. b. in Canariis, comm. a Chr. Smidt. **) *) Es sei uns gestattet bei dieser Gelegenheit daran zu erinnern , dass der Name Christiern Smith, nach althergebrachter Sitte auf einen Geistesverwandten übertragen, noch heut auf den Canaren fortlebt. Als Mitglied der Leopold. Carolinischen Akademie der Naturforscher führt ihn Sabin Berthelot, der geistreiche Monograph der sieben Inseln, ein Mann von Humboldtscher Begabung und Liebenswürdig- keit, seit 1845 französischer Consul zu Sta. Cruz de Tenerife. i ===) Smidt lautete die ursprüngliche Schreibweise des später erst den Engländern zu Liebe Smith orthographirten norwegischen Namens. Die Scerophularien der eanarischen Inseln. 195 Berthelot und Webb glaubten diese Art in einer Scrophularie der Lorbeerregion wieder zu erkennen, welche sie hie und da in den weiten immergrünen Waldungen angetroffen. Freilich konnte der Lakonismus Hornemann’s sie, als feine und gewissenhafte Beobachter „ nicht voll- kommen zufrieden stellen. Der Ausdruck eines leichten Zweifels hat sich in ihre Synonymie und in eine der Beschreibung ihrer Serophularia Smithii angehängte Note geschlichen. Aber sie war von ihnen einmal unter diesem Namen aufgeführt, und Bentham folgte im De Candolle’schen Prodromus ihrem Beispiele. Auf solche Autoritäten gestützt, war ich lange gleicher Meinung gewesen und hatte die S. SmithidÜ Webb Berth., unter derselben Benen- nung, in den Berliner botanischen Garten, wo sie trefflich gedieh, eingeführt. Dennoch konnte ich den Wunsch nicht unterdrücken, einmal das Original- exemplar des Kopenhagener Museums zu prüfen. Ein glücklicher Zufall verschaffte mir vergangenen Sommer den Vorzug der Bekanntschaft des Herrn Professor J. Lange, der gegenwärtig den botanischen Lehrstuhl in der Hauptstadt Dänemarks inne hat. Dieser ausgezeichnete Gelehrte war so freundlich. mir seine Mitwirkung zuzusagen und wirklich verglich er bald darauf an Ort und Stelle einen Zweig der S. Smithi Webb Berth. mit der Hornemann’schen Pflanze. Es ergab sich, dass er, statt die Identität beider anzunehmen, sie im Gegentheil für zwei verschiedene Species erklärte. In einem Briefe vom 29. August 1860 schrieb er mir darüber Folgendes: „Sie haben mir aufgetragen, über die Serophularia Smithii Hornem. im Vergleich mit dem mitgegebenen Exemplar von der gleichnamigen Pflanze von Webb und Berthelot, genauere Nachricht mitzutheilen. Indem ich über die, Ihrem Wunsche gemäss, angestellte Vergleichung hier einen Bericht abzustatten suche, muss ich bemerken, dass leider Hornemann sehr oft die von ihm im Hortus hafniensis beschriebenen Pflanzen in seinem Herbar entweder gar nicht oder ohne Namen eingelegt hat. Es finden sich da mehrere Scrophularien, von Smith auf den Canarieninseln gesammelt, von denen aber keine der Webb’schen Pflanze recht entspricht. Glücklicher Weise fand ich aber im Herbarium von Schumacher ein Exemplar, etiket- tirt $S. Smithii Hornem. (cultum in hort. bot. hafniensi 1820) und dieser Pflanze ganz entsprechend, findet sich in Hornemann’s Herbar eine andere, so bezeichnet: „Scrophularia. e& m °® Canariis. C. Smith.“ Ich glaube demnach ganz gewiss behaupten zu können, dass diese Pflanze die echte S. SmithiÜ Hornem. sein muss. — Hier folgt ihre Be- schreibung, wobei ich bemerken muss, dass die Blüthentheile so schlecht konservirt sind, dass sie schwerlich erkennbar sind.“ 196 Dr. Bolle: Da solchergestalt die Existenz einer der canarischen Flora hinzu zu fügenden Scrophularie bewiesen ist, und der specifische Name Smithöü , nach dem Prioritätsgesetz, für sie beibehalten werden muss, so bleibt nichts anderes übrig, als den der Art, welche ihn bisher mit Unrecht geführt, zu ändern. Es ist eine Genugthuung für mich, Letztere dem Botaniker, welchem ich so wichtige Aufschlüsse über beide Species verdanke, zu widmen. Möge es mir vergönnt sein, sie von jetzt an S. Langeana zu benennen. Folgendes ist die erweiterte Diagnose der wahren 8. Smithü Hornem. I. 8. Samithei. Caule erecto quadrangulo, angulis vix alatis, superne parce viscido- piloso, foliis internodio brevioribus, intermediis breviter petiolatis (petiolo basi dilatato, Y—"ı laminae longitudine), cordatis obtusiusculis duplicato- serratis (ita ut 3—4 crenulae in quavis crena adsint), bullato-rugosis, pagina superiore glabra, inferiore pilis longis viscidis pilosa (nec dense tomentosa), panicula contracta elongata (6—7-pollicari), eymis erecto-patulis repetito dichotomis 7—9-floris composita, pedunculis glanduloso-pilosis, basi bractea obtusa lanceolata fultis, calycis laciniis obtusis concavis membranaceo-mar- ginatis. corolla triplo, capsula duplo brevioribus, corolla . . ., staminibus 0. , capsula pyramidata, stylo parum curvato terminata. Semina videntur retieulato-rugosa, sed non plane matura in specimine adsunt. Planta robusta, specimine communicato S. Smithäü Webb Berth, omnibus partibus major, *) et ab hoc praesertim foliorum structura et inflo- rescentis abunde videtur diversa. Locus specialis in herbario Hornemann non indicatur. (J. Lange in litteris.) In gleicher Unwissenheit über den näheren Standort der Pflanze, kann ich nur der Vermuthung Raum geben, dass sie in Teneriffa oder Palma heimisch sei **). 1. 8, Langean«a Carl Bolle. S. perennis suffruticulosa, caulibus erectis strietis breviter pilosis, foliis ovali -oblongis obtusiusculis basi cordatis margine grosse duplicato- serratis, supra pilosiusculis, subtus valde piloso-hirtis pallidioribus, thyrso *) Diess ist rein zufällig; auch S. Langeana C. Bolle erreicht unter günstigen Wachsthums- - verhältnissen eine bedeutende Grösse. (S. die Abbildung in den Icones der Histoire naturelle des iles Canaries.) ®°*) S. Smithöi Lk. Enum. hort. Berol. II. p. 139 ist, wie das Link’sche Herbar nachweist, die gleichnamige Pflanze Webb’s und Berthelot's, also unsere S. Langeana. Zwar werden derselben von Link gelbe Blumenkronen (Corollae favae) zugeschrieben; allein das von mir gesehene Originalexemplar (S. Smithii Lk. herb. ex horto bot.), durch stark behaarte Stengel und Blattstiele, dagegen nur spärlich behaarte Blätter und einen sehr entwickelten weitläufigen Thyrsus, mit etwas kleineren Kapseln, ausge- zeichnet, hat entschieden purpurbraune Corollen. Die Scrophularien der canarischen Inseln. 197 elongate glanduloso -puberulo, bracteis bracteolisque anguste linearibus, eymis peduneulatis trichotomis laxifloris, calyeis glabri laciniis ovato-rotun- datis margine lutescenti-membranaceo, corolla calyce triplo longiore basi ventricosa superne purpureo-brunnea, labio superiore bifido „ inferioris lobo centrali brevi cum stylo paullo longiore reflexo; anthera sterili subtriangulari indivisa, seminibus tubereulatis atris. S. Smithii Webb Berth. Phytogr. canar. III. p. 132. Ic. t. 178. (non Hornemann). — Benth. in D. C. Prodr. X. p. 308. — SS, Scorodonia et S. arguta Lk. in Buch Physik. Beschreib. Canar. p. 143 et Buch ibidem p- 180 (teste ipsius Jll. viri herbario Berolini .asservato, ubi sub Nr. 17% et 175 solius hujus stirpis specimina adsunt). Beschreibung: Die am Grunde suffrutescirenden Stengel sind, ihrer bei weitem grössten Ausdehnung nach, krautartig; fast einfach oder doch wenig verzweigt, erreichen sie eine Höhe von ?2—3‘. Sie stehen steif auf- recht, sind viereckig, mit unten mehr als oben vorspringenden Winkeln, unten röthlich und mit kurzen, weisslichen, weitläufig stehenden Haaren bekleidet. Die Blätter, kürzer als die gewöhnlich 2—3“ langen Internodien und daher in ziemlich weiten Abständen von einander, sind gegenständig, 4—3“ lang, bei einer Breite von 10—1%“, (ihr Stiel, der nicht ganz ein Viertel der Blattlänge misst, ist kaum verbreitert, rauh), länglich eiförmig, mehr oder weniger herzförmig an der häufiger symmetrischen als unsymmetri- schen Basis, etwas stumpf, mit doppelt gekerbten Rändern (die beiden untersten Kerbeinschnitte sind bisweilen um Vieles grösser und fast lappen- förmig) ; ihre obere Fläche ist von dunklem, etwas glänzendem Grün, mit kurzen entfernt stehenden Haaren besetzt; die Nerven liegen ein wenig in die Blattsubstanz eingesenkt, und diese selbst erscheint, mitunter, leicht blasig aufgetrieben (bullat), obwohl sie es in der Regel nicht ist. Ihre untere Fläche ist von blasserem, etwas ins Graue spielendem Grün, sehr fein granulirt und besonders längs der Nerven, mit langen, weisslichen, unter dem Mikroskop vielgliedrigen Haaren besetzt. Der 2—3“ lange, unter dem Einflusse der Kultur auch länger werdende Blüthenthyrsus ist meist ganz aphyll, reichblüthig und mit einer dichten Pubescenz durchsichtiger Drüsenhaare überzogen ; er trägt am Gıunde der Ramifikationen stehende Bracteen; diese sind linienförmig, meist vorn zugespitzt, leicht pubescirend und drüsig. Die keineswegs gedrängten Cymae werden von ziemlich kurzen Stielen getragen; sie spalten sich wiederum dreitheilig und am Grunde der secundären Blüthenstiele stehen schmale Bracteolen. Die Blüthenstiele selbst übertreffen die Blüthen zwei bis dreimal an Länge (doch haben wir bisweilen beide gleich lang gesehen). Der Kelch ist glatt, grün, mit abgerundeten Zipfeln, deren Rand häutig und gelblich ist; dreimal kürzer als die Blumen- krone. Diese Letztere, glatt und unten bauchig angeschwollen, hat eine zweigespaltene Oberlippe, von purpurbrauner Farbe, welche gegen den Rand an Intensität zunimmt und in zwei breiten, seitlichen Streifen, nach Bd. Xl. Abhandl. 26 198 Dr. Bolle: dem Rücken der sonst grünlich gelben Corolle zu, verläuft. Die Unterlippe hat gerundete Seitenlappen, während ihr Mittellappen kurz und nach hinten zurückgebogen erscheint. Die Staubgefässe liegen in der Blumenkrone ein- geschlossen; die Antheren sind goldgelb. Das Staubbeutel-Rudiment ist fast dreieckig, ganz (Webb und Berthelot haben es in seltenen Fällen zwei- spaltig gesehen). Der Griffel, sich mit dem mittleren Lappen der Unterlippe nach rückwärts krümmend und diesen ein wenig überragend „ ist fast ganz glatt und von einem scheibenförmigen, etwas rauhem Pistill gekrönt. Die Kapsel, doppelt so lang als der Kelch, ist breit eiförmig, glatt, glanzlos. Sie bleibt lange vom Griffel überragt. Die Samen sind höckerig und schwarz. Bentham vermuthet, dass der obere Theil der Blattstiele Anhängsel (appendiculae) tragen möge. Ich habe das nie beobachtet, obwohl ich eine grosse Zahl von Individuen zu sehen Gelegenheit hatte. Jedenfalls steht, wie aus den Diagnosen hervorgeht, $. Langeana der S. Smithii im Habitus nahe. Der Geruch der Pflanze ist ziemlich stark und dem ihrer meisten Gattungsgenossen ähnlich. Diese Art gehört der Lorbeerzone der Inseln Teneriffa und Gran- Canaria an; sie wächst hie und da an Waldrändern, auf Blössen oder in der Nähe der Bäche. Obwohl an nicht wenigen Standorten wahrgenommen, kann sie doch nicht häufig genannt werden „ immer aber ist sie, unter den Scrophularien dieser Region, noch die verbreitetste. Schon Broussonet, obwohl er ihr keinen Namen gegeben, kannte sie und scheint überhaupt der Erste gewesen zu sein, der sie gesammelt. Ihre mir bekannten Lokalitäten sind folgende: In Teneriffa: der lorbeerbeschattete, vielfach gewundene Waldweg, welcher unter dem Namen las Vueltas de Taganana von der Anaga-Cumbre abwärts führt, sowie andere Stellen des nach dem Orte Taganana genannten Forstes; die bewaldeten Berge über dem Thal las Palmas! — Die Umgegend der Quelle de las Mercedes, unfern Laguna (Bourgeau, nur eine einzige Staude). — Die Cumbre über Laguna gegen Taganana hin (Buch). — Esperanza (Buch, Berthelot). — Diese sämmtlichen Orte liegen im Norden Teneriflas. In Gran-Canaria: das Thal Barranco de la Virgen (Bourgeau). Der De Candolle’sche Prodromus gibt sie, nach einem von dem verstorbenen Dr. Lemann angeblich auf Madeira gesammelten Exemplare, auch als Bewohnerin dieser Insel an. Blüthezeit vom März bis Juli. II. & Seorodenia L. Sp. pl. II. p. 864. — Webb Berth. Phytögr. canar. Lil. p. 134. — Benth. in D.C. Prodr. X. p. 307: — S. betonicae- folia Bory Ess. Fortun. p. 325 et prob. L. Mant. 87. — $. betonicifolia Link in Buch Physik. Beschreib. Canar. p. 143 et Buch ibid. p. 180. ES 3 £ ( Die Scrophularien der canarischen Inseln. 199 Diese Art ist auf den Canaren selten; wenigstens ist sie mir selbst nie aufgestossen. Ihre Standorte scheinen im Ganzen mit denen der Vor- hergehenden überein zu stimmen. Sie tritt jedoch auf einer Insel mehr als jene auf: In Tenerifa: an feuchten Felsen hinter Sta. Cruz (Bory). — Im Walde unterhalb Agua-Mansa (Buch). In Palma: an Waldrändern (Berthelot und Webb). In Gran-Canaria (Despr&eaux, in herb. Webbiano). Die $. Scorodonia ist eine jener entschieden oceidentalen Pflanzen, welche in Europa nur an den Gestaden des Oceans entlang vorkommen. An diesen begegnet man ihr von Andalusien an, einerseits bis zur Südwestspitze Englands, andererseits bis Jersey, Guernsey und bis zur Normandie. Sie ist ferner auch auf den Azoren (Hochstetter) und an mehreren Punkten Madeira’s beobachtet worden. Link sagt in dem mehrfach von uns citirten Buch’schen Werke mit grossem Unrecht, S. betonieifolia sei von 9. arguta überhaupt nicht ver- schieden. — Im Allgemeinen empfehlen sich seine Bestimmungen canarischer Scrophularien nicht durch ihre Richtigkeit. Diese Pflanzen gleichen einander aber auch so sehr, dass es fast nöthig erscheint, sie lebend zu untersuchen. Im Buch’schen Herbar liegt weder die Gegenwärtige, noch die Aiton’sche arguta. Letztere scheint dem grossen Geologen gänzlich entgangen zu sein. Auch Link hat statt ihrer wohl nur $, Scorodonia gekannt, denn er gibt, ausser den Canaren, auch Madeira und Portugal als Heimat seiner $. arguta an. Nicht minder beweist der von Buch genannte, der Waldregion angehörige Standort, dass hier von der S. arguta Ait., welche ausschliess- lich die heisse Zone des Littorals bewohnt, nicht ernstlich die Rede sein könne. IV. 8, Anagae Carl Bolle nov. sp. S. perennis, suffrutescens, caulibus erectis simplieibus vel pauei-ramosis quadrangularibus anguste sed distinecte subalatis glabris, foliis radicalibus longe petiolatis ovalibus basi truncatis obtusissimis undique glaberrimis, cau- linis conformibus (petiolo aequilongo vel breviore, subtriangulari superne canaliculato) subcordatis obtusis margine grosse duplicato-dentatis, thyrso elongato laxifloro glanduloso-puberulo aphyllo,, bracteis pedunculis brevioribus lanceolatis acutis argute dentatis sessilibus, superioribus angustioribus demum linearibus, cymis infimis longius pedunculatis primum 3- dein bifidis, calyeis glabrescentis sparsim subglanduloso-tubereulati laciniis ovatis obtusissimis membranaceo-marginatis, corolla calyce subtriplo longiore glabra pallide virescenti-flava concolore, filamentis glandulosis, anthera sterili orbiculari, stylo subexserto distinete capitato, capsula rotundato-conica turgida glabra, seminibus minutis transversim tubereulato-striatulis atris. 26 * 200 Dr. Bolle: Beschreibung: Die Stengel erscheinen nur am Grunde etwas suf- fruteseirend und haben wenig Neigung sich zu verzweigen. Sie erreichen eine Höhe von 1—2‘. Sie sind aufrecht, grün, viereckig, deutlich mit allerdings nur ganz schmalen Flügeln versehen, die eine purpurrothe Farbe zeigen und nebst den Blättern vollkommen glatt. Die Wurzelblätter, meist noch vorhanden, wenn die Pflanze zu blühen beginnt, werden von langen Stielen getragen und sind oval, am Grunde abgestutzt, sehr stumpf. Die Stzngelblätter, um die Hälfte kürzer als die Internodien, gleichen den Wurzelblättern sehr, ausser dass sie am Grunde ziemlich tief herzförmig: sind. Alle sind doppelt gekerbt, oben uneben, sehr fein netzförmig geadert, unten von viel blasserem, fast glaukem Grün, Sie sind durchschnittlich 4%a“ lang und 1“ breit. Die Blattstiele, um ein Dritttheil kürzer als die Stengelblätter, bisweilen auch von gleicher Länge mit ihnen, sind stark verbreitert, an der Basis geflügelt; nach oben zu verschmälern sie sich; auf der oberen Fläche tragen sie eine Furche. Der aufrechte, 2—6” lange Blüthenthyrsus ist blattlos (nur an seiner untersten Verästelung entwickeln sich die Cymae-Paare aus den Achseln der obersten Blätter), mit sehr kurzen, zerstreut stehenden Drüsenhaaren versehen. Die Bracteen erster und zweiter Ordnung sind lanzettlich oder mehr oder weniger linienförmig, vorn zuge- spitzt, ganzrandig oder etwas gezähnt, oft mit verschmälerter Basis. Die in der Zahl von 6—7 Paaren vorhandenen, unten gegren- oben wechsel- ständigen Cymae bilden eine ziemlich lockere Inflorescenz. Ihre unten Yz“ langen Stiele nehmen bei den oberen Paaren mehr und mehr an Länge ab. Zuerst dreifach gegabelt, tragen sie in der Mitte eine einzeln stehende, gestielte Blüthe. Dagegen verästeln sich ihre seitlichen Ramifikationen mehrmals nacheinander zweispaltig. Jede Cyma trägt 6—12 Blüthen. Eine kurze, drüsige Pubescenz bedeckt die Cymae. Die Pedicellen haben dieselbe Länge wie die Blüthen. Der Kelch ist grün und fast glatt, nur mit einigen drüsigen Wärzchen versehen; seine Zipfel sind abgerundet, mit schmal häutigen Säumen, die erst weisslich, später purpurbraun werden. Die den Kelch um das Doppelte an Länge übertreffende Blumenkrone ist glatt, unten bauchig , von blassgelber , ins Grünliche spielender Farbe. Ihre Ober- lippe ist in zwei sich seitwärts deckende Läppchen gespalten. Die Unter- lippe ist um Vieles kürzer. Ihre seitlichen Lappen sind abgerundet, ihr Mittellappen ist kurz und zurückgebogen. Die Staubgefässe bleiben in der Corolle eingeschlossen. Ihre Filamente sind drüsig , ihre Antheren dottergelb. Das Staubbeutel-Rudiment ist schildförmig (sehr selten zweispaltig), von gleicher Färbung mit der Blumenkrone. Der glatte Griffel ragt etwas aus Letzterer hervor und kommt dem mittleren Segment der Unterlippe an Länge so ziemlich gleich. Die Narbe ist merklich verdickt. Die glatte, glänzend grüne Kapsel übertrifft den Kelch um das Doppelte an Länge und behält lange Zeit den Griffel auf ihrer Spitze. Der Geruch der Pflanze ist ziemlich schwach, sonst dem der meisten übrigen Scrophularien analog. Die Serophularien der canarischen Inseln. 201 Ich entdeckte diese neue Art in Teneriffa, bei dem kleinen Weiler las Casillas, im Februar 1852. Sie wächst daselbst häufig zwischen Gesträuch und in der nächsten Umgebung der Bauernhäuser. Seitdem habe ich sie mehrmals an derselben Stelle, der einzigen „ wo sie bisher gefunden worden, wiedergesehen. Sie blüht vom Februar bis zum August; im Berliner botanischen Garten fast das ganze Jahr durch. Eine Beschreibung derselben habe ich 1858 vor der Berliner Gesellschaft naturforschender Freunde gelesen. Im Sitzungsberichte ist der Name S. Anagae, unter welchem sie seit mehreren Jahren zu Neu-Schöneberg eultivirt wird, zuerst, jedoch ohne Diagnose, in der Vossischen Zeitung gedruckt erschienen. Hergenommen ist er von dem Vaterlande dieser Pflanze; denn seit der Guanchenzeit heisst der nördlichste Distrikt Teneriffa’s Anaga; auch werden ein Vorgebirge und drei ihm gegen- überliegende, den Schiffern als Landmarke dienende Felseneilande so genannt. V.S. glabrata Aiton Hort. Kew.II. p. 341. (Spear-leay’d Fig wort.) — Willd. herb. Nr. 11354. — $Jacq. Hort. Schoenbr. II. p. 44 t. 209. — Wydl. Scroph. p. 153. excel. var. f. — Link in Buch Physik. Beschr. Canar. p. 143 et Buch ibid. p. 185. — Phytogr. canar. III Br Any Ic. 20. 179. Dies ist die einzige canarische Scrophularie, von der ich einen Trivial- namen beizubringen im Stande bin. Sie heisst im Munde der Islennos von Teneriffa , welche ihr vorzügliche Heilkräfte zuschreiben, Yerba de la Cumbre, eine Benennung, die zuweilen aus Unkenntniss auch auf die übrigen Species ausgedehnt wird. Es ist ausschliesslich eine Pflanze der Hochregion des Teyde oder Piks von Teneriffa; bisher hat man sie selbst auf den höchsten Bergkämmen der anderen Inseln vergeblich gesucht. Gleich den 'Rhododendren der Alpen, gleich der Ketama blanca ihrer eigenen Heimat, scheint sie nicht allein eines sehr erhabenen Standortes zu bedürfen, sondern einen solchen auch nur da anzunehmen, wo noch viel höhere Kuppen, ihn beherrschend , sich über demselben emporthürmen. Sie gedeiht vorzugsweis in dem riesigen Erhebungskrater der Cannadas des Teyde, sowie an seinen äusseren Abhängen und auf der Teneriffa zum grossen Theil in zwei Hälften spaltenden hohen Cumbre. Ihre Entdeckung erfolgte durch Masson in den siebziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts. Ohne allen Zweifel ist sie mit jener Sero- phularie &>meint, welche Dumont d’Urville bei seiner Pikbesteigung im Jahre 1826 auffand und Berthelot, der ihrer in einem, in den Memoires du Museum abgedruckten Schreiben an Mirbel, als einer bisher seinen Nachforschungen entgangenen Art erwähnt, mittheilte. Die Standorte dieser Pflanze liegen zwischen 5000 und 9000° Höhe. Am liebsten wächst $. glabrata gesellig an den sparsamen Wasseradern, die auf jenen durch und durch vulkanischen Höhen hie und da aus den 202 Dr. Bolle: Bimsstein- und Trachytschichten hervorbrechen. Wir kennen von ihr fol- gende Lokalitäten: ß Filo de las Canadas! ein Standort, der wohl mit dem’ Buch’schen Angostura, am Wege nach Chasna, zusammenfällt. Fuente de Malabrigo über Guimar (Berthelot). Einer der am höchsten gelegenen ist der Sauer- brunnen de los Azulejos (8400°); einer der niedrigsten die den seltsamen Namen Traste de Dona Beatriz führende Quelle im Fichtenwalde über Vilaflor. Hier sprosst sie sehr zahlreich neben dichten Rasen eines Riedgrases von entschieden nordischem Typus, Carex paniculata L., und zeigt eine grössere Ueppigkeit des Wuchses, als ich irgendwo Beschen Blüthezeit vom April bis Juli. Wenn die Blätter alt werden oder die Pflanze auf sehr dürrem Boden wächst, nehmen sie eine lederartige Beschaffenheit an. In der mit dem Berliner General-Herbar vereinigten Sammlung des seeligen Prof. Kunth habe ich ein merkwürdiges Exemplar gesehen, welches beweist, dass S. glabrata eultivirt, Veränderungen unterworfen ist. Es unterscheidet sich dasselbe durch längere Blattstiele und so tief eingeschnittene Blätter, dass sie nah am Grunde fast gelappt erscheinen. Eines der Blätter zeigt sogar oben am Stiele zwei vollkommen deutlich gesonderte oblonge, leicht gezähnte, sitzende Auriculae. Nie habe ich etwas Aehnliches an der wildwachsenden Pflanze beobachtet. Uebrigens sind bei diesem abnormen Individuum auch- alle Blätter am Grunde tief herzförmig. Die Abbildung im Atlas der Histoire naturelle des iles Canaries, welche durch einen Druckfehler die Nummer 177 und die Unterschrift $. arguta trägt, stellt ein kümmerliches Exemplar, mit viel kleineren Blüthen als S. glabrata gewöhnlich hat, vor. » EZ VvI..8, Bertheloetii Carl Bolle, nov. sp. S. glabra, caule erecto gracili angulato, foliis longiuscule petiolatis lanceolatis simplieiter serratis basi (aequali vel inaequali) cuneatis in petioli partem superiorem decurrentibus, subtus pallidioribus (1” 9“ eire. longis, 6— 9‘ latis), thyrso aphyllo pyramidato (2—3-pollicari), eymis pedunculatis primum trifidis dein dichotomis 6—8-floris, bracteis angustis pedunculorum longitudine, pedicellis filiformibus brevissime glandulosis, floribus exiguis, calycis glabri laciniis ovatis obtusissimis membranaceo-marginatis, corolla minuta, saturate fusco-purpurascente,„ staminibus inclusis, stylo glabro sub- exserto, capsula subconica. Standort: der 'Lorbeerwald ee auf Teneriffa (Berthelot). Ich widme diese Pflanze meinem verehrten Freunde Berthelot, dem tiefen Kenner und geschmackvollen Schilderer canarischer Natur und Ge- schichte, dessen Verdienste, als Naturforscher wie als Schriftsteller, von denen oben bereits die Rede war, über jedes Lob erhaben sind. Sie ist die nächste ‘ Die Serophularien der canarischen Inseln 203 Verwandte der S. ylabrata, von welcher sie sich, obwohl in tieferen Regionen, unter dem Einfluss einer weit milderen Temperatur und auf fruchtbarerem Boden entsprossen, sogleich durch schwächeren Wuchs, dünnere Stengel, viel schmälere, am Rande weniger gezähnte Blätter mit keilförmiger Basis, endlich durch doppelt kleinere Blüthen unterscheidet. Die Staubgefässe, die bei der Vorhergehenden aus der Corolle lıervortreten, sind bei 8. .Berthelotii in dieselbe eingeschlossen. Unglücklicher Weise befinden sich die mir zu Gebote stehenden Exem- plare in einem Zustande, der die Analyse der Blüthentheile unmöglich macht, und daher auch die Form des Antherer-Rudiments unentschieden lässt- VII 8. ealliantha Webb Berth. Phytogr. canar. III. p. 136. t. 180. Das Vaterland dieser wundervollen Art, der mächtigsten an Wuchs, der farbenprächtigsten an Blumen, unter den Scrophularien, nicht nur der Canaren, sondern vielleicht des Erdkreises überhaupt, ist die Insel Gran- Canaria. Sie scheint die einzige wahrhaft schöne Vertreterin einerim Ganzen unschönen Gattung zu sein. Ihre Standorte, deren man nicht mehr als drei kennt, sind: Der Wasserfall Caidero de Corunna, am Ostabhange des Centralgebirges, wo man zum Berge Saucillo, einem der höchsten des Eilandes, hinansteigt. — Die tiefe Schlucht des Tenteniguadathales! — Der Barranco de la Virgen (Bourgeau). Sie ward am erstgenannten dieser Orte im Jahre 1829 durch die Herren Webb und Berthelot, in Gesellschaft einer anderen höchst seltenen Pflanze, des Solanum Nava, von nassen Felsen herabhängend, entdeckt. Da sie aber bei dieser Gelegenheit nur in Frucht gesammelt worden war, konnte sie erst benannt werden, nachdem sie mehrere Jahre später in Webb’s Garten zu Milford-house geblüht hatte. Ich habe sie 1856 einige tausend Fuss tiefer, an den Ufern des Baches von Tenteniguada aufgefunden. Durch ihre bis anderthalb Fuss langen, mit einer Fülle in dunklem Feuer glühender Blumen beladenen Thyrsen, sewie durch den Laub- reichthum und das frische Grün ihrer hochaufgeschossenen Triebe, erschien sie als der schönste Schmuck jener feuchten Abhänge, an welchen das Wasser durch die Wurzelgeflechte canarischer Weiden und Dattelpalmen sickert. Nur die von riesigen Stengeln getragenen violetten Sträusse der Pericallis Webbii Schltz. Bip. vermögen daselbst an Schönheit mit ihr zu wett- eifern. Die Temperatur dieses an Pflanzenschätzen reichen Thales ist eine solche, dass sie in den Gärten der Banane und dem Haselstrauch neben einander zu wachsen gestattet, ohne dass jedoch einer dieser beiden aus entgregengesetzten Himmelsstrichen hieher gelangten Fremdlinge seine Früchte zur Reife brächte. 204 Dr. Bolle: Es existiren von . calliantha zwei verschiedene Formen „ welche man, nur auf die Hauptunterschiede sehend, durch folgende Phrasen charak- terisiren kann: &. rubriflora: caule glabrescente, corollis omnino rubris. Dies ist die Pflanze des Caidero de Corunna, der Typus der Webb- Berthelot’schen Species, von welchem die Phytographia canariensis eine sehr gelungene Abbildung gibt. ß- varia: caule hirto, foliis plerumque bijugis, foliolis basi saepe inaequalibus, impari maximo basi interdum lobato, thyrso 4—1'%-pedali» bracteis bracteolisque late linearibus, calyce granulato, corollae tubo inferne inflato flavo, dorso labiisgque laete rubris, staminibus longe exsertis, antheris atro-purpureis, stylo glabro deflexo ‚stamina aequante, labio inferiore paullo longiore, stigmate clavato integro, capsula acuminata glabra. Dies dagegen ist die Pflanze, wie sie in der Schlucht von Tenteni- guada an wärmeren Orten wächst. Die Samen der Letzteren, welche wir allein untersuchen konnten, sind klein, doppelt gestreift, erstens der Länge nach gefurcht, dann zwischen den Längsfurchen der Quere nach sehr fein gebändert, mattschwarz. Der Geruch der $. calliantha, besonders wenn man sie reibt, ist stark und unangenehm. Sie blüht in ihrem Vaterlande vom März bis Juli. b Im botanischen Garten zu Neu-Schöneberg (die Varietät f.) aus Samen erzogen, hat sie sich zu einem derben Sträuchlein, mit mehr als finger- dicken, hellgelbbraunen, unregelmässig dunkler gestreiftem Stamm, entwickelt. Den Winter bringt sie im kalten Hause zu. Eine mehrjährige Cultur hat sie weder des dichten Flaumhaares ihres Stengels beraubt, noch das zweifarbige Colorit ihrer Blumenkronen verändert. VII. S. argwuta Sol. Hort. Kew. II. p. 342. (edit. I.) (Slender upright Figwort.) — Webb Berth. Phytogr. canar. Ill. 2. p. 131. Ie. t. 177. — Benth. in D. C. Prodr. X. p. 305. — Webb Spieil. gorg. p. 166. — A. Schmidt, Beitr. Capverd. p. 239. — Bourg. Pl. canar. exsicc. Nr. 554. — S. peregrina var.? Wydl. Scroph. p. 28. — %. rostrata Hochst. in Schimp. Pl. abyss. Exsice. Un. it. Nr. 1428. Scrophularia arguta, dem Habitus nach der südeuropäischen S. peregrina am nächsten kommend, doch durch kleinere Blüthen und conisch zugespitzte Kapseln leicht zu unterscheiden, ist eine ziemlich unscheinbare, schmutzig dunkelroth blühende Pflanze, von schwächerem Wuchse als ihre übrigen canarischen Gattungsgenossen. Die faserige Wurzel treibt nur einen entweder einfachen oder ästigen, aufrechten Stengel, dessen Höhe selten einen Fuss übersteigt. Es ist diess die einzige jährige Scrophularie des Gebietes und zugleich diejenige, welche allein ihr Genus in dem warmen Gürtel des Littorals vertrict. Hier wählt sie nicht sowohl fruchtbare Orte, als vielmehr Stein- Die Serophularien der canarischen Inseln. 205 geröll und Felstrümmer. Unter den Gewächsen, welche sich auf den von den Vulkanen ausgespieenen Lavaströmen, die man Malpais nennt, und die sehr lange vegetationsleer bleiben, anzusiedeln pflegen, ist sie eines der Ersten. In den numerischen Verhältnissen ihres Auftretens kommt sie so ziemlich mit der analoges Terrain, obwohl in einer ganz andern Region, bewohnenden S. glabrata überein. An vielen Orten, die man für sie passend halten möchte» fehlend, liebt sie es, da wo sie überhaupt vorhanden, in nicht unbedeutender Zahl aufzutreten; nur stehen, der speciellen Bodenbeschaffenheit, sowie dem Wuchse dieser Art gemäss, die Individuen stets isolirter, als bei jener, in dichten Büschen emporschiessenden Staude des Hochlandes. Auf den östlichen Inseln von mehr libyschem Typus, welche in ihrer Gesammtheit der warmen Zone angehören, hat S. arguta die grösste Ver- breitung gefunden. Wir geben von ihr folgende Standorte: Lanzarote (Lemann, Hartung). Arecife, Famara (Webb Berth.!). Fuertaventura bei la Oliva! Sehr häufig in den kleinen Schluchten, die das nach Norden zu steil abfallende Gebirge von Handia in der Um- gegend Cofeito’s bildet! Gran-Canaria (Despreaux). Isleta (Webb. Berth.!). Teneriffa (Broussonet). Auf der Lava von Garachico (Bourgeanu). Guimar! In den Strassen des Puerto de la Orotaya, zwischen den Pilaster- steinen (Webb, Berth.). St. Ursula, an Wegrändern und steinigen Abhängen! Palma, bei Fuen-Caliente, zwischen Bimssteinen und vulkanischen 'Schlacken (Webb, Berth.) Ferro, bei Villa Valverde (Bourgeau). Blüht von Januar an bis April; im Sommer stehen die Stöcke verdorrt im Sonnenbrande da. Diese Pflanze ist von Masson auf den Canaren entdeckt und von dort überhaupt zuerst bekannt geworden. Als besondere Eigenthümlichkeit hat Herr Durieu de Maisonneuve zu Bordeaux an ihr Folgendes, welches wir mit seinen eigenen Worten “ wiedergeben „ nachgewiesen. „S. arguta ist eine einjährige Pflanze, die ich aus von Herrn Kralik gesammelten tunesischen Samen cultivire; dies hat mir erlaubt, zu con- statiren, dass sie, ich glaube beständig, unterirdische Zweige und Blüthen treibt. In einer ziemlich vorgeschrittenen Epoche ihres Daseins, gegen Ende der Blüthezeit, entwickeln sich unten am Stengel hie und da achselständige» blüthentragende Zweige. Diese Zweige, welche aus dem untersten Blattpaare entspringen, wachsen, dicht an den Stengel angedrückt, nach unten erreichen so den Boden und dringen mehr oder weniger in ihn ein. Die Zweige, welche dem etwas höher stehenden Paar Blättern ihren Ursprung verdanken, wenden sich ebenfalls abwärts, doch erreichen sie nicht immer den Boden; wenn sie es aber thun, so dringen sie nicht tief hinein. Die Zweige endlich, welche über den Letzteren, oder noch etwas höher wachsen, Bd. X]. Abhandl. 27 206 Dr. Bolle: zeigen eine sichtbare Wendung nach aussen und abwärts. Alle diese tragen fruchtbare Blüthen. Die der untersten Zweige sind apetal, wenn sie voll- kommen unterirdisch sind; diejenigen, welche den Boden nur berühren, besitzen eine Corolle mit vier fast gleichen Zipfeln, der einer Veronica Ähnlich. Höher aufwärts wird die Unregelmässigkeit ausgesprochener und geht bald in jene irregulär zweilippige Form über, welche die Gattung Serophulari« charakterisirt.“ Obwohl mir diese Eigenthümlichkeit an der wildwachsenden Pflanze entgangen ist, so zweifle ich dennoch, so wenig als Herr Durieu, an ihrer Beständigkeit; vielmehr hege ich die Ueberzeugung, es wende sie die für- sorgliche Natur selber als ein Mittel an, um der alljährlich absterbenden Art auf den verglasten Schlacken oder auf dem sonnedurchglühten Fels- boden, den sie vorzieht, eine gesichertere Fortpflanzung zu verschaffen, indem sie dies Gewächs, mit den Zweigen gleichsam fühlfädenartig umher- tastend, die ein wenig Humus enthaltenden Grübchen und Spalten, denen es seine Samen anvertrauen kann, entdecken lehrt. Scrophularia arguta ist, seit Masson’s Zeiten, in den europäischen Gärten, wo sie, als ein Sommergewächs, leicht zur Blüthe kommt, cultivirt worden. So habe ich sie, aus von mir mitgebrachtem Samen, im Instituts- garten zu Neu-Schöneberg bei Berlin, unter der Pflege meines Freundes, des Herrn Emil Bouch£, im freien Lande sich üppig und vollständig entwickeln sehen. Ihr sehr bescheidenes Aeussere wird ihr indess kaum jemals einen bleibenden Platz als Gartenpflanze sichern. Man könnte dies Kraut, nach seinem canarischen Vorkommen, als streng an vulkanisches Eruptionsgestein gebunden ansehen. Seine in neuerer Zeit bekannt gewordene geographische Verbreitungssphäre belehrt uns indess eines Besseren ; sie zeigt uns dasselbe als mehr oder minder der Grenz- vegetation der Sahara angehörig, den steinigen Saum des unermesslichen Sand- meeres, allerdings oftin grösserem Abstande, umgürtend. Lange hatte es für aus- schliesslich canarisch gegolten. Ob Madeira, welches der Hortus Kewensis und L. v. Buch’s Catalog, Ersterer auf Masson’s Autorität hin, ebenfalls als Heimat der S. arguta angeben, dies wirklich sei, muss, indem spätere Angaben darüber mangeln, dahingestellt bleiben. Wohl aber bewohnt sie einige Inseln des grünen Vorgebirges und reicht von diesem fernen Westen einerseits bis Mascate in Ostarabien, woselbst Aucher Eloy sie im Bett der Bergströme auffand, andererseits bis Abyssinien; denn die von Schimper 1840 im Thal des Tacazze gesammelten, mit dem Hochstetter’schen Namen S. rostrata bezeichneten Exemplare, sind mit unserer Pflanze durchaus identisch. Ferner ist dieselbe von Kralik (1854) bei Gabes an der Küste von Tunis (in alluviis amnis OQued-Gabes) entdeckt worden; während Bourgeau, indem er sie bei Almeria im südlichsten Spanien am Fuss der Sierra de Gador beobachtete, sie zugleich als Bürgerin der europäischen Flora con- statirte, und ihre mitternächtliche Grenzlinie um ein Bedeutendes vorschob. Die Seroplularien der canarischen Inseln 207 Auf den Inseln des grünen Vorgebirges ist sie die einzige, einheimische Serophularie. Dort erreicht sie auch ihre grösste verticale Erhebung, auf dem Gipfel des Monte Gurdo von S. Nicolao, bei 5000° Höhe. In den Thälern des nördlichen St. Antao’s, namentlich im oberen Theil der Ribeira de Paul, wurde sie von mir in geringerer Meereshöhe, bisweilen kaum 1000° hoch, an steinigen Orten und in Mauerspalten (im November schön blühend), an- getroffen, ist also bis jetzt von zwei Eilanden der genannten Gruppe bekannt geworden. Es fällt auf, dass sie auf capverdischem Boden, der an Wüsten- lokalitäten so reich, fruchtbarere Orte vorzieht. „In graminosis ad fossasque insulae S. Antonii* sagt der Florist Dr. Anton Schmidt, von ihren Stationen daselbst redend. Die von Letzterem erwähnte ganz glatte Form ist mir nicht aufgestossen. Meine Exemplare von jenen Inseln stimmen mit cana- rischen im Allgemeinen überein. Die von $. Nicolao, welche ich im Oktober in beginnender Blüthe antraf, hatten, bei schwächerem Wuchs, einen nur leicht pubescirenden Stengel und meist achselständige Blüthen; die von St. Antao einen sehr kräftigen, flockig - filzigen Stengel und eine in einen endständigen, schwachbeblätterten, dichten Thyrsus zusammengedrängte » Inflorescenz. Auch S. aquatica L. soll nach Bentham’s im Prodromus nieder-. gelegtem Zeugnisse, wie auf den Azoren, so auch auf den Canaren gefunden worden sein. Da ich indess weder von dem speciellen Standorte derselben auf dem Archipel der sieben Inseln Kunde habe, noch erfahren konnte, wer der Botaniker sei, der sie gesammelt, so wage ich es vor der Hand nicht, sie definitiv für canarisch zu erklären. Indem wir noch einmal einen Rückblick auf den Gegenstand unserer Betrachtung werfen, sehen wir die Canaren im Besitz von mindestens acht Serophularien, sämmtlich Don’s Section Scorodonia angehörig, und mit alleiniger Ausnahme der S. arguta, mehrjährige Gewächse. Die Hauptmasse der Arten (nämlich sechs) tritt uns innerhalb des vorzüglich der Vegetation immergrüner Waldungen anheimgegebenen mittleren Berggebietes, zwischen 2000 und 5000’ Höhe entgegen, ohne dass sie jedoch durch Reichthum an Individuen, wenn wir die auf ein paar wenig umfangreiche Orte beschränkte S. calliantha ausnehmen, irgend welchen Einfluss auf die Physiognomie der Landschaft ausüben. Vielmehr wachsen alle diese Species vereinzelt und wie verloren in den weitläufigen Lorbeerforsten, an Quellen oder hie und da in den höher gelegenen Strichen der Barıancos. Unter ihnen sind aber wenig- stens vier den Canaren eigenthümlich ; eine ist diesem Archipel wahrschein- lich nur mit Madeira, eine zweite ihm zugleich mit Letzterem- und dem westlichen Europa gemeinsam. Höher und tiefer als die Waldregion kommt Je eine Scrophularie vor: im Hochgebirg am Teyde die $. glabrata, unter der heissen Sonne des Küstenlandes die $. arguta; Erstere der durchaus eigenthümlichen Beschaffenheit ihrer Standorte gemäss, streng endemisch. 27% 208 Dr. Bolle: Die Serophularien der canarischen Inseln. Letztere auch ausserhalb der Inselgruppe über weite Länderstrecken ver- breitet, hier der Westgrenze ihres Gebietes nahe. Das Vorhandensein einer neunten Art, der S. aquatica L. Mitteleuropas, bedarf der Bestätigung. Zum Schluss geben wir noch eine Aufzählung der Scrophularien des den Canaren nachbarlichen und, hinsichtlich seiner Flora, nah verwandten Madeira. Drei davon haben den Schöpfungsheerd dieses Eilandes nicht über- schritten. Eine besitzt es mit den Fortunaten und mit Westeuropa gemein- schaftlich. Zwei andere endlich sind hinsichtlich ihres Vorkommens daselbst nicht über jeden Zweifel erhaben. 1. $. racemosa Lowe. Eine in allen ihren Theilen kolossale, eine grosse Höhe erreichende Pflanze mit über fingerdicken Stengeln. Längs den Bächen und an feuchten Felswänden, nach Schacht gemein in den Ribeiras. — Am Ursprung der Wasserleitung von Camacho (Webb in herb. suo). 2. 5. longifolia Benth. In den Ribeiras, z. B. bei S. Vicente (Schacht). Ausgezeichnet durch bis sechs Zoll lange Blätter, die meist am Grunde zerschlitzt sind. e 3. S. hirta Lowe. An dunkelschattigen nassen Orten, sehr selten. Bei los Socorridos. 4. S, Scorodonia L. Sehr häufig an den Wasserleitungen (Levadas) von S. Antonio da Serra. — Ribeira de Joao Gomez (Webb in herb. suo). 5. 8. Langeana Ble. Nur von Lemann gesehen. 6. S. arguta Hort. Kew. Nur von Masson und L. v. Buch gesehen. Dipterologische Beiträge. - Von Dr. Med. Johann Egger. Fortsetzung der Beschreibungen neuer Dipteren. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. April 1861. Nemorea speciosa n. sp. Jg 2. Nigra, nitida, antennis elongatis nigris, articulo secundo apice, tertio basi ferugineo, genis piliferis, palpis flavis, thorace concolore, scutello fusco-flavo, abdominis segrmentis secundo et tertio pellucentibus flavis, densissime cinereo polinosis, pedibus nigris, tibiis posticis externe dense ciliatis, alis hyalins, basi margineque anteriori cinereo tinctis. Long. corp. 4 Patr. Austria-Alpes. Untergesicht und Stirne bräunlich grau, letztere vom Scheitel bis zu den Fühlern mit einer breiten schwarzen Strieme, Borsten etwas auf die Wangen übertretend, Wangen schmal, zart beborstet; Fühler schwarz, das zweite Glied an der Spitze, das dritte an der Basis sehr schmal röthlich und fast dreimal so lang als das zweite; Taster gelb; die ziemlich dichte Behaarung am Hinterkopfe bräunlich grau, Rückenschild glänzend schwarz Schultern und Brustseiten bräunlich bestaubt, weisslich schillernd ; Schildehen braungelb. Hinterleib: der erste Ring schwarz, die Hinterecken,, sowie der zweite und dritte Ring durchscheinend gelb, dicht mit silberweisslicher Bestäubung bedeckt, beide in der Mitte und der dritte Ring auch am Hinter- rande etwas dunkler, mit einer schmalen schwarzen Rückenlinie, der vierte Ring oben schwarz, weiss schillernd, an den Seiten und unten, wie der ganze Bauch röthlich gelb; auch am Bauche ist der erste Ring bis auf die Hinterecken schwarz; über die Mitte des Bauches läuft eine schwarze Linie; auf der Mitte der mittlern Ringe keine Makrocheten; Beine schwarz, dicht und lang schwarz behaart und beborstet, die hintern Schienen an ihrer Aussenseite mit gleich langen Haaren dicht bewimpert; Flügel glashelle, an der Wurzel und dem Vorderrande grau getrübt. 210 Dr. Egger: Bei den Weibchen ist die Stirne nur wenig breiter, das zweite Fühler- glied länger, die rothgelbe Färbung seiner Spitze sowie der Basis des dritten Gliedes etwas ausgebreiteter, und der vierte Hinterleibsring am hinteren Rande rothgesäumt, sonst gleicht es vollständig dem Männchen. Das in meiner Sammlung befindliche Q wurde von Herrn Brauer auf dem Wiener Schneeberge gefangen. Dr. Schiner besitzt das Weibchen. Diese Art ist so ausgezeichnet, dass ich nicht glaube, dass Jemand Gefahr lauft, sie mit einer andern zu verwechseln. Vemorea nigrithoras n. sp. 3 2. Nigra, nitida, antennis nigris, palpis flavis basi fuscis, genis piliferis, thorace subvittato, scutello fusco- flavo, abdomine lateribus ferugineo, fasciis albomicantibus, ano rufescenti, pedibus nigris, tibiis posticis externe dense ciliatis, alis subhyalinis basi fuseis. Long. corp. 4‘ Patr. Austria. Untergesicht und Stirne grau, letztere mit 'einer ziemlich breiten schwarzen Strieme ,„ Borsten etwas auf die Wangen herabtretend, Wangen zaıt beborstet; Fühler schwarz „ fast so lang als das Untergesicht, Taster vorne gelb, hinten braun, stark behaart, die Behaarung des Hinterkopfes grau; Rückenschild glänzend schwarz, undeutlich gestriemt, die Schultern und die Brustseiten weisslich bereift; Schildchen braungelb. Hinterleib: der erste Ring ganz schwarz, der zweite und dritte an den Seiten durchscheinend rothgelb, in der Mitte und gegen den Hinterrand etwas dunkler, mit breiten silberschimmernden Schillerbinden am Vorderrande, Rückenlinie und Ein- schnitte sehwarz ; der vierte Ring am Vorderrande bräunlich, weiss bestaubt, After roth, Bauch schwarz, an den Seiten des zweiten und dritten Ringes ziehen sich die rothgelben Flecke hinein; auf der Mitte der mittlern Ringe stehen Makrocheten, ausserdem ist der ganze Hinterleib, besonders der After und Bauch mit langen, fast zottigen schwarzen Haaren besetzt. Beine schwarz, mit vielen langen schwarzen und mitunter borstenartigen Haaren dicht besetzt; die Hinterschienen an der Aussenseite dicht und gleichlang gewimpert. Flügel fast glashell, an der Wurzel braun. Das Weibchen gleicht ganz dem Männchen. Von den ihr ähnlichen Arten mit rothem After unterscheidet sie sich augenfällig durch den fast ungestriemten Rückenschild, ausserdem fehlen bei Nem. quadripustulata Fab. die Makrocheten auf der Mitte der mittlern Ringe, und Nem. zanthogastra hat auf diesen gar keine Makrocheten. Dipterologische Beitrüge 211 Hachina nigricans n. sp. Jg @. Nigra nitida, antennis nigris, palpis flayis, thorace einereo pollinoso quadrivittato , scutello nigro, abdomine fasciis albicantibus, pedibus nigris, alis hyaliais. Long. corp. 3°“ Patr. Austria. Untergesicht und Stirne silberweiss, letztere mit einer breiten schwarzen Strieme, Borsten auf die Wangen übertretend; Fühler schwarz, Taster gelb. Rückenschild glänzend schwarz, vorne und an den Schultern leicht gıau- weiss bestäubt, durch welche Bestäubung vorne vier glänzend schwarze triemen sichtbar werden; Schildchen schwarz. Hinterleib glänzend schwaız, der zweite, dritte und vierte Ring grau bestäubt, welche Bestäubung durch eine schwarze Rückenlinie und die glänzend schwarzen Hinterränder der Ringe getheilt, wie breite unterkrochene Binden sich ausnimmt. Makrocheten stehen auf der Mitte und am Rande der mittlern Ringe; Bauch schwarz; “Beine schwarz; Flügel glashell. Das Weibchen hat eine etwas breitere Stirne, sonst gleicht es in Allen dem Männchen. Zur Unterscheidung von ähnlichen Arten ist zu bemerken: Tach. vidua Mg. hat ein rothes Schildchen. Tach. erucarum Mg. hat auf der Mitte der mittlern Ringe keine Makrocheten. Bei Tach. rustica Mg. der sie wohl am nächsten steht, gehen die Stirnborsten fast bis zum Mund- rande herab, während sie bei Zach. nigricans kaum bis zur Mitte reichen, Tach. rustica ist an den Seiten des Hinterleibes oft roth; überdiess ist sie viel grösser als Tach. nigricans. Tachina demolica n.s. Jg 2. Cineres, antennarum articulis basa- libus flavis, tertio fusco, palpis flavis, thorace quadrivittato, scutello et pleuris dense einereo pollinosis, abdomine maris lateribus flavo pellucido, in femina concolore, in utroque sexu fasciis cinerascentibus, pedibus nigris; alıs hyalinis, basi flavidis. Long. corp. 5“‘ Patr. Austria. Untergesicht und die breite in der Mitte etwas verengte Stirne weiss, letztere auf der Mitte mit einer breiten braunen Strieme; Borsten auf die Wangen übertretend; Fühler: die zwei ersten Glieder rothgelb, das dritte braun, grau bestäubt; Taster gelb; die Behaarung des Hinterkopfes kurz, schwarz, Rückenschild, Schildehen und Brustseiten dicht grau bestäubt, auf den ersteren vier schwarze zarte Striemen, von denen die mittlern hinten verkürzt sind. Hinterleib im Grunde braun, an den Seiten der ersten Ringe durchscheinend rothgelb, aber dicht mit grauer Bestäubung bedeckt, so dass die durchscheinend rothgelben Seitenflecke nur leicht gelblich erscheinen; auf den Rücken der mittlern Ringe je zwei dunklere Stellen. Beine schwarz. Flügel glashell, an der Wurzel gelblich; die vierte Längsader ist bogen- förmig. gekrümmt. 122 Dr. Egger: Das Weibchen hat eine sehr breite in der Mitte nicht verengte Stirne, die zwei ersten Fühlerglieder etwas länger und heller rothgelb; der durchaus gleichmässig mit dichter grauer Bestäubung bedeckte Hinterleib hat an den Seiten nichts rothgelbes , und auf dem Rücken der Ringe keine dunklern Wische. Diese Art neigt nach dem äussern Ansehen und mit einigen Merk- malen zur Gattung Demoticus Macg. hin, den Hauptmerkmalen nach muss sie aber doch bei Tachina bleiben. Tachina polucheta n. sp. JQ. Nigra nitida, fronte multi setoso, mascrochetis duplici serie aut inordinatim in genas descendentibus, an- tennis palpisque nigris, thorace albido pollinoso, quadrivittato, scutello nigro apice flavo, abdomine fasciis albomicantibus, pedibus nigris, alis hyalinis basi fuscis. Long, corp. 4° Patr. Austria. Untergesicht und Stirne grau, die letztere mit einer breiten schwarzen Strieme, die Borsten in einer Doppelreihe oder ungeordnet auf die Wangen übertretend ; Fühler und Taster schwarz. Rückenschild glänzend schwarz, leicht grau bestäubt, in der Bestäubung vorne die Anfänge von vier Striemen sichtbar; Brustseiten ebenfalls grau bestäubt; Schildchen schwarz, leicht grau bestäubt, am Hinterrande roth. Hinterleib: der erste Ring glänzend schwarz, die übrigen breit bindenartig weissgrau bestäubt, die Hinterränder glänzend schwarz; Makrocheten auch auf der Mitte der mittlern Ringe; Bauch schwarz; Beine schwarz; Flügel glashelle, an der Wurzel bräunlich ; Schüppchen gross, weiss. Das Weibchen hat auf der etwas breiteren Stirne noch mehr Borsten als das Männchen, dem es sonst in allem andern gleicht. Tach. Doris Mg., mit der sie etwa verwechselt werden könnte, hat keine Makrocheten auf der Mitte der mittlern Ringe, von allen übrigen Tachinen mit schwarzen Tastern unterscheidet sich Tach. polycheta durch das am Rande rothe Schildchen, Masicera prozxima n. sp. J Q. Cinereas, antennis nigris palpis flavis, thorace quadrivittato, seutello abdomineque concoloribus, segmentis mediis absque macrochetis, pedibus nigris, alis hyaliniıs. Long. corp. 3“, Patr. Austria. Untergesicht und Stirne dunkelgrau, letztere mit einer schwarzen Strieme, Borsten auf die Wangen reichend; Fühler schwarz; Taster gelb. Rückenschild, Schildchen und Hinterleib einfärbig grau, der erstere mit vier schwarzen Striemen, der letztere ohne Makrocheten auf der Mitte der mittlern Ringe. Beine schwarz; Flügel glashelle. Dipterologische Beiträge. 213 Masicera egens n. sp. JQ. Cinerea, antennis palpisque nigris, thorace quadrivittato, macrochetis in dorso et margine segmentorum mediorum, pedibus nigris, alis hyalinis. Long. corp. 3“ Patr. Austria. Untergesicht und Stirne grau, letztere mit’ einer schwarzen Strieme Borsten etwas auf die Wangen herabtretend; Fühler und Taster schwarz Rückenschild, Brustseiten, Schildchen und Hinterleib einfärbig grau, der erstere mit vier zarten Längsstriemen, von denen die äussern an der Quer- naht breit unterbrochen „ fast nur vier Fleckchen darstellen; der Hinterleib mit Makrocheten auch auf der Mitte der mittlern Ringe. Beine schwarz, Flügel glashell. Das Weibchen gleicht ausser der breitern Stirne vollkommen dem Mäunchen. Mas. proxima m., mit der sie verwechselt werden könnte, hat keine Makrocheten auf der Mitte der mittlern Ringe, Mas. rutila Mg. hat rothe Schienen. G“aedia distineta n. sp. Jg’ Q. Cinereo-flaya, antennarum articuli; basalibus flavis, tertio fusco-nigro, genis parce et interrupte pilosulis palpis flavis, thorace cinereo quadriyittato, scutello flavo, abdomine flavo vitta media lata, nigra, pedibus nigris, tibiis fusco-rufis, alis hyalinis Long. corp. 4°/a'‘. Patr. Austria. Untergesicht und Stirne silberweiss, letztere mit einer nach hinten schmäler werdenden schwarzen, grau bestäubten Strieme; Borsten tief auf die Wangen herabtretend, ein Stück unterbrochen, dann wieder da- selbst fortgesetzt; Fühler: Die ersten zwei Glieder rothgelb, das dritte schwarz; Taster gelb. Rückenschild grau bestäubt, mit vier schwarzen Striemen, deren mittlere hinten verkürzt sind; Schildchen rothgelb; Hinter- leib rothgelb mit einer sehr breiten schwarzen Rückenstrieme, die nicht ganz zum After reicht, und durchaus mit einer leichten silbergrauen Bestäubung bedeckt ist; Beine schwarz, die Schienen, besonders die hintere, braunroth. Flügel glashell. Das Weibchen gleicht ganz dem Männchen. Von Gaedia connexa Mg. unterscheidet sie sich: durch die viel schwächere und sparsamere Beborstung auf den Wangen, durch das längere dritte Fühlerglied und den viel ausgebreiteter rothgelben Hinterleib. Baumhawueria grandis n.sp. J 2. Cinereo-nigra, antennarum articulis basalibus fuseis, tertio nigro, genis nudis palpis, flavis, thorace einereo quadrivittato, scutello fusco flayo, abdomine nigro, lateribus in J Bd. SI. Abhandl. 28 214 Dr. Egger: macula pellucida fava, fasciis albo-micantibus, pedibus nigris, alis hyalinis, basi margineque antico einereis. Long. corp. 6’. Patr. Silesia. Untergesicht und Stirne grau, an den ganz nackten Wangen röthlich, sonst schwarz schillernd, die Stirnstrieme breit schwarz, etwas grau bestäubt> Fühler: die ersten zwei Glieder dunkelbraunroth, das dritte schwarz, grau bestäubt; Taster gelb; die Behaarung am Hinterkopfe grau. Rückenschild grau bestäubt, mit vier schwarzen, ziemlich breiten, nirgends verkürzten Striemen ; Schildehen braungelb. Hinterleib schwarz, an den Seiten des zweiten Ringes mit einem durchscheinend rothgelben Fleck, alle Ringe bis zu ihrer Mitte bindenartig grau bestäubt; Bauch und Beine schwarz; Flügel glasartig, an der Wurzel und am Vorderrande grau getrübt. Bei den Weibchen ist die durchscheinend gelbe Stelle an den Seiten des zweiten Ringes weniger deutlich. Ausser ihrer Grösse unterscheidet sie sich von Baumh. goniaeformis Mg. durch die nackten Wangen, und von vertöginosa Fall. und gracilis m. durch den Mangel der Makrocheten auf der Mitte der mittlern Ringe. Bamnhaueria gracelis n. sp. Jg 2. Nigra nitida, antennis nigris, palpis flavis, scutello nigro, abdominis fasciis albis, macrochetis in disco segmentorum mediorum, pedibus nigris, alis hyalinis, basi cinereis. Long. corp. 3°. Patria Austria. Untergesicht glänzend weiss, Stirne weiss, schwarz schillernd, gegen den Scheitel wirklich schwarz werdend, mit einer breiten braunen Strieme; Fühler schwarz; Taster gelb; Rückenschild, Brustseiten, Schildehen und Hinterleib glänzend schwarz, der erstere leicht grau bestäubt, mit vier undeutlichen Striemen, Brustseiten und Schildchen ebenfalls leicht grau bestäubt; der zweite, dritte und vierte Hinterleibsring mit einer schmalen durchgehenden, glänzend weissen Binde am Vorderrande, Makrocheten auf der Mitte der mittlern Ringe; Bauch und Beine schwarz; Flügel glashelle, an der Wurzel und am Vorderrande etwas graulich. Von Baumh. vertiginosa Fall. durch das ganz schwarze Schildchen sogleich zu unterscheiden. Bei dieser Art ist, wie bei Daumh. vertiginosa Fall, die erste Hinter- randszelle manchmal etwas geöffnet. Sie findet sich im Sommer häufig auf Juniperus communis L. Frontina niygrieans n. sp. Jg Q. Nigra nitida, antennis palpisque nigris, abdomine maculis albo micantibus, macrochetis in disco segmen- torum mediorum, pedibus nigris, alis hyalinis. Long. corp. 6‘, Patria Austria. ‘ Dipterologische Beiträge. 215 Untergesicht und Stirne weiss, die letztere schwarz schillernd, mit einer schmalen schwarzen Strieme ; Fühler und Taster schwarz. Rückenschild, Schildehen ünd Hinterleib glänzend schwarz, der erstere leicht grau bestäubt mit undeutlichen Striemen , letzterer mit weissen Schillerflecken, und bei dem Männchen mit einer durchscheinenden rothgelben Stelle an den Seiten des zweiten Ringes; Bauch schwarz; Makrocheten auf der Mitte der mittlern Ringe; Beine schwarz, Flügel glashelle, an der Wurzel bräunlich, Unterscheidet sich durch ihre schwarze Farbe von allen übrigen Frontina- Arten. Ich habe diese Art früher zu .Degeeria gestellt, sie steht aber besser bei Frontina. Bedtenbacheria‘”) insignis n. sp. ZQR. Coeruleo nigra, anten- narum artieulis basalibus et tertio basi flavis, thorace quadrivittato, callis humeralibus flayis, abdomine maculis albo-micantibus, pedibus flavis, tarsis fuscis, alis hyalinis basi flavido-fuscis. Long. corp. 5‘. Patria Austria. Untergesicht und Stirne bräunlich weiss, das erstere röthlich, die letztere schwarz schillernd; Fühler: die zwei ersten Glieder und die Basis des dritten rothgelb, die Spitze des letztern schwarz; Taster gelb; Rücken- schild blauschwarz, leicht grau bereift, mit den Anfängen von vier Striemen, deren äussere breit und sehr undeutlich, die innern sehr schmal sind; von rückwärts gesehen erscheinen in der Mitte drei Striemen; Schulterbeulen gelb; Schildchen und Brustseiten blauschwarz, leicht grau bereift ; Hinterleib blauschwarz fleckenschillernd grau bereift; Beine: Schenkel und Schienen gelb, Tarsen braun ; Flügel glashelle, an der Basis braungelb. Das © gleicht bis auf die Geschlechts-Unterschiede vollkommen dem g. Bedtenbacheria phaniaeformis n. sp. Z Q. Antennis nigris, palpis fuscis, thorace scutelloque nigris nitidis, abdomine flavo pellucido vitta medio angustata nigra, pedibus nigris, alis hyalinis, basi flavis. Long. corp. 4“ Patr. Austria. Untergesicht und Stirne weiss, letztere schwarz schillernd und gegen den Scheitel wirklich schwarz. werdend ; Fühler schwarz, Taster braun ; Behaarung am Hinterkopf weiss. Rückenschild, Schildchen und Brustseiten glänzend schwarz, sehr leicht grau bestäubt, und der erstere vorne mit Anfängen von Striemen. Hinterleib durchscheinend glänzend rothgelb, mit einer schwarzen Rückenstrieme,„ die an der Basis breit ist, sich über den Rücken zu einer Linie verschmälert, und am After sich wieder so erweitert, ” *) Redtenbacheria n. g. Schiner in der Wiener entomologischen Monatschrift. 1861. 28,5 216 Dr. Egger: Dipterologische Beiträge. dass sie denselben ganz einnimmt; Beine schwarz; Flügel glashelle, an der Wurzel schön gelb. Das Weibchen gleicht bis auf die Geschlechts-Unterschiede vollkommen dem Männchen. Apodacra pulchran. sp. Jg 2. Nigra, nitida, antennarum articulis basalibus flavis, tertio fusco, palpis flavis, abdomine fasciis tribus niveis, pedibus nigris, alis hyalinis. Long. corp. 2%. Patria Austria. Untergesicht und Stirne schneeweiss glänzend, die letztere mit einer ziemlich breiten lichtgelben Strieme; Fühler: die ersten zwei Glieder gelb, das dritte braun; Taster gelb. Rückenschild, Schildchen und Brustseiten schwarz, grau bestaubt, der erste ungestriemt. Hinterleib glänzend schwarz mit drei breiten scharf begränzten schneeweissen Binden; Beine schwarz, Flügel glashelle, an der Wurzel ganz wenig gelb. Schüppchen schneeweiss. (Fortsetzung folgt.) ee — —— Eine neue Batrachier-Gattung aus Neu-Seeland. Von Dr. L. 3. Fitzinger. Mit einer Tafel. (Tab. VI.) Vorgelegt in der Sitzung am 3. April 1861. Unter der Ausbeute, welche die österreichischen Naturforscher auf ihrer Weltumseglung mit der Fregatte Novara an zoologischen Gegenständen gemacht haben, befindet sich auch ein von Herrn Dr. v. Hochstetter in zwei Exem- plaren mitgebrachter Batrachier aus Neu-Seeland, der bis jetzt noch nicht beschrieben ist und eine besondere selbstständige Gattung in der Unterordnung der Wasser- oder eigentlichen Frösche (Fydronectae) bildet. ich war Anfangs im Zweifel, ob diese Gattung zur Familie der Schwimm- frösche (Ranae) oder zu jener der Wühlfrösche (Telmatobii) zu ziehen sei, bis ich mich durch eine genaue Untersuchung der Rachenböhle überzeugte, dass sie der letzteren beigezählt werden müsse, indem auch ihr das Trommel- fell zu fehlen scheint. Sie ist zunächst mit der von Wiegmann aufgestellten Gattung Tel- matobius verwandt, von welcher bis in die neueste Zeit nur eine einzige Art, nämlich Telmatobius peruvianus Wiegm. bekannt war, zu der aber aller Wahrscheinlichkeit nach Dumeril’s und Bibron’s Cyeloramphus marmoraftus zu gehören scheint. Die wesentlichsten Merkmale wodurch sich dieser neuseeländische Frosch von der Gattung Telmatobius unterscheidet, sind die plattenförmig aus- gebreiteten Querfortsätze des.Kreuzbeines und die kurzen, nur die Zehen- wurzel verbindenden Schwimmhäute an den Hinterfüssen, während bei Telmatobius die Kreuzbeinfortsätze nicht ausgebreitet und die Schwimmhäute an den Zehen der Hinterfüsse weit mehr entwickelt sind, da sie bis an die zweite Hälfte derselben reichen. Der Name, womit ich diese neue Batrachier-Art, deren Beschreibung ich hier folgen lasse, bezeichnet habe, ist Zeiopelma Hochstetteri. 218 Dr. Fitzinger: Gattung Leiopelma. *) Character generis: Apophyses transversae ossis sacri dilatatae. Parotides nullae. Tarsi callis et artieuli digitorum in hypodactylo tuber- culis destituti. Palmae fissae, plantae subpalmatae. Vesicae soni- genae in maribus nullae? Lingua postice libera, ovalis integra. EL. Mochstelteri., **) L. nigro-cinerea infra albido maculata, femoribus subtusalbo punc- tatis, supra cum tibiis pedibusque obsolete nigro fasciatis, macula albida in utroque latere soleae palmarum, nec non sub digito interno plantarum. Der Scheitel und das Hinterhaupt sind flach. Die Schnauze ist kurz und breit, nach vorne zu etwas verschmälert, der Schnauzenrücken schief nach seit- und vorwärts abfallend, die Schnauzenkante undeutlich stumpf gerundet und in der Nasenlöchergegend aufgetrieben. Die Nasenlöcher liegen genau in der Mitte zwischen den Augen und dem Schnauzenende. Die inneren Oeffnungen der Nasenhöhlen sind weit auseinanderstehend, rund und ziemlich klein. Die mässig grossen Augen sind stark hervorstehend und mit voll- kommenen Augenlidern ‚versehen. Die Pupille ist rund. Das Trommelfell, die Paukenhöhlen und eustachischen Röhren scheinen gänzlich zu fehlen, da die ausserordentlich kleinen Oeffnungen in der Rachenhöhle, durch welche die letzteren angedeutet sind, nicht durchzugehen scheinen. Die Zunge ist dick, länglichrund, ganzrandig und hinten frei. Der Oberkiefer und die Pilugschar sind gezähnt. Die sehr kleinen Pflugscharzähne bilden zwischen den inneren Nasenhöhlenöffnungen und in einiger Entfernung von ihrem Innenrande, eine vollkommen gerade, ziemlich breite Querleiste, welche bis hinter dieselben zurückreicht, vorne sowohl als hinten’ in der Mitte eine sanfte concave Einbuchtung zeigt und daher an diesen Stellen etwas schmäler als an den beiden Seiten erscheint. Ohrendrüsen fehlen und wahrscheinlich sind bei den Männchen auch keine Schallblasen vorhanden. ***) Der Leib ist kurz und ziemlich dick. Die Querfortsätze des Kreuz- beines sind plattenförmig ausgebreitet. Die Beine sind mässig lang, die Vorderfüsse vierzehig, die Hinterfüsse fünfzehig, die Zehen verhältnissmässig ziemlich kurz, einfach und stumpf zugespitzt. An den Vorderfüssen ist die Innenzehe die kürzeste , die zweite etwas länger, die dritte die längste und die vierte von gleicher Länge mit der zweiten. Sämmtliche Zehen sind an *) Aerög glatt und rein Sohle. **) Zu Ehren des Entdeckers so benannt. »==) An den beiden Exemplaren, welche ich für Männchen halte, obgleich ich dieselben in Bezug auf das Geschlecht nicht näher untersuchen konnte, war ich nicht im Stande in der Rachenhöhle eine Oeflnung aufzufinden, welche das Vorhandensein dieses Organes ausser Zweife] setzen würde. Eine neue Batrachier-Gatlung aus Nen-Sceland. 249 den Vorlerfüssen frei. An den Hinterfüssen ist die Innenzehe am kürzesten, die zweite etwas länger, die dritte länger als die zweite, die vierte am längsten und die fünfte etwas kürzer als die dritte, Sie werden durchgehends an der Wurzel durch eine kurze Schwimmhaut mit einander verbunden. An den Vorderfüssen sowohl als an den Hinterfüssen sind die Zehen auf der Unterseite flach und ohne höckerartige Vorsprünge an den einzelnen Zehen- gliedern. Unterhalb der Innenzehe befindet sich an den Vorderfüssen eine flache Schwiele, dagegen ist an den Hinterfüssen durchaus keine Schwiele an der Zehenwurzel vorhanden, daher die Fusssohle vollkommen glatt erscheint. Die Haut ist am Kopfe, dem Rücken und auf der Oberseite der Schenkel und der Schienbeine durch viele punktförmige Eindrücke fein gekörnt, doch ziemlich glatt und rur hie und da mit einigen sehr kleinen Wärzchen besetzt; auf der Kehle, der Brust, dem Bauche und der Unter- seite der Schenkel und der Schienbeine aber vollkommen glatt. Vom hinteren Augenwinkel verläuft eine wulstige Drüsenfalte längs der Seiten des Leibes bis an die Hinterschenkel und eine zweite „ aber nur sehr kurze Drüsenfalte zieht sich in einem sanften Bogen schräg nach abwärts gegen den Oberarm. Zahlreiche, ziemlich dicht stehende kleine Drüsen befinden sich hinter den Augen in der Ohrengegend und am Mundwinkel und einige Reihen ähnlicher, jedoch minder dicht stehender Warzen erstrecken sich unterhalb her Drüsen- falte längs der Leibesseiten bis in die Weichengegend. Unter der Kehle zieht sich eine seichte Hautfalte der Quere nach von einem Vorderarm zum andern. Die Färbung ist auf der Oberseite dunkel schwarzgrau mit einer breiten, aber undeutlichen weisslichen Querbinde zwischen den Augen, einem kurzen streifenähnlichen weisslichen Flecken unterhalb der Schnauzenkante und einem ähnlichen, welcher sich vom hinteren Augenwinkel gegen den Mundwinkel zieht. Die Unterseite ist etwas heller gefärbt und dieht mit unregelmässigen kleinen weisslichen Flecken besetzt. An den Lippen befindet sich eine Reihe weisser Punkte. Die Ober- und Unterarme, die Schenkel, die Schienbeine und die Füsse bis an die Zehenspitzen sind schwarzgrau und mit verloschenen weisslichen und schwärzlichen Flecken besetzt, welche letztere auf der Ober- seite in schiefe Querbinden zusan:menfliessen. Die Unterseite der Schenkel ist mit zahlreichen regelmässig vertheilten, kleinen weissen punktförmigen Flecken übersäet. Die Schwiele an der Innenzehe der Vorderfüsse ist weisslich und ein ähnlicher weisslicher Flecken von länglich runder Form befindet sich an der Wurzel der Aussenzehe der Vorderfüsse und der Innenzehe der Hinterfüsse. 5 Der einzige bis jetzt bekannte Fundort dieses Frosches befindet sich auf der nördlichen Insel von Neu-Seeland in der Provinz Auckland und zwar in der Nähe des östlich von der Stadt Auckland gelegenen Hafens Coromandel an der Ostseite des Hauraki Golfes. Hier wird derselbe in jenen kleinen, etwas Gold führenden Wald- 220 Dr Fitzinger: Eine neue Batrachier-Waitung aus Neu-Seeıana. bächen angetroffen „ die in der Cap Colville Bergkette entspringen und sich in’s Meer ergiessen. Die von Herrn Dr. v. Hochstetter mitgebrachten beiden Exemplare wurden von den Eingeborenen bei Gelegenheit ihrer Beschäftigung in den dortigen Goldwäschereien in jenen Bächen gesammelt. So viel bis jetzt bekannt ist, ist diese Froschart der einzige Batrachier, den man bisher in Neu- Seeland aufgefunden hat. Ausser dem britischen Museum, das erst seit kurzer Zeit ein Exemplar dieser Art besitzt, dürfte das Novara-Museum zu Wien wohl das einzige in Europa sein, welches dieselbe aufzweisen hat. Leider ist über die Lebensart und Fortpflanzungsweise dieser ausge- zeichneten Froschgattung durchaus nichts Näheres bekannt. Ausmaasse nach dem Pariser-Maasse. Länge von der Schnauzenspitze bis zum After ..... 4 3 + ımudes;Köpfes: ao diln. eds Aura. her ea a Grösste Breite, des:-Kopfsi ds 8 sicher a ie Bi Länge des«Oberarmesi -si2:.s&0%: zus Aus Eu ya 16) nıdes Unteranmesi dere aleilar Sun Weiler Aus 3ya’ı » des Vorderfusses bis zur Spitze der längsten Zehe 3/2 15 ndessÜberscherikelsiszinisrkuer an bau henneus BR „a ldessUÜpkerschenkelst.yuum. Sara)! Tobuslain Fe Tya'! » des Hinterfusses bis zur Spitze der längsten Zehe gıa' an nee Örthopterologische Studien. Von ©. Brunner v. Wattenwyl.*) Vorgelegt in der Sitzung vom 9. April 186). I. Beiträge zu Darwin’s Theorie über die Entstehung der Arten. In der Familie der Feldheuschrecken (Acridiodes) kommen Genera vor, welche ausschliesslich Species mit rudimentären oder ganz fehlenden Flügeln enthalten. Wenn man die Genera durch sogenannte analytische Schlüssel mit dichotomer Eintheilung nach der Beschaffenheit eines einzigen Merkmales an einander reiht, so erhält man ein zwar übersichtliches, aber den natürlichen Verwandtschaften selten entsprechendes System. Seit längerer Zeit bin ich damit beschäftigt, für die Orthopteren ein den dermaligen Kenntnissen entsprechendes System aufzustellen, wobei es mir auffiel, dass die Genera mit rudimentären Flügeln keineswegs eine Gruppe für sich bilden, sondern sich zwischen die Gattungen mit ausgebildeten Flügeln vertheilen. . Die Analogie geht noch weiter, indem eine voetälkiee Untersuchung zeigt, dass viele einzelne Species mit rudimentärer Flügelbildung mit einer Species mit ausgebildeten Flügeln übereinstimmen. Diese Uebereinstimmung besteht nicht darin, dass die beiden zusammen- zustellenden Species mit Ausnahme der Bildung der Flugorgane gleich sind, In einem solchen Falle würden die beiden Formen als einfache Varietäten zu betrachten oder je nachdem die eine derselben die häufigere ist, die andere als eine Monstrosität zu bezeichnen sein. Solche Fälle monströser Abweichung finden sich bei den Acridiodeen wohl auch vor, wenn gleich viel seltener als bei den Locustinen. *) Unter diesem Titel werde ich, je nachdem Musse und Gelegenheit sich mir darbieten,, eine Reihe von Abhandlungen über die Geradflügler bekannt machen. Bd. XI. Abbandl. 29 2 C. Brunner v. Wattenwyl: Beispielsweise ist das Stetheophyma variegatum Sulz. anzuführen,, eine Feldheuschrecke; deren Flügel wenigstens beim Manne stets länger als der Leib sind. Aus Dalmatien erhielt ich ein monstruöses ausgewachsenes männ- liches Individuum mit Flügeln, welche kaum den dritten Theil der Leibes- länge haben, und zu Stummeln degenerirt sind. Ein anderes Beispiel mon- struöser Bildung in entgegengesetzter Richtung führt Fischer an *), indem er sowohl Peeotettix alpina Koll. als auch pedestris L., zwei Species aus den rudimentär geflügelten Sippen, mit vollständig entwickelten Flügeln beschreibt. 1 Das Auswachsen der Flügel der Pez. alpina scheint in gewissen Fällen allgemein einzutreten, indem z.B. die sämmtlichen Exemplare, weiche im \Vienerwald und auf den tieferliegenden Hügeln der Krain vorkommen, vollständig ausgebildete Flügel besitzen, wenn auch nur von der Länge des halben Hinterleibes, wobei auch das bei der gewöhnlichen Form hinten gerade abgestutzte Pronotum sich zu einer stumpfen Spitze verlängert, eine Erscheinung, deren Bedeutung ich später erläutern werde, und welche schon an einen Species-Unterschied streift. Die typische Form der Berggegenden, wo diese Species eigentlich einheimisch ist, scheint in der Ebene allmälig zu degeneriren. Das Auswachsen der Flügel beobachtete ich bei Pez. pedestris L. am Langbadsee in Oberösterreich, und zwar überragen hier die Flügel sogar den Leib. Die langgeflügelte Varietät kommt vermischt mit der normalen Form vor und es zeigte sich, dass eine auffallende Mehrzahl der langgeflügelten Individuen ihre Flügel gelähmt und an der Haftstelle verrenkt haben, eine Erscheinung, auf welche ich später ebenfalls zurückkommen werde. Diese Fälle von Verkümmerung normaler und Auswachsung rudimen- tärer Flügel begründen Varietäten und gehören nicht in die Categorie der oben angedeuteten Analogie zwischen geflügelten und ungeflügelten Species. Denn während in den Fällen der Varietät mit Ausnahme der Flügelbildung die übrigen Organe sich gleich bleiben, zeigen sich bei denjenigen Species, welche ich im Folgenden zusammenstellen werde, wesentliche Verschieden- heiten. Zuerst ist bei den kurzgeflügelten Species das Pronotum stets hinten gerade abgestutzt oder sogar ausgerandet, während es bei den langgeflügelten Arten in eine Spitze ausläuft, die das Mesonotum überragt. Zweitens ist der Bruststachel bei den ungeflügelten Species stets spitz oder platt gedrückt, statt drehrund wie bei den geflügelten. Beides sind unterscheidende Merkmale, welche die Trennung nicht nur der Species, sondern auch der Genera recht- fertigen. Die zusammenzustellenden Species sind folgende: *) Orthoptera europaea. Lipsiae 1853. p. 368 u. 369. Tab. XV. fig. 17* Orthopterologische Studien, 223 I. a) Oxyavelow Fabr. (O.hyla Serv.) ist eine im indischen Archipel, in China und Japan häufige kleine Feldheuschrecke, welche sich durch ihre zarte grüne Farbe der Flügel, welche den Hinterleib um eine bis zwei Linien überragen und die nach unten erweiterten]; himmelblauen Hinterschienen auszeichnet. b) Von de Haan*) wird ein Acridium aus Java beschrieben und als abbreviatum Serv. erkannt, welches ich ebenfalls aus Amboina erhielt. Es trägt den Habitus der Owya wvelox, Farbe und Zeichnung sind vollkommen gleich, aber die Flügel sind nur als Stummel vorhanden, der Vorderrücken statt nach hinten in einen stumpfen Winkel auszulaufen, ist am Hinterrande nicht nur eben, sondern etwas ausgerandet, und die Vorderbrust trägt statt eines stumpfen drehrunden Stachels eine breite Platte. Es gehört somit dieses Thier zu dem Genus Platyphyma Fisch. Fr. Diese beiden Species Oxya velox und Platyphyma abbreviatum gehören nach den Classificationsregeln zu verschiedenen Sippen, tragen aber einen unverkennbar gemeinsamen, von allen andern Species abweichenden gemein- schaftlichen Habitus, welcher als ein zufälliges Zusammentreffen gelten könnte, wenn er nicht in folgenden ferneren Beispielen eine höhere Bedeutung erhielte. » II. a) Im Jahre 1858 erhielt ich von Herrn Direktor Dohrn zwei Individuen eines Caloptenus aus Valdivia, und neulich die nämliche Species von Herrn Möschler aus Labrador. Ich halte sie für ©. borealis Fieb. **). Die Diagnose folgt: Cualoptenus borealis Fieb. — Olivaceo - rufus, vittä nigrä ab oculis ad tertium pronoti sulcum transversalem continuatä; — proneto postice angulato subproducto, ante sulcum tertium convexo, subtricari- nato, carinis lateralibus postice conspieuis; elytris et alis fuscis, abdomine paulo minoribus; femoribus posticis interne flavis, nigro bivittatis, laminis genualibus nigris, canaliculis inferioribus sanguineis, basi et apice flavis; tibiis sanguineis. Femina (mas mihi ignotus). longitudo feminae corporis 24mm. elytrorum Ton pronoti DE femorum post. 13 „ b) Dieser Caloptenus stimmt mit Ausnahme seines stumpfen drehrunden Bruststachels, des stumpfwinkligen Pronotum und der langen Flügel voll- ständig mit derin Scandinavien und den schweizerischen Alpen vorkommenden ‚Pezotettix frigida Bohem. überein. *) Bijdragen tot de Kennis der Orthoptera in den Verhandl. over de natuurl. seschied. der Neder- landsche overzeesche Besitlingen. Zool. 18742. p. 159. = ==) Synopsis der europ. Orthopt. im Lotos. I. 1853, p. 120. 22A €. Brunner v. Wattenwyl: III. a) Caloptenus femoratus Burm. aus Südcarolina zeichnet sich vorZallen übrigen Species dieses Genus durch die rothen, ganz ungefleckten Hinterschenkel und blutrothen Schienen aus. b) Von dem Reisenden Herrn Salle in Paris erhielt ich im verflossenen Jahr drei Exemplare eines Platyphyma aus Mexico mit der Angabe: „au pied de la neige sur le volcan d’Orizaba.“ Dasselbe stimmt mit Ausnahme der Genus-Charaktere genau mit obigem Caloptenus überein, ist nur im Allgemeinen etwas kleiner und hat die rudimentären Flügel, das hinten abgestutzte Pronotum und den plattgedrückten Bruststachel seines Genus. Seine Diagnose lautet: Platyphyma mezicanum Br. Ferruginco-fuscum, carinis faciei obtutis; pronoti postice emarginati carinis tribus distinctis, sulco transverso tertio paulo pone medium sito, lobis deflexis maculä flavä medianä non distinetä; femoribus posticis subtus tibiisque sanguineis. Femina (mas ienotus). ä longitudo corporis pronoti elytrorum femorum post. tibiarum post. feminae 95mm. b) B) 12 10 IV. a) Ich besitze einen Caloptenus aus Aegypten und Syrien, welcher zwischen (. ietericus Serv. und C. plorans steht, und desshalb als ©. simälis bezeichnet wird. Seine Diagnose lautet: Caloptenus siımilis Br. Antennis medio paulo dilatatis, prosterni tuberceulo magno, obtuso ; pronoto postice obtuseangulato, tricarinato, ca- rinis lateralibusantice propinquioribus, rectissimis, vittis favis acute limi- tatis in elytra continuatis; elytris pallidis fusco - maculatis, abdomen superantibus; femoribus posticis interne et externe vittis tribus nigris, quarum prima obsoleta, laminis genualibus ex parte nigris, tibiis posticis roseis, annulo basali flavo supra et subtus fusco-limbato; tarsis sangui- neis, cercis maris lateraliter compressis , apicem versus rotundatum cur- vatis, laminam subgenitalem brevem obtusam villosam non superantibus (in modum (©. plorantis) longitudo maris corporis 22 — 26mm. pronoti 4— 5» elytrorum 18—24 „ femorum post. 13—17 „ feminae 40mm. 3 33 25 y b) Mit diesem Caloptenus in den charakteristischen plattgedrückteit Fühlern, der eigenthümlichen Zeichnung der Hinterschenkel und der Form der Orthopterologische Studien. 225 Genitalien übereinstimmend, besitze ich aus Beirut eine Feldheuschrecke, welche zu dem Genus FPezotettiwx gezählt werden muss, weil die Flügel rudimentär sind und der Bruststachel spitz ist. Sie hat wie alle kurzgeflügelten Insekten dieser Sippe das Pronotum hinten abgestutzt. Ihre Diagnose folgt: Pezotettix syriaca Br. Fusca; capite flavo, vittä sub oeculis fuscä; antennis medio dilatatis, pronoti postice rotundati carinis late- ralibus flavo-vittatis; prosterni tuberculo obtuso, compresso ; femoribus omnibus pallide maculatis, posticis supra flavis, vittis duabus fuscis, interne subtus et externe fuscis, laminis genualibus nigris; tibiis posticis roseis, annulo basali flavo; supra et infra fuscolimbato; abdomine flavo; cercis maris lateraliter compressis, versus apicem rotundatum curyatis, Jaminam subgenitalem brevem obtusam paulo superantibus Mas (femina ignota). longitudo maris corporis 22um. pronoti kn elytrorum by femorum post. 15 „. W.a) VonHerrn Thorey in Hamburg erhielt ich eine Feldheuschrecke aus Paramaribo, welche vorläufig zu dem Genus Opomala als dem nächst verwandten gezählt wird, obgleich sie sich in manchen Organen wesentlich unterscheidet. Die Diagnose ist: Opomala castanea Br. Testacea; capite ascendente maximo, infra latiore; fronte concavä, carinis acutis; antennis perlongis, articulis 21—23 basi compressis; oculis eliptieis; vittä castane& pone oculos oriente usque ad mandibulas extensä ; pronoto sellaeformi, supra angusto, postice in apicem producto, lobis deflexis castaneis, altis; elytris casta- neis apice oblique truncatis, emarginatis, elytrorum areä costali valde dilatatä, in duas tertias partes marginis antici extensä; area posticä lividä, margine postico rectissimo ; alis ferrugineis, apicem versus infumatis, areä anticä oblique truncatä; prosterni tuberculo acuto, meso- et metasterno coxisque mediis et posterioribus nigromaculatis; femorum posticorum ca- naliculis inferioribus fuseis; tibiis teretibus, castaneis, spinosis, tomentosis; abdomine subtus fusco, tomentoso ; maris laminä& subgenitali brevi, obtusä sapraunali planä, in basi sulcatä, cercis brevibus subulatis. longitudo maris feminae corporis 30mm. 40mm. pronoti Di 15 elytrorum 32 „ 39, femorum post. 21 „ BR: b) Mit dieser Species sehr analog ist folgende Pezotettix, welche ich aus Venezuela erhielt: 226 C. Brunner v. Wattenwyl: Pezotettix megacepheala Br. Testacea; capite ascendente ma- ximo, infra latiore; fronte concavyäa, carinis acutis; antennis perlongis. oculis eliptieis; vitta castanea pone oculos oriente usque ad mandibulas extensa; pronoto rotundato, postice truncato, emarginato; lobis deflexis fasciä unä castaneä et alterä flavä in coxas medias continuatä; rudimentis elytrorum angustissimis abdominis segmentum secundum aequantibus; pro- sterni tuberculo acuto; meso- et metasterno coxisque mediis nigro-macu- latis; femorum posticorum canaliculis inferioribus sanguinolentis, carinis castaneis; tibiis teretibus sanguineis spinosis, tomentosis; abdomine subtus sanguineo, tomentoso, supra carinato; maris lamina subgenitali brevi obtusä, supraanali planä, in basi sulcatä; cercis breyibus subulatis. Mas. (Femina ignota.) longitudo maris corporis 23um. pronoti Ey ” » [A elytrorum kn fermorum post. 14 „ Diese Pezotettix weicht von den übrigen Species des Genus in ihrem ganzen Habitus vollständig ab. Sie verhält sich zu Opomala castanea wie die Pezotettices im Allgemeinen sich zu den Species von Aeridium und Jaloptenus verhalten (und würde wohl zweckmässiger mit der neuen Opomala zu einem neuen Genus zu vereinigen sein). VI. a) Caloptenus italicus L. ist eine, wenn auch innerhalb gewisser Grenzen vielfach variirende, dennoch von allen andern Formen durch die eigenthümliche Bildung der Genitalien der Männer leicht zu unterscheidende Species. b) Im Jahre 1859 erhielt ich zuerst aus dem Karst, später aus der Gegend von Pest, dann durch Herrn Dr. Panei6 aus Belgrad, Brdjane und von M. Cemerno in Serbien eine Feldheuschrecke, welche in Zeichnung, Grösse und den eigenthümlichen Genitalien mit Cal. italicus vollkommen übereinstimmt, dagegen statt der ausgewachsenen Flügel nur Stummeln, statt des drehrunden abgestumpften Bruststachels einen plattgedrückten Stachel und endlich statt des stumpfwinkligen ein hinten gerade abgestutztes Pronotum besitzt. Hiedurch ist das Thier als Platyphyma characterisirt. Seine Diagnose folgt: Platiyphyma ealoptenoides Br. Magnitudine et colore Calo- pteni italici. Pronoto postice truncato, elytris elipticis abdominis seg- mentum secundum aeguantibus; maris abdomine sicut in Calopteno italico constructo. Orthopterologische Studien. 227 Ich könnte diese sechs Beispiele von analogen Species in verschiedenen Gattungen noch durch einige brasilianische Species vermehren, von welchen jedoch beide Formen noch unbeschrieben sind. Da es sich hier nicht um Aufstellung neuer Species, sondern um Feststellung eines Naturgesetzes handelt, so mögen die vorstehenden Beispiele genügen. Dieses Naturgesetz lässt sich folgendermassen ausdrücken: Zu einer rudimentär-geflügelten oder flügellosen Species findet. sich eine auffallend ähnliche Species in denjenigen Gattungen, welche ausgebildete Flügel besitzen, wobei der Gattungscharakter aufrecht erhalten bleibt. Hiebei muss bemerkt werden, dass zwar von vielen rudimentär-geflü- gelten Species die analoge geflügelte Form noch nicht gefunden wurde, und umgekehrt , allein dieser Umstand ist wohl unwesentlich zur Beurtheilung der wissenschaftlichen Bedeutung des Gesetzes, da einerseits einzelne Species erloschen, anderseits gewiss viele noch nicht gefunden sein können, wie ja schon alle die oben angeführten Beispiele erst in der letzten Zeit entdeckte Formen enthalten. Wer diese Insekten in der Natur mit einander vergleicht, kann sich des Gedankens einer Zusammengehörigkeit durch Zeugung nicht erwehren, wobei die auffallende Thatsache sich herausstellt, dass die von allen neueren Autoren als Genus-Charaktere festgestellten Unterschiede sich bei der Um- wandlung der Species — und zwar nach einem bestimmten Gesetze — erzeugt haben. Wenn man nämlich die geflügelte Species als die Urform annimmt ,„ so ist zugleich mit der Verkümmerung der Flügel in allen Fällen eine Abstumpfung des Pronotuni, und in den meisten Fällen eine Abplattung des Bruststachels verbunden. Ich glaube in dieser Modification der Organe eine tiefer liegende phy- siologische Bedeutung zu erkennen. Die oben angeführte Beobachtung, dass wenn die kurzgeflügelte Pezotettie pedestris mit abgestumpftem Pronotum und Beibehaltung aller übrigen Charaktere durch eine monstruöse Aus- bildung verlängerte Flügel erhält, die letzteren sich beim Gebrauche lähmen, gibt uns einen Fingerzeig über die Bedeutung der bei allen geflü- gelten Species über das Meso- und Metanotum verlängerten Pronotum- Spitze. Diese Verlängerung des festen Panzers bildet offenbar einen Schutz für die Einlenkungsstelle der Flügel. Beobachtet man die Thiere im Leben, so zeigt sich, dass die geflügelten Feldheuschrecken beim frei- willigen Entfalten ihrer Flugorgane zuerst das Pronotum etwas in die Höhe heben, aber selbst bei trockenen Exemplaren zeigt sich die schützende Eigenschaft des Pronotum dadurch, dass wenn nach dem Aufweichen die Flügel gespannt werden sollen, stets das Pronotum künstlich gehoben werden muss, um den Flügel unversehrt herauszuziehen. Dieser Schutz der Flugorgane fällt bei denjenigen Species weg, welche wegen ihrer Verkümmerung sie nicht gebrauchen. Alsdann aber gewinnt das - ' 228 C. Brunner v. Wattenwyl: Orthopterologische Studien. Insekt unendlich an Beweglichkeit, wenn die steife über die Brustringe grespannte Verlängerung des Pronotum wegfällt. Für diejenigen Species, welche nicht fliegen können und zum Schutze gegen Verfolgung auf die Behendigkeit im Laufen und Springen angewiesen sind, ist daher das ver- längerte Pronotum nicht nur nicht nützlich, sondern offenbar nachtheilig und wird sich desshalb — um mit Darwin zu sprechen — durch natürliche Züchtung abstumpfen. i Eine gleiche Betrachtung lässt sich in Betreff des cylindrischen Brust- stachels der Caloptenus-Arten und einiger Aecridien anstellen, Beim Ueber- gange in die ungeflügelte Form plattet sich zur Vermehrung der Beweg- lichkeit der dicke Stachel ab. Da wo derselbe schon in der typischen Form dünn und spitz ist, wie bei einigen Acridien und der oben angeführten Opomala castanea, behält er bei der Umwandlung der Species seine Gestalt, Wenn ich nun zum Schlusse über die Bedeutung dieser Erscheinung in Bezug auf die Darwin’sche Theorie der Entstehung der Arten durch natürliche Züchtung ein Wort anführen soll, so ist es klar, dass die auffal- lende Zusammengehörigkeit der genannten Species uns auf den Ursprung je der einen derselben hinweist, wo ich sogar versucht habe, die natürlichen Motive zu jenen Abweichungen anzugeben, die als Genus - Unterschiede gelten. — Wir hätten hier somit das neue Beispiel von einer Abänderung des Genus in ein und derselben Species vor uns. Nach jener Annahme, welche für die Entstehung jeder einzelnen Species einen eigenen Schöpfungsakt voraussetzt, fällt es auf, dass nachdem der höhere (Genus-) Charakter aufgegeben war, die Natur in der Erzeugung untergeordneter Charaktere (der Species) in schon vorhandene Formen zurück- fällt, oder — um mit Darwin zu sprechen — warum bei Erzeugung einer Species sich die schöpfende Kraft den Zwang anthat, eine gegebene Form aus einem anderen Genus nachzubilden. — Man sieht ein, dass hierin etwas Künstliches, Unnatürliches liegt, während dagegen nach der Theorie der all- mäligen Umbildung der Species, die Erscheinung eine ganz natürliche und nur insoferne für die Wissenschaft neu ist, als sie uns beweist, dass unter Umständen der Species-Charakter constanter als derjenige des Genus ist, oder dass gewisse Genus-Charaktere nur adaptive Formen sind, welche Jedesmal auftreten, wenn Species eine gegenüber der ursprünglichen neue, aber unter sich übereinstimmende Lebensweise einschlagen. Ueber den Singschwan, ‘Cygnus musicus, Von J. Finger. Vorgetragen in der Sitzung vom 9. April 1861, Wenn der isländer nach monatlanger entsetzlicher Winternacht endlich den ersten Strahl eines jungen Tages durch die Seehundsblase seines Fensters dämmern sieht, dann hält ihn nichts mehr zurück in der thranduftigen Cristallhütte, er eilt hinaus um sich an diesem beinahe entwöhnten Schau- spiele zu ergötzen, und den kurzen Moment zu geniessen, der zugleich Morgen und Abenddämmerung, Mittag und Mitternacht bildet. Von da an horcht er täglich hinaus in die Lüfte und lauscht — und klingen einmal Akkorde an sein Ohr, die bald entferntem Glockengeläute gleichen, bald den klagenden Tönen von Violinen, die anfangs nur leise anklingend, mehr und mehr anschwellen, um wieder eben so leise wie sie begonnen zu verhallen, — dann kommt Entzücken in sein durchfrostetes Herz; das, was er gehört hat, ist die Stimme des Singschwans, der in Schaaren aus wärmeren Ländern zurückkommt in seine Heimat und ihm den Frühling mitbringt. — Was uns die Schwalbe, das ist dem Bewohner des hohen Nordens der Schwan; wenn uns die ersten Schwalben mit Frühlings- freuden erfüllen und unsere Dichter zu Lobgesängen entflammen, so hat der Isländer jedenfalls mehr Rechte seinen Schwan und dessen Rückkehr zu feiern, denn sein Frühling ist keine langweilige, cathar- und rheuma- schwangere Uebergangsperiode, sondern ein wirklicher und wahrhafter Lenz, eine Wonnezeit mit einem Schlage, so zu sagen über Nacht; — sein Frühling ist ihm das Ende aller Noth, das Ende des Räucherfisches und des ranzigen Thranes. Kein Wunder daher wenn er mit heiliger Verehrung an dem Schwane hängt, wenn er seine Ankunft mit Ungeduld erwartet und sein Erscheinen freudig begrüsst. — Darum finden wir in den alten hochnordischen Liedern mit ihren einfachen Sangweisen den Schwan so ausserordentlich verherrlicht, und treffen beinahe in allen Mythen und Legenden — Schwanensagen; — Bd. Xi. Abhandl. 50 230 J. Finger: überall erscheint er als der Träger edler Prineipien, als der Held grosser Thaten. Kennt der Südländer auch nicht dieses Verdienst als Frühlingsherold bei dem Schwane, so weiss er doch alle seine andern guten Eigenschaften vollkommen zu würdigen und zu schätzen. Seine imponirende Gestalt, seine Kraft und Stärke, der Adel und die aristokratische Würde seiner Bewegungen hat ihm von jeher die Bewun- derung der Menschheit erworben. — Seit Menschengedenken wurde er gehegt und gepflegt, seit Dichter dichten wurde er verherrlicht und gefeiert in}Prosa und Gedicht. Jetzt noch immer finden wir ihn in England als „Kingly bird“, königlichen Vogel bezeichnet, der seit Edward den IV. (1460) unter schützenden Gesetzen steht, heute noch gibt es dort gewisse Corporationen, die besondere Privilegien besitzen, weil sie die Bewachung halbwilder Schwäne zu besorgen haben. Vor ungefähr zelın Jahren hatte man bei Stettin einen Schwan geschossen, der desshalb ein grosses Aufsehen erregte, weil er eine merk- würdige Zeichnung auf dem Schnabel trug. — Es stellte sich später heraus, dass diese Tätowirung das königliche Abzeichen war, mit dem man alle Schwäne im noch halbflüggen Zustande mar- kirt, die auf jenem Theile der Themse ge- halten werden, der von der Krone in An- spruch genommen wurde, und das unter Georg den Ill. (1760) eingeführt wurde. Den Schwänen zu Ehren werden in Schweden alljährlich, wie in dem alten Griechenland bei Ankunft der Schwalben, Volksfeste gefeiert. Münzen (Klazomenisch) und Ordenszeichen tragen das Bildniss des Schwans. Erst im Jahre 1843 wurden von Friedrich Wilhelm den IV. von Preussen die Statuten einer religiösen Gesellschaft erneuert, die 400 Jahre früher gegründet wurde, und der „Orden des Schwans“ heisst. — In der ersten Geschichte des Herzogthums Kleve spielt der Schwan eine grosse Rolle, es soll nämlich der Sage nach zur Römerzeit ein weisser Schwan gekommen sein, der an einer silbernen Kette ein Schiff nach sich gezogen habe; daraus sei ein bewaffneter Krieger gesprungen, dessen Nachkommen die Beherrscher Kleves geworden wären. — Das Schloss zu Kleve, auf welchem ein Schwan als Wetterfahne steht, führt noch jetzt den Namen Schwanenburg. Wie poetisch hört sich die altdeutsche Sage von den Schwänen, die über die kämpfenden Helden ziehen, um dieselben nach Walhalla zu rufen, und recht sinnvoll ist die nordische Mythe von den Valkyren und Schwanen- jJungfrauen, die über den Schlachtfellern schweben, um das Geschick der Streiter zu bestimmen. Nach einer andern Sage sollen zwei Schwäne den Urdarbrunnen bewachen, mit dessen Wasser die Nornen den Lebensbaum Ygdrasill begiessen, den sie als die Stütze der Welt annehmen, Ueber den Singschwan. 231 Indiens höchster Gott. Brahm, erscheint auf einem Schwane reitend. In welchem Ansehen endlich der Schwan bei den Römern stand, lernen wir am besten aus ihrer Göttergeschichte kennen. Die Dioscuren Castor und Polux danken ihre Existenz einer göttlichen Metamorphose, in der es dem Schwane möglich wurde, was man dem Zeus versagte. — Trias Poseidons Sohn, dann der Ligurerkönig Cyenus, — Teumessos etc. wurden sämmtlich in Schwäne verwandelt — und als Jupiter in heftiger Liebe zur Nemesis ent- brannte, wusste sie sich nicht anders zu retten als durch die Verwandlung in einen Schwan, aber es half ihr nichts, Jupiter that dasselbe und sie — unterlag. — Unverwandelt flog er nach geschehener That gegen den Himmel und versetzte sich ip die Gestirne. Wer kennt nicht dieses schöne Sternbild, in der Milchstrasse, auffallend durch die fünf grossen ein Kreuz bildenden Sterne. Höchst interessant wird es uns dadurch, dass an einem seiner Sterne (Nr. 61) der Astronom Bessel zu Königsberg die Parallaxe bestimmte, und die Entfernung desselben von der Sonne mit 13.592000 Millionen Meilen berechnete, eine Entfernung, zu deren Zurücklegung eine Lokomotive mit der Geschwindigkeit von 200 Meilen täglich, nahezu zweihundert Millionen Jahre brauchen würde. Europa zählt drei Schwanenarten: Crgnus olor Illig., stummer oder Höcker-Schwan. Oygnus musicus Bechst., Singschwan. Cygnus minor Keys. u. Blas., kleiner Schwan. Vorliegendes Exemplar (das im Banate geschossen und von Herrn Magdich an die zool. bot. Gesellschaft geschickt wurde) ist ein junger Vogel von Oygnus musicus. Er unterscheidet sich von olor durch den Mangel des schwarzen Höckers an der Stirne, und von minor, der so klein wie eine starke Hausgans ist, hauptsächlich durch die Grösse. Alle jungen Schwäne sind grau, verrändern aber schon im zweiten Jahre ihr Gefieder in ein weisses und zwar von solcher Reinheit, dass sie sprichwörtlich geworden. Leider hat dieses, an dreitausend Jahre alte Sprich- wort, dass Homer schon benutzte, etwas von seiner Allgemeinheit eingebüsst, seit man Neuholland entdeckte und von dort kohlschwarze Schwäne mit- brachte. Sie sind sämmtlich vortreffliche Schwimmer, als solsche seit jeher den Schiffern ein günstiges Omen, und können als Urbild der auf die Ober- fläche des Wassers gebannten Schwimmyögel gelten. — Jedermann kennt aus eigener Anschauung den eigestaltigen Leib, die breiten Ruderfüsse, den werkwürdigen Zahnschnabel und den langen in ziemliche Tiefe hinabreichenden Hals, der einem sehr schlauen Schöpfungstheoretiker der neueren Zeit Gelegen- heit bot, die Entstehung des Schwans auf eine einfache Weise zu erklären: „Die Gans“, sagte er, „war der Urvogel des Wassers, sie schwamm in tieferes 30 * 232 J. Finger: Wasser und begann zu gründeln,. konnte jedoch den Grund nicht mehr erreichen und reckte und dehnte sich nach Kräften, da geschah es, dass sich der Hals verlängerte und der Körper vergrösserte, und so entstand nach und nach der Schwan.“ Glücklicher Weise machen sich die Schwäne aus dieser Zurücksetzung nichts daraus, sie schwimmen noch mit demselben Anstande, derselben Sicherheit und Grazie wie vor und eh, und erscheinen uns gleichsam als leben- dige Schiffe. Das auffallend dichte Federkleid, das den Umfang des Leibes vermehrt, verleiht ihnen zugleich ein geringeres bezügliches Gewicht und verwehrt, nachdem es eingefettet ist, das Eindringen des Wassers. Es macht sie aber auch unfähig mit ganzem Leibe unterzutauchen. Als starke und kräftige Vögel können sie verwundet oder auch nur gereizt gewaltige Verletzungen zufügen. Kunz von der Rosen, der Hofnarr Maxmilians, könnte ein trauriges Beispiel ihrer Muskelkraft erzählen ; denn als sein Mäcen, damals noch Statthalter der Niederlande, von den Flamniländern in Brügge gefangen gehalten wurde, weil er in Verdacht gekommen, gegen die Stände zu conspiriren, unternahm er es ihn zu befreien. — Um dies zu ermög- lichen, musste er aber einen Weiher, in dessen Mitte das Castell lag, und der von vier Schwänen besetzt war, durchschwimmen. Mit Schwimmblasen umgürtet stürzte sich Kunz in einer dunklen Nacht in die Fluthen, er wurde aber sehr übel von den Schwänen empfangen, sie fielen über ihn her und richteten den armen Narren so arg zu, dass er am andern Morgen halbtodt, mit zerschlagenen Arm- und Fussknochen am Ufer gefunden wurde. Der Schwan gehört zur hohen Jagd und wird mit der Kugel geschossen. Mit Schroten richtet man selten etwas aus, da besonders die alten Vögel ausserordentlich scheu und vorsichtig sind. Thompson erzählt in seinem Notebook of naturalist: „Ich befand mich in dem finnischen Meerbusen, um die Mitte des Mai mit einem Freunde in einem nach der Angabe des Obersten Hayker eingerichteten, mit einer Drehflinte ausgerüsteten Boote auf der Entenjagd, als wir in der Ferne das Geschrei von Schwänen hörten. — Wir näherten uns ihnen vorsichtig und entdeckten bald eine Heerde von wenigstens 150 Stück ; allein, obgleich wir uns im Boote niederlegten und dasselbe sich fast selbst überliessen, so waren die Schwäne doch offenbar vor uns auf der Hut, und da wir keine Posten zum Laden hatten, so mussten wir den Vögeln sehr nahe sein, um mit Erfolg nach denseiben schiessen zu können. Endlich flogen sie auf, und als ich nach ihnen schoss, hörte ich die Schrote deutlich an sie anprasseln, es fiel jedoch keiner. — Es war ein prächtiger Anblick als sie aufflogen und viele Schritte weit das Wasser mit ihren Flügeln peitschten. Die Räder von 20 Dampi- schiffen würden weniger Geräusch gemacht haben. Deber den Singschwan. 233 Das Vorkommen des Singsehwans ist nicht sehr beschränkt. Man findet ihn im oberen Schweden und Lappland, in Russland, in dem ganzen östlichen Asien bis nach Kamtschatka; er ist aber auch in Japan, China und Persien zu Hause, eben so am schwarzen Meere. An den Küsten der Ost- und Nordsee trifft man oft erosse Schaaren von ihnen „ einzelne in Pommern, Schlesien. im Winter, besonders in sehr strengen, noch viel weiter südlich. In Oesterreich gehört er zu den grossen Seltenheiten, wurde aber schon in allen Provinzen geschossen und beobachtet. — In die Nähe von Wien verirrte sich unter andern im harten Winter des Jahres 1855 eine Gesellschaft von acht Stücken in die Donau bei Wördern. Das Exemplar meiner Sammlung stammt davon; ich habe es nach langen Mühen, und nicht ohne Lebensgefahr erbeutet (am 12. Jänner). Kurze Zeit darauf wurde noch eines bei Greifenstein, und vom Hof- opernsänger Draxler eines bei Eibelsbrunn erlegt. Wo sie sehr häufig vorkommen und brüten, macht man besonders Jagd auf junge Schwäne. Sie werden von Fischern mit langen Bootshaken ins’Boot gezogen, oder mit Kähnen an das Ufer getrieben und entweder durch besonders dazu abge- richtete Aporlirhunde lebendig gefangen oder in Hammen und Netze getrieben. Die alten Vögel, die oft ein Gewicht von 25—30 Pfund erreichen, werden bloss des Pelzes halber erleet; ihr Fleisch ist schwarz, hart und unschmackhaft, nnd nur der Isländer isst die geiäucherten Brüste derselben. — Das Fleisch der jungen aber ist ausgezeichnet und gibt vorzügliche Pasteten. Die Häute werden bis auf die Dunen gerupft und dienen dann, lederartig hergerichtet, als gutes Pelzwerk (Schwanenboy). Die Federn kommen im Handel als Schreib-, Bett- und Schmuckfedern vor. In den alten und ältesten Zeiten musste der Schwan sogar als Arznei- mittel dienen; Plinius z. B. räth Schwanenfett als vorzügliches Heilmittel gegen die Gebrechen des Afters und den Fluss der Goldader, und Serenus versichert, dass es nichts Besseres gegen den Rothlauf gebe als gesottene Schwaneneier, deren Inhalt man über die kranken Glieder streicht. Ein junger Schwan in Oel gekocht ist eine wunderbare Arznei der Nerven und Sennadern, sagt Silvaticus; sein Schmalz reinigt insonderheit das Angesicht und vertreibt daraus die gelben Flecken. Schon allein der Besitz von Schwänen galt als ein Präservativmittel gegen den Biss giftiger Thiere, und Becherus weiss von drei var heilsamen Dingen des Schwanes zu erzählen, was er in sehr artige Reimleins gebracht hat. Der Schwan das trameig Chier gibt zn der Arzenei Drei Stück: Seim Fett, sein Fell, die Iungen auch derhei Das Schwanenfett erweicht, zertheilt, es limdert au, In bösen Augen ist es öfters im Gebrand. Das Schwanentell, das wird wor allem sehr gelaht, Mann van in dem Bauch der Rolik Schmerzen tobt, In Yirshmark amd in Orl man junge Schwanen kocht Das Zodogra, das Gel davor nicht wenig port. Wenn ihr alt werden wollet, ruft Salvo seinen sicilianischen Lands- leuten zu, so esset Schwanenfleisch. wahrscheinlich basirte er dies auf die lange Lebensdauer der Schwäne, die bekanntlich oft weit über 100 bis 300 Jahre alt werden. Eine merkwürdige Bildung kommt bei den Singschwänen noch zu erwähnen. Es ist die Länge und der charakteristische Bau der Luftröhre ; sie senkt sich vom Halse kommend. tief in eine eigens für sie bestimmte 234 J. Finger: Ueber den Siugschwau. Kapsel des Brustbeins, biegt sich an deren Ende um, geht nach dem Eingang der Höhlung zurück, und von da erst ins Innere der Brust, wo sie nach Bildung des Kehlkopfs sich in die zwei Aeste theilt, die in die Lunge gehen. Ganz gewiss trägt diese Gestalt sehr viel zur Erzeugung der starken glockenhellen und auf sehr weite Distanzen hörbaren Stimme bei. — Der bekannte Forscher O. Lenz erzählt darüber von einigen Schwänen, die in Frankreich gefangen, dann gezähmt und zur Vermehrung gebracht wurden, folgendes: Sie wurden bald ganz zutraulich, holten ihr Futter aus der Hand der Wärter, brüteten sorgfältig, kämpften an ihrem Brutplatze heftig gegen eindringende Gänse und stumme Schwäne, schlugen die Feinde in die Flucht, schwangen dann die Flügel und liessen mit hochgehobenem Haupte ihr Triumphlied erklingen. — Bei jedem Tone beugten sie den Kopf. Ihr Lied bestand aus zwei oft hinter einander wiederholten Tönen; das Männchen konnte man auf die Entfernung einer Wegstunde hören; die Stimme des Weibcehens war schwächer „ seine zwei Töne stellten die Noten d und e, die des Männchens e und f vor Aehnliche Beobachtungen berichtet auch Pallas aus Russland, wo die Singschwäne auf den Teichen und Weihern der Gärten, eben ihrer Stimme halber viel lieber gehalten werden als die stummen ; — er vergleicht den Klang ihrer Stimme mit Silberglocken. Auch der Reisende Ad. Erman fand in Sibrien die Stimme der Schwäne vom hellsten Metallklang,- viel heller als die irgend eines anderen Thieres. Dr. Schilling, der an der Küste Pommerns oftmals Gelegenheit hat sie zu hören, hält dies für die schönste Wintermusik. Die kleine Schaar Schwäne, die sich bei Greifenstein aufhielt, wäre kaum beobachtet worden, hätte sie sich nicht durch ihr Geschrei verrathen. Diese eisenthümlichen Töne nun, gehoben und gesenkt nach der jewei- ligen Stimmung der einzelnen Individuen, bilden die merkwürdige Harmonie, die an den wüsten Küsten einen ganz unbeschreiblichen Eindruck auf den einsamen Beobachter hervorbringt, und die män den Schwanengesang genannt hat. Der poetische Sinn der alten Griechen und Römer hat diesen Gesang ausgeschmückt, und das Melancholische und Feierliche desselben dazu benützt, ein Sterbelied daraus zu machen. r Sie kannten gar wohl den Schwanengesang,, und schrieben ihn nach Pausanias (I. 30) #79 v. Chr. von Cyenus einen König von Gallien her, der ein ausgezeichneter Sänger war und nach seinem Tode von Apollo in einen Schwan verwandelt wurde, aber sie glaubten auch, dass die Schwäne erst kurz vor ihrem Tode und im Vorgefühl der Freuden, die sie nach diesem Leben erwarteten, ganz besonders schön sängen; so lässt wenigstens Platon (430 v. Chr.) den Sokrates in Phaedon sagen, und desshalb hat man ihnen auch die Gabe der Weissagung zugeschrieben und sie dem Apollo geweiht. Cicero (Tu-eulum I. 73) sagt: Cygni non sine causae Apollini dicali sunt, sed quod abeo divinationem habere videantur, qua proyidentes, quid in morte boni sit, cum cantu et voluptate moriantur. Die Seelen der Dichter und Sänger lässt Aristoteles (384 v. Chr.) nach dem Tode in Schwäne übergehen. Wir verwandeln unsere lebenden Sänger in Schwäne, denn als der Componist des Barbiere de Sevilla, Tell. Mosee etc., Giacomo Rossini, dem Kaiser von Frankreich seine Aufwartung machte, ward er als Schwan von Pesaro eingeführt. sa /ur Moosflora Oesterreichs. Von J. Juratzka. Vorgelegt in der Sitzung vom 9. April 1861. Wilson hat in neuerer Zeit nebst Hypnum pellueidum, über welches ich in der Sitzung am 6. Februar berichtete, noch ein zweites englisches Moos neu benannt und brieflich versendet, nämlich Bartramia (Philonotis) caespitosa. Proben der nämlichen Pflanze dieser Art, welche ich der Güte des Herın F. Bartsch verdanke, führten mich zur Entdeckung, dass diese Art ebenfalls in Oesterreich vorkomme, u. z. in den Central - Alpen und Karpathen. Bereits vor zwei Jahren erhielt ich von Herrn 8. v. Bosniacky eine fructifizirende Bartramia aus dem galizischen Tatragebirge („Gewont in der Alpenregion auf feuchten Kalkfelsen bei 5000°*) mit der Bemerkung, dass es wahrscheinlich eine neue Art sei, mitgetheilt, welche durch ihre männlichen Blüthen sich als identisch mit der Wilson’schen Pflanze heraus- stellte. Im Herbar des kais. Museums fand ich ferner unter einigen von Prof. v. Hildenbrand auf den Zelleralpen in Steiermark gesammelten Exemplaren von Philonotis fontana ein fruktifizirendes und mit männ- lichen Blüthen versehenes Exemplar, welches durch letztere gleichfalls mit der Wilson’schen Pflanze übereinstimmt. Endlich fand ich noch ein männliches Exemplar unter verschiedenen von Herrn Preuer an den hiesigen Tauschverein eingesendeten Gasteiner Moosen, welche mir Herr Dr. Skofitz freundlichst zur Durchsicht überlassen hatte. Philonotis caespitosa sieht kleinen Formen der Philonotis fontana sehr ähnlich, und lässt sich von letzteren durch folgende Merkmale unterscheiden: „Foliis lanceolatis, longius acuminatis secundis vel subsecundis, densius reticulatis basi haud plicato-sulcatis, perigonialibus internis acuminatis neryo tenui, capsula leptoderma oblonga incuryo cernua; peristomii minoris dentibus remotius articulatis, interni cilis binis et ternis processibus brevioribus. Für Niederösterreich, und zum Theil für ganz Oesterreich neu führe ich folgende Arten an: Dicranum fragilifolium Ldbg. (Schpr. Syn). Dieses wurde bisher von den österreichischen Bryologen wohl immer für Dieranum strietum angesehen, 236 j. Juratzka: Zur Moosflora Oesterreichs. mit welchem es indessen nur die grosse Gebrechlichkeit der Blätter gemein hat. Herr Dr. P. S. Poetsch sammelte dieses Moos im Weierhofholz bei Randee:g in Niederösterreich , Herr Dr. Schiedermayr bei Schlierbach in Oberösterreich, und Herr Fr. Bartsch am Fusse des Geisberges bei Salzburg. Dicranum palustre Brid. wurde von mir vor einigen Tagen gele- gentlich eines Ausfluges in Gesellschaft unseres hochgeehrten Herrn Präsidenten- Stellvertreters auf abhängigen Wiesen im Halterthale bei Wien entdeckt. Hypnum subsuleatum (Schpr. Syn. in. add.) wurde nach Exemplaren, welche sich im kais. Museum befinden, bereits im Jahre 1848 von Putterlik am Schneeberge, ferner von Dr. J. S. Poetsch am Hochkar bei Lassing im Jahre 1857 gesammelt. Hypnum Bambergeri (Schpr. Syn. in add.) wurde eben so von Putterlik im August 1833 am Schneeberge gesammelt; ausserdem von Fr. Bartsch am Untersberg bei Salzburg, und von Dr. F. Schur im Gebirge Preschbe in Siebenbürgen unter Meesia uliginosa. Hypnum Vaucheri Lesg. Cat. (Schpr. Syn. inadd.). Inden „Hypneen Tirols“ hat Herr R. v. Heufler dargethan, dass das von Lesquereux im Catalogue des Mousses de la Suisse beschriebene Hypnum Vaucheri vom Berge Chasseron ein ganz anderes als jenes Moos sei, welches Lesquereux später an Rabenhorst, Spruce, C. Müller und Schimper unter diesem Namen mitgetheilt hat. Letzteres ist das Zypnum Vaucheri Rabenh., Eurhyn- chium Vaucheri der Bryol, eur. und Schpr. Syn, während letzteres einer dem Hhypnum cupressiforme nahe verwandten Art angehört und auch von Schimper im Anhange zur Synopsis als 4. Vaucheri Lesqg. Enum. aufgenommen wurde. Nach der vonSchimper anR.v.Heufler und von diesem mir gütigst mitgetheilten Pflanze ist es in der That eine dem H. cupressiforme nahe stehende Art, welche sich von derselben durch die meist gelblich grüne Farbe, durch die dicht geärängten, nur an den obern Enden grünen, nach unten aber bleich rostgelben Stämmchen, welche kaum zweitheilig dachig beblättert sind, durch ein lockereres Blattnetz aus kürzeren und breiteren Zellen, welche an der Basis rechteckig und an den Flügeln zahlreicher und zugleich kleiner sind, so wie durch einen stärkeren Doppelnery unterscheidet. In Niederösterreich wurde dieses bis jetzt nur steril bekannte Moos zuerst von Dr. A. Pokorny auf einem Dache bei Schottwien gesammelt. ich selbst-fand es bei Mödling, Giesshübl bis Baden, ferner im Triestingthale und seinen Verzweigungen bis zu den Gipfeln der bei 3000‘ hohen Berge dieses Bezirkes aufsteigend. An den südlichen sonnigen Kalkfels-Abhängen im Triesiingthale tritt es stellenweise in solchen Mengen auf, dass dieselben durch die häufigen gelblich grünen Flecken ein ganz eigenthümliches Aus- sehen erhalten. Auch bei Salzburg kommt diese Art vor, woher sich ein kleines Exemplar unter mehreren von Herrn Preuer an den hiesigen Tausch- verein eingesendeten Moosen vorfand. m —_ Ueber eine Monstrosität der Carex praecox Jacq. Von Dr. H. W. Reichardt. Vorgelegt in der Sitzung vom 9. April 1861. Röper vergleicht in seinen klassischen Beiträgen zur Flora von Mecklen- burg “) die Monstrositäten sehr richtig mit den verschiedenen Codices eines Klassikers: Denn eben so wie in vielen Fällen die Vergleichung der ver- schiedenen Lesarten zu einem der wichtigsten Mittel wird, um den richtigen Sinn einer schwierigen oder dunklen Stelle in einem alten Schriftsteller zu ermitteln; so werden auch für den Piianzen-Morphologen die verschiedenen Missbildungen oft zu Hiltsquellen, um über die wahre morphologische Be- deutung von Gebilden, die uns an der normal gebildeten Pflanze dunkel bleiben, den richtigen Aufschluss zu geben. Desswegen kann man auch solche Verbildungen nicht oft und nicht genau genug untersuchen, um alle Anhaltspunkte, welche dieselben darbieten, gehörig zu würdigen und natur- gemäss zu deuten. Erlauben Sie mir, meine Herren „ heute auch einmal einen Codex zu einem schwierigen Capitel in der Morphologie aufzuschnag und dasselbe, von ihm geleitet, zu interpretiren. Die Monstrosität, welche ich heute zu besprechen die Ehre habe, ist eine Missbilduug von Carex praecox Jacq. Sie wurde von den Hrn. Hein am Burgberge bei Jägerndorf gesammelt und mir freundlichst mitgetheilt. Ich will zuerst die Missbildung selbst beschreiben und dann einige Bemerkungen über die morphologische Deutung derselben folgen lassen. Der Wurzelstock, die Blätter, der Halm und die Deckblätter waren an dem vorliegenden Exemplare ganz normal. Die Verbildungen begannen erst an den Blüthenständen. Weun wir zuerst die männliche Aehre betrachten, so war *) 1. p. 34. Bd. Il. Abhandl. 31 238 H.W.Reichardt: dieselbe auffallend klein und nur aus wenigen Blüthen zusammengesetzt. Die einzelnen männlichen Blüthen boten nichts Abnormes dar. Die Zahl der weiblichen Aehren war dagegen eine bedeutend ver- mehrte; es waren deren an dem betreffenden Exemplare fünf vorhanden. Die einzelnen Aehren waren einander bedeutend genähert, und erschienen im Verhältnisse viel schütterer und schmächtiger, als bei einer normalen Carex praecoox Jacgqg. Wenn man die einzelnen Blüthen untersuchte „ so fand man die Deckblätter derselben ebenfalls noch normal gefärbt. Dagegen waren die Schläuche der einzelnen Früchte ungewöhnlich klein, nicht wie bei normalen Exemplaren dreikantig, sondern unregelmässig rundlich. Sie waren wie an der normalen Pflanze flaumig. Schnitt man den Utriculus auf, so fand man in demselben den Fruchtknoten ebenfalls geschrumpft, viel kleiner als normal. In ihm zeigte sich die Samenknospe verkümmert. Die Zahl der Narben an den einzelnen Früchten varürte zwischen zwei und drei an einer und derselben Aehre. Waren drei vorhanden, so standen dieselben wie bei den echten Caricibus, fanden sich deren nur zwei, so zeigten die- selben jene Stellung, welche die Narben von Vignea einnehmen. Nur sehr selten waren die Narben alle gleich lang, meist waren eine oder zwei kürzer. In den meisten der von mir untersuchten Fruchtknoten fand ich aber noch ein sehr interessantes Gebilde, das normal bei Carex praecox Jacq. nicht vorkommt. Vom Utriculus eingeschlossen, an der äusseren Seite des Frucht- knotens, unmittelbar unter demselben war nämlich bei einigen Fruchtknolten Fig, A. Eine dreinarbige Blüthe sammt Utrieulus von der äusseren Seite gesehen, 15mal vergrössert. Fig. 2. Eine zweinarbige Blüthe sammt Utrieulus von der inneren Seite gesehen, A5mal vergrössert. Fig. 3. Die dreinarbige Blüthe nach Entfernung des Schlauches, 45mal vergrössert. Fig. #4. Die zweinarbige Blüthe nach Entfernung des Utrieulus, 45mal vergrössert. Ueber eine Monstrosität der Carex praecoa Jacq. 239 ein kleiner grüngefärbter Höcker sichtbar, welcher sich bei einigen anderen Früchten zu einem Fortsatze entwickelt hatte, der beiläufig so lang wie der Fruchtknoten selbst war. Bei noch anderen Früchten war dieser Fortsatz so lang geworden, dass er den Utriculus durchbrach und an der äusseren Seite der Narben in Form einer längeren oder kürzeren Spitze herauswuchs. Dieser Fortsatz war nie stielrund, sondern immer mehr oder weniger flach gedrückt und in der Regel mit einem deutlichen Mittelnerv versehen. Seine Farbe war grün, nur an der Spitze ging sie meist mehr oder weniger ins Braune über. Die Länge dieses Fortsatzes war eine verschiedene; bald sah seine Spitze kaum aus dem Utriculus heraus, bald erreichte er dagegen dieselbe Länge wie die Narben. Bei einigen Blüthen vom Grunde der untersten weiblichen Aehre trug dieser in allen übrigen Fällen spitz und unbeblättert endende Fort- satz ein kleines weibliches Aehrchen,„ dessen Blüthenzahl zwischen drei bis fünf schwankte. Weil der Stiel dieses Aehrchens ein so kurzer war, dass die Deckblätter für die einzelnen Blüthen noch innerhalb des Schlauches entsprangen ,„ so war derselbe in diesen Fällen an seiner Mündung gezerrt und manchmal, namentlich an der Aussenseite mehr oder weniger tief gespalten. Die einzelnen Blüthen an diesen proliferirenden Aehren waren ganz so, wiean der Hauptähre gebaut. Die Blüthe der Hauptähre, aus deren Utriculus das proliferirende Aehrchen herausgewachsen war, war ganz nach Innen gedrängt, und nur die herausragenden Narben verriethen die Existenz derselben bei äusserer Betrachtung. Fig. 5. Eine Blüthe mit dem proliferirenden Aehrchen von Innen her gesehen, 15mal vergrössert. Fig. 6. Dieselbe nach Entfernung des Utriculus. Vergrösserung A5mal. 240 H.W.Reichardt: Durch diese Prolification wurde die unterste Aehre der in Rede stehenden Pflanze ästig, und die Zahl der Aehren so bedeutend vermehrt. Fassen wir diese Missbildungen kurz ins Auge, so lassen sie sich auf zwei verschiedene Reihen zurückführen. Die eine dieser Reihen ist durch die Verkümmerung der Fruchtknoten der weiblichen Blüthen im Wesentlichen bezeichnet. Die zweite Reihe von Monstrositäten bilden dagegen jene Blüthen, bei denen an der äusseren Seite des Fruchtknotens ein verschieden grosser, bald unbeblättert endender, bald an seiner Spitze ein Aehrehen tragender Fortsatz sich findet. Auf die erste Reihe von Missbildungen, die Hemmungs- bildungen in der Sphäre des Fruchtknotens umfassend, legte ich, weil das mir zu Gebote stehende Materiale schon längere Zeit getrocknet war und sich an solchen Exemplaren so schwierige Untersuchungen nur sehr schwer anstellen lassen, kein besonderes Gewicht; auch würde dieselbe kaum etwas morphologisch Interessantes geboten haben. | Von desto grösserem Interesse ist dagegen die zweite Reihe von Mon- strositäten, bei welcher der mehrfach erwähnte Fortsatz sich findet. Die morphologische Bedeutung dieses Gebildes will ich im Folgenden zu erörtern versuchen. Um diess zu können, muss ich eine kleine Skizze über den Bau der weiblichen Blüthen der Caricinen voraussenden. Bezüglich der morphologischen Deutung der Carexblüte stehen sich zwei verschiedene Ansichten mehr oder weniger schroff gegenüber. Die erste dieser Ansichten wurde namentlich von Kunth *#) bei Gelegenheit einer Abhandlung über Schönoxiphium ausgesprochen und später von Röper **)in seinen Beiträgen zur Flora Mecklenburg noch besser begründet. Die zweite Ansicht dagegen stellte Schleiden ***) auf. Nach der von Kunth aufgestellten Ansicht ist die weibliche Aehre, wie sie beiallen Caricineen vorkommt, keine einfache, sondern eine zusammen- gesetzte, so dass die einzelnen weiblichen Blüthen erst an Axen der dritten Ordnung, die Spindel der Aehre als Hauptaxe gerechnet, sich entwickeln. Nach dieser Deutung entwickelt sich nämlich in der Achsel der Deck blätter der weiblichen Aehre eine Axe zweiter Ordnung, welche nur ein einziges, der Spindel des Blütenstandes zugekehrtes Deckblatt trägt; in der Achsel dieser Bractee entwickelt sich nun als Achse dritter Ordnung die bloss aus dem Fruchtknoten bestehende weibliche Blüthe. Die an der Achse zweiter Ordnung zum Vorscheine kommende Bractee schlägt sich um die weibliche Blüthe herum und bildet mit ihren Rändern verwachsend den sogenannten Utri- culus oder. Schlauch der Carexblüthe. Die Axe der zweiten Ordnung, *) Wiegmann's Archiv II. 4835, p. 351—353. *) Beiträge zur Flora Mecklenburgs. II. p. 39—158. sack) Grundzüge d. w. B. 3.. Auflage. I1. p. 278 u. 581. Ueber eine Monstrosität der Carex praecon Jacq. 241 welche die zum Utriculus werdende Bractee trägt, entwickelt sich bei den meisten Arten von Carex nicht über die weibliche Blüthe hinaus, so dass dieselbe auf dieser Axe scheinbar terminal sitzt. Bei einigen Arten von Seggen jedoch, von denen ich nur Carez pulicaris „ peregrina Lk., capitata L.. oreophila C. A. Meyer nenne, erscheint das Ende dieser Axe als ein an der äusseren Seite des Fruchtknotens stehender kurzer stumpfer „ noch vom Utrieulus eingeschlossener Höcker. Bei Carex microglochin Whlb g. wird das Ende dieser Axe so lang, dass es aus dem Utriculus in Form einer längeren Spitze herausragt; man bezeichnet diesen Fortsatz als processus aristaeformis. Bei dem Genus Unecinia ferner wird dieser Fortsatz lang aus dem Schlauche herausragend und hakenförmig gekrümmt. Bei dem dritten Geschlechte aus der Tribus der Carieineen, nämlich bei Schönoxiphium, trägt dieser grannenförmige Fortsatz in den en Aehrchen die männ- lichen Blüthen. Schleiden dagegen deutet die weibliche Blüthe der Caricineen ganz anders. Nach ihm besteht sie nicht aus mehren Axen verschiedener Ordnung, sondern sie hat in ihrer ersten Anlage ein regelmäss'ges dreiblätteriges Perigon. Bei der weiteren Entwicklung dieser Blüthe sollen sich jedoch in der Regel nur zwei Perigonblätter stärker entwickeln, während das dritte Blatt verkümmert. Die beiden sich stärker entwickelnden Perigonblätter sollen unter einander verwachsend, den Utriculus bilden und das dritte meist abortirende Perigonblatt einschliessen. Nur bei jenen Arten, welche einen processus aristaeformis oder einen hamulus besitzen, soll dieses dritte Perigon- blatt sich entwickeln und eben diese Fortsätze bilden. Dass diese Ansicht Schleiden’s eine unrichtige ist, geht wohl ganz klar aus dem über Schönowiphium Gesagten hervor; auch bei mehren Elyneen, nament- lich bei Elyna und Kobresia findet man an dem processus aristaeformis kleine verkümmerte Bracteen. Diese Fälle lassen sich morphologisch nicht erklären, wenn man mit Schleiden annimmt, dass der genannte Fortsatz ein Blatt des Perigons sei. Kehren wir nun zu unserer Monstrosität. ec so sehen wir, dass dieselbe wohl die schlagendsten Beweise für die Richtigkeit der Kunth’schen Ansicht über den Bau der weiblichen Blüthe von Carex enthält; denn auf einer und derselben Pflanze sehen wir alle Uebergänge von einer normalen Carexblüthe bis zu einer Bildung, welche jener von Schönoxiphium beinahe ganz analog erscheint, vor uns. Der an der äusseren Seite des Fruchtknotens erscheinende Fortsatz ist also morphologisch als die Fortsetzung der Axe zweiter Ordnung in der weiblichen Aehre von Carex zu erklären, welche normal verkümmert, bei dem vorliegenden Exemplare aber durch nicht näher eruirbare Umstände veranlasst, abnorm auf Kosten des sich unvollkommen entwickelnden Fruchtknotens weiter wuchs und sogar- Blüthenstände an ihrer 242 H. W. Reichardt: Ueber eine Monstrosität der Carez praecoz Jacq. Spitze trug. Eine solche abnorme Blüthe von Carex praecow Jaeg. unter- scheidet sich von einem mannweibigen Aehrchen bei Schönoxiphium nur da- durch, dass bei ihr die Blüthen des an der Spitze des processus aristaeformis vorkommenden Aehrchens weiblich sind, während sie bei letzterem stets männlich erscheinen. Aber auch für die Systematik erscheint mir diese Missbildung von Wichtigkeit, denn durch diese Bildungsanomalien erweisen sich die Genera Carex, Uncinia und Schönoxiphium als so nahe mit einander verwandt, dass es mir viel richtiger erscheint, wenn man diese drei Gattungen wieder zu einer einzigen vereint. < Salıx Erdingeri Guperdaphnoides - Caprea), ein neuer W eidenbastart. Von Josef Kerner. Vorgelegt in der Sitzung vom 9. April 1861. Von Saliw daphnoides Vill. scheinen Bastarte höchst selten zu sein, da ausser dem von meinem Bruder im Jahre 1852 in den Schriften des zool. bot. Vereines (Verhandlungen II. pag. 61) publicirten Bastarte dieser Stammart mit Salix incana Schrank, nämlich der X Salix Wimmeri und dem von C. A. Patze an Wimmer mitgetheilten und von Letzterem im Jahre 1853 in der Denkschrift der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur (p- 155) beschriebenen Blendlinge daphnoides-repens kein Anderer bekannt war. Im vergangenen Jahre nun fand ich eine Weide in Blättern, die mir besonderer Beachtung werth schien, indem ich in derselben einen Bastart der Salix daphnoides zu erkennen glaubte; die Blüthen, welche ich heuer beobachtete, machen mir meine Vermuthung zur Gewissheit, so dass ich diese Weide als einen Bastart der Salix daphnoides Vill. und zwar mit Salix Caprea L.. zwischen welchen Stammarten bisher noch kein Blendling bekannt war, bezeichnen kann. Aus den Gründen, welche mein Bruder in seinen der k. k. zuol. bot. Gesellschaft im Jahre 1859 vorgelegten „Niederösterreichischen Weiden“ (Verhandlungen der k. k. zool. bot. Gesellschaft, Jahrgang 1860 pag. 10—15) auseinandergesetzt, und welche J. Ch. Döll in der eben- falls 1859 erschienenen „Flora des Grossherzogthums Baden“ (pag. 506) gleichfalls geltend gemacht hat, will ich diese Bastartweide mit einem besonderen Namen bezeichnen und benenne sie S Salix Erdingeri zu Ehren des eifrigen Weidenbeobachters Carl Erdinger; zugleich bemerke ich, dass diese Bastartweide näher der $. daphnoides als der $. Caprea steht und demnach das Verhältniss derselben zu ihren muthmasslichen Stammältern durch die Formel (superdaphnoides-Caprea) auszudrücken kommt. Diese Weide lässt sich auf folgende Weise kennzeichnen: < Salix Erdingeri (superdaphnoides-Caprea). Amenta pistilligera, praecocia, breviter pedunculata, in basi foliolis squamaeformibus 4--7 fulta, eylindriea, densiflora, ter et semissi longiora quam latiora. — Squamae ovatae, acutiusculae, in basi ferrugineae, apicem versus atratae ,„ longissime villosae. — Glandula tori oblonga, truncata, flava. — Germen pedicellatum, pedicello glandulam tori .aequante vel paululum superante, ovato-conicum, compressum, viride, pilis sericeis adpressis sparsis obsitum. — Stylus tenuis 0.5 mm — mm Jongus. — Stigmata linearia, erecto- patula, post anthesin conniventia. — Folia obovato-lanceolata, abrupte acu- minata bis — bis et semissi longiora quam latiora, serrata, adolescentia utrinque sparsim subsericeo - tomentosa, supra venulis impressis, subtus 244 J. Kerner: Salöx Erdingeri ein neuer Weidenbastart. nervis elevatis significata, adulta glaberrima supra laevigata, viridia et nitida, subtus mervis elevatis venosa, glaucescentia et opaca. — Stipulae ovatae serratae. — Ramuli juniores nonnunquam hirsuti, adulti glaberrimi, atro-sanquinei. Am. 9 22—30 mn ]g. 7.5—9 mm ]t. — Squam. 3 mm Io. — Gl. tori 0.5mm ]g. — Germ. 3.5 mm ]g. — Ped. 0.5—1 mm ]g. — Styl. 0.5—1 mm ]g. — ‚Stigm. 0.5 fun ]g. — Fol: 3765 nm ]o. 15-26 mm Ik. Diese Weide hat gegenwärtig noch strauchartigen Wuchs und ist von unten auf verästelt; die Aeste sind abstehend, gehen sparrig, wie bei S. Caprea, aber in einem mehr spitzen Winkel ab, so dass der Strauch doch im Ganzen das Ansehen einer S. daphnoides hat. — Die Blätter sind relativ kürzer und breiter als bei $. daphnoides; die jüngeren, in ihrer Behaarung an S. Caprea mahnend , haben doch das Grün, wie die jungen Blätter der S. daphnoides, die jüngeren zeigen an der Oberseite eingesenkte, die älteren unterseits stärker vortretende Nerven, was diese Weide von der Stammart S. daphnoides unterscheidet, und was sie mit der zweiten Stammart S. Caprea gemein hat; anderseits aber erscheinen die Blätter im Alter ganz kahl, oberseits glänzend, wie bei S. daphnoides, im Unterschiede zu den behaarten Blättern der S. Caprea. Die weiblichen Kätzchen sind kurzgestielt, an der Basis mit an dem Kätzchenstiele sitzenden Blättchen umgeben, wie bei S. Caprea, während bei S. daphnoides die Kätzchen sitzend und durch keine basilären Schuppenblättchen gestützt sind. — Die Kätzchen erscheinen im Verhältnisse etwas kürzer und dicker als bei S. daphnoides, und im rela- tiren Ausmasse die Mitte zwischen S. daphnoides und S. Caprea haltend. Während bei 5. daphnoides die Fruchtknoten sitzend sind und die Basis des Fruchtknotens von der Honigdrüse bedeutend überragt wird, sind bei X $. Erdingeri die Fruchtknoten, wie bei der Stammart $. Caprea gestielt; der Fruchtknotenstiel aber gleicht an Länge der Torusdrüse oder überragt dieselbe etwas wenig, während er bei S. Caprea die Torusdrüse 4—6mal daher viel länger überragt. Die Fruchtknoten sind insbesondere an dem oberen Theile mit angedrückten seidigen Haaren bedeckt, welche Behaarung wieder auf S. Caprea, die behaarte Fruchtknoten hat, hinweist, während S. daphnoides kahle Fruchtknoten besitzt. Von $. Caprea, welche keinen Griffel, sondern sitzende Narben hat, unterscheidet sich aber X S. Erdingeri vorzüglich durch den vorhandenen Griffel; sie stellt sich hiedurch zur $. daphnoides, der sie im Ganzen näher steht, in die Sectio: Pruinosae. Demnach unterscheidet sich = Saliw Erdingeri von S. daphnoides durch das Vorhandensein eines Frucht‘ notenstieles, der an Länge der Torusdrüse gleicht oder dieselbe überragt; durch die Behaarung der Fruchtknoten; durch kürzere und breitere Blätter, welche in der ersten Jugend oberseits eingesenkte, im Alter unterseits stärkere Nerven zeigen ; von S. Caprea durch die bedeutendere Kürze des Kruchtknotenstieles; durch das Vorhandensein eines Griffels und die im Alter ganz kahlen Blätter; dann von dem Bastarte X S. Wimmeri (incano-daphnoides) durch-die behaarten Fruchtknoten ; die kürzeren, breiteren Blätter und andere Be- haarung der jungen Blätter und Zweige. Bisher fand ich = Salöx Erdingeri nur in einem einzigen Strauche in der Schottergrube zwischen dem Arsenal und dem Laaerberge nächst der Brucker-Eisenbahn bei Wien. —— > — Umrisse von Südpalästina im Kleide der Frühlingsflora. Von Dr. Theodor Kotschy. Vorgelest in der Sitzung am 3. April 1861. Eine übersichtliche Schilderung der Vegetation auf dem Isthmus von Suez habe ich in unserer botanischen Zeitschrift 1858 versucht. Als fortgesetzter Bericht der im Jahre 1855 durch Egypten und Syrien zurückgelegten bota- nischen Reise sollen hier kurze Umrisse von Südpalästina und dessen Frühlings- flora angestrebt werden. Der Uebergang aus der isthmischen Landschaft in die palästinische bietet so grosse Contraste, dass sich weder die Erdoberfläche noch die kli- matischen Verhältnisse an einander gegenseitig anschliessen ; viel weniger aber noch die Vegetation. Beide Landtheile tragen, obwohl sie sich unmittelbar berühren, einen durchaus verschiedenen Charakter. Die südliche Grenze Palästina’s ist eine sich von selbst ergebende, von der Natur zwischen dem Reiche der Wüste und dem des gelobten Landes gezogene. Wie in der isthmischen und den übrigen südlich von Palästina gelegenen Landschaften die Erdoberfläche fast ganz eben ist und nur ausnahmsweise hie und da Hügelland zeigt, so ist Südpalästina durchgehends bergig, hügelig und zeigt nur selten Ebenen. Ueber die südlichen Sandebenen wehen heisse Winde, und die Sonnenhitze wird durch keinen erfrischenden Regen gemildert. Das weite Weideland von Südpalästina , mit seinen für die Kultur in den letzten Jahrhunderten leider immer abnehmenden Streifen und Flecken, erfreut sich der schon im September eintretenden Regenzeit. Diese bereichert den Quellen- bestand und ist Ursache der Nebelumhüllungen im Frühjahr, so wie der ausgiebigen Thauniederschläge — alles klimatische Schätze, die das süd- licher gelegene Land nicht besitzt. Das isthmische Gebiet besteht aus nackten Sandwüsten fast ohne alle Vegetation. Bewachsene oder gar beschattete Flecken sind eine Seltenheit: grüne Oasen verschwinden fast wie kleine Inselchen in dem unübersehbaren isabellgelben Sandmeer. Dagegen sehen wir Südpalästina überall mit Vege- Bd. X1. Abhandl. 32 246 Dr. Kotschy: tation, ja in einem Theile sogar mit Baumwald bekleidet, und wüste, pflanzenlose Flecken gehören zu den Ausnahmen. Als eine solche Ausnahme können wir gleich hier die den nordwestlichen Winkel des todten Meeres umgebende Landschaft Wadi el Kataf um die sogenannte Säule des Weibes Loth’s bezeichnen. Kurz: Südpalästina ist ein aus der Wüste terassenartig bis zur Höhe von 3000‘ ansteigendes breites Bergland, dessen Westseite mit Waldvegetation bedeckt sanft zu den bıeiten Litoralebenen hinabfällt. Die vom Baumwuchs fast entblösste Ostseite senkt sich jäh zu einem schmalen Plateau, und von diesem rasch hinab zum Jordanthal und dem todten Meer, bis zu einer Tiefe, welche tief unter den Spiegel des Mittelmeeres zu liegen kommt. Entfernt man sich vom Saum der Wüste nach Norden zu, so verschwinden zusehends schnell die Sandpflanzen, da sie durch das rasche Auftreten zahlreicher Arten aus der Steppenflora verdrängt werden. Vom ‘afrikanischen Boden im Wadi el Arisch über das meist trockene Flussbett des Sihor auf das asiatische Land Palästina’s tretend, zeigt sich statt jenes mit Sand überzogenen Kieselbodens ein fester Lehmgrund unter einem feinen Schleier von Sand. Die isabellgelbe Farbe des Sandes verwandelt sich nach und nach in das schöne Saftgrün des Frühlingskleides. Die im Lehmboden auftretende Vegetation erblüht mit den letzten Tagen des März mit Helicophyllum angustifolium Schott, Iris Aegyptiaca Decais., Malcolmia pulchella Boiss., Bellevalia maritima Desf., Anthemis mizta L., Cotula aurea L., Astragalus annularis Forsk., Linaria modesta Boiss., Salvia Aegyptiaca L. und dem grossblättrigen Colchieum Alezandrinum Boiss. wie einer unbekannten Sternbergia, — Pflanzen, die der isthmischen Wüste fremd sind. Sobald die geographische Länge der von Nord nach Süd sich herab- ziehenden syrischen Meeresküste erreicht ist, treten uns noch günstigere klimatische Verhältnisse entgegen, da die Herbstregen Palästina’s ihre wohl- thätige Erfrischung bis hierher reichen. Betreten wir das erste syrische Dorf Chan Junus, so wird die Wüste gänzlich verlassen. In den Flachthälern der lachend ergrünenden Hügelreihen stehen Gruppen von grossen schwarzen Zelten und zahlreiche Heerden durchziehen grasend das mit Ende März zu seiner vollsten Pracht entwickelte Weideland. Das Brüllen des Hornviehs, das Anschlagen der Schäferhunde, die gegenseitigen Zurufe der Hirten, die Besuche, welche sich die Zeltbewohner von Gruppe zu Gruppe auf munter einher trabenden Eselchen reitend, gegenseitig abstatten, erfüllen diese Gegend mit einem so ungewöhnlichen Leben, dass man sich von dem An- blick dieses Gegenbildes der stummen, fast alles Leben entbehrenden Wüste kaum nicht trennen kann. Den Ort Chan Junus umgeben Gärten mit humus- reicher Erde, die gegen Dünensand und das Wild der Wüste mit Opuntia Fieus Indica Mill. eingezäunt sind. Grosse Sycomorenbäume, so wie der Anbau von Dura-Hirse, viel Knoblauch und Zwiebel nebst mancherlei Gartengemüse gedeihen ausgezeichnet. « Umrisse von Südpalästina. 247 Die Ebene in Nordost ist weithin mit Gerste bebaut und bietet einen um so reizenderen Anblick, als seit vielen Tagen dem Auge des Reisenden nur Wüstensand begegnet war. Von Chan Junus zieht sich nach Gaza zu eine breite Ebene, die in Ost von flachen Hügelrücken begrenzt wird. Diese zeigen uns streckenweise einen ebenso guten Anbau, wie wir ihn in der Ebene gesehen, doch werden sie grösstentheils nur als Weideland benützt. Die Westseite umsäumen Sanddünen, die sich längs der Küste weiter fortsetzen; doch sind nach jener Seite zu auch weite Gersten- und Hirsefelder und lichte Palmenhaine mit beschatteten fernhin zerstreuten Wohnungen anzutreffen. Allgemein auftretende, mit Ende März blühende Pflanzen waren zahlreich vertreten durch Kiniga Arabica Boiss., Convolvulus pentapeta- loides L., Allium Philistaeum Boiss., Convolvulus Palaestinus Boiss., Galium Philistaeum Boiss., ‚Bellevalia macrobothrys Boiss., Helianthemum guttatum Mill., Arum Philistaeum Kotschy und mehreren anderen. In der Nähe von Gaza beginnt neben Gerste der Weizbau; auch Sesam und Tabakpflanzungen kommen nicht selten zum Vorschein. Die Festung Gaza selbst umgeben Gärten, welche sich nach Norden weithin erstrecken und meist von Olivenhainen beschattet werden, die viele Bäume von sehr hohem Alter aufzuweisen haben. Auch Phönixpalmen sind nach der Meeresseite zu nicht selten. Sycomoren und Mimosen gehören zu den häu- fireren Bäumen, und weite Strecken sind mit herrlichen Maulbeerbäumen geschmückt, welche zun Zweck der Seidenwürmerzucht eultivirt werden. Um die Güte der so hoch gepriesenen Obstsorten vollständiger würdigen zu können, müsste man die Gärten im Hochsommer besichtigen. Orangenbäume aller Art, zumal Apfelsinen (süsse Limonien der Türken) stehen zu kleinen Hainen vereinigt. Die Feigen werden ihrer Grösse und Schmackhaftigkeit wegen besonders gerühmt, nicht minder auch die süssen Granatäpfel. Die meisten Gemüse, welche man im Orient anzubauen pflegt, gedeihen vor- ‘ züglich, so Caladium antiquorum Schott, Corchorus olitorius L., Hibiscus Bamia Link., selbst Musa sapientum L. Viele Arten von Rettigen, Gurken und trefflicher Salat sind auf dem Markte allgemein. Die wilde Vegetation der Gärten bot jetzt nichts Erwähnenswerthes. Durch den ausgedehntesten und zugleich sehr üppig wachsenden, aus uralten riesig starken Bäumen zusammengesetzten Olivenwald, welcher den grössten Umfang in ganz Pa- lästina hat, führt der Weg eine Stunde lang zwischen Gärten auf eine weite Ebene hinaus. Ausgedehnter Gartenanbau, die Gärten breit umgür- tender Ackerbau und reichliche Viehzucht bekunden den Wohlstand der Stadtbewohner von Gaza, die noch überdiess mit Beduinen der entferntesten Wüsten in vertraulichem und einträglichem Verkehr stehen. Kulturfelder wechseln mit hügligem Weideland ab, bis an den Fluss von Askalon. Sehr rührig sieht es jenseits des Flusses in den üppigen Saatfeldern aus, welche das weite Hügelland wie Teppiche decken und bis nach Askalon reichen, 32 * 248 Dr. Kotschy. indem Frauen das gröbere Unkraut, wie Sinapis alba L., Chrysanthemum segetum L., Lupinus Palaestinus Boiss., Hyoseyamus agrestis Schldl. und andere wuchernde Kräuter massenhaft ausreissen. Als allgemein verbreitete Pflanzen sind zu nennen: Linaria Ascalonica Boiss. u. Kotschy, Ferula sancta Boiss., Cachrys gymnocarpa Boiss., die teiden letzteren zeichnen sich durch ihren hohen Wuchs vorzüglich aus, dann ARanuneulus trachycarpus Boiss., Houssonia uncata Boiss., Tunica Arabica Boiss., Galium Galilaeum Boiss., Silene Palaestina Boiss. Die Dattelpalme, um Askalon ziemlich weit verbreitet, entbehrt hier schon der heissen Wüstenwinde, der trockenen Nächte und der dürren Winter; sie vegetirt zwar sehr üppig, aber doch schon aus ihrem heimatlichen Reich herausgetreten, werden ihre Früchte kaum halbreif. Die Landschaft gegen Norden nach Jaffa zu, ist ein welliges Hügel- land, dessen tiefere Stellen die Getreidesaaten trefflich gedeihen lassen. Am Morgen wird unser Auge von unzähligen Thautropfen überrascht, welche wie farbige Kristallperlen an den hoch empor gewachsenen Halmen gereiht sind und dieselben durch ihre Schwere herabneigen. Sie ersetzen den im April schon ausbleibenden Regen bis zum Reifwerden der Saaten. Die ganze Weite des sanften Hügellandes ist nun von einem üppigen Blumenteppich bedeckt. Ueberhaupt gleicht im April der Orient zwischen dem 31. und 36. Breitegrade, und vom Mittelmeer bis an den Indus, einem nur durch die Berge und höher gelegene Landschaften unterbrochenen Blumengarten. Die . Berghöhen dieser Zone entwickeln ihre Vegetation im Juni zu ihrer vollsten Pracht; die Hochalpen sind da erst vom Juli an im Erblühen begriffen. Um diese Zeit ist es, wo alles Hornvieh, so wie Pferde, Maulthiere und Esel der Mastung unterzogen werden. Zu diesem Zwecke stehen sie in der Stadt in Ställen, wo sie durch 3—4 Wochen von grüner, einen Fuss hoch gewachsener Gerste so viel erhalten, als sie zu verzehren vermögen. Den Winter hindurch abgemagert, nehmen diese Thiere augenscheinlich an Fleisch und Fett zu, um daran, bei später immer karger werdendem Futter, den nächsten Winter hindurch wieder zu zehren. Am Lande und unter den Nomaden wird ihnen keine Gerste gegeben; sondern es werden die fettesten Weiden ausgesucht, um ihnen das grüne Getreide zu ersetzen: und bald ist das weite Land längs der syrischen Küste fern von den heimatlichen Ortschaften und Dörfern ebenso belebt wie in deren Nähe. Auch auf unserem Wege gegen Jaffa weideten unzählige Pferde, Maulthiere und Rinder, aus deren Durcheinanderrennen man entnehmen konnte, wie sehr sie sich des neuerstandenen Frühlingslebens freuten. Unter die verbreitetsten jetzt blühenden Pflanzen gehören dem Zahl- reichthum nach: Silene Atocion Murr., Anemone coronaria L., Adonis Aleppiea Boiss., Orlaya anisopoda Boiss.,. Muscari commosum L. var., Ranunculus Asiatieus L., Linum Sibthorpianum Reut., Gnaphalium sanguineum L., Serapias cordigera Poll., Lupinus angustifolius Boiss., Salvia viridis L., Umrisse von Südpalästina. 249 Allium Schubertü Zuccar., ZErodium gruwnum Willdenow und noch viele andere. Die Hafenstadt Jaffa, trägt ihren Namen, welcher so viel bedeutet als „Ort der Schönheit“, mit vollstem Recht. Noch in weiter Ferne, winkt sie uns schon von ihrem erhabenen Sitz herab mit blendend weissen Zinnen. An der westlichen Seite breitet sich die grüne Tiefe mit ihren rastlos bran- denden Wogen im Halbkreis um die Stadt bis zum fernsten Horizont aus; an der Landseite prangen die Gärten — Dickichte von üppigstem Grün — in welchen Palmen und Granatbäume, Feigen nnd Orangen mit vielfacher Schattirung wechseln, ähnlich einem welligen weithin ausgebreiteten Laub- teppich. Zwischen Meer und Land steigen terrassenartig von dem tiefen Meeresufer heitere, lichte Gebäude zum hohen Felsgipfel hinan, über dem beiderseitigen Grün in der magischen Beleuchtung des orientalichen Sonnen- glanzes wunderbar schimmernd. Der Obstreichthum ist so bedeutend, dass er einen ergiebigen Handelsartikel bildet. Orangen und Wassermelonen von Jaffa, ihrer Vortrefflichkeit halber durch den weiten Orient berühmt, werden zu ganzen Schiffsladungen nach Egypten, Konstantinopel und Kleinasien verführt. Weintrauben, Mandeln, Feigen in mehreren Sorten, Granatäpfel, Pfirsiche, Aprikosen, Birnen, Aepfel, Pflaumen und Bananen trifft man all- gemein; unter allen aber sind die Johannisbrodbäume die mächtigsten. Das Zuckerrohr erreicht Manneshöhe. In allen Strassen wird es kurz geschnitten feilgeboten und als Leckerbissen auch sehr gern gekaut. Sein Anbau wird Jedoch in grösseren Complexen nicht betrieben, da die genügsamen Garten- besitzer die dazu erforderliche reiche Bewässerung durch Schöpfräder zu um- ständlich finden und die Vortheile nicht kennen, die ihnen der Anbau von vielem Zuckerrohr abwerfen müsste. Gemüse gedeihen vortrefflich, wie Solanum melongena L., Flbiscus esculentus Lk., Corchorus olitorius L., Caladium antiquorum Schott, Vicia Faba L., Zea Mays L., Cucumis sativa L., Blumenkohl, Salat, Malven, im Orient allgemein als Spinat gebräuchlich, dann ganz vorzügliche Sorten von grossen, weissen Zwiebeln, die nicht scharf, dafür aber sehr süss, ein treffliches Gemüse bieten. Die überall sorgfältig bewässerten Gärten werden durch Opuntia Fieus Indica Mill. abgegrenzt, deren ungewöhnlich grosse und süsse Früchte sehr geschätzt werden. Ihre Stämme erreichen hier ein so hohes Alter, dass sie holzig werden, und da sie übereinander liegen, ein frap- pantes Bild des amerikanischen wilden Bestandes geben. Im Schatten der Gärten blüht an Wassergräben sehr häufig Arum hygrophyllum Boiss., Achyranthes asperaL. und am stehenden Wasser Elatine aquatica Seubert. Im sandigen Boden um die Gärten und die Meeresküste entlang mit Unter- lage verhärteten Kreidefelses wachsen am allermeisten Anthenis altissima L., Rumez roseusL., Plantago squarrosa Murr., Chrysanthemum viscosum Desf., Orucianella maritima L., Convolvulus secundus Desf., Lavatera Oretica L. Vieia galeata Boiss., Lotus argenteus Webb., Ononis serrata L., Mal- 250 Dr. Kotschy: colmia pulchella Boiss., Fumana Judaica Boiss., Glaucium luteum Scop., Umbilicus horizontalis L., Prasium majus L., Plantago coronopus L., Ephedra fragilis Desf., Silene Atocion Murr., Zizyphus Spina Christi L., Cyclamen hederaefolium L. und noch viele andere zur Blüthe erst heranwachsende Pflanzen. Die waldartigen Gärten, welche die Stadt im Halbkreis umgeben, liegen mehr als 150 Fuss über die Meeresfläche erhoben; hinter ihnen setzt sich welliges Hügelland einwärts fort. Nördlich, südlich und östlich breiten sich die üppigsten der Fruchtgärten Palästina’s über eine Stunde weit aus. Auf den ausgedehnten Anhöhen wird Wein und Getreide gezogen, und in den reich bewässerten Tiefen wuchert ein Wald von reichsten Fruchtbäumen. Ueber die gesegnete Ebene Saron , ein sanftes liebliches Flächenbild, schreitet man drei Stunden lang zwischen buntfarbigen Feldfluren bis Ramlah, dessen Gärten durch üppigen Wuchs der Oliven, Johannisbrodbäume „ Syco- moren, Granatbäume und Quitten auffallen. Die Phönixpalmen tragen hier reichere Blattkronen als selbst in Egypten, dafür aber keine reifen Früchte, ja sogar auch keine Früchte, weil ihre Blüthen nicht künstlich bestaubt werden. Desto schöner und mächtiger entwickelt sich das Laub, da es alle Kraft und Nahrung in Anspruch nimmt. Das Gebirge Judäas wird von Ramlah aus durch die Ebene der Philistäer noch weitere drei Stunden entrückt. Der Boden besteht wechselweise aus dunkler humusreicher und aus röthlicher, sehr fruchtbarer Sanderde, die einem gelockerten tertiären Sandstein angehört. Im frühesten Lenz ist diese Gegend dicht überstreut mit duftigen Blumen. Darunter gibt es vorzüglich Liliengewächse aus den Geschlechtern der Tulpen und Hyacinthen, die aber alle bereits verblüht, nur noch die Menge ihrer Früchte zeigen. Am Dorf Kubab tritt man ins Hügelland, welches sich bald zu Bergen mit engen, aber meist bebauten Thälern erhebt. Am Fusse des Gebirges und in den schmalen Schluchten stellt sich eine dichte Busch- vegetation ein, die auf den Abhängen der weiteren Höhen und tiefer hin in den Thälern zu zerstreuten Bäumen emporwächst, mit höherem theil- weise stachligem Buschwerk als Unterholz. Letzteres ist meist zusammen- gesetzt aus Crategus pyracantha Pers., Quercus calliprinos W ebb., Paliurus orientalis Lam., Amygdalus orientalis Mill., COrategus Azarolus Willd., Zizyphus Spina Christi Willd., Zizyphus vulgaris Lam., Phyllirea media L., Rhamnus AlaternusL., sodann Pistacea Lentiscus L., Fontanesia phil- liroides Labill., Quercus infectoria Oliv., Styrax offieinalis L., Juniperus Phoenicea L., Acer Creticum L. und an Felswänden Ficus Carica L. wild mit verschiedenen Blattformen. Die Baumvegetation ist vertreten durch Quercus Isthaburensis De- caisne, Ceratonia siliqua L., Olea EuropaeaL., Pistacea Palaestina Boiss., Quercus Palaestina Kotschy und im Grund der feuchten Thäler häufig durch Platanus orientalis L., Juglans regia 1.., Celtis orientalis Spr. Umrisse von Südpalästina, 251 Durch ein felsiges Hauptthal mit terrassenartig sich erhebenden Kreide- kalkschichten steigt man über die von Nord nach Südost streichenden Höhen- züge bei Latrum und Saris; sind zwei Rücken überschritten, so steht man vor einem Pass, der zur Höhe des Judäagebirges hinaufführt. Hier am Süd- ostabhang liegt der Ort Kiryat el Eneb mit einem alten Räuberschlosse des berüchtigten Abu Gosch auf der Höhe. An der Terasse des Ortes stehen Reste einer alten Kirche von geschmackvollem grossartigem Baustyl, deren nicht eingefallener Theil jetzt als Viehstand benutzt wird. Auf einem steil abfallenden klippigen Wege reitet man in das von einem rauschenden Bach durchflossene Thal Hanina hinab, übersetzt eine steinerne Brücke und sieht sich plötzlich von unwirthlichen kantig felsigen Gebirgsrücken ein- geschlossen, deren Thalgehänge durch künstliche Terrassen urbar gemacht und wohlbebaut sind. Wie die ganzen Westlehnen vom Fusse an bis auf die äussersten Höhen hinan reichlich mit Sträuchern und Bäumen der Mediterranflora bekleidet sind, so ist auch die in ihren Schatten gedeihende krautartige Vegetation eine reiche zu nennen. Ihr allgemeines Erblühen fällt jedoch erst in die nächsten Wochen. Ueberraschend war das häufige Vorkommen der Orchis variegata All. und Asphodeline lutea Rehb. — Dagegen ist das Ostgehänge meist kahl, nur stellenweise und zwar sehr spärlich mit Strauchwerk be- wachsen, welches sich spezifisch von jenem der Westlehnen nicht unter- scheidet, höchstens durch Armuth an Arten und den mehr krippelnden, knorrigen Wuchs. Die Höhen bestehen aus Klippenland; kahle zackige Felsen überragen den Boden: doch bieten die um die Ortschaften an den Gehängen lebhaft ergrünenden Terassenäcker eine angenehme Abwechslung gegen das graue, wüste Steinland. Trotz dieser wenig günstigen Terrain- verhältnisse ist der Reichthum an blühenden krautartigen Pflanzen namhatft, zumal jetzt im zeitigen Frühling. Aus dem mit vielen Maulbeerbäumen, Fraxinus Syriaca Boiss., Acer Oreticum L., Nerium Oleander L. und frischem Feigenbaumwuchs beschatteten Thale steigt man in diagonaler Richtung die östlichen Höhen hinan, welche an unsern unwirthlichen Karst erinnern. Man befindet sich sogleich auf einem Plateau, von dem das Auge in weiter Ferne am tiefen Horizont hinter dem todten Meere die in Nebeldunst gehüllten Moabiter- und Amoniter - Berge entdeckt. Ganz nahe vor uns steigt über der sanft sich senkenden Stein- fläche eine mit alten Bäumen bekränzte Höhe empor, auf welcher Kirchen- gebäude, die sich an dem tiefblauen Himmel scharf abgrenzen , königlich thronen: — es ist der Oelberg; und in wenigen Augenblicken schaut man auch das Ziel — Jerusalem, die heilige Stadt vor sich. An der Westseite deckt die hohe, gut erhaltene, gekerbte Stadtmauer die Häuser, so dass der Ankömmling nur die sie überragenden Minarets, Kuppeln und Thürme des Pilgerthores mit dem Auge gewinnen kann, — Die Stadt liegt 2350 Fuss über dem Mittelmeer, mit sanften Wölbungen 252 Dr. Kotschy: nach Südost zu gesenkt, mitten in einer grossen und schönen Landschaft, von Thälern und niederen Bergen umgeben. Mit der Nordseite an das steinige Hochland gelehnt, ist dieselbe im West und Ost von dem Thale Gihon und Josaphat, im Süden von der breiteren Tiefe der einstigen Königsgärten und von dem Quellengebiet Siloah begrenzt. Das fast immer wasserlose Bett des Kidronbaches durchzieht an der Westseite der Stadt das Thal Josaphat von Nord nach Süd, tritt dann unweit von Siloah, dort wo sich die Thäler Josaphat und Hinnon vereinigen, in das Thal Kidron und führt beim Kloster S. Ssaba vorbei, einer Erdspalte ähnlich, zum todten Meer. Die Gesteinsunterlage der Stadt, des Oelberges und der übrigen Um- gebung ist Kalk, der sich terrassenartig zu flachen Rücken oder Kuppen erhebt. Die Thalseiten stürzen oft in steilen Wänden ab, an deren Fusse Steinhaufen liegen. So finden wir’s bei Siloah und Hinnon, wo sich auf Felsen und Steingeröll zahlreiche Pflanzen befinden. Durch die Mannigfaltigkeit der Standorte ist auch die in Blüthe stehende Flora in den ersten Tagen des April eine mannigfaltige und reichlich vertretene gewesen: wir heben hier blos die ausgezeichnete Jeremias-Grotte und die Gegend um die Gräber der Könige hervor. Ueber die ganze Land- schaft stehen weit zerstreut Olivenbäume herum, dann folgen mächtige Pistacea Palaestina Boiss., Juglans nigra L., Morus alba und nigra L., FPistacea vera L., Celtis orientalis Spr. Am Nordabhang des östlich von der Stadt gelegenen Oelberges wachsen die Oelbäume dichter bei- sammen und am Fusse desselben, gegenüber dem „goldenen Thore“ steht die älteste Gruppe dieser Veteranen, wohlbekannt im Garten von Geth- semane. Nur ein geringer Bodentheil der Umgebung ist Kulturland, weit grössere Strecken sind mager und felsig, oder nur spärlich mit Erde bedeckte Kreidekalkschichten. Am Südabhange des Oelberges liegt das anmuthige Dörfchen Betha- nien, in dessen angrenzenden Thälern eine reiche Ausbeute von mannig- faltigen grossen Theils selteneren Pflanzen und vielen schönen Blumen zu machen ist. Auch in der westlich von der Stadt gelegenen Gegend von Lefta und Malcha wird eine botanische Excursion mit reicher Ausbeute belohnt. Die mittlere Temperatur in und um Jerusalem beträgt +130 Reaum. Phönixpalmen gedeihen kümmerlich, nur wenige sind bei geschützter Lage in den Höfen der Stadt zu sehen. Orangen erblickt man hie und da, aber nicht allgemein. Cypressen und Pinien kommen trefflich fort; ebenso würden auch andere Zierbäume gut wachsen, wenn der Mangel an Wasser ihre Pflege nicht so sehr erschweren würde. Noch begegnet in der Stadt unsern Blicken Opuntia Ficus Indica L. — Eigentliche Gärten fehlen Jerusalem; einige Gemüsepflanzungen und Feigenanlagen, die sich unter dem Abflusse der Siloahquelle befinden, verdienen diesen Namen nicht. Die umliegenden Ortschaften liefern Grünzeug, so besonders aus Lefta und Fr .. ‘ ‘ Umrisse von Südpalästina, 253 von Jericho wird viel Gemüse zur Stadt hinaufgeführt. \Vildes Grünzeug der nahen Höhen liefert Malva rotundifolia L., Gundelia Tournefortü, erstere vertritt den Spinat, letztere den Spargel. Früchte werden von Jaffa und Jericho sowie von der Seite Hebrons eingeführt. Während des Aufenthaltes und des Besuchs der heiligen Orte, im Jahre 1855 zu Ostern, wurden fast 100 blühende Pflanzenarten eingesammelt, von denen ein Dritttheil der Flora Palästinas, zwei Dritttheile aber der übrigen orientalischen und mediterranen Flora angehören. Unserer Flora angehörig wachsen dort Festuca dura L., Briza mazima L., Bromus teetorum L.,. .Polypogon monspeliense L., Hordeum murinum L., Xeranthemum annuwum L., Scorzonera purpurea L., Ranuneulus aquatilis L., Ceratocephalus falcatus Per., Erophila verna R. Br., Ranunculus arvensis L. und noch viele andere. Von den in der nächsten Umgebung gefundenen seltenen Pflanzen führen wir an: Salvia Indica L., Viscum erueiatum Sieber. auf Oelbäumen, Sca- biosa Palaestina L., sodann Cicer Judaicum, Acanthus Syriacus, Crepis Hierosolymitana „ Hagioseris Amalecitana, Ajuga Palaestina, Galium Ju- daicum, Evax Palaestina, Dianthus Judaicus ,„ Euphorbia Elerosolymitana, Trisetum macrochaetum, Allium orientale, Nonnea melanocarpa, Salvia Syriaca, Salvia Judaica, . Onobrychis Gaertneriana — sämmtliche von Boiss. benannt — viele andere standen noch nicht in Blüthe. Ueber Jerusalem und Umgebung bietet sich die anziehendste Uebersicht auf der Höhe des Oelberges dar, dessen Gipfel gerade der Mitte der Stadt gegenüber liegt und den höchsten Punkt derselben bei der Entfernung von !/ı Meile etwa um 300 Fuss überragt. Das bereits erwähnte Thal Josaphat liegt zwischen d:m Oehlberg und der Stadt, die nach Ost, Süd und West in steile Einsenkungen abfällt. Gleich über dem Thal innerhalb der türkischen Stadt- mauern erhebt sich der einstige Berg Moriah der Hebräer, auf dessen weitem freiem Platze die prachtvolle Omarmoschee steht, die heute ein ebenso grosses verehrtes Heiligthum ist, wie es der weltberühmte Tempel war, der zu Salomo’s Zeiten auf derselben Stelle sich erhob. Nördlich vom grünen Moriahplatze dehnt sich das vierte Stadtviertel, von Muselmännern bewohnt, aus, bis zum Damaskusthore hin; das dritte der muhamedanischen und jüdischen Bevölkerung angehörig, schliesst sich von der Südseite an dasselbe und grenzt mit dem westlichen Terrain an die Omarmoschee. Am höchsten Punkte der Stadt, wo die Christen wohnen, ganz hinten im Nordwesttheil erhebt sich an der Stelle, welche die einst berühmte Davidsburg einnahm, jetzt ein gewöhnliches Kastell. Zu ihrer rechten Seite (nordöstlich) steht die mächtige Kuppel der heiligen Grabeskirche und zur linken (südlich) Zion mit dem armenischen St. Jacobus-Kloster. Da die Stadt eine gegen den Gipfel des Oelberges schräg geneigte Lage hat, so übersieht man sie fast in der Vogelperspective, und kann Bd. XI. Abhandl. 33 254 Dr. Kotschy: daher von dortaus jeden wichtigen Punkt sogleich finden und genau ünter- scheiden. In Westen begrenzen kalıle Höhen des Judäagebirges das höchst interessante Stadtpanorama; in Norden ist der Boden ebener, mit viel Oliven und Terebinthen beschattet; in Süden erheben sich die von Bethlehem bis Hebron reichenden Berge. Nach Südost gewendet, reicht das Auge hinab "bis an den graulich gelben Horizont des todten Meeres, dessen matten Spiegel mit Höhenrauch umschleierte Berge umgeben, bis am Nordrande der Ausgang des Jordanthales sich wahrnehmen lässt. — Die ganze Land- schaft gehört jetzt in ihrem Frühlingskleide schon an sich zu den ange- nehmsten und anmuthigsten, die ich im weitbereisten Orient gefunden — für Geschichte der Kultur des Menschengeschlechtes, hat kein Fleck der Erde wichtigeres Interesse! Um nach Jericho zu gelangen, geht man in die lieblichen Thäler von Bethanien. Von dem anmuthig gelegenen Bethanien führt der Weg zum Lazarusbrunnen steil hinab und zieht sich zwischen felsigen Hügel- lehnen wieder zur Höhe hin, auf steilem, beschwerlichem Pfade zu einer Ruine. Der Abfall gegen das Jordanthal ist sehr steil, die Saumwege schlecht und durch häufig hervorstehendes Felsenterrain selbst für die Maul- thiere höchst beschwerlich. Der Blick schweift zur tiefen Einsenkung des ‚Jordanthales, wo er auffallenden dunkeln Flecken begegnet. Es sind dichte Acacienbestände, zwischen denen, fast durch die Mitte der Ebene, ein hell- grüner Streifen den Lauf des Jordans bezeichnet. Eingerahmt ist dieses reizende Bild einerseits durch das todte Meer mit seinen Amoniterbergen „ anderseits durch die tausendfach durchfurchten Hügel des Vordergrundes. Die ganze Gegend ist ein niederes Bergland in tausendfacher Art wild durchrissen; sie ist durchaus öde und arm an Vegetation; voller Schlupfwinkel für Beduinen, die den Reisenden nur zu oft überfallen. Nach einem ermüdenden Ritte von 6-7 Stunden gelangt man auf die gesegnete Ebene der einstigen Palmenstadt. Jericho und befindet sich in dem höher gelegenen Theil des Beckens am Ausgang des Jordanthales 717 Fuss unter der Oberfläche des Mittelmeeres. Der Boden ist ein durch Humus versetzter, mit Kalksteindetritus gemengter Lehm, welcher trocken graugelblich aus- sieht und locker ist, befeuchtet aber zähe, schmierig und sehr dunkel wird, Sein Pflanzenwuchs soll vom November bis Februar sich am meisten ent- wickelt haben. Wo jetzt keine Feuchtiokeit der Quellen oder Wasser- leitungen hinreicht, ist zwischen dem vielen Strauchwerk, einige dick- wurzlige vieljährige Gewächse ausgenommen, die Erde kahl und vor Dürre leicht staubig aufzuscharren. Die Bäume gedeihen recht gut; besonders Acacien, Zizyphus; Dattelpalmen wohl nicht selten, allein da sie sich selbst ganz überlassen sind und während ihrer Blüthezeit nicht bewässert werden, w- Umrisse von Südpalästina. 255 so tragen sie auch keine Früchte, die doch ehemals bei einiger Pflege der günstigen klimatischen Verhältnisse wegen stets zur Reife gelangten. Die einstige Palmenstadt ist mit ihren sie umgebenden Palmenhainen und Balsamgärten verschwunden, raubgierige Nomaden-Araber lauern überall auf fremdes Gut, und so liegt diese paradiesische Landschaft, einst ein fetter Fruchtgarten, in dem traurigsten Zustande da. Der rohe Mensch macht sich die natürlichen Erzeugnisse noch heute so viel als möglich zu Nutzen, unterstützt dagegen die weitere Ertragsfähigkeit gar nicht. Wenn man von den Höhen Jerusalems herabgestiegen, so überraschen hier mit einem Mal tropische Formen, da die mittlere Temperatur dieser ganzen gesenkten Landschaft, welche die Araber Gohr nennen, der egyp- tischen von Kairo gleichkommt. Um das Dorf Rycha, dessen Existenz im Versteck der dichten Baumvegetation ein Thurm entdecken lässt, bringt der Boden ein reiches Erträgniss an Mays, Sesam, Tabak, Hirse und Indigo. Die sorgfältig bewässerten Weizensaaten treiben Halme von sechs Fuss Höhe und schwere lange Aehren neigen sich in prachtvollen Wogen auf und nieder. Feigen, Granatäpfel, Reben, Zizyphus Nebak L. und Eleagnus angustifolia umgeben den Ort in üppigster Entwicklung das ganze Jahr hindurch. Pflan- . zungen von Wunderbaum, Jieinus communis L., begrenzen die Ränder der Felder und sein Same gibt reichlich süsses Qel, welches zu Lande die Stelle unserer Butter vertritt. Sträucher von Henna (Lawsonia inermis L.) wuchern inder Nähe der Wasserleitungen und begnügen sich mit der durch den Boden einfiltrirten Feuchtigkeit. Ja in ganz dürrem Boden tragen sie gute Blätter für die bekannte rothe Schminke der Araber, mit welcher die Orientalen ihre Nägel und Bärte färben. Die trockenen Blätter kommen zu Markt nach Syrien und sind eine Erwerbsquelle zweiten Ranges. Auch Zuckerrohr wird gepflanzt, doch nur als Leckerbissen; jedoch müssen vor Zeiten ganze Plantagen aa gewesen sein, weil zwei Stellen an der Quelle Elisa gezeigt werden, welche Zuckermühlen heissen und noch vor nicht zu langer Zeit, wenn auch in sehr primitiver Form , in Betrieb gewesen sein mochten. Auf der weiten Ebene, sowie um das kleine Dorf sind am allermeisten verbreitet Mimosa Arabica W., Eleagnus angustifolia L., Zizyphus Spina Christi L. auf dessen Aesten ein tropischer Parasit Loranthus Acaciae Zucc. häufig vorkommt und bei der Menge seiner feuerrothen Blüthen an den brennenden Dornbusch Mosis erinnert. Nach den „Rosen Jerichos“ sucht fman umsonst, denn die sogenannte Jerichorose (Anastatica hierochontica R. Br.) ist eine einjährige an den Sand festgedrückte Crucifere, welche in den benachbarten Wüsten südlich vom todten Meere vorkommt. Obwohl diese in einem Jahre holzixg gewordene Pflanze mit ihren dürren Ueberresten noch jetzt bei den Pilgern eine Rolle spielt, indem sie trockengelegt, gleichsam zu einer Rosen- knospe mit dem Stengel sich zusammenwindet, mit dem Wurzelstock aber 33* 256 Dr. Kotschy:! ins Wasser gestellt in wenigen Minuten gleichsam einer Rose ähnlich auf- blüht, . weil die Cirkulation der Feuchtigkeit so schnell vor sich geht, so verdient sie dech den schönen Namen einer „Rose von Jericho“ durchaus nicht. Neben den Rosenstöcken *) von Jericho werden oft die Palmenbäume erwähnt: auch diese sind verschwunden und nur ein Schatten einstiger Naturerzeugnisse ist noch vorhanden. In dieser mit dem fruchtbarsten Boden gesegneten, einst von Dattelpalmen dicht beschatteten Thaleinsenkung sind die zaklreichen Wasserleitungen durch die Verwaltungsunfähigkeit der Türken seit Jahrhunderten zerfallen. Nur die Elisaquelle befeuchtet die Felder um Jericho, während zahlreiche zum Theil noch erhaltene Aquadukte selbst aus der Zeit der Kreuzzüge noch Zeugen sind von dem ehemals blühenden Zu- stande dieses Bezirkes. Eine thätige Bevölkerung würde bei Sicherheit der ”erson und des Eigenthums die fast gänzlich unbebaute Oase von Jericho in wenigen Jahren zu einem Paradiese umzugestalten im Stande sein. Die am 2. und 3. April noch gesammelten Pflanzen sind: Boerhavia vertieillata Poir., Pluchea Dioscoridis L., Solanum sanctum L., die bekannten Sodomsäpfel ; Calotropis procera R.Br., Ooschar der Araber, Arundo Donax L., Asparagus horridus L., Oligomeris glaucesceens Cambess., Amberboa erupinoides D.C., Calendula Aegyptiaca L., Cressa Cretica L., Anthemis melampodina Del., Diplotaxis erucoides L., Statice Thuini Tenore., Sero- phularia hierochontica Boiss., Phlomis Nisolii L., Lamarkia aurea Mönch., Vitex Agnus castus L. und viele andere. — Die Ebene von Jericho bis an die Ufer des Jordan, dort wo der Badeplatz der Pilger sich befindet, ist mit Sträuchern von Zizyphus Spina Christi, Prunus „ Tamarix, Capparis, Rosa, Crategus und anderen zerstreut stehenden Büschen bedeekt, und da der Boden theilweise salzig ist, so treten auch Stauden von Cheno- podeen auf; leider waren diese alle nicht in Blüthe. Die Ufer dieses Grenzflusses vom einstigen Canaan sind an 50 Fuss tief und so weit auseinander, dass sie in dem grossen Jordanthale ein klei- neres im Durchschnitt etwa 500 Schritt breites Thal begrenzen, in dessen Tiefe sich der Jordanfluss schlängelt. Letzteres Thal wird von einer dicht wuchernden Baumyegetation beschattet, die aus einem nördlicheren Klima herabgeschwemmt worden ist. Der einen Pistolenschuss breite Wasser- spiegel fliesst ruhig dahin in seinen ihm angewiesenen Krümmungen, bildet kleine Inseln und zeigt, dass er oft sehr hoch anschwellen kann; auch ist sein Fall bedeutender , als man dies in solcher Nähe seines Aus- flusses erwarten sollte. Das Wasser schmeckt angenehm, aber weich; jetzt ist's von röthlich gelbem Aussehen „ trübe. Mit diesem Wasser gefüllte Flaschen zeigten später einen ockergelben flockigen Satz. Der Grund des Bettes ist schlammig, so wie auch die Inseln von sandigem Schlamm ge- bildet sind. Auf dem angeschwemmten Boden ist der Pflanzenwuchs zu einem *) Jesus Sirach Cap. XXIV. v. 18. Umrisse von Büdpalaslına. 257 diehten Rasen, der sonst im Orient selten zu finden ist, verwachsen, weil es ihm in der schmalen Thaleinsenkung den Sommer hindurch an Feuchtigkeit nicht gebricht. Die Bäume erreichen hier eiue solche Höhe, dass sie mit ihren Gipfeln die Seiten des Flussthales noch ein wenig überragen. Am häufigsten sind verbreitet: Populus Euphratica Oliv., Salix Babylonica L., Fraxinus Syriaca Boiss., Jamarie mannifera Ehbg. Im Schatten stand in Blüthe allgemein: JImperata ceylindrica P. Beauv., Agrostis alba L., Spergularia pentandra L., Lolium speeiosum Stev., Cyperus esculentus Sieber, Phalaris? Plantago Cretica L., Festuca rigida, Serophularia macrophylla Boiss. und ein Polygonum , welches noch nicht geblüht hat, aber durch grosse breite Blätter sich auszeichnet. Die Strecke vom erwähnten Badeplatz zum nordwestlichen Winkel des todten Meeres ist, je tiefer man an den Wasserspiegel hinabsteigt,, desto öder und kahler, bis man endlich in einer vegetationslosen Wüste mit Salz- effloreszenzen dahinreitet und höchstens einigen Salsolaceen begegnet. Um das todte Meer ist die Ansicht malerisch und weit anziehender als man sich dieselbe gewöhnlich vorzustellen pflegt. Das bereits erwähnte Ammoniter- und Moabitergebirge erhebt sich am Ostufer sanft ansteigend in hohen, bewaldeten und mit Thälern tief durchzogenen Lehnen mehr als #000 Fuss hoch über das todte Meer. Es ist ein reichlich mit Bäumen bewachsenes Gebirgsland. Aus seinen Thälern wird das Treibholz herabge- schwemmt, welches an den Ufern des Salzmeeres in grosser Menge umherliegt. Das westliche Ufer hingegen erhebt sich in steilen Wänden rapid vom Meere auf zu wildzackigen Berghöhen. Zwischen beiden Ufern ist nach der Süd- seite hin eine ganz oifene Ebene. Am Wege vom Pilgerbadeplatz, der Furth Halu am Jordan, bis zum todten Meer sind meist Salzpflanzen zu sehen, so: Statice spicata Willd., Statice pruinosa L., Frankenia pulverulenta L., Tamamarix Pallasü Desv., Aira caryophyllacea L., Ohenopodium album L., Echinophylon eriophorus Moq. Tand., Salicornia herbacea L., Suaeda salsa Del., Salsola kali L., Ochradenus baccatus L., Nitraria incana Jaub. et Spach., Suaeda vermicularis Forsk., Salsola Eckinus Labill., Tamarix mannifera Ehbg. Das Gerölle am Wasserstrande, ganz nahe am Salz- spiegel überrascht mit seiner verhältnissmässig reichen Vegetation. Unter der Fläche des Mittelmeeres 1340 Fuss gelegen, gedeihen, durch Wind mit salzigen Wellen bespült, folgende jetzt in Blüthe stehende Pflanzen: Puli- caria undulata D.C., Pieridium orientale D. C., Tolpis altissima Pers., Senecio coronopifolius Desf., Centaurea Sinaitica Boiss., Chamaemelum arti- culatum Boiss., COhenopodium asphaliticum Boiss., Mesembrianthemum nodiflorum L., Piptatherium multiflorum P. Beauw. Caroxylon lanecifolium Boiss., Reaumurea Palaestina Boiss. — Um vom Seeufer in das Kloster Mar Ssaba hinaufzusteigen, wird ein mit Brackwasser gefülltes, von Jericho 258 Dr. Kotschy: sich herabziehendes Flussbett übersetzt, dessen Ufer mit Arundo isiaca L., Nerium Oleander L., Cynanchum acutum L. und Salicornien eingefasst sind. Bald führt der Weg durch Wüstenland, und nur in der Färbung des Bodens, der so wie er ansteigt mit Kies statt Sand überdeckt ist, gibt es einige Ab- wechslung, da sonst Pflanzen fast ganz fehlen. Gypslager und sonderbar geformte kalkige Kiesel kommen häufig zum Vorschein. Im Gypsboden überrascht neben einzelnen kleinen Sträuchern von Zeaumurea Palaestina, ganz unerwartet unter diesen Verhältnissen das zwei Fuss hohe blau- blühende Allium scabriflorum Boiss. Nachdem stundenlang die steilen Höhen angestiegen sind, erreicht man endlich das von den Muselmännern hochyverehrte, wenn auch an un- rechter Stelle stehende Grabmal Moses, mitten in einer ganz nackten öden Gegend. Bald jedoch ändert sich das Ansehen der Landschaft; denn Thal- einschnitte mit Felsgrotten und eine reichere Vegetation treten auf. Und nun erblickt man auch das Kloster Mar Ssaba, welches an den uns gegen- über stehenden Felshöhlen angebaut von den hervorspringenden Felskanten getragen wird. Es liegt jenseits des Kidronthales, das man hier an seinem unteren Ende als eine wildzerrissene Felsschlucht, ja als eine tiefe Erdspalte mit kolossalen Felswänden wieder findet. In dieser wildromantischen , zwischen Wüste und Kulturland gelegenen Gegend blühte Pimpinella Oretica Poir., Cicer Palaestinum Boiss.,, Ranun- culus Palaestinus Boiss., Centaurea Sinaica Boiss., Fagonia gramdiflora Boiss., Astragalus sericeus D.C., Erucaria mierocarpa Boiss., Litospermum callosum Vahl. Welliges Hügelland mit vielen muldenartigen Vertiefungen führt meist einen röthlichen fetten Lehmboden, welchen zerstreut herum- stehende Saatfelder schmücken, die je näher gegen Bethlehem desto häufiger sind und daher desto mehr zusammenhängen. Die hier allgemein verbreiteten Vertreter der Vegetation Phlomis Nissolia L., Hordeum murinum L-, Lamarkia aurea Moench., Ranuneulus Palaestinus Boiss., Gundelia Tournefortii L., Salvia Sibthorpü Benth., Valerianella vesicaria Moench. stehen bis an die Olivenhaine von Bethlehem in Blüthe. Bethlehems Gärten sind meist terassenartig angelegt und nähren schöne Oliven, Pistaceen und Maulbeerbäume; auch Reben gedeihen vor- trefflich und geben guten Wein. Eine kleine Tagreise von Bethlehem liegt 2650 Fuss über dem Mittel- meere die Stadt Hebron in einem reizenden Thale, dessen Seitenhöhen sich bis 3000 Fuss über das Meer erheben. Die weitere Umgebung ist ebenfalls reich an Thälern und Bergen. Das kühlere Klima ist der ganzen Natur so günstig, dass diese Gegend zu den lieblichsten und anmuthigsten ge- hört, die das gelobte Land jetzt noch aufzuweisen hat. Da hier überdiess Umrisse von Südpalästina. 259 der Reichthum an Quellen einen fliessenden Bach ersetzt, so ist auch der Theil der Vegetation, welcher von der Bewässerung abhängt, gut bestellt. Ueberall enthält hier der Boden viel Feuchtigkeit; denn um die weiten, mit gewichtigen Trauben gesegneten Gärten stehen Oliven, Feigen, Pistaceen, Wallnuss- und andere Obstbäume des echten Weinklimas bis zu den empfind- licheren Granatapfelsträuchern und Apfelsinen. Die Flora ist so mannigfaltig, dass hier binnen drei Tagen mehr Arten eingelegt wurden, als während vierzehn Tagen im ganzen übrigen Palästina. An den durch Felsen zerrissenen Rasenhöhen blüht am häufigsten Anthemis He'ronica Boiss. sp. n., Phalaris brachystyla D.C., Symphytum Palaestinum Boiss.,„ Lagurus ovatus L., Oynosurus echinatus L., Allium roseum L., @undelia Tourneforti L., Urospermum pieroides Desfont., Cam- panula Erinus L., Dagoetia cuminoides L., Specularia pentagonia L., Ranunculus myriophyllus Russel., Anagyris foetida L., Telmissa sedoides Fenzl und viele andere. — An kahlen, der Mittagssonne zugewendeten Felslehnen stehen sehr häufig: Salvia triloba L., Satureja Thymbra und dazwischen Orchis pyramidalis! Phlomis viseosa Pair., Gnaphalium sangui- neum L., Plantago Oretica L., Anthyllis Vulneraria L., Ballota nudulata B th., Helianthemum Arabieum Pers., Bupleurum heterophyllum Lk., Serophularia laciniata Willd., Podonosma Syriacum Boiss., Salvia Molucella Benth., Prasium majus L., Astragalus eretaceus B. et Ky. An feuchten Stellen im Thale ist allgemein verbreitet: Dellis sylvestris Cyrill., Linum angustifolium Huds., Bromus confertus M. B., Serophularia rubricaulis Boiss., Trixago latifolia Stev., Veronica eymbalaria Bertol., Cochlearia DrabaL., Thlaspi perfoliatum L., Trifolium Palaestinum B., Trifolium elypeatum L., Lotus corniculatus L., Carex divisa Huds., C. glauca Scop., (. distans L. — An Hügellehnen und zwischen den Weingärten: Aubia Olivieri Rich., Allium hirsutum Zucc., Aegilops ovata L., Lamarkia aurea Nour., Avena Fatua L., Hordeum bulbosum L., Ornithogalum Narbonense L., Arum Palaesti- num Boiss., Galium saccharatum All., Lonicera Etrusca Santi, Asperugo procumbens L., Cuscuta Palaestina Boiss, Farsetia ovalis Boiss., Polygala monspeliaea L., Erodium gruinum L., Trifoium globosum L., Astragalus sanetus Boiss., Hippocrepis unisiligqua L. — Zu den grössten und ältesten Bäumen von Palästina gehören die um Hebron wachsenden Celtis orientalis, Pistacea Palaestina und Quercus Pa- laestina. In den Weingärten steht eine Coccus-Eiche von seltener, aus- gezeichneter Schönheit. Ihr Stamm hat einen Umfang von 22 Fuss, also einen Durchmesser von sieben Fuss. Zwei Klafter über dem Boden theilt sich ihr Stamm in drei mächtige Aeste. Die Krone reicht in der Thalrichtung bis 83 Fuss, an der ansteigenden Bergseite 49 Fuss weit vom Stamme und bildet durch eine gesunde, kräftige, jugendliche Verzweigung eine breit- 260 Dr. Kotsehy: Umrisse von Südpalästina.. gedrückt halbkuglige Laubmasse von imposantem Ansehen. In der Nähe der Stadt gewachsen, wird der Baum wegen des in seinem Schatten gut gedeihenden Rasens häufig besucht und ist unter dem Namen „Abrahams- eiche“ bekannt. Aehnliche Riesen von Eichen und Terebinthen kommen noch mehrere vor. Die flachen Rücken der südlichen Höhen über Hebron sind sogar mit Waldbestand von Föhren (Pinus Brutia) überwachsen , was um so interes- santer erscheint, als das Auge von da den Saum der nahen gelblichen Wüste erreicht, die sich pflanzenlos bis an das Sinaigebirge hin erstreckt. Die Kenntniss der Flora von Palästina ist eine bis jetzt ziemlich un- vollkommene zu nennen. Eigentlich ist nur die unmittelbare Nähe der Route, welche die Reisenden über Jerusalem nach Jericho und Hebron einschlagen, bekannt. Die Unsicherheit durch die südlich von Jerusalem überall auflau- ernden Beduinen erschwert die Durchforschung des Landes ungemein. Herr Boissier aus Genf entdeckte 1846 eine Menge neuer Pflanzenformen selbst an diesen sehr besuchten Pilgerstrassen und neun Jahre nachher vermehrte ich in derselben Jahreszeit und auf denselben Wegen noch die Zahl der Palästina eigens angehörenden Pflanzenarten. Es wäre zu wünschen , dass die Vegetation des gelobten Landes, welches eine so wichtige Rolle einst gespielt hat, in den verschiedenen Jahreszeiten botanisch erforscht würde. Von hohem Interesse muss die Flora des fast total unbekannten Judäa- Gebirges sein, und ich möchte sagen, noch wichtiger erscheint die genaue Kenntniss der Oase von Jericho mit ihren tropischen uns leider nur zu wenig bekannten Formen, unter denen sich noch ganz neue und uner- wartete Arten vorfinden dürften. Begriff der Phänologie und über Belaubung und Entlaubung der Bäume und Sträuche. Von Karl Fritsch. Vorgelegt in der Sitzung am 1. Mai 1861. Indem man sich dem Studium der reinen Botanik und Zoologie widmet, kann man im Allgemeinen zwei Gesichtspunkte wählen, welchen dasselbe vorzugsweise zu gelten hat. Von dem einen Gesichtspunkte aus sieht man von dem Verhältniss der Pflanzen und Thiere zu den beiden Kategorien: Raum und Zeit ganz ab. Von dem zweiten aus wird entweder der Raum oder das Gebiet, auf welchem die Thiere oder Pflanzen vorkommen, in seiner Abhängigkeit von den Bedin- gungen des Vorkommens betrachtet und die Zeit, so weit dies angeht, als übereinstimmend angenommen oder doch wenigstens von ihrem Einflusse auf die Verbreitung der Thiere und Pflanzen im Raume ganz abgesehen. Bei dieser Abstraction sind wir in dem eigentlichen Gebiete der Pflanzen- und Thier-Geographie thätig. Oder man kann die Abhängigkeit des Verkommens der Thiere und Pflanzen von der Zeit berücksichtigen und den Raum des Vorkommens als unverändert voraussetzen. Es ist das Gebiet der Phyto- und Zoo-Phänologie, dem wir unter dieser Voraussetzung unser Studium zugewandt haben. Während jener Theil der reinen Zoologie und Botanik, welcher von der Verbreitung der Thiere und Pflanzen nach Raum und Zeit ganz absieht und sich mit der Systematik und Physiologie der Organismen befasst, schon seit den ältesten Strebungen naturwissenschaftlicher Thätigkeit ein Geger- stand der sorgfältigen Pflege von Seite der begabtesten Forscher geblieben ist und eben desshalb nur noch den genialsten Männern der Wissenschaft die Aussicht offen stehen dürfte, den grossartigen Bau der Wissenschaft, auf den wir mit Stolz und Demuth zugleich blicken, umzugestalten oder auch Bd. XI. Abhandl. 34 262 K. Fritsch: nur erheblich zu erweitern: ist die Pflanzen- und Thier-Geographie nahezu erst seit Anfang unseres Jahrhunderts in Folge der Anregung, welche von dem berühmtesten unter den berühmten deutschen Naturforschern, Alexander v. Humboldt ausging, ein Gegenstand umfassender und tiefer eingehender Studien geworden. In unseren Tagen fällt in dieses Gebiet der Schwerpunkt aller Thätig- keit in der Zoologie und Botanik, während die Phyto- und Zoo-Phänologie als Jüngster Zweig der grossen Wissenschaft von der organischen Schöpfung, einem solchen Ziele sich erst nähert. Aber eben desshalb, weil die Phänologie der jüngste Zweig ist, steht ihr das weiteste Feld der Forschurg offen. Ihre spätere Entwickelung ist auch in der Natur der Sache tief begründet. Denn so wie, um einen beson- deren Fall anzuführen, die Systematik von den allgemeinsten Begriffen der Classen und Ordnungen bis zu den speciellen der einzelnen Gattungen und Arten herab, entwickelt und fest begründet sein muss, bevor die geographische Vertheilung der einzelnen Thier- und Pflanzenarten mit dauerndem Eıfolge einer Untersuchung unterzogen werden kann; so ist die Pflanzen- und Thier- Geographie wieder die Basis einer erfolgreichen Untersuchung der Abhängig- keit des Vorkommens der Arten von den Jahres- und Tageszeiten. Geographie und Phänologie der Flora und Fauna eines und desselben Gebietes kommen darin überein, dass sich einerseits die Verbreitung der Arten im Raume, andererseits ihre Vertheilung in der Zeit auf gemeinsame Ursachen zurückführen lassen. Wenn z. B. eine Species in einer Erdzone nicht vorkommt, weil die mittlere Temperatur hier eine bestimmte Grenze nicht erreicht, so waltet in der That dieselbe Ursache ob, wie in dem Falle, wenn dieselbe Species einer Jahreszeit abgeht, in welcher die Temperatur unter dieser Grenze bleibt. Es ist das Klima in allen seinen Componenten: Insolation, Temperatur, Feuchtigkeit u. s. w. und der periodische Verlauf derselben, welche die Vertheilung der Thiere und Pflanzen im Raume so gut, wie in der Zeit bedingen. So wie wir sowohl auf der unveränderten Horizontalebene der Erdoberfläche als in der: den Gebirgsabhängen bei unveränderter geogra- phischer Position entsprechenden Verticalebene, analoge Abstufungen des Klimas gleichzeitig antreffen ,„ so finden wir dieselben ebenfalls im periodischen Laufe des Jahres an demselben Orte. Diesen Abstufungen entsprechend, gestalten sich die Phasen des Thier- und Pflanzenlebens im Raume sowohl als in der Zeit. Dem denkenden Leser werden diese wenigen Grundzüge des Verhält- nisses der Phänologie und Geographie des Pflanzen- und Thierreiches genügen, um daran weitere Betrachtungen zu knüpfen und daraus Folgerungen zu ziehen. Jedenfalls wissen wir schon, dass die Zeitbestimmuug des Vor- kommens der Pflanzen- und Thierarten als der nächste, die Feststellung der Ursachen, durch welche das Vorkommen zu einer bestimmten Zeit bedingt [a Begrifl der Phänologie. 263 ist, hingegen als fernerer Zweck der Phänologie anzusehen ist. Da unter diesen Ursachen die klimatischen die erste Rolle spielen, so ist mit der Erkenntniss dieser das Ziel grösstentheils erreicht, Man kann mit Erfolg nicht einwenden, dass es durch die geogra- phischen Forschungen ebenso gut angestrebt werden kann, wie durch die phänologischen Beobachtungen. Zwei durch ihre geographische Lage ver- schiedene Pflanzen derselben Art z. B. werden nur in den allerseltensten Fällen, vielleicht auch nie in Beziehung auf Individualität und Standort als identisch zu betrachten sein. Mit den klimatischen werden demnach Factoren ganz verschiedener Natur bedingend wirken und es wird kaum möglich sein, den Einfluss der ersteren zu sondern. Es wird dies nur gelingen, wenn wir an demselben Individuum oder doch wenigstens bei umgeänderten Standorte in den verschiedenen Jahren solche Zeitbestimmungen vornehmem, welche die Phänologie vorschreibt, Hervorgehoben zu werden verdient, dass man viel früher daran dachte, solche Zeitbestimmungen an den Erscheinungen des Pflanzenreiches, als an jenen des Thierreiches vorzunehmen. Die denkwürdigen Epochen, zu welchen die Botanik durch die Einführung einer haltbaren Systematik durch Lin&e einerseits eine feste Basis gewann, andererseits, wenn auch viel später durch die Anregung, welche von A. v. Humboldt zu geographischen Studien ausging, mächtig in ihrer Entwicklung gefördert worden ist — sind bereits durch die ersten Versuche bezeichnet, phytophänologische Beobachtungen anzustellen. Es würde mich zu weit von dem eigentlichen Gegenstande meiner Mittheilung abführen, wollte ich diese Versuche anführen und jene, welche denselben bis auf unsere Zeit gefolgt sind. Ich verweise in dieser Hinsicht auf eine Reihe jährlicher Publicationen, welche seit dem Jahre 1854 einen Theil der Jahrbücher der k. k. Centralanstalt für Meteorologie bilden, auf meine Abhandlung im XV. Bande der Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und meine im XXXVII. Bande der Sitzungsberichte dieser Akademie enthaltene Instruction. ; Es ist nun der Zeitpunkt gekommen, die Resultate der Beobachtungen zu gewinnen, welche in Wien und an vielen anderen Stationen unseres Kaiserreiches bereits eine Reihe von 10 Jahren hindurch angestellt worden sind.-e Meine heutige Mittheilung enthält einen kurzen Bericht über einen kleinen Theil, den ersten dieser Resultate, welche sich auf die Belaubung und Entlaubung der Bäume und Sträuche beziehen. Vor Kurzem habe ich eine Reihe von Beobachtungen abgeschlossen, die von mir durch einen Zeitraum von neun Jahren angestellt worden sind und zwar über die Belaubung und Entlaubung der Bäume im Wiener bota- nischen Universitätsgarten. 34 * 264 K. Fritsch: Da die Resultate dieser Beobachtungen den Gegenstand einer Ab- handlung bilden, die ich der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in der Sitzung am 10. Jänner ]. J. vorzulegen die Ehre hatte und unter den gegenwärtigen Verhältnisse nnoch einige Monate verstreichen dürften *), bevor ich der hochgeehrten Gesellschaft ein Exemplar dieser Abhandlung zu über- reichen in der Lage sein werde, so erlaube ich mir eine kurze Mittheilung über den wesentlichen Inhalt der Arbeit zu geben, indem ich voraussetze, dass die Ergebnisse derselben auch dem Kreise nicht ferne stehen, innerhalb welchem sich die Thätigkeit der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft bewegt. Die Beobachtungen, von denen hier die Rede ist, hatten die Ermittlung der Tage zum Zweck, an welchen bei denselben Bäumen und Sträuchen alljährlich dieselben Phasen der Belaubung und Entlaubung eintraten. Im : ersteren Stadium war es das „erste Sichtbarwerden der oberen Laubblatt- fläche“, im letzteren der Moment, zu welchem der Baum oder Strauch alle Blätter durch den Laubfall verloren hatte, welche so genau als möglich in Beziehung auf die Zeit fixirt worden sind. Letztere Phase bedarf keiner weiteren Determinirung. In Beziehung auf die erstere, nämlich jene der Belaubung, ist blos zu unterscheiden, ob die Laubblätter in der Structur und Gestalt von den Knospenschuppen, die sie vor ihrer Entwicklung decken, verschieden sind, oder nicht. Im letzteren Falle, der z. B. bei Evonymus europaeus, Ligustrum vulgare u. s. w. eintritt, ist die beobachtete Phase mit dem Oeffnen der Knospen identisch. Im ersteren tritt sie später, nämlich erst dann ein, wenn sich die aus der Knospenhülle in Folge der Axenstreckung geschobene Laubblattknospe selbst; öffnet. Immer ist es aber die obere, das ist, bei der geschlossenen, aber bereits hervortretenden Laubblattknospe die innere Fläche, welche sichtbar werden muss. Es ist nur noch zu bemeiken, dass der Eintritt dieser Laubphase ohne Rücksicht auf den Umstand angenommen worden ist, ob sich die Erscheinung vorerst nur an einer Knospe, oder an mehreren zugleich zeigte. Aus den so gewonnenen Daten der einzelnen Jahre 1852 bis 1860 ein- schliesslich, sind Mittel gerechnet und die wahrscheinlichen Fehler derselben nach der Methode der grössten und kleinsten Quadrate bestimmt worden. Nachdem nun für alle beobachteten Species, deren Anzahl sich auf 218 beläuft, die mittleren oder normalen Zeiten der Belanbung und Entlaubung berechnet waren, entwaıf ich für jedes der beiden Stadien einen Kalender, welcher in chronologischer Folge der entsprechenden Tage die Species der beobachteten Holzgewächse namentlich enthält. Die Frühlingsmonate März, -April und Mai bilden die Periode der Belaubung. -Die Zahl der Species, welche in die Belaubung treten, wächst bis um dıe Mitte April und nimmt dann wieder ab. Im Mai sind es fast *) Die Vorlage dieser Mittheilung hat sich zufällig um einige Monate verzögert und erschien daher die eitirte Abhandlung nur wenige Tage später. Veber Belaubung und Entlaubung der Bäume. 265 ohne Ausnahme nur Arten, welche wärmeren Klimaten und nicht der öster reichischen Flora angehören. Es finden sich jedoch unsere Nadelhölzer, besonders aus der Föhrengruppe, die Knieholzföhre nicht ausgenommen, unter den zuletzt belaubten Arten, weil bei denselben der Jahrestrieb beinahe seine grösste Länge erreicht, bevor die grünen Nadeln aus den braunen Deckschuppen treten. Die Lärche, Pinus Larynx jedoch, welche alljährlich ihre Nadeln fallen lässt, beginnt viel früher schon die Belaubung. , Besondere Erwähnung verdienen jene Arten, deren Belaubung in den Herbst und Winter fällt. So belauben sich Zäibes stamineum (Robsonia speciosa) und Spiraea sorbifolia im October; Lonicera Peryclimenum , Sam- bucus nigra im Jänner, oder es fällt wenigstens die mittlere Epoche in diesen Monat, da in Jahren mit späten Wintern die Belaubung im December, in Jahren mit frühen Wintern hingegen im Februar stattfindet, wie ebenfalls bei Lonicera tatarica. Nicht so scharf ist die Periode der Entlaubung begrenzt. Sie beginnt in den letzten Tagen vom September und ist vor Eintritt des Winters noch nicht abgeschlossen. Die meisten Arten entlauben sich in der ersten No- vemberhälfte.e Die Gruppe der immergrünen Holzpflanzen lässt sich nicht bestimmt abtrennen von jener der Arten, welche alljährlich ihr Laub durch einen regelmässigen Laubfall, d. i. einen solchen, dem die herbstliche Ent- färbung vorangeht, verlieren. Jedoch bilden die letzteren % der beobach- teten Arten. Zu den ersteren gehören schon die Gattungen Fagus, Quereus, wenn hier die Entfärbung auch noch vor Eintritt des physischen Winters beendet ist, da ein Theil des Lauhbes den Winter über am Baume haften bleibt. Andere, wie Elaeagnus angustifolia, Salix babylonica, die Rubus- Arten u. s. w. bleiben selbst im Winter ziemlich grün, und verlieren nur sehr langsam ihr Laub. Ja die Eichen und Buchen verlieren ihr, wenn auch vertrocknetes und entfärbtes Laub erst im Frühjahre vollständig, wenn bereits die Knospen schwellen. Da ein frühzeitiger oder verzögerter Eintritt der Belaubung sich in der Regel bei allen Arten der Holzgewächse, deren Entwicklung um die- selbe Zeit eintritt, in gleichem Grade äussert, so bleibt die Ordnung, in welcher die Erscheinungen in den einzelnen Jahren aufeinander folgen, auch nahezu dieselbe. Die Epochen schwanken aber zwischen Grenzen, deren Spielraum desto grösser ist, in eine je frühere Jahreszeit die Entwicklung der Art fällt. Die Beobachtungen sind lange genug fortgesetzt, um die für die einzelnen Arten ausgemittelten Grenzwerthe für absolute ansehen zu können, da sie sich über sehr excessive Jahrgänge erstrecken. Die Dauer des Laubes oder der Zeitraum zwischen der Belaubung und Entlaubung beträgt in der Regel 6 bis 7 Monate, bei vielen, südlichen Klimaten angehörigen Arten hingegen 5 Monate, bei mehreren anderen selbst wieder 8 bis 12 Monate, so dass sie sich den immergrünen anschliessen, obgleich alljährlich eine regelmässige Entlaubung stattfindet, wie bei Ribes 266 K. Fritsch: Ueber Belaubung und Entlaubung der Bäume. stamineum und Spiraea sorbifolia, bei welchen die Belaubung sogleich nach der Entlaubung im October eintritt. Wenn man in den einzelnen Jahren die mittleren Temperaturen vom 1. Jänner an bis zu dem Tage der Belaubung zählt, indem man jene Tage ausschliesst, an welchen das Mittel der Temperatur unter dem Gefrierpunkte blieb, so findet man nahezu immer dieselbe Summe. Die Abhandlung enthält den mittleren oder normalen, aus allen Jahren zusammen gewonnenen Werth für alle beobachteten Arten, so wie den wahrscheinlichen Fehler derselben, welcher nur einige wenige Percente erreicht. Diese „Temperatur - Constante* nimmt natürlich mit der Ent- fernung der Epochen, zu welchen die einzelnen Arten sich belauben, vom Anfange des Jahres zu. Es folgen hier beispielsweise einige der extremsten Werthe: Epoche der Temperatur- Belaubung Summe Lonicera Periclymenum . . 23. Jänner 39.7 R. Ribes Grossularia . » . 8. März te Sambueus nigra. 2 2. . 17. Jänner 33.3 4 Lonicera tatarica . . » .. 13. Februar 51.0.5 Jeibes aureum.='» vw & |». »...6. März 81.3. $ Pinus Barieio .\. se ..»lier 17. Mai 548.0 „ nn Mughusi ieh) aihe nnslae n2delın 634.8 „ 2» meinadta 2 ee. 2 637.2 „ Hiliretundata; wureild mul den h 642.3 „ 4: Strobusind sNia0ı- aellyshkälenn 615.6 „ Für die Entlaubung wäre hingegen die Ausmittlung solcher Constanten illusorisch, da die Störungen in Folge des Mangels hinreichender Feuchtigkeit» dann die Störungen in Folge der Stürme oder frühzeitig eintretender Fröste eine zu grosse Rolle spielen. Mehr Aussicht auf Erfolg dürfte eine solche Berechnung in Bezug auf die herbstliche Entfärbung des Laubes haben, worüber aber gegenwärtig noch die Beobachtungen mangeln. Der prac- tische Nutzen solcher klimatischen Constanten ist einleuchtend. Die Abhängigkeit der Belaubung von den Temperatur-Summen über-_ sieht man sehr schön in einer graphischen Darstellung, bei welcher in einem rechtwinkeligen Coordinatensysteme die einzelnen Jahrgänge Abzissen, die Zeitabschnitte einerseits, andererseits die Temperatursummen Ordinaten bilden. Veıbindet man dann die Zeitpunkte, zu welchen gleiche Laubphasen eintreten einerseits, andererseits die Zeitpunkte mit gleichen Temperatur- summen, so erhält man Curven, von denen je zwei nächste, aber verschie- denen Systemen angehörige, unter sich parallel sind, d. h. die Temperatur- summen steigen und fallen in dem Grade wie die Zeitabschnitte der Belaubung und Entlaubung in verschiedenen Jahren. _ —_————— Ueber ein neues Laubmoos. Von J. Juratzka., Vorgelegt in der Sitzung vom 1. Mai 1861. Hypnuım fallaciosum n. sp. (Subg. Campylium Schpr. Syn.) Laxe caespitans, caulis procumbens et ascendens parce radiculosus vage ramosus; rami flaceidi vage vel subpinnatim ramulosi, ramulis erecto- patentibus, folia ramea remotiuscula, ramulina confertiora modice squarroso- patula apicalia saepius subfalcato -secunda ex ovata vel cordato-ovata basi lanceolata longe acuminata margine integra subplana, mollia; costa bifurca erure altero brevi, altero longiori haud raro ad medium producto, areolatione (illae HM. Kneiffi simili) peranguste rhomboideo -hexagona basi laxiore, ad angulos excayatos inflato-dilatata. Flores polygami; masculi antheridiis 6—12 longe paraphytatis,. hermaphroditi antheridiis et archegoniis paucis, feminei angustiores archegoniis numerosis; perichaetium basi radiculosum foliis in- ferioribus ex ovato subito anguste acuminatis e medio patulis, subecostatis, superioribus late lanceolatis subito fere longe tenuique acuminatis, plicato- sulcatis tenui costatis. Capsula in pedicello elongato flexuoso e basi erecta jucurvo-cernua operculo convexo-conico apiculato, annulo lato. Peristomii dentes superne late hyalino-marginati, processibus integris, eiliisque ternatis exapendiculatis. Fruct. mät. aestate. Ich sammelte dieses Moos in ziemlicher Menge steril, aber nur spärlich mit Früchten in halbtrockenen Gräben in den Auen des Praters in Gesell- schaft mit dem hier häufig vorkommenden und eine eigenthümliche und beachtenswerthe Vegetationsform bildenden Hypnum Kneiffi. Ich erhielt es auch von Herrn Fr. Bartsch von Radegg bei Salz- burg, von Herrn Dr. Milde aus der Breslauer Gegend und von Herrn. Em. Weiss von Senftenberg in Ostböhmen mitgetheilt. 268 J. Juratzka: Ueber ein neues Laubmoos. Dem äussern Aussehen und der Blattbeschaffenheit nach stellt es sich gleichsam als ein Mittelding von Hypnum Kneiffi und stellatum dar und unterscheidet sich von ersterem durch die sparrige Stellung der hinsichtlich des Zellnetzes sehr ähnlichen aber doppelnervigen Blätter, von letzterem, mit welchem es wegen der theilweise sparrig gestellten und ähnlich gestal- teten Blätter leicht verwechselt werden kann, durch den stärker hervor- tretenden Doppelneryv und das verschiedene Zellnetz derselben; von beiden zugleich aber durch den polygamen Blüthenstand. Von dem ihm zunächst stehenden H. polygamum , welches sich durch feste schmälere, langpfriemlich zugespitzte und langrippige Blätter (Bryol. eur. VI.t.572; Schpr. Syn. p. 604) ausgezeichnet, ist es durch die weichen doppelnervigen Blätter genügend verschieden. Der Aufenthalt auf Manila während der Weltreise der k. k. Fregatte Novara. Von G. Ritter v. Frauenfeld. Vorgelegt in der Sitzung vom 1. Mai 1861. Nach einer raschen, angenehmen Fahrt, wie wir sie bisher auf unserer Reise noch nicht gehabt, gelangten wir am 45. Juni 1858 nach Luzon, dieser Königin der Philippinen, wo wir um 2 Uhr vor Cavite in der Bai von Manila ankerten. Der alte Ruf dieser herrlichen Insel hatte nach den in Jüngster Zeit durch Cuming und Andere daselbst aufgefundenen prachtvollen Landkonchylien , die eine so eigenthümliche Fauna bilden, wie sie nirgends mehr so ausgezeichnet zu finden ist, ein neues Interesse gewonnen, und die Erwartungen um so höher gespannt. Konnten wir durch die sehr beschränkte Frist unseres Aufenthaltes daselbst keineswegs hoffen, durch eigene Unter- suchungen hievon kennen zu lernen, da ich durch Cuming’s direkte Mit- theilungen wusste, dass nur die südlicher gelegenen kleineren Inseln jene reichen Konchylienschätze bergen, so dachte ich doch in Manila selbst einiges in Erfahrung zu bringen oder zu erwerben. Allein welcher Unter- schied gegen Java! Wie wenig wissenschaftliches Leben! Welche Armuth an naturwissenschaftlichen Ergebnissen, jener sichersten Aeusserung einer höheren, geistigen Kultur. Die Naturwissenschaften, so vielfach in stiller Einsamkeit klösterlicher Abgeschiedenheit gründlich und emsig gepflegt, fanden in den zahlreichen Räumen der vielen Ordensbrüder auf dieser üppigen Insel noch keinen Pfleger, noch kaum einen Vertreter. Manila besitzt blos eine Flora de Filipinas, von dem Augustiner P. M. Blanco. Ueber seine reiche Fauna — nichts! — Das Wenige, was hierüber bekannt, stammt von Fremden und Reisenden, die gelegentlich eines längeren oder kürzeren Auf- enthaltes daselbst sammelten, und deren Ergebnisse in den verschiedensten Bd. II. Abhandl. 35 270 G.v.Frauenfeld: Werken über alle Länder Europa’s zerstreut, veröffentlicht wurden, oder noch in Sammlungen vergraben liegen. Am meisten bekannt sind Säuge- thiere, Vögel und vielleicht Konchylien, alle anderen Zweige mehr oder weniger unbekannt. Aber auch das Bekannte kann durchaus nur als ein fragmentarischer Theil angesehen werden, denn nicht nur dass Paragua, Calamianes ,„ Marin, Panay, Negros, Leyte, Samar, Samales vollkommen ; Min danao und Mindoro so viel wie unbekannt genannt werden können, so ist auch auf Luzon selbst das ganze Innere jungfräulicher Boden für natur- wissenschaftliche Forschungen. Ein Ausflug auf der Laguna da Bay, dem einzigen möglichen für die gegebene Zeit des Aufenthaltes der Fregate,, konnte mir um so weniger bieten, als ich Waffen und Werkzeuge mit meiner noch nicht ganz her- gestellten Hand nicht zu gebrauchen vermochte, und der vorgerückten Jahreszeit wegen jeden Nachmittag ein heftiges Gewitter wüthete. Der Fluss Pasig, der in einer breiten Fahrstrasse und mehreren kleineren Kanälen Manila durchströmt, zieht sich durch reizende, fruchtbare Gelände bis zu dem ansehnlichen Orte Pasig, von wo noch eine kleine Stunde bis zur Lagune ist, durch welch’ höchst wichtigen natürlichen Verkehrsweg vier Provinzen mit Manila verbunden sind. Ein unendlich reges Leben findet auf dem Flusse statt. Schwere massive Casco’s, das sind breite flache Boote ähnlich den Pletten der Donau, treiben, tieftauchend durch ihre gewichtige Ladung, träg den Fluss hinab. Leichtere Lorcha’s mit doppeltem Segel, oder noch raschere Falua’s kreuzen mit mannigfacher Bestimmung hin und wieder ; zahllos aber sind die kleinen Banca’s, Boote, aus einem einzigen Baumstamme ausgehöhlt, die nach der Stärke derselben grösser oder kleiner, mit Blitzesschnelle im bunten Gewühle nach allen Richtungen schiessen. Einige eilen abwärts, beladen mit Früchten oder sonstigen Gegenständen, für den täglichen Markt in Manila, andere mit Grasfutter und anderweitigen Felderzeugnissen. Hie und da liegt ein in Geschäften oder aus Vergnügert Herumschiffender in der Banca gemächlich ausgestreckt, während dessen Ruderer, andere in gleicher Richtung Fahrende, wetteifernd zu überholen streben. Ueberall aber im Flusse, so wie später auf dem ‚ganzen See, sahen wir solche Boote stehen, deren Schiffer vom Grunde mit kleinen Hamen aus dem Schlamme Muscheln und Schnecken so häufig fischten, dass das ganze Boot in kurzer Zeit gefüllt war. Auch längs dem Ufer standen neben solch kleinen Böten, meist Weiber der Eingebornen, die häufig alle schwere Arbeit verrichten , bis zur Hälfte des Leibes im Wasser und holten weit mühsamer blos mit der Hand die Muscheln herauf. Dieselben werden als Futter für Enten benützt, deren Zucht in ausserordentlichem Maassstabe in den am Flusse gelegenen Ortschaften betrieben wird; und es ist nur die ungeheure Reproductionskraft staunenswerth, wenn man die enormen Massen betrachtet, Der Aufenthalt auf Manila, 271 die täglich hier dem Wasser entnommen werden, ohne dass deren Zahl- losigkeit sich mindert. Es sind ınehrere Arten Schalthiere, ziemlich gleich- mässig gemengt, nur hie und da ein und die andere Art vorherrschend, und zwar: Paludina angularis M., Melania erenularis Dsh., M. inquinata Df., und noch ein bis zwei davon zu unterscheidende Arten, eine niedliche Oyrena, von der egyptischen (©. consobrina C, sicher verschieden. Nicht selten kommt auch noch ein sehr schöner Unio darunter vor, der, wenn er nicht mit Un. Grayanus L. zusammenfällt, oder aus Cuming’s reichen Sammlungen bearbeitet worden, vielleicht poch unbeschrieben ist. — Längs dem Flusse stehen noch ausserdem häufig feste Flosse, auf welchen an einer 3—4 Klafter hohen Stange eine riesige Gabel sich auf- und niedersenken lässt, an der ein 12—15 Quadratklafter grosses flaches Netz ins Wasser hinab gelassen wird, um damit Fische aufzuziehen. Eine Flechtwand im Flussbett vom Netze vorwärts bildet einen Kanal, und häufig benützen die auf dem Flosse wohnenden Fischer die Ankunft der vorübergehenden Fahr- zeuge, um die Daubel, ehe jene vorbeikommen, niederzulassen, und wenn die durch die Ruderschläge zur Seite weichenden Fische über dem Netze stehen, dieses aufzuziehen. Einen weitern permanenten Fischfang bilden die häufigen Korale, die den Rand des ganzen Sees bekränzen und soweit gegen das Innere errichtet sind, als das Wasser seicht genug ist, die Bambusgeflechte in dem Grunde fest zu stecken. Sie sind ganz anders als in Rio Janeiro konstruirt, von folgender Form: (Siehe nächste Seite.) Der letzte Einlass bei « ist kaum ein paar Zoll breit, und hinter den bezeichneten Punkten sehr elastisch, so dass die Fische leicht eindringen, doch nicht mehr zurück können. Dieser ganze Eingangskanal, bis so weit die Schraffirung reicht, ist dicht mit Pistia stratioides bedeckt, die äusserst häufig in Prachtexemplaren am See und auf dem Flusse wächst. Die innerste Kammer «, welche die höchste, fast sechs Fuss über das Wasser empor- ragt, ist mit Bambusgeflecht überdeckt. Die Kammer c hält in der Höhe die Mitte zwischen « und b, doch ist sie öfter auch nicht über b erhoben. Ich sah die Abfischung ‘dieser Korale nicht, daher ich über dessen Art und Weise nichts anzugeben vermag. In Pasig erhielten wir durch die freundliche Güte des dortigen Herrn Administrator Sinneritz ein Gefällenwachboot mit acht Ruderern, in dem wir uns nicht nur wehl und angenehm untergebracht fanden, sondern durch welches allein nur es uns überhaupt möglich ward , die ganze Tour auszu- führen. Wir durchselinitten den See in seiner grössten Längenerstreckung, um nach Los Bannos zu kommen. Vögel bekamen wir auf dieser Fahrt 35* 272 G.v.Frauenfeld: \ —— N > Ss > = Y ne 4 UIKTERERBNEDNRETRANDL UL NERTNRRDDNAHÄTLNN KANNE Seitenansicht bei 2. wenig zu Gesicht, und diese stets so ferne, dass sie kaum zu bestimmen waren. Enten und Seeschwalben zogen in kleinen Trupps hin und her; der schwarzbauchige Plotus so wie verschiedene Falkenarten sassen auf den Fischumzäunungen. Belebter sind die Ufer des Flusses mit ihren malerischen Bambusgruppen. Vorzüglich ist es der Martinetz, ein Acridotheres „ von der Regierung gegen die furchtbaren Verheerungen der Wanderheuschrecke ein- geführt und mit einer Strafe von 100 Thalern für die Tödtung eines Indi- viduums gegen Verfolgung gesichert, der wirklich schon sehr vermehrt, überall zu sehen ist. Goldamseln und Raben rufen durch ihre Stimme, so wie Eisvögel und Schwalben durch ihre übereinstimmende Form die euro- päische Fauna wieder ins Gedächtniss, die jedoch in ihren anderweitigen Repräsentanten , wie Pitta, Rhipidura ,„ Myiothera, Ceblepyris und herrliche Fringilliden sowohl in Form, wie prachtvoll glühenden Farben ihren tropi- schen Charakter hinlänglich bewährt. Abends 7 Uhr nach einem starken Gewitter langten wir in Los Bannos an, wo wir vom Pfarrer aufgenommen wurden, dessen mit Graben und -— Der Aufenthalt auf Manila. 273 Ringmauer befestigtes Haus am Ufer des Sees höchst romantisch gelegen ist. Unmittelbar davor, fast im See selbst, sprudeln die kochend heissen Quellen, die dem Ort den Namen gaben, hervor, und durchbrechen den Boden auch anderwärts noch an vielen nah und fernen Stellen. Sie sind an ersterer Stelle zu einem Dampf- und Warmbade gefasst, dessen Räume aber wenig benützt zu werden scheinen, da sie fast halb in Ruinen liegen. Nächsten Morgen gings auf einer ziemlich guten Strasse gegen Ca- lamba; rechts die mit dichten Büschen bewachsene Strandebene, links die ebenso undurchdringlich bewaldeten Bergabhänge des Macquillin. Ein kleiner Hirsch, so wie ein hochbeiniges, ziemlich gefährliches Schwein sollen sehr häufig sein. Ein Affe, J. cynomolgus, wenn anders man das weit verschie- dene viel dunklere Kleid nur als Farbenabänderung gelten lassen will, und wenn nicht der Vergleich des Skeletts noch einen andern Ausschlag gibt, wurde geschossen. Die Hitze, wozu unläugbar der vom heissen Wasser dampfende Boden viel beitrug, ward bald so unerträglich, dass sie zur Umkehr von dem Ausfluge nöthigte, bei dem ich nur eine ganz geringe Zahl von Insekten auffand. Cicaden, Orthoptern und Neuroptern scheinen auch hier, mindestens an Individuen stark zu überwiegen, Fliegen dagegen am geringsten vertreten. Ein ansehnlicher Asilus benützte wie unser Asil. crabroniformis als Wegelagerer die Düngerhaufen, um harmlos vorüber- ziehende Wanderer räuberisch zu überfallen. Was ich bisher an Raubfliegen zu Gesichte bekam, gehört mit geringen Ausnahmen zu den eigentlichen Asiliden. Von Laphrien und Dioctrien, deren es so ausgezeichnete exotische Formen gibt, habe ich noch nichts bemerkt. Nach kurzer Rast gingen wir in einem Boote nach dem Kaimansee, wo dieses Riesenreptil der Aussage der Bewohner zu Folge, nicht besonders selten sein soll. Er liegt ebenfalls in der Richtung gegen Calamba zu, und ist von der Lagune durch eine 500 Schritt breite Landzunge, über welche das Boot hinweggeschleppt werden muss, getrennt. Er bildet einen einge- sunkenen ovalen Kessel, von beiläufig einer halben Stunde Umfang mit steil aus dem Wasser aufsteigenden Ufern, die mit der üppigsten Vegetation bedeckt, überall eine dichtverwachsene Wildniss dem Auge darbieten, die kaum wo zu landen erlauben möchte. Wir sahen keine Kaimane, hatten dagegen aber einen andern neuen fremdartigen Anblick, nemlich grosse Schaaren von Kalongs, Pteropus jubatus Dsm., die zu Hunderten gesellig an den Bäumen hingen, von der kurz vor unserem Besuch stattgehabten Ver- folgung aufgeschreckt, sich bei unserer Annäherung in Schwärmen scheu in die Luft erhoben, und so wie einige Nachtreiher flüchtend von uns sich stets entfernten. Noch vorsichtiger war ein Trupp Plotus, die auf den höch- sten Spitzen der obersten Bäume, wohin vom Boot weitaus kein Schuss 274 G.v. Frauenfeld: reichen konnte, dennoch sich stets an die entgegengesetzte Seite des Sees begaben. Leider konnten wir unsere Untersuchungen nicht weit ausdehnen, da das gewöhnliche Nachmittagsgewitter, dem wir ohne Schutz Preis ge- geben waren, drohend über uns hereinbrach, und nach Erbeutung eines fliegenden Hundes rasch zur Umkehr zwang, ohne diesem interessanten Punkte eine weitere Aufmerksamkeit schenken zu können. Abends fand in Los Bannos ein Hahnenkampf statt, der erste den ich sah. Man kann in Manila hunderte Malayen und Mestizen sehen, die ihren Hahn am Arme tragend, durch die Strassen wandern, vielleicht weil sie keinen sicherern Aufbewahrungsort dafür haben , vielleicht um ihn überhaupt nicht aus den Augen zu lassen. Sie scheinen sie wo möglich stets um sich zu behalten, und behandeln sie mit grosser Zärtlichkeit. Selbst die Ruderer im Boote haben sie oft mit sich, so wie manchmal junge, wie auf unserem Schiffehen, die sie für die Hahnenkämpfe heranziehen. Es dürfte kaum ein nationales Vergnügen auf irgend einem Punkte der Erde gefunden werden, welches mit grösserer Leidenschaftlichkeit und Aufregung betrieben wird, als dieses. An jedem Einzelnkampfe nehmen fast alle Anwesenden Theil, entweder durch Wetten, die öfter so zahlreich sind, dass Hunderte von Thalern auf, einen Hahn gewettet werden, oder durch andere An- regungen, die auch während des Kampfes mit lautem Geschrei fortdauern, und endlich wie bei rohen, ungebildeten Menschen in Hohn, Spott und Gelächter übergehen, die den Besitzer des unterliegenden Hahnes verfolgen. Lange vorher, bei den Präliminarien und Stipulationen für den Kampf werden manchmal die Hähne, indem jeder den seinen beim Schweife hält, einander gegenüber gebracht, und zum Angriff gereizt. Wenn endlich die Kämpfer fest bestimmt sind, werden die Navajos de los Gallos gebracht. Es sind diess über drei Zoll lange scharfgeschliffene Federmesserklingen, deren eine nochmal gewetzt, und von kunstgerechter Hand an dem vorher bestimmten Fuss in nebenstehender Weise befestigt wird. Zwischen den Fuss und das DYr2 Der Aufenthalt auf Manila. 275 Eisengestelle wird Leinwand untergelegt, und das ganze mit Bindfaden fest gebunden. Eine Scheide wird darüber gezogen um Verletzungen vor- zubeugen, indem jeder seinen Hahn noch im Arme hält. Die letzten Be- stimmungen werden abgeschlossen, wobei jeder den Hahn gegen seinen Gegner aufzureizen sucht. Es lässt jeder nemlich den Hahn vom andern einmal tüchtig in den Kehllappen kneipen, wobei der, welcher gebissen werden soll, wehrlos gemacht wird, indem er ihm den Kopf mit der Hand schützend umhüllt, und dem andern zum Bisse hinhält. Und nun wird die Schneide vom Navajo abgenommen, und die Hähne einander gegenüber gestellt, die auch allsogleich den Kampf aufnehmen, und auf einander losspringen. Bei dem hier beschriebenen Kampfe stürzte der eine beim dritten Sprunge todt zu Boden, indem ihm der Sieger mit der Klinge den Hals durchschnitten hatte. Das rohe Gelächter und Verhöhnen folgte dem sich entfernenden Verlierenden, während der Gewinnende, als hätte er ein Heldenwerk verrichtet, am Kampfplatz sich brüstend herumdrehte. Da mit der Ankunft der zweiten Partie der Reisegesellschaft der Noyara der Raum im Pfarrhause sehr beengt geworden, und ich mit Dr. Hochstetter einen andern Weg zur Rückkehr einzuschlagen beabsichtigte, so begaben wir uns sogleich auf unsere Falua und segelten noch Abends von Los Bannos ab nach Punta Jalajala , der äussersten Spitze der östlichen Jener beiden Landzungen, die vom Norden her tief in die Lagune hinein- ziehen und diese in drei Buchten theilen. Es ist das Besitzthum eines Fran- zosen, Mr. Vidie, der seit 38 Jahren hier abgeschieden von aller civilisirten Welt ein thätiges Pflanzerleben führt, und obwohl in seiner Lebensweise fast ganz zum Tagalen geworden , doch die nationale Lebhaftigkeit , Cour- toisie und Bonhomie seines Geburtslandes noch frisch und ungetrübt bewahrt. Er baut Zucker und Reis, womit er kaum den 20. Theil seines ausgedehnten Besitzthums bepflanzt; zieht Büffel und Pferde, die zum Theil verwildert in den Bergen hausen. Wir unternahmen daselbst einen Ausflug nach dem Gebirgsrücken, der Weg war aber durch die heftigen täglichen Gewitter- regen so überaus schlecht, dass wir dieses Vorhaben bei unserer knapp bemessenen Zeit nicht vollständig ausführen konnten. Wir schifften uns gegen Mittag ein und fuhren in der mittleren Bucht gegen den Kanal Quinabutasan, der die Insel Talim von der zweiten der obenerwähnten Landzungen abtrennt. Lange bemerkte ich schon einen rauch- grauen Nebel, der stellenweise die Spitzen der Berge einhüllte, oder auch hie und da über dem Bergrücken als schmaler, dunkler Streif dahinzog, der ganz eigenthümlich gegen die übrigen Wolkengebilde abstach. Meine erste Vermuthung ging auf Höhenrauch, Brand. Ich machte unsern Bootführer darauf aufmerksam, der, nachdem er es eine Weile prüfend beobachtet hatte, 276 G.v.Frauenfeld: „Langostas“ ausrief. Lange wollte ich der Sache keinen Glauben schenken, als wir jedoch näher kamen „ bestätigte sich die Richtigkeit der Angabe, indem ein unermesslicher Schwarm von Wanderheuschrecken über uns dahin zog. Der Zug ging von NNW. nach SSO. und zwar von dem westlichen Gehänge der Landspitze über den Kanal an die Ostabhänge der Insel Talim. Durch drei Stunden waren wir dem Schwarm entgegengerudert, und noch zog er endlos über den Kanal, als wir denselben durchschifften. Sie flogen grösstentheils sehr regelmässig mit eingezogenen Beinen, den Körper in einem Winkel von 40—50° schief auf die Zugslinie gerichtet mit der linken Flügelspitze voraus in einer Breite von beiläufig 80—100 Kltt. und 20—30 Klft. hoch übereinander. Von den ermattet ins Wasser gestürzten fischten wir mehrere auf. An dem Bergabhange, woher sie kamen, suchten die Bewohner sie von den Kultursflecken durch Rauch und Lärmen zu ver- scheuchen, doch zieht auch stets Alt und Jung aus, wo sie sich zeigen, um sie zu fangen, da sie gesotten und nach Entfernung der Füsse und Flügel mit Essig und Salz gegessen, eine Lieblingsspeise der Eingebornen bilden. Nach den ersten Exemplaren, die ich erhielt, und die sämmtlich kaum einen Zoll lang waren, glaubte ich nicht an Oedip. migratoria denken zu sollen; da die später erhaltenen jedoch fast alle gegen zwei Zoll Länge zeigten, so glaube ich sie, so weit mir die plastischen Verhältnisse derselben erinnerlich, obwohl ich namhafte Differenzen finde, dennoch nicht weiter trennen zu sollen, da mir bisher nicht bekannt ist, dass die grossen Heu- schreckenzüge aus verschiedenen Arten zusammengesetzt sind, und ich lieber Grössen- als Artenverschiedenheit annehmen will. Alles was bisher inner den Tropen oder doch im indischen Gebiete als Zugheuschrecken bekannt geworden, gehört zu Acridium, mit welcher Gattung das hier beobachtete Insekt der mandibulis mutiecis wegen nicht vereint werden kann. Ich muss es späterer Ermittlung überlassen „ Aufschluss zu geben, ob diese, Westasien, die Berberei und Südeuropa umfassende Geisel so weithin nach Südosten greift, oder ob andere stellvertretende Arten hier mit gleichen verderblichen Eigenschaften auftreten. Leider waren weder über die allgemeinen Thatsachen solcher Ereignisse, noch über einzelne Punkte derselben, über die ich Erkundigungen einzuholen bemüht war, irgend etwas in Erfahrung zu bringen. *) Abends langten wir in Binangonan an. Auch hier trafen wir mitten unter den Indiern einsam lebend einen Europäer, Don V aldes, einen sehr gebildeten wohlhabenden Spanier an, bei dem wir abstiegen. Er besitzt reiche Kalkbrüche, deren Steine er in mehreren Oefen zu Kalk brennt. *) Nach Untersuchung des Hrn. v. Brunner ist es die Wanderheuschrecke, und wirklich noch eine zweite neue Art darunter. Der Aufenthalt auf Manila. 277 ‘Wir sahen bei ihm französische und englische Zeitschriften, so wie eine hübsche Bibliothek, in der unter anderm die Exploring Expedition der ‚Amerikaner unter Wilkes, deren ÖOfficiere er bei ihrem Besuche der Lagune kennen lernte, sich findet. Gerne hätten wir noch diesen Tag die Kalköfen in der Nähe besucht, allein das mit besonderer Heftigkeit losbrechende, Nachmittagsgewitter vereitelte jede Unternehmung im Freien. Wir bestellten daher für den Morgen ein Boot um die merkwürdig säulenartig zerklüfteten Felsgebilde, die Zeugen alter vulkanischer Thätigkeit in der Nähe dieses Ortes zu besichtigen. Die wildromantische Gruppirug dieser Steinmassen an einem dieser Punkte hat demselben den Namen Punta dos Diablos ver- schafft. Wir trafen bei dieser Morgenexcursion einen einzelnen Pelikan, sonst in grösseren Trupps nicht selten im See zu sehen. Um das Fels- geklüfte flog eine Zirundo ziemlich häufig, während ich eine Collocalia, die ich um Pasig schon bemerkt hatte, hier nicht mehr antraf. Ob die erstere Schwalbe hier nistet, oder nur aus dem nahen Orte um Futter hieher strich, war nicht Zeit genug zu untersuchen; wir betrachteten und skizzirten nur eine charakteristische Gruppe dieser Felsen vom Boote aus, und fuhren zurück nach den Kalköfen, den Kalkstein daselbst zu besichtigen, worauf wir von unserem gefälligen Wirthe Abschied nahmen und nach Manila zurückkehrten. Schon in Pasig, wo wir Mittags eintrafen, fanden wir alle Häuser und Fenster festlich geschmückt, meist feine gestickte Tücher als Fahnen aufgepflanzt oder die Wände mit Teppichen und farbigen Zeugen behängt. Je näher wir Manila kamen, je reicher verzierte Fahrzeuge trafen wir im Flusse, alle nach der Kathedrale ziehend, um als Zuschauer oder Mitwirkende Antheil an den Festen zu nehmen, die zur Feier der Geburt des Prinzen von Asturien stattfanden. Wir kamen zeitig genug an, um Regatta, Pferde- rennen, Stiergefecht, Schweinfangen, Feuerwerk, Beleuchtung, Ballons und den ganzen Volksspectakel noch zu sehen. Selbst der Himmel schien die Volkslust erhöhen zu wollen; schon bei der Regatta spannte sich quer über den Fluss ein prachtvoller doppelter Regenbogen, unter dem die Schiffe fast durchpassirten, so wie später Abends blendende Blitze und Donner, mit dem Lichte und dem betäubenden Lärmen der Raketen und anderer Schläge zur Wette abwechselten, ohne dass Regen das allgemeine Vergnügen gestört hätte. Wir sahen auf diese Weise Manila in so glänzender Aufregung, wie sie selten stattfinden mag, ohne dass ich sagen könnte, dass es mir den Eindruck unbefriedigender Leere verwischt habe, während die indische Feier der Incarnation Wischnu’s in Madras sich tief und unauslöschlich ein- geprägt hatte. Seit fast drei Jahrhunderten athmet hier mitten unter den reichen Schätzen dieser wundervollen Natur europäischer Geist, ohne davon ent- Bd. X. Abhandl. 36 278 G. v. Frauenfeld: Der Aufenhalt auf Manila. flammt zu werden, ohne dass das Bedürfniss erwachte, davon Kenntniss zu erlangen. Möge das Beispiel der auf wenig verschiedener Breite fast um den ganzen Halbmesser der Erde getrennten Schwesterkolonie in Westen, wo. Ramon de la Sagra und Poey ein würdiges Denkmal wissenschaftlichen Fleisses niedergelegt haben, nun auch im reicheren Osten den Eifer wecken, nicht länger zurückzubleiben und jene Früchte der Wissenschaft zu pflegen, die den Massstab für Gesittung geben, und die‘ allein nur das Aufblühen der Länder und das Wohl der Völker bedingen. ee — Verhandl, der k.k. zool. bot D! Filzinger. Eine neue Bafra Taf, VI Gesellschaft XI Band 1861 chier-Gallung aus Neuseeland an G PR ‚att.Anst.v.A Hartmger Wien Ueber den Gebrauch * unserer heimischen Pflanzen bei kirchlichen und weltlichen Festen. Von A. Ritter v. Perger. Vorgelegt in der Sitzung am 4. Mai 1861. Meine „Studien über deutsche Pflanzennamen“ machten mich mit den älteren und ältesten Botanikern bekannt und eröffneten mir ein neues Feld, nemlich das der Pflanzen-Sage, welche nicht nur für den Freund unserer heimi- schen Flora, nicht nur für den Dichter, sondern auch für den Kulturhistoriker interessant ist. Zu den geschichtlichen Pilanzensagen, durch welche gewisse Zeiten besonders gekennzeichnet werden, gehört jene schon den Templern bekannte, von der Palingenesie der Pflanzen, an die auch Kaiser Ferdi- nand II. vollkommen glaubte, indem er dem Athanasius Kircher schrift- lich wissen liess, dass er und seine Weisen das Mittel besässen, diese Neugestaltung von zu Asche verbrannten Pflanzen zu bewirken. Historisch ist es, dass man im XVII. Jahrhundert gewisse Kräuter zur Passauerkunst, nemlich zum Festmachen vor Hieb und Schuss benützte, dass man an eine Feuerwurzel glaubte „ die vor jedem Brandschaden schützte. Eben so historisch sind die vielen Hexenprozesse, von denen noch die Acten vorliegen, und gar mancher Gelehrte jener Epoche gab sich besondere Mühe, die Bestandtheile der Hexensalbe aufzufinden. Der italienische Arzt della Porta behauptete, sie bestände aus einem Fett, welchem Calmus, Helio- selinum, Malva, Aconitum, Solanum und Fledermausblut beigemischt sei, und Schindler (Abergl. S. 160) nennt zu ihrer Bereitung folgende neun Pflanzen: Osmunda „ Verbena, Mereurialis, Sempervivum, Adiantum Cap. Ven., Heliotropium, Hiyoseyamus, Atropa und Aconitum. Es lässt sich denken, dass eine Salbe von so giftigen Kräutern betäubend auf diejenigen einwirken musste, die sich damit einrieben. Bd. X. Abhandl. 37 280 A. v. Perger: Auch zu dem Trank der Vergessenheit, dessen in der nordischen Mythe erwähnt wird, und zu den Liebestränken (pocula amatoria oder philtra) benützte man gewisse Pflanzen und gebrauchte als Gegenmittel: Theriak, Bezoor , Mumie, Magnetstein, Perlmutter u. s. w., die wahrscheinlich nicht von der hervorleuchtendsten Wirkung waren. Wie gross die Weisheit der damaligen Aerzte war, geht daraus hervor, dass sie einen jungen Mann, der durch ein solches Philtrum einen Schorf am ganzen Leib bekam, sechs Wochen, Tag und Nacht aufrecht stehen liessen, damit sich die bösen Säfte in die Füsse senken sollten. Dass man in jenen Tagen den Mond für sehr einflussreich auf die Pflanzen hielt, ist wohl nicht zu verwundern, da man noch heute viel auf ihn hält. Im wachsenden Monde sollte man nicht mähen, sondern nur säen, bei vollem Monde sollte man Holz schlagen und bei abnehmendem jene Kräuter anbauen, deren essbare Theile unter der Erde wachsen (Kartoffeln, Rüben u. s. w.). Die Sage von der Springwurzel ist allbekannt, denn sie kommt schon bei Plinius (XXV. 5) vor. Sie soll von Euphorbia lathuris stammen, welche im italienischen Sferracavallo genannt wird, weil die Pferde, sobald sie dieselbe berühren, die Hufeisen verlieren. Auch der weise Salomon besass eine solche Springwurzel, nemlich den Schamir, der Felsen zersprengen konnte und desshalb von ihm zum Tempelbau benützt wurde. Er bekam ihn dadurch, dass er das Nest einer brütenden Auerhenne mit einem Krystall bedeckte, worauf die Herne um ihre Jungen zu befreien fortflog und den Schamir holte. Sehr hübsch sind jene Pfianzensagen, welche sich auf Seelenwan- derung beziehen und eine Menge von Volksliedern schliessen damit, dass aus den Gräbern von Liebenden Rosen, Nelken und Lilien entspriessen, welche die Seelen der Verstorbenen andeuten. Hierher gehört auch die Sage von Tristan und Isolde, welche König Marke an den entgegengesetzten Seiten der Kirche begraben liess, damit sie auch noch im Tode getrennt seien, aus deren Gräbern aber Bäume so hoch aufschossen, dass sie das Kirchendach erreichten, wo sie sich dann mit ihren Zweigen in einander schlangen. Auch aus den Gräbern vieler Heiligen erblühten Blumen. Val- vasor z. B. (Ehr. d. H. Kırain, II. 558) nennt den h. Marianus, den h. Vitalis u. s. w. Selbst auf Schlachtfeldern wuchsen Blumen, so z. B. nach der Schlacht bei Ronceyal, wo Roland gefallen war, und zwar wuchsen aus den Christenleichen weisse Blumen, aus den Heidenleichen aber .Dorn- sträucher (Monin. Roncevaux. S. 52). Ebenso wuchs auf dem Schlachtfelde von Sempach, wo Herzog Leopold erschlagen ward, eine grosse weisse Blume, die lange Zeit im Schloss Tirol aufbewahrt wurde (Brandis, Landes- hauptleute v. Tirol. S. 137). Ueber den Gebrauch der Pflanzen bei Festen. 281 Nach altgermanischer Ansicht galt fast wie bei den Griechen die ganze Natur als belebt. Die Bäume wurden von den Iwidien bewohnt, die Göttin Nanna war die Beherrscherin der Pflanzenwelt, Nep war der Fürst der Knospen und der Zwerg Litr besorgte die schöne Färbung der Blüthen. Wenn nun schon die alten Germanen durch solche Gottheiten ihren Sinn für die Pflanzen kund gaben, darf es uns auch nicht mehr wundern , dass wir Deutsche so viele grosse Botaniker haben! — Um eine Uebersicht über den Gebrauch von Pflanzen und Blüthen bei Festen zu gewinnen, dürfte es am bequemsten sein, im Fluge das ganze Jahr zu durcheilen. Beginnen wir also mit der Sylvesternacht, in welcher es seit den ältesten Zeiten Gebrauch war, um die Obstbäume zu tanzen, damit sie fruchtbar würden. In dieser Nacht legte man auch zu demselben Zwecke grosse Steine auf die Aeste der Fruchtbäume, um sie niederzubeugen, eine Verfahrungsart, die uns um so mehr interessirt, als in neuester Zeit Herr Hooibrenk ebenfalls Zweige abwärts beugt, um mehr Früchte zu erzielen, obwohl man diese Methode schon in alten Gartenbüchern, nament- lich bei den sogenannten Spalier-Pfirsichbäumen abgebildet findet. In der Neujahrsnacht wand man Strohseile um die Obstbäume, um den Reif oder Rauhfrost abzuhalten. (Auch die Hagelableiter der Neuzeit bestehen aus Strohseilen, die an haushohen Stangen aufgehängt werden.) In der Nacht vor Matthias (23. Februar) winden die Mädchen zweierlei Kränze, die einen von Stroh und die anderen von Vinca oder Hedera. Sie werfen diese Kränze in’s Wasser, und greifen rückwärts dar- nach, jenes Mädchen, welches einen Strohkranz erhascht, ist in diesem Jahre unglücklich, jene welche aber einen Kranz von Vinca oder Epheu erfasst, wird Braut. Die Vinca galt überhaupt als eine Pflanze, welche wegen ihrer immergrünen Blätter auf Treue und Unsterblichkeit deutete. Sie sollte auch vor Verwesung schützen und der berühmte Botaniker Hiero- nymus Bock erzählt, dass er im Jahre 1535 einen schon seit lange bestat- teten Leichnam ausgraben sah, der sammt seinen Sirngrünkranz noch un- versehrt war. In der Fastnacht beschnitt man die Bäume, damit sie vor Raupen gesichert seien. Am Gründonnerstag war es allenthalben Sitte grünes Gemüse von neunerlei Kräutern oder einen Eierkuchen mit klein gehacktem Kräuter- werk zu essen, denn das schützte vor Bezauberung. Alle Pfianzen, die am Gründonnerstag gesäet wurden, waren vor Ungeziefer und vor dem Erfrieren geschützt. Am Charfreitag sahen Kinder, wenn sie in den Wald gingen, ver- borgene Schätze, die aber sogleich wieder verschwanden, wenn ein Erwach- sener hinzukam. In Schwaben sollte man am Charfreitag keine Hülsenfrüchte 37* 282 A. v. Perger: essen, weil man sonst Geschwüre bekam, doch machten Erbsen, die an diesem Tage in einem mit Erde gefüllten Todtenkopfe angebaut waren, unsichtbar (Meier. Sag. I. 387). Am Palmsonntag benützt man die mit Kätzchen besetzten Zweige der Salix Capraea zu den Palmbuschen, die man in’s Fenster steckt, damit der Blitz nicht einschlage und keine Hexe herein könne. Drei Palmkätzchen verschluckt, schirmen das ganze Jahr vor Halsweh. Sollte der Palmbusch besondere Wirkung haben, so mussten Zweige von Viscum und Thuya dazu genommen werden. Am Osterfest, das seinen Namen von der Göttin Ostara, der Eos der Germanen trägt, besteckte man Bäume, besonders Linden, mit Lichtern und Fackeln und tanzte einen Reigen-um den Stamm. Allbekannt ist der Maibaum, der um so sicherer aus dem Heiden- thume stammt, als der h. Bonifacius, der h. Ludgerus und andere Verkünder des Christenthums so sehr gegen ihn eiferten; was aber doch nicht viel half, da er sich bis in unsere Tage erhielt. An manchen Orten setzen die Burschen dem bravsten Mädchen im Dorfe einen besonderen Maibaum,. der als grosse Auszeichnung gilt. Pfingsten brachte das Fest des Wasservogels mit sich, bei welchen entweder ein mit Blumen und Reisern geschmückter Mann oder eine eben so gezierte Strohpuppe zu Pferd vor das Dorf geführt und unter gewissen Feierlichkeiten in das Wasser geworfen wurde, ein Gebrauch, der ebenfalls der vorchristlichen Zeit zu entstammen scheint. Dass das Frohnleichnamsfest ein Blumen- und Grünlaubfest ist, ist allbekannt, da an diesem Tage jedes Dorf wie ein Garten geschmückt wird. Am Tage Mariahimmelfahrt (15. Aug.) findet die grosse Kräuter- weihe statt. Zu dieser Zeit blühen, der Sage nach , alle Blumen und Kräuter viel schöner als sonst. Das zur Weihe bestimmte Kräuterbüschel besteht aus neunerlei Kräutern „ nämlich: Odinskopf (Inula Helenium), Hirschkraut (Eupatorium Cannabinum), Baldrian (Valeriana offieinalis), Aberraute (Artemisia Abrotanum), Beifuss (Artemisia vulgaris), Laahkraut (Galium verum), Alpranken (Solanum Dulcamara), - Wermuth (Artemisia Absynthium) und Rainfarn (Tanacetum vulgare), denen man allen gewisse magische Kräfte zuschrieb,, die aber erst dann in volle Wirksamkeit traten, wenn die Kräuter vom Priester geweiht waren, In anderen Gegenden gab man zu diesen Kräuterbüschen noch: Verbascum, Ueber den Gebrauch der Pflanzen bei Festen 283 Thypha, Scabiosa suceisa, Carum Carvi, Ruta graveolens, Carlina acaulis, Levisticum , ja an gewissen Orten glaubte man diese Kräuterbüschel nur dann ganz vollständig, wenn sie aus nicht weniger als sieben und siebenzig Pflanzen bestanden. Am Mariahimmelfahrttag fand auch der Flurgang oder die priesterliche Einweihung der Felder statt. Minder reich an Pflanzen- und Blumenfesten ist der Herbst, in welchem das Weinlesefest und die Umzüge der Winzer und Weinhüter statt- finden, die meistens einen grossen Kranz von Buxus oder Vinca minor auf einer Querstange tragen. Der Allerseelentag ist dem Gräberkultus gewidmet, zu welchem den auch die Reste der herbstlichen Flora: Calendula, Vinca, Cheiranthus, Ohrysanthemum, Gnaphalium und in den Bergen Hedera und Juniperus benützt werden, um den Gräbern ein freundliches Ansehen zu verleihen, auf die man z.B. am Lechrain auch die Fruchtbüschel der Eberesche steckt. Am Barbaratag (4. Dec.) schneidet man Zweige von Kirschbäumen ab und steckt sie in’s Wasser. Entwickeln sich ihre Knospen schnell und kommen sie bald zum Blühen ,„ so bedeutet diess ein fruchtbares Jahr. Am Christfest endlich zeigen, mannigfachen Aufzeichnungen zu Folge, sogar auch die Pflanzen eine grosse Hochachtung vor der Geburt des Heilands. So blühen in der Christnacht Crocus, Mandragora, Pulegium Helleborus u. A. Die Anastatica hierochuntia, die das ganze Jahr über welk ist, entfaltet sich in der Christnacht und duftet. Vorzüglich sind es aber die Aepfelbäume, die in der Mitternachtstunde der Christnacht nicht nur aufblühen, sondern sogar Früchte bringen. So blühten in der Christnacht des Jahres 1425 zwei Apfelbäume zu Bamberg und brachten wohlriechende, rothbackige Aepfel. Auch zu Tribur am Rhein und im Gavord’schen Garten zu Würzburg standen solche wunderbare Aepfelbäume. — In der Christnacht soll man auch um jeden Obstbaum Strohseile binden, weil sie dann vor dem Erfrieren geschützt sind. Man begegnet überall in diesen Gebräuchen gewissen Beziehungen zur Pflanzenwelt, die freilich oft in das Abenteuerliche hinüberreichen, im Grunde aber doch ganz bestimmt zeigen, wie das Wesen und Weben des ‘ Menschen allenthalben innig mit der Natur in Verbindung steht. Am Gross- artigsten zeigt sich aber diese Beziehung in dem Baumkultus der alten Germanen. Schon die Kelten verehrten ihren Zeus in der Gestalt einer Eiche, die Massilier opferten den Bäumen Menschen und Thiere, bei den Nahanarvalen war der heilige Hain ein unverletzbares Volkseigenthum und in der nordischen Mythe galt die Esche als eigentlicher Weltbaum, auf den sich gewissermassen die ganze Schöpfung stützte. Bei den meisten Völkern wurde der Baum als die erste Wiege des menschlichen Geschlechtes betrachtet, bei den Schibaiten in Indien war es der Semibaum, dem das erste Menschen- paar entspross; das erste Paar Menschen der persischen Mythe wohnte im 284 A. v. Perger: Ueber den Gebrauch der Pflanzen bei Festen. Reibabaum, die Dorier, Eleier und Trojer stammten von der Eiche, die Athener von der Pappel u. s. w., die ganze Pflanzenwelt gab also den Inbegriff des Entstehens und Wachsens, des Lebens und Gedeihens, sie war ein vollkommener Ausdruck des höchsten Wesens und desshalb darf es uns auch nicht wundern, wenn die Phantasie des Menschen, welcher der Pflanzenwelt einen so grossen, so wichtigen Theil seiner Nahrung verdankte, so weit um sich griff, und nicht genug zu thun glaubte, wenn sie nicht allenthalben Wunder sah und alles mit dem magischen Schleier des Geheim- nisses bedeckte. Disquisitiones orthopterologicae. Dissertatio LI. Nonnulla orihoptera europaea nova vel minus cognita descripsit et depixit Carolus Brunner Dr. phil, Mit neun Tafeln. (Tab. 8-16.) Vorgetragen in der Sitzung vom 5. Juni 1861. Paucae tantum entomologiae diseiplinae tam perfectä elaboratione gaudentur quam orthoptera europaea in opere merito Leopoldi Henrici Fischer *). '"Alterum opus eodem anno a viro doct. F. Fieber publicatum **), diagno- sibus brevissimis qguidem nonnullas species dubias demittit, paucas autem a Fischer omissas enumerat, qua de causa haee opera, quorum utrumgque in lucem prodiit sine alterius cognitione , scientiam hujus insectorum familiae tempore publicationis plene praebent. Nova additamenta ad orthopterologiam europaeam ex eo tempore adsunt: Yersin. Sur quelgues orthopteres nouveaux ou peu connus du midi de la France, in Bulletin de la soc. Vaudoise des sc. nat. 1854. Id. Lettre adressee a M. Brisout de Barneville sur les orthopteres de Hyeres. Ann. de la soc. entom. de France. Troisieme serie. IV. 1856. Id. Note sur un orthopt. nouveau. loco eit. VI..1858. p. 411. Id. Note sur quelques orthopt. nouveaux ou peu connus d’Europe. loc. cit. VIII. 1860. p. 509, tab. X. Zeller. Bemerk. zu Fischer’s Orthoptera in Stettiner entom. Zeitschr. 1856. p. 18—27. *) Orthoptera europaea auct. L. H. Fischer. Lipsiae MDCCCLIN. **=) Synopsis der europ. Orthoptern von Dr. Franz Xav. Fieber in „Lotos*, Zeitschrift für Naturw. Prag. IM. 1853 et IV. 1854. 286 Dr. C. v. Brunner Costa. Alcune notizie sull’ entom. dell’ Isola d’Ischia. 1856. (Mogoplistes sp. n.) Türk. Ueber die in Oesterreich unter der Enns bis jetzt aufgefundenen Orthoptern in Lederer und Miller, Wiener entom. Monatschrift. Jahrg. 1858. p. 361. Id. Mehrere für Niederösterreichs Fauna neue Orthopteren. loco eit. IV. 1860. p. 84. Stein. Berliner entumolog. Zeitschr. IV. 1860. p. 257. tab. V. Sequentes litterae tractant de nonnullis novis et quibusdam ab aliis scrutatoribus descriptis, hucusque dubiis speciebus, quarum disquisitio mihi licuit. Blattina. Blattes eldbieinete mihi. Vieina Bl, lividae Fab. in sectione B. a. apud Fischer. — Atra. Pro- noto circumeirca anguste albo-marginato,; elytris lanceolatis griseis , venulis pallidis, interstitiis nigris,, ared mediastind pallidiä, vend scapulari basi, venäd anali totä et limbo marginali nigris; alis infumatis elytrorum longitu- dine. Pedibus nigris. Mas. longitudo maris corporis 7uum. pronoti Aycg pron. awis transv. Su elytrorum 6, Bl. albieineta Br. in „v. Frauenfeld, Dritter Beitrag zur Fauna Dalm.“ Verh. d. zool.-bot. Ges. in Wien. XI. 1861. p. 98. Maribus Bl. punctatae Chp. colore elytrorum vieina, sed configura- tione venarum elytrorum et alis valde distincta. Mas. Caput atrum nitidissimum „ planiusculum. Antennae nigrae, pi- losae, corpore longiores. Pronotum semicirculare „ disco nigro, margine ubique anguste albo. Elytra lanceolata, abdominis longitudine, grises, venulis pal- lidis , interstitiis nigris, limbo tenuissimo nigro, areä scapulari pallidä. Vena scapularis basi nigra ramos 12 in marginem exteriorem, 10 indistinetos in märginem suturalem demittens. Vena analis nigra in triente primo marginis suturalis excurrens. Area analis cordiformis, venulis axillaribus 5 albis. Alae elytrorum longitudine, infumatae, in modum Bl. lapponicae censtructae. Pedes nigri, spinis tibiarum rufis. Abdomen atrum, nitidum, lanceolatum. Disquisitiones orthopterologicae. 287 Lamina supraanalis transversa minima, subgenitalis trigona. Cerei anales lanceolati, nigri 8-articulati. Femina mihi ignota. Habitat in Istriä et Dalmatiä sub lapidis et in caulis mens. Majo ad Jul., Fiume (Mus. i. r. Vind.), Zara, Macarsca (coll. mea), in Etruri& (Mus. i. r. Vind.). Locustina. Rhaphidophora cavicola Kollar. Tab. 8. Fig. 1. AyıB, CD: Rd. Türk (in Wiener entom. Monatschrift. 1858 p. 368) diagnosin Fischeri (Orth. europ. p. 201) in nonnullis perperam rectificavit. Mihi restat longitudinem et iconem addere. longitudo maris feminae corporis 12— 15mm. 14—A6mm. pronoti hy 4i—5„ femorum post 15—17 „ 16-18 „ tibiarum post duale 18—20 „ ovipositoris 41—1 „ Habitat in cavernis Austriae et Carniolae. Specimen unicum v. d. Krüper e caverna montis Parnassi ubi unä cum Zeh. palpatä Sulz. reperit, mihi transmisit. E cavernis insulae Lesinae in Dalmatiä haec duae species ab serutatore diligentissimo d. Erber mihi allatae sunt. KXiphidium hastatum Chp. Elytris squamaeformibus, alis nullis, ovipositore longissimo. (Mas mihi ignotus.) longitudo feminae corporis 47mm. pronoti %„ elytrorum 2 femorum post. 13 „ ovipositoris 28 „ Loc. hastata Chp. horae ent. p. 113. Burmeister (Handb. der Entom. II. 1859. p. 708) hanc speciem pro larva Xiph. concoloris habuit. Xyphidium hastatum Fieber. Synopsis in Lotos III. 1853. p. 170. IV. 1852. p. 223. Species distincta, statur& Xiph. fusci Serv. Viridis, strigä fuscäa & vertice rotundato ad abdominis extremitatem ductä. Antennae longissimae, Bd. XI. Abhandl. 38 288 Dr. C. v. Brunner: ter corpus superantes. Feminae elytra squamaeformia rotundata, se tangentia. Ovipositor tenuis longissimus, reetissimus. Lamina subgenitalis orbieularis. Charpentier hanc speciem e Hungariä allatam dicit. V. d. Pan&ie specimen unum femineum ex aquis Brdjane in Serbiä beneyole mihi com- municavit. Zhyseonotus corsicus Serv. Tab. 8. Fig, 2. A2B, GC, D, E. Flavo-griseus. Pronoto flavo, postice producto , margine postico et laterali tenuissime limbato (incrassato). Elytris maris incumbentibus, latere promi- mentibus „ castaneis; feminae non perspieuis. Femoribus tibüisque antieis et mediis interne castaneis, externe griseo-marmoratis. Femoribus postieis vittä externd castaned; tibüs anticis spinis brevibus. Cereis maris dilatatis, apice bilobatis, Lobo externo subulato, longiore ,„ interno latiore triangulari. Ovipositore recto. longitudo maris feminae corporis 23mm. 24mm. pronoti 18% 12a femorum post. 30 „ 30 „ ovipositoris er Th. eorsieus Serv. Orthopteres. 1839. p. 497. Id. Fischer, Orth. europ. p. 256. Id. Fieber, Ergänzungsblätter zur Synopse d. eur. Orth. in „Lotos“, IV. 1854. p. 220. Haec species ad genus pertinet, in Africä incolam. Speciem unicam europaeam rarissimam Rambur in insulä Corsicä legit (auct. Servillei), Museum i. r. Viennense eam e Gibraltar tenet, SER: In collectione meä tres species hujus generis e promontorio Bonae Spei et Port Natal provenientes possideo, quarum duae spinis longis tibiarum anticarum et ovipositore incuryo excellunt, tertia (Th. semiaeneus Serv.) pronoto valde producto, elytra tota obtegente, cercis dilatatis, non bilobis differt. S Gampsocleis spectabilis Stein. Tab. 9. Fig. 3, A, BREI: d. Stein in „Berliner entom. Zeitschr.“ IV. 1860. p. 257. tab. V. hanc speciem novam ex Acarnania Graeciae a v. d. Krüper allatam de- scripsit et depixit, eamque novo generi „Drymadurae“ subposuit, quod vieinum esse Pterolepidi Ramburi auctor indicavit. Haec mira species potius ad genus Gampsocleis Fieberi (Synopsis in Disquisiliones orthopterologicae. 289 Lotos III. p. 147) a Fischer (Orth. eur. p. 254) exactissime deseriptum *) tribuenda esse mihi videtur. Elytra et alae perfeete explicatae, prosternum longispinosum et ovi- positor rectus speciei novae certe multo differunt a speciebus generis Prerolepidis Ramb. (non Servillei, non Fieberi), cum diaenosi autem generis Gam- spocleidis congruunt. Etiam species unica adhuc cognita, Gamsp. glabra Herbst, dispositione venarum et toto habitu tam vicina est. @. speetabili Stein, ut illam tamquam minutam effigiem hujus habeas. d. Lederer @. spectabilem (laryas) e Beirut collegit. — Ephippigera dorsalis Brull& in Exped. scientif, de Moree. Zool. 1832. p. 90. tab. XXIX. f. 8, forsan lava hujus speciei. Speciem tertiam permagnam, elytris abbreviatis sed nequaquam squa- maeformibus, physici i. r. „Fregattae Novara* e Schanghai attulerunt. Secundum equit. de Fräuenfeld haec animalcula propter stridorem amoe- num ab jncolis in aviariis coluntur et a scriptoribus pristinis pro cicadis habebantur. Propediem hanc speciem sub nomine „Gamps. gratiosa“ desceribam. Platyeleis ajffinis Fieber. Straminea ; genis „ pronoto, femorum facie exteriore griseis; elytris ab- domine longioribus griseis, campo costali pallido, discoidali griseo venulis transversis albo-indutis; alis pellueidis, basi coerulescentibus; abdominis seg- mento septimo ventrali medio tuberculato; ovipositore subrecto corporis dimi- diam partem aequanti , castaneo, quarta parte basali pallido. (Mas ignotus.) longitudo feminae corporis 27mm. pronoti 67. elytrorum 200% femorum post. 23 „ ovipositoris apart Platyeleis afjınis Burm. Fieber, Synopsis in Lotos, III. 1853. p. 150. Platyelei griseae Fab. vieina. Colore stramineo (in Pl. grised griseo- rufescente) , elytris angustioribus „ alis leviter coeruleatis, ovipositore sub- recto et abdominis segmento septimo ventrali tuberculato differt. Ex agıo Atheniensi cum speciminibus Pl. griseae a v. d. de Held- reich mihi transmissa. : Platyeleis decorata Fieb. Tab. 10. Fig. 4. A, B, C, DE m Straminea.. Oceipite vittis duabus testaceis , vittä testaceä pone oculos ; pronoti lobis deflexis testaceis „ circumeirca lavo-marginatis, elytris abbreviatis; *) Fischer in dispositione generum p. 198 perperam tibias anticas antice „spinis duabus“ indicat, - in desceriptione autem generis p. 254 spinas tres corrigit. 3 290 Dr. C. v. Brunner: maris lamind supraanali hirsutd, jissä, lobis acuminatis; cereis apice in- terne brevi-dentatis; laminäa subgenitali fissä, feminae lamind subgenitali profunde emarginatä; ovipositore abdomen subaequanti. longitudo maris et feminae = eorporis 20mm. pronoti 6 elytrorum al femorum post. 197 ovipositoris 23 Platycleis decoratus Kollar. Fieber, Synopsis. Lotos, II. p. 451. Deeticus vittatus Charp. Fischer, Orth. europ. p. 276 (non Charp.). Decticum vittatum Charp. pro varietate elytris abbreviatis Platyel. tessellati Charp, habeo. Sub nomine Deetiei vittati Charp. Fischer autem locustinum descripsit, quod ovipositore elongato, magnitudine corporis et colore potius ad Plat. decoratam pertinet. Specimen Fischeri ex agro Tergestino provenit. Specimina musei i. r. Viennensis e Gibraltar allata sunt. Platyeleis bDrachyptera L. var. elytris alisque perfecte explicatis. P. montanae Kollar vicina; ab eä differt elytris et alis infumatis, elytris latioribus (in medio 5 millim. latis, montanae 2,5—3 millim.), ovi- positoris colore fusciore „ femoribus postieis supra fuscis (in montana viridibus). Feminam hujus varietatis Fischer (l. c. p. 278) desceripsit. Mas elytris testaceis vix translucentibus, apicem versus castaneis, venis fuseis 5 tympano elytri dextri maximo , pellucidissimo ; alis areä anticä infumatä. Hujus varietatis specimina maris et feminae e collibus pagum „Kalten- eutgeben“ circumjacentibus mihi allata. sunt. Psorodonotus mihi. (Pagwöns — scaber, v@rog — dorsum.) Subgenus Dectici. Pronoto scabro, elytris sgquamaeformibus, alis mullis. Prosterno subspinoso. Hoc subgenus in noyä specie atque in Pterolepidi alpinä Yersin in- stitutum ab Dectico sensu stricto characteribus indicatis differt. Vir doc. Yersin*) speciem ab eo descriptam dubitanter generi Pterolepidi affert, quocum tantummodo spinis brevissimis prosterni congruit, omnibus aliis cha- racteribus autem, praecipue pronoti structurä, pedibus crassis, brevibus et plantulis liberis tarsorum brevissimis, ab eo diffeit. *) Ann. soc. ent. de France, 3, serie. T. VI. p. 117. 291 Disquisitiones orlhopterologicae. Ps. Panciei mihi. Tab. 10. Fig. 5. A, B. ’ ” ” * Pronoto scabro, postice valde producto, medio carinato, in mare sellae- formi, in feminä plano ; carinis lateralibus subdistinetis ; tibiis antieis antice quatuor spinosis; tarsorum posticorum plantul& liberä, dimidium artieulum primum vix aequanti. longitudo maris feminae corporis 35mm. 38 mm. pronoti er 12,8 elytrorum 4, 0 „ femorum post. 19 „ DAN ovipositoris 2000, ? Pterolepis venosa Fisch. d. W. in Nouv. mem. de la soc. imp. des nat. de Moscou. VII. 1846. p. 212. T. XX. F. 3, A. ? Pterolepis Fieberi Frydwaldsky (?) Fieber, synopsis, Lotos III. p- 154. Rufo-testaceus, caput et pronotum lutescentia (in vivo virida ?). -Frons pallida, vertex latissimus. Antennae basi pallidae, apicem versus fuscae, dimidium corpus aequantes. Pronotum antice contractum, truncatum, postice valde productum, carinä mediä in totä longitudine expressä, carinis late- ralibus indicatis; in mare medio sellaeforme „ depressum, in fem. planum. Lobi laterales deflexi concolores„. verticales, alti, angulis duobus distinctis. Elytra maris incumbentia, venis tribus crassis. Elytra feminae lateralia vix conspieua. Pectoris structura eadem atque Dectici verrueivori. Pedes breves erassi, in modum Pf. alpini Yersin configurati. Femora laevia, maris inter- media externe nigro-punctata, postica nigro-pinnata, feminae concoloria. Costa externa femorum posticorum maris et feminae dilatata, flava. Tarsorum artieuli subaequilongi. -Plantulae liberae tarsorum posticorum oyatae, dimi- dium primum articulum vix aequantes. Abdomen crassum, maris supra pla- num, prismaticum, feminae medio carinatum, rufo - testaceum. Segmenta dorsalia angulo postico pallide-marginata, vittä castaneä appositä. Segmenta ventralia flava. Maris lamina supraanalis subreeta, subgenitalis emarginata. Maris cerei longissimi, basi erassi, interne mucronati, inde teretes, apice rotundati. Ovipositor tenuis, abdomine longior, subincuryus, &apice sensim acuminatus. 2 Habitat in alpibus Serbiae, unde v. d. Panliö beneyole specimina mihi transmisit. Thamnotrizon Fischer. V. d. Fıscher (Orth. europ. p. 261) genus Thamnotrizon a Pterolepidi Ramb. et Sery. distinxit, et in illo omnes species prosterno mutico, in hoc autem species prosterno bispinoso comprehensit. V. d. Fieber in genere 392 H 292 »30n2C. v.;Bir winner: Pterolepidi omnes species prosterno mutico desceripsit et species prosterno bispinoso in genere „Zehacocleis“ colleeit. Ob hanc confusionem nomen anti- pP g % quatum „Pferolepis“ totaliter rejiciendum et generi „Thamnotrizon“ species pronoto mutico, generi „Zehacocleis* autem species pronoto bispinoso affe- rendas esse censeo. Novam dispositionem generis „T’hamnotrizon“ in litteris sequentibus edo. Dispositio synoptica specierum generis „Ihamnotrizon.“ A. Elytra maris a pronoto maximä parte obtecta, pars promines tertiam pronoti longitudinem non attingens; feminae a pronoto tota obtecta. a. ovipositor curvatus. SAlcorpusewIErderten. ae P. corpus fuscum. j species minores. * pedes antici structurä consuetä *#* pedes antici consueto fortiores { ur species major. ee sanaer b. ovipositor rectus. &@. frons unicolor, pallida . . ... . P. frons punctata. 7 ovipositor longissimuss .... Tr ovipositor brevis, latus . . . B. Elytrorum maris pars prominens pronotum aequans velsuperans, feminae elytra conspieua. a. ovipositor rectus vel subincurvus. a. maris cerci anales in basi interna dentati. j vertex latus, pronotum supra planum. * pronoti lobi deflexi margine posteriore flavo, ovipositor FeeLissimuss me ee 2 Le ** pronoti lobi deflexi margine posteriore flavo. ovipositor subIineUrgUssas/ 1sehnelliespieng: *** pronoti lobi deflexi margine posteriore et inferiore flavo, ovipositor rectissimus . . . jr vertex angustus, pronotum su- PLaxconvezumen ey. ß. maris cerci anales teretes, basi in- terna non dentati. j ovipositor rectissimus „ femora postica strigata . 2... .. jr ovipositor subincurvus, femora postica unicoloria . ..... b. ovipositor falcatus. e. pronoti lobi deflexi fusci, margine inferiore et posteriore flavo . . . ß. pronoti lobi deflexi fusci, non mar- SINABI IE I RE REM 10. ala 12. Aa 14. 198. Th. „Th. Chabrieri Chp. fallax Fisch. Th. pustulipes Fisch. d.W, STD. Th. „Ih. femoratus Fieb. littoralis Fieb. signatus mihi. Th. punctifrons Burm. Eh. Th. Th. Th. Th. Th. transsilvanicus Fisch. apterus Fab. similis mini, diformis mihi. striolatus Fieb. gracilis mihi. austriacus Türk. einereus Zett. 295 Disquisitiones orthopterologicae. ..- A. Elyira maris a pronoto maximA parte obtecta, pars prominens ter- tiam pronoti longitudinem non attingens; feminae a pronoto tota obtecta. a. Ovipositor curvatus. 1. Th. Chabrieri Chp. Tab. 10. Fie. 6. A, B, C,D. Pronoto postice perprodueto. Corpore viridi vel flavo-vireseente; viltä nigrä pone oculos oriente in pronoti lobos deflexos continuatä ; elvtris, femo- rum posticorum vittä externä pectinatü, genubus, abdominis segmento ultimo dorsali et marginibus lateralibus segmenti ultimi ventralis nigris; abdomine subtus aurantiaco. longitudo maris feminae corporis 26mm. 20 —300m. pronoti le AU elutrorum partis produecae A „ vor femorum post. 23 „ 24—25 „ ovipositoris 18—20 ; Synonymiam et descriptionem v. in Fischer orth. eur. p. 263. Colore insigni ab omnibus speciebus hujus generis distinetus. Habitat in Galloprovinciä, Italiä, circa Tergestum, Hungariä, in Dalmatiä et Graeciä (hie rarior). 2. Th, fallasx Fisch. Tab. 11. Fig. 7. A, B, C. Pronoto postice parum producto „ loborum deflexorum margine inferiore et posteriore flavo ; femoribus postieis basi pectinatim strigatis. longitudo maris : feminae corporis 20mm. 23mm. pronoti IST. 0 elytrorum partis prod. 2 „ 0,5 femorum post. 23 „ 29 „ ovipositoris Ab Locusta Chabrieri Herr.-Schäff. in Panzer Fauna ins. Germ. cent. fasc. 175. tb. 18. Thamn. fallax Fischer, Orth. europ. p. 265. t. XII. f. 15. Id. Yersin. Note sur quelques orthopt. d’ Europ. in Ann. de la soc. entom. de France, III. Serie, T. VIII. 1860. p. 526. Tab. 10. Fig. 4U—2. 294 Dr.C.v. Brunner: Griseo-fuscus. Facies pallida. Vertex bipunctatus. Pronotum fuscum,g lobis deflexis margine infero et postico late flavo. Elytra maris incumb&ftia, \ latere infuscata, feminae a pronoto obtecta, eodem modo colorata. Pedes fusco-conspersi. Femora postica basi strigis nigris pectinatis quatuor ad sex. Abdomen unicolor fuscum. Lamina subgenitalis maris ‚Nava. Cerei basi in- ternä obtuse dentati. Ovıpositor latus incurvus. y Habitat in Helvetiä occidentali, Galliä meridionali, Hungariä. 3. Ih. pustulipes Motschulsky. Pronoti lobis deflexis flavis, vittä nigrä obligu&, annulo cervieali nigro, pedibus anterioribus consueto fortior Bes ‚femoribus mean Bimesceru tibiis facie exteriore punctatis. longitudo feminae corporis 489mm. ovipositoris 20 „ Pterolepis pustulipes Motsch., Fischer de W. Orth. ross. p. 360. pl. XXXIll. F. 3. Thamn. pustulipes Motsch., Fischer orth. europ. p. 267. Pterolepis pustulipes Motsch., Fieber Lotos IV. p. 222. Hanc speciem nonnisi ex descriptione Fischeri cognosco. Pronoti colore, pedibus anterioribus fortioribus, femoribus posticis virescentibus, genubus”et punctis nigris tibiarum posticarum ab aliis speciebus distincta. Ovipositore subinceuryo, absenti& elytrorum huic sectioni afferenda est. “ Habitat in Tauriä. 4. Th. femoratus_Fieber. Pterolepis femoratus Fieber. Synopsis, Lotos, III. 1853. p. 153. Mihi ignotus. Femina sordide flava. Frons nigro-maeulata. Pronotum breve, postice?subrotundum, lobis deflexis nigris, margine inferiore late- pallido. Elytra brevissima, fusca, margine nigra. Femora postica vallidissima, externe strigis transversalibus in vittam confluentibus. Lamina supraanalis obtusa. Lamina subgenitalis brevis rotundata, biloba. Ovipositor incurvus, apice fuscus. longitudo feminae corporis 32mm. ovipositoris Ran Haec descriptio satis congruit cum illä 7%. fallacis Fisch. Praeeipue magnitudine differt. An eadem species? — Secundum Fieber circa Tergestum. tw 5 wa Disquisiliones orthopterologicae. b. Ovipositor rectus. 5. TA, Uttoralis Fieber, Tab. 11. Fig.8. A,B, C,D. Pronoti postice truncati lobis deflexis margine postico et inferiore la- tus flavo. longitudo feminae corporis 27 — 30mm. pronoti a femorum post. 22—30 „ ovipositorüis 2a Pterolepis littoralis Fieber. Synopsis in Lotos, III. 1853. p. 153. Totus griseo-testaceus, subtus pallidus, Vertex vittis nigris duabus, saepe confluentibus. Vitta nigra in foveolä circa antennarum insertionem oriens, pone oculos continuata, in pronoti lobos deflexos se extendit, saepe in medio lobo deflexo macula pallidä circulari magnä interrupta. Pronotum postice truncatum. Elytra feminae vix conspicua lateralia, maris duas tertias partes pronoti aequantia (sec. Fieber). Femora postica et ovipositor uni- eolores. Habitas in agro Tergestino, Dalmatiä „ Graeciä raro. 6. Th. signatus mihi. Tab. 11. Fie. 9. A, B, C. Pronoti postice producti lobis deflexis margine postico et infero flavo. Fronte et elypeo punctis nigris. longitudo feminae (mas mihi ignotus) corporis 35um. Pronoti 13 „ femorum post. 335 ovipositoris 34 „ Testaceus, frons et abdominis pars ventralis pallidae. Vitta nigra in summa fronte inter antennarum insertionem maculam cordiformem delineans, circa oculos extensa, in pronoti lobos deflexos producta et marginem flavum sequens. Puncta quatuor in fronte et quingue in clypeo. Pronotum postice productum. Ovipositor rectissimus. Lamina subgenitalis feminae permagna, profunde incisa. In museo i. r. Viennensi e Tauria. ? TR. cauecasicus Fisch. d. W. “ Fischer d. W. Memoires de la soc. des. nat. de Moscou, VIII. 1846. Pe as. m XXVD: FE. 3 Bd. XI. Abhandl. 39 296 Dr. & v. Brunner: Species nequaquam distinete descripta, Mas fortasse ad aliam speciem pertinet quam femina. Haec cum Th. söignato congruit characteribus sequen- tibus: ovipositore rectissimo, absentia elytrorum, pronoti limbo flavo, frontis punetis fuseis in seriam transversam dispositis. — E Caucaso, 7. En. punetifrons Burm. Decticus punctifrons Burmeister, Handb. d. Ent. II. 1839. p. 712. Pterolepis Ehrenbergii Fieber. Synopsis in Lotos. III. 1853. p. 154, Mihi ignotus. Descriptio sequens secundum Burmeister et Fieber. Testaceus, supra obscurus. Vertex maculä cordatä. Frons nonnullis punctis nigris. Pronotum utringue pone sinum vittä fuscä. Lamina supraanalis maris (?) lobis acutis approximatis. Cerci longi, medio breyiter mueronati, apicem versus tenuiores. Lamina subgenitalis feminae oblonga, pentagona, profunde ineisa. lobis lanceolatis. Ovipositor ensiformis, latus, rectus, apice obtusus- longitudo feminae corporis aa ovipositoris 15 „ (sec. Burm.), 21mm. (Fieb.) Haec species vieina praecedenti praecipue ovipositoris structur& et magnitudine ab eä differt. | Secundum Burmeister e Syria, sec. Fieber etiam ex ei Specimen femineum a v. d. Krüper a monte Parnasso mihi allatum hic loecamdum esse mihi videtur. Descriptio sequitur: Testaceus. Frons marmorata, maculis duabus fuscis in elypeo. Vertex punctis duobus nigris. Pronotum unicolor pastice obtusum, loborum deflexorum margine postico et infero flavo, prope sinum vittä nigrä appositä. Elytra vix perspicua. Pedes corpori concolores. Femora postica basi crassi medio valde attenuata, longissima „ facie exteriore strigis parallelis nigris confluen- tibus vittam longitudinalem: simulantibus , facie interna et infernä pallide- lavä. Lamina subgenitalis feminae magna, medio emarginata, sulcata. Ovipositor fusco-rufescens longus, latus, complanatus ,„ apice attenuatus. longitudo feminae corporis 25mm. pronoti 10% fermorum post. 32. ovipositoris 28 „ 297 Disquisiiones orthoplerologicae B. Elytrorum maris pars prominens pronotum aequans vel superans, feminae elytra conspieua. a. Ovipositor reclus vel subineurvus. «@. Maris cerei subulati, in basi internä dentati. 8. Th. tramssilvamecus Fisch. Tab. 12. Fig. 10. A, B, C, D, E. Ieufo-testaceus. Pronoti antice angustati, postice truncati lobis deflexis tantummodo margine postico flavo-limbato. Fronte pallidä, duobus punctis nigris medianis , interdum et duobus in wertice. longitudo maris feminae corporüs 29mm. 27mm. pronoti Bl ga elytrorum 8 „ Ay femorum post. 25 „ 25 » ovipositoris 20 „ Th. transsylvanieus Fisch. Orth. europ. p. 264. T. XIII, F. 14. Id. Fuss, Beitrag etc. in Verhandl. des siebenbürg. Vereins f. Naturw. zu Hermannstadt. 1853. Descriptio in opere Fischeri ceterum valde exacta rectificanda est , cerei maris subulati apice introrsum curvati, basi internd dentati. Habitat prope Cibinium Transsilvaniae ; varietatem pallidam ex Alpibus Serbiae v. d. Pan&i@ benevole mihi transmisit. 9. En. apterws Fab. Tab. 12. Fig. 11. A, B, C, D, E. Fusco-ater. Pronoti antice angustati, postice truncati lobis deflexis tan- tunımodo margine postico flavo-limbato. Fronte aträ vel griseo-marmoratd. longitudo maris feıninae corporis 20 220m. 48 — 25mm. pronoti 342 8— 29:4, elytrorum Sn Zur x Femorum post. 23 „ 22 29 „ ovipositoris 19—20 ,„ Locusta aptera Fab. Ent. syst. 1794. II. 45. Nr. 43, mas. ? Pterolepis Ramburi Serville. Orthopt. 1839. p. 493. Pterolepis lugubris Fieber. Synopsis in Lotos, III. p. 168. 39* 298 Dr. €.v. Brunner: Thamn. apterus Fisch. Orthopt. eur. p. 262. t. XIII. f. 42 (non Zoe. aptera Chp., Dect. apterus Burm., Dect. apterus de Borck, Pterolepis aptera Serv., Pholidopter aptera Wesmaäl, My- eropteryx aptera Stephens). Confusionem in synonymia hujus species Fischer loc. eit. perfecte explicarit. Habitat in Europä meridionali ubique, etiam in Alpibus (in deelivibus meridionalibus montis „Traunstein“ etc.). 10. ZA. sesmiles mihi. Tab. 13. Fig. 12. A, B, C, D, E. Jeufo-testaceus. Pronoti antice non angustati, postice truncati lobis deflexis margine postico et infero flavo, fronte pallidä, punctis tribus fuscis, duobus in vertice. longitudo maris feminae corporis 2gEımz 25mm. pronoti Sr, Sl, elytrorum GE, U femorum post. 24 „ 27 5 ovipositoris 23% Caput valde declive. Frons pallida, punctis tribus fuseis; vertex latus rufo-testaceus. Vitta castanea pone oculos oriens in pronoti lobos deflexos continuata. Pronotum supra rufo-testaceum , antice parum angustatum , lobo- rum deflexorum margo posticus et inferus acute delineatus, ceitrinus. Venae elytrorum rufo-testaceorum maris alio modo distributae quam in Th. trans- silvanico (v. iconem). Elytra feminae lateralia non tangentia, parum pro- ducta. Femora postica externe rufo-testacea, interne pallida. Abdomen supra elytris concolor, infra flavum. Cerci maris subulati, basi interna dentati. Lamina supraanalis maris emarginata, subgenitalis parum emarginata, stylis brevibus. Ovipositor rectissimus, apice oblique truncatus. d. Julius Lederer hanc speciem apud aquas Herculis prope Mehadiam reperit et beneyole mecum communicavit. 1. Th. difformis mihi. Tab. 13. Fig. 13. A,B,C, D, E. Griseus. Vertice angustissimo; Pronoto antice et postice truncato, medio carinato,, tramsversim elevato, lobis deflewis postice flavo-marginatis, vittä nigra apposilä, ceterum griseis. Mas ignotus. longitudo feminae corporis 20 mm. pronoti IR elytrorum 1080, femorum post. 116,0; ovipositoris 11655; Disquisiliones orthopterologicae. 29) Haec species configuratione pronoti valde distineta colore et staturä Th. einereo vicina. Femina. Caput unicolor griseum. Oceiput convexum. Vertex angustis- simus. Oculi grisei. Antennae longae, concolores, articulo primo latissimo. Palpi apice flavi, puncto nigro. Pronotum antice et postice late-truncatum, postice subemarginatum, carinä mediä longitudinali distinetä, supra gibbosum in modum Gomphoceri sibirieö L. Lobi deflexi concolores, margine postico latius flavo, acute delineato, vittä nigra appositä, margine infero pallidiore, angulo laterali postico vix prominenti. Elytra flaya, orbieularia, lateralia. Pectus latum. Pedes grisei. Femora media interne castanea, postica externe et interne concoloria. Tarsorum articuli fusco-marginati. Plantulae liberae tarsorum post. orbiculares, breyissimae. Abdomen griseum, latere subyittatum. Lamina subgenitalis trigona, medio incisa, lobis acuminatis. Ovipositor sub- rectus, tenuis, teretiusculus (latere non compressus). Unicum specimen in spiritu conseryatum e Carniola mihi allatum est. ß. Maris cerci anales teretes, basi internä non dentati. 12. I’. striolatus Fieb. Tab. 13. Fig. 14. A,B, C, D,E. Pronoti postice truncati lobis deflewis margine postico et infero late flavo, vertice angusto; femoribus postieis transversim nigro-strigatis. longitudo maris feminae corporis 48mm. 2,3 „m. pronoti 69 6,5 „ elytrorum 3, DES femorum post. 22 „ a en ovipositoris 209035 Pachytrachelus striolatus Fieber. Synopsis. Lotos. III. 1853. p. 169. Th. appendieulatus Br., von Frauenfeld, Dritter Beitr. z. Fauna Dalm. in Verh. d. zool.- bot. Ges. zu Wien. XI. 4861. p. 100. Hac publicatione jam emissä, autopsiä collectionis v. d. Fieber hanc speciem eandem atque citatam Fieberi esse intellegi. Testaceus. Caput declive. Frons punctis pluribus sparsis fuscis. Palpi longissimi pallidi, articulorum basi nigrä. Antennae basi nigrae, corporis longitudinem bis superantes „ involutae.‘ Occiput nigro-marmoratum,, lineolä mediä acuta flavä. Pronotum antice non angustius, supra convexiusculum, sensim in lobos deflexos transeuns. Loborum deflexorum macula mediana fusca supra serratim delineata, margo inferior et posterior late pallidus. Elytra maris dimidiae pronoti longitudinis, fusco-maculata, incumbentia; feminae paulo minora, orbicularia, se tangentia. Pedes pallidi, nigro-spinosi. Femora postica unicoloria, interne et externe strigis transversalibus parallelis nigris. 300 Dr. C.v. Brunner. Genua nigro-maculata. Artieuli tarsorum et plantulae liberae nigro-marginati. Abdomen vittis nigris lateralibus usque ad quartum segmentum extensis Cerci maris pronoti longitudine tomentosi, teretes, apice clavati, basi non dentati. Ovipositor rectissimus apice oblique truncatus.. Prope Zengg, Croatiae, in frutetis ipse legi. Sec. Fieber circa Ter- gestum et in Italiä. 13. ER. graeelis mihi. Tab. 14. Fig. 15. A, B, C,D,E. Pronoti lobis deflexis margine postico tenwissime-, infero late-flavo. Wer- tice angusto. Femoribus postieis unicoloribus. longitudo maris feminae corporis 43m. 15 —18mm. pronoti Bin OR, elytrorum 3x; A Jemorum post. AT, „ 18 1975 ovi positoris 1617, Th. striolato affinis; staturä& minori, pronoti loborum margine, femorum posticorum colore distinctus. Castaneus. Caput parum declive. Frons, vertex et oceiput griseo- marmorati. Palpi breyes, unicolores. Antennae perlongae, corpore concolores. Pronotum maculis lateralibus fuseis, loborum deflexorum margo inferior late-, posticus tenuissime-flavus. Elytra maris indistinete nigro-punctata; feminae orbicularia se non tangentia, nigro-punctata. Pedes anteriores et medii griseo-marmorati , posteriores corpore concolores. Abdomen vittä nigrä laterali. Cerei maris tomentosi, teretes, apice clavati, facie inferiore nigri. Ovipositor subincurvus, apice sensim attenuatus. Provenit in Hungariä prope Pestinum,, in Serbiä prope Belgradum, in agro Tergestino, in Styriä prope Steinbrück „ in Carniolae »Steineralpen.“ b. Ovipositor falcatus. 14. ER. austriacus Türk. Tab. 14. Fig. 16. A,B,C,D,E: Rufescens. Pronoti lobis deflexis margine posteriore et inferiore flavo, aeute delineato. Cereis maris medio dentati. longitudo maris feminae corporüs 44—16 mm. 46—20_ mm. pronoti 6— 6,5, 1-8 „ elyirorum 3 4 m 0,5 femor. post. AT—A8 „ TEN ovipostioris - dasın Disquisitiones orthopterologicae. 304 Th. viennensis Brunner in Jitteris. Ex annis tribus hanc speciem sub nomine: „Th. viennensi” in colleetione meä habeo et scrutatoribus communicavi. Amicus Türk maluit huic nomini „austriaeum“ substituere. Secundum leges in scientiä acceptas nomen primo publicatum aceipiendum est. Th. austriacus Rud. Türk. Mehrere für Niederösterr. neue Orth. in Wiener entom. Monatschrift, IV. 1860. p. 85. Medium tenet inter Th. similem et einereum. Ab illo differt staturä, minore, positione dentis cercorum et ovipositoris formä; ab hoc colore cor- poris , pieturä pronoti et cercorum dente mediano. Frons castaneo-marmorata. Vertex latiusculus, bipunctatus. Pronotum testaceo-rufescens, antice vix angustatum, postice non emarginatum,, sub- productum, dorso conyexum, carina mediä postice conspicuä. Pronoti lobi deflexi vittä acute delineatä castane&, margine posteriore et inferiore flavo. Elytra maris areä costali infuscatä, venis pallidis; feminae lateralia vix conspicua. Pedes testaceo - fusci. Femora postica fuseo - marmorata, basi strigis duabus vel. tribus transversalibus nigris, vittä& longitudinali parum distinetä. Abdominis segmenta dorsalia griseo-rufescentia, segmenta ventralia flava. Lamina subgenitalis maris subemarginata, margine laterali nigrescente. Ovipositor griseo-marmoratus, falcatus, apice attenuatus. Rud. Türk, scrutator diligens, affert hanc speciem in setis provenire, et hae habitatione a Th. einereo differre, qui in frutetis ad silvarum margines obvenit. — Habitat in Hungariä prope Budam, Serbiä ad Belgradum, in collibus Viennensibus, in Carniolä („Steineralpen“), prope Klagenfurt (Ca- rinthiae) ,„ in Istriae Monte Majore. 15. ER. einereus L. Tab. 14. Fig. 17. A,B,C,D,E. Griseus. Pronoti lobis deflewxis maculä nigrä, indistinete delineatä, margine posteriore tenuissime pallide-limbato. VÜercis maris basi inlernä dentatis, longitudo maris feminae corporis 43— 150m. 15—18 mm. pronoti Dr DS elytrorum 3— 4, 135m, femor. post. 15—17 „ Rare vvipositoris ee gan Th. einereus Zett., Fischer, orth. eur. p. 269. Synonymiae in opere Fischeri exactissime serutatae addendum est: Pterolepis einerea Fieber, synopsis in „Lotos“ IIL p. 169. 302 Dr. C.v. Brunner: Griseus. Frons griseo-marmorata vel pallida. Vertex angustus punctis duobus. Pronotum antice augustatum, postice obtusum emarginatum, dorso plano, carina media postice conspicuä. Lobi deflexi vitt& mediä castaneä versus marginem inferiorem sensim evanescenti, versus pronoti dorsum acute serratim delineatä. Meso- et metanoti latera nigıa. Area costalıs et analis elytri sinistri maris maculä nigrä. Femora omnia basi nigra; postica vittä externä longitudinali nigrä. Abdominis segmenta dorsalia grises, ventralia flava. Cerci maris pilosi, basi interna dentati. Lamina subgenitalis maris medio profunde emarginata, lata, flava, margine laterali nigro. Ovipositor griseus, margine inferiore nigro, valde incurvus. In Europä mediä et boreali frequens in frutetis ad silyarum margines, mensibus Julio—Oct. Mihi non occurrit ad meridiem Labaci. In Istriä et Italia ignotus; in Serbiae alpibus frequens. Zhacocleis diserepans Fieb. Tab. 15. Fig. 18. A, BECK DIE. Cercis maris subulatis , basi internä longispinosis. Pronoti postice pro- duecti lobis deflewis sinuatis. longitudo maris feminae eor poris 45m. 20 mm. pronoti OR Be elytrorum 2, 0,5 „ femorum post. 19 „ DR im ovipositorts Ale Tehacocleis discrepans Fieb. Syn. in Lotos, III. 1853. p. 148. ? Pterolepis modesta Fischer in Orth. europ. p. 259. tab. XIII. E. 22. Descriptio et icones cercorum vitiosae. _ Thamnotrizon pallidus Br. in von Frauenfeld, Beitrag :zur Fauna Dalmatiens. Verh. d. zool.-botan. Gesellsch. in \Yien. XI. 1861. pP) 9% Castaneus. Vitta pallid» lata a vertice ad abdominis extremitatem continuata, interdum obsoleta (totum corpus pallidum). Caput declive, frons pallida, punctis duobus. Vertex pallidus, attenuatus. Genae et macula pone oculos pallidae. Pronoti postice valde producti lobi deflexi margine posteriore, et inferiore late pallide-marginati. Elytra maris ineumbentia longitudine tertiae pronoti partis, pallida, feminae lateralia vix Conspicua. Prosternum bispinosum. Femora pallida, pedum anteriorum vittis longitudinalibus nigris, mediorum punctis fuscis, posteriorum vittä externä parum distinetä, margine inferiore ‚spinulis minimis nigris. Spinulae tibiarum anteriorum nigrae. Carinae inferiores tibiarum posticarum apicem versus fusco-punetatae. Tarsorum ar- tieuli fusco-marginati. Plantulae liberae fuscae articulum primum superantes. Disquisitiones orthopterologicae. 303 Abdomen latere castaneum. Maris lamina supraanalis profunde excisa, subgenitalis pallida, margine nigro. Cerci maris subulati pilosi, apice incurvi, acutissimi, basi interna longe dentati. Ovipositor subrectus, apicem versus attenuatus. Habitat in parte meridionali Europae orientalis in frutetis: Nabresinae in agro Tergestino, Polae in Istriä, Ragusae et Cattaro Dalmatiae, in Italiä& (in museo i. r.), in Serbiä prope Belgradum. Hhacocleis dorsata mihi. Tab. 15. Fig. 19. A, B,C. Cereis maris interne excavatis, apicem versus teretibus, non dentatis. Pronoti postice produeti lobis deflexis non sinuatis. longitudo maris corporis 2 mm. Ppronoti 2 elytrorum 1,5 9 femorum post. 15 Thamnotrizon dorsatus Br. — von Frauenfeld. Drilter Beitr. z. Fauna Dalm. in Verh. d. zool.-bot. Ges. zu Wien. XI. 1861. p. 100. ? Pterolepis Raymondii Yersin. Note sur quelques orth. nouyeaux ou peu connus. Ann. soc. ent. de France. 3. serie. T. VIII. 1860 p- 524. Minima species hujus generis. A praecedenti differt staturä& minore structurä cercorum maris et pronoto non sinuato. Fuscescens. Caput declive. Frons punctis fuscis sparsis. Vitta pone oculus et basis antennarum longissimarum castaneae. Vertex attenuatus. Oceiput pallidum. Prönoti lobi deflexi castanei, supra rectissime delineati, margine inferiore et posteriore late pallidi, non sinuati. Maris elytıa area costali fuscä. Prosternum spinis brevissimis. Pedes pallidi, femora intermedia castaneo-punctata, postica fusca. Plantulae liberae tarsorum post. articulum primum aequantes. Abdomen nitidum, latere castaneum. Maris cerei pilosi, interne excavati, apicem versus teretes, oblique et obtuse acu- mminati, basi non dentati, laminam subgenitalem pallidam multo superantes. Femina ignota. Apud Cattaro in Dalmatiä in frutetis ipse legi. Acridiodea. Glyphanus obtusus Fieb.Tab. 15. Fig. 20, A,B,C,D. Ochraceo-candicans , unicolor , vel fusco-conspersus. Pronoto postice ro- tundato, parum producto, flavo-limbato. Femoribus postieis interne roseis bbiis postieis interne sanguineis. Bd. XI. Abhandl. 40 204 Dr... Brunner: longitudo maris - feminae corporis DEANTE 37mm. pronoti 8 10 elytrorum 4 n 6. femorum post. AA „ 200 Gluphanus obtusus Fieber. Synopsis in „Lotos“. III. p. 129. An Genus distinetum ? — Vieinum Cueulligerae Fisch. et Eremobiae Serv., a quibus differt pronoto postiee rotundato, supra parum elevato. Facies pallida, ore et palpis albido-virescentibus. Frons in modum Cu- eulligerae hystrieis Germ. formata. Antennae flavae, compressiusculae, arti- culo ultimo excavato. Oculi testacei. Pronotum scabrum „ unicolor, versus marginem posteriorem infuscatum, antice parum productum, postice rotun- datum, metanotum vix tegens, carina media parum distinetä, in mare ante sulcum transversum medianum suberistatum, in femina parum elevatum, postice limbo tenuissimo flavo. Pectus et abdomen candicantia. Elytra lobi- formia marginibus parallelis, primum abdominis segmentum non superantia. Pedes longe pilosi. Femora postica latissima, externe unicoloria vel maculis tribus discerptis fuscis, pinnatim reticulata, interne candieantia, suleis reti- culationis roseis. Carinae femorum post. superiores et inferiores acutae. Tibiae posticae externe candicantes, interne et superne sanguineae, spinulis bre- vibus albis, apice nigris. Maris arolium inter ungues magnum, feminae minus. Abdomen scabrum medio carinatum. Partes anales in modum Oweul- ligerae hystrieis Germ. formatae. V. d. de Heldreich hanc speciem insignem ex agro Atheniensi mihi transmisit. Non pro certo habeo eandem esse, quam v. d. Fieber l. c. sub nomine „@lyphano obtuso® e Rumeliä descripsit. Stetheophyma Turcomanuım Fischer d. W. Tab: 16. Fig. 21. A, B. Pallide testaceum ,„ vittü flavä-a vertice ad elytrorum extremitatem pro- duetä,. Pronoto medio carinato, carinis lateralibus nullis, pieturd alba eru- eiatd vittam atram secante, repraesentatis. Elytris punetis 7 ad 9 migris angulatis. Femoribus postieis trimaculatis. Tibis post. basi piceis, in tertiä parte amnulo nigro, abhinc coerulescentibus. longitudo maris feminae hi corporis 96mm. 39mm. - antennarum 12°, Absöngee- pronoti Han 6 elytrorum 2lyn 26. „ jem. post. 16% 20, >; Disquisiliones orlhoplerologicae. 305 Oedipoda truchmana Fischer de W. Nouy. mem. de la soc. imp. des natur. de Moscou. 4846. VIII. p. 313. T. XUL F. 2. Stauronotus (2?) twreomanus Fischer. Orth. eur. p. 356. Chortippus turcomamus Fieber. Synopsis, in „Lotos“, III. 1853. p. 101. Supplem. in „Lotos“, IV. 1854. p. 180. Caput permagnum, valde declive. Facies maris pallida, feminae rufo- testacea. Costa frontalis maris acuta, feminae obtusa. Antennae longae, pal- lidae, basi. et apice testaceae. Oculi oblongi, parum prominuli, brunnei. Vertex prominens , excayatus, foveolis lateralibus obliteratis. Occiput valde convexum, vittä medianä flavä, apice acutissimä, versus pronotum Jatiore, vittis castaneis acute delineatis appositis. Pronotum breviusculum „ postice angulatum, medio impressum ‘et contractum (sellaeforme), carina medianä lineari ,„ medio a sulco transverso sectä; vitta mediana flava, vittis castaneis appositis, strigis flavis antice et postice divergentibus, in tertia pronoti parte approximatis, sectis. Carinae laterales postice vix indicatae. Lobi deflexi alti, paralleli, medio maculä castaneaä, a vittä transversä sectä. Elytıa maris abdomen superantia, feminae non aequantia, infumata, apice maculä fusca. Area mediastina dilatata, vena mediastina nigra; area scapu- laris basi vittäa flavä, vena scapularis fusca; areae medianae punctis angulatis 7 ad 9 nigris; area analis pallida. Alae translucentes, basi flavo-coerulescentes, apice maculis duabus fuscis. Prosternum antice vix tubereulatum. Pectus oblongum pilosum. Pedes anteriores et intermedii maris pallidi, feminae rufo-testacei. Fe- mora postica oblonga, parum dilatata, flava, interne, superne et externe maculis tribus nigris, apice nigra. Genua (bases tibiarum) maris picea, feminae pallida> annulo piceo. Tibiae flavae, in terti& parte annulo nigro, dehine apicem versus coeruleae, spinis apice nigris. Tarsi testacei, aroliis minimis. Abdomen maris flavum, versus apicem nigrum, feminae rufo - testaceum; segmenta dorsalia basi lateris lineolis nigris, seriatim dispositis. Lamina subgenitalis maris conica, acuminata, flava, pilosa; supraanalis brevis lata. Cerei flavi brevissimi acuminati. Valvulae feminae brevissimae, a lamina supraanali totae obtectae. Fischer de W. hanc speciem e Turcomaniä affert, Fieber a Rakuscha (ubi ?). de Heldreich eam mihi transmisit ex agro Atheniensi. Stelheophyana vauardcegalıumı Sulzer. 1. var. genubus postieis pallidis. — Genua, tam apex femorum, quam tibiarum basis, in omäibus hujus speciei speciminibus picea, häc in varietate tlava. Dispositio venarum elytrorum feniinae multo differt a formä& normali. Hac specie autem omnino. maximas differentias in dispositione venarum praebente (Tab. 16. Fig. 22), non audeo varietatem descriptam pro specie noyä habere. Mihi transmissa est e Zengg in confine milıtan. 306 Dr. ©. v. Brunner: 2. var. brevipennis. Magnitudo. elytrorum et alarum feminae a longitu- dine abdominis usque ad ejus dimidiam partem variat; maris elytra autem semper abdomen superant. — Duo specimina mascula mihi obvenerunt elytris dimidium. corpus vix attingentia, ceteris a speciminibus normalibus non differentia. Zengg et Fiume. Pezotettix Schmidtii Fieber. Tab. 16. Fig.23. A,B. Luteo-viridis. Pronoto postice emarginato, sulco tramsverso tertio in triente postico sito. Elytris cerasinis, margine antico nigro. Femoribus'omnibus erassissimis , postieis superne apicem versus et tibiis rubescentibus. Cercismaris apice dilatatis excavatis, valvulis feminae brevibus supra planis. longitudo maris feminae corporis 20mm. 923 mm. pronoti 4 D:Dir elytrorum Sn EDER, ? Podisma Schmidtii Fieber. Synopsis in Lotos. III. p. 119. (Neseio an ahnc speciem vel vicinam „P. mendacem Fischer“ deseripsit.) P. mendaci Fischer (Orth. eur. p. 371) vieina. Utramque speciem in multis speeiminibus vivis et siccatis examinavi et differentias sequentes observavi. P. Schmidtii Fieb. P. mendas& Fisch. Statura major minor (long. maris 151m. feminae 48mm.), color corporis luteo-viridis prasinus. color tibiarum postic. rubro-luteus coeruleo-viridis. cerci maris apice compressi. lati, subulati, acuminati. excavati valvulae feminae breves, supra vix ex- longae, supra sulcatae. cavatae y Corpus sparse pilosum. Pronoti color et sulci transversi in modum P. mendaeis distributi, sed profundius incisi et in mare nigri. Elytra cerasina, margine anteriore nigra, in basi latiora quam P. mendaeis. Femora antica et intermedia crassa, postica colore claro, in speciminibus siceis trans- lucentia, lineä semilunari genuali (praecipue in feminä) obsoletä. Tibiae fusco-lutescentes, spinis albis nigroterminatis. Arolia maxima. Abdomen supra virescens, subtus luteum. Lamina maris supraanalis foveola basali triqueträ, subgenitalis conica. Cerei basi et apice latiores, excavati, medio Disquisiliones orthopterologieae. 307 tenuiores. Valvulae feminae superiores acuminatae, crassae, breves supra sub-excavatae ; inferiores apicem versus tenuissime acuminatae- Habitat in pratis elevatioribus 'Carniolae, unacum P. salamandra Fischer, sed rarior. Mihi ab „Steineralpen“ allata est. Ad. Jul. Lederer e montibus Mehadiam vicinatis, a v.d. Pan&iö ex alpibus Serbiae benevole mihi communicata est. Species vieina P. mendax Fisch. in pratis prope Labacum, in monte Karst (ubi ipse collegi), in Styria inferiore, prope Bruck ad Leitham (Türk), etiam prope Belgradum, in locis profundioribus obyenit. Species altera vicina P. salamandra Fisch. (elytris nullis) hucusque tantummodo e Carniolä, ubi abundat, mihi allata est. # Platyphyma caloptenoides mihi. Tab. 16. Fig. 24 A,B. Fusco-ferrugineum. Facie deeclivi. Pronoto postice truncato , subemargi- nato. Carinä media subelevatä, carinis lateralibus antice subconvergen!ibus. Lobis deflexis maculä candicante obligquä, plus minus obsoletä. Elytris abbre- viatis , ovatis, abdominis segmentum secundum vie superantibus. Alis nullis. Femcribus postieis externe basi et parte inferiore candicantibus, supra et intus nigro-trivittatis, costis carinarum nigro-punctatis, subtus cum tibüs et tarsis sanguineis, cercis maris et abdominis extremitate in modum Calopteni italiei formatis. longitudo maris feminae corporis 44mm. 22 — 30mm. pronoti 3m BE elytrorum Sr 03 femorum post. 9, 15—17 „ Haec species simillima est larvis Calopteni italiei. A his differt tuber- culo prosterni plano, pronoto postice truncato, elytris rectis (non intrinsecus* ) positis), alis nullis. Mira similitudo me impulit ad disquisitiones de trans- mutatione specierum alio loco allatas. **) Specimina hujus speciei mihi transmissa sunt e monte Karst, e Buda, Belgrado et alpibus Serbiae (Brdjane, M. Cemerno), ubique rara. *) Charpentier. Horae entom. 1825. p. 6%. Fischer, orth. europ. 1853. p. 38. »*) Beitr. zu Darwin’s Theorie. Verh. d. zool.-botan. Ges. 1861. T. XI. 308 Dr. C.v.Brunner! Explicatio tabularum. T.8. F.1. Ahaphidoph. cavieola Koll .F.5. Psorodonotus Paneiei mihi. A. mas. e A. mas. B. appendices abdominis B. maris appendic. abdomin. (magn. aucta). (magn. aucta). a. facies superior. a. facies superior, b. „ - InfeHor b:i . yırbanfeniar. C. caput maris. F.6. Thamnotr. Chabrieri Chp. D. femina. ‘A. mas. E. ovipositoris facies inferior. B. maris appendic. abdomin. F.2. Thyreonotus corsicus Serv. (magn. aucta). A. mas. a. facies superior. B. caput maris. h.| .„_ infenigr. C. appendices abdominales | ©... „ „lateralis, (magn. aucta). C. femina. a. facies superior. D. appendic. abdomin. femin. b. 3, „Anferior. (magn. aucta). D. femina. a, facies superior. E. ovipositoris facies inferior b. „‘ lakeralıs- (magn. aucta). C ‘m ipbtierier T.9.F.3. Gampsoel. spectabilisStein.| T.11.F.7. Thannotr. fallax Fisch. A. mas. A. mas. a. caput. B. caput maris. B. appendices abdominis C. appendic. abdomin. maris (magn. aucta). (magn. aucta). a. facies lateralis. a. facies superior. hey; ‚9 anferior: b. 1432,75 inferior: C. femina. F.8. Thamnotr. littoralis Fieb. D. ovipositor. A. femina. T.10.F.&. Platyeleis decorata Fieb. B. femin. varietas maculä pal- IN lida in pronoti lobis B. elytrum sinistre maris 2 deflexis. C. caput feminae. D. appendic. abdomin. femin. (magp. aucta). a. facies lateralis. (magn. aucta). C. appendices abdominis. &. facies superior. bar 2, inferior. D. femina. b. „ inferior. E. caput feminae. : F.9. Thamnotr. signatus mihi. F. ovipositoris facies inferior A. femina. (magn. aucta). B. caput feminae. naja. ke: ; ( Disquisitiones orthopterologieae. 309 C. appondices abdominales C. femina. (magn. aucta). D. pronotum (magn. aucta). r a. facies lateralis. E. apieis abdominis facies b. „ inferior. inferior. T.42. 7.10. Thamnotr. transsilvanieus F. 14. Thammotr. striolatus Eieb. Fischer. A. mas. A. mas. B. appendic. abdomin. maris B. appendic. abdomin. maris (magn. aucta). (magn. aucta). a. facies superior. a. facies superior. ber» inferior. be. . mterior C. femina. C. femina. D. caput feminae. D. caput feminae. E. appendic. abdomin. femin. E. appendic. abdomin. femin. a. facies lateralis. (magn. aucta). . Ben inferior. a. facies inferior. T.14.F.15. Thamnotr. graeilis mihi. b. ,„ lateralis. A. mas. F.11. Thamnotr. apterus Fab. B. appendic. abdomin. maris A. mas. (magn. aucta). B. appendic. abdomin. maris a. facies superior. (magn. aucta). bei 5,1 mesiore a. facies superior. C. femina. bean, inferior. D. caput. C. femina. -E. appendic. abdomin. femin. D. caput feminae. (magn. aucta). E. appendie.. abdomin. femin. a. facies inferior. (magn. aucta ) b. „ lateralis. a. facies lateralis. F. 16. Thamnotr. austriacus Tk. bass inferior. A. mas. T.13.F.12. Thamnotr. similis mihi. - B. appendie. abdomin. maris A. mas. (magn. aucta). B. appendie. abdomin. maris C. femina. (magn. aucta). D. caput feminae. a. facies superior. E. appendic. abdomin. femin. b. „ inferior. F.17. Thamnotr. einereus 1. C. femina. D. caput feminae. E. appendic. abdomin. femin. (magn. aucta). A. mas. b. appendic. abdomin. maris (magn. aucta). a. facies superior. F.13. Thamnotr. difjormis mihi. br... 2nfezior: A. femina. | C.-femina. B. caput feminae. | D. caput feminae. 310 GC. v. Brunner: Disquisitiones orthopterologicae. E. appendic. abdomin. femin. (magn. aucta). T.15. F.18. Rhacoel. discrepans Fieb. A. mas. B. pronotum et elytra maris (magn. aucta). C. appendices abdominis (magn. aucta). a. facies superior. b. .„ infeHer, D. femina. E. caput feminae. F. appendic. abdomin. femin. (magn. aucta). F. 19. Rhacocleis dorsata mihi. A. mas. B. maris pronot. (magın. auct.) C. appendic. abdomin. maris (magn. aucta). F. 20. Glyphanus obtusus Fieb. A. mas. B. maris femoris postici sini- stri facies interna. C. femina. D. caput feminae. T.16. F.21. Stetheophyma turcomanum Fischer d. W. A. mas. B. femina. F. 22. Stetheoph. variegatum Sulz. Elytra femin: sinistra. m. vena Mediastina. s. vena scapularis. e. vena externomedia. _ e‘. vena subexternomedia. i‘. vena internomedia. ij. vena subinternomedia. A. e Transsilyania. B. ex aquis Herculis prope Mehadiam. C. ex aquis Leuk (Louöche) in Valesia Helvetiae. D.e Vindobona. E. e Zengg in confini militari. Varietas genubus pal- lidis. F.23. Pezotettix Schmidtiüi Fieb. A. mas. B. maris appendic. abdomin. (magn. aucta). a. facies superior. b. ,„ lateralis. F. 24. Platyphyma caloptenoides mihi. A. mas. B. femina. Ueber Oestrus leporinus Pallas. Von Friedrich Brauer. Vorgelegt-in der Sitzung vom 5. Juni 1861. Ich habe im vorigen Jahre für Huypoderma Satyrus eine eigene Gattung gebildet und diese Oestromyia benannt.*) Mit der Veröffentlichung des wichtigsten Grundes, der mich zur Errichtung einer neuen Gattung be- stimmte, wollte ich bis zur Vollendung einer grösseren monographischen Arbeit über die Familie der Oestriden warten. Im Interesse der Wissenschaft ‚liegt es jedoch, eine Aufklärung in der Zeit zu geben, in welcher eben durch die merkwürdig sichere Sprache, welche über die Lebensweise dieses Thieres geführt wird, ein grosser Irrthum verbreitet zu werden droht. — Ausgesprochene Vermuthungen tragen oftin der Wissenschaft zu Entdeckungen viel bei; denn wenn sie sich auch in der Folge als unrichtig erweisen „ so hat ihr negatives Resultat gewiss manchmal viel Werth. — Werden aber solche Vermuthungen in einer Weise ausgebeutet, welche ich hier nicht näher bezeichnen will und geradezu als Thatsachen aufgeführt, so können diese irrthümlich sich lange Zeit als solche fortschleppen. Mit meiner Oestro- myia hat sich etwas Derartiges zugetragen, wodurch ich mich bestimmt fühle, Nachstehendes gegen mein Vorhaben früher zu veröffentlichen: Als ich den genannten Oestriden zum ersten Male sah, hielt ich ihn für eine neue Art, ebenso scheint er auch dem, mir an dipterologischen Erfahrungen und Kenntnissen weit überlegenen Herrn Director Löw, der das Insekt zur selben Zeit durch Prof. Zeller kennen lernte, unbe- kannt gewesen zu sein; denn bei einer darüber gepflogenen Bespre- chung äusserte sich Director Löw in dieser Weise. Da ich in keinem dipterologischen Werke die Fliege beschrieben fand, so zögerte ich nicht, dieselbe als Hıpoderma Satyrus zu beschreiben, und erlaubte mir die Ver- muthung als nahestehend anzuführen, dass diess die Dasselfliege der Gemse sei, deren Existenz durch Oken und Bechstein verbürgt wird, weil die *) Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellschaft. 1860. p. 647. Bd. II. Abhandl. E 49 312 E. Brauer: Fliege an Orten gefangen wurde, an welchen Gemsen mitunter in grosser 7ahl vorkommen. (Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. 1858, p. 464.) Diese nur als nahestehend bezeichnete Vermuthung führte nun, durch unwissenschaftliches Verfahren zu folgendem Satze: „Z/ypoderma Satyrus, die Gemsendasselfliege, die Made in den erweiterten Haartaschen etc.“ (Prof. Dr. F. Kolenati. Die forstschädlichen Insekten. — Siehe das 43. Heft der Verhandlungen der mähr.-schles. Forstsection in Brünn.) Dem Autor, der schon früher ein von mir ganz richtig gesetztes Fragezeichen nicht beachtete (siehe Verhandl. d. zool.-bot. Ges. 1860. p. 646), mag hier auch das Kreuz (siehe dieselben Verhandl. 1858. p. 468) bei H. Satyrus entgangen sein; denn wie man aus Folgendem ersehen wird, lag ihm wohl keine andere oder bestimmte Beobachtung vor. Obwohl es in vielen Fällen nur zur Ehre des Autors geschieht, wenn man aus alten Werken Namen und Beschreibungen zu deuten sucht, so hat doch in den Fällen auch die Wissenschaft einen grossen Nutzen davon, in welchen ausser einer todten Beschreibung auch Beobachtungen über die Lebensweise eines Thieres vorliegen. — Da in manchen Werken über Säuge- thiere, die Oestriden als Parasiten gleich mit aufgeführt werden, so kann durch Studium jener noch manche Notiz aufgefunden und so vielleicht auch der gänzlichen Vergessenheit entrissen werden. Bei der Durchsicht von Pallas’s Schriften fand ich viele Notizen über Oestriden, die in dipterolo- gischen Werken nicht benützt, oder wie diess bei dem in Rede stehenden Öestriden der Fall war, fehlerhaft gedeutet wurden, ich meine nemlich bei Oestrus leporinus. — Die Ursache dieses Fehlers ist leicht zu finden. Schon vor Pallas war durch Brickell (nat. hist. of North.-Carolina p- 126) bekannt, dass unter der Haut nordamerikanischer Hasen Oestriden- Larven vorkommen, deren Imago später von Clark als eine Cuterebra cunieuli beschrieben wird. Nach Clark, dem die Stelle in Pallas über den Oestrus leporinus nicht unbekannt blieb,*) hielt man folgerichtig den Oestriden für eine Art der Gattung Cuterebra, deren Vorkommen auf Nagern Ja durch ihn und Brickell bereits erwiesen war. Man konnte wohl kaum anders schliessen, da ja kein Oestrus leporinus Pills. in natura vorlag. Später berührt nur mehr Joly die obige Notiz und beschreibt die Art als Outerebra leporina Joly,**) obschon er keinen andern Grund anführen kann, als die erwähnte Lebensweise, um die Fliege in diese Gattung zu stellen; denn Pallas sagt nirgends, dass sein Oest. leporinus eine gefiederte Fühlerborste hat, was doch nothwendig ein Oestride haben muss, den man zur Gattung Cuterebra stellen will. Die ganze Beschreibung, welche Pallas vom Oestrus leporinus gibt, passt dagegen Wort für Wort auf *) Trans. of the Linn. Soc. London. Vol. XIX. 4843. p. 87. II. Theil. **) Annal. des sciene. phys. etc. publies d. 1. soc. royale d’Agriculture de Lyon. Tom. IX. p. %79. Die Synonymie mit Outerebra fontanella Clark ist ganz unrichtig. « [4 Ucber Oestrus leporinus Pallas. 313 Jene Fliege, welche ich als Zypoderma Satyrus*) beschrieb und für die ich später die Gattung Oestromyia**) aufstellte. Das einzige Bedenken liegt blos darin, dass die Larve des Oestrus leporinus Pallas am Altai in Sibi- vien unter der Haut von Lepus (Lagomys) alpinus Plls. lebt, welcher auf unseren Alpen nicht vorkommt, dieses Bedenken wird aber sehr geschwächt, wenn man weiss, dass nur manche Oestriden-Arten streng bei ihrem \Wohn- thiere beharren, während andere nicht so gebunden sind (z. B. Cephalomyia maeulata und die Arten der Gattung Cuterebra und .Dermatobia). Ich kann nach der vorliegenden Beschreibung keine Artunterschiede zwischen meiner Oestromyia Satyrus und dem Oestrus leporinus Pallas herausfinden und sollte sich dieses auch bei Vergleich der Thiere heraus- stellen, so muss mein Art- Name dem älteren weichen und das Thier . Oestromyia leporina Pills. heissen. — Aus Allem was man über das Leben der Oestriden weiss, wird es durch Obiges wohl wahrscheinlicher, dass die Made dieser Fliege bei uns auch in einem Nagethiere lebe, wobei ich jedoch ausdrücklich bemerke, dass diess wieder nur eine Vermuthung ist, die nicht in einer Weise ausgebeutet werden darf, wie sie dem ge- nannten Hrn. Professor eigen ist — und die Vermuthung in Betreff der Gemse ist fallen zu lassen. — Pallas***) sagt über seinen Oestr. leporinus folgendes: Oestrus leporinus, totus ater subpiloso-glaber, facie alarumque cras- siore margine lutescentibus. — Magnitudine est Muscae canariae et facies eminus similis. Caput facie subinflata pallidum, vertice, oculis, antennis, papillague oris fusco-nigricantibus; collum excentricum, ori approximatum. Corpus glabrum; thorax supra opace niger, punctis atris quatuor parium, duplici serie transyersa positis, quorum media antica oblongata. Scutellum prominulum „ apice pilis sparsum. Abdomen atrum, polito-nitidum ,„ subtus opaco-variegatum. Pedes pilosi nigri. Alae fuscae, basi margineque crassiore lutescentes, puncto exiguo disci, lituraque parva ad basin, nigris. Squamae subalares albae, halteres albo capitulo. Prodiit in hypocausto Insectum medio Januarii e Larvis Augusto enucleatis, breyibus, rugosis, mollibus, spiraculis postice 2 nigris caveae truncatae. Vid. Tab. II. fig. infra A. Larvae, B. Insecti absoluti. Die hier am Schlusse eitirte Abbildung kenne ich nur aus Joly, wo sie copirt wurde. Dem Werke aus dem kais. Museum fehlt sie. Bei Aufzählung der Feinde des Lepus (Lagomys) alpinus sagt Pallas 7): Infestantur (Z. alpini) hi etiam ab alio inimico, minus saeyo quidem, sed frequentissimo et incommodo; Oestrum volo, cujus adjeci descriptionem, *) Verbandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellschaft. 1858. p. 462—464. Taf. X. Fig. 8. =) Ebend. 1860. p. 647. x) Novae species Quadrupedum e Glirinm Ordine etc. Erlangae 1778. p. 50. no) IWISRIG- AT® 314 F. Brauer: Ueber Oestrus leporinus P allas. cujusque Larvae in plurimis horum animalium ,„ modo solitariae, modo duae, tres, pluresve in eodem individuo,, in folliculis panniculi carnosi subcutaneis, extus hiantibus adolescunt, atque Augusto vel Septembri sponte elabuntur. Nidulatur haec progenies incerto loco, in lateribus, elunibus, immo pedibus, frequentiusque in inguine seu laxa ante femora in pelle, rarius in dorso; et folliculorum aperturam, dum adhuc latent, adeo insignem extus efficiunt, ut ea dilatata exprimi manu queant, liberogue externi aöris adıtur fruantur. In leporibus auritis nostratibus tales hospites observari, nunguam audivi; sed in Carolinensibus Oestri quandam speciem subcutaneam crescere, e rela- tione J. Brickell satis apparet. Die oben gegebene Beschreibung des Oestrus leporinus passt genau auf die mir vorliegenden Exemplare von Oestromyia Satyrus, von unserem Schneeberge, auf welchem die Fliege vom Juli bis Ende September in einzelnen Exemplaren auf steinigen Wegen und Holzschlägen. von mir gefangen wurde. Wie ich früher mittheilte, fing Hr. Rogenhofer das Insekt auf den Steiner-Alpen im Juli auf Rhododendron-Blüthen, und Herr Prof. Zeller am Hochschwab. Doctor Schiner will nach einer mündlichen Mittheilung schon vor mehreren Jahren dasselbe Insekt zur Ansicht von Friwaldsky aus Ungarn erhalten haben, unter welchen Verhältnissen es jedoch dort gesammelt wurde, ist unbekannt. — Die Flügelzeichnung ist von Pallas genau beschrieben, namentlich besitzt eine männliche Fliege meiner Sammlung deutlich die von mir nicht angegebene dunkle Binde vor der Wurzel. Schliesslich ersuche ich noch alle Naturforscher und Forstmänner auf Nagethiere in den Alpen „ insbesondere auf Myoxus glös Plls., Lepus varia- bilis und Hypudaeus-Arten in dieser Beziehung zu achten. a ce ME u Die Rhynchoten der Gegend von Gresten. Von - Wilhelm Schleicher. Vorgelegt in der Sitzung vom 5. Juni 1861. Das Ergebniss einer dreijährigen genauen Durchforschung der Gebirgs- gegend um Gresten durch mich und meinen Freund Hrn. Jos. Eberstaller, lege ich hiermit vor; — es möge einen Beitrag zur Rhynchotenfauna Nieder- österreichs liefern. Sämmtliche Species sind von Hrn. Dr. Fieber revidirt und determinirt. Am reichsten erscheinen die Phytocoriden vertreten, und es dürften die in hiesiger Gegend vorkommenden Arten dieser Familie fast vollständig aufgeführt sein; — das Gleiche gilt von den hier weniger artenreich vor- "kommenden Reduviden, Lygaeoden, Coreiden, Macropeltiden u. s. w. Nur die Wasserwanzen wurden weniger beachtet, und dürfte bei den Corisen und Hydrometriden noch eine wesentliche Vermehrung der Arten- zahl stattfinden. Rhynchota Fb. Sect. I. Cryplocerala. Subsect. 1. Aquatilia. Fam. Corisae. Corisa hierouluphica L., ın Lachen. — nigrolineata Fieb., ım Quellwasser ,„ häufig. — striata J... in schlammigen Teichen. Fam. Notonectae. Notonecta Fabrieüi Fieb. (glauca 1L..), ın Teichen und Lachen. Fam. Nepae. > Nepa einerea L., in schlammigen Gewässern. 316 W,. Schleicher: ect, I. (yımnocerala. Subsect. 1. Hydrodremica. Fam. Limnobatidae. Limnobates stagnorum L., an Gewässern, selten. Fam. Hydroessae. Velia eurrens Fb., gemein auf stehenden und fliessenden Gewässern, zu allen Jahreszeiten. Fam. Hydrometrae. Ilydrometra Najus Dej. (aptera Wimm.), gemein in Bächen. Costae H.-Schf., in einer Lache am Polzberge bei Gaming. gibbifera Schml., in fliessenden Wässern, nicht selten. lacustris L, in fliessenden Wässern „ nicht häufig. Subsect. 2. Geodromica. Fam. Phymatae. Phymata erassipes Fb., auf sonnigen, trockenen Abhängen. Fam. Aradidae. Aradus depressus Fb., auf altem Holze, nicht selten. corticalis L., in altem Holze, sehr selten. betulinus Fall., nicht selten in Baumschwämmen (Daedalus quer- cinus), auf alten Eichen. Fam. Tingididae. Zosmenus Laportei Fieb., unter angeschwemmten Reisig. capitatus Wolff, auf Wiesen Laccometopus clavicornis L., in Auswüchsen von Teuerium chamaedrys. Monanthia cardui L., auf Distelköpfen ,„ nicht selten. eiliata Fieb., auf Wiesen. costata Fb., auf Wiesen, nicht selten. dumetorum H.-Schf., auf jungen Birnbäumen , nicht selten. scapularis Fieb., auf trockenen Anhöhen, sehr selten Wolfi Fieb., auf Echium. vesiculifera Fieb., auf Wiesen, selten. Dietyonota erassicornis Fall., auf trockenen Wiesen, selten. Orthostira pusilla Fall., auf trockenen Anhöhen. Campylostira brachyeera Fieb., unter angeschwemmten Reisig; in Ameisen- bauten. selten. Die Rhynchoten der Gegend von Gresten. 317 Fam. Acanthiadae. Acanthia lectularia L., nur in wenigen Häusern. Fam. Anthocoridae. Anthocoris limbatus Fieb., auf Salices „ selten. — nemoralis Fb., häufig , besonders auf Salices. — nemorum L., nicht selten, vorzüglich auf Eschen. Lyetocoris domestieus Schill., in Scheunen u. s. w., auch unter ange- schwemmten Reisig. Triphlebs minutus L., und die Varietät apicalis, häufig, auf Wiesen und Gesträuch. Fam. Saldae. Salda saltatoria L.,. an Bachufern „ selten. — melanoscela Fieb., unter Feldsteinen „ sehr selten. — C-album Fieb., sehr selten. Fam. Reduvidae. Ploearia vagabunda L., in Häusern , sehr selten. Pygolampis bifurcata L., unter der Rinde vermoderter Baumstämme, selten. Harpactor iracundus Scop., auf Gesträuch, nicht selten. — annulatus L., auf Alnus, nicht selten. Redwvius personatus L., in Häusern „ selten. Pirates stridulus Fb., unter Steinen, in Gartenbeeten, nicht häufig. Fam. Nabidae. Nabis hrevipennis Hhn., nicht selten auf Gesträuch. — subapterus Deg., häufig. — flavomarginatus Scholz, selten (Lackenhof). — brevis Scholz, häufig auf Wiesen und Gesträuch. — ferus L., gemein. Fam. Pyrrhocoridae. Pyrrhocoris apterus L., häufig an Mauern und Baumstämmen. Fam. Lygaeodae. Tetralaccus Roeseliüi Schml., selten. Lygaeus sawatilis Scop., auf Wiesen, massenhaft. — equestris L.. an Schuttstellen, nicht häufig. Nysius jacobeae Schill., auf sonnigen Anhöhen, nicht selten. — thymi W1f., Alpenwiesen bei Hollenstein (4000 ü. M.). — brunneus Fieb., trockene Waldwiesen (Josefinenhof). — seneeionis Schill., trockene Wiesen. 318 W. Schleicher: Drymus pilipes Fieb., Waldwiesen. — sylvaticus Fb., unter Laub und Steinen, ziemlich häufig. Megalonotus antennatus Schill., unter Laub und Steinen, nicht selten. — chiragra Schill., nicht selten. Acompus rufiıpes WIf., auf nassen Wiesen, nicht selten. Stygnus rustieus Fall., auf Wiesen, nicht selten. — sabulosus Schill., ebenso. — arenarius Hhn., desgleichen. Homalodema abietis L., häufig „ besonders in Fichtenzapfen. — ferruginea L., unter Nadelholzrinde. Eremocoris plebejus Fall., auf trockenen Anhöhen „ selten. Scoloposthetus contraetus H.-Schf., sehr selten. — pietus Schill., nicht selten, besonders unter angeschwemmten Reisig. — affınis Schill., nicht selten, auf trockenen Wiesen. Trapezonotus agrestis Fall., auf Wiesen, selten. Röhyparochromus adspersus Muls., auf trockenen Anhöhen. — phoeniceus Rss., auf sonnigen, steinigen Höhen, selten. — pini L., vorzüglich an sonnigen Abhängen, häufig. — vulgaris Schill., nicht selten. — pedestris Pz., unter Steinen, nicht selten. Plociomerus fracticollis Schill., selten. Ischnorhynchus didymus Zett., (resedae Pz.) auf Birken, gemein. Platyplax salviae Schill., auf Salvia pratensis. Cymus glandieolor Hhn., feuchte Wiesen, ziemlich selten. — melanocephalus Fieb., Wiesen, selten. — clavieulus Fall., auf nassen Wiesen, an Bächen ,„ häufig. Fam. Berylidae. Berytus montivagus Bremi, an nassen Wiesenstellen , auf Carices. — clavipes Fb., an Wiesen und Getreidefeldern. Metatropis rufescens H.-Schf., an einer lichten Waldstelle (Emilienhain), nicht häufig. Fam. Coreidae. Arenocoris spinipes Fall., auf Gesträuch „ sehr selten. Coreus hirticornis Fb., auf trockenen Wiesen „ selten. Stenocephalus agilis Scop., auf Euphorbien, häufig. Alydus calcaratus L., auf sonnigen Anhöhen, selten. Myrmus miriformis Fall., auf Waldwiesen, stellenweise. Syromastes marginatus L., auf verschiedenen Pflanzen, besonders Jumes gemein. Gonocerus juniperi Dhl., an sonnigen Abhängen auf Juniperus, nicht häufig Terapha hyosciami L., auf verschiedenen Pflanzen „ häufig. Die Rlıyneloten der Gegend von Gresten. 319 Jthopalus erassicornis 1.., auf Waldwiesen „ häufig. — Abutilon Rssi., ebenso. Corizus maculatus Fieb., auf Waldwiesen,, sehr selten. — capitatus Fb., auf Wiesen , ziemlich häufig. — conspersus Fieb., auf Waldwiesen ,„ selten. — parumpunctatus Schill., auf Wiesen, nicht selten. Fam. Phytocoridae. Monalocoris filieis L., auf Farnen, häufig. Bryocoris pteridis Fall., auf Farnen in Wäldern. Miris laevigatus Fb., gemein auf Wiesen, die Form virescens Fall., weniger häufig. — sericans Fieb., trockene Abhänge auf Erica carnea. — holsatus Fb., Wiesen, geht bis auf die Gipfel der Alpen. Notostira erratica L., auf Grasplätzen häufig. Lobosthetus virens L., auf Wiesen, nicht häufig. ‚Megaloceraea longicornis Fall.,. auf Grasplätzen, stellenweise. Trigonotylus ruficornis Fall., auf Waldwiesen. Leptoterna dolobrata IL. mit der Form ferrugata Fall., auf Wiesen , sehr häufig. Oncognathus binotatus F b., auf Wiesen, vorzüglich auf Spiraea filipendula, häufig. Camptobrochis punctulatus Fall., auf Sträuchen , besonders Salices, nicht selten. Conometopus tumicatus Fb., auf Erlen, nicht selten. Megacoelum infusum H.-Schf., auf Fichten, selten. Homodemus ferrugatus Fb., auf trockenen Wiesen, nicht selten. — marginellus Fb., auf Wiesen, nicht selten, bei den Oetscherhöhien bis zu 4500° ü. M. Calocoris striatellus Fb., auf Eichen, häufig. — sexguttatus Fb., auf niederen Pflanzen in lichten Wäldern, auch in subalpiner Region. — fuivomaculatus Fall. auf Gesträuch, selten. — affımis H.-Schf., auf Grasplätzen, gemein. — bipunctatus Fb., auf Wiesen, häufig. — chenopodiü Fall. gemein. — seticornis Fb. (lateralis Fall.), auf Wiesen, häufig. Phytocoris ulmi L., auf Gesträuch und trockenen Wiesen, häufig. — divergens Mey-, auf Gesträuch „ nicht häufig. — ypopuli L., auf Birken, sehr selten. — ini Kschb., auf Fichten und Lärchen „ selten. Closterotomus bifasciatus Fb., auf Gesträuch und Umbelliferen. Allodapus coryzoides H.-Schf., Waldblössen , sehr selten. Bd XI. Abhandl. 42 320 W. Schleicher: Pyenopterna striata L., auf Gesträuch, selten. Rhopalotomus ater L., auf Wiesen, nicht selten. Capsus trifasciatus L., auf Birnbäumen „ sehr selten. — olivaceus Fb., auf Aretium Lappa, ziemlich selten, auch die schwarze Varietät. — capillaris Fb. (tricolor Fb.), auf Wiesen, häufig. Lopus gothieus L., auf sonnigen Wiesen , nicht selten. Dichrooscytus rufipeninis Fall., auf Führen, selten. Liocoris tripustulatus Fb., aut Umbelliferen , nicht häufig. Charagochilus Gyllenhali Fieb., auf Erlen. Lygus pratensis Fb., gemein. — campestris Fb., nicht häufig. — rubricatus Fall., auf niederem Gesträuch, nicht selten. — lucorum Mey., auf Erlen, bei Gaming. -— jlavovirens Fb., lichte Waldstellen. Poeeiloseytus unifasciatus Fb., sonnige Wiesen. Hadrodema rubieunda Fall., auf Salices. — pinastri Fall., auf Föhren. Orthops pastinacae F all., auf Gesträuch,, nicht häufig. — flavovarius Fb., gemein auf Wiesen und Feldern. — .Kalmi L., gemein auf Wiesen, vorzüglich auf Umbelliferen. Stiphrosoma nigerrima H.-Schf., selten. — leucocephala L., auf Wiesen „ selten. Hoaltieus pallicornis Fb., häufig auf Wiesen. Cyllocoris histrionicus L., auf Eichen , nicht selten. Globiceps flavonotatus Boh., nicht selten auf Eichen und Espen. — selectus Fieb., nicht selten auf Wiesen. — sphegiformis Rssi., sehr selten, auf Wiesen. Aetorhinus angulatus Fall., häufig auf Erlen. ganz Litocoris ericetorum Fall., sonnige Abhänge auf Erica carnea , nicht selten. Orthotylus angustus H.-Schf., auf Gesträuch „ selten. — jlavosparsus Sahlb., auf Wiesen, sehr selten. — nassatus Fb., auf Gesträuch, nicht selten. — viridinervis Kschb., ebenso. Heterocordylus tumidicornis H.-Schf., auf Prunus , nicht selten. — tibialis Hhn., auf trockenen Wiesen ,„ nicht selten. Orthocephalus Schmidtii Fieb., im Grase auf Alpen, z. B. am Oetscher, Hochkahr etc. — mutabilis Fall., trockene Wiesen, nicht selten. — Panzeri Fieb., (brevis Pz.), Wiesen, nicht häufig. Atractotomus mali Mey., Waldblössen „ selten. — badius Fieb., auf Erlen, sehr selten. Oneotylus decolor Fall., an Waldblössen, häufig auf Chrysanthemum. \ Die Rlıynchoten der Gegend von Gresten. Brachyarthrum limitatum Fieb., auf Wiesen, sehr selten. Öriocoris erassicornis Hhn., auf Waldwiesen. Plagiognathus arbustorum Fb., auf Waldwiesen „ häufig. — brunnipennis Mey., auf Waldwiesen , nicht selten. — hortensis Mey... auf Wiesen, selten. — viridulus Fall., auf Wiesen, gemein. Apoceremnus ambiguus F all., auf Erlen, nicht selten. — betulae Kschb., auf Gesträuch, nicht selten. — qwercus Kehb., häufig auf Eichen. — wvariabilis Fall., häufig auf Eichen und auf Gesträuch. Psallus querceti F all., auf Sahlweiden, selten. — witellinus Scholz, auf Lärchen, selten. — distinetus Fieb., auf Eichen ,„ nicht häufig. Agalliastes pulicarius Fall., auf trockenen Wiesen, nicht häufig. — modestus Mey., auf jungen Föhren. — vittatus Fieb., auf Gesträuch „ sehr selten. _ Malthacus earieis Fall., Waldwiesen, nicht häufig. Camaronotus elavatus L., Waldblössen , nicht häufig. Phylus melanocephalus L., auf Eichen, nicht selten. — coryli L., auf Haseln , häufig. Hoplomachus Thunbergi Fall., auf Fleracien, häufig. ‚Macrotylus luniger Fieb., auf Salvia glutinosa,, häufig. Amblytylus albidus Hhn., auf Waldblössen, selten. 321 Macrocoleus solitarius Mey., auf Waldblössen , selten; auch auf Alpen. Maecrolophus nubilus H.-Schf., auf Waldblössen „ selten. Malacocoris chlorizans Fll., auf Birken, nicht selten. Systellonotus triguttatus I.., trockene Wiesen, selten. Brachyceraea globulifera Fall., in einem Garten auf Lychnis diurna „ sehr selten. Dieyphus errans WIf., auf Waldblössen, feuchten Wiesen, nicht selten. — pallidus H.-Schf, auf Waldllössen, auch in subalpiner Region. Fam. Macropeltidae. Acanthosoma haemorrhoidalis L., in Birkenwäldern,, selten. Cyphostethus lituratus Fb., auf Juniperus, in manchen Jahren häufig. Elasmostethus dentatus Deg., auf Gesträuch „ nicht häufig. — griseus L., auf Birken, sehr häufig. Piezodorus Degeeri Fieb., auf Gesträuch und in Kleefeldern; die alliaceus nicht selten, die Form purpuripennis selten. Tropicoris rufipes L., häufig auf Laubbäumen, vorzüglich Kirschen. Eusarcoris aeneus Scop. (perlatus Fb.), auf Wiesen, nicht selten. Mormidea baccarum L., gemein auf Gesträuch und Wiesen. — nigrieornis Fb., häufig auf Umbelliferen. 42 ” Form 322 Y. Schleicher: Die Rlıynchoton der Gegend von Gresten, Pentatoma juniperi L., auf Juniperus, nicht selten. Apariphe intermedia WIf., trockene Abhänge,, stellenweise häufig. Cimex vernalis WIf., auf Wiesen, selten. — prasinus L., auf Gesträuch, vorzüglich Birken, häufig. — dissimilis Fb., auf Wiesen und Gartenpflanzen, nicht selten. Strachia festiva L., auf Orueiferen, besonders häufig auf Barbarea. — dominula Harr., in einem Holzschlag , 3000‘ ü. M. — oleracea L., gemein auf. Orueiferen. Zierona coerulew L., auf Gesträuch, selten; auch am Gipfel des Hochkahr. Jalla dumosa L., auf trockenen Anhöhen, selten. Asopus luridus H.-Schf., auf Birken „ nicht selten. Aelia Klugü Hhn., auf Wiesen, selten. — pallida Küst., an Getreideähren , manches Jahr häufig. Platysolen infleeus Wolff, auf trockenen Anhöhen, sehr selten. Sciocoris umbrinus W1f., auf Wiesen, selten. Fam. Cydnidae. Cydnus nigrita Fb., auf trockenen Anhöhen,, sehr selten. Corimelaena scarabaeoides L., unter Steinen, sehr selten. Gnathoconus albomarginatus Fb., an sonnigen Abhängen, selten. Sehirus dubius Scop., am Gipfel des Hochkahr. — bicolor L., häufig in Gärten. Fam. Tetyrae. Eurygaster hottentotus Fb., in Getreidefeldern, nicht häufig. — maurus L., auf Wiesen und Feldern, ziemlich häufig, die Var. peet« seltener. Graphosoma lineata L., auf Früchten von Heracleum , selten. Summa 230 Species. — he m Zoologische Mittheilungen. Von Ludw. Heinr. Jeitteles. Vorgelegt in der Sitzung am 5. Juni 1861. L. Ueber zwei für die Fauna Ungarns neue Fische: Lucioperca vol- gensis Cuv. Val. und Alburnus maculatus Kessler. Es gibt kaum ein Land in Europa, welches in Beziehung auf natur- geschichtliche Forschungen dankbarer wäre, als Ungarn, freilich auch keines, dessen wissenschaftliche Erforschung für einen Fremden mit mehr Schwierig- keiten verbunden wäre. Ich wage zu behaupten: ein grosser Theil von Ungarn biete dem Naturforscher weit mehr Neues, auch auf dem Gebiete der Zoologie, dar, als selbst viele aussereuropäische Länder, z. B. Egypten und die östliche Hälfte Nordamerika’s, — und das trotz der schönen Re- sultate, welche eifrige inländische Gelehrte (vor Allen: Kitaibel und Petenyi) bereits erreicht haben. Diese Fülle neuen Materiales, welche der umsichtige Forscher in Ungarn noch jetzt gewärtigen kann, betrifft aber nicht bloss die formenreichen Klassen der Avertebrata, auch in den Wirbel- thieren bleibt noch unendlich viel zu thun übrig. Ich habe während eines nahezu dreijährigen Aufenthaltes in Kaschau meine ganze freie Zeit Studien über die physikalische Geographie und einige Zweige der Thierkunde Ober-Ungarns gewidmet und war so glücklich, manche für die geographische Verbreitung der Thiere wichtige Thatsache zu ermitteln und manche für Mitteleuropa neue Art aufzufinden. Neue Beweise dafür, dass sich die Fauna Ungarns schon sehr nahe an jene der Krimm und der Küstengegenden des schwarzen Meeres überhaupt anschliesst, wird ein „Prodromus faunae vertebratorum Hungariae superioris“, den ich später veröffentlichen werde, in grösserer Anzahl bringen. Ich erlaube mir heute nur auf zwei für Ost-Europa charakteristische Fische aufmerksam zu machen, die bisher in Ungarn nicht beobachtet worden, die ich aber aus 324 L. H. Jeitteles: der Theiss und dem Hernad erhalten und von denen ich der k. k. zoolog.- botanischen Gesellschaft Spiritus-Exemplare hiermit überreiche. Die eine Art, Lueioperca volgensis Cuv. Val.,. war bisher nur aus den Flüssen Süd-Russlands bekannt und in der österreichischen Monarchie nur im Dniester beobachtet worden. Sie kommt aber auch neben der viel häufigeren Species Lucioperca sandra C. V., in der Theiss und zwar bis Tokai hinauf vor. Von hier kam sie im Frühling 1861 mit dem Sander öfter auf den Kaschauer Fischmarkt. Das grösste von mir untersuchte Exemplar hatte 325 Millimeter (= 12'/% Zoll Wiener Mass ungefähr) Totallänge. Ich sah aber auch noch um Vieles grössere Individuen. Die Unterschiede dieser ausgezeichneten Art vom gewöhnlichen Schill sind folgende: 1. Der Kopf ist bei 2. volgensis auffallend kürzer und höher als bei L. sandra. Während das Verhältniss der Kopflänge zur Gesammtlänge bei L. sandra ungefähr wie 1:4 ist, ist es bei L. volgensis = 1:4°/s und bis- weilen selbst nahezu 1: 4Y:. > 2. Die grösste Körperhöhe wird beim Sander von der Kopflänge um 1% bis a übertroffen, beim Wolga-Schill nur ungefähr um Ys (bei den von mir untersuchten Exemplaren, Heckel und Kner setzten beide einander sogar nahezu gleich). Die ganze Gestalt erscheint daher bei L. volgensis gedrungener. 3. Das Auge ist bei volgensis bedeutend grösser; sein Durchmesser beträgt nemlich ungefähr '% der Kopflänge, während er bei sandra '%s ausmacht und noch geringer erscheint. Die Entfernung des Auges vom Vor- deckelrande beträgt. bei volgensis nur 144 bis 1% Augendiameter, während sie bei sandra mehr als 2 Durchmesser beträgt. 4. Der aufsteigende Ast des Vordeckels erhebt sich schief in gerader Linie, während er beim Sander oben einen sanften, aber sehr merklichen Bogen bildet. Die Sägezähne am Rande dieses Vordeckelastes sind grösser und spitzer als bei sandra und stehen senkrecht auf die Astrichtung, wäh- rend sie bei sandra mit dieser (nach oben gewendete) spitze Winkel bilden. Dagegen fand ich den bei Heckel und Kner angegebenen Unterschied, dass der aufsteigende Ast des Vordeckels bei sandra fast senkrecht stehe, bei volgensis aber stark nach vorne geneigt sei, nicht bestätigt. Die hiesigen Exemplare weisen bei sandra und wvolgensis eine nahezu gleiche Neigung dieses Astes auf. 5. Ein Hauptunterschied ist auch in der Bezahnung gelegen. Wäh- rend der Sander viele grosse und spitze Fangzähne hat, die sein Gebiss fast hunde- oder katzenartig erscheinen lassen, sind die Fangzähne bei L. vol- gensis nur sehr schwach und in sehr geringer Zahl vorhanden; sie über- treffen die zahlreichen Bürstenzähne nur sehr wenig an Länge. Ja dieser Unterschied ist bei den Theissrepräsentanten von volgensis so gToss, dass man sie verglichen mit sandra als zu einer andern Gattung gehörig be- Zoologische Mittheilungen. 325 trachten könnte. Die grossen Fangzähne im Oberkiefer fehlen bei den von mir untersuchten Theiss-Individuen ganz. 6. Die Beschuppung unterscheidet den Wolga-Schill ebenfalls in sehr auffallender Weise. Die Deckelstücke und die Wangen sind selbst bei den Jüngsten Thieren stets ganz mit Schuppen besetzt; beim Sander hin- gegen sind die Wangen fast immer ganz schuppenlos und glatt und die Deckelstücke nur theilweise und lückenhaft beschuppt. Die Schuppen sind ferner bei volgensis viel grösser. Die Seitenlinie hat nur 68—75 Schuppen (nach meinen hiesigen Erfahrungen) ; oberhalb derselben liegen 9—10, unter- halb 17—18 Reihen von Schuppen. 7. Die dunklen Bänder, welche vom Rücken zu beiden Seiten des Körpers herablaufen , treten bei volgensis viel stärker hervor. Die Zahl der- selben beträgt meist 7—8, von denen gewöhnlich 5 bis unter die Seitenlinie herabgehen. Was die Flossenstrahlen betrifft, so fand ich für die erste Dorsale 13 *), für die zweite 2/20—22, für die Pectoralen 1/13—14, für die Ventralen 4/5, für die Anale 2/9. Die Basis der ersten und zweiten Dorsale sind ein- ander gleich und erreichen wenigstens eine Kopflänge. Der zweite für ganz Mitteleuropa neue Fisch stammt aus dem Hernad- Flusse und gehört dem Genus Alburnus Heck. an oder bildet vielmehr wahrscheinlich eine ganz neue Gattung. Nach der Auffassung Heckel’s können nemlich zwei Fische, welche eine Verschiedenheit in der Anzahl der Schlundzähne haben, nicht als zu derselben Gattung gehörig betrachtet werden. Nun unterscheidet sich aber der eben zu beschreibende Fisch da- durch ‘von den echten Alburnus-Arten, dass er constant rechts 4/2, links 5/2 Schlundzähne besitzt. Bei 14 bis 15 von mir untersuchten Exem- plaren fand ich kein einziges ,„ welches rechts 5/2 Zähne gehabt hätte, wie sie für die Gattung charakteristisch sind. Desshalb erlaube ich mir für diesen neuen Cyprinoiden Ungarns den Gattungsnamen Alburnoides vorzuschlagen. Kessler in Kiew, der diesen Fisch im Jahre 1858 in der Krimm entdeckte, wo er besonders im Flusse Salghir vorkommt, benannte ihn Alburnus ma- culatus (Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou, 1859, tome XXXII, 1. partie, Nr. II., p. 520 et sq.). Diese interessante Species kommt ziemlich häufig im Hernad-Flusse vor. Ihre charakteristischen Merk- male sind ausser den Zähnen: Dorsale am hinteren Rande zugerundet, mit 2—3/8 Strahlen, in halber Körperlänge stehend; Anale mit 2—3/12—14, also mit. weniger Strahlen als die meisten Alburnus-Arten; schwarze Punkte an den Schuppen der Körperseiten und zu beiden Seiten der Linea lateralis, wo sie eine besonders auffallende Binde aber nur bis unter die Dorsale bilden und zwar vorzüglich beim Männchen. Ein stahlblaues Band über der . Seitenlinie, das beim Männchen nie, beim Weibchen selten fehlt. *) Bei einem einzigen Exemplar fand sich noch ein kleiner vierzehnter Stachelstrabl. 326 L. H. Jeitteles: Die grössten von mir beobachteten Individuen hatten eine Totallänge von 150 Millimeter, die kleinsten eine solche von 95 bis 100 Millimeter ; die gewöhnliche Grösse ist 120—135 Millimeter. Die grösste Körperhöhe ist in der Gesammtlänge ungefähr 4%, bis 4/amal enthalten. Die Kopflänge ist stets geringer als die Körperhöhe, manchmal um ziemlich viel unter- schieden; in der Gesammtlänge ist sie 5—5%mal enthalten. Der Augen- diameter (Längsdurchmesser, parallel mit der Körperaxe) ist ungefähr gleich 3%/ der Kopflänge; die Augen stehen um etwa %% oder ”« mehr als ein solcher Durchmesser beträgt von einander und nahezu um einen Diameter . von der Schnauzenspitze ab. Der Mund ist ziemlich schief gestellt. Die Dorsale steht in oder bisweilen auch hinter halber Körperlänge und etwas hinter den Ventralen. Ihre getheilten Strahlen kommen immer in der Zahl von acht vor, von den ungetheilten ist der erste ausserordentlich kurz und fehlt auch häufig ganz. Der obere Rand der Dorsale ist nach hinten zu abgerundet, weil der letzte Strahl unverhäitnissmässig kürzer ist. Sie ist in der Regel fast doppelt so hoch als lang; gewöhnlich wird jedoch ihre Höhe von der Kopflänge noch um ein klein wenig übertroffen. Die Anale ist fast ebenso hoch als lang; sie hat meist 14 getheilte Strahlen, selten 13 oder 12 oder gar 11, wie Kessler auch angibt, was ich hier aber nie beobachtet habe. Die Pectoralen fand ich meist viel kürzer als in Kessler’s Beschrei- bung; ihre Spitzen sind bei den hiesigen Exemplaren stets um % oder auch nicht selten um nahezu Y ihrer Länge von der Basis der Ventralen ent- fernt. Ihre Länge (= Höhe) bleibt immer sehr merklich hinter der Höhe der Dorsale zurück. Die Schuppen sind gerade nicht allzu leicht abfallend, aber auch nicht festsitzend; sie haben meistens einen Fächer von $—A0 Radien. Die - Seitenlinie hat 47-——48 , selten bis 50 Schuppen; oberhalb derselben befinden sich etwa 9, unterhalb 4 Schuppen. Schwarze Pigmentpunkte bedecken 4—5 Schuppenreihen oberhalb und 1—2 unterhalb der Seitenlinie und bilden auch eine Flecken-Einfassung zu beiden Seiten der Röhrchen, die aber auf- fallend nur bis unter der Dorsale erscheint. Hinter der Dorsale ist diese schwarze Einfassung der Seitenlinie nur wenig hervortretend und bei den Weibchen ist sie oft der ganzen Länge nach nur schwach angedeutet. Den Weibchen fehlt auch die stahlblaue (im Spiritus bleigrau werdende), 3—4Y Millimeter breite Binde, die sich vom Kopf bis zur Caudale hinzieht, mit- unter ganz. Die Basis der Pectoralen und jene der Ventralen und der vordere Theil der Basis der Anale sind gelbroth ; sonst sind alle Flossen lichtgrau- grün, die Dorsale,und Caudale gewöhnlich mit einem schwärzlichen Saume. Zoologische Mittheilungen. 327 II. Ueber zwei für die Fauna Ungarns neue Vögel: Falco cenchris Naum. und Larus argentatus Brünnich. Um die ornithologische Kenntniss Ungarns hat sich in neuerer Zeit der trefflliche ungarische Naturforscher Petenyi ganz besonders verdient gemacht; den Bemühungen dieses grossen und edlen Mannes, den man in Deutsch- land leider noch so wenig kennt, hat man fast Alles zu danken, was man über die südlich von den Karpaten vorkommenden Vögel weiss. Dr. G. A. Kornhuber, der sich um die naturgeschichtliche Kenntniss Ungarns im letzten Decennium gleichfalls so grosse Verdienste erworben hat, gab in einer Abhandlung, welche -im Jahre 1856 im Programme der Pressburger Ober-Realschule erschienen ist, eine übersichtliche Zusammenstellung der Hauptresultate von Petönyi’s Forschungen über Ungarns Ornis zugleich mit den Ergebnissen seiner eigenen Studien und Erfahrungen. Dass die Kenntniss der ungarischen Vögel, wie jene der Thierwelt Ungarns überhaupt, gleichwohl noch sehr lückenhaft ist, ist bei der Aus- dehnung des Landes, dem Reichthume an Arten und der bis auf die Neuzeit geringen Menge thätiger Forscher leicht begreiflich. Es werden darum gewiss noch viele neue Arten aufgefunden werden können. Zwei solche war auch ich glücklicher Weise zu ermitteln im Stande. Die eine ist: Falco cenchris Naumann, der kleine Thurmfalke. Dieser Vogel wurde eigentlich von einem meiner Schüler, Namens Horväth G£&za aufgefunden und bestimmt, und zwar in der Sammlung seines Onkels, des katholischen Pfarrers Szentl&leky Geza in Parnö bei Galszöcs im Zem- pliner Comitat. Durch die Güte des Herrn Pfarrers Szentleleky wurde mir der Vogel zur Untersuchung nach Kaschau geschickt; jetzt befindet ch das Exemplar in der Sammlung des ungarischen Nationalmuseums zu Pest. Die Totallänge des untersuchten Exemplars betrug 142 Zoll Wiener Mass. Die erste Schwinge ist um einen Zoll länger als die fünfte; die dritte Schwinge um 3Linien länger als die erste; die vierte um 8% Linien kürzer als die dritte. Breite der zweiten Schwinge dicht unter der Verengerung der Aussenfahne keträgt 7 Lin. Die mittleren Schwanzfedern überragen die Flügel- spitze um 6'/% Linien. Schnabel ist auf der Firste gemessen: 5Yı Linien lang; seitwärts vom Mundwinkel an: fast 8% Linien. Länge des spitzen Schnabelzahns: °% Linie. Mittelzehe mit Kralle: 11% Linien. Schnabel weisslich-gelb-grau; Zahn und Spitze dunkler. Wachshaut gelb. Füsse gelb- lich. Krallen gelblich-weiss. Kopf und Nacken aschgrau; Kehle weisslich, Rücken braunroth , ungefleckt; ebenso die kürzeren Flügeldeckfedern (auf der Oberseite). Die längeren Flügeldeckfedern (auf der Oberseite grau), Bd. Il. Abhandl. 43 328 L. H. Jeitteles: ihre Spitzen reichen gerade bis zur achten Schwinge. Schwingen schwärzlich- braun, auf der Innenfahne weiss, jedoch mit abnehmender Ausdehnung der weissen Partie von der ersten bis zur neunten Schwinge. Schäfte der Schwingen dunkelbraun-schwarz. Bürzel und Schwanz auf der Oberseite aschgrau, nur am Ende des Schwanzes eine 1 Zoll breite, reinschwarze Binde, welche wieder von einem 3 Linien breiten weissen Endsaume begrenzt ist. Unterseite roströthlich, gegen die Füsse zu mehr rostgelblich. Hinter- brust und Bauch mit ovalen dunkelbraunen Flecken, im Ganzen etwa 35 bis 40, die grössten etwa zwei Linien ang und eine Linie breit. Hosen ungefleckt rostgelblich. Flügeldeckfedern auf der Unterseite der Flügel weisslich, mit grösseren schwarzbraunen Flecken. Unterseite des Bürzels rostgelblichweiss. Nach der Aussage des Herren Pfarrers Szentl&leky ist dieser Falke („% kisebb verese“, wie er ungarisch heisst) ein sehr gewöhnlicher Vogel in der Gegend von Parnö. Das von mir untersuchte Exemplar wurde 1858 im Walde von Polyanka bei Parnö geschossen. Er nistet in Löchern von Eichen im Walde und hält sich nur im Winter in Ruinen, Thürmen, Stein- mauern oder unter Dachböden auf. Kornhuber erwähnt, dass er bis jetzt nur aus der Gegend von Törda in Siebenbürgen bekannt gewesen, wo ihn Petenyi aufgefunden. Der zweite für Ungarn neue Vogel, dessen weder Kornhuber in seiner Uebersicht der ungarischen Vögel, noch Bielz in der Wirbelthier- fauna Siebenbürgens erwälnt, ist eine Möyve. Sie befand sich in der Samm- lung ausgestopfter Vögel, welche Herr Eisenwerksverwalter Schablik in Pohorella auf der bei Gelegenheit der letzten Anwesenheit des Kaisers in Kaschau veranstalteten Industrie- und Naturprodukten-Schau ausgestellt hatte. Diese Sammlung wurde später für das projektirte „oberungarische Museum“ angekauft und ist jetzt im Gebäude der Kaschauer Obe- Realschule untergebracht. Bezeichnet war dieser Vogel als Zarus fuscus. Ich erkannte aber bald, dass es Larus argentatus Brünnich im Jugend- kleide ist. Diese schöne Möve wurde, wie mir Herr Schablik selbst brieflich mitzutheilen die Güte hatte, im Jahre 1853 oder 1854 im Frühlinge (März oder April) etwa zwei Meilen unterhalb Pohorella, in der Gegend von Polomka (im nordwestlichen Theil des Gömörer Comitats) geschossen. Die Länge des ganzen Exemplars mag etwa 1% Fuss betragen. Lauf: 2“ 3“; Mittelzehe mit Nagel ebenso lang, ohne Nagel 1“ 10%’. Breite der äussern Horntafeln auf der hinteren Hälfte des Laufes etwas über 1°; Höhe derselben "/‘“. Die Schwingen ragen über den Schwanz ungefähr 2 Zoll vor. Länge des Schnabels, auf der Firste gemessen : 1’’ 10°. Länge des Nasenloches: 5°; Entfernung der seitlichen Oberkiefer- Befie derung von den Nasenlöchern: 3°. Oberkiefer stark herabgebogen. Schnabel- höhe vor den Nasenlöchern (gegen die Spitze des Schnabels zu): ir Eee dicht hinter den Nasenlöchern (gegen den Schnabelgrund zu): 64“ Der Aufenthalt auf Manila. 329 Schnabel schwarz mit brauner Basis. Füsse gelb mit bräunlichem Anflug. Kein Mantel. Gefieder auf der Ober- und Unterseite grauweiss mit braunen Flecken. Unterseite nur ganz wenig lichter, nur die braunen Flecken der Bauchseite etwas heller und kleiner als jene des Rückens, Schäfte der Schwingen dunkelbraun, Spitzen derselben ebenso. Die zwei ersten Schwingen ohne weisse Binde. Schwanzende braun mit weissem Saume, die braune Binde etwa 2° 1'/a“' breit, der weisse Saum 2%’ betragend. Als ich Herrn Dr. Kornhuber von der Auffindung dieses Vogels brieflich Mittheilung machte, schrieb er mir, dass diese Mövenart in neuester Zeit an der oberen Gran öfters beobachtet worden sei. III Cobitis merga Krynicki, eine für Mitteleuropa neue Art aus der Fisch-Familie der Acanthopsides Heckel und Kner. In den sumpfigen Nebenarmen und Seitengewässern des Hernad-Flusses bei Kaschau,,„ besonders in der Nähe des Eisenbahnhofes, kommt ein Fisch- chen nicht selten vor, welches trotzdem nur schwer zu fangen ist. Man möchte es auf den ersten Blick für Cobitis barbatula Linn. halten. Nicht bloss die Totalgestalt, auch die Anzahl der Flossen und Bartfäden am Munde (6) scheinen für barbatularzu sprechen. Die nähere Betrachtung zeigt aber folgende Unterschiede: Vor Allem ist die Schwanzflosse seicht, aber meist sehr deutlich ausgeschnitten; statt des schwarzen Fleckens an der Basis des untern Caudallappens sind unmittelbar vor derselben zwei, gewöhnlich deutlich hervortretende und abgegrenzte, weissliche Flecken von der beiläufgen Form eines Dreiecks zu sehen; der Kopf ist immer merklich breiter als hoch; der Abstand der Anale von den Endstrahlen beträgt ”/ der Gesammtlänge oder selbst noch etwas weniger, während er bei bar- batula stets nahezu "% ausmacht. Diese Merkmale, so wie alle übrigen, stimmen völlig mit der Beschreibung überein „ welche Professor Kessler unlängst (in dem Bulletin de la societe imperiale de naturalistes de Moseou, 1859, tome XXXII, Nr. II., pag. 520 u. s. f.: „Auszüge aus dem Berichte über eine an die nordwestlichen Küsten des schwarzen Meeres und durch die westliche Krym unternommene Reise“) von Cobitis merga Krynicki gegeben hat. Die von mir untersuchten Kaschauer Exemplare hatten eine Gesamrmt- länge von 3—3°/ı“ Wiener Mass, ein einziges hatte 4” 3“ W. M. Die Kopflänge ist in der Totallänge stets ungefähr 5%smal enthalten. Die Ent- fernung des Auges von der Schnauzenspitze ist gleich seinem Abstande von dem Deckelrande; seine Entfernung vom andern Auge beträgt etwas mehr als zwei Diameter oder doch nie weniger. Dorsale und Anale sind nach hinten viel mehr zugerundetals bei barbatula. Die Stütz- strahlen vor der Caudale bilden eine deutliche Schneide. 43 * 330 L. H. Jeitteles: Zoologische Mittheilungenn, IV. Ueber das Vorkommen des Nörz-Wiesels (Foetorius Lutreola Keys. und Blas.) in Ungarn. Kornhuber gibt in seiner „Synopsis der Säugethiere Ungarns“ (er- schienen im 7. Jahresprogramme der Pressburger Ober - Realschule, 1857, S. 30) an, dass der Nörz in Oberungarn früher nicht gerade selten war, jetzt aber ganz ausgerottet sei, und beruft sich dabei auf die Erfahrungen des eifrigen Jägers und Sammlers Herrn Rajner in Schmecks (Zips). Es scheinen aber doch (besonders an der Gran) noch immer Nörz- Wiesel vorzukommen. Ich war nemlich unlängst so glücklich, einen schönen Balg eines solchen Thieres, das im Jahre 1856 bei Jaszena in der Sohler Gespannschaft, in einem Thale, welches von dem Königsberge in das Gran- Thal läuft, geschossen wurde, untersuchen zu können. Ich verdanke die Möglichkeit der Untersuchung dieses Exemplares der Güte des Herrn Eisen- werksverwalters Schablik in Pohorella am Fusse des Königsberges. Herr Schablik schrieb mir auch, dass die kleine Fischotter an der untern Gran noch immer gar nicht selten vorkommen soll. Der erwähnte Balg war genau 24 Wiener Mass lang, wovon 5%“ auf den Schwanz und 18’s auf den Körper kamen, oben und unten gleich- mässig schön braun „ beide Lippen stark weiss (der weisse Saum stellenweise bis 5° breit). In einer Entfernung von 2%“ 7“ vom Rande der Unterlippe befand sich am Halse ein deutliches , 5—6”‘ langes und 1'a—2'" breites, weisses Fleckchen. . Die Zähne konnte ich leider, weil der Schädel fehlte, nicht unter- suchen. Dass es wirklich der Nörz und nicht etwa eine junge Lutra war, davon konnte ich mich um so genauer überzeugen, als ich ein ganz junges Exemplar der eigentlichen Fischotter (in der Sammlung der hiesigen Ober- Realschule befindlich) damit sorgfältig vergleichen konnte. Ueber zwei zweifelhafte Pllanzen Wulllens Hypecoum litorale una Fumaria acaulis. Von M. R. v. Tommasini, Vorgelegt in der Sitzung am 5. Juni 1861. Unter der Aufschrift: „Plantae rariores carinthiaceae* beschrieb Wulffen in Jacquin’s „Collectaneis etc.“ nebst eigentlichen kärnthnerischen Pflanzen viele die in den angrenzenden Provinzen, namentlich im österreichischen Küstenlande einheimisch sind : darunter erscheinen Coll. Vol. II. p. 203 sseq. zwei Arten, die er von seinem Freunde dem in Triest ausübenden Arzte Dr. Joh. Vordoni, als im Litorale wachsend „ erhalten hatte, Hypecoum litorale und Fumaria acaulis; beide haben seitdem den Botanikern viel zu rathen gegeben. Hatte schon P. Wulffen in jenen Abhandlungen aus patriotischem Sinne den igeographischen Begriff Kärnthens weit über die Grenzen des Landes und selbst des einstigen Carentaniens ausgedehnt — was zwar zu jener in solchen Dingen sehr nüchternen Zeit unbeachtet vorüberging, heut- zutage jedoch von Seiteder dabei betheiligten historisch-politischen Individuali- täten einen wahren Sturm von Reclamationen heraufbeschworen haben würde — so war seine Annexirung doch insbesondere hinsichtlich der zwei Vordoni’- schenPflanzen ganz ungebührlich, indem die eine derselben: Hypecoum litorale ungeachtet aller späteren emsigen Nachforschungen in keinem der zu Oester- reich gehörenden Küstenländern aufgefunden werden konnte. Die Angabe in Schlosser’s und Vukotinovic’s Syllabus florae croaticae über ihr Vor- kommen in der Gegend um Noyi wurde von einem der Hrn. Verfasser (österr. bot. Zeitschrift 1860, p. 161) zurückgezogen. Hier muss ich meine in der Flora 1840, Vol. 2. pag. 734 geäusserte Meinung über die von Hrn. 332 M.v. Tommasini: Spruner aus Griechenland als Hyp. imberbe Sibth. erhaltene Pflanze gleichfalls berichtigen; denn nach genauer Untersuchung der durch das Trocknen eingeschrumpften inneren Blumenblätter stellt es sich heraus, dass sie gleichmässig wie bei anderen Arten der Gattung mit zwei Seitenzähnen versehen sind, also petala tripartita, die des von Wulftfen angegebenen Unterscheidungsmerkmals — petala interiora linearia integra — entbehren. Mithin entfällt auch dieses vermeintliche Ayp. litorale, und es bleibt, nach Neilreich’s scharfsinniger Erörterung in der österreichischen botanischen Zeitung, zur Constatirung der Art nur das Citat von Desfontaines in der Fl. atlant. übrig. Die zweite der gedachten Pflanzen: Fumaria acaulis wurde in spä- terer Zeit nur in dem äussersten südlichen Theile von Istrien in Pola, und auf der im Quarnero gelegenen Insel Lossino, im Städtehen Ossero vorge- funden, beides Standörter, die weder in politisch- noch in physikalisch- ae onischen Beieiung zu Kärnthen gezählt werden können. Vorläufig muss bemerkt werden, dass die an diesen Sondern voI- kommende Pflanze in wesentlichen Punkten ven Wulffen’s Beschreibung und Abbildung abweicht ; einmal ist die Wurzel ausdauernd, nicht jährig, wie sie von ihm angegeben wird, dann ist der Wuchs von dem durch die Wulffen’sche Abbildung dargestellten sehr verschieden, daher zu vermuthen st, dass jene Zeichnung nach einem entweder ganz jungen oder mangel- haften Exemplare entworfen worden sei. In der Natur hat die Pflanze nie- mals gerade gestreckte Blattstiele, wie sie Wulffen’s Abbildung vorweiset; immer sind an der wildwachsenden Pilanze die saftigen Blattstiele, in Folge des polsterartigen Wuchses und ihres gedrängten Standes, mehr oder weniger bogenförmig nach aussen gekrümmt. Die von Prof. Reichenbach in der Iconogr. Fl. germ. Cent. III. Tab. V. Nr. 4458 fig. minor gelieferte Abbildung ist nach der Natur ent- worfen und stellt den Habitus getreuer dar; es fehlen nur daran frucht- tragende Stengel, die beinahe stets mit den blüthetragenden erscheinen, denn die Pflanze blüht und reift die Früchte vom Winter an bis zur heissen Sommerzeit, und beginnt damit wieder gleich nach den Herbstregen. Da- gegen gehört die in der citirten Tafel nebenstehende Figur: acaulis adultior caulesceens — unzweifelhaft zu - ©. ochroleuca Koch, die Reichenbach sowohl in diesem Werke nach der ausführlichen Erörterung im deutschen Texte, Heft II, S. 5 und 6, als in der Flora germ. excurs., und zwar hier noch mit andern nahe verwandten Arten, unter (©. capnoides vereinigte, auch dieser Ansicht gemäss in der Flora germ. exsiccata, sub Nr. 1767 €. ochro- leuca die ich aus Mitterburg eingeschickt hatte, sub Nr. 4768 dieselbe durch Noe aus Fiume erhaltene Art, und sub Nr. 1768 die ebenfalls von Ueber zwei zweifelhafle Pflanzen Wulffen's. 333 mir mitgetheilte echte ©. acaulis aus Pola — sämmtlich als Formen einer Art zur Vertheilung brachte. Indessen ist die nach Reichenbach’s Angabe (deutsch. Text a.a. O.) zuerst von Portenschlag, dann von Hornschuh an der Stadtmauer von Pola wieder aufgefundene, nach der Hand von-Biasoletto und mir zu wiederholten Malen beobachtete und gesammelte Pflanze, von sehr gewich- tigen Autoritäten, ich nenne Bentham, in dessen Gesellschaft wir sie vor mehreren Jahren pflückten, und Koch, als die echte Wulffen’sche Fum. acaulis angesehen, und ihr das Artenrecht zugestanden worden. Mit der Pflanze von Pola stimmt jene die Sendtner an der Stadtmauer von Össero im Quarnero fand, vollständig überein. Ausser diesen zwei Gegenden ist mir kein Standort derselben bekannt; was aus Fiume und mehreren andern Gegenden des Küstenlandes stammt, gehört unstreitig zu (©. ochroleuca Koch. So wie Reichenbach, hat auch Ho st in der Flora austr. Wulffen’s Fumaria acaulis als blosse Abart von F. capnoides angesehen, und selbst De Candolle stellt im Prodr. bei Anführung der von Persoon aufgestellten Art die Frage, ob sie nicht Varietät der Con. capnoides sei. Koch hat in seiner Bearbeitung der Flora Deutschlands von Röh- ling, 5. Bd., S. 63 zuerst, sodann in der Synopsis fl. germ. ed. II., die beide Arten unterscheidende Merkmale angedeutet, und insbesondere die Verschiedenheit der bei €. acaulis im Verhältnisse zu dem eigenen Stengel kürzeren, länglichen Schoten‘,. gegen die längeren linienförmigen der ©. ochroleuca hervorgehoben. Dieses Kennzeichen und die sonstigen im Bau, in der Theilung und Substanz der Blätter, in der Grösse und Färbung der Blüthen sich ergebenden Unterschiede, welche sich an beiden Arten, überall wo sie vorkommen, beständig erweisen, scheinen allerdings hinreichend, um sie als spezifisch verschieden zu betrachten. Eine bisher nicht beachtete Eigenheit der (©. acaulis ist die Neigung der mit reifenden Samenkapseln belasteten Fruchtstengel sich nach unten, d. i. gegen die Fläche der Mauer, an welche die Pflanze geheftet ist, zu krümmen. Diese Krümmung, die dem gesammten verschlungenen Wuchse der Pflanze entspricht, ist auch für ihre Vermehrung förderlich, indem da- durch die reifenden Fruchtschoten in solche Lage kommen, dass die Samen bei dem Aufspringen in die Fugen der Mauer geschnellt werden, während sie, wenn die Stengel gerade ausgestreckt wären, längs der Mauer herab auf den Boden fallen müssten. Nebstdem dürften die Samen durch Schnecken, Spinnen oder andere Thierchen, die sich in die Mauerritzen verkriechen,, in diese verschleppt werden; es wäre auf andere Weise schwer zu erklären, 334 M.v.Tommasini: wie an sehr hoch gelegenen Theilen der senkrechten Wände, in grosser Ent- fernung von anderen, Individuen der Pflanze zum Vorscheine kommen. Dermalen ist (©. acaulis in Pola nur an zwei Standorten ,„ jedoch in ziemlicher Menge und gesellig vorhanden; den ersten derselben bildet ein Bruchstück der alten Ringmauer der .-Stadt gegen die Seeseite, an der einen Seite der Strasse gegenüber der Umfangsmauer des neuen Marine-Arsenals. Hier erscheint sie an einer Mauerlänge von 30—40 W.Klaft., in der Höhe von 4 bis 2 Klafter herab; zur Zeit meines Aufenthaltes daselbst, zu An- fang Aprils, standen wohl an 100 bis 150 Büsche, alle reichlich mit Blüthen überdeckt. Den zweiten Standort gewährt ihr die in dem höheren Theile der Stadt gelegene, ehemalige S. Franeiscus-Kirche, dermalen als Militär-Magazin verwendet, an ihren Aussenwänden „ zumal an der gegen Westen gerichteten Hauptfronte und an der Südseite. Hier finden sich die Büsche zerstreuter als an der Stadtmauer, weil die Fugen der behauenen Steine seltener An- heftungspunkte liefern; einzelne Exemplare sind ganz oben am Gesimse, in einer Höhe von 7—8 Klaftern sichtbar , andere reichen bis auf ”/ der Ge- sammthöhe des Gebäudes herab; nebstdem finden sich vereinzelte Individuen an den dem Kirchengebäude nahe gelegenen Einfriedungsmauern von Gärten und Höfen angesiedelt. Da jetzt in Pola überall neue Bauten vorgenommen werden, ist es sehr wahrscheinlich „ dass das vorerwähnte baufällige und zu keinem Zwecke dienende Mauerfragment demnächst abgetragen werden wird. Hiermit wird aber die Zerstörung der auf derselben hausenden Pflanze in Aussicht gestellt, was um so mehr zu bedauern wäre, als sie gerade dort in grösserer Menge vorkommt und leichter zugänglich ist. An der S. Franciscus-Kirche sind die meisten Exemplare so hoch gelegen, dass sie nur mit Hilfe langer Leitern herabgelangt werden könnten, daher ist ihr Bestand daselbst noch für eine gute Weile gesichert; dasselbe wird in Ossero der Fall sein, da das Städtchen abseits von den gewöhnlichen Verbindungen liegt, und sonst kaum etwas bietet, was die Reise dahin lohnen könnte. Bei der sonach bestehenden Voraussicht einer baldigen Ausrottung der Pflanze an ihrem Hauptstandorte, erschien es mir angezeigt, für einen etwas beträchtlichen Vorrath von Exemplaren zu sorgen. 20 bis 25 Büsche lieferten reichlich an 150 vollständige Exemplare; eine viel grössere Menge blieb aber für künftige Lesen übrig. Die Büsche sind von sehr verschiedener Grösse, von 3 Zoll bis über einen Schuh im Durchmesser ; sie bilden sich in halbkugelförmiger Gestalt Ueber zwei zweifelhafte Pflanzen Wulflen’s. 335 zu dichten Geflechten von Zweigen, Blättern, Blüthen und Fruchtstielen aus; an der Basis älterer Individuen findet sich häufig ein Bart von Fasern aus den Ueberresten vorjähriger Blätter. Bei der übergrossen Brüchigkeit aller Theile muss die Sonderung in mehrere Exemplare mit Behutsamkeit vorgenommen werden. Die mit ihren langen Fasern in die Mauerfugen ein- dringende Wurzel lässt sich nicht vollständig erlangen, man müsste denn das Mauerwerk auseinander brechen. Da die Pflanze eine vollkommen entwickelte Stengelbildung aufweist, ist die Bezeichnung als stengellos: „aeaulis“ für sie ganz unstatthaft, und muss wohl aufgegeben werden, dagegen würde ich die Benennung nach dem ersten Entdecker als Coryd. Vordoni, oder wenn man schon dem Botaniker, welcher sie zuerst wissenschaftlich beschrieb, den Vorrang einräumen soll, als Corydalis Wulffenii beantragen. Aber auch hinsichtlich der Gattungsbenennung erscheint eine Aenderung angezeigt. Diese und. die verwandte €. ochroleuca und luteaw, die bisher zu der Untergattung Capnoides gezählt wurden, dürften füglich als eigene Gattung getrennt werden, denn von den eigentlichen Corydalis- Arten (cava , digitata, pumila u. s. w.) sind sie sowohl in den Vegetationsorganen — Wurzel-, Stamm- und Laubbildung — als im Bau der Blumen und der Fruchthülle gewiss verschieden. Durch das ganz eigenthümliche Vorkommen der hier behandelten Pflanze wird noch eine Frage, über ihr ursprüngliches Auftreten angeregt Sie wächst nemlich, so viel bekannt ist, auschliesslich auf Mauern, also auf Werken, die durch Menschenhände entstanden sind, nicht wie es bei den meisten andern Mauergewächsen — Parietaria-Arten, Linaria Cymbalaria u. dgl. — der Fall ist, auch auf natürlichen Felsen und losen Steinen; sie kann daher offenbar erst dann, als das für ihr Gedeihen erforderliche Substrat vorhanden war, in der gegenwärtigen Gestalt zum Vorscheine gekommen sein. Diese Frage gehört allerdings in das Bereich der Erörterungen über das ursprüngliche oder successive Auftreten der Species, und mag denselben vorbehalten bleiben. Inzwischen werden wir anzunehmen berechtigt sein, dass die Pflanze, deren. Original-Typus in unserem Florengebiete sich als €. ochroleuca darstellt, durch zufällige Uebertragung aus ihrem natürlichen Standorte in den Spalten der Kalkfelsen auf künstliches Mauerwerk, ein für ihr Gedeihen zwar zuträgliches Medium gefunden, zugleich aber durch andere eintretende Verhältnisse, als der Nähe am Meere (daher die inten- sive Glaucescenz und saftige Beschaffenheit aller Theile), der den heissesten Sonnenstrahlen ausgesetzten Lage u. s. w., eine wesentliche Modifieirung erhalten habe, die bei fortwährender Einwirkung der gleichen Ursachen, sich auch beständig erhält und fortpflanzt, so dass man nach der heutigen Bd. XI. Abhandl. AA 336 M. v. Tommasini: Ueber zwei zweifelhafte Pflanzen Wulffen's. Anschauung der Species, derselben das Recht einer selbstsändigen Art zu- erkennen muss. Ich muss hierbei bemerken, dass ich (€. ochroleuesa Koch auf Mauern bei dem Städtchen Mitterburg im Innern von Istrien gesehen und gesammelt habe, die sich durchaus nicht von der sonst vorkommenden Pflanze dieses Namens unterscheidet, und von ('. acaulis wesentlich abweicht. Genaue Versuche durch Kultur der Pflanze dürften Aufschluss über ihre Haltbarkeit als Art liefern; ich habe mir vorgenommen solche anzu- stellen, und übergebe hiermit der hochachtbaren Gesellschaft, nebst Exem- plaren der Pflanze aus den bezeichneten Standorten, und in verschiedener Grösse, eine kleine Partie frischen Samens aus der letzten Sammlung, die zu dem beabsichtigten Zwecke brauchbar sein wird *); lege ferner einige Exemplare von (. ochroleuca auch aus verschiedenen Gegenden, zu allfälligem Gegenhalten, mit dem Ersuchen um freundliche Annahme bei. *) Diese Samen wurden im k. k. botanischen Garten angebaut ; seiner Zeit wird über die Resultate der Culturversuche berichtet werden. Dr. Reichardt. I —— Beitrag zur Flora von Niederösterreich. Von Dr. H. W, Reichardt. Vorgelegt in den Sitzungen vom 3. Juli und 7. August 1861. Bekanntlich las ich im Sommer-Semester dieses Jahres ein Collegium, in dem ich meinen Hörern eine Anleitung zum Beschreiben und Bestimmen der einheimischen Pflanzen gab. In Verbindung mit diesen Vorlesungem standen Ausflüge nach verschiedenen Punkten der Umgebungen Wiens, welche im verflossenen Sommer - Semester nach folgenden Richtungen unternommen wurden: . In die Brühl (am 21. April); . nach Hainbach „ Steinbach und Mauerbach (am 9. Mai); . auf den Geissberg (am 2. Juni); . nach dem Neusiedler-See (am 8. und 9. Juni); . nach Moosbrunn (am 16. Juni); . auf den Scheeeberg (vom 28.—30. Juni); . in das Marchfeld (am 14. Juli). IQ mw Auf diesen Excursionen waren wir nun so glücklich mehrere für die Flora von Niederösterreich theils neue, theils seltene Arten zu finden. Ich erlaube mir über dieselben kurz zu berichten. Der erste dieser Funde ist S Verbascum rubiginosum W.K. Bei Gelegenheit des nach dem Neusiedler-See unternommenen Ausfluges fiel einem meiner Hörer Hrn. Ernest Lichtenstern in. einer Remise nächst dem Kaisersteinbruche am Fusse des Windberges im Leithagebirge ein rostfarbig: blühendes Verbascum auf. Er machte mich auf dasselbe aufmerksam und wir fanden von dieser Pflanze nach längerem Suchen vier Exemplare. Die ge- nauere Untersuchung ergab, dass diese Pflanze das X Verb. rubiginosum W.K. sei. Es kam in Gesellschaft von V. phoeniceum L., das gerade blühte und von Y. orientale M. B., das durch seine Wurzelblätter leicht kenntlich war, vor. Die gefundenen Exemplare stimmen mit der von 44® 338 H.W.Reichardt: Waldstein und Kitaibel *) gegebenen Beschreibung und Abbildung so genau überein, dass die vollkommenste Identität beider Pflanzen ganz zweifellos erscheint. Ich habe der Waldstein-Kitaibel’schen Beschrei- bung nur hinzuzufügen, dass der oberste Theil des Stengels, die einzelnen Blüthenstiele, der Kelch an seiner Aussenseite und endlich die Blumen- krone an ihrer unteren Fläche zwischen den vorherrschenden kurzen Stern- haaren einzelne violette Drüsenhaare trugen. Nicht so. ganz wie mit der Originalbeschreibung und Abbildung Waldstein’s und Kitaibel’s kann ich mich mit den Ansichten der spä- teren Botaniker über die genannte Pflanze einverstanden erklären. Den Ansichten ihrer botanischen Zeitgenossen enttprechend,, stellten die beiden genannten Autoren ihre Pflanze als eine eigene Art auf. Später wurde sie von C.H. Schultz **) für einen Bastart von V. ni- grum L. und V. phoeniceum L. erklärt und als Y. nigro - phoeniceum dem- gemäss bezeichnet. Diese Ansicht Schultz’s nahm Koch ***) als die rich- tige an. Das S V. rubiginosum W.K. wurde seitdem allgemein für eine Hybride zwischen diesen beiden Arten gehalten. Dass das S Verbaseum rubiginosum W. K. ein Bastart ist, darüber kann wohl nach dem jetzigen Stande unserer Wissenschaft kaum mehr irgend ein Zweifel herrschen; denn es trägt Merkmale von zwei verschiedenen Arten an sich, unter denen es vereinzelnt vorkommt und hat,. wie mich vielfache Untersuchungen überzeugten, verkümmerte Fructifications-Organe. Meist waren an den von mir untersuchten Exemplaren die Antheren ver- kümmert und trugen nur wenigen, aus geschrumpften Zellen bestehenden, orange gefärbten Pollen. Diess war schon Waldstein und Kitaibel be- kannt, denn es wird ausdrücklich in der Beschreibung gesagt: „Antherae polline croceo foetae“. Nur an wenigen beobachteten Blüthen waren auch die Narben unyollkommen entwickelt. Darüber aber, dass das Waldstein-Kitaibel’sche X Verb. rubi- ginosum und die mit ihm vollkommen übereinstimmenden von mir gesam- melten Exemplare ein Bastart zwischen V. nigrum L. und V. phoeniceum L. sind, bin ich nicht einer und derselben Ansicht mit C. H. Schultz und Koch. Mir scheint es vielmehr viel wahrscheinlicher, dass das S YV. rubigi- nosum W.K. ein Bastart zwischen Y. orientale M. B. und phoeniceum L. sei. Dafür sprechen folgende Gründe: Betrachtet man die Abbildung in dem mehrfach erwähnten Werke Waldstein’s und Kitaibel’s, so findet man, dass der Stengel der Pflanze beinahe stielrund ist, dass die Hauptäste des Blüthenstandes rispig mit wenig verlängertem Mitteltriebe erscheinen , dass endlich die grundständigen und unteren noch gestielten Blatter des Stengels einen mehr oder weniger *) Plant, rarior. Hung. Il. p. 216. tab. 197. »®) Flora XVI. (1833) 2. Bd. p. 634. ser) Synopsis ed. II. n. 592 Beitrag zur Flora Nieder-Oesterreichs. 339 in den Blattstiel verschmälerten Grund zeigen. Alle diese Merkmale sprechen für Verbascum orientale M.B. und gegen V. nigrum L. als die eine Stamm- art dieses Bastartes. Die von mir beobachteten Exemplare zeigen sämmtlich die hervorgehobenen Merkmale. Ferner fand ich die Exemplare von V. rubi- ginosum W.K. zwischen Y. orientale M.B. und V. phoeniceum L., während V. nigrum L. an der bezeichneten Lokalität fehlte. Endlich kommen in Niederrösterreich so wie in Ungarn gewiss viel häufiger V. orientale M. B. und phoeniceum L., welche beide trockene, sonnige Standorte lieben, ge- sellig vor, als V. phoeniceum L. und V. nigrum, von. welchen beiden das letztere bei uns mehr auf sumpfigen Orten wächst. Diese Gründe sprechen, wie ich glaube, schlagend dafür, dass für die Waldstein-Kitaibel’sche Pflanze und die von mir gesammelten Exemplare die eine Stammart V. orientale M.B. ist. r Dass die zweite Stammart V. phoeniceum L. ist, dafür sprechen namentlich die rostfarbigen Blüthen, welche bekanntlich alle Hybriden von V. phoeniceum L. zeigen, ferner die wenig blüthigen, meist nur drei bis vierblüthigen Büschel, weiters die auffallend langen Blüthenstiele und end- lich die Bekleidung der Stengelspitzen, Blüthenstiele, des Kelches und der unteren Fläche der Blumenkrone mit violetten Drüsenhaaren. Will man daher für das von Waldstein und Kitaibel beschriebene und abgebildete S V. rubiginosum und die mit ihm identischen von mir ge- sammelten Exemplare eine aus den Namen der beiden Stammeltern zu- sammengesetzten Benennung gebrauchen, so muss die Pflanze nach meiner Ansicht sicher V. orientale-phoeniceum heissen. Anders dürfte es sich mit dem im westlichen Deutschlande vorkom- menden, mit dem XS V. rubiginosum W.K. bisher für identisch gehaltenen Blendlinge verhalten. Dieser dürfte das echte V. nigro-phoeniceum C. H. Schultz sein. Leider kann ich diesen Gegenstand wegen des Mangels an Original-Exemplaren nicht weiter verfolgen und begnüge mich damit, die Herren Botaniker jener Gegenden auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, damit sie ihn weiter verfolgen. Auf demselben Ausfluge war ich auch so glücklich das sehr seltene Ceratophyllum submersum L. in Tümpeln um Goyss aufzufinden. Es blühte gerade sehr schön und hatte reichlich vorjährige Früchte. Auf dem nach dem Schneeberge unternommenen Ausfluge fand ich mit meinen Hörern auf einer kleinen Bergwiese gleich bei den ersten Häusern des Dorfes Prüglitz nächst Gloggnitz zwei für die Flora Niederösterreichs sehr seltene Cirsien-Bastarte,. nemlich S ©. Candolleanum Näg. (C. Erisi- thali-oleraceum Näg.) und S C. praemorsum Michl (€. oleraceo-rivulare D.C.). Beide Hybriden kamen auf dieser Wiese zwischen den Stammeltern, die sämmtlich blühten, vor, = €. Candolleanum Näg. war seltener als = C. praemorsum Michl, welches letztere in zwei sehr verschiedenen interessanten Formen sich fand, von denen die eine hoch und dem €. ole- 340 . H. W. Reichardt: raceum Scop. habituell ähnlich war, während die zweite niedrig erschien, die Tracht von €. rivulare Lk. zeigte, aber gelbe Blüthen und linear -lan- zettliche, gezähnelte Deckblätter unter den bald einzeln stehenden, bald gehäuften Köpfchen hatte. Auch der in das Marchfeld unternommene Ausflug ergab einiges Inte- ressante. Wir fanden nemlich einen Bastart zwischen Verbascum thapsiforme Schrad. und V. blattaria L. Die Frage, welchen Namen dieser Blendling führen soll, ist wegen einiger Verwirrung in der Synonymie nicht ganz leicht zu lösen. Ich will das Betreffende kurz erörtern. Wie Grenier und Godron*) nachwiesen „ war der Erste, welcher eine Hybride zwischen den beiden genannten Arten beschrieb, De Can- dolle**). Er benannte seine Pflanze V. ramosissimum. Da aber schon ein anderes, von Poiret***) beschriebenes V. ramosissimum existirte, so änderten Römer und Schultes+) den Namen der von De Candolle be- schriebenen Pflanze nach dem Entdecker derselben in Y. Bastardi um. Weil bis zum Erscheinen von Grenier und Godron’s Flora es nicht bekannt war, dass das V. Bastardi R. et S. (V. ramosissimum DC.) eine Hybride zwischen V. thapsiforme Schrad. und V. Blattaria L. sei, so war dieser Bastart scheinbar noch unbeschrieben. Demgemäss benannte ihn der Entdecker dieser Pflanze für Deutschland, Döll+7) neu, ihm den Namen V. pilosum beilegend. Unter diesem Namen findet man diesen Bastart auch noch in der Flora von Baden +7+) des berühmten Autors angeführt und be- schrieben. Nach den allgemein giltigen Gesetzen über die Priorität und die Wahl des Namens einer Pflanze muss also der von mir gefundene Bastart = P. Bastardi R. et Sch. {V. thapsiformi - Blattaria Döll) heissen. Diesen Namen will ich ihm auch im Folgenden beilegen. Wir fanden das = V. Bastardi R. et Sch. im Orte Baumgarten selbst, auf den wüsten, von feuchten Gräben vielfach durchzogenen Plätzen »*) Flore de France. II. p. 555. »*) Flore de France. VI. p. 416. »=#) Encyclopedie methodique. Suppl. II. 748. Auch dieses Verbascum scheint ein im botanischen Garten zu Paris entstandener Bastart von Y. Blattaria L. und einer der grossblühendeo Arten aus der Sectio Thapsus zu sein, denn es hat einen sehr ästigen Stengel, der mit Drüsenhaaren besetzt ist, die Blüthen einzeln in den Achseln der Bracteen stehend und endlich sehr ansehnliche den Kelch an Grösse noch einmal übertreffende Blumenkronen. Auf jeden Fall nähert sich diese Pflanze schon, wie die in einer einfachen Traube stehenden Blüthen und die drüsige Behaarung zeigen, sehr dem V. Blattaria L. und ist gewiss eine Rückschlagsform einer Hybride desselben mit den angedeuteten Arten zu Y. Blattaria L. Diese Ansicht scheint auch Bentham zu theilen, denn er bemerkt bei Y. ramosissimum DC. (DC. prodromus X. p. 230) „nec longe distare videtur W. ramosissimum Poir.“ Wohl nur aus Versehen wird (p. 237) von Bentham Poiret's Pflanze nochmals als Synonym zu V. Lychnitis L. citirt. 7) Systema vegetabilium. IV. p. 465. ir) Flora. XXXII. (1849.) p. 465. irrt) I. p. 768. Beitrag zur Plora Nieder-Oesterreichs. 341 bei der Kirche. Dort kommt sehr häufig auf den trockenen Stellen V. thaysi- forme Schrad. vor, während in den Gräben das V. .Blattaria L. steht. Dieser Blendling ist nicht nur für Niederösterreich, sondern für den ganzen Kaiserstaat eine neue Form „ denn die von ihm bis jetzt bekannten Standorte liegen sämmtlich in Frankreich oder dem Westen von Deutschland. Die gesammelten Exemplare stimmen im Ganzen vollkommen mit den von mir angeführten Beschreibungen überein, so dass ich in dieser Beziehung nur einige Kleinigkeiten zu bemerken habe, Ueber die Wurzel, den Stamm, die Blätter und den Blüthenstand habe ich den genannten Beschreibungen, namentlich der sehr genauen Döll’s nichts hinzuzufügen. Was die Behaarung anbelangt, so bestand dieseibe im unteren Theile des Stammes und an den Blättern aus kurzen vorherrschend Sternhaaren. Am oberen Theile des Stammes , namentlich an den Spitzen der Blüthenstandsäste, an den. Blüthenstielen, an dem Rande und der Aussenseite des Kelches, an der unteren Fläche und am Rande der Blumen- krone, so wie endlich am Fruchtknoten waren den oben geschilderten Sternhaaren Drüsenhaare eingestreut, welche ganz wie bei V. Blattaria L. von einem klaren, wasserhellen Fluidum erfüllte Drüsen trugen, Der Kelch stimmte vollkommen mit den Beschreibungen überein. Die Blumenkrone schwankte in Form und Grösse zwischen den Corollen der beiden Stammeltern, bald genau die Mitte zwischen ihnen haltend, bald der einen bald der andern sich nähernd. An der Innenseite zeigte sie einer- seits um den Schlund die fünf violetten Flecken des V. Dlattaria L., hatte aber auch den dem Y. thapsiforme Schrad. in dieser Partie der Corolle eigenthümlichen Fettglanz. An sämmtlichen fünf Staubgefässen waren die Staubfäden mit Haaren besetzt. Doch war an den beiden langen Filamenten die Behaarung etwas schütterer. Die einzelnen Haare waren an allen unter- suchten Blüthen nicht sämmtlich violett, sondern ich fand sie stets mit weissen gemischt. In der Regel herrschte auf der einen Seite des Staub- fadens die weisse, auf der anderen die violette Färbung der Haare vor. An den beiden unteren längeren Staubgefässen waren die bei Verbascum be- kanntlich einfächerigen Antheren seitlich am Mittelbande befestigt und liefen an demselben über ein Drittel in der ganzen Länge des Staubgefässes hinab. Der Staubbeutel hielt in seiner Form ganz genau die Mitte zwischen den Antheren der beiden Stammeltern. Da diese Verhältnisse sehr lehrreich sind und sich durch eine getreue Abbildung am anschaulichsten wiedergeben lassen, so füge ich eine Zeichnung der längeren Staubgefässe sowohl von X V. Bastardi R. et Sch. (Fig. 2) als auch von V. thapsiforme Schrad, (Fig. 1) und von V. .Blattaria L. (Fig. 3) bei. In allen untersuchten Antheren war der Pollen verkümmert und be- stand nur aus wenigen, geschrumpften Zellen. Bezüglich des Stempels habe ich den vorhandenen Beschreibungen nichts hinzuzufügen. 342 I, W. Reichardt; Fig. 1. Ein längeres Staubgefäss von Y. thapsi- Forme Schrd., dreimal vergrössert. Fig. 2. Ein längeres Staubgefäss von = Y. Ba- stardi R. et Sch., dreimal vergrössert. Fig. 3. Ein längeres Staubgefäss von Y. Blat- taria L., dreimal vergrössert. Eine zweite Pflanze, welche auf diesem Ausfluge noch beobachtet wurde ist SZ Marrubiun paniculatum Desr. (M. pannonicum Rehb.). Bekanntlich differiren die Ansichten der Botaniker über diese Pflanze. Die eine Partei, als deren Repräsentanten ich Reichenbach und Bentham nenne, betrachtet das S M. paniceulatum Desr. als eigene Art, obwohl sie seine nahen Beziehungen zu M. vulgare L. und _M. peregrinum L. anerkennt, wie aus folgender Stelle Bentham’s*) hervorgeht: „Species M. peregrino affıinis sed etiam M. vulgari quodommodo accedens.« Die andere Partei, als deren Vertreter ich Koch und Neilreich hervorhebe, zieht das X M. paniculatum Desr. als Varietät zu M. peregrinum Linn., es f. latifolium bezeichnend. Ich kann weder die eine, noch die andere Ansicht theilen , sondern bin bezüglich dieser Pflanze durch ihre eigenthümliche Tracht , durch ihr vereinzelntes Vorkommen an Plätzen, wo .M. peregrinum L. und vulgare L. gesellig sich sehr häufig finden und endlich durch eine genaue Untersuchung der einzelnen Theile dieser Pflanze, namentlich der Befruchtungsorgane zu dem Schlusse gekommen , dass das X M. paniculatum Desr. ein Bastart zwischen M. peregrinum L. und M. vulgare L. sei, der, wenn man für ihn einen aus den Benennungen der beiden Stammeltern zusammengesetzten Namen gebrauchen will, M. peregrino-vulgare heissen müsste. Bevor ich jedoch diesen Beweis führen kann, muss ich noch auf einige Unterschiede aufmerksam machen, die zwischen M. peregrinum L. und M. vulgare L. sich finden, obwohl sie bis jetzt der Aufmerksamkeit der Bota- niker entgingen. Das in den Beschreibungen schon Erwähnte übergehe ich und verweise in dieser Beziehung namentlich auf Bentham’s genaue Schilderungen der beiden genannten Pflanzen am schon oben eitirten Orte. *) De Candolle prodromus XII. p. 452. Beitrag zur Flora Nieder-Oesterreichs. 343 Bezüglich des Stammes und seiner Verzweigung, der Behaarung, der Laubblätter, der Bracteen und des Blüthenstandes habe ich den Beschrei- bungen nichts hinzuzufügen. Der Kelch ist bei .M. peregriaum L. der Zahl seiner Zähne entspre- chend fünfnervig, er erweitert sich gegen seinen Schlund allmälig und zeigt an demselben an der Innenseite keinen Kranz von Haaren, der ihn schliesst, er hat fünf aufrechte, gar nicht oder nur sehr kurz stachelspitzige Zähne. Bei .M. vulgare L. ist der Kelch zehnnervig mit fünf abwechseld schwächeren Nerven, am Grunde erscheint er namentlich zur Zeit der Fruchtreife bauchig aufgetrieben, am Schlunde eingeschnürt und dort an der Innenseite mit einem mächtigen Haarkranze geschlossen. Die zehn vorhandenen , abwech- selnd kleinen Zähne sind alle lang stachelspitzig und hackig zurück- gekrümmt. Die Blumenkrone ist bei M. peregrinum L. grösser und in allen Theilen verhältnissmässig breiter als bei M. vulgare L. Dieses Verhältniss ist namentlich an den Dimensionen der Oberlippe auffallend, an welcher sich die Länge zur Breite bei der ersteren wie 2:1, bei dem letzteren dagegen wie 3:1 verhalten. Auch im Fruchtknoten zeigen sich wichtige Unterschiede: Bei M. peregrinum L. sind nemlich die vier Lappen desselben an der oberen Fläche nur schwach gewölbt,, beinahe flach und an derselben dicht mit Sternhaaren besetzt. Diese Haarkrone bleibt auch noch an den einzelnen Nüsschen welche kaum länger als breit und dreikantig sind. Bei M. vulgare L. dagegen sind die einzelnen Lappen des Fruchtknotens an der oberen Fläche stark konvex, beinahe halbkugelig und vollkommen kahl. Die Nüsschen haben keinen Kranz von Sternhaaren, sind noch einmal so lang als breit und zeigen keine Ecken. Gehen wir nun zu XS M. paniculatum Desr. über, so finden wir an ihm folgende Merkmale: Der Stamm ist höher und weniger ästig als bei M. peregrinum L. niedriger und stärker verzweigt als bei M. vulgare L. Die Blätter sind breiter und zeigen tiefere Randtheilungen als bei M. peregrinum L., sind schmäler und weniger stark gekerbt als bei M. vulgare L., welchem letzteren sie sich oft dadnrch nähern, dass sie, nament- lich die unteren, etwas runzelig erscheinen. Die Behaarung ist weniger dicht, als bei M. peregrinum L., doch stärker als bei M. vulgare L. Die Quirle sind 10—20blüthig, also reichblüthiger als bei .M, peregri- num L., armblüthiger als bei M. vulgare L. Sie sind sämmtlich deutlich von einander entfernt, doch mehr genähert, als bei .M. vulgare L. Die Biacteen sind in der Mehrzahl so lang als der Kelch, nur in wenigen Fällen um ein Viertel kürzer. Der Kelch hat in seiner Röhre ganz die Form von M. peregrinum L., Bd. X. Abhandl. 45 344 H. W. Reichardt: Beitrag zur Flora Niederösterreichs. doch zeigt er im Schlunde an der Innenseite einen schwachen Haarkranz. Seine einzelnen Zähne sind lang stachelspitzig, meist wagrecht abstehend, seltener an der Spitze etwas zurückgekrümmt; die Zahl der Zähne schwankt zwischen fünf und zehn; sind mehr als fünf vorhanden, so sind die über- zähligen kleiner, Die Blumenkrone ist im Ganzen so gross wie bei .M. peregrinum L., zeigt aber die lange Oberlippe des M. vulgare L. Die Staubgefässe führten in allen untersuchten Antheren nur wenigen, verkümmerten Pollen, Am Fruchtknoten sind die einzelnen Lappen an ihrer oberen Fläche ziemlich stark gewölbt und dort spärlich mit kurzen Haaren ,„ oder seltener nur mit sie vertretenden kurzen Höckern besetzt. Die Form der einzelnen Lappen hält genau die Mitte zwischen jenen von M. peregrinum L. und von M. vulgare L. Reife Nüsse fand ich nicht, da die Früchte stets fehl schlagen. Das = M. panieulatum Desr. kommt endlich sehr vereinzelnt an Plätzen vor, wo MM. peregrinum L. und M. vulgare L. gemeinschaftlich wachsen. Eine solche Pflanze, welche vereinzelnt zwischen zwei andern nahe verwandten Arten auftritt, welche in ihren Merkmalen zwischen diesen beiden schwankt, welche endlich unvollkommen entwickelte Befruchtungs- o:gane zeigt, ist man berechtigt nach dem Standpunkte unserer botanischen Kenntnisse für einen Bastart zu halten. Demgemäss erkläre ich auch das = M. paniculatum Desr. für einen Blendling. Dass diese Ansicht nur eine Hypothese ist, versteht sich von selbst; erst gelungenen Versuchen künst- licher Befruchtung wird es vorbehalten bleiben, entweder die Richtigkeit meiner Vermuthung unwiderleglich darzuthun oder ihre Unhaltbarkeit zu beweisen. Schliesslich erwähne ich noch, dass wir Znteromorpha intesti- nalis Lk. im Weidenbache bei Baumgarten am Standorte der Lemna poly- rhiza L. ziemlich häufig fanden. Es kommt also diese in Niederösterreich bloss von Welwitch in salzigem Wasser um Staatz und am Neusiedlersee beobachtete Alge auch in süssen Gewässern vor. Ich schliesse diesen Bericht über die mit meinen Hörern unternommenen Ausflüge mit der Bemerkung, dass ich im nächsten Sommer ein ähnliches Collegium lesen werde und dass es mich recht freuen wird, wenn die ge- ehrten Mitglieder der Gesellschaft sich recht zahlreich an diesen Fxeursionen betheiligen wollen, —— ae — Ueber exotische Equiseten. Von Dr. J. Milde. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Juli 1861. $. II. Equiseta eryptopora Milde. Die Spaltöffnungen unter der in einer Querspalte aufgerissenen Oberhaut. a. E. pleiosticha M. 1. Equisetum Schajffneri Milde. Stengel mit 28 bis 30 mässig starken, durch zahlreiche untereinander stehende kleine Kieselbuckel etwas rauhen Riefen und breiteren Rillen ; Centralhöhle äusserst umfangreich „ (2383—30) grosse querlängliche Vallecular- und 30mal kleinere Carinalhöhlen ; Stengelscheiden röhrig, so lang als breit, mit (283— 30) in der oberen Scheidenhälfte ganz flachen, in der unteren spitzkantigen Riefen und gruppenweise zusammenhängenden, pfriemen- förmigen, zuletzt ganz abfallenden Zähnen; Aeste (28—30) in einem dichten Quirl, scharf 6kantig, mit Central-, Vallecular- und Carinalhöhlen ; Astzähne (6) pfriemenförmig, braun, breit-weisshäutig gerandet, frei. Beschreibung. Der Stengel, dieser mir nur im sterilen Zustände bekannten, aus- gezeichneten Art, ist bei dem vorhandenen Exemplare fast drei Fuss hoch, ist aber nicht vollständig vorhanden und wird, nach seiner Dicke (fünf Linien im Durchmesser) zu schliessen, wenigstens sechs Fuss hoch. Er ist graugrün und zeigt 28 — 30 abgerundete Riefen ünd 4—5mal breitere, mässig tiefe Rillen. In ihrer äusseren Tracht an die stärksten Exemplare von E. limosum und E. Telmateja erinnernd, sondert sich diese Art von den eben angeführten weit ab, durch die Anordnung und vorzüglich durch die Beschaffenheit der Spaltöfnungen. Nach diesen Merkmalen gehört sie nemlich in die Gruppe meiner Equiseta eryptopora (E. hiemalia autor.), bei denen die Spaltöffnungen unter der Oberhaut liegen, welche über der Spaltöffnung in einer unregelmässigen Querspalte zerrissen ist. (Vergl. Ar 346 Dr. J. Milde: meine neuen Beiträge zur Systematik der Equiseten. 1861.) Die Spalt- öffnungen liegen in zwei Reihen in den Rillen; jede Reihe ist von zwei Linien gebildet, nur selten besteht die Reihe stellenweise aus einer einzigen Linie, und es gehört somit diese Art in die Gruppe meiner pleiosticha, welche in Europa keine Vertreter besitzt. Um die Spaltöffnungen herum und zwischen denselben sieht man (bei 150facher Vergrösserung) zahlreiche, un- regelmässig zerstreute,, einzelne oder zum Theil mit einander verschmolzene Kieselrosetten.*) Die beiden Reihen der Spaltöffnungen selbst sind durch mehr als 20, nicht besonders durch Kieselhöcker ausgezeichnete Zellreihen getrennt. Die abgerundeten Riefen zeigen zahlreiche, einzeln untereinander stehende Kieselbuckel, welche unter dem Mikroskope sich als schmale, schwach-lappige, 5—6 Zellreihen bedeckende Querbänder **) darstellen. Mitten durch jede Riefe und jede Rille verläuft eine helle Bastlage, wodurch der Stengel (im aufgeweichten Zustande) abwechselnd grün und hell ge- streift erscheint. Am Querschnitte fällt zuerst die ausnehmend grosse Centralhöhle auf, welche in dieser Ausdehnung nur noch bei E. limosum vorkommt; die Stengelsubstanz selbst ist verhältnissmässig sehr dünn und, wie zu erwarten war, aus einem einzigen Cylinder gebildet. Jede Riefe wird von einem aus 18—20 Zellreihen hohen Bastdreiecke erfüllt, das sich am Grunde plötzlich erweitert und durch einen schmalen, aus zwei Bastzellreihen gebildeten Streif mit dem Baste der Rillen sich vereinigt, während die Spitze dieses Dreieckes fast die gleiche Höhe der seitlich liegenden, sehr grossen „ querlänglichen Vallecularhöhlen erreicht; genau über der Spitze des Bastdreieckes, durch wenige Zellreihen getrennt, liegt die wohl 30mal kleinere Carinalhöhle, welche von der Centralhöhle selbst wieder nur durch wenige Zellreihen geschieden ist. In der Mitte jeder Rille liegt ein ähnliches Bastdreieck, das aber nur sieben Zellreihen hoch ist; ein sehr schmales Parenchymband trennt dasselbe von der ent- sprechenden Vallecularhöhle. Die grünen Zellmassen bilden schmale langgezogene Dreiecke, die sich, je zwei an der Spitze des Rillenbast-Dreieckes conyergirend, an den Bast der Rillen dicht anlegen und so an die ähnliche Anordnung bei £. litorale erinnern. Die Scheiden des Stengels sind röhrig, kaum fünf Linien lang (mit Ausschluss der Zähne) und fast genau ebenso breit, graugrün, überall gleich weit, mit 28—30 Riefen, die am oberen Theile der Scheide ganz *) Diese Kieselroseiten, welche für Z. variegatum und das echte, süddeutsche Z. iraehyodon so charakteristisch sind, entstehen dadurch, dass sich die Oberhaut um ein kleines Loch in derselben ringwallartig erhebt. **) Diese Querbänder, welche im ausgezeichnetsten Grade bei Z. elongatum vorkommen, entstehen dadurch, dass Quer- und. Längsscheidewände benachbarter Zellen sich dammähnlich über ihre Umgebung erheben. Ueber exotische Equiseten. 347 flach sind, bereits über der Mitte der Scheide jedoch eine spitze Kante erhalten, die sich bis auf den Grund der Scheide herabzieht; die Commis- suralfurche zwischen je zwei Scheidenblättehen erscheint als scharfe Linie, die sich nach oben ganz zuletzt etwas erweitert. Die Scheidenzähne sind lang, pfriemenförmig, je zwei bis vier, ja bis zu zehn und mehr fast vom. Grunde bis zur Spitze mit einander zu- sammenhängend und leicht abfallend, daher der Scheidenrand entweder ohne alle Spur von Zähnen (wie bei E. hiemale) stumpf gekerbt oder mit den unteren Theilen der breit- weisshäutig-gerandeten , in der Mitte fast schwarz oder schwarzbraun gefärbten Zähne besetzt erscheint; der braune Theil der Zähne „ welcher von drei bis vier Längsreihen von Zellen gebildet wird, trägt zahlreiche „ aufrecht abstehende, stachelähnliche Zähnchen „ die Verlängerungen der einzelnen Zellenenden. Die Aeste bilden einen dichten, regelmässigen Quirl, je 28—30, von 4'%‘ Länge, beisammenstehend; dieselben stehen zuerst horizontal ab, richten sich aber bald in einem Bogen senkrecht in die Höhe; sie sind fast ganz einfach, nur die an den unteren Scheiden mit ganz kurzen secundären Aestchen; nach der Spitze des immer dünner werdenden Stengels werden die Aeste immer kürzer und bei 3° unterhalb der Stengelspitze verschwindend klein. Sie sind scharf 6kantig, mit grosser Centralhöhle und sechs halb so grossen Vallecularhöhlen und sechs sehr kleinen (Yo der letzteren) bisweilen verschwindenden Carinalhöhlen.*) In den abgerundeten, aussen mit breiten» stumpfen „ ungetheilten **) Kieselhöckern besetzten Riefen liegt eine Bast- schichte von sechs, in den sehr concaven Rillen eine solche von drei Zellen Höhe ; die Reihen der Spaltöffnungen in den Rillen bestehen aus einer ein- zigen Linie , seltener stellenweise aus zwei Linien; Gie beiden Reihen der Spaltöffnungen sind durch fünf Zellreihen getrennt und letztere zerstreut und unregelmässig von einzelnen, kreisrunden Rosetten besetzt. Das gründständige Astscheidchen ist sehr kurz, schwarzbraun und das nächste Internodium etwa halb so lang als die zugehörige Stengelscheide. Die übrigen Astscheiden erweitern sich vom Grunde allmälig, umfassen locker das Internodium, sind wie die Aeste graugrün, 6zähnig. Die Zähne sind sämmtlich frei, nicht wie die Stengelzähne gruppenweise verwachsen, pfriemenförmig, schwarzbraun mit breitem weissen Hautrande. Der schwarz- braune mittlere Theil jedes Zahnes wird von drei bis vier Längszellreihen gebildet, deren einzelne Zellen in braune, stachelähnliche „ aufrecht ab- stehende Zähne ausgehen. Die secundären Aestchen sind nur sehr kurz und fünfkantig. *) Auch die vier- bis fünfkantigen Aeste von E. Telmateja besitzen Carinal- und Vallecularhöhlen ; es fehlt jedoch die Centralhöhle. >) Auch die Riefen der Aeste von. E. arvense sind mit breiten, stumpfen Kieselhöckern besetzt ; dieselben sind aber nicht einzellig, sondern in der Mitte durch eine Längsscheidewand getheilt ; ebenso die spitzen Zähne auf den Riefen der Aesie von EZ. Telmateja. 348 Dr. J. Milde: Ich erhielt diese schöne Art mit anderen, höchst interessanten Equi- seten-Formen vor einigen Jahren vom Herrn Apotheker W. Schaffner aus Mexico zugeschickt. Der beiliegende Zettel trug folgende Bezeichnung: „Collect. plantarum in regno Mexicanorum provenient. Equiseum. . . » T Nr. 315. Im Gebüsch in der Nähe von Wassergräben. Prope Orizaba. leg. Juli. 54. „tierra templada.“ Ex herbar. Wilh. Schaffner Pharmazt. in Mexico.“ 2. Equisetum giganteum Willd. Stengel durch 20 fast glatte Riefen mässig tief gefurcht, Rillen breiter, Scheiden cylindrisch, Scheidenblättchen mit spitzkantiger, über die Scheidenmitte hinausgehender Mittel- riefe und je einer durch eine Tuberkellinie ausgezeichneten Randriefe, Zähne weissbrandig, gruppenweise verwachsen, durch eine Ein- schnürung am Grunde von dem stumpf gekerbten Scheidenrande sich lösend; Aeste in dichten Quirlen, 6—8kantig, Riefen rauh, Zähne breit-lanzett-pfriemenförmig, ganz weiss oder mit schmalem, schwärzlichem Mittelstreif, am Grunde mit undeutlicher Carinalfurche und je einer Randriefe. — Oberhautzellen mit weiten Lumen, Spaltöffnungs- reihen zweilinig, durch 30 Zellreihen getrennt, Riefen und Rillen ohne besonders ausgezeichnete Kieselbekleidung, Riefenbast 14 — 20, Rillenbast 5—6 Zellen hoch; grünes Gewebe zwischen Rillen- und Riefen- bast, an letzterem sich in die Höhe ziehend; Vallecularhöhlen querlänglich, vielmal grösser als die carinalen, Centralhöhle sehr weit, Aeste mit drei Höhlen- Systemen, Astriefen mit breiten, abgestutzt-kegelförmigen Kieselhöckern, Rillen mit einzelnen Rosetten bekleidet, Ast- zähne sparsam mit dunkelbraunen, aufrecht-abstehenden Zähnchen besetzt. Beschreibung. Der Stengel ist aufrecht, sicher über 4 Fuss hoch (das grösste von mir untersuchte Fragment war über 3 Fuss lang), bis 4 Linien dick „ grau- grün, verdünnt sich nach seiner Spitze zu und besitzt etwa 20 wenig vor- tretende, fast glatte Riefen. Die Scheiden sind röhrig, überall gleichweit, grau-grün, über 4 Linien lang, die Zähne sind weiss, verbrannt, ver- wachsen und trennen sich durch eine Einschnürung an ihrer Basis von dem stumpf-gekerbten Scheidenrande, der bisweilen noch Trümmer dieser Zähne trägt. Die etwa 20 Scheidenblättchen sind dreiriefig; sie besitzen nemlich eine am Grunde der Scheide beginnende starke, kantige Mittelriefe (wie Eq. Schaffner Mld.), die aber über der Mitte der Scheide. immer schwächer Ueber exotische Eqniseten. 349 wird und vor dem Rande der Scheide bereits fast ganz verschwindet; dafür treten von der Mitte des Blättchens an zwei starke Randriefen auf, jede durch eine einfache Linie von Kiesel-Tuberkelchen ausgezeichnet, welche hinauf bis an den Rand der Scheide verlaufen. Die Aeste bilden einen dichten, etwa 6 Zoll hohen Quirl, sie stehen bogig ab und richten sich senkrecht auf, an ihren Enden tragen sie schwarze, längliche, mit einem Spitzchen versehene Aehren. Die Aeste sind 6 bis Skantig, rauh; das grundständige Scheidchen ist sehr kurz, schwarzbraun, das zweite Internodium halb so gross oder etwas grösser, als die zugehörige Stengelscheide. Die Scheiden der Aeste erweitern sich ein wenig am Rande, ihre einzelnen Blättchen sind dreiriefig, die Zähne meist verstümmelt , breit-Janzett-pfriemenförmig , verbrannt, ganz weiss oder mit schmalem schwärzlich-braunen Mittelstreife, am Grunde mit undeutlicher Carinalfurche und je einer Randriefe. Anatomische Beschaffenheit. Obgleich die anatomische Structur dieser Art, der des E. Schaffneri Milde, dem es auch in seiner Tracht ähnelt, sehr nahe kommt, so lässt es sich doch, wie der specielle Vergleich mir gezeigt hat, von demselben leicht unterscheiden. Die Riefen treten nur schwach lıervor und sind etwas breiter als die Rillen; die Oberhautzellen besitzen ein deutliches grosses Lumer , während bei E. Schaffneri die Verdickung so stark ist, dass die gegenüberstehenden Wände sich in der Mitte der Zelle berühren und so das Lumen oft ganz verschwindet. \Weder Riefen noch Rillen zeigen eine beson- dere Kieselbekleidung , während bei E. Schafjneri die Riefen mit Buckeln oder kurzen Bändern und die Rillen mit Rosetten besetzt sind. Die Spalt- öffnungen sind in zwei Reihen in den Rillen angeordnet, jede Reihe besteht aus zwei, seltener aus drei Linien und nur auf kurzen Strecken bilden die Spaltöffnungen , deren Reihen immer durch etwa 30 Zellreihen getrennt getrennt sind, eine einzige Linie. Der Querschnitt zeigt eine sehr grosse Centralhöhle, wie bei E. limosum und E. Schaffneri; die Carinalhöhlen sind sehr klein, die Vallecularhöhlen weit kleiner als die centrale, querlänglich. Das Bastdreieck der Riefen ist 14—20 Zellreihen hoch, das der Rillen nur 5—6, das grüne Zellgewebe ist gleichfalls wie bei E. Schaffneri gebildet, in Gestalt von langen, schmalen Dreiecken, welche sich, je zwei, an den Bast der Riefen anlegen. Die 6—8kantigen Aeste besitzen stark hervortretende Riefen, welche dreimal schmäler als die tief concaven Rillen, mit breiten, abgestutzt- kegeligen Kieselwarzen besetzt sind, während die Rillen nur mit einzelnen, zerstreuten Rosetten bekleidet erscheinen. Die Spaltöffnungen sind zwei- reihig, in je einer Linie angeordnet, die beiden Reihen durch fünf Zellreihen getrennt. Die. Centralhöhle der Aeste ist sehr gross, die earinalen sehr 350 Dr. J. Milde: klein ‘und die vallecularen vier- bis fünfmal kleiner als die centrale. Die Astscheidenzähne zeigen auf ihrem Rücken nur sehr sparsame, aufrecht- abstehende Zähnchen. Unter allen Arten der Equiseta eryptopora , zu denen diese Species wegen Beschaffenheit und Stellung ihrer Spaltöffnungen gehört, könnte sie nur mit E. Schaffneri Milde verwechselt werden. Sie unterscheidet sich jedoch sicher und leicht von dieser Art durch die Beschaffenheit der Ober- haut des Stengels, die Bekleidung der Stengelriefen, die Zähne der Stengel- scheiden und die Bekleidung der Astriefen. Im fünften Bande seiner Species Plantarum p. 9—10 gibt Willde- now folgende Diagnose von dieser Art: „E. caule simplieiter ramoso , ramis subduodenis patentibus octogonis spiciferis, dentibus vaginarum membrana- ceis cadueis. Die Pflanze findet sich nach Willdenow in Jamaica und Martinique; die von mir untersuchten, dem k.k. Herbare in Wien gehörigen Exemplare stammen aus Peru (Peruvia subandin. In paludos. obumbratis. Cuchero. 1829) und aus dem südlichen Chile (In paludib. Talcahuano. Apr. 1828); an beiden Orten wurde es von Poeppig gesammelt. 3. Equisetum Lechleri Milde. Stengel durch 40 ganz glatte Riefen kaum gefurcht, Rillen etwas breiter, Scheiden ceylindrisch, Scheidenblättchen flach, mit sehr kurzer, basilärer Mittelriefe, an der Spitze schwach concav und mit je einer Randlinie von Tuberkeln, Zähne lanzettlich-lineal, starr fast holzig, kohlschwarz, zu zwei bis vieren an der Spitze ver- wachsen, am Grunde frei, nicht abfallend, am Grunde in der Mitte schwach concayr, Aeste im dichten Quirl, 7—8kantig, Riefen rauh, Zähne lanzett-pfriemenförmig, brandig, weiss mit schwarzem Mittel- streife, am Grunde 3riefig. — Oberhaut mit getropfter Kiesel- masse vollständig erfüllt (ohne Rosetten, ohne Querbänder), Spalt- öffnungsreihen zweilinig, durch 16—20 Zellreihen getrennt, Riefen- bast 30—33, Rillenbast 10—11 Zellen hoch, grünes Gewebe zwischen Riefen- und Rillenbast, an ersterem sich in die Höhe ziehend, Vallecular- höhlen quer - länglich, 8—10mal grösser als die carinalen, Aeste mit drei Höhlen - Systemen, Riefen mit cubischen Kieselhöckern bekleidet,_ Rillen ohneRosetten, Zähne nur an der Äussersten, meist abgebrochenen Spitze mit aufrecht-abstehenden Zähnchen versehen. Beschreibung. Unter den bis jetzt bekannten Arten ist diese unstreitig die statt- lichste Erscheinung. Was unter den Equiseta phaneropora E. Telmateja mit Ueber exolische Equiseten. öl mit seinem über 6 Fuss hohen, elfenbeinweissen Stengel in der alten Welt ist, das ist unter den E. ceryptopora dieser Gigant der neuen Welt mit seinem 10 Fuss hohem und 8 Linien diekem Stamme. Der letztere ist glatt, weiss oder blass grünlich - weiss und sehr schwach gefurcht. Seine 40 und noch zahlreicheren ,„ abgerundeten, schwach hervortretenden Riefen gehen sanft in die wenig concaven, etwas breiteren Rillen über. Die Stengelscheiden sind etwas über drei Zoll von einander entfernt, röhrig, anliegend, mit Einschluss der Zähne bis 16 Linien lang, ohne dieselben 6—11 Linien; sie sind weiss und werden von 40 und mehr ganz flachen Blättchen gebildet, deren jedes eine am Grunde der Scheide beginnende, schwache und sehr bald verschwindende Mittelriefe zeigt, wäh- rend am obersten Theile des Blättchens eine schwache Vertiefung in der Mitte auftritt, die sich nur eime kleine Strecke von hier bis auf den Zahn hinauf- zieht. Die Commissuralfurche ist durch eine scharfe Linie zwischen den einzelnen Blättchen angedeutet, die sich nach oben etwas erweitert; dicht am Rande jedes Scheidenblättchens verläuft eine einfache Linie von kleinen Kieselpünktchen. Die Scheiden und einzelnen Stengeltheile sind häufig mit einer dünnen Lage amorpher Kieselsubstanz bekleidet. Die Scheidenzähne sind 3—6 Linien lang, lanzettlich-lineal , an den äussersten Enden stets abgebrochen , stark, fast holzig, steif, ganz schwarz und zu zwei bis vieren in einer Höhe von 3 Linien mit einander verwachsen, am unteren Theile frei, ohne Furche. Die rauhen, 7—8kantigen Aeste stehen bogig ab und richten sich bald senkrecht auf, bilden einen graugrünen , dichten, regelmässigen Quirl von etwa einen Fuss Höhe. Das grundständige Scheidchen ist äusserst kurz, grau mit schwärzlichen Zähnen, das zweite Internodium erreicht etwa den dritten Theil der zugehörigen Stengelscheide. Die anderen Astscheiden sind 7—8zähnig , umschliessen ziemlich dicht den Ast, ihre Blättchen mit starker, fast kantiger Riefe, die Zähne lanzett-pfriemenförmig , verbrannt, ganz weiss oder in der Mitte mit einem schwärzlichen Striche, an ihrer Spitze fast immer zerstört, am Grunde drei- riefig. Unter diesen Astscheiden sitzen häufig ein bis zwei secundäre, 3—5 Zoll lange, 6kantige Aestchen, welche, wie die primären, an ihren Spitzen, längliche, bis über 6 Linien lange, mit einem Spitzchen versehene Aehren tragen. Basis und Spitze des Stengels, sowie die Hauptähre des Stengels sind mir unbekannt. Anatomische Beschaffenheit. Die Oberhaut dieser Art ist so ausgezeichnet, dass man aus dem kleinsten Fragment derselben die Species sicher erkennen kann. Die ver- hältnissmässig schmalen Zellen sind nemlich, sowohl in den Riefen, als in den Rillen, vollständig ausgefüllt durch kleine Kieseltröpfchen, eine Zeichnung, Bd. XI. Abhandl. 46 352 Dr. J. Milde: die dadurch hervorgegangen ist, dass die die ganze Zelle ausfüllende Kiesel- masse in ganz kleinen, ziemlich gleichen Entfernungen quer eingeschnitten ist. Eine andere, äussere Kieselbekleidung (Rosetten und Bänder) zeigen weder Riefen noch Rillen. Nach der Anordnung der Spaltöffnungen gehört die Pflanze in die Abtheilung der E. pleiosticha. Die Spaltöffnungen liegen nemlich, zweireihig angeordnet, in den Rillen, die an diesen Stellen schwach grün gefärbt sind, und jede Reihe besteht wieder aus zwei Linien, seltener (aber nur auf kurze Strecken) aus einer und noch seltener aus drei Linien. Jede Spaltöffnung liegt entweder unter einer besonderen Oeff- nung in der Oberhaut oder beide unter einer gemeinsamen Querspalte; beide Fälle sind fast gleich häufig. Die beiden Spaltöffnungsreihen sind übrigens durch 16—20 Zellreihen von einander getrennt. Auf dem Querschnitte treten die stumpfen Riefen fast gar nicht hervor; ein langes und zuletzt ganz schmales Bastdreieck, 30—33 Zellen- reihen hoch, füllt dieselben ganz aus, während das breitere Bastdreieck der Rillen nur 10—11 Zellreihen hoch ist. Diese Differenz zwischen Riefen- und Rillenbast und diese ungewöhnlich starke Entwickelung des Riefen- bastes steht bei dieser Art fast einzig da. (Siehe E. Huegelii.) Zwischen der Basis dieser beiden Bastdreiecke liegt immer nur eine drei Zellen hohe Bastlage. Das grüne Zellgewebe füllt den Raum zwischen Riefen- und Rillen- bast aus und zieht sich an ersterem als schmaler Streif in die Höhe; oft aber ist es ganz resorbirt und man findet statt seiner nur ein grosses Loch, Um die Gefässe der Carinallufthöhlen liegt eine sechs Zellenlagen breite Schichte von braunen, verholzten Zellen, die lebhaft an die ähnlichen braunen Zellen um die Gefässbündel der Farne erinnern. Die Vallecular- lufthöhlen sind querlänglich, 8—10mal grösser als die carinalen, die Cen- tralhöhle ist sehr weit, wie bei E. hiemale. Die Riefen der Aeste sind scharfkantig durch horizontal-abstehende, sehr breite, gestutzte, cubische Kieselbuckeln, welche, weitläufig unter einander stehend, 4—6 Zellreihen quer überdecken. Die Spaltöffnungen bilden zwei durch 4—6 Zellreihen von einander getrennte Reihen in einer Rille; Jede Reihe wird bald von einer, bald von zwei Linien gebildet; besondere Kieselzeichnungen wurden in den tief concaven Rillen nicht wahrgenommen. Die Centralhöhle der Aeste ist sehr weit, die vallecularen sind 3—5mal kleiner und die carinalen 15mal kleiner als die letzteren. Die Astscheiden- zähne zeigen in ihrer Mitte oft einen von 3—4 braunen Zellreihen gefärbten Streif, meist sind sie ganz weiss, ohne alle stachelähnlichen Zähnchen, die nur an der äussersten, selten unversehrt vorhandenen Spitze sparsam auftreten. Die secundären 6kantigen Aeste sind ganz ebenso gebaut, wie die primären. Nicht selten sind sowohl bei diesen, wie bei jenen die grossen Vallecularlufthöhlen durch eine Querscheidewand getheilt. Veber exotische Equiseten. 353 Lechler sammelte diese schöne Art in Peru bei Arica an den Ufern von Bächen, im Mai 1854. R. F. Hohenacker gab sie als „1556. Zqui- setum Poeppigianum A. Br. vel n. sp. — Metten“ heraus. Al. Braun er- klärte mir auf einem beigelegten Zettel, dass dies nicht die von ihm benannte Art (E. Poeppigianum) sei. Die von mir untersuchten, einen Fuss langen Fragmente gehören dem Herbare der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur und dem k. k. Wiener Herbare an. b. E. monosticha M. 4. Equisetum myriochaetum deSchlechtendal et Ad. de Chamisso. Stengel durch 30—38 etwas rauhe Riefen sehr mässig tief ge- furcht, Rillen breiter, Scheiden eylindrisch,h Scheidenblättchen fast ganz flach mit bald verschwindender basilarer Mittelriefo& an der Spitze schwach concay, und dicht mit kleinen Tuberkeln besetzt, am Rande mit je einer Linie von Tuberkeln, Scheidenrand zahnlos, stumpf-gekerbt,; Aeste in dichten Quirlen, 7kantig, Riefen rauh, Zähne aus breiter Basis lanzettförmig, am Grunde schwach drei- riefig, schwarzbraun, weisshäutig-gerandet, meist abgebrochen. — Zellen der Oberhaut mit schmalem Lumen, Spaltöffnungsreihen einlinig, durch 16 Zellreihen getrennt, Riefen mit Kieselquerbändern, Rillen mit zerstreuten oder zu Querreihen angeordneten Ro- setten besetzt, Riefenbast 22—26, Rillenbast 12—14 Zellen hoch, grüne Zellmassen zwischen Rillen- und Riefenbast,. an letzterem sich in die Höhe ziehend , Vallecularhöhlen querlänglich, 3mal grösser als die carinale „ Cen- tralhöhle sehr weit, Aeste mit 3 Höhlen-Systemen, Riefen mit eubischen Kieselhöckern, Rillen mit Rosettten und Querbändern besetzt, Zähne mit zahlreichen aufrecht-abstehenden „ schwarzbraunen Zähnchen. Beschreibung. Der Stengel ist aufrecbt,, an den zwei untersuchten Exemplaren nicht ganz % Fuss hoch, wird aber, nach Schlechtendal und Chamisso, 6 Fuss hoch; er ist fast weiss oder schwach-graugrün, im dicksten Theile 6'/ Linien im Durchmesser , wird aber nach der Spitze zu bedeutend dünner; er ist nur schwach gefurcht durch 30—38 abgerundete, etwas rauhe Riefen und ebenso viele, etwas breitere Rillen. Im aufgeweichten Zustande er- scheint der Stengel durch die abwechselnd starken Bastlagen auch ab- wechselnd grünlich und heller gestreift. Die Stengelscheiden sind röhrig, überall gleichweit, bis fast 6 Linien lang und über 6 Linien weit. Sie bestehen aus 30—38 fast ganz flachen nur gegen ihre Spitze meist etwas concaven Blättchen , mit schwacher, am 46 Ic 354 Dr. J. Milde: Scheidengrunde beginnender und bald verschwindender Mittelriefe, und je. einer am Rande (des Blättchens) verlaufenden einfachen Linie von Tuber- keln, welche sich zuletzt, dicht gedrängt, über den mehr oder weniger breit schwarz-gebänderten,, stumpf-gekerbten, zahnlosen Scheidenrand aus- breiten; die Zähne fehlen nemlich den Stengelscheiden ganz; nur selten gewahrt man noch, besonders an den obersten Scheiden „ die unregelmässigen Rudimente von schwarzen , rauhen, lanzettförmigen Zähnen. Die Commissural- furchen der Scheiden bilden eine scharfe Linie zwischen je zwei Blättchen, die sich nur wenig gegen den Scheidenrand hin erweitert. Die Aeste stehen zu 30—38 in dichtem Quirl, sind 4 Zoll (bei var. densum) bis 8 Zoll und darüber lang, stehen zuerst wagrecht ab und richten sich dann senkrecht auf, nach der Spitze des Stengels werden sie immer kürzer; ‘bei var. densum haben die drei obersten Scheiden gar keine Aeste. Die Aeste sind entweder einfach (var. densum) oder doppelästig. Die secun- dären Aestchen stehen meist nur einzeln unter. den Scheiden der primären, sind meist nur 6 Linien lang, oft aber weit kürzer und tragen keine Aehren. Die primären Aeste sind graugrün, 7kantig mit rauhen, stark vortretenden Riefen und weit breiteren Rillen. Das grundständige Scheidchen der primären Aeste ist sehr kurz, dunkelbraun, das zweite Internodium erreicht kaum den vierten Theil der zugehörigen Stengelscheide. Die übrigen Astscheiden sind schmal und lang, erweitern sich nur wenig an ihrer Mündung und um- fassen locker den Ast, ihre 6—7 Blättchen zeigen eine unter dem Scheiden- rande verschwindende kantige Mittelriefe und zwei Randriefen. Die Zähne sind meist, wenn auch nur rudimentär, vorhanden; vollständig sind sie aus breiterer Basis lanzettförmig, schwarzbraun, rauh, mit weissem Hautrande, Die secundären Aestchen der var. laxum sind 5—6kantig, ihre Zähne lanzett-pfriemenförmig. Aehren finden sich nur an den Enden der primären Aeste; sie sind schwarz, verkehrt -eiförmig oder länglich mit einem Endspitzchen. Die letzte Scheide, welche die Aehre trägt, erweitert sich trichterförmig und zeigt besonders schön die Rand- und Mittelriefe. Die Endähre des Stengels war an beiden Exemplaren abgebrochen. Anatomische Beschaffenheit. Die Spaltöffnungen liegen, wie bei allen Zquiseta eryptopora, in zwei gesonderten Reihen in den Rillen; jede Reihe wird aber constant nur von einer einzigen Linie gebildet; daher gehört diese Art in die Gruppe der E. monosticha, wohin ausser den europäischen Arten noch X. Huegeli ge- hört. Die Spaltöffnungsreihen sind durch 16 Zellreihen von einander getrennt, und der Raum um dieselben ist reich mit einzelnen oder zum Theil mit ein- ander verschmolzenen Rosetten besetzt, die sich häufig in Form von schönen Querbändern über die ganze Breite der Rillen ziehen; d:e Riefen dagegen Ueber exolische Equiseten. 355 sind mit breiteren und schmäleren , weitläufig angeordneten Kieselquerbändern besetzt. Auf dem Querschnitte bemerkt man vor Allem die sehr bedeutende Centralhöhle (wie bei E. limosum);, Vallecular- und Carinalhöhlen sind quer- länglich, erstere nur dreimal grösser als letztere; die Wände der die Ge- fässe umgebenden Zellen sind braun gefärbt. Unter jeder Riefe liegt ein lang und schmal zulaufendes Bastdreieck, welches 22—26 Zellen hoch ist; dasselbe verbindet sich durch einen drei Zellen breiten Baststreifen mit dem nur 42—14 Zellenlagen hohen, aber bedeutend breiteren Bastdreiecke der Rillen. Das grüne Zellgewebe füllt den Raum zwischen Riefen- und Rillen- bast aus und zieht sich, aus breiter Basis beginnend , zuletzt als schmales Band bis an die Spitze des Riefenbastes hinauf. Diese grünen Zellmassen scheinen im Alter nicht selten resorbirt zu werden; man findet nemlich häufig statt derselben eine unregelmässige Höhle, die zu der unrichtigen Annahme von vier verschiedenen Höhlen - Systemen verleiten könnte. Die Tkantigen Aeste besitzen Vallecularhöhlen, die fast doppelt so gross sind, als die Centralhöhle, während die carinalen wohl 20mal kleiner sind. In jeder Riefe liegt ein Bastdreieck von 5—6 Zellen Höhe „ in jeder Rille ein gleiches von 4 Zellen Höhe, Die Spaltöffnungsreihen sind durch 5 Zellreihen getrennt und der Raum zwischen beiden ist äusserst dicht mit zierlichen Bändern von Rosetten, die Riefen dagegen mit breiten Bändern besetzt, welche, von der Seite betrachtet, sich als sehr breite, fast kubische (gestutzte) Kiesel- buckel darstellen. Die Zähne der Aeste besitzen einen aus acht braunen Zellreihen ge- bildeten Mittelstreif, dessen einzelne Zellen in zahlreiche, dunkelbraune, sehr lange stachelähnliche, aufrecht-abstehende Zähnchen ausgehen, wodurch der Scheidenzahn schon beim Betrachten mit blossem Auge rauh erscheint. Meist sind jedoch die Zähne mehr oder weniger verstümmelt. Die secundären Aestchen besitzen weit kleinere Höhlen, die carinalen fehlen oft ganz; die gefärbten Zellen der Zähne bilden sechs Reihen. 1. var. densum Milde. Stengel weisslich, Aeste einfach, 4 Zoll lang, mit durchgängig 5 Lin. bis höchstens 9 Linien langen Internodien, ähren- tragend , Scheide des Stengels mit breitem, schwarzem Gürtel am Rande, 2. var. lawum Milde. Stengel grünlich , Aeste ästchentragend, 8 Zoll bis über 1 Fuss lang, mit durchgängig etwa 1%—?0 Linien langen Inter- nodien, ährentragend oder steril, Scheide des Stengels mit ganz schmaler, schwarzer Linie am Rande. Beide Varietäten stimmen in den Hauptmerkmalen so sehr überein, dass an eine spezifische Trennung nicht zu denken ist; welche von beiden die Grundform sein mag, lässt sich natürlich, da mir nur zwei Exemplare vorlagen, nicht entscheiden. Ich erhielt diese Art, die hier zum ersten Male im fructificirenden Zustande beschrieben wird, mit anderen mexikanischen Equiseten von dem 356 Dr. J. Milde: Pharmaceuten Wilh. Schaffner in Mexiko. Auf dem beiliegenden Zettel war sie bezeichnet als: „Zquisetum ramosissimum H. et B. K. Nr. 312. Im Gebüsche in der Nähe von Gräben bei Cordova. Tierra caliente. Leg. Juni. 1854." Diese Art.wurde zuerst im V. Bande der Linnaea 1830, p. 623—624, aufgestellt in dem Aufsatze: Plantarum Mexicanarum & cels. viris Schiede et Deppe collectarum recensio brevis auctoribus D. de Schlechtendal et Ad. de Chamisso. Die dazu gehörige Diagnose lautet: Equisetum myriochaetum n. sp. in stirpe fertili recognoscenda, cum sterilis solummodo nobis adsit. Caule tereti sublaevi simplieiter ramoso, ramis filiformibus, eirciter 30, octies articulatis, articulis inferioribus sexsulcatis superioribus tetraquetris, angulis scabridis, vaginis striatis laxiusculis trun- catis (dentibus excisis}, crenulatis, dentibus fugacibus lanceolatis acuminatis sphacelato-scariosis, dorso papillis nigris exasperatis (nonnisi in vaginulis ramorum observandis). — E maximis. Caulis basi crassitie pollicis, orgyalis, ramis pedalibus et longioribus. — In silvaticis humidis Misanthae. Febr. Diese Art kann mit keiner anderen ihrer tropischen Verwandten ver- wechselt werden, da sie sich schon durch die aus einer einzigen Linie ‚gebildeten Spaltöffnungsreihen leicht unterscheiden lässt. 5. Eqguisetum Hwuegelü Milde. Stengel durch 16—24 Riefen seicht gefurcht, fast glatt, Rillen breiter, Scheiden cylindrisch-trichterförmig, kurz, Scheiden- blättehen mit scharfkantiger, unter dem gestutzten Scheiden- rande verschwindender Mittelriefe und je einer mehr oder weniger erhabenen Randlinie von Tuberkeln, Zähne lanzett-pfriemenförmig , weiss- lich, in der Mitte jbraun gestrichelt, zu 2—4 am Grunde und unter der Spitze verwachsen, meist fehlend. Aeste unregelmässig zer- streut, 8—A8kantig, Riefen rauh, Zähne aus häutiger, breit- eiförmiger Basis lang-pfriemenförmig, in der Mitte braun, frei oder gruppenweise verwachsen, an der Spitze meist abgebrochen. — Oberhautzellen mit weitemLumen, Spaltöffnungsreihen 1linig, durch 6—12 Zellreihen getrennt, Riefen mit breiteren und schmä- leren, mehr oder minder deutlichen, zerstreuten Querbändern bekleidet, Rillen ohne Querbänder, ohne Rosetten, Riefenbast 15—25, Rillenbast 6 Zellen hoch, grünes Gewebe zwischen Riefen- und Rillenbast, an ersterem sich in die Höhe ziehend; Vallecularhöhlen quer- länglich 15mal grösser als die carinalen, Centralhöhle sehr weit, Aeste mit drei Höhlen-Systemen, Riefen mit Kieselquerbändern, Rillen mehr P2 On Ueber exotische Equiseten. 307 oder minder mit Kieselrosetten und Buckeln bekleidet, Zähne meist abgebrochen, mit aufrecht -abstehenden, schwarzbraunen Zähnchen sparsam versehen. Beschreibung. Der Stengel ist aufrecht, an 5 Fuss hoch ,„ bis über 4 Linien (an der Var. minus 2 Linien) dick, nach der Spitze zu nur wenig schwächer , ganz blassgrün „ mit 24 (bis 16) wenig hervortretenden, fast glatten Riefen. Die Scheiden sind röhrig - trichterförmig, indem sie sich nach oben etwas er- weitern, fast so lang als am oberen Ende weit (z. B. am stärksten Exem- plare 5 Lin. lang und oben 4% Lin. weit, am unteren Ende 3°/ Lin. weit), von 24 (bis 16) Blättchen gebildet, meist ohne alle Zähne, um den ge- stutzten Rand mit einer sehr schmalen schwarzen Linie. Die einzelnen Blättchen besitzen jedes eine am Grunde der Scheide beginnende scharf- kantige Mittelriefe „ die erst kurz unter dem Rande der Scheide verschwindet ; am Rande jedes Blättchens verläuft je eine Linie von Kieseltuberkelchen ; der oberste Theil des Blättchens ist entweder fast ganz flach oder erscheint, indem sich die mit Tuberkeln besetzten Ränder zu Randriefen erheben „ in seiner Mitte mehr oder weniger concav. Solche dreiriefige Scheidenblättchen sind besonders stark ausgebildet am Grunde des Stengels. Die Commissural- furche erscheint zwischen den einzelnen Blättchen als scharfe Linie, die sich nach oben etwas erweitert. Die jungen Sprosse zeigen an ihren Scheiden lange, lanzett-pfriemen- förmige, weissliche, in der Mitte braun gestrichelte Zähne, die, oft zu %—4 am Grunde und unter ihrer mit zahlreichen, aufrecht- abstehenden Zähnchen besetzten Spitze mit einander verschmolzen, sich zeitig von Scheidenrande trennen; nur an den untersten Scheiden, wo sie ganz schwarz gefärbt sind, und bei der Var. minus oft auch an den oberen Stengelscheiden, halten sich einzelne derselben längere Zeit. Aehren sah ich nur an der Var. minus. Sie sitzen nur am Ende des Hauptstengels und sind schwarz, oval oder länglich, mit scharfem Endspitzchen. Die Aeste beginnen schon an den untersten Scheiden, stehen einzeln oder zu zwei höchstens drei und werden bis über % Fuss, bei der Var. minus nur an 4 Zoll hoch; demgemäss sind sie auch 18 bis Skantig, mit stärker vortretenden Riefen; sie sind fast aufrecht und tragen, bei der Var. majus, unter ihren Scheiden mehrere Zoll lange (aber nur 1—2) Secundäre Aeste, das grundständige Scheidchen der primären Aeste ist sehr kurz, dunkelbraun, das zweite Internodium kaum halb so lang als die zugehörige Stengelscheide. Die Scheiden sind genau, wie die des Stengels gebildet, bestehen aber nur aus 18 (bei Var. minus aus 8) Blättchen und besitzen meistens noch ihre Zähne, welche aus weisshäutigem , breit - eiförmigem Grunde plötzlich lang-pfriemenförmig ausgehen. In der Mitte haben sie einen 358 Dr. J. Milde: braunen Strich und sind entweder frei, einzeln, oder zu 2—4 am Grunde und unter der Spitze, oder nur am Grunde mit einander verwachsen. Um den Astscheidenrand geht eine schmale schwarze Linie. Die secundären Aeste sind 8 bis 12-riefig, die Riefen stark hervor- tretend, rauh ,„ die Rillen doppelt so breit, die Randriefen der Scheiden- blättchen sehr deutlich. Anatomische Beschaffenheit. . Die abgerundeten Stengelriefen treten auf dem Querschnitte nur schwach hervor und sind fast 5mal schmäler als die schwach-concaven Rillen. Die Centralhöhle ist sehr gross (wie bei E.limosum), die vallecularen Höhlen sind quer-länglich, 15mal grösser als die kleinen carinalen. Das Bastdreieck der Riefen ist 15—25 und mehr Zellreihen hoch, das der Rillen nur 6, das grüne Zellgewebe füllt den Raum zwischen Riefen- und Rillenbast und zieht sich in Gestalt von oben sehr schmalen Dreiecken am Riefenbaste hinauf. Die Oberhautzellen besitzen ein deutliches, grosses Lumen „ die Riefen sind sparsam mit unregelmässig zerstreuten breiteren und kürzeren, oft nur schwach hervortretenden Kieselquerbändern bekleidet, die Rillen dagegen sind ohne besonders hervorzuhebende Kieselbekleidung. Die Spaltöffnungen bilden zwei Reihen in den Rillen, jede Reihe ist constant nur von einer einzigen Linie gebildet; beide Reihen werden durch 10—12 Zellreihen, in den Var. minus zuweilen nur durch 6 Zellreihen, getrennt. Die primären 18, (an der Var. minus 8) kantigen Aeste besitzen alle drei Höhlenarten in gleichen Verhältnissen wie der Hauptstengel; die Spaltöffnungen sind durch 10—12 Zellreihen getrennt, auch die Bekleidung ist wie beim Hauptstengel ; nur die Aeste der Var. minus zeigen auf ihren Rillen zahlreiche „ schöne Rosettenquerreihen, wie wir sie in schwächerer Ausbildung erst auf den secundären Aesten der Var. majus antreffen; die Riefen dieser Var. besitzen auch sehr zahlreiche, breite Kieselquerbänder ; die Spaltöffnungsreihen sind nur durch 5 Zellreihen getrennt.” Die secundären Aeste sind 8—12riefig mit tief-concaven „ doppelt so breiten Rillen; unter den Höhlen vermisst man bisweilen die carinalen, die Spaltöffnungsreihen sind durch 5 Zellreihen getrennt, die Riefen mit Kiesel- querbändern und zahlreichen, grösseren Kieselknöpfen, die Rillen mehr oder weniger sparsam mit einzelnen Kieselrosetten und Knöpfen besetzt. Var. majus. Stengel über 4 Linien dick, 24riefig, primäre Aeste bis 18kantig, secundäre auf den Rillen mit Rosettenbändern besetzt. Var. minus. Stengel nur 4 Linien dick, A6riefig, primäre Aeste $kantig und sparsam mit Kieselrosetten bekleidet, secundäre fehlen. Ueber exolische Equiseten. 399 Die von mir untersuchten Exemplare gehören sämmtlich dem k. k. Herbar in Wien an, in welchem dieselben ohne Namen lagen. Zwei Bogen enthielten die Var. majus. Der eine beiliegende Zettel enthielt Folgendes: „Nr. 4021. Asia. Pir Panjohl et Cashmir. Hügel.“ — Der andere Zettel: „Perrotet: Nilgerries. Nr. 1376.“ — Die Var. minus war in zahlreichen, zum Theil fructifieirenden Exemplaren vertreten; der dazu gehörige Zettel enthielt nur: „Perrotet: Nilgerries. Nr. 1377.“ Nach Beschaffenheit und Anordnung der Spaltöffnungen gehört diese eigenthümliche Art in die Abtheilung der Equiseta eruptopora und zwar in die Gruppe der E. monosticha. Unter diesen finden wir sämmtliche europäi- sche Arten und E. myriochaeton. Nach seiner Verwandtschaft müsste es nach E. elongatum gestellt werden, zu welchem es allein in dieser Gruppe durch seine trichterförmigen Scheiden und die unregelmässigen Astquirle einige Beziehungen zeigt. Eine Verwechslung mit dieser Art ist aber nicht gut möglich; denn E. Fluegelii unterscheidet sich leicht von E. elongatum durch die kurzen, gestutzten Scheiden, die Beschaffenheit der Zähne, die grünen Zellmassen , die sehr geringe Rauhigkeit des Stengels u. s. w. Diagnostische Uebersicht über die behandelten Arten. $. II. Equiseta ceryptopora Milde. a. E. pleiosticha M. 1. E. Schafineri Milde, 2. E. giganteum Willd. 3. E. Lechleri Milde. b. E. monosticha M. 4, E. myriochaetum de Schlechdl. 5. E. Huegelüi Milde. et Chamisso. Ausserdem gehören in diese Gruppe noch: 6. E. elongatum Willd. 7. E. robustum Al. Br. 8. E. laevigatum Al. Br. 9. E. hiemale L. 10. E. variegatum Schleich. 11. E. scirpoides Michx. Bd. XI. Abhandl. 47 360 Dr. J. Milde: 1. E. Schaffner Mi de. Caule carinis 28-30 scabriuseulis leviter suleato valleculis latioribus, vaginis eylindrieis, foliolis vaginarum apice planis carind medid acutangulä in medium procurrente lineis tubereulorum singulis marginalibus plus minusve conspicuis et exsertis, dentibus membranaceis subulatis atrofuscis albo- marginatis binis-Quaternis-denis ad apicem connatis tandem deciduis, ramäis verticillis densis consociatis sexangularibus carinis scabris dentibus liberis subulatis atrofuseis late membranaceo-marginatis bass sulco carinali et sin- gulis carinis marginalibus. Epidermidis cellulis lumine angusto, seriebus stomatum bilineatis plus 20 cellularum seriebus interpositis, valleculis rosulis silieeis sparsis wel appro- ximatis, carinis faseüs silieeis transversalibus laxe dispositis, libro carinali 418—20 valleculari 7 cellulas alto, parenchymate viridi inter librum carinalem et valleceularem posito illum (librum carinalem) aequante, lacunis vallecularibus carinalibus 30-es majoribus transverse-oblongis lacunä centrali amplissimä, ramis 3 lacunarum speciebus praeditis, carinis ramorum tuberculis silie. ereeto-paten- tibus obtusiusculis dentiformibus, valleculis ram. rosulis silie. sparsis, dentibus ram. denticulis brunneis erecto-patentibus vestitis. 2. E. giganteuwm Willd. Caule carinis 20 leviter sulcato sublaevi valleculis latioribus ,„ vaginis eylindrieis ,„ foliolis vaginarum carind medid acutanguld sub apice vaginae evanescente et carinis singulis marginalibus lineä tubereulorum notatis, den- tibus albis sphacelatis connatis constrieturd basilwi secedentibus , margine vaginae obtuse erenulato ,„ ramis vertieillis densis consociatis 6-8 angularibus carinis scabris dentibus late lanceolato-subulatis, albis vel angustä lineä mediä aträ basi sulco carinali obliterato et singulis carinis marginalibus. Epidermidis cellulis lumine amplo, stomatum seriebus bilineatis30 cellularum seriebus interpositis, carinis valleculisgue et fascüs transversalibus et rosulis destitutis, libro carınali 14—20 valleculari 5—6 cellulas alto, parenchymate viridi ut in E. Schaffneri, lacunis vallecularibus carinalibus multo majoribus transverse oblongis lacunä centrali amplissimä, ramis 3. lacunarum speciebus, carinis ram. tuberculis silie. latis conoideo-truncatis „ valleculis rosulis sparsis praeditis, ramorum dentibus denticulis erecto -patentibus atrofuscis raris vestitis. 3. E. Lechleri Milde. Caule carinis 40 vie sulcato laevi valleculis latiorihus, vaginis eylin- drieis , foliolis vaginarum planis carinä basilari brevissimä apice concavis et tubereulorum lineis singulis marginalibus, dentibus lanceolato-linealibus rigidis sublignosis aterrimis binis-quaternis. apice connatis basi liberis non deeiduis “ Ueber exotische Equiseten. 361 basi mediä leviter concavis, ramis vertieillis densis consociatis 7—8 angula- ribus carinis scabris dentibus ram. lanceolato-subulatis sphacelatis albis lineä mediä aträ basi SJcarinatis. Epidermide guttulis siliceis densissime infaretä (vosulis et fasciis sil. nullis), seriebus stomatum bilineatis 16—20 cellularum seriebus interpositis libro carinali 30—33 valleculari 10—11 cellulas alto, parenchymate viridi ut in E. Schaffneri, lacunis vallecularibus carinalibus 8—A0ies majoribus transverse-oblongis lacunä centrali amplissimä, ramis tribus lacunarum speciebus, carinis ram. tuberculis silic. euboideis praeditis, valleculis rosulis sil. nullis, dentibus ram. solo apice summo (plerumque mutilato) denticulis erecto- patentibus aspero. 4. E. myriochaetum Schlechdl. et Cham. Caule carinis 30—38 scabriusculis leviter sulcato valleculis latioribus, vaginis cylindrieis , foliolis vaginarum fere ommino planis carina mediä acut- anguläimox evanescente apice leviter concayis et densissime tuberculis parvis obtectis tuberculorum lineis marginalibus singulis, margine vaginae obtuse crenulato dentibus nullis, ramis verticillis densis consociatis Tangularibus carinis scabris dentibus liberis e basi latiore lanceolatis basö leviter Scarinatis atrofuscis albo-marginatis mutilatis. Epidermidis cellulis lumine angusto, stomatum seriebus unilineatis 16 cellularum seriebus interpositis, valleculis rosulis silic. sparsis et serialibus approximatis, carinis fascüs silie. transversalibus, libro carinali 22—26 valle- culari 12—14 cellulas alto , parenchymate viridi ut in E. Schaffneri, lacunis vallecularibus carinalibus ter majoribus transverse-oblongis lacunä& centrali am- plissimä, ramis tribus lacunarum speciebus praeditis, carinis ram. tubereulis silic. cuboideis, valleculis rosulis serialibus vestitis, dentibus ram. denticulis numerosis erecto-patentibus atrofuscis asperis. 5 E. Huegeli Milde. Caule carinis 16—24 leviter sulcato sublaevi valleculis latioribus, vaginis cylindraceo - infundibuliformibus brevibus, foliolis vaginarum carind medid acutangulä sub margine vaginae truncato evanescente et lineis tuber- eulorum plus minusye exsertis singulis marginalibus „ dentibus lanceolato- subulatis medio atrofuseis binis-quaternis, basi et sub apice connatis plerumque deciduis, ramis irregulariter dispositis 8--18 angularibus, carinis scabris, dentibus e basi membranaceä late-oyatä subito longe subulatis medio fuseis liberis et binis-quaternis basi et sub apice connatis plerumque apice mutilatis. Epidermidis cellulis lumine amplo , stomatum seriebus unilineatis 6—1% cellularum seriebus interpositis , carinis fascüs transversalibus silie. parce et irregulariter dispositis brevioribus et latioribus plus minusve conspicuis vestitis valleculis fasciis trans. et rosulis nullis, libro carinali 15—25 valleculari 47 * 362 Dr. J. Milde: 6 cellulas alto, parenchymate viridi ut in E. Schafineri, lacunis vallecula- ribus carinalibus 15ies majoribus transverse-oblongis lacunä centrali amplissimä, ramis tribus lacunarum speciebus praeditis, carinis fascüs transversalibus valleculis rosulis umbonibusque silie. plus minusve vestitis, ramorum dentibus plerumque mutilatis denticulis erecto-patentibus atrofuscis raris obtectis. Schlussbemerkungen. Vorstehende Diagnosen exotischer Equiseten wurden nach reiflicher Ueberlegung zusammengestellt und alle überflüssigen Merkmale nach viel- facher Vergleichung mit den anderen Arten weggelassen. Allerdings findet sich bei den behandelten fünf Arten der Merkmale eine nicht geringe Zahl, die allen gemeinsam und daher für die Diagnose scheinbar überflüssig sind, was aber in der That nicht der Fall ist, da ja auch die anderen, hier nicht behandelten Equiseta eryptopora berücksichtigt werden mussten. Obschon sich bei der Untersuchung der zweiten grossen Section der Equiseten, nämlich der .Equiseta eryptopora (Equiseta hiemalia autor.) ausser der Gruppirung in E. monosticha (deren Spaltöffnungsreihen aus einer Linie bestehen) und in .E. pleiosticha (deren Spaltöffnungsreihen aus mehreren Linien gebildet sind), keine so schöne Gliederung, wie bej der ersten Section, der E. phaneropor« (deren Spaltöffnungen in derselben Ebene mit der Oberhaut liegen) ergeben kann, weil alle bis jetzt bekannten Arten den sterilen Stengeln gleichgebildete Fruchtstengel besitzen, und daher der Ent- wicklungsgang aller Arten derselbe, einfache sein muss, so scheinen sich doch die Gestalten der Equiseta phaneropora ,„ wenigstens habituell, in dieser Gruppe zum Theil zu wiederholen; so erinnern E. Lechleri Milde lebhaft an E. Telmateja, viele Formen des E. elongatum an E. arvense, E. varie- gatum an E. palustre, mit dem man es auch in den Herbarien bisweilen verwechselt findet, E. Schafneri an E. limosum. — Da nun bisweilen hin- zukommt, dass die Rauhigkeit des Stengels äusserst gering wird, so war es äusserst erwünscht, dass sich mir ein neues Merkmal darbot, durch welches die beiden Hauptgruppen der Equiseten sicherer als bisher begründet werden konnten. Wie a. a. O. gezeigt wurde, gibt die Lage der Spalt- öffnungen dieses untrügliche Merkmal, ein Merkmal, das sich mit Leichtig- keit selbst an rohen Präparaten constatiren lässt. — Bei der Betrachtung einer neuen Equisetenform wird von jetzt an vor Allem zuerst angegeben werden müssen, ob dieselbe zu den E. phaneropora oder E. ceryptopora gehöre, wenn nicht die alte Unklarheit fortdauern soll. Durch diese neue Eintheilung werden uns viele, jetzt unnütze Vergleiche erspart, d.h. wenn z. B. eine Art ein E. cryptoporum ist, so wäre es höchst überflüssig, es mit irgend einer Art aus der Section der E. phaneropora zu vergleichen und Ueber exotische Equisefeh. 363 vor einer Verwechslung mit derselben zu warnen, da eine solche jetzt nicht mehr möglich ist. Wenn man aber eine in der alten Weise angefertigte Diagnose liest, so weiss man in der Regel nicht, wohin man die Art stellen soll. So kann ich nicht entscheiden, ob das in neuester Zeit aufgestellte E. scandens Remy aus Chile neben E. bogotense oder neben E. elongatum zu stellen ist. Ferner konnte die, vorzüglich bei exotischen Arten, fast all- gemeine Vernachlässigung der anatomischen Structur die Unsicherheit in der Umgrenzung der Arten auch nur vergrössern , zumal da man selbst bei den europäischen Species selten an die Benützung des zusammengesetzten Mi- kroskopes gegangen zu sein scheint, um die einzelnen Arten sicherer zu begründen. (Eine rühmliche Ausnahme 'machen die bekannte Monographie der nordamerikanischen Equiseten von Al. Braun, der überhaupt als der Be- gründer einer wissenschaftlichen Methode für die Untersuchung der Equiseten anzusehen ist, so wie Döll’s bekannte Arbeiten.) — Durch vielfache Ver- suche belehrt, bin ich zu der Ueberzeugung gelangt, dass nur eine genaue vergleichende anatomische Untersuchung, unter Anwendung einer wenigstens 150- bis 200fachen Vergrösserung, den Schleier wird lüften können, der noch über manchen Formen liegt. Wie wichtig übrigens die mikroskopischen Merkmale für die Kenntniss der einzelnen Arten sind, wird Jeder einsehen, der sich die Mühe nimmt zwei Species auf dieselben hin mit einander zu vergleichen. Sie bilden in Jeder Diagnose die zweite abgesonderte Hälfte. Besonders aber ist die Kieselbekleidung der Astriefen zu beachten, durch die sich selbst einander sehr nahestehende Arten auffallend unterscheiden. Um die Gestalt dieser Kieselhöcker deutlich zu erkennen, thut man am besten, wenn man einen Ast so unter dem Mikroskop betrachtet, dass eine Astriefe gerade den äussersten Rand des Objectes bildet und die Höcker auf diesem Rande als Vorsprünge erscheinen. Man vergleiche nur zu diesem Zwecke die Astriefen von E. arvense, E. Telmateja, E. silvaticum , E. pratense unter 150—200- facher Vergrösserung und man wird sich leicht überzeugen, welche auf- fallenden Unterschiede die einzelnen Arten in dieser Hinsicht zeigen. Da die Zahl der Scheidenzähne der Zahl der Stengelriefen und Höhlen entspricht, so brauchten die betreffenden Zahlen auch nur ein Mal (am Anfange beim Stengel) erwähnt werden. Unter den Scheidenblättchen (foliola vaginarum) versteht man die Röhre der Scheide selbst, welche aus ver- wachsenen, durch Commissuralfurchen von einander geschiedenen Blättchen gebildet wird , deren freie Enden die einzelnen Scheidenzähne sind. Bei den Spaltöffpungen sind die Reihen (series) nicht mit den Linien zu verwechseln; bei allen Equisetis eryptoporis ohne Ausnahme bilden die Spaltöffnungen in den Rillen der Stengel zwei durch mehrere Zellreihen gesonderte Reihen (series), und jede dieser Reihen wird entweder von einer einzigen Linie (lines) Spaltöffnungen gebildet (series unilineata) oder von zwei oder mehreren unmittelbar nebeneinander parallel verlaufender Linien (series bi—multi- 364 } Dr. J. Milde: Ueber exotische Equiseten. lineata) ; die erstere Form ist die der Equiseta monosticha , die letztere die der Equiseta pleiosticha. Ueber die Bildung, der Kieselquerbänder (faseiae transversales siliceae) und der Kieselrosetten (rosulae siliceae) habe ich schon früher gesprochen. Am Schlusse dieser Arbeit fühle ich mich gedrungen, den Herren Director Fenzl und Dr. Reichardt, für die Freundlichkeit, mit welcher mir die Benutzung des reichhaltigen k. k. Herbars in Wien gestattet wurde, meinen innigsten Dank zu sagen. = OO — —— Vorläufige Mittheilung über Leueifer uracanthus n. sp., Ophianoplus Sarsii n. sp- und über die äusseren Kiemen - Anhänge der Protopterus - Arten. Von Dr. Franz Steindachner. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Juli 1861. Da ich schon in einigen Tagen eine längere Reise nach Dalmatien anzu- treten gedenke, ist es mir derzeit nicht mehr möglich, ausführliche Be- schreibungen und genaue Abbildungen von ZLeueifer uracanthus n. sp. und Ophianoplus Sarsii n. sp. der geehrten zool.-botan. Gesellschaft zu über- geben. Ich erlaube mir daher die erwähnten neuen Arten vorläufig kurz zu charakterisiren und hoffe nach meiner Rückkunft Gelegenheit zu finden, das Fehlende nachzuholen. Leucifer uracanthus n. sp. Segmentum antennale superne finem anteriorem versus in tres spinulas (mediam minorem et laterales longiores) productum, carapace 1'/— 1?% longius ; oculi clavati, praelongi, 4% segmenti antennalis aequantes, pe- dunculo tenuissimo, cylindrico et globo apicali grandi instructi. Segmentum abdominis sextum dente antico valde acuto curvato, postico obtuso et re- eurvato. Segmentum caudale laminä caudali interna plus duplo brevius margine libero postico exciso, duos dentes laterales formante, maris infra gibbosum, gibbosulä latä. — E mari atlantico. Zwei Männchen dieser Art besitzt das k. k. zool. Museum zu Wien. Ophianoplus (= ?Ophiopsila sec. Lütken) Sarsiö n. sp. Oph. spinis brachialibus 4-nis brevibus, rarissime cum. 3-nis inter- mixtis, disco nigTo, brachiis subtus rubris, scutellis brachialibus margine aborali bilobatis. — E mari adriatico. 366 Dr. E. Steindachner: Vorläufige Mittheilung über neue Fische. Im zool. Museum der k.k. Universität zu Wien, so wie in den Samm- lungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft finden sich zahlreiche Exemplare dieser Art vor. Schliesslich füge ich noch einige Bemerkungen über die Protopterus- Arten an. Was die drei Fortsätze über der Basis der Vordergliedmassen anbe- langt, welche sich bei den Protopterus-Arten vorfinden, so halte ich dieselben wie Prof. Peters für äussere Kiemen. Untersucht man mehrere Exemplare derselben Species aber von ver- schiedener Grösse, so findet man, dass bei kleinen Individuen diese drei Fortsätze stets länger und frischer erscheinend sind als bei älteren. Je mehr das Thier in seiner Entwicklung fortgeschritten ist, desto mehr verkümmern diese Fortsätze und fehlen endlich bei alten Individuen von mehr als drei Schuh Länge gänzlich. Ich glaube aus diesem Grunde diese drei Forstätze zu jeder Seite der Pectoralen für äussere Kiemen halten zu müssen, die jedoch nur für das embryonale Leben des Thieres und vielleicht auch für die ersten „Jugend- zustände desselben von Bedeutung sein dürften. Sobald das Thier voll- kommen entwickelt ist, verkümmern sie, da die Lungen ihre Funktionen übernehmen und fallen zuletzt gänzlich ab. Da meines Wissens nur völlig ausgewachsene Exemplare von Lepido- siren in den Museen zu finden sind, so wäre es nicht unmöglich, dass man aus diesem Grunde die Reste der äusseren Kiemen nicht mehr vorfand, dass sie jedoch bei jungen Individuen sich zeigen würden. E E28 = Verbascum Neilreichii (V. specioso-phlomoides) ein neuer Blendlinge. Beschrieben von Dr. H. W. Reichardt. Vorgelegt in der Sitzung vom 7. August 1861. Während dieses Sommers beobachtete ich im hiesigen botanischen Garten in jenem Beete der officinellen Pflanzen, wo Verb. phlomoides L. kultivirt wird, ein Exemplar einer Königskerze, welches sich vor den übrigen be- deutend durch seine Tracht auszeichnete. Ich untersuchte diese Pflanze genau und kam zu der Ueberzeugung, dass sie eine Hybride zwischen V. speciosum Schrad. und V. phlomoides L. sei. Für diese Ansicht sprechen folgende Gründe: Die Wurzel und der Stamm bieten keine besonders charakteristischen Merkmale dar. Die unteren Laubblätter halten in ihrer Form genau die Mitte zwischen den beiden Arten, sie sind breiter als bei V. speciosum Schrad., schmäler als bei V. phlomoides L. Am Rande erscheinen sie entweder ganzrandig oder sie sind sehr schwach gekerbt. Die untersten sind wie bei V. speciosum Schrad. allmälig in den Blattstiel verschmälert, die mittleren und oberen erscheinen dagegen wie bei V. phlomoides L. herablaufend, so dass der Stengel geflügelt erscheint, doch laufen die Flügel nicht vollständig von Blatt zu Blatt herab. Die oberen Laubblätter sind auf eine ähnliche Weise zugespitzt wie bei V. phlomoides L. Die Bekleidung der Blätter hält zwischen den beiden genannten Arten die Mitte; an V. speciosum Schrad. erinnert namentlich die eigenthümlich bläulich grüne Färbung der Blätter. Was den Blüthenstand anbelangt, so war derselbe beim Beginne des Blühens eine vollkommen einfache Aehre, mit vielblüthigen Büscheln in den Achseln der einzelnen Hochblätter. Später bildete sich in der Achsel eines Bd. XI. Abhandl. 48 368 H. W. Reichardt: der obersten Stengelblätter ein Ast aus, welcher in seiner Form ganz an die Verzweigungen des Blüthenstandes bei V. phlomoides L. erinnerte. Diesen Ast brach eine muthwillige Hand ab und bald darauf begannen sich in den Achseln aller oberen Stengelblätter zahlreiche Aeste zu entwickeln, so dass die Inflorescenz jetzt eben so reich verästelt erscheint, wie bei V. speeiosum Schrad. Doch erinnert die Tracht der einzelnen Aeste noch sehr an V. phlomoides L., namentlich ist hervorzuheben, dass die primäre Axe des ganzen Blüthenstandes die Aeste um mehr als das Doppelte an Länge über- trifft, während bekanntlich bei V. speeiosum Schrad. die seitlichen Aeste des Blüthenstandes nicht viel kürzer als die Hauptachse erscheinen und so die schöne, für diese Art charakteristische pyramidale Inflorescenz bilden. Die einzelnen Büschel sind gedrängter als bei V. phlomoides L.,. schütterer als bei V. speciosum Schrad. Die Blüthenstiele halten in ihrer Länge die Mitte zwischen jenen der beiden Stammarten. Dasselbe gilt von der Grösse und Form des Kelches. Ebenso schwankt die Blumenkrone in Form und Grösse zwischen den Corollen von V. phlomoides L. und V. speeiosum Scehrad.; namentlich cha- rakteristisch ist, dass man an einem und demselben Blüthenstande Corollen findet, welche über 18° im Durchmesser haben, während andere kaum 10“ messen. Um den Schlund zeigt die Blumenkrone den Wachsglanz, weleker dem V. phlomoides L. eigen ist, nur in schwächerem Grade. Die Staubgefässe sind sämmtlich weiss wollig, doch ist die Behaarung an den beiden vorderen, längeren spärlicher und es erscheint an ihnen die einfächerige Anthere, ähnlıch wie bei V. Bastardi R, et Sch., der Länge nach an beiläufig einem Viertel des Staubfadens herablaufend. Der Pollen war in den Antheren verkümmert und bestand nur aus wenigen geschrumpften Zellen. Der Stempel hielt in Form und Grösse genau die Mitte zwischen jenen der beiden Stammeltern. Namentlich war diess an der Narbe auf- fallend. V. phlomoides L. hat nämlich eine am Griffel zu beiden Seiten über 2‘ herablaufende Narbe, während V. speciosum Schrad.*) eine beinahe kugelige, kopfförmige zeigt. Bei dem Bastarte war die Narbe etwas auf- getrieben und ihre Papillen liefen beiläufig 1“ lang am Griffel herab. Die Narben-Papillen waren an dem Blendlinge etwas schwächer entwickelt, als an den Stammeltern, schienen aber sonst normal. Die Früchte schlugen sämmtlich fehl. Fassen wir nun diese Merkmale ins Auge, so sehen wir, dass die in Rede stehende Pflanze Merkmale sowohl von V. speciosum Schrad. als auch von V. phlomoides L. an sich trägt. *) Reichenbach bildet (Icon. X. f. 1329 D.) dıe Narbe von Verbaseum speciosum Schrad. eben- falls als etwas am Griffel herablaufend ab. Ich konute diess nie, obwohl ich viele Blüthen untersuchte, finden. =< Verbascum Neilreichü. 369 Von dem Ersteren hat sie die ganzrandigen, in den Blattstiel ver- schmälerten unteren Blätter, die bläulich grüne Färbung, im letzteren Stadium die vielfache Verzweigung des Blüthenstandes „ die geringere Grösse der Blumenkrone als bei V. phlomoides L. und endlich die Behaarung sämmt- licher fünf Staubgefässe. Von dem Letzteren dagegen besitzt sie die herablaufenden, zugespitzten oberen Stengelblätter, im Anfange den fast unverzweigten Blüthenstand, die bedeutend grösseren Blumenkronen als bei V. speciosum Schrad., die spärliche Behaarung und das seitliche herablaufende Staubkölbchen an den beiden längeren Staubgefässen. Die Pflanze hat ferner verkümmerten Pollen und ihre Früchte schlagen fehl. Sie kam endlich im hiesigen botanischen Garten in einem einzigen Exemplare zum Vorscheine. Eine solche Pflanze, in ihren Merkmalen zwischen zwei anderen Arten schwankend, verkümmerte Fructificationsorgane tragend, vereinzelnt erscheinend ist nach dem gegenwärtigen Standpunkte unsere botanischen Kenntnisse aller Wahrscheinlichkeit nach ein Bastart. Desshalb sehe ich sie auch dafür an. Ob dieser Blendling im botanischen Garten entstand, vermag ich allerdings nicht anzugeben, da aber beide Eltern im Garten kultivirt wurden, so wird es wahrscheinlich, besonders wenn man bedenkt, dass ja viele Bastarte von Verbascum in Gärten zuerst beobachtet wurden, bevor man sie im Freien auffand. Auch dieser Blendling wird gewiss bald in Nieder- “ Oesterreich wild beobachtet werden, denn es kommen ja die beiden Stamm- eltern an vielen Lokalitäten gemeinsam vor. Wie ich gerade vor der Sitzung aus einem Schreiben des Herrn Ober- landesgerichtsrathes A. Neilreich ersah, hat sich diese meine Vermuthung als richtig erwiesen ; denn er war so freundlich, mir mitzutheilen, dass er diese Hybride um Leesdorf nächst Baden auffand. Ich benütze diese angenehme Ge- legenheit um diesen schönen Blendling nach dem Herrn Entdecker desselben im Freien, nach dem berühmten Verfasser der Floren von Wien und Nieder- österreich, nach unserem hochverehrten Vice-Präsidenten Hrn. Oberlandes- gerichtsrathe August Neilreich < Verbascum Neilreichii zu benennen. Möge er in dieser kleinen Huldigung einen schwachen Ausdruck der innigen Hochachtung und Verehrung erkennen, welche nicht nur ich für ihn em- pfinde, sondern welche auch Sie alle, meine Herren ihm gewiss zollen. Die genaueren Kennzeichen dieses Bastartes sind folgende: = Verbascum Neilreichii (specioso-phlomoides). Der Stamm über 7’ hoch, an seinem Grunde über 1” dick, aufrecht, wie die ganze Pflanze dicht filzig. Die unteren Blätter länglich, bis 1’/’ lang und 6 breit, spitz, gegen den Grund zu verschmälert; die oberen Blätter gegen die Spitze des Stengels allmälie an Grösse abnehmend , lang zugespitzt, unvrollkommen herab- 18% 370 H W. Reichardt: X Verbascum Neilreichü. laufend, so dass der Stengel iin seiner oberen Hälfte geflügelt erscheint. Sämmtliche Blätter entweder ganzrandig oder am Rande schwach gekerbt, auf der Unterseite von den vortretenden Adern runzelig, bläu- lich grün gefärbt. Die Bracteen den oberen Stengelblättern gleich gestaltet, nur kleiner. Der Blüthenstand im Beginne des Blühens eine einfache, sehr verlängerte Aehre mit beinahe 4’ langer Spindel; später in Folge zahlreich aus den Achseln der obersten Stengelblätter sich entwickelnder Aeste eine pyramidenförmige Rispe. Die Aeste mehrmal kürzer als als die Hauptaxe des Blüthenstandes, höchstens i‘ lang. Die Blüthen in den Achseln.der Braeteen in fünf- bis vielblüthigen Büscheln, die einzelnen Büschel dicht gedrängt. Die Blüthenstielchen so lang oder ein wenig kürzer als der Kelch, 4—1"/a‘' messend. Der Kelch fünftheilig, 1%—2“ lang; seine Zähne lanzettlich „ spitz, anliegend; an der Aussenseite dicht filzig, an der Innenseite spärlich behaart. Die Blumenksone radförmig, flach ausgebreitet, ansehnlich, 40—18' im Durchmesser, hellgelb, an der Aussenseite dicht filzig, an der Innenseite kahl und um den Schlund wachsartig glänzend. Die Staubgefässe sämmtlich weiss wollig; die beiden vorderen länger als die drei hinteren, 4’ messend, spärlicher behaart, an ihnen das Staubkölbcehen der Länge nach, beiläufig 1%‘ weit herab- laufend. Die drei hinteren Staubgefässe 3“ lang, äusserst dicht behaart mit quer aufgesetzter Anthere. Der Pollen in sämmtlichen Staub- gefässen verkümmert, nur aus verschrumpften Zellen be- .stohend. Der Stempel 4—5’“ lang. Der Fruchtknoten rundlich, 1“ lang. Der Griffel 3—4” messend; die Narbe schwach kopfförmig aufgetrieben, ihre Papillen am Griffel beiderseits über 1“ herablaufend. Die Früchte fehlschlagend. Dieser Blendling wurde heuer zuerst im hiesigen botanischen Garten in einem Exemplare unter Verbascum phlomoides L. beobachtet; später von Herrn Oberlandesgerichtsrathe A. Neilreich um Leesdorf nächst Baden im Freien aufgefunden. 2 > u Beitrag zur Flora Niederösterreich’s aus dem Herbare Dr. A. Putterlik’s. Von Dr. H. W. Reichardt. Vorgelest in der Sitzung am 7. August 1861. In den letzten Monaten war es meine Beschäftigung im k. botanischen Museum, das Herbar des für die Wissenschaft leider viel zu früh verstor- benen Custos-Adjuncten Dr. A. Putterlik durchzugehen um das für das k. Herbar Brauchbare zum Behufe der Einreihung auszuscheiden. Bei dieser Durchsicht fand ich eine ziemlich bedeutende Zahl von Arten, welche in der Literatur bisher für Niederösterreichs Flora nicht auf- geführt waren. Obwohl es mir sehr auffallend erscheint, dass Dr. Putterlik, als er noch lebte, gegen keinen einzigen seiner botanischen Freunde Erwähnung von diesen Funden machte ; obwohl ich bekenne, dass ich gegen die Rich- tigkeit einzelner Angaben im Herbare Dr. Putterlik’s gewichtige Be- denken hege: So ist doch das folgende Verzeichniss für die Botaniker Nieder- österreichs von so grossem Interesse, dass ich glaube, es zur allgemeineren Kenntniss bringen zu müssen. Ich kann für die im folgenden Verzeichnisse aufgeführten Angaben nur in so ferne einstehen, als im Putterlik’schen Herbare wirklich die genannten Arten mit Etiquetten, die angegebenen Standorte enthaltend, sich vorfinden. Ob diese Pflanzen wirklich an den angegebenen Orten vor- kommen, darüber kann ich keine nähere Auskunft geben. Ich theile die folgenden Angaben aus dem Herbare Putterlik’s den geehrten Mitgliedern der Gesellschaft vorzüglich aus dem Grunde mit, damit sie bei ihren Ausflügen sorgsam auf die folgenden Arten achten mögen. Dann werden wir bald in der angenehmen Lage sein, ein sicheres Urtheil darüber abzugeben, ob die im folgenden Verzeichnisse namhaft gemachten Pflanzen wirklich gute Bürger der Flora Niederösterreichs sind oder nicht. Aspidium Thelvpteris Sw. Auf Sumpfstellen am Kuhschneeberge. (Putterlik). Alosurus erispus Bernh. Am Wechsel (Portenschlag). Botrychium matriearioides W. Um Pottenstein (Putterlik). Avena planieulmis Schrad. liegt in einem Exemplare vom Hirsch- berge bei Melk. jedoch ohne Bezeichnung des Sammlers, vor. 372 H.W. Reichardt: Zur Flora Niederösterreich's. Glyceria festucaeformis Heynhold. Auf Wiesen um den Neusiedler See (Hayne, Putterlik). Sie wurde von mir bei dem Anfangs Juni nach dem Neusiedler See unternommenen Ausfluge nicht auf den mageren Triften unmittelbar am Seestrande, sondern auf den fetten Wiesen unmittelbar um Goyss beobachtet. Carex ericetorum Poll. Diese Pflanze liegt mit einer folgende Be- zeichnung tragenden Etiquette vor: „In collibus arenosis Austriae (Porten- schlag)“. Es lässt sich nicht entscheiden, ob unter Austria das Kaiserthum oder nur Niederösterreich gemeint ist. Mir scheint das erstere wahrscheinlicher. Juncus Tenageja Ehrh. «&. brunneus Neilreich. Ad litora piscinarum prope Schrems; nec alio loco in archiducatu Austriae visus (Welwitsch). Malazis paludosa Sw. Auf Torfwiesen um Schrems (\Velwitsch). Amarantus Blitum L. f. prostratus Fenzl. Um Wien (Dolliner). Nach einer freundlichen Mittheilung des Herrn Pr. Fenzl kommt diese Form auch in Weingärten um Dürrenstein, Staatz und Aspern an der Zaya vor; sie ist jedoch sehr selten. ; Plantago Lagopus L. und Plantago Coronopus L. wurden einmal in einem Kleefelde um Hernals beobachtet (Leydolt). Ptarmica owyloba DC. (Anthemis alpina L.). Am Hochschneeberge. August 1838 (Putterlik). Cineraria palustris L. Sumpfwiesen um Gutenbrunn im Waldviertel; der Name des Sammlers ist leider nicht angegeben, vielleicht ist es Wel- witsch. Centaureo nigra L. Auf Bergabhängen zwischen Gesträuchen um Wien (Putterlik). —= Cardwus Brunneri Dö11(C. nutanti-defloratus Döll). Auf trockenen, wüsten ı Plätzen, sonnigen Anhöhen um Wien (Putterlik). Dieser schöne Blendling, welcher vollkommen mit der Beschreibung Döll’s (Flora von Baden, II. p. 964) übereinstimmt, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach im Helenenthale bei Baden zu finden sein. Cirsium acaule Scop. Auf trockenen Wiesen der Vorberge des Schnee- berges. 3 = Cirsium Siegertii Schultz bip. (cano-rivulare Siegert) lag unter Cirsium canum M. B. von nassen Wiesen um Wien (Putterlik). Aposeri is foetida DC. Kuhschneeberg (Putterlik). Thrineia hirta Roth. Auf feuchteu Wiesen in den Donauauen (Put- terlik); auf sandigen, steinigen Triften um Wiener-Neustadt (Welwitsch). Gentiana bavanri ica L. Auf feuchten Stellen am hohen Oetscher (Hayn e). Pedicularis asplenifolia Floerk. Oetscher (Hayne). Oenanthe pimpinelloides L. Von dieser Pflanze liegen von Putterlik gesammelte Exemplare von den Sumpfwiesen um Himberg und Moosbrunn vor. Elatine Hydropiper L. findet sich aus dem Prater von Putterlik gesammelt vor. Trifolium spadiceum L. Sumpfwiesen um Dornbach. Trifolium striatum L. wurde schon von Hayne und Putterlik am Laaörberge beobachtet. —————a Disquis. orthopter. Aueb,. 1. Driwner Vabl. 4 Fig 1. haplido hora cavieola Kollar Fig. 2. nolus CoTSÜEUS Serv. op Vonnenleiter sculps. 1aculi Le hr Disquis. orthopter. AFuct: BR Tab? 2 AR IB ı der KK. 200]. bot.des. PH I BR ie 4. Flatyeleis deeorata Pieb. Sag. 5. Isorodenotis Faneiei mihr. Jig.0. Thamnotrinon Chabrieri Chp. Jonnenleiter reuiper. .z001.bot..bes. 7 Deszwis. orlMoPLER . 1861. Tab.Xl. Auet.C.Brunmen Lab Sb. 7ER Ihamnotrivon fallase Fisch. Pi 7g. S Thamnotrivon Ultoralis Fieb. Pig.I Thamnotrinonm szgnatus mihi. Sormenteiter seulp.s u Gedruckt, bei A.Veyertag, Stadt Mariastiegen. /erhandl der k.k.zool.bo£.Ües. Mn Disgutis, ortopler. XI. Band. 1861. lab. XII. Auct.C. Drunner Tab, S. HF 72 HM ) B..e. cEo7° deL. Jormenleater seulos. ) Bi N Al Ku \ * BE 'Ick. no01.bot.Öes. ; Disquis. orthopter, 1d.1861 Tab. XL. Au C Brunnen TBB, 4.12.TMamnotriwon similis mihi. Pig 13Thamnotrinon. diformis male. Pay. V4. Thamnotrizon. striolatus Preb, Sonmenmleiter SEUDOE: dl. der ck. mool.bot.Ges. rt, Disquis. orth £ XI. Band. 1861. lab.X. eur Brunnen ab} \ $ f N N A 4 / Y 2 A\ ss 4 F0gq 13. Ihamnotriuon gracilis milä. Fig 16 Thamnotrivon austriaeus Türk, Pig 11. Ihamnetrivoen cinereus Ih. Sorrerebeiten sculps. EN le) nt „der kk.2ool.bot. Ges. : Disgquis ,orthopter, 1. Band. 1861. Tab..XV. Auct.C. Brunner Tab.ß. en +8. Bhacocleis disorepans Pieb. ig 19 Rhacockis dorsata mir. Fig.20. Oblypphanus obtwusus Pirb. ‚JSonnerlerter seulps, Vedrunst ber A.Feyertag, Stadt Hariastieger .der K.K. 2001, bot, Ges. m En: An ab. XV Düsguts, orthopter, „Act. C. Brunnen Iub,0 | | ae ne \ [AN ai N i fi Pig. 2), Stetheophyma turcomanum Fisch.de W. fig. 22. Stetheophyma varisgatum Sulz. #ig.23.Tenotstiv Sihmidtö Pirb. Fig, 24 Platyphyma caloptmoides mil, 0207 Le, orrerlätr seulps. Zoologische Mittheilungen. Von = L. H, Jeitteles. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. October 1861. Verzeichniss der Fische des Hernad und einiger seiner Zuflüsse. Dreijährige sorgfältige und auf die Anschauung von gewiss weit mehr als tausend Individuen gegründete Untersuchungen über die Fische des Hernad- Flusses, der in der Zips entspringt, an Kaschau vorüber geht und mit dem Sajo vereint bei Tisza-Lücz in die Theiss fällt, berechtigen mich, nach- stehendes Verzeichniss als ein ziemlich vollständiges zu bezeichnen. Fort- gesetzte Besuche und Einkäufe am Kaschauer Fischmarkt, häufiges Fischen mit Angel und Netz meinerseits und von Seite zahlreicher Schüler von mir lieferten mir das Materiale. Die Acanthopteri fehlen fast ganz. Binnen drei Jahren erhielt ich ein einziges Mal einen Streber (Aspro vulgaris Cuy.), der sich wohl aus der Theiss zufällig hinauf verirrt hatte. Dessgleichen kommt kein einziger Ganoid vor und auch die Cyelostomen scheinen ganz zu fehlen. Auch von den Malacopteris liefern nur die drei Familien der Cypri- moidei„ Acanthopsides und Gadoidei eine nicht sehr grosse Zahl von Art- Repräsentanten. a Unter den Oyprinen fehlen merkwürdiger Weise wieder die Gattungen Oyprinus, Carpio und» Carassius gänzlich. Dagegen kommen vor (nach der Häufigkeit der Individuen geordnet): Squalius dobula Heck. Chondrostoma nasus Agassiz. Weicht etwas ab von den Beschrei- bungen bei Heckel und Kner sowie bei Cuvier und Valenciennes. Barbus fluviatilis Ag. Stimmt nicht ganz mit der Beschreibung von Heckel und Kner, wohl aber mit jener von Valenciennes und Cuvier. ‚Barbus Petenyi Heck. Bd. X. Abhandl. 49 374 L. H. Jeitteles: Zoologische Mittheilungen. Alburnus maculatus Kessler. Gobio. vulgaris Cuv. Lota vulgaris Cuv. Letztere ist ziemlich selten. Aspius rapas Ag. Ein einziges Mal sah ich ein junges Exemplar am Fischmarkt. Die stehenden Wässer in der Nähe des Hernad beherbergen in ziemlich grosser Menge: Cobitis taenia L. Es kommen Exemplare bis über 4“ Wien. Mass vor. Oobitis merga Krynicki. Phoxinus laevis Ag. Silurus, Esox und alle Salmoniden gehen durchaus ab. In dem Tareza-Flusse und dem sich mit diesem vereinigenden Osva- Bach, welche beide unterhalb Kaschau sich in den Hernad ergiessen, scheint gar Ken anderer Fisch als Squalius dobula vorzukommen , de aber in der Tarecza namentlich ausserordentlich häufig ist. Der Miszla-Bach bei Deutschendorf, der auch in den Hernad geht, enthält nur Phoxinus laevis und zwar die sehr schöne Varietät chrysoprasius Pallas und Gobio vulgaris. Bäche bei Szent-Istvany, die in den Hernad münden, enthalten: Barbus Petenyi und verschiedene Spielarten von Salar Ausonü Val. v1 Ueber die in der Gegend von Kaschau vorkommende Igel-Varietät. Der in Ober-Ungarn vorkommende Igel nähert sich durch auffallend liehte Färbung der Stacheln und Haare (welche letztere auf der Bauchseite ganz weiss sind) und durch die verhältnissmässige Grösse des-Ohres, welches am Aussenrand gemessen, die Schwanzlänge ein wenig übertrifft, schon sehr dem geöhrten Igel des Kaukasus (Hrinaceus auritus Pall.), so dass man ihn auf den ersten Blick dafür halten könnte. Nur die nähere Unter- suchung der Stacheln lehrt, dass man es mit Er. europaeus zu thun hat. Die Stacheln haben nemlich 24—25 Riefen und sind glatt, während sie beim Ohr-Igel 20—22 Riefen besitzen und mit Warzen versehen sind. Auch ist der Unterschied der Ohrlänge in Beziehung auf die Grösse des Schwanzes bei Er. auritus noch bedeutender als bei der Kaschauer Varietät. Bei einem im heurigen Sommer gefangenen»und frisch getödteten Exemplar betrug die Körperlänge: 9%“ Wien. M., die Schwanzlänge nicht ganz 1", die Länge des Ohrs am Aussenrand 1“ 1,5. Blasius gibt hin- gegen bei einem Individuum von 11“ Körperlänge die Schwanzlänge mit 1° 8%, jene des Ohrs aber nur mit 7’ an, so dass das Verhältniss von Oh zu Schwanz bei der Kaschauer Varietät fast 7:6, bei dem Exemplare von Blasius aber umgekehrt nahezu 1:3 ist. Analyse der Asche von Asplenium Serpentini. Ein Beitrag zur Kenntniss des Bodeneinflusses auf die Vegetation. Von Vietor von Ebner. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. October 1861. Die Frage, welchen Einfluss die unorganischen Bestandtheile des Bodens auf die Vegetation ausüben, beschäftigt schon lange Physiologen und Pflanzen- geographen. Obwohl sie bis jetzt nicht vollständig beantwortet werden konnte, da hiezu das nöthige Material fehlte, so steht doch fest, dass, wenn auch der grösste Theil der Pflanzen mehr von Temperatur , Feuchtig- keit, der Gestaltung der Oberfläche und der mechanischen Beschaffenheit der Unterlage abhängig ist, für einige Gewächse eine eigenthümliche che- mische Zusammensetzung des Bodens ganz wesentlich ist. Diese in Bezug auf ihre Unterlage wählerischen Pflanzen erhielten von Dr. F. Unger, der hierüber zuerst ausführlicher schrieb, den Namen der bodensteten und bodenholden, je nachdem sie ausschliesslich oder doch vorherrschend auf einer bestimmten Bodenart vorkommen. R In innigem Zusammenhange mit dieser von Thurmann bekämpften, durch die zahlreichen Beobachtungen Otto Sendtner’s*) neuerdings be- stätigten Thatsache, steht die Aufstellung der Hypothese von den Parallel- formen, d.h. von der durch äussere Umstände herbeigeführten verschiedenen Erscheinungsweise ein und desselben Pflanzentypus. Die Ursachen, welche solche Parallelformen hervorbringen können, finden durch Dr. A. Kerner**) eine weitläufige Würdigung. Unter diesen ist der Boden, insofern er die für die Ernährung der Pflanze nothwendigen unorganischen Salze enthält, als sehr wichtig hervor- gehoben. Die Art, wie die Parallelform einer Pflanze durch die unorgani- schen Bestandtheile des Bodens hervorgebracht werden kann, wird als zweifach bezeichnet: Entweder durch zufällige Beimischung eines oder *) Vegetationsverhältnisse Südbaierns. München 1854. ‘®) Niederösterreichische Weiden. Verhandl. der k. k. zool.-bot. Gesellsch. zu Wien. 1860. 1. 49 * 376 V.v. Ebner: mehrerer Stoffe oder durch Substitutionen von Elementen in ihren Verbin- dungen. Zugleich wird darauf hingewiesen, dass wir bis jetzt noch keine Anhaltspunkte haben, um in einzelnen Fällen anzugeben, welche chemischen Momente auf die Pflanze von Einfluss waren, da man aus den unorganischen Bestandtheilen des Bodens noch keineswegs auf die in der Pflanze vorherr- schenden Stoffe schliessen kann. Aus diesem Grunde erklärt es Otto Sendtner von wissenschaftlichem Werth „die Zusammsetzung des Bodens mit den darauf wachsenden Pflanzen zu vergleichen“. *) Eine in Berücksichtigung dieser Verhältnisse sehr interessante Pflanze ist das Asplenium Serpentini, eine Abart des schwarzen Milzfarns, die sich durch die ziemlich geraden Fiedern und die am Grunde rückwärts ge- krümmten Zipfel von der Species unterscheidet. L. R. v. Heufler“**) sagt über das Vorkommen derselben: „Alle Oertlichkeiten, wo die Abart Serpentini gefunden und zugleich Nachricht über die Beschaffenheit der Felsart gegeben wurde, haben Serpentin oder ausnahmsweise (in Schlesien) auch Graustein zur Unterlage. Der Hoppe’- sche Standtort „In umbrosis Tergesti“ gibt zwar die Felsart nicht an, allein es kann hier nicht verschwiegen werden, dass bei Triest zwar Sandstein, allein weder Graustein noch Serpentin bekannt ist.“ Dieses beinahe ausschliessliche Vorkommen auf Serpentin, eine Eigen- thümlichkeit, die bei keiner andern Gefässpflanze beobachtet wurde, legt die Vermuthung nahe, dass die chemische Beschaffenheit des Bodens hier eine Parallelform des Asplenium Adiantum nigrum bedinge. Freilich könnte der Hoppe’sche Standort die Richtigkeit dieser Ansicht zweifelhaft machen; allein es mag vielleicht die anderwärts gemachte Erfahrung , dass auch auf ganz verschiedenen Felsarten sich chemisch gleich zusammengesetzter Boden finden kann ***), auch hier gelten, obwohl im Allgemeinen nur gleiche Felsarten gleichen Boden hervorbringen werden. Sei dem, wie ihm wolle, die Verhältnisse, unter denen die bespro- chene Pflanze in der Mehrzahl der Fälle vorkommt, sind ‚jedenfalls derart, dass es von Interesse scheinen musste, die ihr eigenthümlichen unorganischen Stoffe kennen zu lernen und desshalb ihre Asche der Analyse zu unterwerfen. Die zu diesem Zwecke benützten Exemplare erhielt ich nebst der Analyse des Bodens durch die Güte Dr. A. Kerner’s, der sie im Gurhofer Graben nächst Aggsbach in Unterösterreich sammelte. Die geognostischen Verhältnisse dieser Lokalität beschreibt derselbe 7) folgendermassen: „Das geognostische Substrat ist Serpentin, der sich zwi- schen Gneuss, Weisstein und Amphibolschiefer, welche kristallinischen Schiefer hier die letzten südlich der Donau gelegenen Ausläufer des böhmisch- ”*) Vegetationsverhältnisse Südbaierns. >) Asplenii Species Europaeae. Verhandl. des zool.-bot. Vereins in Wien. 1856. 3%) Otto Sendtner, Vegetationsverhältnisse Südbaierns. 7) Flora des Gurhofer Grabens. Verhandl. des zool.-bot. Ver. in Wien. Bd. II. Analyse der Asche von Asplenium Serpentini. 377 mährischen Gebirges bilden, in einem Halbkreise hinzieht und gerade hier am ausgedehntesten erscheint.“ Nach einigen Bemerkungen über den für die geringe Seehöhe (200 Toisen) ungewöhnlichen subalpinen Vegetationscharakter und über das Vor- kommen mehrerer dem Kalke eigenthümlichen Pflanzen fährt der Verfasser fort: „Von grösstem Interesse ist jedoch das Vorkommen zweier Farne, von denen der eine dem Norden, der andere dem Süden angehört und die beide für die Flora Oesterreichs neu sind. Es sind diess Asplenium Serpentini und ‚Notochlaena Maranta.“ Die Resultate der Analyse, welche im Laboratorium von Dr. H. Blasiwetz unter dessen gütiger Leitung nach dem von Fresenius*) angegebenen Verfahren ausgeführt wurde, gestalten sich folgendermassen : Kalt $ . rn m 28.88 Eu Natron... ee Eh Chlornatrium ... . 6.92 Kalkıı „oe. usa Aa Magnesia . » . . » 24.29 Biisenoxydao... 222 20:91 Schwefelsäure. ... 4.18 Phosphorsäure . . 3.58 Kieselerde „2. 2 1%43 Kohlensäure . . . 21.58 Kohle, Sand etc. . 1.23 100.61 (Die Bereitung der Asche geschah nach der bei $. 250 unter Nr. 3 angegebenen Methode. Die Kohlensäure wurde mittelst des von Fr. Mohr vorgeschlagenen und von Dr. H. y. Gilm als zweckmässig befundenen Ap- parates **) bestimmt. Die Bestimmung des Chlors geschah in einer besonders abgewogenen Menge Asche.) Zieht man die unwesentlichen Bestandtheile, sowie auch die Kohlen- säure ab, so sind in 100 Theilen enthalten: ah ah lllihens 30.05 Natron TIEFER TARDIGE Chlornatrium . .. 8.89 Kalk re ee BT Maonesia.. 0... 31.22 Bisenoxydas dr), FRI Schwefelsäure . . 1.52 Phosphorsäure. . . 4.60 Koeselerde 2°. 20.0342 *) Anleitung zur quantit. chem. Analyse. »®*).Chem. Centralblatt 1857. 378 V. v. Ebner: Analyse der Asche von Asplenium Serpentini. Analyse der Erde aus dem Gurhofer Graben vom Standort des Asplenium Serpentini. Zäher, lehmiger Boden. Geognostisches Substrat: Serpentin. Organische Bestandtheille . . 15.154 In HC] unlöslicher Rückstand. 64.571 Eisenoxyd und Thonerde. . . 13.660 Kalkıer .. Sa 0.220 Mägnesiale „nat, Hin 5: 006507 100,112 Zum Vergleiche mag hier noch die normale Zusammensetzung des Serpentin stehen, wie sie Dr. F. Senft*) angibt: Magnesia ... . 42.86 Kieselerde.. .. 44.28 Wasser .... 2020042.86 100.00 Auf den ersten Blick fällt die ungewöhnlich grosse Menge der in der Asche enthaltenen Magnesia auf, welche der vorherrschendste Stoff ist. Vergleichen wir hiermit den Boden, so finden wir auch hier einen ver- hältnissmässig grossen Gehalt an Bittererde. Im geognostischen Substrat ist der wesentliche Bestandtheil kiesel- saure Magnesia. Der Graustein, der wie oben bemerkt wurde, ausnahms- weise der Pflanze als Unterlage dient, enthält ebenfalls bedeutende Mengen von Bittererdesilikaten. - Es scheint aus diesen Thatsachen hervorzugehen „ dass die Pflanze der Magnesia ganz vorzüglich bedarf. Dass übrigens dieses Element nicht allein massgebend sein kann, lässt sich daraus schliessen, dass das Asplenium Serpentini keineswegs auf dolomitischen Gesteinen „ sondern nur auf Felsarten, die Bittererdesilikate enthalten „ vorkömmt. Eine ähnliche Beobachtung lesen wir bei Otto Sendt- ner über das Asplenium septemtrionale und einige Moose, welche, obwohl sie Bittererde verlangen, , auf den in Südbaiern anstehenden dolomitischen Gesteinen nirgends vorkommen, wohl aber auf Diorit-, Thonschiefer- und Granitfindlingen, die Magnesiasilikate enthalten. Neben der Bittererde zeigt die Pflanze auch bedeutende Mengen von Kali, während das Natron nur durch einen geringen Antheil vertreten ist. Eine Vergleichung der Pflanze mit dem Boden ist nicht möglich, da der Alkaliengehalt desselben nicht bestimmt wurde. Als dritter wichtiger Bestandtheil der Asche zeigt sich der Kalk, der auch im Boden in solcher Menge vorhanden ist, dass er verschiedene Kalk- pflanzen, wie Biscutella laevigata, Thlaspi montanum,, Doryenium sufruti- cosum, Euphorbia epithymoides, Quercus pedunculata ete. zu ernähren vermag. Bemerkenswerth mag auch der ziemlich grosse Chlorgehalt der Asche sein. Wollte man die Pflanze in einer der drei Klassen, in welche Liebig**) die Gewächse nach ihren vorherrschenden unorganischen Bestandtheilen ein- theilt, unterbringen , so wäre sie wegen des grossen Gehaltes an alkalischen Erden zu den Kalkpflanzen zu rechnen. *) Classification und Beschreibung der Felsarten. Breslau 1857. »*) Agricultur-Chemie. —_ —— I — Beitrag zur Kenntniss der Cirsien Steiermarks. Von Dr. H. W. Reichardt. Vorgelegt in der Sitzung vom 2. October 1861. In den verflossenen Ferienmonaten besuchte ich mit meinen Freunden .„ den Herren A. Rogenhofer, G. Machdiak undE.v. Halaczy die Sekauer- und Judenburger-Alpen Steiermarks. Auf diesem Ausfluge widmete ich unter Anderem auch den Cirsien meine besondere Aufmerksamkeit und wir waren so glücklich eine Lokalität aufzufinden , welche in Bezug auf die genannten Pflanzen von sehr grossem Interesse ist. Dieser Ort ist der Gotsgraben bei Lisingau nächst Kallwang, ein Graben, der sich von dem erstgenannten Orte gegen den Nordabhang des Sekauer-Zinkens hin erstreckt. An dieser Lokalität beobachteten wir nicht weniger als neun Arten von Cirsien, nem- lich: ©. lanceolatum Scop., eriophorum Scop., palustre Scop., paueiflorum Spreng. (unter Gebüschen um die Gotsthaler Alpenhütte), risithales Scop., heterophyllium All., rivulare Lk., oleraceum Scop. und arvense " Scop. Da diese Stammarten vielfach untereinander wuchsen, so war es wahrscheinlich, dass sich auch zahlreiche Blendlinge finden würden. Diese Vermuthung wurde auch in der That bestätiget, denn wir beobachteten an dieser Lokalität vier Bastarte. Von diesen ist einer noch unbeschrieben, der zweite ist für die Flora des Kaiserthums Oesterreich neu, denn säinmt- liche von ihm bekannte Standorte liegen am Nordabhange des Erz- und Riesengebirges in Sachsen oder Preussen, und die beiden letzten sind neue Bürger für die Flora Steiermarks. Die Besprechung dieser vier Blendlinge ist der Gegenstand meiner heutigen Mittheilung. 380 H. W. Reichardt: Ich beginne mit dem noch unbeschriebenen Bastarte. Er ist eine Hy- bride zwischen Cirsium heterophyllum All. und €. paueiflorum Spreng. Dieser Blendling ist einer der stattlichsten und schönsten, Er erreicht eine Höhe von 4—5‘. Sein Wuchs gleicht im Ganzen jenem des €. hetero- phyllum All. Die Blätter halten in ihrer Form die Mitte zwischen jenen der beiden Stammeltern, sind unterseits dicht spinnenwollwebig (doch nicht schneeweiss filzig wie bei C. heterophyllum All.) und haben die doppelte Zähnung des (. paueiflorum Spreng. Die Köpfchen sind von linearen Hochblättern gestützt und stehen entweder einzeln oder zu zweien bis dreien genähert an der Spitze der einzelnen Aeste; sie sind wie bei Cirsium pauei- forum Spreng. nickend und stimmen in Form und Grösse ganz mit dieser Art überein. Eben so nähern sich die Blumenkronen in ihren Dimensionen der letztgenannten Art. Ich nenne diesen Bastart zu Ehren unseres Mitgliedes des Herrn J. Juratzka, der sich um die Kenntniss der österreichischen Cirsien so viele Verdienste erwarb, = Cirsium Juratzkae m. (©. heterophyllo-pauciflorum). Seine Merkmale sind folgende: Der Stamm 4—5’ hoch, gefurcht und besonders in seinem oberen Theile spinnwollwebig , unterhalb entfernt beblättert, oberwärts bei- nahe nackt, mehrfach verästelt,„ die Aeste 6—10‘ lang, dicht spinn- wollwebig. Die Blätter verschieden gestaltet; die grundständigen 4‘ lang, länglich, gestielt, mit 7—8” langer, in den 4—5“ langen Blatt- stiel sich allmälig verschmälernder Spreite und stumpfer Spitze; die unteren Stengelblätter länglich, 5—6“ lang, sitzend, mit den runden Oehrchen des verschmälerten Grundes den Stengel umfas- send; die oberen Blätter lanzettlich, sitzend, mit der herzförmigen Basis den Stengel umfassend und allmälig in die linealen, 5—6‘ langen, die einzelnen Köpfchen stützenden Hochblätter übergehend. Sämmtliche Blätter fiedernervig, am Rande ungleich doppelt gezähnt und dornig gewimpert; an der Oberseite zerstreut behaart, an der Unter- seite zwischen den deutlich hervortretenden Nerven dicht weiss spinn- wollwebig. Beitrag zur Kenntniss der Cirsien Steiermarks, 381 Die Köpfchen von linealen Hochblättern gestützt, an der Spitze der Aeste einzeln, am Ende der Hauptaxe zu zweien oder dreien genähert und dann 6— 8 lang gestielt, sämmtlich nickend, rundlich, im Mittel 8° im Durchmesser haltend. Die Schuppen des Hüllkelches bräunlich roth gefärbt, ange- drückt, wehrlos, am Rande nicht gewimpert; die äusseren lan- zettlich, 2'/a‘ lang, 1’ breit, die inneren lineal, 7 lang, 1 breit. 1. et £ 67% Die Blüthen dunkel purpurroth, (weiblich) 9" lang = In zwei Exemplaren unter den Stammeltern im Gotsgraben bei Kallwang. Diese Pflanze hat, namentlich wegen des im oberen Theile beinahe nackten Stengels „ den Habitus von €. heterophyllum All. Die Blätter halten genau in Form und Neryatur die Mitte zwischen beiden Stammeltern ; von C. paueiflorum Spreng. haben sie namentlich die auffallende Breite, die beiden unteren Stengelblättern gegen den Grund hin, verschmälerte Blattspreite, welche mit ihren beiden runden Lappen den Stengel umfasst und endlich die doppelte, unregelmässige Zähnung am Rande. Von (©. heterophyllum All. dagegen haben namentlich die grundständigen Blätter ihre längliche Form, die in den Blattstiel verschmälerte Spreite und vorzüglich die dichte weisse Bekleidung auf der Unterseite. Die Köpfchen stimmen durch die sie stü- tzenden Bracteen, ihr Nicken, durch ihre gedrängte Stellung, durch ihre Grösse und ihre Form beinahe ganz mit €. pauciflorum Spreng. überein. Dasselbe Verhältniss zeigt sich auch in den Dimensionen der Corollen, welche nur um 4'%“‘ länger als bei C. paueiflorum Spreng., auf das Lebhafteste an diese Art erinnern. Die zweite Hybride ist ein Blendling zwischen Cirsium heterophyllum All. und ©. palustre Scop., nämlich Cirsium palustri-heterophyllum W ankel. Ich fand diesen Blendling in einem Exemplare im Gotsgraben zwischen den Stammeltern. Er stimmt im Ganzen mit den von Reichenbach*) und Wimmer**) gegebenen Beschreibungen überein. Sämmtliche von dieser Hybride bis jetzt beobachteten Standorte liegen an den nördlichen Abhängen des Riesen- oder Erzgebirges in Sachsen oder Preussen ; es ist diese Hybride *) Icones XXV, p. 80, +. 121. ®*) Flora von Schlesien. 3. Auflage, p. 286. Bd. X]. Abhandl. 50 382 H. W. Reichardt: Beitrag zur Kenntniss der Cirsien Steiermarks. somit ein neuer Bürger des Kaiserthums Oesterreich, obwohl ich nicht zweifle, dass er auch in Böhmen und Schlesien vorkömmt. Da dieser Bastart nur eine aus den Namen der beiden Stammeltern zusammengesetzte Benennung besitzt, so schlage ich für ihn nach dem Ent- decker die Benennung Cirsium Wankelii vor. Die beiden letzten im Gotsgraben beobachteten Blendlinge sind: = Cirsium Candolleanum Nägeli (©. Erisithali-oleraceum Nägeli) und — (. hybridum Koch (€. palustri-oleraceum Nägeli). Sie kommen beide gleich am Eingange in den Gotsgraben unter den Stammeltern vor. Eine für Oesterreich neue Trypeta. Von Georg Ritt. v. Frauenfeld. Vorgelegt in der Sitzung am 2%. October 4861. Ich habe durch Hm. Erber von seiner Reise in Dalmatien eine Partie Blüthenköpfe von Imula crithmoides DC. erhalten, deren angeschwollene Anthodien eine Trypete aus der Verwandtschaft der Tr. inulae v.R. lieferten, die mir unbekannt war. Zur Ermittlung dieser Art konnten ausser den durch Dir. Löw’s Arbeiten festgestellten Tr. inulae v. R. und longirostris Lw, nur noch Tr. maculata RD., mentharum RD., bidentis RD. und Tr ‚Blotii Brb. in Frage kommen. Leider sind die Beschreibungen dieser Fliegen bei Robineau-Desvoidy und Macquart so fragmentarisch, dass ein sicheres Urtheil bei der Prüfung dahingehöriger fraglicher Arten nur sehr schwer möglich ist, doch können zwei derselben, nemlich Tr. ment"arum und bidentis unbedenklich ausgeschieden werden, da die Bezeichnung der ersteren — avec des macules noirätres et anastomosees sur le disque — der Flügel und der letztern — simillima St. mentharum — diese Aus- scheidung, wo wir es mit einem Thierchen zu thun haben, deren Flecken- binden nie vereinigt sind, sondern stets vereinzelt stehen, wohl rechtfertigen. Es verbleibt sonach nur Zr. maculata und .Blotii mit der vorliegenden Bohr- fliege zu vergleichen. Gleich dem ausgezeichneten Monographen der Trypeten bei Erörterung seiner Tr. longirostris bin auch ich im Zweifel, ob eine und welche der beiden Arten auf diese aus /n. erithmoides gezogene Fliege bezogen werden könnte. Robineau-Desvoidy führt im: Essai s. ]. Myodaires pag. 754 Stylia maculata folgendergestalt auf: „Körper schwarz mit schwach gold- gelbseidenem Filze, Fühler und Stirne gelb, drei Längsreihen schwarzer Flecken am Hinterleibe. Legeröhre schwarz, Hüften schwarz, Tibien und Tarsen blassgelb. Flügel gescheckt, mit schwarzen Flecken.“ Macquart in den Suites a Buffon Band II. p. 474 führt nebst dieser Art auch Ensin@ Blotii Brb. auf, fast wie es scheint, indem er nur die betreffenden Autoren 30° 384 G.v. Frauenfeld: abschreibt und sagt von dieser letzteren: „gleicht der maculata. Hinterleib mit zwei Reihen schwarzer Punkte. Füsse ganz gelb. Flügel glasig, vier braune Querhalbbänder am Vorderrande angefügt.“ Hier sind also zwei ent- gegengesetzte Merkmale zu prüfen ,„ inwieferne sie unserer Fliege zukommen, nemlich bei maculata: Hinterleib drei Reihen schwarzer Punkte, Hüften schwarz — bei Dlotü: zwei Reihen schwarzer Punkte am Hinterleib, Beine ganz gelb. — Das erste sehr veränderliche Merkmal ist in dieser Weise viel zu unbestimmt ausgedrückt, um ganz sicher zu leiten. Bei den meisten Exemplaren unserer Fliege sind die schwarzen Flecken des Hinter- leibes auf jedem Ringe so zusammengeflossen, dass am Hinterrande der- selben nur eine gelbe Binde sich findet, die sich zu beiden Seiten erweitert, ja bei vielen Männchen ist das Schwarz so ausgebreitet, dass fast nur ein gelber Saum an den Ringen übrig bleibt. Einige Individuen zeigen am zweiten, dritten, vierten und fünften Ringe in der Rückenmitte einen breiten Querflecken, der mit den schwarzen Flecken des Seitenrandes, die zwar fast immer zusammenhängend, einen knotigen Saum bilden, vielleicht An- lass zur Bezeichnung „drei Reihen schwarzer Punkte“ geben könnte, was für St. maculata spräche, während sich hinwieder dieser Mittelflecken in zwei Punktreihen auflöst, wodurch zwei oder respective vier Punktreihen entstehen und sonach auf Ens. Blotii gedeutet werden kann. Entscheidend zur Ausschliessung der maculata wäre das zweite Merkmal, wenn wir mit Bestimmt- heit wüssten, dass Robineau-Desvoidy’s Beschreibung nach frischen Exem- plaren gemacht worden; denn an meiner Fliege sind sie wirklich meist ganz gelb. Ich erhielt jedoch einige, bei denen die Hüften des zweiten und dritten Fuss- paares verdüstert sind und namentlich werden sie bei den trockenen Exem- plaren so verdunkelt, dass sie „noires“ genannt werden könnten. In genauer Erwägung dieser Erörterungen aber glaube ich doch mich für den Namen Tr. Bloti entscheiden zu dürfen, und überlasse es fernerer Kritik, diese Ansicht zu wiederlegen, und die Fliege neu oder umzutaufen. Trypeta Blotii. ? Ensina Blotü Brb. Schwärzlich; am Rückenschild mit gelbem Filze. Kopf, Fühler, Rüssel, Taster gelb. Untergesicht sehr blass. Fühlerborste schwarz, mit gelber Wurzel. Kopfborsten schwarz. Auf dem goldgelben Filze des Rückens durch feine Härchen drei sehr zarte dunkle Längslinien. Brustseiten gelblich, Brust und Hinterrücken schwärzlich,. Schildchen gelb, durch Ausbreitung der schwarzen Flecken oft vorherrschend schwarz, namentlich erscheinen die trockenen Thiere sehr dunkel. Seitenrand beim Männchen breit, .beim Weibchen schmal schwarz knotig gesäumt. In der Mitte des zweiten, dritten, vierten, fünften Hinterleibsringes ein breiter Querflecken , der sich in weni- geren Fällen in zwei Längsreihen theilt, öfter aber so ausdehnt, dass nur wenig von der gelben Grundfarbe übrig bleibt. Bauch bei den dunkeln Exemplaren gleichfalls verdüstert,, bei den helleren gelb, am letzten Bauch- Eine für Oesterreich neue Trypeta. 385 schild mit grossem, schwarzen Fleck. Legröhre glänzend schwarz. Füsse gelb, nur bei den dunklen Stücken die Hüften des zweiten und dritten Fusspaares schwärzlich. Schwinger gelb. Flügel glasig, an der Wurzel gelblich, am Rande daselbst ein kleineres dunkles Fleckchen. Flügelmal gegen die Wurzel des Flügels zu gelb. Unterhalb von da zieht sich über die Wurzelqueradern eine schwarzbräunliche Querbinde. Die äussere Hälfte des Randmals von gleicher schwarzbräunlicher Farbe, und zieht sich diese als schmale hin- und hergebogene, manchmal unterbrochene Querbinde über die kleine Querader hin, bis über die vierte Längsader hinaus; eine dritte Binde geht etwas weiter vorwärts vom Flügelrande bis zur zweiten Längs- ader; eine vierte dunkle Binde geht von der Mündung der ersten Längsader bis zur dritten und bildet mit der gleichfalls berauchten vorderen Querader eine gebrochene Querbinde. Den Spitzenraum zwischen der zweiten und dritten Längsader nimmt ein durch letztere Ader scharfbegrenzter dreieckiger Flecken ein. Diese Anordnung der Flügelzeichnung ist bei allen drei angeführten hiehergehörigen, mir bekannten Bohrfliegen ganz übereinstimmend; sie ist jedoch bei der hier beschriebenen Fliege am zartesten, und stimmt mit der von Tr. longirostris Lw. in der Linnaea entomol. I. Tab. 3, fig. 15 gege- benen Abbildung so ausserordentlich überein, dass ich Anfangs, als ich die gegenwärtige Trypete aus I/nula cerithmoides erhielt, bestimmt glaubte, jetzt erst die wahre longirostris vor mir zu haben, und obwohl ich nach der Beschreibung , die mit aller Vortrefflichkeit von der Fliege aus Inula viscosa entworfen ist, diese Ansicht nicht festzuhalten vermochte, so kann ich fast den Gedanken nicht aufgeben, dass ein Flügel der Fliege aus In. erith- moides dabei zu Grunde lag. Tr. longirostris zeigt kaum eine etwas schwä- chere Zeichnung auf den Flügeln, und steht in der Stärke derselben der Tr. inulae bei weitem näher, als die angeführte Abbildung, die auf das allergenaueste mit dieser neuesten von mir gezogenen Fliege übereinstimmt. Es ist sonach die Flügelzeichnung bei Tr. inulae die ausgebreitetste, jene der Fliege aus /n. viscosa kaum unterscheidbar, bei der aus In. crithmoides viel feiner. Die Färbung der Thiere gibt jedoch nicht diese Reihenfolge, indem die Fliege aus /n. erithmoides die dunkelste, fast schwarz erscheint, jene aus In. viscosa die hellste, fast goldgelb genannt werden kann. Hin- sichts des Rüssels hat die Fliege aus /n. hybrida den kürzesten, die aus In. erithmoides den längsten, der gekniet in die Mundspalte niedergelegt, den Kopf um dessen Hälfte an Länge überragt. Stellen wir nun nach den von mir durch die Zucht gewonnenen Er- fahrungen die Ergebnisse zusammen, so findet sich in Inula hybrida Dsf. Trypeta inulae v. R. Oesterreich. — viSCosa _ longerostris Lw. Dalmatien, Gibraltar. — crithmoides DC. — Blotii Brb. Dalmatien, Frankreich. Erstere Fliege, die ich auch aus In. ensifolia zog, hat v. Roser aus Pulicaria dysenterica gezogen, und sie dürfte auch in Pulic. vulgaris leben. Sie scheint die nördlichste Art unter ihren Verwandten zu sein, da sie meines Wissens südlicher als Wien noch nicht gefunden worden ist. Die zweite habe ich zuerst und nur aus Jn. viscosa gezogen, die ich in ganz Dalmatien bis Cattaro fand ; dieselbe Missbildung entdeckte ich während der Reise mit der Novara auch in Gibraltar. Früher schon aus Frankreich und Sizilien bekannt, bildet sie wohl die südlichste Art unter ihren Ver- wandten. Die letzte ist, wenn sie wirklich als identisch mit der Fliege von Brebisson anerkannt wird, der österreichischen Fauna neu zugewachsen und auch ihre Metamorphose nunmehr ermittelt. Bemerkenswerth ist, dass diese drei so nahe verwandten Fliegen sämmtlich auf Alantarten leben, und es wäre vielleicht möglich, wenn man 386 G. v. Frauenfeld: Eine für Oesterreich neue Trypeta. den verschiedenen Arten dieser Pflanzengattung besondere Aufmerksamkeit in Hinsicht auf solche Bewohner schenkte, dass vielleicht auch noch die anderen zwei verschollenen oder zweifelhaften Arten dadurch ermittelt würden. Unter den anderweitigen von Hrn. Erber aus Dalmatien mitgebrachten Gegenständen waren auch von vorjährigen Pflanzen verbliebene abgestorbene Blüthenköpfe eines Oynarocephalen , der sich nicht mehr ermitteln liess, den ich jedoch für eine Centaurea halte, aus welchen sich Trypeia maerura Lw. in grosser Anzahl entwickelte. Ich kann nicht umhin,, hier abermals auf den unlöslichen Widerspruch zurückzukommen, der mich veranlasste in meinem ersten Beitrag über Bry- peten eine Verwechslung zwischen Tr. terebrans Lw. und Tr. eriolepidis Lw. vorauszusetzen. Löw sagt bei der Beschreibung von Tr. macrura (Stettiner ent. Ztg. Jhrg. 16, p. 40) „von aprica sogleich durch die ausser- ordentlich viel längere Legröhre zu unterscheiden“ und pag. 4 mıt Bezug auf terebrans: „der Unterschied in der Länge der Legeröhre beider Arten ist zwar nur ein unerheblicher, doch ist sie bei terebrans in der That ein wenig länger —“. Bei Beschreibung der Tr. eriolepidis (Neue Beiträge zur Kenntniss der Dipteren pag. 52% heisst es: „Die Legröhre (ist bei Tr. tere- brans) verhältnissmäs-ig etwas kürzer als bei Tr. eriolepidis“. Wir erhalten nach diesen Längenverhältnissen der Legeröhre,, wenn wir mit der kürzesten beginnen, nachstehende Reihenfolge: Tr. aprica. Tr. maerura: ausserordentlieh viel länger als aprica. Tr. terebrans: ein wenig länger als maerura. Tr. eriolepidis: verhältnissmässig länger als terebrans. Ich glaube aprica und macrura ebenso gewiss gezogen zu haben, als ich von demselben Standorte und aus der nemlichen Pflanze, wie Dir. Löw eine Bohrfliege (nemlich aus Cirs. eriophorum bei Bruck a. d. L., von ihm Tr. eriolepidis genannt) erhielt, deren Legeröhre in der Länge der Tr. aprica näher steht und die ich dieserhalb und der übrigen Criterien zufolge für terebrans erklärte, während ich die ihr sehr nahe stehende aus Cent. montana und cyanea gezogene Art mit längerer Legeröhre für eriolepidis bestimmte. Diese vier von mir gezogenen betreffenden Arten reihen sich der Länge der Legeröhre nach folgendermassen : Aus Cirs. Erisithales Scop.: Tr. aprica. Aus (irs. eriophorum Scop.: Legeröhre auffallend länger als bei voriger, von mir als Tr. terebrans erklärt. Aus Cent. montana L.: Legeröhre kaum länger, als bei der vorher- gehenden, von mir als Tr. eriolepidis bezeichnet. Aus Cent. spec. von Dalmatien: Tr. maerura, Legeröhre am längsten. Die auffallend kurze Legeröhre kennzeichnet unter diesen Arten Tr, apriea allsogleich, während unter den drei übrigen, deren Legeröhre in der Länge keiren so auffälligen Unterschied zeigen, Tr. maerura durch die ganz gelben Füsse sich unterscheidet. Es bleiben daher nur die beiden mitt- leren Arten festzustellen, für welche ich ohne weitere Aufklärung keine Entscheidung wage, wobei ich nur bemerke, dass ich auch jetzt noch kaum geneigt bin, hier eine andere Art vorauszusetzen, als eben die beiden oben benannten Arten. Was ihre Verbreitung betrifft, so scheint apröe@ die nördliche Form, macrura aber hauptsächlich dem Süden anzugehören, während die beiden anderen vielleicht eine ausgedehntere Verbreitung haben. BE a 5 e BEE Vorläufige Vebersicht der während der Reise der k. k. F'regatte Novara von den Herren Naturforschern gesammelten Spinnen. Von Dr. Georg Böck in Pressburg. Vorgelegt in der Sitzung am 2. October 1861. Die ehrenvolle Aufgabe, die mir durch den Hrn. R. v. Frauenfeld zu Theil ward, die Spinnen, welche durch die k. k. Novara-Expedition zu- sammengebracht wurden, durchzusehen und bestimmen zu können, berührte mich um so angenehmer, indem ich dadurch in die Lage kam, auf diese Weise die Spinnen der entferntesten Welttheile sehen und untersuchen zu können. Mit Gegenwärtigem erlaube ich mir als Resultat ein Verzeichniss, welches vorläufig die Gattungen nach Familien geordnet, enthält, vorzu- legen, indem eine weitere genaue Bestimmung der Species, besonders der neuen, noch einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Obwohl diese Thierklasse überall ziemlich zahlreich vertreten ist, so erfreute sich dieselbe doch stets nur einer sehr beschränkten Beachtung, daher wir auch über viele Eigenschaften der Spinnen, als über das Alter, Grösse, Form „ Farbe, Lebensweise kaum genügende Nachrichten haben, was bisher zu vielen Irrthümern Veranlassung gab, indem zugleich die schwie- rige Aufbewahrung dieser weichen leicht verletzlichen Thiere, wie gewöhnlich in Weingeist, viel beiträgt, dass deren Aussehen oft derart verändert wird, dass sich das natürliche und ursprüngliche Bild kaum mehr erkennen lässt. Indem ich diese Bemerkung voranzuschicken für nothwendig erachtete, erlaube ich mir meine Zusammenstellung einer nachsichtsvollen Beurtheilung anzuempfehlen. Wie überraschend ergiebig die Ausbeute von Spinnen war, dafür sprechen die Zahlen am deutlichsten , und zwar ist die Zahl von 418 Exem- plaren, welche eingesammelt wurde, um so erheblicher, da einestheils deren 388 Dr. Böck: Einsammlung vermöge ihrer oft verborgenen Aufenthaltsorte und durch manche andere Unannehmlichkeiten nur sehr schwierig ist, anderseits es aber eben dieserwegen fast unmöglich wird, irgendwo solche Thiere ge- sammelt zu erlangen, und der Sammler ganz auf jenes Material beschränkt bleikt, was er persönlich erbeutet. Sämmtliche Spinnen von allen Aufenthaltsorten der Fregatte ergeben 10% Arten in 41 Gattungen, die sich nach den Fundorten folgendermassen vertheilen: Gibraltar 3 Gattungen Singapur 2 Gattungen Madeira 7 2 Java 8 M Rio Janeiro 21 r Manila 4 - Capd.g.H. 8 5 Hongkong 1 a St. Paul 4 5 Shanghai B) N Ceylon 7 ” Sidney 10 S Madras 8 = Aukland ) = Nicobaren 1) Die Gattungszahl in der Aufzählung der einzelnen Fundorte wird dadurch scheinbar höher, dass an vielen Orten gleiche Gattungen aufge- funden wurden. Von sämmtlichen 41 Gattungen entfallen auf die Familie der Tapezierspinnen : Muygalidae 4 Arten in 2% Gatt. 5 „» Zellenspinnen: Cellicolae Sonspun.ne a » » Wolfspinnen: Lycosidae 16 viralen » „» Spring- oder Tigerspinnen: Attidae 10: „ee 2 » Krabbenspinnen: Thomiside 10 „ „6 „ en „ Radspinnen: Epeiridae 43 ee ar - » Webspinnen: Theridinidee 5 „2 » ® m = » Trichterspinnen: Agelenidae I EL, Zusammen 104,2, Damlar z Die Mehrzahl der Spinnen ist vollkommen gut erhalten ; geringere Mängel, wie das Fehlen eines Fusses oder Tasters sind kaum zu vermeiden, und können nicht in Betracht gezogen werden. Nur sehr wenige Exemplare sind so weit verändert, dass sie unbestimmbar sind. Aeusserst interessant und zahlreich vertreten sind die grossen, die Riesen der Spinnen, wie: Mygale avicularis W., Olios longipes W., Nephila Fuseipes Lech. Während viele durch Farbenpracht und Glanz ausgezeichnet sind, wie: Argyopes argentatus Sav., Tetragnatha argentea WIk., Gastera- cantha velitaris Ltr., fallen andere durch sonderbare Formen auf, wie: Eripus heterogaster W1k., die Gasteracantha-Arten,, einige Attiden, die Tetragnatha-Arten mit ihren starken Maxillen, etc. Verzeielhniss von Spinnen. 389 Mugalidae : Eurypelma avieularia Keh. Rio Janeiro, Cap, Java, Aukland. Mygale javanensis Wk. Java. — fodiens Wlk. Aukland. ‚Missulena oratoria W1k. Madras. Cellicolae: Segestria senoculata Wlk. Madeira. Dysdera erythrina Wlk. Madras. Olubiona nutrive W1lk. Nankauri. Amaurobius terrestris Kch. Madras. — fero@® Kch. Aukland. Drassus ocellatus W1k. Cap. — lutescns W1k. Cap, Aukland. — rubens WI1k. St. Paul. Lycosidae : Sphasus arcuatus W1k. Ceylon. -— fossanus W1k. Singapur. Ocyale mirabilis Kch. Madeira, Aukland. Dolomedes limbatus Kch. Aukland. Otenus cinnamomeus W]1k. Rio Janeiro. Lyeosa tarantula Rss. Madeira. — 4A spec. von Rio Janeiro, Cap, Ceylon, Nikobaren, Manila, Sidney. Alttidae: Eresus fuscifrons Wlk. Cap, Ceylon, Madras, Java. Calliethera sceniea Kch. Madeira, Sambelong. Attus quatuorpunctatus Kch. Gibraltar. — fasciatus Kch. Gibraltar. — 4 spec. von Rio Janeiro, Madras, Nankauri, Sidney. Heliophanes micans K ch. Milu, Nankauri. — spec. von Shanghei. Thomisidae : Eripus heterogaster W1k. Rio Janeiro. Olios longipes W1k. Ceylon, Nikobaren, Java, Sidney. — leucojus W1lk. Nikobaren, Sidney. Selenops annulipes Wlk. Ceylon. Thomisus rotundatus Wk. Gibraltar, Rio Janeiro, Cap. — diadema W1k. Sambelong, Singapur. — bifaseiatus Kch. Rio Janeiro. — spec. vom Cap. Myrmecia nigra Ltr. Manila. . Artamus corticinus K.ch. Cap. Epeiridae : Gasteracantha velitaris Kch. Rio Janeiro. — 5 spec. von Madras, Nikobaren, Sidney. Argyopes fasciatus Say. Hongkong. — argentatus K ch. Rio Janeiro, Ceylon, Madras, Java. — bifaseiatus Kch. Madras. Bd. X]. Abhandl. 1 ei 390 Dr. Böck: Verzeichniss von Spinnen. Nephila fuseipes Kch. Rio Janeiro, Java. — plumipes Kch. Rio Janeiro. — fascieulata Kch. Java. Tetragnatha gibbosa W1k. Cap. — cylindrica W1k. Cap, Manila. — extensa W1k. Shanghai, Aukland. — argentata W1k. Cap, Sidney, Aukland. — fulva Wlk. Rio Janeiro. — oblonga W1k. Karnikobar. — mandibulata Wlk. Cap, St. Paul, Sidney. Atea aurantiaca Kch. Rio Janeiro, Ceylon, Java, Shanghai. — melanogaster Kch. Rio Janeiro. ‚Episinus truncatus Wlk. Gibraltar. Uloborus canescens Kch. Rio Janeiro. Epeira angulata WIk. Java, Sidney. — opwntiae Wlk. Rio Janeiro, Sidney. — depressa Wlk. Aukland. — genistae W1k. Madeira. — imperialis W1k. Sidney. — _ citricola W1lk. Madras, Karnikobar. — spinifrons W1k. Rio Janeiro. — 8 spec. von Cap, Nikobaren, Sidney, Aukland. Zilla montana Kch. Madeira, Rio Janeiro, Shanghai. Miranda ceropegia Kch. Madeira. — pietilis Kch. Nikobaren. — e»ornata Kch. Manila. Singa conica Kch. Milu, Java. Theridionidae : Theridium tepidariorum Kch. St. Paul. — bicolor Kch. Sidney. — sisiphum Kch. Aukland. — triste Keh. Aukland. Steatoda albomaculata Sund. Nikobaren. Tubicolae ; Latrodecetus conglobatus W1k. Karnikobar. — dolatus W1k. Rio Janeiro. Phrurolithus rufescens Kch. Sidney. — erythrocephalus Kch. Sidney. Tegenaria eivilis W1k. St. Paul, Sidney. Pholeus phalangioides W1k. Nikobaren. Argyroneta aquatica W1k. Sidney, Aukland. Philoica notata Kch. Ueber die männliche Pflanze von Salix pentandra-alba Kerner Von Dr. A. Pokorny. Vorgelegt in der Sitzung vom 6. November 1861. Bei neuerlicher Durchsicht der Weiden meines Herbars fand ich die von Prof. Dr. A. Kerner in der österr. bot. Zeitschrift 1858 p. 183 beschriebene weibliche Saliw pentandra-alba, welche Spitzel bei Saalfelden im Salz- burgischen sammelte, zugleich aber auch ein von Ehrhart unter Nr. 140 seiner Exsiccata herausgegebenes Exemplar der $. hexandra Ehrh. aus Hannover, welches sich bei näherer Untersuchung als die männliche Pflanze von Kerner’s Salix pentandra-alba herausstellte. Ich erlaube mir daher zur Ergänzung der von Kerner l.c. gegebenen Beschreibung von S. pentandra- alba hier die ausführliche Beschreibung der Blätter und der männlichen Blüthen dieses Bastartes zu liefern: Blätter länglich-lanzettlich, lang zugespitzt, A/a—6mal so lang als breit, fein drüsig gesägt, in der Jugend seidenhaarig, ausgewachsen ganz kahl, oberseits glänzend, dunkelgrün, unterseits gelbgrün,, matt. Textur derb. Neryatur bogenläufig. Primärnery stark, allmälig verfeinert, gerade oder sichelförmig gebogen, gelblich. Secundärnerven sehr fein, oberseits als feine weisse Linien im dunkeln Parenchym hervorspringend, jederseits 1%—-15, unter Winkeln von 20—30° entspringend, fast gerade oder geschlängelt zum Blattrande verlaufend und erst hier hie und da Schlingen bildend. Secundäre Zwischennerven einzeln, kurz, sehr spitzwinklig. Tertiärnerven sehr fein, zahlreich, verbindend , kurze fast quadratische Segmente bildend. Blattnetz sehr zart, nur bei durchfallendem Lichte bemerkbar. Dimensionen : Länge 60— 80mm, Breite 10—18nm, Männliche Kätzchen mit den Blättern zugleich sich entwickelnd „ ge- stielt, kurz und schlank ; Kätzchenschuppen länglich, stumpf, mit geraden zerstreuten Haaren bedeckt. Blüthen —6männig. Blätter der Kätzchenstiele drüsig gesägt. Dimensionen der männlichen Kätzchen: Länge 20—30um, Breite 6— 10mm, Staubgefässe Länge 4—5mm, ob 392 Dr. A. Pokorny: Ucber Salix pentandra-alba Kerner. Dieser Bastart hat in den Blättern grössere Aehnlichkeit mit Salix alba und deren Bastarten mit Salix fragilis (S. palustris Host, S. excelsior Host), als mit der zweiten Stammart, S. pentandra und deren Bastarten (S. cuspidata Schultz, 8. Pokornyi Kerner). Von $. alba und deren Ba- starten unterscheidet er sich jedoch durch die nur in der ersten Jugend behaarten, drüsig-gesägten, oberseits dunkelgrünen, glänzenden, derben Blätter, so wie durch die zahlreichen, genäherten sehr spitzwinkligen Secundärnerven. Von S. pentandra und deren Bastarten ist er durch die anfänglich behaarten viel schmäleren Blätter und durch die feine unterseits nur wenig vorspringende Neryation mit zahlreichen, spitzwinkligen, nur undeutlich Schlingen bildenden Secundärnerven verschieden. Die männliche Pflanze ist in der Blüthe durch kurze, schlanke Kätz- chen, durch stark drüsig-gesägte Blätter des Kätzchenstieles und durch 4—6männige Blüthen von S. alba und deren Bastarten zu unterscheiden, während sie von S. pentandra und den Bastarten durch schlankere, stärker behaarte Kätzchen.und die Behaarung der sich eben entwickelnden Blätter sich auszeichnet. Salix hexandra Ehrh. wurde bisher von den Autoren verschieden ge- deutet. Mit Recht bemerkt Koch Syn. p. 557, dass sie wegen der viel- männigen Blüthen unmöglich zu seiner S. fragilis y. Russeliana gezogen werden könne, da diese stets zweimännig sei. Von 5. cuspidata Schultz (Meyeriana Willd.) womit sie Reichenbach FI. g. exc. p. 172 vereinigt, ist sie durch die schmalen Blätter und die Blüthen sehr verschieden. Nach vorliegendem Exemplar ist sie als ein Bastart von 8. pentandra und alba zu betrachten und ihre Identität mit der von Kerner beschriebenen $- pentandra-alba nicht zu bezweifeln. Minder sicher ist es, ob die von Herrn Dr. Sauter im Ober-Pinzgau gesammelten Exemplare von %. cuspidata hierher zu beziehen seien; sie stimmen wohl in den jugendlichen Blättern, in denen sie vorliegen „ bis auf die noch geringere Behaarung mit den beiden Vorigen überein, die Blüthen sind jedoch nur zweimännig. Nach einer brief- lichen Mittheilung Herrn Dr. Sauter’s kommt die $. cuspidata in mehreren Bäumen mit $. pentandra im Ober-Pinzgau vor, während $. fragilis im Pinzgau ganz fehlt und selbst bei Salzburg selten und wahrscheinlich nicht wild ist. Es liegt daher die Vermuthung nahe, dass auch diese Pflanze ein Bastart von S. pentandra und alba ist, dessen Verhältnisse zum Obigen jedoch erst durch vollkommen entwickelte Blätter und durch weibliche Blüthenexemplare ermittelt werden könnten. Von $. fragilis ist er durch die drüsig-gesägten Kätzchenstielblätter, welche auf $. pentandra hin- deuten, verschieden. Ueber die Bewohner der Schwalbennester und die Metamorphose der Tinea spretella S: V. Von Dr. Franz Löw. Vorgelegt in der Sitzung vom 6. November 1861. I. Die Bewohner der Schwalbennester. Am 8. März 1859 untersuchte ich ein Nest der Rauchschwalbe (F&i- rundo rustica) aus einem Hause in Wien. Dasselbe musste schon sehr alt gewesen sein, war auf seiner freien Aussenseite von einem förmlichen Mantel von Schwalbenexerementen überkleidet und zeigte in seinem Innern viele Schichten, welche abwechselnd aus Stroh, Federn, Rosshaar u. dgl. be- standen. Dieses Nest enthielt in diesen Schichten 150 volle und 1150 leere Puppen der Vogellausfliege (Ornithomyia avicularia Latr.), 480 grössten- theils leere Säcke von den Raupen der Tinea spretella S. V., sehr viele Larven und deren Exuvien von Attagenus megatoma Fabr., ein paar Exem- plare von Atropos pulsatoria Leach. und ein leeres Gehäuse von Helix ericetorum Drap. An demselben Tage untersuchte ich noch zwei kleinere Nester der- selben Schwalbenart aus Döbling bei Wien und fand in dem kleineren der- selben, welches erst ein Jahr alt war, bloss zwei volle und eine leere Puppe von Ornithomyia avicularia, während das grössere fünf volle und zehn leere Puppen der Vogellausfliege, 90 meist leere Säcke der oben er- wähnten Tineiden-Raupen, zwei andere Mottenraupen, eine Menge Larven und deren Exuvien von Attagenus megatoma „ ein leeres Gehäuse von Helix ericetorum und höchst merkwürdiger Weise drei lebende Fliegenlarven ent- hielt, welche ohne Zweifel zur Familie der Thereviden gehören. Am 30. October desselben Jahres untersuchte ich wieder ein derartiges Nest aus einem Hause in Wien und fand darin sieben volle und ebenso 394 Dr. F. Löw: viele leere Puppen der Ornithomyia avicularia, acht leere Säcke und mehrere nackte Raupen der Tinea spretella, einige Imagines von Psocus domesticus Burm. und einen Üryptophagus. Ich hatte somit Gelegenheit, Nester von Hirundo rustica L., sowohl vor der Ankunft dieser Vögel, als auch nach dem Abzuge derselben zu untersuchen und habe jedesmal als die konstanten Bewohner derselben: Ornithomyia avicularia Latr., Tinea spretella S. V. und Aitagenus megatoma Fabr. angetroffen, während alle übrigen darin aufgefundenen Insekten nur zufällig in denselben vorzukommen scheinen. Hingegen konnte ich weder von der auf Chelidon urbica und Cypselus apus Ill. vorkommenden sSteno- ptery® hirundinis Leach., noch von der sehr seltenen, behaarten Acanthia hirundinis Köhler*), noch von dem sowohl in den Nestern der Hirundo rustica Linn., als auch in denen der Chelidon urbica Boie. ausserordentlich häufigen Pulex hörundinis Köhler **), welcher mit Pulex rufus Grvh. ***) identisch sein soll, in den untersuchten Nestern auch nur eine Spur ent- decken. Am häufigsten waren die fast kreisrunden, flachgedrückten, schwarzen, vollkommen glatten und spiegelnden Tonnenpuppen der Ornithomyia avieu- laria, welche manchen Pflanzensamen „ namentlich denen der Corydalis- Arten zum Verwechseln ähnlich sind, und wie die Tonnenpuppen der Hypodermen eine Deckelfurche zeigen, welche ebenfalls am vierten Seg- mente endet. Von den 150 in dem ersterwähnten Neste gefundenen Puppen erhielt ich vom 4. bis 28. April 105 Fliegen; die übrigen Puppen wurden in Weingeist aufbewahrt. Aus den sieben Puppen der beiden Döblinger Nester hingegen waren vom 14. bis 29. April vier Fliegen, am 6. Mai, 1. und 2. Juni je eine Imago ausgekrochen. Das Ausschlüpfen der Fliegen aus den Puppen, welches vorzugsweise in den Morgenstunden stattfindet, geht so rasch vor sich, dass es kaum zu beobachten ist. Das vordere breite und dicke Ende der Puppe springt nicht nur ringsum ab, sondern spaltet sich noch der Länge nach in ein oberes und unteres Segment, welche beide, da sie noch an der innern Puppenhaut hängen, gleichsam eine Flügelthür bilden, durch welche die Fliege herausschlüpft. Kaum ist die Puppe auf- gesprungen, so hat die Fliege schon ihre Füsse losgemacht, überschlägt sich ein paar Male sammt der Puppe und ist frei. 7) Das Thier kriecht so- gleich an dem nächsten Gegenstande in die Höhe, um ihre auf ein ganz kleines Schüppchen zusammengefaltsten Flügelf7) zu entwickeln, was unter beständigen Expansiosen der kleinen Stirnblase und diesen synehroni- ”) Uebersicht der Arbeiten und Veränderungen der schles. Ges. für vaterl. Kultur. 1831. p. 73. »*) Ebendaselbst, 1831. p. 75. x) Ebendaselbst, 1827. p. 67. rt) Dieselbe schnelle Art des Ausschlüpfens der Imago aus der Puppe habe ich auch bei Melophagus ovinus Latr. beobachtet. +7) Die Flügel der Ornithomyia avicularia haben ein Geäder wie die der Gastrus-Arlen. Ueber die Bewohner der Schwalbennester. 395 schen Contractionen des Hinterleibes geschieht und in einer Viertelstunde vollendet ist, während zugleich der Anfangs schmale, fast walzenförmige Leib breit und flach wird. Die Fliege läuft sehr behende, kriecht gerne in Winkel, kann vermöge ihres flachen Körpers durch die schmalsten Spalten hindurchschlüpfen und fliegt in einem Zimmer ganz gegen die Gewohnheit anderer Dipteren nicht dem Lichte (dem Fenster), sondern dem Dunkeln zu. Die im Zwinger ausgekrochenen Fliegen starben alle nach 3 b’s € Tagen, natürlich aus Nahrungsmangel. Da das Ausschlüpfen dieser Thiere schon im April beginnt, ich aber dieselben noch Ende September auf jungen Rauchschwalben antraf, während die Puppen im März und Oktober in den Nestern zu finden sind, so müssen sie, wenn nicht zwei Generationen vor- handen sind, vom Frühling bis Herbst als vollkommene Insekten auf den Schwalben, namentlich den Jungen, die übrige Zeit des Jahres aber als Puppen in deren Nestern existiren. Nach den Vogellausfliegen waren die sacktragenden Raupen der Tinea spretella S. V. (T. fuseipunctella Haworth), deren Beschreibung weiter unten (S. 396) folgt, in den untersuchten Nestern am häufigsten. Die rothhaarigen Larven von Attagenus megatoma Fabr. kamen in allen Grössen vor; sie, noch mehr aber ihre Exuvien fanden sich ebenfalls sehr zahlreich. Es gelang aber nur wenige Käfer aus allen diesen Larven zu ziehen. Was die drei in einem der Döblinger Nester gefundenen, lebenden Dipterenlarven betrifft, so lasse ich hier deren Beschreibung folgen: Kopf klein, etwas depress, nach vorne verschmälert, dunkelrothbraun, glänzend. Körper fusslos, drehrund, schlank, nach vorne und hinten allmälig ver- schmälert, nackt, nur gegen die beiden Enden hin mit spärlichen Haaren glänzend, blass gelblichweiss. Scheinbar 20 Segmente, da jeder der ersten acht Bauchringe aus zwei Segmenten besteht, deren vorderes etwas länger und durchscheinend , deren hinteres wenig kürzer und opak ist. Das erste Brust- und letzte Hinterleibssegment sind kegelförmig, die übrigen cylin- drisch. Zwei kleine, stumpfe, kegelförmige, divergirende, etwas nach ab- wärts gerichtete Anal-Anhänge, welche kürzer als das letzte Segment sind. Länge 9“, Breite Y'. — Eine Vergleichung dieser Larven mit den von Bouche&*) beschriebenen und abgebildeten Larven von Thereva plebeja L. und Scenopinus senilis Fabr. zeigte, dass sie mehr den Thereviden als den Scenopiniden angehören. Die kleinste derselben wurde in Weingeist aufbewahrt, die beiden anderen aber auf Erde gesetzt, in die sie sich sogleich eingruben. Die grössere dieser beiden war am 20. April bereits eine Puppe, die aber leider zu Grunde ging. *) Bouch€, Naturgeschichte der Insekten. Berlin 183%. 4. Lieferung. pag. 45 u. 47. Tafel IV. 396 Dr. F. Löw: Diese drei Larven sind wahrscheinlich ebenso wie die aufgefundenen Gehäuse von Helix ericetorum mit der zum Nestbau verwendeten Erde ganz zufällig in die Nester gerathen. Während Ornithomyia avicularia als echter Parasit der Schwalben sich von deren Blute nährt, sind die übrigen diese Nester bewohnenden Insekten auf andere in denselben vorfindliche Nahrungsstoffe angewiesen, wohin namentlich die Vogelexeremente, Haare und Federn gehören, welche letztere auch bis auf die Schäfte abgefressen waren. Da viele der in den Häusern vorkommenden Arten der Gattungen Tinea, Dermestes, Psocus etc. sich auch in Vogelnestern finden, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass diese letzteren überhaupt einst die alleinigen Aufenthaltsorte aller jener Inseeten waren, welche heut zu Tage als ungebetene Gäste in den Woh- nungen des Menschen sich von dessen Kleidern, Möbeln, Büchern u. dgl. nähren. Schliesslich muss ich noch erwähnen, dass die manchen Vögeln, namentlich den rabenartigen, eigene Gier nach glänzenden Gegenständen auch den Schwalben nicht zu fehlen scheint, wie eine stählerne Haar- und eine Insektennadel, die sich in den untersuchten Nestern fanden, andeuten. II. Die ersten Stände der Tinea spretella S. V. (T. fuseipunctella Ha worth.) a) Raupe. Kopf ebenso breit als der übrige Körper, dunkelröthlichbraun, glän- zend, oben mit einer kurzen, nach hinten breiter werdenden Furche, Mund- theile schwarzbraun. Nackenschild halbmondförmig, gelblichbraun, glänzend. in der Mitte durch eine beinweisse Längslinie in zwei Hälften getheilt; beiderseits neben dem Nackenschilde und von diesem durch eine beinweisse Linie getrennt, ein hornartiger, gelblichbrauner, glänzender Fleck. Körper eylindrisch, gleichdick, oben und unten einfärbig beinweiss, fast ganz nackt, nur gegen die Leibesenden zu mit spärlichen Haaren. Die 12 Leibes- ringe fast ganz gleich, die sieben ersten Bauchsegmente durch tiefere Ein- schnitte von einander getrennt als die drei Brust- und zwei letzten Bauch- segmente. Die drei Paar kurzen Brustfüsse von der Farbe des Körpers, ihre Klauen aber dunkelbraun. Ihre Hüften entfernen sich vom ersten bis zum dritten Paare immer mehr von einander; die vier Paar Bauchfüsse so kurz, dass sie die untere Fläche des Leibes kaum überragen *), von der Farbe des Körpers, ihre Klauen braun; die zwei Nachschieber von derselben Be- schaffenheit und Färbung wie die Bauchfüsse. Länge 3—3”/“, Breite '/a‘“. *) Die Bauchfüsse sind bei allen Sackträgern (Psyche, Tinea, Talaeporia, Coleophora etc.) ver- kümmert. Veber die Bewohner der Schwalbennester. 397 b) Sack. Die Raupe spinnt sich selbst aus ihren jeweiligen Nahrungsstoffen einen Sack. Dieser ist fast spindelförmig, in der Mitte am breitesten, etwas flach gedrückt, vorn und hinten gerade abgestutzt, an beiden Enden offen, zähe, fest, pergamentartig, aussen rauh, von schmutzigweissgrauer Farbe, innen glatt, seidenartig glänzend, weiss. Er ist so geräumig, dass sich die Raupe darin bequem umkehren kann. An seinem hinteren Ende hängt oft aussen ein Klümpchen der mohnkornartigen, weissgrauen Excremente. Nach dem Verpuppen enthält er auch die abgestreifte Raupenhaut. Länge 3—4“, Breite A— a". ec) Puppe. Die Puppe ist im Sacke eingeschlossen , schmal , schlank, beweglich, bis zum sechsten Segmente, welches am breitesten ist, allmälig breiter, von da bis zur Spitze schmäler werdend, alle Segmente (das erste ausge- nommen) mit seitlichen Eindrücken und spärlichen, kurzen, graulichweissen Haaren. Die fünf ersten Segmente unbewehrt, die sechs letzten oben an ihrem Vorderrande mit einem querstehenden Dornenkamm versehen, welcher nach rückwärts immer kürzer wird, das erste Segment stärker gewölbt, glatt, glänzend, dunkelbraun, sein Hinterrand in der Mitte rundlich erweitert, zu beiden Seiten desselben ist der die Schulterdecken einschliessende Theil der Flügel- scheiden deutlich zu sehen, das letzte Segment glatt, glänzend, dunkel- braun, kuppelförnig, oben nahe. dem Vorderrande mit einem kurzen Dornen- kamm, einer kurzen Spitze an jeder Seite und einem Grübchen auf dem stumpfen Ende, Augen schwarz, Scheiden der Mundtheile und Flügel dunkelbraun, glänzend, die der Fühler, sowie die Spitze der Flügelscheiden blassgelb, Hinterfüsse und Leibesringe dunkelbraungelb, die Flügelscheiden überragen das siebente, die Fühlerscheiden das achte und die Hinterfüsse das neunte Segment. Länge 2— 2'%', Breite Ya‘. d) Lebensweise. Die Raupe lebt in grosser Menge in den Nestern der Rauchschwalbe (Hirundo rustica L.), wo sie vom Herbst bis zum Frühjahr in allen Ent- wicklungsstadien anzutreffen ist (s. oben Seite 393); denn nicht nur im Oktober, sondern auch noch im März fand ich junge und erwachsene Larven nebeneinander in den Nestern. Die Raupe überwintert also. Sie steckt, wie die Raupen aller echten Tineiden, in einem selbstgesponnenen Sacke *), mit welchem sie wie die der Tine pellionella L.**) herumkriecht, indem *) Zeller sagt in der Linnaea entomologica, VI. 1852, p. 156 „Die Raupe lebt in Röhren, die mit Erde überzogen sind.“ =*) In Zimmern, deren Möbel mit diesen Motten besetzt sind, sieht man häufig an Wänden und an der Decke die Säcke von Tinea pellionella hängen. Bd. X]. Abhandl. 52 398 Dr. F. Löw: Ueber die Bewohner der Schwalbennester. sie dabei den Leib bis zum ersten Bauchsegmente aus dem Sacke hervor- streckt. Ihre Nahrung besteht in Federn, denn die in den Nestern vorfind- lichen Federn waren bis auf die Schäfte abgenagt, und in der Gefangen- schaft wurden die Raupen ebenfalls mit Federn gefüttert. In der ersten Hälfte des Aprils verpuppen sie sich. Zum Behufe der Verpuppung ,„ welche im Sacke stattfindet, spinnt sich die Raupe mit dem Sacke an irgend einen Gegenstand fest. Das Ausschlüpfen der Schmetterlinge fand im Zwinger vom 18. April bis 2%. Mai statt; aber auclı im Freien sah ich um diese Zeit (24. April) die Schmetterlinge Abends um die Schwalbennester herumfliegen. Vor dem Auskriechen des Schmetterlings schiebt sich die Puppe mit Hilfe der Dornenkämme an den sechs letzten Segmenten bis über die Hälfte aus ‚dem Sacke heraus. e) Parasiten. Aus den Puppen dieser Tinea erhielt ich ein parasitisches Hymeno- pteron, welches nach Dr. Giraud’s gütiger Determinirung Exochus man- suetor Grav. ist. Am 25. Mai und Anfangs Juni hatte ich einen solchen Parasiten erhalten, welcher demnach später erscheint als die Zinea selbst. I — :Bemerkungen über den bei Krakau wildwachsenden Sarothamnus vulgaris Wimmer. Von Dr. Franz Herbich. Vorgelegt in der Sitzung vom 7. November 1861. Die Beschreibung des generischen Charakters ist in Wimmer’s Flora von Schlesien enthalten, „ ich übergehe sie hier. Sarothamnus vulgaris. Aeste ruthenförmig , Blätter gedreit, Blumen winkelständig. Wimm. ]. c, p. 651. Koch Syn, 166. Herbich Spicil. in d. Verhandl. d. zool.-bot. Gesellsch. 10. Bd. Nr. 119. Beschreibungen sind in Pollich, Kroker, Koch, Host, Schlechd. D. F., De Candolle Fl. fr., Bertoloni Fl. ital., Gme]. Bad., Mathieu El. Belg., Jundzill Fl. Lith., Gilibert Fl. Lith., Joh. Bauh. hist. Synonyma: Sarothamnus scoparius Koch Syn. ed. I p. 152, Peterm. Fl. Lips. Nr. e 1033. Spartium scoparium Linn. Sp. 996, Rchb. exc. Nr. 3339. Spartium angulosum Gilib. Lith. Coll. 4. p. 97. Oytisus scoparius DC. Prodr. II. 154. Waga Fl. Pol. 745. Genista scoparia Sprengel Syst. III. 221. Heer Schweiz 2025. Benennungen: Deutsch: Besenstrauch, Ginst , Reehheide. Englisch: The common green Broom. Französisch: Le Genet commun. Italienisch: Scornabececo commune. Ungarisch: Sargas sepröke. Polnisch: Zarnowiee. Da 400 Dr. F. Herbich: Abbildungen: Fl. Dan. 313. Guimpl. 116. Engl. Bot. 1339. Svsk. Bot. 421. Schkr. 195. Schlal. Langth. D. F. 1. 4 Plenk. 550. Dietr. D. F. 81- Peterm. D. F. £f. 147. Blackw. 144. Rivin 65. Fuchs 249, Bock 338. Cammer. 950. Lobel h. 531. Dodon. 761. J. Bauh. h. 1. 388. Tabern. 1509. Math. 853. Jonst. Dendr. t. 98. f. 4. Dieser Strauch, welchen ich hier 1857 beobachtete, wächst sehr häufig in der Nähe von Krakau, und zwar am rechten Weichselufer, süd- lich von den Jurakalk-Hügeln Krzemiaki (sprich Krschemionki) theils am Rande der Nadelhaine, theils auf kahlen dürren und sandigen Feldern und Anhöhen, bei den Dörfern Wola-Duchatka (sprich Wola-Duchatzka) und Piaski-Wielki, und im Lemberger Kreise, wo ihn mein verehrter Freund Herr Hölzel sammelte. Es ist sonderbar, dass weder Herr Professor Besser, welcher diese Pflanze in Galizien wildwachsend vermuthete, da er sie im Appendix der Prim. F. Galiciae aus Kluk’s Dykzionarsz aufnahm, noch dessen botanischer Freund Herr Magister E. Christiani, welche so fleissig in der Umgegend von Krakau botanisirten, diesen so häufig vorkommenden und durch seine grossen und schönen goldgelben Blüthen auffallenden Strauch nicht beob- achteten, und dass auch der damalige Gärtner des botanischen Gartens Herr Polaczek, welcher Herrn Professor Besser so viele um Krakau an- geblich wildwachsende Pflanzen überbrachte, welche aber sämmtlich in der Krakauer Flora, ja manche nicht einmal in Galizien vorkommen, ebenfalls nicht sammelte. Als ich im Jahre 1817 vom Monate Februar bis zum August im Spitale zu Hagenau im Elsass als Chef-Arzt angestellt war und in der Gegend bis nach Zabern hin viele botanische Ausflüge unternahm, sah und sammelte ich diesen Strauch, welcher daselbst auf Sandboden am Rande der Nadel- wälder massenhaft wächst. Auch auf meiner Rückreise nach Wien sammelte ich ein Frucht-Exemplar bei Regensburg, welche ich beide in meinem Herbario besitze. 3 Joannes Bauhinus gibt die Höhe dieses Strauches auf 3 Ellen an, Gmelin von 3 bis 8 Fuss, Schkuhr von 6 bis 10 Fuss, De Candolle auf 1 Meter, Wimmer von 2 bis 4 Fuss, Bertoloni von 4 bis 6 Fuss, Pollich sagt „ereseit ad insignem altitudinem“, Gilibert gibt die Höhe des in Lithauen wildwachsenden Strauches auf 6 Fuss, Jundzill in der ersten und zweiten Ausgabe seiner Opisanie Roslin von 3 Ellen Höhe, in der dritten Ausgabe heisst es: „Eine Elle und höher“. Jene Exemplare, welche ich bei Hagenau und Regensburg sah, waren 5 Fuss hoch, der Stamm war aufrecht, 1—2 Zoll dick und von unten an ästig, dieses wird auch von allen Auctoren angegeben, welche diesen Strauch näher beschrie- ben, nur Schkuhr erwähnt, dass der Stamm oft 1 Fuss dick wird. Ueber Sarothamnus vulgaris. 401 Wenn Herr Professor Besser nie einen Ausflug zur Zeit der Blüthe dieser Pflanze nach Wola-Duchatka unternahm und später vielleicht nur zu Wagen diese hässliche Gegend besuchte, so ist es sehr erklärlich, dass er diesen Strauch übersah, und denselben in einiger Entfernung für Juncus effusus hielt, da die grünen Zweige derart haufenweise und rasenstockähnlich unmittelbar aus dem Boden hervorzuwachsen scheinen, und so dem Juncus effusus ähnlich sind; mir erschien dieser Strauch in dieser Form, doch war der Standort im Widerspruche, als ich daher diesem vermeintlichen Juncus näher kam, sah ich meinen Irrthum ein. Es ist dieser hier wildwachsende Strauch ein Beleg für die durch Klima, noch mehr aber durch die Oertlichkeit erzeugten Verkümmerungen und Verkrüpplungen, welche in Galizien so häufig vorkommen, wie ich dieses im 10. Bande der Verhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft von der ‚Betula oycoviensis dargethan habe. Auch Herr Professor Tomaschek macht in dem 10. Bande der Verhandlungen ebenfalls der um Lemberg vor- kommenden 3° hohen Zwergform von Pinus silvestris Erwähnung, welche Form ich auch hier zu beobachten Gelegenheit hatte, und im 41. Bande p- 41 der Verhandlungen angeführet habe. Die Gegend in welcher der Sarothamnus hier wächst, ist eine kahle, dürre, unfruchtbare, den glühenden Sonnenstrahlen des Sommers und den heftigen Frösten , Nordwinden und Stürmen ausgesetzte, etwa 800° ü.d.M. gelegene Anhöhe, es muss sohin dieser kümmerlich ernährte Strauch gleich dem Krummholze auf den Alpen, hier mit seinem Stamme und Aesten auf dem Boden fortkriechen, ja sogar sich in den Sand eindrücken, um gegen den Einfluss des rauhen Klima Schutz zu finden. Wie ungünstig das Klima und die eigenthümliche Beschaffenheit des unfruchtbaren Bodens auf diesen Strauch einwirken, zeigt auch die Rinde des Stammes und der Aeste, welche ungleich, fast knorrig, rauh und rissig und wurzelähnlich erscheint. Aus der langen und ästigen Wurzel geht ein finger- oder daumen- dicker Stamm hervor, welcher sich nahe an der Wurzel in zwei oder drei Aeste theilet; weder der Stamm noch die Aeste erheben sich von dem Boden, sondern kriechen wurzelähnlich hin- und hergebogen, fest an den Boden angedrückt oder unter dem Sande fortschleichend, ohne Wurzelfasern zu treiben, bis auf eine Länge von 2—2'/ Fuss fort. Die Enden der Aeste theilen sich in mehrere holzige, knorrige, hin- und hergebogene kurze Aestchen , aus welchen viele grüne, 1—1"/ Fuss hohe ästige Zweige hervor- wachsen. Bei jenen Individuen, wo der Stamm und die Aeste unter dem Sande fortlaufen,, scheint es, als ob der ganze Strauch nur aus dem rasen- stockähnlichen Haufen grüner Zweige ohne Stamm bestände. Bei jenen hin- gegen, wo der Stamm und die Aeste sichtbar, fest an den Boden ange- drückt sind, scheinen diese eine Wurzel zu sein. Die Zweige sind ruthen- förmig, mit einer grünen fünfkantigen Rinde überzogen, und der Länge nach gefurcht. Die Blätter an der blühenden Pflanze sind gedreit, die Blätt- 402 Dr. F. Herbich: Ueber Sarothamnus vulgaris. chen verkehrt-eiförmig „ kurz gestielt, fein behaart und cewimpert; die im Herbste gesammelten Exemplare zeigen einfache Blättchen, diese sind schmal- lanzettlich, spitzig und unbehaart. Die Blüthen sind achselständig ,„ einzeln. Blüthenstiele und Kelche kahl und grünlich-gelb. Die Blumenkrone ist gross, goldgelb, der Stempel lang und spiralisch gekrümmt (wie die Schk uhr’sche und Petermann’sche Abbildung zeigt), das Ovarium behaart; die Staub- blätter sind unbehaart, die Hülsen behaart, die reifen schwarz. Der Same ist klein, eirund, glatt, gelblich-grün, am Nabel meist mit einer weissen Wulst versehen. Was die geographische Verbreitung betrifft, so ist dieser Strauch den Schriftstellern zufolee, welche ich zu Rathe zog, in folgenden Ländern ein- heimisch und zwar: In England (Raj. Syn. 474, Smith. Brit. 2. 753), in Frank- reich (J. Bauhin. hist. I. 389, De Candolle fi. fr. II. p. 497), in Belgien (Mathieu FI. Belg. I. p. 122), in Deutschland (Roth Tent. I. 302 „habitat in campis et collibus sterilioribus totius Germaniae*), in Preussen (Willd. Prodr. 707), in Baden (Gmelin III. 154), Würtemberg (Martens et Schübler Fl. W. 459), in Hessen {Leers 552), in Elsass (Bauh. 1. e.), in Dänemark (Fl. Dan. ]. e.), in Schweden (Linn& fl. Sv. 589), Sachsen (Schreber Spieil. 25), Baiern (Schrank Baiern Fl. II. p. 245), Schweiz (Haller h. 1. 15%), Piemont (Allione 1260), in Italien (Bertol. Fl. Ital. VII. 334), Neapel (Bert. l. c. und Tenor. Cors. d. bot. lez. 1375), in Istrien und Dalmatien (Host aust. II. 314), Lombardie, Steiermark, Oesterreich und Mähren (Maly En. 345), Böhmen (Presl fl. cechic. 1073), Schlesien (Krocker 1146), im Banat (Heuffel En. 399), Siebenbürgen (Baumgarten En. 1467), Galizien (Her- bich Spieil. 119), Polen (Kluk Diezyon. 1318, Waga F. v.Pol.), in Lith. (Gilibert Coll. 4. p. 79, Jundzill Opis. 221), in Russland in der Ukraine, im Lande der donischen Kosaken und im uralischen Sibirien (Ledeb. Fl.ross.1. 516). In Bosnien, Serbien, Albanien, Macedonien, Rumelien etc. wurde diese Pflanze bis nunzu nicht gefunden, wenigstens ist siein Grisebach Spieilegium nicht aufgenommen; in der Bucovina ist sie nicht, auch in Bessarabien, Podolien und Volhynien wurde sie weder von Besser noch von Andrzejowski beobachtet. Wenn nun auch die hier wildwachsende Pflanze beim ersten Anblicke eine Verschiedenheit von den Pflanzen anderer Länder zeigt, so geht doch aus der Untersuchung hervor, dass diese Verschiedenheit blos in der Richtung des Stammes und der Aeste bestehet. Der Kelch, die Blumenkrone, der Stempel, die Hülse und die Samen zeigen nicht den geringsten Unterschied. Die ab- weichende Richtung des Stammes und der Aeste, so wie die wurzelähnliche Beschaffenheit derselben muss zum Theile dem Einflusse des Klima, noch mehr aber der Oertlichkeit zugeschrieben werden, da dieser Strauch in Lithauen, also in einem weit kälteren Klima, dennoch eine Höhe von 6 Fuss erreichet, und weder von Jundzill noch von Gilibert einer ähnlichen Verkrüpplung Erwähnung gethan wird. — Oo — = Verbascum pseudo-phoeniceum (V. Blattaria-phoeniceum) ein neuer Blendling. Beschrieben von Dr. H. W. Reichardt. Vorgelegt in der Sitzung vom 7. November 1861. Bekanntlich besitzen wir aus der Section Blattaria von Verbaseum nur zwei Arten in Deutschland, nämlich Verbascum Blattaria L. und Verbascum phoeniceum L. Diese beiden Arten sind so leicht kenntlich, dass wohl eine Verwechslung derselben nicht leicht möglich ist. . Ich war daher sehr überrascht, als unser geehrtes Mitglied, Hr. Dr. Franz Löw mir ein Exemplar einer Königskerze mittheilte, welches von ihm in einem Gemüsegarten von Döbling beobachtet worden war. Diese Pflanze hatte den beblätterten Stengel, die vollkommene Kahlheit und den ganzen Habitus von V. .blattaria L., zeigte aber die violetten Blüthen des V. phoeniceum L. Auch Herr Juratzka war später so freundlich, mir ein Exemplar eines um Böhmisch-Leipa von Dr. Watzel gesammelten Verbas- cums mitzutheilen, welches die gleichen Merkmale wie das erstgenannte zeigte. Eine genauere Untersuchung der beiden angeführten Exemplare ergab das Resultat, dass dieselben Hybride zwischen Verbascum Blattaria L. und V. phoeniceum L. wären. Denn sie hatten von V. Blattaria L. den gleich- mässig beblätterten, im unteren Theile kahlen Stengel, die in den Blattstiel verschmälerten unteren und die mit herzförmigem Grunde den Stengel um- fassenden oberen Blätter, ferner die kurzen Blüthenstiele, welche nur noch einmal so lang waren, als der Kelch. Von V. phoeniceum L. hatte dagegen die in Rede stehende Pflanze den oberwärts schwach flaumigen Stengel, die geschweift gezähnten Blätter, die Bekleidung mit den violetten Drüsen- haaren und endlich die violette Blumenkrone. Kurz zusammengefasst gleicht also die in Rede stehende Pflanze in ihren vegetativen Organen dem V. .Blattaria L., hat aber die violetten Blumen des Y. phoeniceum L. Die Antheren und die Papillen der Narbe zeigten sich an den beiden untersuchten Exemplaren verkümmert; die ersteren enthielten namenlich nur wenigen aus geschrumpften Zellen bestehenden Pollen. Ebenso schlugen die Samen in sämmtlichen Früchten fehl. Eine solche in ihren Merkmalen zwischen zwei Arten schwankende Pflanze, welche verkümmerte Fructificationsorgane an sich trägt und ver- einzelnt auftritt, ist man nach dem jetzigen Stande unserer Kenntnisse für einen Blendling zu halten berechtigt, namentlich wenn sie in einem Ge- schlechte sich findet, das so zur Bildung von Hybriden sich hinneigt, wie bekanntlich Verbascum. 404 H. W. Reichardt: = Verbaseum pseudo-phoeniceum. Sehr auffallend ist der mir von Hrn. Dr. Löw mitgetheilte Fundort dieser Pflanze in einem Küchengarten bei Döbling, denn obwohl Verbasceum phoeniceum L. um Wien vereinzelnt vorkommt, so wurde es doch in der näheren Umgebung des genannten Standortes nicht beobachtet. Es wäre daher möglich, dass der Grasplatz auf dem diese Pflanze gefunden wurde, ein künstlich angelegter ist und dieser Blendling mit dem Grassamen an- gepflanzt wurde. s In Nord-Böhmen dagegen kommen beide Stammarten häufiger vor und das Vorkommen dieses Blendlings um Böhmisch-Leipa ist vollkommen er- klärlich. Es wurde zwar schon von Kittel*) eine Hybride zwischen V. phoe- niceum L. und Y. blattaria L. unter dem Namen = V. divaricatum Kitt. (V. phoeniceo-Blattaria) beschrieben. Dieser Blendling hat aber den Stengel sammt den Blättern behaart, die grundständigen Blätter eiförmig mit stumpfem Grunde, die Blüthenstiele mehrmals länger als den Kelch und gelbe Blumenkronen von der Grösse des V. Blattaria L. Die Kittel’sche Pflanze stimmt also in ihren vegetativen Organen hauptsächlich mit V. phoeniceum L. überein , hat jedoch die gelben Blüthen des Y. Blattaria L. Sie ist also gerade das Widerspiel des von mir besprochenen Bastartes. Ich glaube daher berechtigt zu sein, die von mir geschilderte Hybride für eine noch unbeschriebene zu halten. Demgemäss nenne ich sie, weil man sie wegen der violetten Blumen- krone leicht mit V. phoeniceum L. verwechseln kann, = Verbascum pseudo-phoeniceum (V. ‚Blattaria-phoeniceum). Der Stamm 3Y—4‘ hoch, aufrecht, in seinem unteren ‚Theile kahl, oberwärts sehr schwach flaumig, die Trauben drüsig flaumig, die Drüsen bald einen violetten, bald einen wasserklaren Inhalt führend. Die Blätter nach aufwärts allmälig an Grösse abnehmend, so dass der Stamm gleichmässig beblättert erscheint; die unteren verkehrt lanzettlich, 3“ lang, 1‘ breit, in den kurzen Blattstiel verschmälert, ungleich und grob buchtig gezähnt; die folgenden länglich, sitzend, nicht herablaufend ,„ mit den Lappen des herzförmigen Grundes den Stengel umfassend, spitz, ge- schweift gezähnt, 2Ys—1“ lang, 10—4‘' breit; die Bracteen lanzettlich zu- gespitzt, 3“ lang, 1“‘ breit. Die Blätter, mit Ausnahme der drüsig gewim- perten Bracteen vollkommen kahl. Der Blüthenstand eine vom Grunde an ästige lockere Traube, deren einzelne Spindeln 8—10“ lang sind; die Blüthen einzeln in den Aclıseln der Bracteen, die Blüthenstiele 3—4‘' lang, noch einmal so lang als der Kelch. Der Kelch ötheilig , 2% lang, die einzelnen Theile elliptisch „ spitz, dicht drüsenhaarig. Die Blumenkrone violett, mit gelblich weissem Schlunde, 9—10‘“ im Durchmesser. Die Staubgefässe sämmtlich purpurwollig, die Antheren nur wenigen, verkümmerten Blüthenstaub enthaltend. Der Stempel 4“ lang, der Fruchtknoten rund, 1°‘ im Durchmesser haltend, Griffel und Narbe 3‘ lang, keulig, die Papillen der letzteren ver- kümmert. Die Kapsel kugelig, die Samen fehlschlagend. Ein Exemplar in einem Gemüsegarten von Döbling (Dr. Franz Löw). Um Böhmisch-Leipa (Dr. Caj. Watzel). *) Taschenbuch d. deutsch. Flora, 2. Aufl. I. p. 352. * Beiträge zur Kenntniss der Orthopteren. Von Dr. Franz Löw. Vorgelegt in der Sitzung am 2. October 1861. L: Rhaphidophora cavicola Kollar. (Phalangopsis cavicola.) Von der sogenannten Höhlenheuschrecke (Rhaphidophora cavicola Kllr.), welche vorzugsweise in den Höhlen des Karstgebirges zu Hause ist, war bisher in Niederösterreich ein einziger Fundort bekannt, nämlich das „Schelmenloch,*“ eine Kalksteinhöhle zwischen Vöslau und Baden. Auf einer Excursion, welche ich am 31. August 1856 mit meinem verehrten Freunde, Herrn Friedrich Brauer, auf den kleinen Anninger in der Brühl bei Möd- ling unternahm, fand dieser an einem im Walde versteckten, mehrfach zer- klüfteten, mit einer Unzahl von Torquilla hordeum bedeckten Dolomitfelsen, in einem vor einer Felsspalte befindlichen Spinnengewebe ein todtes und sehr verstümmeltes Männchen von Zhaphidophora cavicola. Auf einer zweiten, am 5. September unternommenen Excursion nach derselben Localität, wurden am Fusse jenes Felsens im feuchten „. dürren Laube zwei lebende Weibchen, und ein drittes Mal, am 7. September, an einer von besagtem Felsen sehr entfernten Stelle des Waldes, ein ganz kleines, noch unvoll- kommenes Individuum dieser Art erbeutet, welches, beunruhigt, auf dem mit dürrem Laube dicht bedeckten Boden umherhüpfte. Hiemit wäre also ein neues, noch etwas nördlicheres als das bisher nördlichste Vorkommen dieses interessanten Orthopteron aufgefunden worden, dessen südlichste Verbreitungs- grenze Sieilien zu sein scheint, wo es Schiödte antraf. Dieser neue Fundort scheint mir besonders darum von Interesse zu sein, weil es diessmal keine Höhle, sondern ein Wald ist, in welchem diese Heuschrecken gefunden wurden. Bd. XI. Abhandl. 93 406 Dr. F. Löw: Es gelang nur zwei Tage, die in der Brühl erbeuteten Exemplare von Rchaphidophora cavicola, welche getrennt in Gläser gethan und mit vege- tabilischer und animalischer, aus gewöhnlichen Kellerasseln bestehender Nahrung versehen wurden, in der Gefangenschaft am Leben zu erhalten. Bei Tage verhielten sie sich ganz ruhig, bei einbrechender Dunkelheit begannen sie sich zu regen und waren die Nacht über sehr lebhaft. Tieider gestattete die allzu kurze Zeit der Beobachtung nicht, über die Nahrung dieser Thiere ins Reine zu kommen, denn aus dem Umstande, dass eines der zwei erwachsenen Weibchen eine von den Asseln zum Theil verzehrte, darf man wohl noch keinen sicheren Schluss wagen, umsomehr, als dieser einzige Fall in der Gefangenschaft beobachtet wurde. Ich bin der Meinung, dass diese Locustinen mit Unrecht der Fauna subterranea beigezählt werden, wie es hie und da von einigen Autoren geschieht; denn ihr ruhiges Verhalten bei Tag, ihre Lebhaftigkeit während der Nacht, ihre grossen Facettenaugen, der Mangel der Nebenaugen, ferner der Umstand, dass sie in den Höhlen gewöhnlich nicht weit vom Eingange angetroffen werden, ganz besonders aber das neue, von mir hier angeführte Vorkommen, scheinen dafür zu sprechen, dass diese Orthopteren nicht sowohl Höhlenthiere, als vielmehr nur lichtscheue Nachtthiere sind, welche sich den Tag über an dunkeln Orten, in Höhlen und Felsspalten aufhalten, des Nachts aber diese Verstecke verlassen, um ihrer Nahrung nachzugehen. Erwähnens- werth ist noch der Umstand, dass an dem Eingangs erwähnten Fundorte in der Brühl verschiedene Entwicklungsstadien dieses Thieres zugleich vor- kamen, was zu derselben Zeit (Anfangs September) auch im Schelmenloche der Fall ist, wie ich einer freundlichen Mittheilung des Herrn A. Rogen- hofer entnehme. Das Weibchen, welches Fischer Friburgensis von v. Siebold zum Behufe der Beschreibung erhalten hatte, muss ein junges, unvollkommenes Thier gewesen sein, denn er wundert sich in seinem Werke (Orthoptera europaea, Lipsiae 1853) darüber, dass das Weibchen viel kleiner als das Männchen sei. Diess ist leicht zu entschuldigen, da bei ZAhaphidophora cavicola das Stadium larvae von dem Stadium imaginis, mit Ausnahme der Grösse, durch nichts zu unterscheiden ist. Die Messungen an meinen Exemplaren, welche theils aus den Karst- höhlen, theils aus dem Schelmenloche und der Brühl stammen, ergaben fol- gende Dimensionen in Wiener Mass: Körperlänge des Männchens 6— 7’, des Weibehens 7— 8°, Länge der Raife des Männchens 1'/,“, des Weibchens 174‘. Länge der Legescheide 4, —6‘'. Die Raife (cerci) sind bei beiden Geschlechtern in ihrer Endhälfte pfriemlich und dunkelbraun. Die Legescheide ist, wie Fischer Friburgensis vermuthet, im Gegensatze zu allen übrigen Locustinen, nur zweiklappig, aber nicht, wie er angibt, „parum recurvyus,“ sondern der obere Rand einer Beiträge zur Kenntniss.der ÖOrthopteren. 407 jeden Klappe ist gerade, der untere hingegen vor der Mitte nach abwärts ausgebaucht, wodurch die Lege- scheide selbst gekrümmt erscheint. Von diesen zwei Klappen eingeschlossen sind im Innern der Scheide zwei dunkelbraune, starke, dünne, gleichdicke, spitze Klin- gen, welche so lange als die Scheidenklappen sind, Sperre. dicht aneinander liegen und an ihrem untern Rande Sägezähne tragen. Der vollständige Mangel eines Tympanum ist vielleicht durch das Fehlen der Flügel, d. h. des Stimmorgans bedingt, welche Ver- muthung aber zunächst voraussetzt, dass über die physiologische Bedeutung des Tympanum als Gehörorgan kein Zweifel mehr obwaltet. II. Locusta caudata Charp. Fischer Friburgensis gibt in seinem Werke „Orthoptera europaea“ nur eine Charakteristik und Beschreibung des Weibchens von Locusta caudata Charp., indem er, wie er selbst gesteht, nur ein einziges weibliches Exemplar aus der Sammlung v. Siebold’s zu untersuchen Gelegenheit hatte. Seitdem ist, wie ich aus Gerstäcker’s Jahresberichten ersehe, in der entomologischen Literatur über diese Art nichts erschienen. Da mir mehrere Männchen, die ich meinem Freunde Brauer verdanke, zu Gehote stehen, so bin ich in der Lage, das in Fischer’s Werke Fehlende nachzutragen. Um aber Wieder- holungen zu vermeiden, welche eine ausführliche Beschreibung des Männ- chens, das doch in vielen Merkmalen mit dem Weibchen übereinstimmt, unvermeidlich macht, habe ich es vorgezogen, nur jene charakteristischen Merkmale aufzuzählen, wodurch sich die Männchen der ZLocusta caudata von denen der L. wridissima und L. cantans unterscheiden, was am besten aus folgender Zusammenstellung ersichtlich wird. L. viridissima g. L. caudata g. L. cantans g. ScheitelundHinterhaupt| Scheitel oben mit dreil Scheitel oben bisweilen oben rostbraun mit einer undeutlichen,„ schmalen, rostbraun. > sehr schmalen , Seen aikien Linien. Mittellinie. Fühler zweimal so lang| Fühler mehr als zwei-] Fühler mehr als zwei- als der Körper, mal solang als der Körper. mal so lang alsder Körper. Pronotum nach hinten Pronotum wie bei 2.| Pronotum wie bei Z. erweitert, flach abgerun- viridissöima, nur nach oben viridissima, aber nach det, runzlich punktirt,|etwas schmäler. hinten weniger erweitert. mit einem undeutlichen Kiel in der Mitte und einem rostbraunen Mittel- 53 * 408 streifen, der sich vom Hinterhaupt auf das Pro- notum fortsetzt. Der vordere Rand der SeitenlappendesPronotum/Rand der Dr. F. Löw: Vorderer und hinterer Seitenlappen Seitenlappen wie bei L. caudata , ihr unterer fast gerade, der hint.Rand/gleich geneigt gegen den Winkel aber abgerundet. schief zum untern schiefen unteren fast queren Rand Rande herabsteigend. Schulterwinkel deutlich. Flügeldecken zweimal sehr ziehend. Schulterwinkel fast un- deutlich. Flügeldecken zweimal Schulterwinkel fast un- deutlich. Flügeldecken nur um so lang als der Hinterleib,|so lang als der Hinterleib,jein Drittel länger als der gegen die Spitze zu ver-an der Spitze abgerundet ;Hinterleib, eiförmig, brei- schmälert; 4Vamal so lang als breit.|lang als breit. Dornen der Schenkel Dornen der Schenkel ihr Analfeldiihr Analfeld viermal soiter; ihr Analfeld dreimal so lang als breit. Dornen der Schenkel blassgrün oder blassgelb ganz schwarz, auf kleinen blassgrün oder blassgelb schwarzen Makeln sitzend. |mit schwarzen Spitzen. mit schwarzen Spitzen. Supraanal-Platte in der Mitte des buchtig tes verlängert „ spitzig. Raife lang, an der Ba- sis breit, vor der Mitte mit einem kurzen, geraden Zahn an der Innenseite, die Griffel überragend, zweimal so lang als diese, ihr frei Theil länger als die Supra- anal-Platte, hervorragender Supraanal-Platte (Fig. aüsgeschnitten, drückt und am Hinter-längerten die Winkel des Ausschnit- rande winklig Supraanal - Platte wie Hinterrandes/1 a) in der Mitte einge-|bei L. caudata, die ver- Binterwinkel ausge-|des Ausschnittes sind aber schnitten, die Winkel des abgerundet. Ausschnittes verlängert, breit, fast stumpf. *) Fig. 1. Fig.2. Raife (Fig. 1b.u.Fig. 2 kürzer, von den Griffeln überragt, an der Basis sehr breit, vor der Mitte an der Innenseite miteinem breiten, kompressen, nach abwärts gekrümmten, stumpfen, mit aufgesetzter dunkelbrauner Stachel- Raife wie bei ZL. viri- dissima, das Zähnchen an der Innenseite aber wie bei Z.caudata, nur kleiner, spitz und ohne aufgesetzte Stachelspitze, der frei vor- ragende Theil der Raife so lang als die Supraanal- Platte. *) Fischer v. Waldheim (Conspect. orthopt. rossiec. Bull. d, 1. soc. imp. des naturalistes de Moscou tome VI. 1833) sagt, dass die Supraanal-Platte der Männchen von Zocust®s caudata drei- zähnig ist. Beiträge zur Kenntniss der Orthopteren. 409 spitze versehenen Zähn- chen, ihr frei vorragender Theil kürzer als die Su- praanal-Platte. Subgenital-Platte zwei-| Subgenital-Platte wie) Subgenital- Platte wie rippig, am Hinterrandebeı L. viridissima. bei. L. viridissima, nur buchtig ausgeschnitten, winklig ausgeschnitten. länger als die Griffel. Körperlänge 142—13“'| Körperlänge 12‘. Körperlänge 11—12. Flügeldeckenlänge20—| Flügeldeckenlänge18’“.| Flügeldeckenlänge 11— = 0 ap“ Wenn man die hier angeführten Merkmale mit einander vergleicht, so findet man, dass sich die Männchen der Locusta caudata von denen der Loc. viridissima und Loc. cantans vorzüglich durch die relativen Dimensionen des Körpers und der Flügeldecken, durch die ganz schwarzen, auf schwarzen Makeln sitzenden Dornen der Hinterschenkel und ganz besunders durch die Beschaffenheit und relative Länge der Analanhänge leicht unterscheiden lassen, ja dass ein einziger Raif des Männchens von Locusta caudata genüge, um dieses von den Männchen der beiden anderen Locusta- Arten unterscheiden zu können. Was die geographische Verbreitung dieser Art betrifft, so kann ich zu den schon in Fischer’s „Orthoptera europaea“ angeführten Fundorten noch folgende hinzufügen: Das Reichenauerthal am Fusse des Schneeberges zur Zeit der Erndte im August (Brauer), die Ufer des Neusiedlersees (Kollar). Nach Fieber (Synopsis der europäischen Orthopteren. Lotos, II. 1853, pag. 171) kommt Locusta caudata in ganz Europa, in Böhmen mit Locusta viridissima auf Vorbergen und mit Locusta “cantans auf Kartoffel- kraut, Nesseln und jungen Birken vor. IIl. Palingenia longicauda Swamm. (Ephemera flos aquae Hoffmgg.) Zu Ende des Jahres 1858 erhielt ich aus Wessely im Hradischer Kreise in Mähren eine Sendung von Insekten in Weingeist, unter denen sich auch drei Exemplare einer sehr grossen Eintagsfliege befanden, welche augen- scheinlich dem Genus Palingenia angehörten, aber so verstümmelt und entfärbt waren, dass eine genaue Bestimmung derselben nicht möglich war. Mein Wunsch, bessere Exemplare dieser mährischen, an der March vor- kommenden Ephemerina zu erhalten, ging endlich am 18. Juni vorigen Jahres in Erfüllung, an welchem Tage ich von dem Eingangs erwähnten Orte zwölf >29 wohlerhaltene Männchen dieser Art erhielt, welche daselbst vier Tage vorher 410 Dr. F. Löw: Beiträge zur Kenntniss der Orthopteren. (am 14. Juni) gefangen worden waren und welche ohne Zweifel der Palin- genia longicauda Swamm. angehören. Diese Sendung war von einem Schreiben begleitet, dem ich folgende Angaben entlehne: „Die Eintagsfliegen erschienen heuer (i. e. 1860) am 14. Juni Abends. Um '%8 Uhr waren nur wenige Individuen zum Vorschein gekommen, aber eine Stunde darnach erschienen sie in solcher Menge, dass der Wasserspiegel an manchen Stellen kaum sichtbar war. Sie setzen sich gar nicht, sondern fliegen beständig und sehr rasch über den Wasserspiegel hin, vollziehen alsbald die Begattung und nach sehr kurzer Zeit bedecken schon Tausende von Todten die Oberfläche des Wassers. Am darauffolgenden Abende regnete es und es erschien keine einzige Eintagsfliege mehr.“ Die March gehört also auch in die Reihe jener wenigen Flüsse Mittel- Europas, an denen die Palingenia longicauda, die grösste europäische Ein- tagsfliege, beobachtet wurde. Sie kommt vor am Rhein, an der Oder und an der Weichsel bei Elbing (Stett. Ent. Zeit. 1854 p. 316), nach Schindofsky bei Danzighaupt an der Weichsel (Stett. Ent. Zeit. 1859 p. 431), an den grossen Flüssen Hollands nach de Selys-Longchamps und Ungarns nach Kollar (Hist. nat. d. Ins. Neyropt. p. Pietet 1845, Fam. des Ephem. p. 157), hie und da in Deutschland, Ungarn, Holland, Frankreich (Burmeister Handb. d. Ent. 2. Bd. p. 803). An allen den genannten Flüssen erscheint sie jährlich um die Mitte Juni, so an der Theiss, wo ihr massenhaftes Auftreten die unter dem Namen „Theissblüte“ bekannte Erscheinung veranlasst, zwischen dem 11. u. 17. Juni; bei Danzig an der Weichsel, ihrer nordöstlichsten Verbreitungsgrenze, wenige Tage vor Johannis (24. Juni). Sie schwärmt dann nur an ein paar schönen Abenden nach Sonnenuntergang und kommt nur immer an kurzen Fluss- strecken vor. Bei der ungeheueren Menge, in der diese Thiere auf einmal auftreten, wäre es sehr lohnend, dieselben einzusammeln und als Futter für Hausgeflügel und andere Vögel zu verwenden, wie das bereits in Böhmen geschehen soll, wo die gesammelten und getrockneten Eintagsfliegen nach Prag auf den Markt gebracht werden. Specimen florae cryptogamae septem insularum editum juxta plantas Mazziarianas herbarui Heullerianı et speciatim quoad filices herbarii Tommasiniani. Vorgelegt in der Sitzung am 7. November 1861. Proovemium. Alexander Dominicus Mazziari .„ geboren in Siena, machte seine Studien in Toscana und kam daselbst mit Targioni-Tazzetti in Berührung. Im Jahre 1815 fand er als Lehrer der Söhne des Ministers Mediei in Neapel Unterkunft, wo er Tenore’s und Gussone’s Bekanntschaft machte. Im Jahre 1817 begab sich Mazziari wegen politischer Verwickelungen nach Corfu, wo ihm eine besoldete Lehrerstelle der italienischen Sprache zu Theil ward. Später wurde er in dieser Eigenschaft nach $. Maura übersetzt. Die letzten Jahre seines Lebens brachte er (1853—1857) auf der Insel Zante zu. Er war als Pflanzensammler sehr thätig und Ritt. v. Tommasini in Triest, dem ich die hier über Mazziari mitgetheilten biographischen Nachrichten verdanke, besitzt von ihm bedeutende Partien von Phanerogamen, die zusammengenommen wohl die Flora der Inseln S. Maura und Zante, der ersteren zumal, enthalten und in dessen allgemeinem Herbar aufbewahrt sind. Ausserdem verkaufte Mazziari viele andere Pflanzen-Sammlungen, namentlich nach England. Eine solche Pflanzen-Sammlung kam durch Kauf in den Besitz des Herrn F. C. Pianta in Wien, von welchem ich im Jahre 1859 die Zellen-Kryptogamen dieser Sammlung erwarb. Da die Flora der Jonischen Inseln in kryptogamischer Beziehung fast ganz unbekannt ist und ein interessantes Mittelglied zwischen den Floren Dalmatiens und Griechen- lands bildet, so schien es mir passend, diese Mazziari’schen Pflanzen zu veröffentlichen. Da schon eine flüchtige Durchsicht ergab, dass die beige- setzten Namen beinahe ohne Ausnahme unrichtig waren, so ersuchte ich mehrere meiner Freunde, die einzelnen Klassen zu determiniren. Um die 412 Dr. Reichardt: kryptogamischen Gefässpflanzen nicht auszuschliessen „ welche ın meiner Sammlung fehlten, wendete ich mich an Tommasini, der mir die wenigen Mazziari’schen Farne zu diesem Zwecke schickte, welche er selbst besass und überdiess mehrere andere Mazziari’sche Kryptogamen beilegte, welche in den folgenden Blättern, insoweit sie zur Ergänzung dieses Specimens dienen, erwähnt werden sollen. 5 Die Mazziari’schen Namen sind wegen ihrer Werthlosigkeit aus- gelassen worden; hingegen wurden in der Voraussetzung, dass Mazziari seine Sammlungen gleich numerirt habe, die Nummern meiner Sammlung beigesetzt. Die Bestimmungen der Lebermoose von Seite Gotsche’s ver- danke ich der Vermittlung unseres hochverehrten kryptogamischen Vete- ranen Dr. Hampe. Wien, 23. Oktober 1861. Heufler. I. Cryptogamas vasculares recensuit Dr. H. W. Reichardt. Lycopodiaceae. Selaginella denticulata Lk. In omnibus insulis. Equisetaceae. Equisetum arvense L. In omnibus insulis. Filices. Ceterach offieinarum W. In omnibus insulis. Gymnogramme leptophylla Desv. In omnibus insulis. Polypodium vulgare L. In omnibus insulis. Paxo excepta, Aspidium pallidum Lk. Ithacae tantum. — cristatum Sw. Cephaloniae tantum. — Filie mas Sw. In omnibus insulis. Asplenium Trichomanes L. Corcyrae, Leucadiae, Cytheris. — Adiantum nigrum L. A. Onopteris 1. acutum Heufler. Ithacae, 2. Virgilii Heufler. In omnibus insulis. Oystopteris fragilis Bernh. Leucadiae, Cytheris. Scolopendrium offieinarum W. Corcyrae, Leucadiae. ‚Pteris aquilina L. In omnibus insulis. — oarguta Vahl. Corcyrae, Calypsi. — longifolia L. Zazynthi tantum. Cheilanthes fragrans Webb. et Berthel. Coreyrae , Leucadiae. Adiantum Capillus Veneris L. In omnibus insulis. Osmunda regalis L. Cephaloniae tantum. P : [2] Specimen Norae eryptogamas septem insularum, 413 II. Muscos frondosos recensuil J. Juratzka. Phascum rectum Sm. Zacynthü (Nr. 1758). — cuspidatum Schreb. Leucadiae, Zacyntli (Nr. 1672). Pleuridium subulatum B. et Sch. Leucadiae, Coreyrae (Nr. 1673). Weisia viridula Brid. Leucadiae (Nr. 1735). Gymnostomum ealeareum N. et H. y. virödulum,. Zaeynthi, Leucadiae (Nr. 1699 et 1733). Dieranella varia Schp. Leucadiae, Coreyrae (Nr. 1717 et 1702). Dieranum scoparium Hedw. Cephaleniae, Corcyrae (Nr. 4737 et 1740). Leucobryum glaucum Schp. Leucadiae, Cephaleniae et Cytheris (Nr. 1692). Fissidens incurvus Schwgr. In omnibus insulis (Nr. 1681). — adiantoides Hdw. Corcyrae, Leucadiae (Nr. 1706). Pottia minutula B. et Sch. var. P. conica. Leucadiae in Istmo (Nr. 41676). — truncata B. et Sch. Leucadiae „ Corcyrae (Nr. 1675). — Siarkeana Schp. Leucadiae, Corcyrae (Nr. 1677 et 1678). Didymodon luridus Hrnsch. Leucadiae. Corcyrae, Ithacae. (Nr. 1729 et 1731). Trichostomum Barbula Schwgr. Corcyrae (Nr. 1739); in omnibus insulis (Nr. 1709). Barbula ambigua B. et Sch. In omnibus insulis (Nr. 1705, et sub Nr. 4670 cum Barbula aloide). — aloides B. et Sch. Leucadiae (Nr. 1670 cum B. ambigua), Coreyrae (Nr. 1670 cum D. euneifolia) , Zacythi et Cytheris (Hbr. v. Tom- ma&sini). — membranifoliia Schltz. Coreyrae, Leucadiae (Nr. 1724), Ithacae et Paxo (Hıt. v. Tommasini). — squarrosa de Not. Corcyrae, Leucadiae (Nr. 1759). — cuneifolia Brid. Corcyrae (Nr. 1734). — marginata B. et Sch. Leucadiae, Corcyrae (Nr. 1684). — muralis Hdw. cum var. incana. In omnibus insulis (Nr. 4707, 1708 et 1711). — laevipila Br. Coreyrae, Leucadiae, Cephaleniae (Nr. 1679 et 1710). — ruralis Hdaw. Leucadiae (Nr. 1749). Grimmia apocarpa Hdw. Leucadiae (Nr. 1720). — pulvinata H. et T. Leucadiae, Corcyrae (Nr. 1680, 1701 et 1721). Hedwigia eiliata Hdw. Cytheris (Nr. 1719), Leucadiae (Hrb. v. Tom- masini). Zygodon viridissimus Brid. c. fr Leucadiae (Nr. 4716). #d. Al. Abhandl. Qu Han 414 J. Ju ratzka: Orthotrichum eupulatum Hffm. Leucadiae (Hrb. v. Tommasinı). — anomalum Hdw. Leucadiae (Nr. 1718). — fallax Schpr. Leucadiae (Nr. 1745), Cytheris (Hrb. v. Tommas.). Encalypta vulgaris Hdw. Corcyrae, Leucadiae (Nr. 1682). Physcomitrium pyriforme Brid. Leucadiae et Corcyrae (Hrb. v. Tomma- sini cum Pettia truncata). Entosthodon fasciculare Schp. In omnibus insulis (Nr. 1700). — curvisetus Schp. In omnibus insulis (Nr. 1696). Funaria calcarea Whlnbg. In omnibus insulis (Hrb. v. Tommasini). — huygometrica Hdw. In omnibus insulis (Nr. 1683 et 1715). Webera carnea Schpr. Leucadiae (Nr. 1728), Coreyrae (Hıb. v. Tomm.). — Tozzeri Schpr. Corcyrae (Nr. 1674), Leucadiae (Hrb. v. Tom m.). Dryum atropurpureum B. et Sch. In omnibus insulis (Hrb. v. Tomm.) — torquescens B. et Sch. Corcyrae et Leucadiae (Hrb. v. Tommasini). — olpinum L. sterile. Leucadiae (Nr. 1746). — argenteum L. Corcyrae, Leucadiae (Nr. 1732). — capillare Hdw. y. meridionale. Corcyrae, Leucadiae, Zaeynthi (Nı’ 1703). — obconicum Hrnsch. In omnibus insulis (Nr. 1671, 1697, 1698, 170%, 1727 et 1736). — Donianum Grev. Leucadiae (Nr. 1726, 1730), Ithacae et Cytheris (Hrb. v. Tommasini). — canariense Schwer. Corcyrae (Nr. 1725 et 1738). Mnium undulatum Hdw. Corcyrae, Leucadiae, Cytheris (Nr, 1722). Bartramia strieta Brid. Corcyrae, Leucadiae (Nr. 1741). Atrichum undulatum P. de B. Coreyrae (Nr. 1712). Pogonatum aloides P. de B. Corcyrae (17!%). Polytrichum formosum Hdw. Coreyrae, Cephaleniae (Nr. 1713 cum P. juni- perino et communi). — juniperinum Hdw. Corcyrae et Cephaloniae (Nr. 1713 pro pte.). — commune L. Corcyrae, Cephaloniae (Nr. 1713 cum P. formoso et Juniperino). Fontinalis antipyretica L. In omnibus insulis (Nr. 1722). Neckera crispa Hdw. Leucadiae (Nr. 1765), Cytheris (Hrb, v. Tommas.). — complanata B. et Schp. Leucadiae (Nr. 1688). — turgida Jur. n.sp. Leucadiae (Nr. 1933 planta femin.). — Dioica; caules secundarii interdum dichotome divisi piunatim ramulosi, superne luteo- vel subfusco- et sordide virides, inferne demum ferruginei, ramulis bre- vibus patentibus turgide foliosis, apice pro more flagelliformi-attenuatis et flagella lateralia filiformia proferrentibus. Folia symmetrica parum nitida, profunde undulata turgescentia modice divergentia, ligulato oblonga, e rotundato -obtuso apice brevissime acuminata, superne serrulata, costa simplici ultra medium producta. Flores feminei in Specimen florae eryplogamae septem Insularum. 415 caule secundario copiosi, folia perichaetialia interna lanceolata longe acuminata apice remote serrulata tenui costata. Fructus ignoti. Planta mascula, a el. Dr. F. Unger ad truncos arborum vetusto- rum in monte nigro Cephaleniae vere 1860 lecta mecumque benevole communicata, paulo minor est quam feminea cacterum cum ea congrua, A. N. Menziesä Hook. et Wils. paulo minori differt color obscuriore „ ramulorum indole, foliis profundius rugosis turgescentibus magis divergentibus latioribus , et obtusioribus, — Neckera intermedia Brid., nostrae speciei aliguo modo similis sed potius N. erispae af- finis, foliis brevioribus omnino rotundato-obtusis interregimis obsolete bicostatis longe distat. Homalia lusitanica Schpr. Coreyrae et Leucadiae (Nr. 1861). Leucodon seiuroides Schwgr. var. P. morensis. In omnibus insulis (Nr. 1743). Anomodon viticulosus H. et T. Leucadiae (Nr. 1744), Cephaleniae (Hrb. v. Tommasini). Thuidium tamariscinum B. et Sch. Cephaleniae (Hrb. v. Tommasini). Pterogonium gracile Sw. c. fr. In omnibus insulis (Hrb. v. Tommasini). Isothecium myurum Brid. Coreyrae ,„ Leucadiae (Nr. 1690). Homalothecium sericeum B. et Sch. Coreyrae (Nr. 1770 p. pte.), in omnibus insulis (Hrb. v. Tommasini). Brachythecium Rutabulum B. et Sch. Corcyrae, Leucadiae (Nr. 1770 p. pte. et 1769). Scleropodium illecebrum B. et Sch. Leucadiae (Nr. 1754). Eurhynchium eircinatum B. et Sch. e. fr. In omnibus insulis (Nr. 1689, 1753 et 1768). — crassinervium B. et Sch. Leucadiae (Nr. 1757). — praelongum B. et Sch. Leucadiae (Nr. 1760). — Stockesii B. et Sch. ce. fr. Leucadiae , Corcyrae (Nr. 1762). Rhynchostegium tenellum B. et Sch. Coreyrae (Nr. 1770 p. pte.) — Teesdali Schpr. Leucadiae (Nr. 1755), Corcyrae (Hrb. v. Tomm.). — megapolitanum B. et Schr. Leucadiae (Nr. 1752). — rusciforme B. et Sch. Corceyrae, Leucadiae, Zacynthi (Nr. 1748, 1750 et 1767). Thamnium Alopecurum B. et Sch. Corcyrae, Leucadiae (Nr. 1763). Amblystegium riparium B. et Sch. Leucadiae, Corcyrae (Nr. 1685 et 1771). Hypnum Kneiffü Schpr. (Nr. 1772 sine loeis indicatione), Cephaleniae (Hrb. v. Tommasini). — cupressiforme L. Leucadiae ,„ Corcyrae (Nr. 1766, 1770). — wmolluscum Hdw. Leucadiae, Corcyrae. (Nr. 1756). — (Crista-castrensis L. Coreyrae et Leucadiae (Hrb. v. Tommasini). — ‚Schreberi W. In omnibus insulis (Nr. 1687 cum Hyloc. triquetro). Hylocomium splendens B. et Sch. Corcyrae et Leucadiae (Hrb. v. Tomm.). 58 416 Dr. Gottsche: Hylocomium brevirostre B. et Sch. Cytheris (Hrb. v. Tommasini). — triquetrum B. et Sch. In omnibus insulis (Nr. 1764 et 1687). Sphagnıum acutifolium Ehrh. Coreyrae (Nr. 1691), Cytheris (Hrb. v. Tomm.). 12I. Hepaticas recensuit Dr. €. M. Gottsche, Plagiochila asplenioides M. et N. Cephaleniae et Cytheris (Nr. 1723). Scapania compacta Ldbg. Corcyrae (Nr. 1855 et 1859). Jungermannia inflata Hds. Leucadiae (Nr. 1863). Mastigobryum trilobatum N. ab E. Cephaleniae et Coreyrae (Nr. 1854). Jtadula complanata Dum. Coreyrae et Leucadiae (Nr. 1862). Frullania dilatata N. ab E. g et ©. Leucadiae et Coreyrae (Hrb. v. Tommasini), — Tamarisei N. ab E. Corcyrae et Leucadiae (Nr. 1860). Fossombronia pusilla N. ab E. In omnibus insulis (Nr. 1856 et 1867). Lunularia vulgaris Mich. In omnibus insulis (Nr. 1864). Plagiochasma Aitonia Ldbg. et N. ab E. In omnibus insulis (Nr, 1865). Targionia hypophylla. In omnibus insulis (Nr. 1867). Anthoceros laevis L. In omnibus insulis (Nr. 1852 et 1853). Jeiccia glauca L. In omnibus insulis (Nr. 1866). IV. A.1 .8:,2.8% recensuit A. Grunow. !. Diatomaceae. Epithemia Sorex Kg. — W. Smith brit. Diatom. I. 9, Kg. Bacill. V. 12 (5 abe). Ad Oladophoram erispatam in fossis aquae duleis Leucadiae. — Zebra Kg. — W. Smith brit. Diatom. I. 4, Kg. Baeill. V. 12 (6 ab c). Ad Oladophoram erispatam in fossis aquae duleisLeucadiae et . ad HAydrodietyon utrieulare in fossis aquae duleis stagnantis insularum Jonicarum. Leg. Mazziarı Nr. 1924. -— gibberula Kg. — Kg. Bacill. XXX. 3. Epithemia Westermanni in W. Smith brit. Diat. I. 11? A. Grunow n. u. kr. Algen. tab. VI. Inter varias algas a litoribus insularum jonicarum. *) Accedunt quaedam plantae Liebetruthianae, quorum specimina in herbarie Grunowiano asservantur et species nonnullae in mari jonico a el. Rabeuhorstio detectae. Speeimen Slorae eryptogamae septem insularum. 417 Podosphenia Ehrenbergii Kg. — Kg. Bacill. IX. 13, W. Smith brit. Diat. XXIV. 225. Custosirae sp. cuidam insidens leg. Mazziari (Herb. Tomm.). Rhipidophora dalmatica Kg. — Kg. Bacill. IX. fig. a b. Cladophorae sco- pariae ab oris Zazynthi insidens. — var. ß. Oedipus Grunow. Rli- pidophora Oedipus Kg. Bacill. XVII. 5 (5—7). Bryopsidis dalmaticae Kg. ab oris insularum jonicarum parasitica. — paradoxa Kg. — Ke. Bacill. X. 5. Cladophorae scopariae ab oris Zazynthi insidens. — .elongata Kg. — Kg. Bacill. X. 6. Cladophorae scopariae ab oris Za- zynthi insidens. — superba Kg. — Kg. Bacill. X. 7. In Polysiphonia virenti Kg. e portu Cytherae parasitica leg. Mazziari Nr. 1917. Striatella unipunctata W. Smith brit. Diat. XXXVIV. 307, Kg. Bacill. XVII. 5. Inter varias algas a literibus insularum jonicarum. Rhabdonema arcuatum Kg. — W.Smith brit. Diat. XXXVIH. 305. fig. a. Kg. Baeill. XVII. 6. Inter varias algas ab oris insularum jonicarum. — adriatieum Kg. — W. Smith brit. Diat. XXXVII. 305. a’b’b. Kg. Baeill. XVII. 7. Inter varias algas ab oris insularum jonicarum. Grammatophora marina Kg. (nee W. Smith). — Kg. Bacill. XVII. 24. Polysiphoniae variegatae Kg. ab oris Leucadiae, Polysiphoniae virenti e portu Cytherae , et Bryopsidi dalmaticae insidens. — serpentina Kg. — W. Smith. brit. Diat. XLII. 315, Kg. Baeill. XXIX. 82. Inter varias algas ab oris insularum joniearum. — wmaeilenta W. Smith. — W. Smith brit. Diat. LXI. 382. Cum praecedente. — gibberula Kg. — Kg. Bacill. XXX. 81. Grammatophora marina in W. Smith brit. Diat. XLII. 314? Hupneae musciformi Kg. a lito- ribus insulae Corfu (leg. El. Liebetruth) insidens. Diatoma minimum Ralfs. — W. Smith brit. Diat. XLI. 313. In .Biryopside dalmatica Kg. ab oris insularum jonicarum parasiticum. In Chaeto- morpha dalmatica Leucadiae (Herb. Tomm.). | Synedra affnis Kg. — W. Smith brit. Diat. XII. 97, Kg. Bacill. XV. 6 u. 11. Polysiphoniae variegatae Ag. ab oris Leucadiae; Gongrocerati nodifero e lacunis Leucadiae (leg. Mazziari Nr. 19146), .Bruopsidi Arbusculae e mari Leucadiae (leg. Mazziari Nr. 1949) insidens > j nec non in variis aliis algis e mari jonico. — Gaillonü Ehbg. — W. Smith brit. Diat. XXX. 265, Kg. Bacill. XXX. 42. Polysiphoniae variegatae Kg. ab oris Leucadiae insidens (leg. Mazziari Nr. 1906). — superba Kg. — W. Smith brit. Diat. XII. 102, Kg. Bacill. XV. 13. ‚Inter varias algas a litoribus insularum jonicarum. 418 A. Grunow: Synedra fulgens W. Smith. — W.Smith brit. Diat. XII. 103. Ziemiophora Julgens Kg. Bacill. XIII. 5. Inter varias algas ab oris insularum jonicarum. — Ulna Ehbg. — W. Smith brit. Diat. XI. 90, Kg. Baeill. XXX. 28. Ad Cladophoram callicomam Kg. e torrente majore insulae Leucadiae (leg. Mazziari Nr. 1920). — parva Kg. — Kg. Bacill. XV. 9, A. Grunow neue u. krit. Ale. tab. VII. 23. Phlebothamnio granifero Ag. e lacunis Leucadiae insidens. — wundulata Bail. — W. Smith brit. Diat. absque icone. A. Grunow neue u. krit. Alg. tab. IX. fig. I. Inter varias algas a litoribus insu- larum jonicarum. Surirella fastuoss Ehbg. — W. Smith brit. Diat. IX. 66, Kg. Baeill. XXVIII. 19, A. Grunow neue u, krit. Alg. tab. IX. fig. 11, 12. Inter varlas algas a litoribus insularum jonicarum. Podoeystis adriatica Kg. — Kg. Bacill. VII. 8, XXX. 80, A. Grunow neue u. krit. Alg. tab. X.fig. 13a, b. Lyngbyae majori ab oris insulae Corfu (2 el. Liebetruth lectae) insidens. Fhapidogleia inierrupta Kg. var. — Kg. Bacill. tab, XXIL fig. 5 et 6. A. Grunow neue u. krit. Alg. tab. XI. COladophorae catenatae e portu Leucadiae insidens. Nitschia Sigma W. Smith. — W. Smith brit. Diat. XIII. 108. Synedra Sigma Kg. Bacill. XXX. 14. Inter varias algas a litoribus insularum Jonicarum. — bilobata W. Smith. — W. Smith brit. Diat. XV. 113, Amphiprora latestriata Breb. Inter varias algas ab oris insularum jonicarum. — thermalis (Kg.) A. Grunow. — Surirella thermalis Kg. Baeill. XU. 46, A. Grunow neue u. krit. Algen. tab, XI. Inter Adhizoclonium salinum Kg. in limo salinarum Leucadiae. Coceoneis Pedieulus Ehbg. — Kg. Baeill. V. 9. 1. Ad Cladophoram erispa- tam e fossis aquae duleis Leucadiae et ad Hydrodietyon utriculare e fossis aquae duleis stagnantis insularum Jonicarum (leg. Mazziari Nr. 1924). — pygmaea Kg. — Kg. Bacill. tab. V. 6 (4). In Gongrocerate nodifero e lacunis Leucadiae parasiticum (leg. Mazziari Nr. 1916). — Seutellum Ehbg. — Kg. Baeill. V. 6 (3, 6), W. Smith. brit. Diat. III. 34. In Bryopside Arbuscula e mari Leucadiae (leg. Mazziari Nr. 1919) in Gongrocerate nodifero e lacunis Leucadiae (leg. Maz- ziari Nr. 1916) in Zyngbya majore (Corfu leg. Liebe et pa- rasiticam. — binotata Grunow. — A. Grunow neue u. krit. Alg. Inter varias algas a litoribus insularum Jonicarum. Rheikosphenia curvata (Kg.) Grunow. — Gomphonema ceurvatum Rn Bacill. VII. 4, 2,3, W. Smith brit. Diat. XXIX. 245. Cepiosissime in Specimen flora® eryptogamae septem insularum. 419 Cladophora callicoma Kg. e torrente majore insulae Leucadiae (leg. Mazziari Nr. 1920). — var. . marina. Kg. Bacill. IX. 3. Gompho- nema marinum W. Smith brit. Diat. XXIX. 246. In Custosira abro- tanifolia var. e mari Leucadiae. Achnanthes longipes Ag. — W. Smith brit. Diat. XXXV. 300. Achnanthes longipes, brevipes et Carmichaelü Kg. Baeill. Polysiphoniae variegatae a oris Leucadiae (leg. Mazziari Nr. 1916). Polysip'oniae virenti Kg. e portu Leucadiae (leg. Mazziarı Nr. 1917) et ÜOystosirae abrotani- foliae e marı Leucadiae insidens. — brevipes Ag. — W. Smith brit. Diat. XXXVIII. 301. Achnanthes salina et intermedia Kg. Bacill. Zhizoclonio salino in limo salinarum Leucadiae Bryopsidi arbusculae et Cystosirae sp. cuidam (Herb. Tomm.) et Zyngbyae majori & litoribus insulae Corfu (leg. cl. Liebetruth Herb. Gruno w.) insidens. — subsessilis Kg. — W. Smith brit. Diat. XXXVIL. 302, Kg. Bacill. XX. 4. Ad COladophoram erispatam in aqua dulei Leucadiae, Oymbosira Agardhü Kg. — Kg. Bacill. XX. 3. Spyridiae filamentosae Har- vey insidens, ab undis in litus rejectae; Leucadiae leg. Mazziari Nr. 1879. Cymbella affnis Kg. — W. Smith brit. Diat. XXX. 250. Kg. Bacill. VI. 15. Inter Oladophoram cerispatam e fossis aquae duleis Leucadiae. Amphora marina Grunow. — A. Grunow neue u. krit. Algen. Inter varias algarum a litoribus insularum jonicarum. — acutiuscula Kg. — Kg. Bacill. In Cystosira abrotanifolia Kg. var., Leucadiae (Herb. Tomm.). — affınis Kg. — Kg. Bacill. XXX. 66. Inter Rhizoelonium salinum e limo salinarum Leucadiae. Gomphonema constrietum Ehbg. — Kg. Bacill., W. Smith brit. Diat. Navieula viridis Kg. — Kg. Bacill. IV. 18, W. Smith brit. Diat. XVIII. 163. Inter Oladophoram erispatam e fossis aquae duleis Leucadiae, — Smithüi Breb. — W. Smith brit. Diat. XVII. 152. Inter varias algas ab oris insularum jonicarum. — didyma Kg. — W. Smith brit. Diat. XVIL 154, Kg. Bacill. IV. 7; XXVII. 75. Cum praecedente. — Lyra Ehbg. — A. Grunow neue u. krit. Algen. III. 22, Ehbg. amer. I. 1. 9a. Cum praecedente. Stauroneis pulchella W. Smith. — W. Smith brit. Diat. XIX. 194. Cum praecedente. Pleurosigma formosum W. Smith. — W. Smith brit. Diat. XX. 195. Cum praecedente. — distortum W. Smith. — W. Smith brit. Diat. XXI. 210. Cum praecedente. 420 A. Grunog: Pleurosigma angulatum W.Smith. — W. Smith brit. Diat. XXL 205. Inter Chaetomorpham Mazziaranam ab oris insulae Leucadiae (Herb. Tomm.) — Spencerö W. Smith. — W. Smith brit. Diat. XXII. 218. Inter Rehizoelonium salinum Kg. e limo salinarum Leucadiae. Schizonema humile Kg. — Kg. Bacill. XXIII. Cystosirae elatae var. e mari Leucadiae et Cladophorae.catenatae insidens. Mastogloia Smith Thwaites. — W. Smith brit. Diat. LIV. 341, A. Gru- now neue u. krit. Algen. Tab. V. 11. Ad Cladophoram erispatam in aqua dulei Leucadiae copiosissime. -—- apieulata W. Smith. — W. Smith brit. Diat. LXII. 387. A. Gru- now neue u. krit. Algen. V. 9. Inter yarias algas ab oris insularum Jonicarum. — lanceolata Thwaites. — W. Smith brit. Diat. LIV. 340. Cum praecedente. — cribrosa Grunow. — A. Grunow neue u. krit. Algen. V. fig. 10. Cum praecedente. Biddulphia pulchella Gray. — W. Smith brit. Diat. XLIV. XLV. XLVI. 321. Diddulphia 3-, 9- et Tlocularis Kg. Bacill. Cum praecedente. Amphitetras antediluviana Ehbg. — W. Smith brit. Diat. XLIV. 318. Kg- Bacill. XIX, 3. Cum praecedente. Actinoeyelus undulatus Kg. — Kg. Bacill. I. 24. Cum praecedente. Melosira Borreri Grev. — W. Smith brit. Diat. I. 330. Melosira monili- formis Kg. Bacill. III. 2. Cum praecedente. Protococcoideae. Stichococeus bacillaris Naegeli. — Naegeli einzellige Algen. Ad muros veteres humiditate confectos in omnibus insulis jonicis leg. Mazziari Nr: 1932. IIydrococcus marinus A. Grunow. — Hydrococcus parvulus magnitudine seminis sinapeos, viridis lJubricus subglobosus, cellulis peripherieis ob- longis vel rarius subglobosis 0'00025—0'0003° longis 0'0002“ crassis, binatim approximatis interioribus magnitudine aequalibus laxius dispo- sitis, hinc inde arcuatis angustioribus, vesiculis mucosis eas ambientibus distinctioribus ; substantia gonimica omnium viridi subtiliter granulosa, ut videtur (e speciminibus exsiccata) uno latere magis approximata taeniaeformi, membranula cellularum teneri. Habitat ad Oladophoram catenatam e portu Leucadiae, apices ramorum hinc inde gregari inye- stieus ; leg. Mazziari Nr. 1912, Oseillarineae Kg. Limgbya major Kg. — Kg. tab. phye. I. 90. 8. Ad litora insulae Cor- eyrae leg. Dr. Liebetruth. (Herb Grunow.). R » 2 Speeimen llorae eryplogamae septem insularum, 421 Lyngbya obseura Kg. — Kg.tab. phye, Bd. I. LXXXVIII. 2. Inter Hydro- dietyon utrieulare e fossis aquae duleis stagnantis in:ularum jonicarum leg. Mazziari Nr. 1924. Leibleinia luteola Kg. — Kg. tab. phye, Bd. I. LXXXIT. 3. Bryopsidi dalmaticae ab oris insularum jonicarum insidens, — Meneghiniana Kg. — Kg. tab. phye. Bd, I. LXXXIV. 3. Bryopsidi dalmaticae ab oris insularum joniecarum insidens, Nostoe commune Vauch. — Kg. tab. phye. Bd. 2. VI. 1, In semitis hor- torum post pluvias auctumnales in omnibus insulis jonieis. (Herb. Maz- ziarı Nr. 1986. . Sehizosiphon flagelliformis Kg. — Kg. tab. phye. Bd. II. 54. I. Ad Chaeto- morpham Mazziaranam m. ab oris Leucadiae. (Herb. Tomm.). Buangiaceae. Bangia investiens Kg. var. tenuissima. — Kg.tab. phyc. Bd. III 28.1.ab, Cystosirae abrotanifoliae ab oris insularum jonicarum insidens leg. cl. Liebetruth. (Herb. Grunow.). Conferveae. Ko. Rehizoclonium salinum Kg. — Kg. tab, phye. Bd. III. 49. 7. Leucadiae in limo salinarum leg. Mazziarıi. Chaetomorpha dalmatica Kg. — Kg. tab. phye. Bd. III. 55. 1. In mari Boreyrae leg. Mazziari. „„Leucadiae tantum‘“. (Herb. Tomm.). — setacea Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. II. 52, 3. Chaetomorphae rigidae e mari Coreyrae sparsim intermixtam leg. Mazziari Nr. 1905. — rigida Kg. var. inaequalis m. — Kg. tab. phyc. Bd. III. 54. 1, (Chaetomorpha baltica Bd. III. 53. 2.2) forma rigida Ya—Yız“' crassa, parum curvata, epidermide crassissima, articulis eylindrieis diametro aequalibus vel duplo longioribus. In mari Coreyrae leg. Mazziari Nr. 1905. -- Mazziariana noy. spec. ÜUhaetomorpha crassa, atro fusca, rigida cornea, parum curvata, articulis diametro (Yı2—Yıo‘) aequalibus vel sesqui- rarius duplo longioribus, membrana crassissima fusca. Habitat in mari Jonico „Leucadiae tantum“ leg. Mazziari. Chaetomorphae Linum affıinis differt filamentis non affıxis (?) colore atrofusco et substantia rigidissima cornea. — vasta Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. III. 56. 2. Inter Oladophoram, fal- catam e fossis salinarum Leucadiae leg. Mazziari Nr. 1914. — crassa Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. III. 59. 2. In mari Leucadiae leg. Mazziari Nr. 1907. Oladophora scoparia Kg. — Kg. tab. phye. Bd. III, 82. 2. In scopulis maritimis prope oras Zazynth; sed infrequens leg. Mazziari. Vix diversa a specie sequente, Bd. I]. Abhandl. 55 422 A. Grunow: Cladophora prolifera Kg. — Kg.tab. phye, Bd. III. LXXXII. 3. Leucadiae ad chelyas (Caneri Astaci) quandoque sed rara leg. Mazziari Nr. 1921. (Herb. Heufler.). — catenata Kg. — Kg. tab. phye. Bd. III. 82. 1. Leucadiae ad muros portus. Leg. Mazziari Nr. 1912. (Herb. Heufler.). Vix diversa a specie praecedente. — falcata Harvey. — Harvey phye. britt. tab. COXVI, Kg. tab. phys. IV. 14. 4. In fossis submarinis Leucadiae (?) Leg. Mazziari Nr. 191% et Cladophorae catenatae insidens ad muros portus Leucadia leg. Mazziarı Nr. 1912. Forma parya crassa parasitica. — ramosissima Kg. — Kg. tab. phyc. IV. IV. 2. var. sphacelarioides m. rigidissima, articulis superioribus diametro plerumque longioribus. Inter Phycoseridem giganteam ab oris insularum jonicarum, leg. Mazziari Nr. 1894. (Herb. Heufler.). — peectinicornis Kg. — Kg. tab. phye. IV. 14. 2. Leucadiae et Zazynth leg. Mazziarı. (Herb. Tomm.). — vadorum Kg. var. — Kg. tab. phye. IV. 20, 1. Leucadiae et Corcyrae leg. Mazziarı. (Herb. Heufler.). — cerystallina Kg. var. — Kg. tab. phyc. IV. 19. 2. Leucadiae tantum leg. Mazziari. (Herb. Tomm.) Corfu leg. Liebetruth. (Herb. Grunow.). — flavovirens Kg. — Kg. spec. alg. pag. 403. Leucadiae tantum leg. Mazziari. (Herb. Tomm.). An Cladophorae flavidae NK g. varietas ramorum apicibus clavatis ? — nitida Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. IV. tab. 28. 1. „Leucadiae tan- tum“. Leg. Mazziarı. (Herb. Tomm.). — callicoma Kg. — Kg. tab. phye. Bd. IV. tab. 37. I. In rupibus tor- rentis majoris insulae Leucadiae. Leg. Mazziari Nr. 1920. (Herb. Heufler.). — crispata Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. IV. XI. 1. var. longiartieulata (Cladophorae vadorum simillima). In fossis aquae dulceis. Leucadiae ad culmos exsiccatos. graminum parasitica vel natans. — (degagropila) modonensis Kg. — Kg. tab. phys. Bd. IV. LXVIM. 1. In limo fossarum aquae dulcis stagnantis omnium insularum jonicar um. (Herb. Mazziari Nr. 1927) ?? Originem maritimum confirmant Ha- palidium phyllactidium et variae Diatomaceae illae insidentes; ita ut confusio schedularum certissima videtur. Specimina numerosa hujusce speciei ab oris insularum jonicarum et e mari Aegaeo a. cl. Dr. Liebe- truth lecta ante oculos mihi sunt, quorum complura filamentis multo crassioribus et radieulis rarissimis transitum Aegagropilae modonensis in Aegagropilam Forskaliö docere videntur. An ab illa Aegagropila membranacee satis distineta sit valde dubito. Specimina mea ad oras Guianae lectae, articulis multo longioribus quam in icone Kützingiana h 9£ Speeimen florae eryplogamae seplem insularum, 423 ab Aegagropila Forskalii vix distinguenda sunt. E speciebus his tribus simillimis Ae. modonensis maris mediterranei praccipue australioris, Ae. Forskalii maris rubri et Ae. membranacea maris Antillarum incola. Aegagropila composita Kg., quam in mari rubro primus legit cl. de Frauenfeld, et mecum beneyole communicavit, ab Adeyagropila Fors- kalii quidem ramellis ereberrimis plerumque oppositis primo intuitu satis bene distinguenda est, attamen hinc inde filamenta multo simpli- ciora affinitatem cum illa designare videntur. Cladophorae (Aegagropilae) conglobatae et Meneghiniana: K g.formae juniores parasiticae. — Kg. tab. phys. IV. 71,1, Kg.tab. phye. IV. 73. 1. Inter Cladophoram proliferam Kg. e mari Leucadiae, leg. Mazziari Nr. 1921. (Herb. Heufler.). Speciminula nostra satis bene cum una alteraye icone Kützingiano quadrant, formis intermediis autem arcte conjuncta, ita ut Aoyayropila eonglobata forma magis ramosa et Aeyayropilae Meneghinianae forma tenuis ramosa esse videtur. — (Aegagropia) repens Kg. — Kg. tab. phye. IV. tab. 70. 2. „Leu- cadiae tantum‘‘ leg. Mazziarı. (Herb. Tomm.). — (Aegagropila) Coelothrie Kg. — Kg. tab. phye. Bd. A. tab. 70. 1. Dasyclado elavaeformi in mari Leucadiae interlexta leg. Mazziari Nr. 1904. An a praecedente satis diversa? Discrimine distineta in speciminibus numerosis e variis maris mediterranei et adriatici locis mihi adhuc non contigit observare. — (Aeyayropila) cornes Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. IV. 68. 4. Ad oras omnium insularum jonicarum saxis submersis adhaerens. Leg. Maz- ziari. Cephaloniae et Leucadiae. (Herb. Tomm.). Fam. Zydrodictyeae Kg. Hiydrodieiyon utrieulatum Roth. — Kg. tab. phyc. Bd. 5 tab. 35. In fossis aquae duleis stagnantis insularum jonicarum natans leg. Mazziar Nr. 1924. Fam. Zeiocarpeae Kg. Eetocarpus silieulosus Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. V. tab. 53. 4. Leucadiae in fossis submarinis ad radiees Juncorum submersas veluti parasiticum (2%) leg. Mazziari Nr. 1929. „‚Corcyrae et Leucadiae“. (Herb. Tomn.). — humlis Kg. — Kg. tab. phye. Bd. X. tab. 70. 1. Ad COladophoram proliferam ab oris Leucadiae parasiticum leg. Mazziari Nr. 1924, Sphacelaria irreyularis Kg. — Kg. tab. phye. Phyeoseris erispata Kg. — Kg. tab, phyc. Bd. VI. 17. 2. In mari ad oras omnium insularum jouicarum leg. Mazziari Nr, 1898 et 1899, (Etiam Herb, Tomm). 55° 424 A. Grunow: Phuyeoseris gigantea Kg. — Kg. tab. phyc. Bd, VI. 22. Ad oras et in portibus insularum jonicarum ubique leg. Mazziari Nr. 1895, 1897, 1894, (Etiam Herb. Tomm.). Enteromorpha compressa Grev. — Kg. tab. phyc. Bd. VI. 38. 1. In mari 7/ytherae leg, Mazziari Nr. 1961 et in fossis salinarum Leucadiae leg. Mazziari Nr. 14884 et 1914. — var. trichodes. — Kg. tab. phye. Bd. VI. 38. 2. Leucadiae in rivulis aquae dulcis (2???) leg. Mazziari. Confusio schedularum evidentissima ! — complanata Kg. y. crineta. — Kg. tab. phyc. Bd. VI. 39. ce „Leu- cadiae tantum leg. Mazziari, (Herb, Tomm.). Fam. Vaucherieae. Vaucheria Pilus Merten. — Kg. tab. phye. Bd, VI. 67. 2. In omnibus insulis jonicis leg. Mazziari, (Herb. Tomm.). ‚Bryopsis Arbuseula Lamour. — Kg. tab. phye, Bd. VI LXXXIV. 1. In mari Leucadiae leg. Mazziarı Nr, 1919, (.„Leucadiae‘* tantum „Herb. Tomm,‘). — Balbisiana Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. VI. LXXIV. 2, forma magna crassa pulcherrima hinc inde ramellis brevissimis horizonta- libus obsessa. In mari insulas jonicas alluenti Herb. Mazziari Nr, 41900. Forma minor inter Phyeoseridem giganteam. Herb. Mazziari Nr, 1894. — dalmatica Kg. — Kg. tab. phyc. Bd, VI, 74. I. Inter Aypneam museiformem ab oris insularum jonicarnm et ad radicem Phylliphorae rubentis. Fam. Codieae. Halimeda Tuna Lamour, — Ellis et Solander XI. 8. ab, Kg. tab. phye. Bd. VII. 21. 4. Scopulis adhaerens in mari Leucadiae leg. Maz- ziari. „Coreyrae et Leucadiae‘‘. (Herb, Tomm.). Fam. Valonieae. Ascothamnium intricatum Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. VL. 89. Ad ligna submersa in lacuna Leucadiae leg. Mazziari Nr. 4911, Dasyeladus clavaeformis Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. VI. 91. 2. In mari insulas jonicas alluenti ubique leg. Mazziari Nr, 1904 et 1879. („„Leu- cadiae tantum“, Herb, Tomm.). Fam. Anadyomeneae. Anadvomene flabellata Lamour. — Kg. tab. phye. Bd, VII. 24, In mari insulas jenicas alluente leg. Mazziari Nr. 1887. Specimen florae eryptogamae septem insularum. 425 Fam. Characeae. Nitella glomerata A. Braun. — Kg. spec. alg. pag. 517, Leucadiae leg, Mazziari. (Herb. Tomm.). Chara vulgaris Wallr. var. — Chara seminuda Kg. tab, phyc. Bd. VII, tab. 59. 2, In omnibus insulis jonicis leg. Mazziari. (Herb. Tomm.), Fam. Mesogloeaceae. Movrionema maeuliforme Kg. — Kg. tab. phyc, Bd, VII. 93. 2. Phyeo- seridi erispatae Kg. insidens in scopulis portus Leucadiae leg. Mazziari. Fam. Chordeae. Spermatochnus adriaticus Kg. — Kg. tab, phyc. Bd, VIII. 20. COystoseirae abrotanifoliae ab oris Leucadiae insidens leg. Mazziarı Nr, 1888, Fan. Dictyoleae. Cutleria dichotoma Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. IX. tab. 43. 1. In Dasy- clado clavaeformi. Ag ab insulis jonieis leg. Mazziarı Nr. 1904 et Nr. 1879) in mari Zazynthi leg. Mazziari Nr. 1880. Halyseris polypodioides Kg. — Harvey phye. brit, XIX. In mari Zazynthi secus oras urbanos leg. Mazziarı Nr. 1918. Dietyota dichotoma. — Kg. tab. phyc. Bd, IX. tab. 10. 1. Harvey phye. britt. tab. 103. Leucadiae et Zazynthi leg. Mazziarı. (Herb, Tomm.). Dyetiota Fasciola Kg. — Kg. tab phyc. Bd.IV. tab. 22. 1. Ad oras insu- larum jonicarum leg. cl. Liebetruth. (Herb. Grunow.). Dictyota liguluta Ke. — Kg. tab. phyc. Bd. IX. tab. 18, Ad oras insu- larum jonicarum leg. el. Liebetruth (Herb. Grunow.), Zonaria Pavonia Ag. — Harvey phyc. britt. XCI. Ad saxa mobilia in maris fundo et in scopulis secus oras insularum jonicarum ubique leg, Mazziari. (Etiam Herb. Tomm.), leg. Liebetruth. (Herb. Grunew.):. Fam. Oystosireae. Halerica ericoides Kg. var, — Harvey phye, brit, CCLXV. In mari Cy- therae. Leg. Mazziari Nr. 1882, Phyllacantha afinis Kg. — Kg. tab. phyc. Bd. X. 33, I. In omnibus in- sulis jonicis leg. Mazziari. (Herb. Tomm.). Oystosira Hoppü Ag. — Kg. tab. phyc. Bd. X. tab, 45. 1. „‚Zazynthi tantum‘‘ leg. Mazziarı. (Herb, Tomm.). — abrotanifolia Ag. var. latifolia sterilis. — Cystesira glomerata Kg. tab. phyc. Bp. X. 49, 1? Oystosira divaricata Kg. tab. phyc, Bd.X, 49, 3. In mari Leucadiae leg. Mazziarı Nr. 1886, 426 A. Grunow: Cystosira elata Kg. var. Cystosirae macro:arpaeKg tab phye Bd.X. 48.3. maxime affinis. In mari Leucadiae (ex herbario Catleinii Nr. 1888), (Herb. Heufl.). Fam. Sargasseae. Sargassum Boryanım Montg. — Kg. spec. alg. pag. 613. Ad litora omnium insularum jonicarum leg. Mazziarı Nr. 1870 et 1871, (Etiam Herb, Tomm.). — linifolium Ag. — Kg. spec. alg. pag. 614. Ad lilora omnium insu- larum jonicarum leg. Mazziari Il. Heterocarpeae. Fam. Callithamnieae. Callithamnium pyymaeum Kg. — Kg. spec. alg. pag. 640. Hormocerati parvulo Oladopkorae catenafae parasito insidens e porlu Leucadiae, Leg Mazziari Nr. 1912. (Herb. Heufler.). — peregrinum Kg. — Kg spec. alg. pag. 896. Iu mari jonico detexit el, Rabenhorst. Leptothamnium Rabenhorstii Kg. — Kg. spec. alg. pag. 896. In mari jonico detexit cl Rabenhorst. Phlebothamnium graniferum (Menegh) Kg. — Kg. spec alg. p. 657. Leu- cadiae in scutis cancrorum vulgarium, lacunae leg. Mazziari. Seirospora flaecida Kg. — Kg. spec. alg. pag 896. In mari jonico detexit el. Rabenhorst. — humilis Kg. — Kg. spec. alg. pag. 897. In mari jonico detexit el. Rabenhorst. Wrangelia peniecillata Ag. var. tenera. — Kg. spec alg. pag. 664. Ad litora insularum jonicarum leg. cl. Liebetruth. (Herb. Grunow.). Griffithsia setacea Ag. — Kg. spec. alg. pag. 663, Harvey phye. brit. CLXXXIV. Ithacae, in fossis submarinis leg. Mazziari Nr, 1909. — repens Zanard. Kg. spec. alg. pag. 662. Phycoseridi giganteae Kg. ad litora insularum Jonicarum insidens leg. Mazziari Nr. 1894. — irregularis Ag. — Kg. spec. alg. pag. 660. Inter rejectiones undarum in oris Leucadiae leg. Mazziari Nr. 1908. (Leucadiae tantum. Herb. Tomm.). Spyridia filamentosa Harvey. — Harvey phyc. britt. XXXXVI Ab undis in livus rejecta, Leucadiae leg. Mazziarı Nr. 1375. — cuspidata Kg. var. arceuata. — (Spyridia arcuata Kg. spee. alg. 6672). Phycoseridi giganteae Kg. insidens in consortio Hypneae mus- ciformis Lam. et illae absque mieroscopii ope maxıme similis, leg. Mazziari Nr. 1394. Spyridiae species (plurimae pauei valori») in mari adriatico et mediterraneo plerumque cum apieibus rectis occur-, A \ 427 Speeimen florae eryptogamae septem insularum. S runt, in maris tropieis (ad Antillas, Cayennam, in sinu persico ete.), saepe apieibus uncinatus illis //ypneae museiformis similibus gaudent. Speciminulum nostrum e mari jonico cum illis e mari Antil- larum omnino quadrat; an huic Spyridia arcuata Kg., (eiliis arcuatis instructa, quae in speeiminibus meis tropicis hine inde pone eilias rectas oceurrunt) adnumeranda, dubito, specimine authentico a me non viso. Fam. Ceramiene. Kg. Hormoceras parvulum Z. (ad specimen Botterianum). — Hormoceras moni- liforme Kg. spec. ale. pag. 775 var. ? _ Cladophorae catonatae « portu Leucadiae (et Sphaerocoeco duro ab oris Leucadiae et Ithacae Herb. Tomm.) insidens. — sytrophum Kg. — Kg. spec. alg. pag. 676. Prope oras omnium insularum jonicarum in scopulis et syrtis marinis leg. Mazziari Ne. 13910. — ? inconspieuum Zanard. — Kg. spec. alg. pag. 677. In Clado- phora falcata e fossis salinarum Leucadiae parasiticum leg. Mazzari Nr. 1914. Gongroceras nodiferum Kg. — Kg. spec. alg. pag. 678. Ceramium nodosum Harvey phyc. britt. XC., Zosterae oceanicae e lacunis Leucadiae in- sidentem leg. Mazziari Nr. 1916 („Leucadiae tautum“ Herb. Tomm.) var. geniculis inferioribus vie tumidis. Oystosirae elatae var. e mari Leucadiae insidentem leg. Mazziarı Nr. 1888. Echinoceras julaceum ß. villosum Kg. — Kg. spec. alg. pag. 897. In mari jonico detexit cl. Rabenhorst. Ceramium barbatum Kg. — Kg. spec. ale. pag. 687. In Gelidio corneo ab insula Zazynthi parasiticum leg. Mazziari Nr. 1936 — rubrum. Ag. — Kg. spec. alg. pag. 685. „Leucadiae et Zazynthi.“ Leg. Mazziari (Herb. Tomm.) Fam. Spongiteae. Hapalidium Phyllactidium Kg. — Kg. spec. alg. pa. 695, Lithoeystis Alle- mandi Harvey phye. brit. CLXVI. In Aegagropila modonensi (leg- Mazziari Nr. 1927) e limo aquae duleis (2???) stagnantis insularum Jonicarum parasiticum. — roseolum Kg. — Kg. spec. alg. pag. 698. In Dryopsidi dal- matica Kg. ab oris insularum jonicarum parasiticum. ‚Melobesia pustalata Lamour. — Lamour. polyp. flex. XII. 2. a.B. Sarg- asso Boryano Mont. ab litoribus insularum jonicarum insidentem Nr. 1871, nee non in Cystosira discorde ab oris Leucadiae leg. Maz- ziari Nr. 1886. 428 A. Grunow: Corallina granifera Ell. et Sol. — Ellis et Soland XXI. ec. €. Kg. tab. phye. Bd. VIEL. LXIV. 2. Inter Phyeoseridam giganteam ab litore insularum jonicarum leg. Mazziarı Nr. 1894. Jania rubens Lamour. — Kg. tab. phye. Bd. VIII. LXXX. L Harvey phye. brit. CCLI. Inter Griffithsiam setaceam Kg. in fossis subma- rinis insulae Ithacae Herb. Mazziari Nr. 1909. Fam. Güögartineae. Ohondrus Vidovichii Menegh. — Kg. spec. alg. pag. 7137. In mari Za- zynthi Herb. Mazziari Nr. 1885. Chondroelonium Teedü Kg. — Kg. spec. alg. pag. 740. Harvey plhye. britt. CCLXVI. In scopulis marinis ad litora Corcyrae et Zazynthi leg. Mazziari Nr. 1935 (etiam Herb. Tomm.) Ithacae leg. cl. Liebetruth (Herb. Grunow.) in mari jonico leg. cl. Raben- horst. Fam. Ahynchocscceae Kg. Iehynchococeus coronopifolius Kg. — spec. alg. pag. 754. Harvey phye. brit. LXI. Leucadiae: E maris abyssis cum Jsöde nobili (vulgo Coral!lo) raro extrahitur leg. Mazziari Nr. 1915. Ithacae leg. cl. Liebe- truth (Herb. Gruno w.). Fam. Cystoclonieae Kg. Hoypnea museiformis Lamour. — Kg. spec. alg. pag. 758. In mari Leu- cadiae leg. Mazziari Nr. 1872, in scopulis marinis Cephaloniae leg. Mazziari Nr. 1877, inter Phycoseridem giganteum leg. Mazziarı Nr. 1894. Corcyrae leg. Liebetruth (Herb. Grunow., forma ele- gans tetrasportifera). Fam. @elidieae Kg. Arrocarpus erinalis Kg. — Kg. spec. alg. pag. 761. Leucadiae in scopulis maritimis pone oras ut plurimum aquis destitutas leg. Mazziarıi Nr. 1930 („Leucadiae tantum“ Herb. Tomm.). Gelidium corneum Lamour. — Kg.alg. spec. pag. 764. Harvey phye. britt. LIII. Zazynthi in scopulis et syrtibus maris leg. Mazziari Nr. 1936 var. pinnatum. Kg. spec. alg. pag. 764. „Leucadiae tantum.“ Leg. Mazziari (Herb. Tomm.). — intricatum Zanard. (ad specimen Sandrianum). In mari Corcyrae leg. Mazziari Nr. 1902. Fam. Caulacantheae Ko. Caulacanthus ustulatus Kg. — Kg. spec. alg. pag. 753. In mari jonico leg. el. Liebetruth (Herb. Grunow.). . A ‘ Specimen florae eryptogamae septem insularum. 429 Fem. Sphaerococceae Kg. Sphaerococeus eonfervoides Kg, — Kg. spec. olg. pag. 772. Harvey phye. britt. LXV. In mari Leucadiae et ad oras Zazynthi in saxis mobi- libus leg. Mazziari Nr. 1913. armatus Ag. — Kg. spec. alg. pag. 774. Ad litus insolae Zazynthi scopulis adhaerentem leg. Mazziari Nr. 1925. durus Ag. — Kg. spec. alg. pag. 775. Leucadiae et Ithacae leg. Mazziari (Herb. Tomm.). Phyllophora rubens Grev. — Kg. spec. alg. pag. 791. var. latifolia. In mari Leucadiae. Leg. Mazziari Nr. 1893. Fam. Polysiphonieae Kg. Polysiphonia seeunda Mont. — Kg. spec. alg. pag. 804. Phycoseridi givan- tcae Kg. ad litus insularum jonicarum insidens. (Leucadiae tantum Mazziari Nr. 1894. uneinata var. intricata Kg. — Kg. spec. alg. pag, 305. Poly- siphoniae intricatae J. Ag. alg. medit. p. 124 et Oladophorae catenatae insidentem leg. Mazziari. virens Kg. — Kg. spec. alg. pag. 808. Ad scopulos portus Cytherae leg. Mazziari Nr. 1917. obscura Ag. — Kg. spec. alg. pag. 808. Harvey phye. britt. CII. A.. Ad Halericam ericoidem Kg. in mari Leucadiae. Leg, Mazziari Nr. 1904. platyspira Kg. — Kg. spec. alg. pag. 815. Sphaerococco con- fervoidi Ag. ad oras insulae Zazynthi in saxis mobilibus crescenti in- nascentem leg. Mazziari Nr. 1913. leptothrive Zanard (ad specimina Botteriana et Sandriana), Polysiphonia grissa Kg. spec. alg. pag. 818. var. longius articulata ? Cytherae ad ligna submersa et ad carinam veterum navium in mari leg. Mazziari Nr. 1931. variegata Ag. — Kg. spec. alg. pag. 8%21. Leucadiae in litore rejecta leg. Mazziari Nr. 1906. pilosa Naccari. — Kg. spec. alg. pag. 833. Inter Chaeto- morpham Mazziarianam ab oris Leucadiae. (Herb. Tomm.) spinulosa Grev. — Kg. spec. alg. pag. 831. Ad oras maritimas Ithacae. leg. Mazziari Nr. 1891. Wulfenii Ag. — Kg. spec. alg. pag. 836. Ad Anadyomenem stellatam e mari insulas jonicas alluente leg. Mazziari Nr. 1887 (Herb. Heuf|.). Digenea Wulfenü Kg. — Kg. spec. alg. pag. 841. In mari Zazynthi leg. Mazziarı Nr. 1903. Bd. XI. Abhandl. 56 430 A. Grunow: Specimen florae cryptogamae septem insularum. Alsidium subtile Kg. — Kg. spec. alg. pag. 843. Inter Chaetomorpham Mazziaranam m. ab oris Leucadiae (Herb. Tomm.). Iehytiphlaea tinctoria Ag. — Kg. spec. alg. pag. 844. Harvey phye. brit. CLXX. Ad litora Corcyrae leg. Mazziari Nr. 1887. — var. semieristata. Rhytiphlaea semicristata Kg. spec. alg. pag. 845. Corcyrae tantum leg. Mazziari (Herb. Tomm.) Dietyomenia volubilis Grev. — Kg. spec. alg. pag. 847. In scopulis maris Leucadiae leg. Mazziari Nr. 1876. (Leucadiae tantum. Herb. Tomm.) Fam. Chondrieae Kg. Laurencia obtusa Lamour. — Kg. spec. alg. pag. 854. Harvey phye. brit. CXLVII. In mari Leucadiae et Zazynthi. leg. Mazziari. Nr. 1890. Corfu leg. Liebetruth (Herb. Grunow.). — var. paten- tiramea. Laurencia patentiramea Mont. u. Kg. spec. alg. pag. 854. Leucadiae tantum leg. Mazziari (Herb. Tomm.). — papillosa Grev. — Kg. spec. alg. pag. 855. In mari Cytherae leg. Mazziari Nr. 1889. Acanthophora Delilee Lamour. — Kg. spec. alg. pag. 858. Ad muros mari submersos omnium insularum jonicarum leg. Mazziari Nr. 1874. ! Fam. Champieae. Gastroclonium Uvaria Kg. — Kg. spec. alg. pag. 865. Leucadiae, in scopulis marinis pone litur. leg. Mazziari Nr. 1878. Fam. Delesserieae Kg. Hypoglossum erispum Zan. — Ad Phyllacantham afinem Kg. in omnibus insulis jonicis leg. Mazziari (Herb. Tomm.), Zur Moosflora Oesterreichs, Von J. Juratzka. Vorgelegt in der Sitzung am 6. November 1861. Unter den von Herrn R. v. Heufler im Jahre 1850 in den Arpa’scher Alpen Siebenbürgens gesammelten Moosen befindet sich ein Hypnum aus der Untergattung Drepanium, in welchem ich eine noch unbeschriebene neue Art zu erkennen glaube. Ich nenne sie zu Ehren des um die Krypto- gamenflora Oesterreichs vielfach verdienten Finders: Hypnum Heufleri n. sp. Caespites condensati, superne e fusco- et lutescenti-viridi variegati, inferne ferruginei. Caules secundarii fastigiati subsimplices vel pinnatim ra- mulosi, eradiculosi; rami, et ramuli pro more unilaterales apice hamato- ineurvi; folia dense conferta, falcato-secunda, siccitate plicato striata, ovato- et oblongo-lanceolata tenui-acuminata concaya, laevia vel leniter plicato- sulcata margine usque versus apicem reyoluta integerrima vel apice obsolete serrulata, costa gemella brevi luteola, retis tenuis areolis vermiculari-linea- ribus, basi parum dilatatis, ad angulos haud excayatos minutis quadratis. Paraphyllia nulla. Fructus ignoti. Hab. in silvis abiegnis editioribus vyallis Arpasch Tränsilvaniae, ubi plantam solam femineam legit cl. Eq. de Heufler die 28. Julii 1850. Prae- terea: „am Wege zur Leiter bei Heiligenblut“ ubi caespitibus .Barbulae ruralis parce intermixtum nuperrime legit cl. G. A. Zwanziger. Flüchtig betrachtet hat diese neue Art einige Aehnlichkeit mit kleinen Formen von Hypnum uneinatum oder Hypnum Solmsianum (Schpr. in litt.), mit welchen sie jedoch wegen der doppelnervigen Blätter nicht verwech- selt werden kann. Von HH. cupressiforme und dessen Verwandten lässt sie sich durch die Tracht, die verschiedene Richtung der im trockenen Zustande deutlich faltiggestreiften Blätter, deren Ränder bis gegen die Spitze zurück- gerollt sind, nicht unschwer unterscheiden. 56 * 432 J. Juratzka: Zur Moosflora Oesterrelchs. Die Moosflora Niederösterreichs ist seit meiner letzten Mittheilung wieder in namhafter Weise durch Auffindung von 10 Laubmoosen und einem Lebermoose bereichert worden. Letzteres und drei der ersteren, im Nach- folgenden mit einem Sternchen bezeichnet, wurden von unserem verehrten Mitgliede, dem hochwürdigen Herrn Director K. Erdinger,, welcher mir seine Sammlungen zur Einsicht mitzutheilen die Güte hatte, im Waldviertel entdeckt. Die übrigen sieben sind von mir auf verschiedenen z. Th. in Ge- sellschaft unseres hochgeehrten Präsidenten - Stellvertreters Herrn R. v. Schröckinger unternommenen Ausflügen auf den Wechsel, Schneeberg u. s. w. gesammelt worden. Es sind folgende: Gymnostomum rupestre Schwgr. Diceranella subulata Schp. Seligeria tristicha B. et Sch. *Grimmia leucophaea Grev. *Funaria hibernica H. et T. Bryum imbricatum B. et Sch. ‚Heterocladium heteropterum B. et Sch. Plagiotheeium nitidulum B. et Sch. Amblystegium Sprucei B. et Sch. * Hypnum vernicosum Lindbg. (A. pellueidum Wils. in litt.). *Jungermannia riparia N. ab E. Schliesslich will ich noch erwähnen, dass Herr A. Grunow im Sep- tember 1859 in einem Alpenbache in der Umgebung des Hochgollings bei 6500° Höhe das Hypnum arcticum Smmrflt. gesammelt hat, eine Art, deren südlichste Verbreitungsgrenze bisher der kleine Teich im Riesen- gebirge bildete. Das betreffende Exemplar befindet sich in der Sammlung des Herrn R. v. Heufler. Botanische Beiträge aus Galizien. Von Karl Hoelzl. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. December 1861. II. Ueber die von B. Hacquet während seiner Rarpatenreisen gemachten botanischen Beobachtnngen Wenn man einen Blick auf die Geschichte der Ausbildung der botanischen Kenntnisse in den verschiedenen österreichischen Provinzen wirft und speciell den Entwicklungsgang „ den die Botanik in dem Kronlande Oesterreich ge- nommen mit dem in Galizien stattgefundenen vergleicht, so fällt einem alsogleich in beiden eine grosse Verschiedenheit auf. Abgesehen von dem Um- stande, dass die Botanik seit dem sechszehnten Jahrhunderte viel mehr Jünger in Oesterreich als in Polen zählte, war auch die Art und Weise ihrer Pflege im ersteren Lande eine ganz andere als im letzteren. Während die Werke von Clusiusund Bauhin die Grundlagen für spätere Forschungen bildeten und vielnoch heut zu Tage Benützbares enthalten, sind die von Falimierz Spyezynski, Siennik, Uräedow, Syreniusz eben nur noch für die Geschichte der Wissenschaft von Bedeutung. Erstere zeichnen sich durch genauere Beschreibungen der einheimischen Pflanzen aus, letztere sind Kräuterbücher, welche ohne System und Ordnung die medizinischen Wir- kungen einer Menge von Gewächsen aufzählen, die aus den gegebenen Beschreibungen und Namen zu erkennen jetzt äusserst schwer und oft ohne Zuhilfenahme italienischer Kräuterbücher unmöglich ist. Während weiter durch Kramer, Jacquin d. A., Wulfen, Crantz, Jacquin d. J. in Oesterreich eine Richtung in der Botanik eingeschlagen wurde, die in Bezug auf Floristik zwar sehr vervollkommnet aber bis zum heutigen Tage nicht mehr verlassen wurde, kennzeichnet sich der botanische Nachlass der pol- nischen Botaniker des siebzehnten und der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, eines Bernic, Erndt, Rzaczynski, als unmittelbare 434 K. Hoelal: Fortsetzung der Werke ihrer Vorgänger. Erst mit Kluk sehen wir einen neuen Geist in der botanischen Literatur Polens auftauchen und erst dieser Mann leistete für das heutige Galizien das, was Clusius beinahe zwei Jahrhunderte früher für Oesterreich geleistet hatte. Eben so haben für Ga- lizien erst die Arbeiten der beiden Jundzill, Besser und Andrzejowski dieselbe Bedeutung, wie für die Flora Oesterreichs die N. J. Jacquin’s. — Bei dieser Sachlage ist es immerhin schon vom historischen Standpunkte aus interessant, einen Blick in das Werk eines Mannes zu machen, der, ob- zwar nicht Botaniker vom Fach, doch während seiner vielen Reisen auch Pflanzen sammelte und die Vegetationsverhältnisse der durchwanderten Länder — u. a. auch Galizien’s — in seinen Reiseberichten oft recht genau und eingehend beschrieb. Ich meine den Arzt und späteren Professor der Naturgeschichte an der Lemberger Universität, Dr. Hacquet”“*) und seine „Neueste physikalisch-politische Reisen durch die dacischen und sarmatischen oder nördlichen Karpathen“ (Nürnberg 1790—96, 4 Thle.). Hacquet bereiste während acht aufeinanderfolgenden Jahren, von 1788 —95, die Nordkarpatenländer: ganz Galizien und die Bukowina, die angrenzenden Theile von Siebenbürgen und Ungarn, der heutigen Moldau, Bessarabiens und russ. Polens. Ausser historischen, ethnographischen und national-ökonomischen Nachrichten über diese Länder, ferner längeren sub- jectiven Betrachtungen, enthält das angeführte Reisewerk grösstentheils geologische und mineralogische Beobachtungen: über die Bodenbeschaffenheit, den Bergbau, die Mineralquellen, Flintensteinbrüche Galiziens. Der bota- nischen Notizen finden sich verhältnissmässig sehr wenige, allein dafür sind diese meistens von einer beachtenswerthen Wichtigkeit. Zum Theile geben sie uns nicht unerwünschte Daten über die Vegetationsverhältnisse Galiziens vor mehr als 60 Jahren, zum Theile lernen wir durch sie Hacquet als den ersten Entdecker des Vorkommens von einigen Pflanzenspecies kennen, die von Wahlenberg und Besser nicht angegeben, erst von Herbich u. A. wieder aufgefunden wurden. Ich habe diese botanischen Beobachtungen im Folgenden derart ge- ordnet, dass ich einmal die wichtigeren allgemeinen kurz zusammenstellte und dann die von Hacquet aufgefundenen Pflanzenarten aufzählte. In beiden Abtheilungen hat sich mir dabei die Gelegenheit geboten, einige, vielleicht nicht ganz müssige Bemerkungen beizufügen. *) Balthasar Hacquet, Mag. der Philosophie und Dr. der Arzneigelehrsamkeit (geb. 1739 zu Metz, gest. den 10. Jänn. 4815 zu Wien) war zuerst Feldchirurg in der französischen Armee, hierauf ord. Pro- fessor der Anatomie und Chirurgie am Lyceum in Laibach und seit 1788 Professor in Lemberg. Seine Schriften, grösstentheils medizinischen oder mineralogischen Inhaltes, sind ausserordentlich zahlreich. Man sehe: „Das gelehrte Teutschland“ ete. von G. Ch. Hamberger, fortgesetzt von J. G. Meusel, Bb. 3, 9, 11, 14 (2), 48 (6). Botanische Beiträge aus Galizien. 435 11 Hacquet beginnt die Nachrichten über die von ilım auf seiner ersten Karpatenreise (Juli bis Herbst 1788) untersuchten Gegenden mit der Be- schreibung des Pietros-Gebirges (Piatra de ros) im südlichsten Theile der Bukowina, an der Grenze von Siebenbürgen und der Moldau. Hier fand er überall undurchdringlichen Wald, der längs der Flüsse Dorna, Niegriora und Niagra ganz aus Pinus Cembra L. bestand. Vor 70 Jahren bildete dieser Baum in der Bukowina noch Wälder, jetzt ist er dort ganz verschwunden und nur noch in den angrenzenden Gebirgen Siebenbürgens und in der Moldau zu treffen; allein auch in den Rodner Alpen fand Herbich*) die meisten Stämme abgestorben. Ein unwiderleglicher Beweis für das rasche Ver- schwinden dieser Conifera in den Karpaten. — Gegen Osten vorgehend, überschritt Hacquet die Bistrizza, die Moldawa und den Sereth, und wen- dete sich dann nordöstlich gegen Botuschany in der Moldau. Ueberall auf dieser Strecke waren die Vorberge mit dichten Wäldern bedeckt, nur aus- nahmsweise die höheren Bergkuppen kahl und in den Niederungen an den Flüssen Sümpfe und nasse fruchtbare Wiesen. In der Ebene um Botuschany verminderte sich der Wald und die herrlichsten Waiden traten an seine Stelle. Von dem letztgenannten Orte nach Norden, gegen den Pruth zu beobachtete er einen hochstämmigen Wald von Acer tartaricum L., in welchem einzelne Stämme bis 2° Durchmesser hatten. Bei Arman setzte er über den Pruth, der bier langsam fliesst und Sümpfe bildet, welche mit Rohr und Schilfgräsern ganz überwachsen sind. Zwischen dem Pruth und dem Dniester führte ihn der Weg über Briezany und Kruglikin bis Chotym (im heutigen russischen Bessarabien) über das von ausserordentlich üppigem Graswuchse bedeckte Steppenland; der Wald hatte schon westlich von dieser Route seine östlichste Grenze erreicht. Die Steppenvegetation erstreckte sich auch nördlich von Chotym durch Podolien. In der Gegend von Kamienec podolski, längs der Ufer des Podhorceflusses bis Sidorow, und von dort aus nach Süden bis Zaleszezyki war die von wellenförmigen Hügel- zügen durchsetzte Ebene mit üppigen Wiesen und fruchtbaren Ebenen bedeckt. Bei Zaleczezyki betrat Hacquet wieder die Bukowina. Immer weiter nach Süden vorrückend, sah er die Gegend bei Strascha in weiter Ausdehnung ganz von Birkenwäldern eingenommen. Damals wurde aus der Rinde dieser Bäume viel Wagentheer gewonnen. Hacquet beschreibt die übliche Ma- nipulation des Theerschwehlens genau und ausführlich (p. 91). Da man die Rinde von den grossen Bäumen schälte, ohne dieselben zu fällen, so starben sie nach einigen Jahren ab und zerstörten durch ihr Umfallen den Schon zu einer gewissen Höhe gediehenen Nachwuchs; dadurch entsteht im *) Pflanzengeographische Bemerk. ete. in d. Veri. d. zool.-bot. Ges. Bd. X. p. 361. 436 K. Hoelzl: Laufe der Zeit ein blosser Krüppelwald. Die Prophezeihung Hacquet'’s, dass durch dieses sinnlose Verfahren der Wald seinem Untergange entgegen geführt werden würde, ging leider in Erfüllung. Jetzt bildet die Betula alba L. in der Bukowina keinen Wald mehr, höchstens Bestände von geringer Ausdehnung; gewöhnlich komnit sie nur noch einzeln oder gruppenweise in den gemischten Laubwäldern vor. Das Bild, welches man sich beim Lesen der Hacquet’schen Schil- derung von der Bukowina in der damaligen Zeit bilden muss, ist das eines grösstentheils von undurchdringlichen Urwäldern bedeckten Gebirgslandes. Mehr als vier Fünftel des ganzen Flächeninhaltes sind bewaldet. Im süd- westlichen Theile erscheinen nur selten Alpenwiesen, entweder auf den Waldblössen der höheren Theile oder längs des Laufes der kleinen Gebirgs- flüssen. Wiesen von grösserer Ausdehnung sind nur im östlichen Theile, an der Suczawa, Moldawa und dem Sereth zu finden. Die zu Hacquet’s Zeiten in den Gebirgsgegenden an der Grenze von Siebenbürgen sich nieder- lassenden Ansiedler wurden durch die scheinbare Unmöglichkeit, sich freie Plätze für den Feldbau zu verschaffen, beinahe zur Verzweiflung getrieben. Durch das Abringeln wurden gewöhnlich nur die Coniferen zu Grunde gerichtet, dieLaubwälder mussten niedergeschlagen oder abgebrannt werden. Hatten nun aber die Colonisten eine Strecke auf die eine oder die andere Art von den Bäumen entblösst, se bedeckte sich der freie Platz sehr schnell mit Epilobium angustifokum L. und anderen höheren Pflanzen. Im Schatten dieser Gewächse entwickelte sich Sambucus racemosa L. äusserst üppig ; die Sträuche verbreiteten sich zwischen den zurückgebliebenen Stöcken und das Staudenwerk und Gebüsch war jetzt noch viel schwerer zu bewältigen als früher der Wald. — Wenn man FE. J. Sulzer’s, in den Jahren 1781 bis 1782 (also 4 Jahre, nachdem die Bukowina an Oesterreich gefallen war), erschienenen „Geschichte des transalpinischen Daciens“ vergleicht, so findet man die Angaben Hacquet’s bestätigt. Dort’heisst es (I. p. 427): „Das Land ist lauter Berg und Wald, einige wenige Gegenden an den Flüssen Suczawa, Sereth und Pruth, zumal bei Czernowitz ausgenommen, wo die Thäler, durch welche diese Flüsse strömen, sich hie und da in grössere oder kleinere Ebenen und Felder erweitern.“ Die dem genannten Werke bei- gegebene „Mappa von der österreichischen Moldau“ dient ganz gut zum Beleg dieser Worte. Auf dieser Karte sieht man auch die ganze Gegend nordöstlich vom Pruth bis an den Dniester als waldig bezeichnet. — Gegen- wärtig bietet die Bukowina einen ganz anderen Anblick. Obwohl noch immer eine der waldreichsten Provinzen, ist sie doch im Vergleiche zu früher beinahe arm an Wäldern zu nennen. Die bewaldete Fläche betrug im Jahre 1855, 82.7613 österreichische Quadratmeilen (bei einem Gesammt- flächeninhalte von 181.31 Quadratmeilen *). Die vermehrte Bevölkerung, die ”*) Man sehe die vortreflliche Arbeit von Dr. A. Ficker: Darstellung der Landwiıthschaft und Montanindustrie im Herzogthum Bukowina.* In den Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik, Jahrg. III. Heft 1. B : * ” “ I} 4 Botanische Beiträge aus Galizien. 437 grosse Ausdehnung der Montanindustrie und die oft äusserst unrationell be- triebene Entforstung bewirkten diese reissende Abnahme. Zuerst verschwand der Wald auf der Hochebene zwichen dem Pruth und Dniester. Zu Hac- quet’s Zeiten waren an letzterem Flusse noch bedeutende Eichenwaldungen *). Im Pruththale leben noch alte Leute, die sich des von Mamajestie bis Bojan in einer Länge von 4 Meilen hinziehenden, aus Quercus sessiliflora S m., peduneulata Ehrh., Ulmus campestris L., Fagus sylvatica L. und Fraxinus excelsior L. bestehenden Waldes erinnern. Das Steppenplateau, welches in der Bukowina bei Kotzman beginnt, war im Jahre 1780 noch mit Laub- wäldern bedeckt, im Jahre 1830 waren an deren Stelle bereits meilenweite Wiesenstrecken getreten, jetzt sind diese in Fruchtfelder verwandelt. Urwälder sind in der Bukowina nur noch in jenen Gegenden im tiefen Ge- birge zu finden, wo wegen der zum Transporte ungeeigneten Lage das Holz nicht verwerthet werden kann. In diesen Strecken vermodern noch unge- heure, vom Winde niedergestreckte Holzmassen; geschlagen werden die Bäume nur am Saume der Wälder, ım Innern derselben aber werden oft viele Joche niedergebrannt, um neue Weideplätze zu gewinnen, während in den Dniestorgegenden der Holzmangel schon so bedeutend ist, dass man das Stroh als Feuerungsmaterial ‘zu benützen, gezwungen wird. — Die von Hacquet im zweiten Theile seines Werkes beschriebenen Reisen bieten in botanischer Hinsicht, ausser der Aufzählung einiger Pflanzen nichts Bemer- kenswerthes. Er durchreiste von Halez aus den Bızezaner und Zdoczower Kreis bis Brody, wendete sich von dort wieder nach Süden und erreichte, nachdem er den Tarnopoler und Czortkower Kreis passirt hatte, die öster- reichische Grenze bei Chotym. Nach Osten nur bis Mohilew , hierauf aber in die südliche Moldau über Botuschany, Foltitscheni bis nach Jassy und weiter bis gegen Byrlad vordringend, umging er die südöstlichste Ecke der Karpaten, an deren Fuss er dann über Adschud bei dem berühmten Salz- bergwerk Okna gelangte. Nun überstieg er den Ojtospass, durchstreifte die siebenbürger Karpaten nach mehreren Richtungen und betrat die Bukowina in der Gegend von Kirlibaba. Sich stets an der nördlichen Gebirgsseite haltend, durchzog er die Bukowina und einen Theil der pokutischen Karpaten. Die Vegetationsverhöltnisse aller dieser durchreisten Strecken haben sich bis jetzt (die Bukowina” ausgenommen) wenig geändert. Die oben erwähnten galizischen Kreise bieten noch heute denselben Anblick , ausser dass sich die Wiesen vermindert, die Fruchtfelder vermehrt haben. Auch in der Moldau ist Weniges anders geworden. Die Darstellung J. Edel’s**) stimmt im Allgemeinen ganz mit der Hacquet’s überein. — Für die rege Aufmerksamkeit, welcheHacquet nicht nur den geologischen, sondern auch den botanischen Verhältnissen der durchreisten Länder widmete, zeugt der *) Jetzt nehmen die an verschiedenen Orten zerstreuten Eicheowälder kaum eine halbe Quadrat - meile ein. ek) „Bemerkungen über die Vegetation der Moldau.“ In den Ver. d. zool.-bot. Ver. Bd. II. p. 27 ff. Bd. II. Abhandl. 57 438 K. Hoelal: Umstand, dass ihm die merkwürdige Ueppigkeit der Vegetation in den podo- lischen und bessarabischen, ‘weniger in den wolhynischen Ebenen nirgends entging. Bei den meisten Pflanzen, die er als in diesen Gegenden vor- kommend, anführt, erwähnt er die Abweichungen von den Diagnosen der von ihm benützten botanischen Werke ausdrücklich und gibt selten den Namen der Pflanze an, ohne eine kleine Beschreibung beizufügen. — In der That ist die Ueppigkeit der Flora jener Steppenländer cine wahrhaft gross- artige. Es ist dabei aber zu bemerken, dass durchaus nicht alle Repräsen- tanten der dort vorkommenden Familien eine kolossale Grösse zeigen. Am besten gedeihen die einjährigen Arten aus den Abtheilungen der Gramineen, Labiaten, Compositen und Papilionaceen; seltener findet man zwei- oder mehrjährige Gewächse, die hinsichtlich ihrer Dimensionen bedeutende Ab- weichungen von den Exemplaren gleicher Art aus den westlichen Ländern, bieten. Die Sträuche und Bäume zeigen vollends keine Verschiedenheit im Wuchse und Habitus von den Individuen derselben Species in den west- lichen Provinzen. Im dritten Theile finden wir die Beschreibung der pokutischen Kar- paten und der Beskiden, und zwar sowohl des höheren Gebirges als des an dasselbe grenzenden Hügellandes. In den pokutischen Bergen des Kolomeaer und Stanislawower Kreises fand Hacquet auf den vom Holz entblössten Theilen die schönsten Alpenwiesen (Polane, Pojane), sogar im-hohen Mittel- gebirge. Die jedes anderen Pflanzenwuchses entbehrenden Stellen waren doch überall fusshoch mit Fiechten bedeckt. Die Waldungen der Czarna- Hora bestehen vom Fusse derselben an grösstentheils aus Fagus sylvatica L., dieser Baum gedeiht bis zur Höhe von 2500’; dann folgen Nadelholzwälder aus Pinus Abies L. und Picea L. Sehr selten sah Hacquet hier P. syl- vestris L. Wo diese hochstämmigen Wälder aufhören, beginnt die Region des Krummhoizes, P. Mughus Jacg., welches an vielen Stellen so dicht den Boden bedeckte, dass man sich mit der Axt einen Weg hindurch bahnen musste. Die Grenze des Holzwuchses nach der Höhe bildete das Gestrüppe von Juniperus communis L. ß. alpina. Diese Pflanze, deren Stamm nicht aufrecht wächst, sondern auf dem Boden sich hinzieht „ ist auf der ganzen Karpatenkette in der subalpinen Region verbreitet und vertritt an manchen Orten sogar das Krummholz. Wenn man uordwestlich von der Czarna-Hora, von der Ebene des Stanislawower Kreises aus, zwischen den beinahe paral- lelen Flüssen Lomnica und Bystrica die Karpaten ersteigt, so beobachtet man im Flachlande und auf den letzten Gebirgsausläufern gemischte Wälder aus Alnus olutinosa Gaert., incana Willd., Populus nigra und tremula L., Saliz sp., Carpinus Beiulus L., Tilia parvifolia. und grandifelia Ehrh., Acer platanoides und campestre L., Quereus peduneulata Ehrh, und sessili- fora Sm., Sorbus Aucuparia L., Ulmus campestris L., Betula alba L., Fraxinus excelsior L. kommt nur in der Ebene auf Kalk gut fort. Auf diese gemischten Laubwaldungen folgt höher im Gebirge die Rothbuche,, grosse Botanische Beiträge aus Galizien. 439 Wälder bildend; hierauf Pinus Picea L. (P. Abies ist hier selten). P, Cembra und ZLari&e L. sind im Norden der Karpaten beinahe nie zu sehen, — Sam- bucus racemos@T.. ist auf den nördlichen Vorbergen der Karpaten so häufig, dass man sogar den früher gebräuchlichen Namen „Rothrussland,“ als wegen der, durch ihre Beeren und die Blüthen von Epilobium angustifolium L. bewirkten, rothen Decke des Hügellandes entstanden, zu erklären suchte. Andere wollen denselben freilich auch von der früheren Cultur der Coceus polonieus L. (Czerwec), der in Galizien häufie auf den Wurzeln von Sele- ranthus perennis L. und Fleracium PilosellaL. vorkommt, herrühren wissen. — Nachdem Hacquet das Gebirge bis in den Jasloer Kreis durchforscht hatte, stieg er wieder gegen Osten herab, und durchzog die ebenen Theile des Przemysler, Sanoker, Samborer und Stanislawower Kreises. Seine An- gaben über die Vegetation dieser Gegenden sind sehr sparsam. Ueber Dro- hobycez und SzezerZez (wo er Sambucus racemosa nicht mehr vorfand), kam er nach Lemberg; er gibt ein kleines Verzeichniss der in der Umgegend dieser Stadt bemerkten Pflanzen. Der vierte und letzte Theil enthält die Reisen durch das Flachlanl von Westgalizien und das Tatragebirge. In diesen Gegenden beschäftigten den Verfasser mehr noch als in allen übrigen die Beobachtungen über Salz- und Schwefelquellen, Salz- und Eisenbergwerke. Botanische Bemerkungen finden wir nur einige aus der Tatra; doch bestehen auch diese beinahe nur in Aufzählungen der auf dem Czerwony-Wrch und dem Kriwan gefundenen Pflanzen (man sehe unten). Hacquet durchzog den ganzen Gebirgsstock mehrere Mal und bestieg zwei Mal (1792 und 1794) den Kriwan. In Kesmark erhielt er Nachricht über die Reisen des Engländers Robert Townson. — Dies wären in Kürze die allgemeinen botanischen Beobach- tungen Hacquets, welche ich, soweit sie von einigem Interesse schienen, nach Thunlichkeit herauszuheben versucht habe. — Ueber die cultivirten Pflanzen findet man in dem ganzen Reisewerke nur sehr wenig bemerkt; zu erwähnen ist allenfalls, dass schon zu damaliger Zeit um Czortkow viel Tabak gebaut wurde und dass der Kartoffelbau in den gebirgigen Gegenden des Kolomeaer und Stanislawower Kreises schon sehr verbreitet und bei den Gebirgsbewohnern so beliebt war, dass sie den Hafer und das Korn, welches sie erbauten, in die Ebene verkauften und bloss die Kartoffeln zu eigenem Gebrauche behielten. Bemerkenswerth sind auch die Versuche mit der Anlegung von Rhabarbarplantagen. Deutsche Ansiedler aus der Pfalz brachten Stocklinge nach Galizien und legten in der Umgegend von Zolkiew Pflanzungen an. Als Hacquet im Jahre 1792 ihre Niederlassung in Mo- kratyn besuchte, waren in der seit 8 Jahren bestehenden Pflanzung 36,000 Stöcke vorhanden. Die Cultur wurde von den Behörden sehr begünstigt, mehrere Gebäude zum Trocknen der Wurzeln auf Staatskosten errichtet und Proben des Erzeugnisses an die Aerzte in Lemberg zur Prüfung übersendet. Die Berichte der Fachmänner fielen auch im Ganzen nicht ungünstig aus 57 * 440 K. Hoelazl: und lauteten dahin, dass die gebaute Pflanze das echte Ztheum offiinale oder palmatum L. sei, und die Wirkung des erzielten Productes eine ähn- liche, nur schwächere als die der ausländischen Waare. Als nun das ganze Unternehmen im besten Gange war und bereits viele Tausende gekostet hatte, schickte man Proben des Erzeugnisses auch nach Wien. Nun kam aber die Antwort: dieses sei völlig unbrauchbar. 2 Im Folgenden habe ich diejenigen, von Hacquet namentlich ange- führten Pflanzen mit ihren Standorten alphabetisch geordnet zusammen- gestellt, deren jetzige Benennung anzugeben ich in der Lage zu sein glaubte. Dies Letztere mit Sicherheit zu bewerkstelligen war mir nicht bei Allen möglich, denn einmal gibt Hacquet gewöhnlich den Autor der Pflanzennamen nicht an, dann aber ist die Florenliteratur Galiziens, der Moldau und der russischen, unmittelbar an Galizien grenzenden Provinzen noch sehr mangelhaft. Bei einigen Pflanzen habe ich den von Hacquet gebrauchten Namen in einer Klammer beigesetzt, besonders wenn mir dieser mehrdeutig zu sein schien. So klein der folgende Katalog auch ist, so dürfte er doch, wenigstens für die mit der Flora Galiziens sich beschäftigenden Botaniker, einiges Be- merkenswerthe enthalten. Achillea atrata L. — Clavennae L. Beide auf der Südseite des Kıiwan, und zwar schon am Fusse desselben. Von der ersteren scheint Hacquet sowohl die var. latisecta, als die var. angustisecta gefunden zu haben ,„ da er die A. atrata und die A. Halleri (Crtz.= Ptarmica atrata DC.) anführt. Aconitum moldavicum Hacquet Phys. pol. R. Bd. I. p. 169—71. t. VII. — Bess. Enum. p. 69. — Griseb. et Schenk Iter hung. in Wiegm. Arch. f. Nat. Jahrg. XVII. Bd. 1. — Heuffel Enum. in Verh. d. zool. bot. G. Bd. VII. p. 48 Nr. 71. A. Lyeoctonum f. L. sp. pl. ed. 2. p- 750. — Fl. Dan. t. 123. — Geners. elench. scepus. Nr. 487. — Whlb. A. Carp. Nr. 531. — Ledeb. fl. ross.-. Bd. I. p. 66. — A. septemtrionale Koelle acon. 22 (sec. Whlb.) — Willd. sp. pl. 2. p- 1235. — Geners. eatal. scepus. Nr. 293. — Bess: Prim. Nr. 633. Enum. Nr. 647. — Zawadzki fl. Gal. Nr. 508. — Baumg. fl. trans. 2. p. 98. — Herb. fl. d. Buc. p. 334. — A. Vulparia Rchb. Ic. £. 4681. — A. Hosteanum Schur in Verh. d. sieb. Ver. 1851. — Nach Hacquet’s Beschreibung und Abbildung, ferner nach bukowiner und in Galizien eigenhändig gesammelten Exemplaren, eben so den Be- schreibungen und Diagnosen der citirten Autoren, kann ich keinen Unterschied zwischen A. moldavicum und septemtrionale finden, der 4A Botantsche Beiträge aus Galizien. 441 mir zur Trennung derselben ausreichend schiene. Eben so halte ich das A. septemtrionale nur für eine Varietät des Lyeoctomum , die sich hauptsächlich nur durch die Blüthenfarbe charakterisirt. Hacquet beobachtete diese Pflanze in den Vorbergen der Kar- paten, und zwar in der Moldau, Bukowina, Siebenbürgen und Ga- lizien ; seine Beschreibung und Abbildung scheint er nach Exemplaren aus der'Luezyna gemacht zu haben. — Uebrigens kommt dieses Aco- nitum längs der ganzen Karpatenkette, sowohl auf der südlichen als auf der nördlichen Seite (wenige Punkte ausgenommen) vor; ebenso in Podolien. Es vertritt im Osten das gelbblühende A. Lyeoctomum L. Adenophora lilifolia Bess. Bei Jakubestie (Fogodisten) in der Bukowina, wo sie bis 5° hoch wird. Dieser Standort ist in Herb. fl. d. Buc. nicht angegeben. Adenostyles alpina Döll. Südseite des Kriwan. Aira coerulea L. Am Fusse,des Kriwan auf der Südseite; mit Avena fle- zuosa M. u. K. (und Aira arenaria ?). Androsace lactea L. (A. paueiflora Whlb. fl. Carp. Nr. 176, Herb. Add. Nr. 16). Nordseite des Kriwan. Anemone alpina L. (4A. alpina apüfolia). — nareissiflora L. Auf der Nordseite des Kriwan. — nemorosa L. (A. alba). Am südlichen Fusse des Kriwan. Angelica sylvestris L. Häufig in den Waldungen und Sümpfen der sieben- bürger und bukowiner Karpaten. Anthemis alpina L. Kriwan, Nordseite. Archangelica offieinalis Hoffm. Auf dem Czerwony-Wreh. Aronieum Clusi Koch. Auf der Nordseite des Kriwan (Hacquet fand kein Exemplar höher als 5‘). Asparagus offwinalis L. Ueberall in der Umgegend von Okna. Aster Tripolium L. Bei Okna. Atragene alpina L. Auf der Südseite des Kriwan. Avena flexuosa M. u. K. (Aira montana L.) Kriwan, Südseite. Azalea procumbens L. Auf dem Kriwan. Betonica Alopecurus L. Am südlichen Fusse des Kriwan. Campanula sibiriea L. Um Lemberg häufig. Cardamine resedifolia L. Kriwan, Südseite. Ceratophyllum demersum L. In den vom Koropa-Flüsschen nördlich von Knihynice im BrzeZaner Kreise ,„ verursachten Morästen. Cirsium canum M. B. — pannonicum Gaud. Beide auf der Südseite des Kriwan. Conium maculatum L. In den fruchtbaren morastigen Ebenen um Botu- schany massenhaft und bis 12° hoch. 442 K. Hoelzl: s Oytisus leucanthus W. K. (C. albus). Auf den Wiesen um Zaleszezyki bi zum Podhorcefluss; oft über 2° hoch. Doronieum Pardalianches L. In dem Gebirge um Gura-humora und Kapu- kodrului (Bukowina); auf der Nordseite des Kriwan. Dracocephalum moldavica L. mit weissen oder röthlichen Blumen. In den Wäldern am Pruth, südlich von Jassy. Epilobium angustifolium L. In den siebenbürger, bukowiner und pokutischen Karpaten überall wo der Wald abgetrieben wurde, in zahlloser Menge, so dass zur Blüthezeit grosse Landstrecken wie mit einem rothen Teppich bedeckt erscheinen. Hacquet spricht, wenn er dieser Er- scheinung gedenkt, immer von E. montanum L., offenbar irrthümlich, da das letztere in diesen Gegenden zwar auch vorkommt, aber nicht in auffallender Menge. Epipogum aphyllum Sw. Nordseite des Kriwan. Eriophorum alpinum L. Auf der Nordseite des Kriwan. — vaginatum L. Auf dem Czerwony-Wreh. Gentiana punctata L. Hacquet beobachtete diese Pflanze im Gebirge der Czarna-Hora zwischen dem Wachholdergebüsch, am häufigsten längs des Laufes der Bystrica und Lomnica. Der Stengel ist 1’ und darüber hoch , und jederzeit gebogen. Sie kommt übrigens längs des ganzen Central-Karpatenzuges von den pokutischen Bergen bis in die Tatra vor und vertritt in dieser Gebirgskette die @. lutea L. der Alpen. Von den Landleuten wird sie auch wie diese benützt. Geum reptans L. In der Tatra: auf dem Czerwony-Wreh und Kriwan. — wurbanum L. Am südlichen Fusse des Kriwan. Gnaphalium dioicum L. — Leontopodium L. (@. alpinum). — uliginosum L. (@. tomentosum). Sämmtlich auf der Südseite des Kri- wan, das letzte mehr in der Ebene. HHelleborus purpurascens W. K. ist vielleicht der „Helleborus niger L. mit veränderten Farben“, von dem Hacquet I. p. 171 sagt, dass er wie das Aconitum moldavieum in Bauerngärten gezogen wurde. Hesperis matronalis L. In der volhynischen Ebene östlich von Bıody ausser- ordentlich häufig. (Nach Bess. Enum. pl. Vol. et Pod. ebenso auf den Steppenwiesen der Ukraine.) Auf den Alpenweiden der pokutischen Karpaten (Czarna-Hora, Gegend in der Nähe des Ursprungs des Üzeremosz) weissblühend und geruchlos (F. inodora Whlb. ii. Carp. Nr. 670). Hippopha rhamnoides L. In den sand'gen Gegenden zwischen den Byrlad- und dem Pruthflusse (bei Adschud, Fokschani) in der Moldau; oft 12‘ hoch und so dicht, dass man nur mit Mühe durch das Gestrüppe zu dringen vermar. Botanische Beiträge aus Galizien. 443 Homogyne alpina L. Auf dem Kriwan. Hydrochaeris Morsus ranae L. In den Teichen und Sümpfen um Szerezec (Lemberger Kreis). Jsopyrum thalietroides L. In den Laubwäldern um Lemberg gemein. Juneus lampocarpus Ehrh. «&. obtusiflorus. (J. alpinus.) — trifidus L. Beide auf dem Kriwan. Juniperus communis L. P. alpina (J. nana Willd.). In der Czarna-Hora oberhalb der Krummholzregion. Ledum palustre L. In Sümpfen um Niemirow (Zolkiewer Kreis) häufig. Linaria genistifoia Mill. Südlich von Botuschany in der Moldau ; gewöhn- lich mannshoch. Nach Bess. Enum. pl. Vol. et Podol. kommt diese Pflanze sowohl in Voihynien als wie in Podolien vor. Zawadzki führt sie in seiner Enum. Nr. 947 als in der Bukowina vorkommend an, nach Herb. fl. d. Buc. fehlt sie jedoch dort. — vulgaris Mill. Nach der Beschreibung die Form ZL. linifoha Bess. Nr. 757. — Zwischen Wama und Kimpolung in der Bukowina. Linum flavum L. Auf den Wiesen um Zaleszezyki und östlich bis an den Podhorcefluss ; äusserst üppig. Melampyrum pratense L. Die Wiesen um Chotym und Mohilew in Bess- arabien strichweise ganz bedeckend. Meum athamanticum Jacg. (Aethusa Meum). Auf der Nordseite des Kriwan, ungefähr in der Krummholzregion. Moehringia muscosa L. Auf der Südseite des Kriwan. Mulgedium alpinum Less. (Sonchus alpinum L.). In den pokutischen Kar- paten zwischen dem Bialy- und Czarny-Czeremosz. Muyriophyllum spieatum L. Wie Ceratophyllum demersum L. Pedieularis incarnata Jacg. — ' recutita L. Auf dem Kriwan. Peucedanum Cervaria Cuss. (Athamanta Cervaria L.) —- Oreoselininum Moench (A. Oreoselinum L.). Beide auf dem Üzer- wony-Wreh. Phlomis tuberosa L. (? Ph. purpwrea L.). Um Botuschany auf unfruchtbaren Stellen. Pinus Abies L. — (embra U. — Dorie 1. — Mughus Jacg. — Picea L. — sylvestris L. Sämmtlich in den pokutischen Karpaten. P, Abies L., Pices L. und Mughus Jacgq. häufig, die Uebrigen selten. P. Cembra L. auch in der Bukowina. Plantago maritima L. Bei Okna in der Moldau. 444 K. Hoelzl: Polemonium eoeruleum L. Auf feuchten Wiesen bei Dorna-Kandreni in der Bukowina. — Herbich f}l. d. Buc. p. 254 gibt nur die nördlicheren Standpunkte in dieser Voralpengegend an. Primula minima L. Auf der Nordseite des Kriwan. Quercus Cerris L. Hacquet sagt, dass diese Eiche aller Orten, sowohl in der Ebene als am Fusse des Tatragebirges vorkomme. Auffallender Weise erwähnt sie Whlbg. in seiner fl. Carp. nicht. Auch ist zu be- merken, dass Hacquet die langen, spitzigen, etwas gewundenen Hüllschuppen dieser Species ganz richtig beschreibt, aber ihr kleine Früchte zuschreibt. er Ranuneulus aconitifolius L. Auf den Alpenwiesen der pokutischen Karpa- ten; in der Tatra: auf dem Czerwony-Wrch und dem Kriwan. — auricomus L. Am südlichen Fusse des Kriwan. — glacialis L. Auf dem Czerwony-Wreh und dem Kriwan. — montanus L. — sceleratus L. Beide auf der Nordseite des Kriwan. Fhodiola rosea L. Auf dem Üzerwony-Wreh. Rosa alpina L. Tatra: Czerwony-Wreh. Salix arbuscula L. — myrsinites L. (S. fusca, arenaria). Auf der Nordseite des Kriwan; letztere ($. alpina) auch auf dem Czerwony-Wreh. Sambucus racemosa TI. Ueberall in den bukowiner und pokutischen Vor- bergen, oft mit Viburnum Opulus L. Erscheint, wenn die Wälder gelichtet werden „ massenhaft; fehlt in den Ebenen. Sazxifraga aizoides L. (S. autumnalis). — caesia L. — muscoides Wulf. — sedoides L. (S. trichoides). Alle auf dem Kriwan. Seleranthus perennis L. Auf sandigen Stellen in der Umgegend von Czort- kow und im Ziloczower Kreise. Scopolina atropoides Schult. In den Vorbergen der Karpaten, sowohl in der Bukowina als in Siebenbürgen. Scorzonera rosea W. K. (S. purpurea). Auf den Alpenwiesen bei Putilla und in der Czarna-Hora; meist weiss, seltener blassroth blühend. Sedum refleeum L. (8. rupestre). Auf dem Kriwan. — Telephium L. Bei Weglöwka und Turaszowka im Jasfoer Kreise. Sempervivum hirtum L. — montanum L. Beide auf dem Kriwan. Seneeio alpinus Koch f. aurieulatus Rehb. (Cineraria cordifol. aurieulata Jacg. fl. aust. II. t. 177.) In den subalpinen Wäldern an den Ufern des Dornabaches in der Bukowina. Botanische Beiträge aus Galizien, 445 Senecio abrotanifolius L. — oerueifolius L. ($. tenuifolius Jacq.) Beide auf dem Kriwan, der zweite auch am Fusse der letzten Ausläufer der bukowiner Karpaten gegen Waschkouz zu; am Pruth wird er bis 6° hoch. Sib aldia procumbens L. Auf der siebenbürgischen Seite der Karpaten in der Gegend des Ojtos-Passes. Silene acaulis L. Auf der Nordseite des Kriwan. Soldanella alpina L. Auf dem Kriwan. Solidago Virga aurea L. Bei Waschkouz in der Bukowina. Hacquet fand sie 6—10° hoch und hält sie wahrscheinlich desshalb für $. altis- sima L. Spergularia marina Bess. (Arenaria rubra g. marina L.). Um das Salz- bergewerk Okna in der Moldau, mit Aster Tripolium L., Plantage maritima L. ete. Spiraea erenaia L. In den pokutischen Karpaten am Czeremosz an schat- tigen , steinigen Orten. Wahlenberg, Besser in den Prim., Her- bich. Zawadzki erwähnen diese Pflanze nicht. Nur in Besser’s Enum. pl. Vol. et Pod. Nr. 1429 wird sie als am Dniester vorkommend angegeben und Andrzejowski als Gewährsmann citirt. Dies ist um so merkwürdiger, als Hacquet sich in der Bestimmung nicht wohl geirrt haben kann, da er die Pflanze in der Blüthe fand und aus- drüeklich die Abbildung in Pallas fl. ross. t. XIX. als gelungen, lobt. — chamaedrifolia L. In den pokutischen Karpaten in der Gegend der Pruthquellen. — salieifolia L. In den siebenbürger Karpaten und im Stanislawower Kreise an der Bystrica, nordwestlich von Solotwina. Sueda maritima Dumort. (Salsola sativa, salsa). In der Nähe des Salz- bergwerkes Okna. Swertia perennis L. Feuchte Wiesen bei Dorna-Kandreni. Trollius europaeus L. Auf der Südseite des Kriwan. Typha latifolia L. In den Teichen und Sümpfen um Szezerzec (südwestlich von Lemberg). Veratrum album L. In den siebenbürger Karpaten in der Gegend des Ojtos-Passes. Verbascum phlomoides L. y. thapsiforme = V. thaps'forme Schrad. Ueber- zieht die Ebenen bei Bakea (Bakou) in der Moldau meilenweit, so dass selbe während der Blüthezeit dieser Pflanze ganz gelb erscheinen. Hacquet schreibt V. Thapsus L., offenbar unrichtig, da diese klein- blüthige Species unmöglich einen solchen Eindruck machen kann. Auch in den Ebenen des östlichen Galiziens überdeckt dasselbe Ver- bascum oft weite Strecken von Brachfeld. Bd SI. Abhandl, 58 446 K. Hoelzl: Botanische Beiträge aus Galizien. Veronica bellidioides L. — frutieulosa L. (V. sawatilis). Auf dem Kriwan. Viburnum Opulus L. In den Vorbergen der pokutischen Karpaten sehr häufig, oft mit Sambucus racemosa L. Xanthium spinosum L. — strumarium L. Nördlich von Nowosielcee im Brzezaner Kreise, längs des Koropa-Flüsschens.. — Dieser Standort der ersteren Pflanze ist für das Jahr 1789 jedenfalls auffallend und für die Geschichte ihrer Wanderungen interessant. Fragments entomologiques. Par le Doct. J. Giraud. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. December 1861. I. Deseription de plusieurs Apides nouvelles et observations sur quelques especes connues. Melitturga praestans n. sp. Nigra, fulvo-hirta; ano fusco; alis subhyalinis. @. Long. 13—14 mm, Tete un peu moins large que le thorax, un peu luisante, finement et peu densement ponetuee, toute noire; les poils du vertex et des joues plus abondants, fauves, ceux de la face plus courts, plus rares, et roux; le cha- peron presque nu, inegalement ponctue, subrugueux, tronqu& droit au bout et marque d’une ligne enfoncee parallele au bord: flagellum des antennes d’un noir de poix, le premier article long et minee, les autres plus Epais, formant une massue longue et faiblement comprimee. Thorax revetu de poils fauves de longueur mödiocre et peu serres, le dos un peu luisant, a ponctuation clair-sem&e. Abdomen en ovale-oblong „ a peu pres de la lar- geur du thorax et un peu plus long que lui, finement coriace et pointille; le bord des segments largement deprime au milieu et plus Etroitement sur les cötes, la partie deprimee coriacee, sans points; les deux premiers seg- ments peu couverts de poils fauves, plus rares sur le second; le dos des troisieme et quatrieme nu, le cinquieme portant une forte bordure de poils serres, fauves sur les cötes, et bruns au milieu. Pygidion grand, tres fine- ment pointille, subtriangulaire, abrite de chaque cöte, par un faisceau de poils bruns. Segments du ventre cilies de poils fauves, le cinquieme plus fortement que les autres. Pattes noires, les derniers articles des tarses et les Epines des tibias ferrugineux, les poils fauves: tibias de. la derniere paire arques, leurs metatarses tout au plus de la moitie de leur longueur: Epines des jambes intermediaires plus longues que le metatarse correspondant. : 5807 448 Dr. Giraud: Ailes subhyalines, la cöte noire, les autres nervures et le stigma d’un roux clair, les €cailles d’un testac& roussätre. Cellule radiale largement tronguee au bout, avec un commencement d’appendice. Parmi les trois especes connues du genre Melitturga, une seule, M. fervens Lep., a, comme celle-ci, la t@te toute noire, mais elle est beaucoup plus petite; ses poils sont partout ferrugineux et sa patrie est l’Algerie. Deux individus captures, au commenement de juillet, l’un sur la colline aride appeld&e Türkenschanze, pres de Vienne, et l’autre pres du Belvedere, sur la ligne de ceinture de la ville. Anthophora parietina Fabr. (Megilla.) Elle parait @tre du nombre des especes tres rares en Autriche. Jrai eu occasion d’en observer, cette anne, au mois de juin, une colonie nom- breuse qui s’etait etablie dans le vieux mur d’une maison de paysan, aux enrirons de Gastein: les deux sexes @taient en egale abondance. Les pierres du mur, mal liees par une espece de pise ou de mortier terreux, laissaient entr’elles des interstices par lesquels penetraient les femelles pour parvenir aux cellules qu’elles ayaient construites et dont les materiaux paraissaient avoir &te fournis, en grande partie, par le mortier meme. Quelgues unes de ces cellules &taient encore inachevdes, d’autres a moitie approvisionnees et enfin quelgues unes etaient d&ja fermees: leurs parois etaient assez Epaisses> la cavit&e, de forme ovvide, semblait enduite d’une couche de matiere mu- queuse dessechee. Lepelletier dit que cette espece construit, a l’entree de son nid, une espece de tube fragile, A peu pres comme font quelques especes du genre Odynerus. Il est possible qu’il en soit ainsi habituellement, cependant je n’ai rien obsery@ de semblable pour la colonie dont je parle. Je dois encore faire remarquer que tous les exemplaires dont je me suis empar&, appartiennent au type de l’espece. Je n’ai pas vu la variete a poils cendres. Du genre Systropha Illig. Parmi les nombreux genres de la tribu des Anthophiles, il n’en est aucun qui soit plus facile a reconnaitre que celui-ci, & cause de la forme singuliere et inusitde que prennent les derniers articles des antennes, chez les mäles. Illiger, auteur de cette coupe generique, ne connaissait que le mäle d’une seule espece et cette espece ‘est restee unique, jusqu’& ce jour. Latreille qui le premier a parl& de la femelle, n’a pas deerit ce sexe en detail, mais l’indication de ses antennes courtes et en massue la designe suffisamment. Mr.Schenck, dans un ouyrage' recent (Nassauische Bienen), est le seul qui ait donne une description aussi detaillee qu’exacte de cette femelle, qui parait &tre beaucoup plus rare que le mäle. En examinant avec soin tous les exemplaires de Sustropha de ma collection, j’ai et& frappe de 4 Fragments entomologiques. 449 la difference presentee par plusieurs individus, non seulement sous le rapport de la taille et de la pubescence, mais aussi par la diversite dans la forme de l’armure des segments du ventre; et j’ai bientöt acquis la conviction que J’avais, sous les yeux, deux especes parfaitement distinetes et facilement reconnaissables, a des caracteres constants. Il ne me parait pas douteux que les auteurs ont confondu ces deux especes, et cela explique le peu d’harmonie qui regne dans les descriptions. Le caractere si saillant des antennes, dont les derniers articles articules en ginglyme se courbent pour former un triangle presque &quilateral, semble avoir paru suffisant pour faire connaltre une espece r&putee unique, les autres n’ont &t& que trop vague- ment indiques ou m&me quelques fois negliges. On ne sera pas surpris, par consequent, si, en essayant de debrouiller la synonimie des deux especes que je reconnais, mon opinion se fonde plutöt sur des donn&es un peu yagues ou des pr&esomptions, que sur des marques incontestables. Caracteres differentiels des deux especes. 1. espece. Long. 9un, (4 lignes.) ’ g- Deuxieme et troisieme segments du ventre armes chacun de deux epines egalement fortes, triangulaires & la base, aigues au bout, ou quelgue- fois faiblement &mouss&es, dans la premiere paire. Septieme segment dorsal _ de l’abdomen, large, transversal, largement Eechanere, au bout. 2. espece. Long. 11Mm et au delä (5—5"/: lign.) g. Deuxieme segment ventral arme, de chaque cöte, d’une forte Epine tubereuliforme, tres robuste, large a la base, aplatie vers le sommet, qui est largement tronque en ligne tantöt droite, tantöt courbe; le cöte interne formant une surface lisse , assez etendue et un peu tournee en arriere. Le troisieme segment ne porte que des tubercules peu saillants et ressemblants plutöt a un pli en relief. Le septieme segment dorsal est £troit, allonge, vertical, & bord posterieur un peu releve, sans Echancrure. A la premiere esp£ce, je crois devoir rapporter: 4. Eucera curvicornis Scop, parceque, quoique l’auteur n’indique pas la taille, d’une maniere precise, et ne parle aucunement des &pines du ventre, il indique Cremnitz, en Hongrie, comme la patrie de cet insecte et que cette espece est tres repandue dans cette contree. 2, Apis eurvicornis Rossi, qui n’a que 4 lignes de longueur. 3. Andrena spiralis Fabr. (E. S.) a cause de la phrase: „abdomen nigrum basi dentibus quatuor validis, acutis.“ 4. Sustropha spiralis Illig. (Mag.). Bien que l’auteur dise simplement que le ventre est arme d’epines, ce qui pourrait s’appliquer aux deus especes; il preeise d’avantage ce caractere, dans son Edition de la Faune de Rossi, en disant & propos de l’Apis curvicornis de cet auteur qui est synonime: „ventris quadrispinosi nullam mentionem facit Rossi.“ 450 Dr. Giraud: 5. Andrena spiralis Panz. se rapporte probablement a la m&me espece, car il est dit que la figure est grossie, tandis qu’elle serait A peu pres de grandeur naturelle, si elle representait la seconde espece. Quand a la Systropha spiralis Ol. (Enc. Meth.) et Lepell. (Suit. & Buff.), qui a cing lignes de longueur et qui provient du midi de la France, il se pourrait qu’elle se rapportät a ma seconde espece, qui est aussi plus particulierement meridionale: mais ce n’est qu’une pr&esomption; et il m’a sembl@ qu'il y aurait plus d’inconveniens a conserver cette denomination specifique, souvent appliguee a l’autre espece par les auteurs, que d’en adopter une nouvelle. Olivierdit du seul individu qu’il a vu: „abdomen tres courbe et arme de deux ou trois &pines de chaque cöte.“ Cette appreciation, un peu vague et superficielle, s’appligque mal a l’espece qui a une taille de cinq lignes et laisse quelques doutes dans l’esprit. Quand a Lepelletier, ses indieations sont non seulement incompletes mais evidemment erronees, quand il dit: „abdomen portant en dessous, de chaque cöte, vers l’anus, deux Epines (qui sont probablement retractiles). Le defaut de details ne me permet pas de juger a laquelle des deux especes, il faut rapporter la Systropha spiratis Latr. Ce qui precede convient exclusivement aux mäles; quand aux femelles, leur distinction est plus difficile, car leurs traits specifiques sont bien moins accuses que chez |’ autre sexe. 1. Systropha curvicornis Scopol. Eucera curvicornis Scop. Ann. IV. hist. nat. 9. 3. Apis eurviecornis Rossi. Faun. Et. Il. 106. Nr. 921. Andrena spiralis Fabr. Ent. Syst. II. 308. 3. Ilvtaeus spiralis Fabr. S. P. 320. 6. Systropha spiralis Illig. Mag. V. 146, 1. ? Andrena spiralis Panz. F. G. 35. 22. Nigra, cinereo-pubescens; pubescentia dorsi abdominis plus minus fusca vel nigrescente; g' antennis apice convolutis; abdomine incurvo, segmentis ventralibus 2 et 3 dentibus quatuor validis, acutis, aequalibus, armatis, segmento dorsali 7° transverso, margine apicali late emarginato: © an- tennis brevibus, clayatis, scopa brevi, ventre villoso. Long. 9 mm, La pubescence qui couvre le corps est grisätre ou d’un gris tirant sur le brun, mediocrement abondante et assez courte, tres sensiblement plus courte que chez |’ espece suivante: sur le dos de l’abdomen, elle est noire dans les deux sexes, chez les individus frais, ou d’un brun plus ou moins fonce, chez ceux qui sont plus ages; elle est plus marqu&e sur le bourrelet qui precede la portion deprimee ou apicale des segments, mais a cause de sa couleur, qui ne se detache pas sur le fond, elle ne produit pas des franges sensibles comme cella s’observe chez l’autre espece. De chaque cöte des Fragments entomologiques, 45 l segments, elle est un peu plus forte et forme pluisieurs faisceaux assez marqu6s, chez les mäles, un peu moins distinets, chez l’autre sexe. Les epines, dont sont arm6s les deuxieme et troisieme segments du ventre, sont egalement longues, de m&me forme, un peu courbees en arricre, ordinairement aigues, quelquefois faiblement @moussees, surtout, celles de la paire ante- rieure. Le quatrieme segment offre aussi un tres petit tubereule couvert d’un faisceau de poils, qui, dans certaines conditions d’agglutination, pourrait faire croire A une Epine. Sur le cinquieme, il n’y a qu’un faisceau de poils qui disparait quelquefois. Le septieme segment dorsal est assez court, large, transversal et son bord libre offre une Echancrure large et me&discrement profonde. Les femelles que j’ai toujours captur&es avec ces mäles et que je crois appartenir a la m&me espece, sont un peu plus petites, leur abdomen est plus court, plus ovalaire, non recourbe en dessous, et les segments sont moins deprimes en arriere, Le ventre est couvert d’une villosit@ abondante, assez longue, d’un brun clair ou grisätre. Pattes foncierement noires, A |’ exception des Epines des tibias qui sont testacees; premier article des tarses posterieurs de la longueur du tibia; l’un et l’autre couverts de poils assez abondants, eourts et d’un brun grisätre, en dehors, plus obscurs du cöte tourne vers le ventre. Cette espece parait se trouver dans toutes les provinces de |’ empire d’ Autriche. On la rencontre des le mois de juin, jusque vers la fin d’ aoüt. 2. Systropha planidens n. sp. Nigra, einereo-villosa: g' antennis apice convolutis; abdomine incurvo, seg- mento ventrali secundo spinis tubereuliformibus, robustis, truncatis, armato, tertio bituberculato; segmento dorsali septimo elongato. subconico. con- stricto, apice non emarginato. Long. 11mm, et ultra. La villosite d’un gris cendre dont est couvert cet insecte est plus riche que chez l’espece precedente et manifestement plus longue, sur l’abdomen et les pattes. Vue & certain jour, elle forme, sur le dos des segments, des franges assez distinctes, herissees, grises ou melees de poils roux, plus fortes sur les cötes ou elles produisent des faisceaux. T,e second segment ventral porte, de chaque cöte, une forte dent ou tub£ro:ite largement tron- quee au bout en ligne droite ou courbe. offrant en didans une surface plane, lisse, dirigee un peu en arriere. Le troisieme n’a que deux tubercules beau- coup plus petits. Septieme segment dorsal assez etroit, allonge. sub- conique, comme un peu etrangle, a bord posterieur un peu releve, entier. Segment anal plus developpe, plus large que chez l’autre espece. taill@ en demi-cercle et debordant un peu le precedent. Pattes noires, les Epines des tibias noirätres ou d’un brun fonce, avec la cime quelquefois plus claire; leurs poils longs, abondants et d’un gris clair. 452 Dr. Girand: La femelle me parait tres diffielle a distinguer de la precedente. Le Musee de Vienne conserve deux individus que je rapporte & cette espece, non sans quelque hesitation. Leur taille est un peu plus forte que celle de la premiere, leur pubescence plus riche et les poils du dos de l’abdomen ge- neralement roussätres, a reflet gris, a certain aspect. Je possede des mäles provenant de l’Espagne (Leon Dufour), du midi de la France (de Baran) et quelques uns que j’ai captures en Autriche. J’en ai vu deux, en tout semblables, dans le Musee de Vienne, rappurtes par Mr. Mann, d’ Amasie, dans ]’Asie-Mineure. Du genre Panurginus Nyl. Mr. Nylander (Adnot. Exp. Mon. Ap. bor.) a decrit, sous le nom de Panurginus niger, une petite espece d’Apide, tres voisine des Panurgus, mais distincte, par l’absence des longs poils pollinigeres si developpes chez les femelles de ces derniers. Ila crü, pour cette raison, que cette espece etait parasite et a cree, pour elle, un nom gererigue nouyeau, sans preciser d’avantange les caracteres de cette coupe. Je possede, dans ma collection, plusieurs especes qui se groupent naturellement autour de celle de Nylander: ‘toutes les femelles ont les jambes posterieures, si peu fournies de poils, qu’elles paraissent privees de l’appareil de recolte. Malgr& ce caractere negatif, je suis loin d’admettre que ces insectes soient parasites: je crois que ce sont de yrais Melliferes nidifiants. et j' en trouve la preuve sur deux femelles que j’ai sous les yeux, dont les jambes posterieures sont encore chargees de pollen, malgre l’exiguite des poils qui le retiennent. Cependant, l’absence d’une brosse apparente, jointe a plusieurs differences dans les organes de la bouche, justifient sulfisamment cette nouvelle coupe et je vais tacher d’en faire ressortir les caracteres. Examen de la bouche du Panurginus labiatus. Trompe plus courte que chez le genre Panurgus. Langue courte, sublanceolee ; paraglosses moitie plus courtes que la langue, un peu dilatees et tronquees au bout, a peu pres comme chez Cilissa leporina. Palpes labiaux aussi longs que la langue, de 4 articles places bout & bout; le premier le plus long de tous, conique, aminci et un peu courbe vers la base, renfl& au boüt, le second plus court de moitie, conique, plus mince, le troisieme semblable au precedent, un peu plus petit, le dernier acumine. Lobe anterieur des machoires superieures court, obtus au bout: palpes maxillaires depassant un Deu la langue, de 6 articles, le premier court, cy- lindrique, le second de m&me forme, deux fois aussi long, les trois suivants un peu plus minces, presque egaux entr’ eux, faiblement attenues a la base, le dernier tres mince, pointu. Levre superieure tres courte, son bord arrondi. Fragments entomologiques, 453 Mandibules pointues, sans dents. Jambes posterieures des femelles sans brosse apparente. T&te, chez les mäles, de proportion ordinaire. Antennes et neryures des ailes comme dans le genre Panurgus. Les Panurginus sont pour la plupart de tres petite taille: leur facies rapelle beaucoup celui des Dufourea,; mais ils se distinguent de ce genre comme de tous les genres d’ Apides qui n’ont que trois cellules cubitales aux ailes anterieures (2 fermees et 1 ouverte), par un caractere qui ne se retroure que dans le genre Panwrgus. La cellule radiale est obliquement tronguee, au bout, eb plus ou moins manifestement appendicul&e. D’aprös les caracteres qui viennent d’etre indiques, il est facile de distinguer ces deux genres !’ un de l!’autre. Les mäles connus du genre Panurginus se recon- _ naissent, en outre, en ce que la couleur fonciere du chaperon ou des pattes est plus ou moins marquee de jaune. 1. Panurginus montanus n. sp. Niger, crebre punctulatus, parce obseure griseo-pubescens; alarum nervis et stigmate brunneis, squamula nigra ; clypeo tarsis quatuor anterioribus. nec non ticiarum anticarum latere anteriore flavis. J’. Long. 7m, Tete et thorax densement et finement pointilles, presque mats, couverts d’une pubescence peu fournie, un peu rude. d’un gris roussätre. Tete, tout au plus de la largeur du thorax. Chaperon entierement d’un jaune päle, lui- sant, vaguement parseme de points tres superficiels: antennes noires, de la longueur du thorax, leur flagellum tres peu plus &pais vers le bout qu’a la base. Abdomen ovale oblong, A pubescence tres rare et tres courte, sur le disque, un peu plus longue et plus marquee, snr les cötes de la base et autour de l’anus; densement couvert d’un pointill@ tres fin, comme coriace ; peu brillant ; le bord posterieur des segments faiblement deprim& et aussi pointille, les segments du ventre bıievement franges; le sixieme couvert, sur les cötes, de poils couch6s, lisse au milieu oü il forme une tr&s petite carene terminee, en arriere, par une @chancrure; le dernier ou anal portant, en dessous, de chaque cöte, une lamelle spiniforme, saillante, un peu obtuse et dirigee en bas, appartenant , peut-ötre, a l’appareil genital. Pattes noires, robustes, a pubescence grise; le bord anterieur des libias de la premiere paire, les tarses de cette paire et ceux de la seconde, jaunes; les derniers articles avec une legere teinte fauve, metatarses posterieurs noirätres, tres sensiblement plus &pais que les anterieurs, un peu comprimes, beaucoup plus courts que le tibia, les quatre derniers articles, fauves. Ailes subhyalines, les nervures et le stigma bruns, l’Ecaille noire. Cette espece est de trop forte taille pour supposer que ce soit l'autre sexe de celle dont Nylander a decrit la femelle. Bd. XI. Abhandl. 59 454 h Dr. Giraud: Un seul individu pris. au mois de juillet, dans les montagnes de Ga- stein, dans la province de Salzbourg. Observation. Le premier article des palpes labiaux est beaucoup plus renfl@ au bout, chez cette espece, que chez la suivante. 2. Panurginus labiatus Eversm. Panurgus labiatus Eversm. Bullet, Mose. XXV. 62. 2. Niger, nitidus, submetallescens, parce punctulatus parceque albido-pubescens: g elypeo, tarsis tibiarumque basi, flavis: © nigra tota, tibiis postieis modice arcuatis, ano lutescente. Long. 5um, Quoique la diagnose de l’espece de l’auteur russe convienne, de tout point, au mäle de celle-ci et que la taille soit exactement la m&me, je ne puis garantir leur identite, ce qui m’engage a signaler, plus en detail, ce mäle, en decerivant sa femelle qui est inedite. g Tout le corps est d’un noir brillant, A faible reflet metallique. T&te et Ihorax offrant un pointille fin peu serre et une pubescence rare, courte et d’un blanc grisätre. Tete de la largeur du thorax, marquee, le long des orbites frontales, d’ une impression lineaire; chaperon d’un jaune pale, lisse, luisant, parseme de quelques points assez gros et peu profonds; antennes au moins aussi longues que le thorax, grossissant progressivement vers le bout. Abdomen en oyale assez court, tres peu plus long que le thorax et a peu pres aussi large, presque nu sur le dos, avec quelques poils plus longs sur les eötes et A l’anus ou ils sont aussi plus nombreux; segments deprimes en arriere en ligne un peu courbe, la portion basilaire pointillee, la termi- nale sans points, subcoriacee; bords des segments du ventre cilies de poils blanes. Pattes de forme ordinaire, mediocrement pubescentes, la face ante- rieure des tibias de la premiere paire, les genoux de la seconde, la premiere moitie des tibias de la derniere et tous les tarses d’un jaune päle. Ailes hyalines, les nervures et le stigma jaunätres, l’£caille d’un brun de poix. O A peine plus forte que l’autre sexe; elle en differe par les points suiyants: chaperon noir margu& de points assez gros et espaces, la face aussi plus distinetement ponctuee ; flagellum des antennes d’un brun de poix, presque aussi fonc& en dessous qu’en dessus. Abdomen un peu plus long mais & peine plus large que le thorax; pygidion tres petit, triangulaire, entoure de poils jaunätres qui sont eux-m@mes bordes de poils blancs. Pattes noires, les derniers articles des tarses un peu roussätres, cuisses posterieures a peu pres nues, les tibias de la m&me paire un peu arques, leurs poils un peu plus abondants que chez le mäle, le metatarse environ de la moitie de la longueur du tibia, j Cette femelle ne peut pas ötre identique avec celle decrite par Nylander, quoique la taille soit Ja m&me, car celle-ci a le dessous du flagellum des an- Fragments entomologiques. 455 tennes rouge, les neryures des ailes et le stigma bruns. les hanches postc- rieures marquees d’un lobule et enfin l’anus grisätre. J’avais. d’abord crü cette espece nouvelle et lui avais donne le nom de P. arenarius quelle pourrait censerver, s’il etait demontr&e que celle _d’Eversman en differe. Cette petite Apide frequente les lieux secs et arides. Je l’ai trouvde plusieurs annees de suite, mais en tres petit nombre, au mois de juillet, ä& Türkenschanze, pres de Vienne. 3. Panurginus Halictoides Dufour. Niger, erebre punetulatus, parum nitidus, albido-pubescens: tibiarum anti- carum latere antico, posticarum basi tarsisgue omnibus, flavis. g’ Long. 5mu, Tres ressemblant au mäle de l’espece pröcedente, mais specifigquement bien distinct. Tete et thorax densement pointilles, presque mats, & pubescence h&- rissee, blanchätre, plus longue que dans P. labiatus, Chaperon tout noir, plus fortement ponctu& que le reste de la tete, ses points assez rapproch6s, un peu ruguleux: antennes comme dans l’autre espece. Abdomen uniforme- ment noir, en oyale un peu allonge, un peu plus long et de m&me largeur que le thorax, luisant, presque nu sur ledos, avec quelques poils blanchätres, sur les cötes, a l’anus et sous le ventre; les segments dorsaux, deprim6s en arriere, la partie anterieure finement pointillee, la posterieure presque sans points mais subtilement coriacce. Pattes noires, la face anterieure des tibias de la premiere paire, les genoux de la seconde, la premiere moitie des tibias de la derniere et tous les tarses, d’ un Jaune päle, excepte les derniers ar- ticles qui ont une teinte plus fonc&e. Ailes hyalines, les nervures et le stigma d’un jaune roussätre, ce dernier plus clair le long du bord de l’aile qu’en arriere;, l’Ecaille noirätre. J’ai recu, sous le nom de Panurgus halictoides, cing mäles de cette espece, de Mr. Leon Dufour, comme provenant de l’Espagne. Bien que je possede un tres grand nombre des publications de cet illustre maitre, que, pour la plupart, je dois a sa genereuse amitie, je ne trouve rien qui se rapporte a cet insecte et j’ ai tout lieu de le croire inedit. En le fesant con- naitre ici, je ne veux que le grouper aux autres especes du genre cr&ee par Nylander, sans prejudice des droits de priorite qui appartiennent a Mr. Dufour. A ces mäles &tait jointe une femelle qu’il m’est impossible de regarder comme appaıtenant a la m&me espece. Le description suiyante en montrera les differences, qui ne sont pas purement sexuelles, & mon avis. 456 Dr. Giraud: 4. Panurginus hispanicus n. sp. Niger, nitidus, pareissime punctulatus, albido-pubescens: capite subquadrato, antennis piceis, subtus fulvescentibus; metathorace laevissimo, nitidis- simo; abdomine subtiliter coriaceo, nigro-piceo, segmentorum marginibus decoloratis; alis vitreis. nervis et stigmate pallidis. ©. Long. 5Y%,mn, ® Tete assez forte, presque carree, plus large que le thorax, la ponetua- tion du vertex fine et rare, celle de la face presque effacee, la pubescence courte: face tres large, surtout en bas, oü elle est limitee, par une ligne presque droite form&e par les mandibules dont l’articulation fait un angle saillant; chaperon profond&ment Echanere, l’echancerure presque carree; une petite car@ne entre les antennes; antennes couleur de poix, plus claires en dessous. Thorax peu pubescent, lisse, avec quelques points epars sur le dos et les flancs, le metathorax sans ponctuation, tres brillant. Abdomen oyoide, sensiblement plus large et tres peu plus long que le thorax, d’ un noir de poix, le dos presque nu, tres finement coriace, la partie posterieure des segments deprimee et decoloree: extremite anale couverte de poils blanchä- tres, un peu plus longs sur les cötes ou ils forment un petit faisceau: seg- ments du ventre non cilies, decolores dans leur moitie posterieure. Pattes d’un noir de poix, les cuisses un peu &paisses, larges, la pubescence blanchätre, celle des tibias posterieurs aussi peu abondante que celle des autres; meta- tarses un peu plus longs que la moitie des tibias. Ailes d’un blanc vitreux les nervures et le stigma d’un jaune roussätre tres päle. Les deux nervures recurrentes aboutissent ä la seconde cellule cubitale (dans les autres especes, la premiere recurrente est interstitiale ou aboutit a la premiere celluje cubitale). De l’Espagne. Remarque. Au genre Panurginus, il faut encore joindre une jolie espece que j ai decrite sons le nom de Panurgus fasciatus, dans cet ouyrage en 1857 t. VII. p. 179, et qui se distingue de celles qui precedent, par les bandes jaunes qui ornent le milieu des segments abdominaux : et enfin le Panurgus elypeatus Eversm. (l. c.) dont la diagnose est: nitidus, parce nigro-pubescens; clypeo flavo, g. Il a la taille et la forme de P. la- biatus, mais ses pattes sont entierement noires. Du genre Rhophitoides Schenk. Mr. le professeur Schenk de Weillbourg a, dans un ouyrage recent sur les Apides du Duch@ de Nassau, detache du genre Rhophites Spin- une espece, jusqu’&a present peu connue, pour en former ce nouveau genre, dont les caracteres sont exclusivement tires des organes de la bouche. Cette espece est le Rhophites cana Eversm. qui, sous le rapport du facies ge- neral comme sous celui de la disposition des neryures alaires, ne se distingue pas des Rhophites. Je renyoie A l’ouyrage de Mr. Schenk pour !’ exposition > Fragments entomologiques, 457 des caracteres qui ont motiv& ce demembrement, pour me bomer & faire * \ ” , [4 [4 ® connaitre la femelle de cette espece qui n’a pas &t& decrite par les auteurs que j’ai cites. Rhophitoides canus Eversm. Rhophites cana Eversm. Bull. Mose. XXV. 60. 2. Zehophites distinguendus Schenk. Jahrb. Herz. Nass. 9. Heft, 237. ? Ichophites bifoveolatus Sichel. Ann. Soc. Ent. 3. Ser. II. p. 74 Bull. Ithophitoides canus Schenk. Bien. Herz. Nass. p. 69. (1861). Nigra, griseo-pubescens; abdomine punctulato, nitido „ segmentorum margi- nibus decoloratis, albido-fasciatis; antennis nigro-piceis , flagellis subtus fulyvis: g' segmento ventrali ultimo bifoveolato „ tarsis omnibus luteis vel rufo-luteis; ® tarsis rufo-brunneis, scopa albida. Long. 7m, Le mäle se distingue, & la premiere vue, de Rhophites quinque- spinosus, A sa forme beaucoup moins allongee. Ses antennes, un peu nou- euses, sont plus courtes et n’ont guere que la longueur du thorax. L’ab- domen est sans Epines, mais le sixieme ou dernier arceau ventral est marque de deux fossettes lisses, separees par un faisceau de poils. Cette particu- larite n’a pas ete remarquee par Eversmann. La femelle ressemble beaucoup ä celle de AR. quinquespinosus dont elle a presque la taille, mais elle a l’abdomen un peu moins large, de forme plus allongee et se distingue, d’ailleurs, facilement & la decoloration du bord des segments; ce qui n’a pas lieu dans l’autre espece. Les antennes sont exactement comme chez celle-ci. Les pattes sont d’un noir moins fonce, les tarses d’un brun rougeätre ; la brosse des tibias posterieurs est mediocre, formee de poils peu serres, assez courts et d’un blanc grisätre. Sur le premier article des tarses, les poils sont plus courts et presque d’£&gale longueur sar les deux faces; les cuisses et les hanches ont aussi sur les bords, des poils pollinigeres, assez clair-semes. Abdomen orne, comme chez le mäle, de bandes de poils blanchätres; pygidion petit, triangulaire, nu, pointille, entoure de poils serres d’une nuance jaunätre. Je dois, a l’obligeance de Mr. de Baran, la connaissance de cette femelle. Elle se trouyait, avec plusieurs mäles, dans une boite d’Hymeno- pteres recueillis par lui, pendant un voyage dans le midi de la France, et qu’ il a bien voulu me c&eder. J’ai capture aussi plusieurs mäles, aux en- virons de Vienne, vers le milieu de juillet. Selon Eversmann, cette espece est commune dans plusieurs contrees de |’ Oural. Je soupgonne que ]’espece dont Mr. Sichel a donne la diagnose (l. c.)» est identique avec celle-ci: cependant comme il n’est rien dit de la couleur des antennes ni des tarses, je ne cite cet auteur qu’ avec doute. Je regrette de n’ayoir pas trouve, dans les Annales de la Societe Entomologique de France, le travail, sur ce sujet, annonce dans le bulletin. AS Bit [0 ®) Dr. Giraud: Du genre Andrena. Sans chercher a augmenter le nombre, deja tres considerable des Andrenes, par la description de nouvelles especes, dont plusieurs pour- raient paraitre contestables et d’autres, r@eduites & un seul sexe, seraient exposees a faire double emploi, je me borne & citer, parmi les 60 especes connues, recueillies en Autriche, que possede ma collection, quelques unes des plus rares ou qui n’avaient pas encore et&e rencontrees dans ce pays. Telles sont: 1. Andrena Hattorfiana F. Var. tota nigra. @. Je n’ai pas trouve dans les auteurs de mention d’une yariete semblable: la couleur rouge de l’abdomen, tres variable selon les individus, a ici completement disparu, soit en dessus, soit en dessous. J’ai rapport& cette variete, de Gastein, ou l’espece n’est pas fort rare. La plupart des individus mäles, de la meme localite, ont aussi l’abdomen tout noir ou brun. 2. Andrena ferox Sm. Cette espece, qui se distingue, parmi celles qui ont l’ abdomen, en partie, rouge, a l& couleur fonciere des tibias et des tarses, qui est d’ un jaune testace, parait etre excessivement rare. J’en ai pris deux individus femelles, a la fin de mai, dans le jardin botanique de Vienne, sur les fleurs d’une espece de Spirea. Dans un specimen, le premier segment abdominal est d’un rouge obscur m&le de noirätre, sur le disque, dans l’autre, ce segment est tout entier dun rouge fauve, le second est de m&me couleur, avec une bande noire. 3. Andrena decorata Sm. @. Extr&mement rare aux environs de Vienne. 4. Andrena evimia Sm. g. Plusieurs individus captures sur les bords du lac de Neusiedler, en Hongrie. 5. Andrena polita Sm. Belle espece, & pubescence partout d’un fauve clair. Les deux sexes ont &t& pris dans la vallee de Brühl, pres de Mödling dans les derniers jours de mai. 6. Andrena bicolor F. De Graz et de Carlsbad, au mois d’aoüt. 7. Andrena pietipes Schenk. Rencontre la femelle, au mois de juin; aux environs de Graz et de Laibach. Elle se distingue de la generalite des especes, en ce que le dos du thorax est couvert de poils Ecailleux, tres courts. Cette particularite se retrouve aussi chez ]’ A. chrysopyga Dufour, qui habite I’Espagne et l’Algerie: mais, cette derniere & le bord des segments decolore et plus fortement fasc!&, et la couleur fonciere des tarses et des tibias posterieurs, fauve. 3. Andrena cinerascens Eversmann. Plusieurs mäles et une femelle rencontres a Carlsbad, au mois d’aoüt, visitant les bruyeres en fleur. 9 Andrena rufwentris Eversm. Des environs de Vienne, au mois- d’avril. La femelle a le port et la taille d’A. proxima K. mais s’en distingue,, Fragments entomoiogiques. 459 surtout, en ce que la portion reflechie des segments dorsaux et une partie variable de ceux du ventre, sont rouges. Le mäle est £troit et fort allonge. Il a le chaperon foncierement blanc ou jaunätre, marqu& de deux points noirs. Le bord posterieur des segments est decolore avec une faible teinte rougeätre,,„ sur les cötes. La description de I’ A. frontalis Sm. convient tres bien a ce mäle, & l’exception de la couleur des cils des segments du ventre, qui est indiguee comme fauve, et qui est grise chez mes exemplaires. 10. Andrena fulvescens Sm. Sous ce nom, j’ ai reeu de mes honorables correspondants, M. le docteur Sichel et M. le professeur Schenk, des exemplaires femelles qu’il m’ est absolument impossible de distinguer d’une espece que je rencontre toutes les annees, pres de Vienne, au mois d’ aynil. Le mäle de cette derniere, qui est abondant et que deux fois j’ai pris accoupl&, est toutefois bien different de celui que decrit M. Smith. D’ou je dois conclure, ou que la femelle dont parle cet auteur est göneralement prise pour une autre, ou que le mäle qu’il lui associe n’ est point legitime. Cette derniere supposition est peu propable, a cause des details fournis sur \a capture de l’insecte. La premiere me parait d’autant plus vraisemblable, que M. Smith place son espece dans la section de celles dont l’ abdomen est orne de bandes de poils, ce qui convient mal aux individus dont il est ei question, qui n’ont, a proprement parler, point de bandes, mais simple- ment des eils tr&s peu exprimes. Afın d’attirer l’attention des Hymenopteristes sur ce point litigieux, Je donne, ici, une courte description du mäle que j’associe a |’ A. fulvescens de MM. Schenk et Sichel. g. Long. 9mm, Noir: poils du haut de la tete, du dos du thorax, de l’ abdomen et des pattes, d’un fauve päle ou quelquefois un peu grisätre, ceux de la partie inferieure du chaperon, des joues et de la poitrine, blancs Chaperon foncierement noir (blanc-jaunätre dans A. fulvescens Sm.). Abdomen en ovale oblong, peu luisant, coriace, les points piligeres un peu en relief, couvert partout de poils fauves qui Ne masquent pas le fond et ne forment pas des lignes transvyersales bien distinctes. „Le bord posterieur des segments du ventre cilie de poils couches, tres serres et d’un fauve dore; l’anus portant une lamelle tres saillante, en carre long, densement couverte en dessous et sur les bords, de poils fauves.“ Ces derniers traits sont carac- teristiques et rendent la distinction de cette espece, facile. Je proposerais pour elle, le nom d’ A. taraxaci, parce quelle frequente de preference les feurs de Leontodon tarawacum, vulgairement connu sous le nom de pissenlit. L‘espece de M. Smith se trouve, si Je ne me trompe, sur un Zlieracium, (Hawkweed). 450 Dr. Giraud: Halictus pulchellus n. sp. Obscure viridis, albido-pubescens: abdomine nigro, flavo-cingulatto; antennis subtus, mandibulis, clypeo, macula faciei, prothoracis margine lineaque postseutelli flavis; pedibus flavis, tarsis albidis, femoribus postieis, nigris. g. Long. ‚um, Tete et thorax d’ un vert fonce, mediocrement couverts d’une pube- scence courte, blanchätre, aussi rare sur la face et le chaperon que sur le front. Face mediocrement allongee, de forme ordinaire dans ce genre. Cha- peron tout entier, une petite tache sur la face, sous les antennes, et les mandibules d’un jaune päle, l’ extremit@ de celles-ci, fauve. Antennes un peu plus longues que le thorax, brunes en dessus, jaunes ou fauves en dessous. Une ligne sur le thorax, un peu interrompue au milieu et prolonge&e Jusqu’aux tubercules thoraciques et une autre sur le postecusson, d’un jaune päle. Abdomen noir, le premier segment assez largement borde de jaune päle, les suivants avec une ligne plus &troite, de m&me couleur, placee un peu avant le bord, ces lignes, progressivement plus faibles, en arriere. En dessous, le bord des segments est decolore, et l’on remarque de chaque cöte, trois taches brunes: anus d’un fauve päle. La pubescence de cette partie du corps est plus rare et plus courte que sur le thorax, et ne forme ni bandes ni franges, sur le dos. Pattes d’un jaune päle, les tarses blancha- tres, la base des hanches anterieures, une tache sur les cuisses intermediaires, les hanches et les cuisses posterieures noires: de plus une petite tache brune sur les tibias de la derniere paire. Ailes hyalines, les nervures et le stigma päles, les Ecailles testacees. Deux mäles captures, pendant le mois de juillet, & Türkenschanze, pres de Vienne, Halictus rubellus Eversm. Hylaeus rubellus Eversm. Bullet. Moscou. XXV. 40. 15. ©. Je mentionne cette espece comme une conquete” nouvelle pour la Faune de la Hongrie, d’oü je l’ai reeue. Elle est distinguee entre toutes ses congeneres par la couleur rouge des trois premiers segments de l’abdomen, ce qui, joint a la forme assez courte de cette partie, lui donne de la res- semblance avec un Sphecodes. Le mäle est inconnu. M. Haliday, ayant d&crit anterieurement, sous le m&me nom, une espece du Chili, toute differente, il devient necessaire de donner, & celle-eci, un nom nouveau. On pourrait adopter celui d’F. rufweniris que j’avais choisi, avant de connaitre la Faune hyme£nopterologique de I’ Oural. N Fragments enlomoiogiques. 461 Colletes nasuta Smith. Cat. Hym. Ins. British Mus. p. 3. Nr. 8. Je ne puis m’emp&cher de mentionner encore, comme une acquisition interessante pour la Faune de ces contrees, cette espece tres remarquable, deerite pour la premiere fois par M. Smith, sur des individus provenant de l’ Ukraine polonaise. Je l’ai captur&e en petit nombre, au mois de juillet, sur les coteaux qui avosinent le lac de Neusiedler, en Hongrie, et tout pres de Vienne, sur la colline dite Türkenschanze. Mes specimens femelles ont, en general, une taille plus forte que la mesure de 5 lignes donsee par l'auteur anglais: plusieurs ont 6 lignes et m&me au deläa et ne le cedent que tres peu a Ci cunieularia L. (= hirta Lep.), la plus grande parmi les especes europeennes. Smith ne parait avoir yu que des individus qui avaient deja päli, car il donne la pubescence, en general et celle des bandes specialement, comme blanchätre. Cela est ainsi, en effet, sur quelques indi- vidus et surtout chez les mäles, mais plusieurs femelles mieux conserv&es ou plus fraiches, ont les poils du thorax et les bandes de l’abdomen, d’un roux fauve ou jaunätre. C’est, sans doute aussi, a cause de leur usure, que U’ auteur n’a pas remarque les bandes £troites, de la base des second, troi- sieme et quatrieme segments. L’allongement considerable, en forme de museau, de la partie ante- rieure de la tete, distingue cette espece de ses congeneres et rappele la conformation de la plupart des mäles du genre Halictus Latr. (Hylaeus F.), mais a un degr& plus considerable et avec quelgue modification. Le C. hylaeiformis Eversm. a la m&me taille et son nom semble faire allusion & ce trait de ressemblance avec les hylaeus de cet auteur; mais ce caractere n’etant pas autrement indique, on peut douter que ce soit la m&me espece. Megachile apicalis Spin. Megachile apicalis Spin. Ins. Lig. Fasc. 4 p. 259. Osmia apicalis Brulle, hist. nat. Il. Can. 86. 21. Petite espece au-si peu rare, dans ces contrees, que M. argentata F. a laquelle elle ressemble par la taille, la forme du corps et la couleur des poils. La femelle a ete seule decrite: elle se distingue de celle de l'autre espece, en ce que le dernier segment dorsal est sans taches de poils gris et la palette ventrale noire au bout. La portion noire comprend les einquieme et sixieme segments et une rangee de poils le long du bord posterieur du quatrieme, le reste est d’un blanc argente. (Dans M. argen- tata, la brosse est blanche jusque sur le cinquieme segment inclusivement, le sixieme seul a des poils noirs). La forme normale de l’abdomen, apres Bd. XI. Abhandl. 60 462 Dr. Giraud: la mort, est & peu pres triangulaire; mais quelquefois elle est plus allongee, plus ou moins conique; les segments sont alors moins retractes et leurs articulations plus distancees. Le mäle a, & peu pres, la taille de la femelle (8—9mn,). Comme dans celle-ci, les poils sont d’un fauve jaunätre, a l’ Etat frais, mais passent fa- cilement au grisätre, avec l’äge. T&te au moins aussi large que le thorax: antennes filiformes, le dernier article un peu comprime, mais non dilate; 1a face et le chaperon tres densement couverts de poils d‘un fauve clair ou jaunätre, le vertex avec des poils bruns, assez rares, les poils du menton, longs et blanchätres. Thorax mediocrement couvert de poils d’un roux fauve en dessus, un peu plus päle en dessous, le dos plus ou moins denud& au milieu. Premier segment de l’abdomen, avec de longs poils fauves ou. gris; les suivants, avec des poils bruns, ä la base, bordes, en arriere, de poils courts, couches, fauves ou gris; cette bordure largement interrompue sur les deux premiers; le sixieme noir, sans duyet gris sur le disque; sa bordure entiere ou faiblement sinuee, au milieu; au devant de celle-ci, une depression pr&cedee d’une bosselure; bord libre de ce segment, largement mais superficiellement Echancre au milieu, les angles de l’chancrure un peu saillants; en outre, une petite Epine, de chapue cöte, plus en dehors, sou- vent masquee par les poils. Segment anal tres petit, depassant, & peine, le bord du precedent. Pattes noires, le dernier article des tarses seul ou ayec l’ extröemite des deux precedents, ferrugineux, le bout des crochets, noir; poils gris, ceux de la face inferieure des tarses, fauves; hanches anterieures mutiques. Ailes un peu enfumees. Ce mäle est distinct de celui de M. argentata; en ce que le sixieme. segment n’est pas couyert de duyet grisätre et que sa bordure saillante n’est ni &chancree ni crenelee. Dans M. argentata, la frange des segments est aussi ordinairement entiere et le premier en est pouryu comme les autres; en outre le dos du einquieme est couyert de poils gris. Il est plus facile de le confondre, comme cela est arrive, avec le meme sexe de M. centuncularis; mais celui-ci est un peu plus fort, plus robuste; il a l’abdomen moins £troit, plus arrondi, le dos du sixieme seg- ment plus egal, non bossel& & Ja base et plus faiblement deprime au devant de sa bordure. Le segment anal forme une saillie triangulaire, tres sen- sible, chez les individus que j’ai obtenus des mömes nids que les femelles: chez un seul, il est plus retracte et peu apparent (M. Smith dit ce seg- ment cache). J’ai trouv& les deux sexes, en societe et en grand nombre, sur un vieux poteau de lanterne, dans lequel les femelles avaient leurs nids. Celles-ci entraient et sortaient frequemment, par des trous oyales, paraissant avoir &t& faits par d’autres insectes; les mäles voltigeaient tout autour et se posaient souyent pres de ces trous, mais y penetraient plus rarement. Tragments entomologiques. 463 Megachile manicata n. sp. 'Nigra, einereo-villosa: abdominis segmentis ultimis nigro-villosis, sexto semicirculariter emarginato, multidentato; coxis anticis, spinis subtus dense villosis, armatis; tarsorum anticorum articulo primo penicillato; antennis apice compressis, vix dilatatis. &. Long. 12mm, Tete aussi large que le thorax: la face, le chaperon, l’occiput et les Joues couverts de poıls d’un blanc cendre, le front et l’orbite externe des yeux avec des poils noirätres; mandibules terminees en pointe aigue, leur bord interne simplement ondule, I’ externe orn€ d’un faisceau de poils bruns. Antennes un peu plus courtes que le thorax, le flagellum comprim& dans toute sa longueur, ses deux premiers articles couverts d’un velout& brun, le dernier plus fortement comprime& que les autres, a peine plus large que le precedent. Thorax avec des poils cendres, peu-denses, hörisses, un peu plus päles en dessous. Abdomen luisant, ponctue, aussi large et tres peu plus long que le thorax, ses cöt&es presque paralleles, le bout subtronqu&; les trois premiers segments avec des poils cendr&s, tres rares au milieu, plus abondants sur les cötes, les suivants portant des poils noirs, longs, plus nombreux sur le cinquieme et le sixieme; tous ces segments tres faiblement deprimes en ;arriere; le sixieme, enfonce sur le dos, sa bordure saillante, profond&ment emarginee en demi cercle au milieu, avec une rangee de 4 & 5 epines de chaque cöte; son bord libre avec une dent obtuse sur les cöt&s et emargine au milieu; le septieme prolonge en Epine longue et mince: segments du ventre abondamment couverts de poils blanchätres. Pattes noires, les tarses anterieurs, & l’exception de la base du premier article, d’un fauve testace, les intermediaires d’un brun rougeätre; poils des cuisses et de la face interne des tibias, longs et blanchätres, noirs et plus courts sur la face externe de ces derniers, ceux de la face inferieure des tarses. fauves: hanches anterieures armees, chacune, d’une forte &pine, large, com- primee, dirigee en avant et couverte en dessous de poils tres denses, d’un blane cendr&e; cuisses et tibias de cette paire peu &largis, noirs, le bout du bord externe des tibias arme d’une forte &pine noire, sans Echancrure qui la precede; premier article des tarses anterieurs d’Epaisseur mediocre, plus mince a l’extremite, noir, & l’exception du bout, orne, a la base de son bord externe, d’ün long faisceau de poils noirs, couyrant quelques poils blancs, les articles suivants de volume et de forme ordinaires. Ailes hyalines, les nervures d’un brun noirätre, les Ecailles noires. Je n’ai trouve, chez les auteurs, aucune description applicable a cet insecte, dont les caracteres sont d’ailleurs remarquables. Un seul individu, que j’ai pris sur le mont Nanos, en Carniole. 60 * 464 Dr. Giraud: Megachile villosa Schenk. Bienen. Herzogth. Nassau (1861). Cette nouvelle espece fait aussi partie de la Faune d’ Autriche, je P’ai trouvee pres de Salzbourg, et A Reichenau, dans la Basse-Autriche. Megachile ericetorum Lep. Suit. a Buff. II. 341. 14. Cette espece, assez commune en France et en Allemagne, est iden- tique avec M. fasciata Sm. ®. et rufitarsis Sm. d'. (Zoolog.), et le nom de l’auteur francais, doit lui &tre conseryve, comme plus ancien. M. Smith (catal. British. hym.) donne pour synonyme de sa M. fasciata, la .M. pyrina Lep. et adopte cette derniere denomination, pour l’espece. C’est une erreur evidente, a mon avis. M. pyrina Lep. doit &tre rapportee & .M. maritima K. et Sm. et non a M. fasciata, qui n’est autre que la M. ericetorum Lep. Les descriptions de mon compatriote sont assez detaillees pour ne laisser ancun doute a cet Egard. Osmia rhinoceros n. sp. Nigra, nitida, punctata, parce griseo-pubescens: pubescentia dorsi thoracis fulvo-grisea; abdominis segmentis anterioribus utrinque albo-ciliatis, scopa albida; clypei margine antico unicorni. @. Long. 83mm, Ressemblante a ©. Punctatissima par sa taille et sa forme &troite et allongee. Töte un peu plus large que le thorax, ponctuee, la ponetuation du sommet, dense, celle de la face et du chaperon, moins serree, les poils courts, tres clairsem&s et grisätres; antennes de la longueur de la tete; mandibules fortes, larges, tronquees et bidentees au bout; chaperon avec une petite fossette de chaque cöte, a la base, marqu& au milieu d’une ligne longitudinale enfoncee, relev& au bout en forme de corne ou de fort tubercule triangulaire, a dos careEn&; antre les antennes, une bosse- lure punctiforme. Poils du thorax courts, rares, d’un gris fauye sur le dos, plus clairs ou grisätres en dessous. Abdomen ovalaire, un peu plus long et tres peu plus large que le thorax, luisant, finement pointille, tres peu reyetu de poils courts et gris: les trois premiers segments & peu presnus au milieu, bordes, sur les cöt@es, d’ une petite frange de poils blancs; les deux suivants avec quelques poils herisses, un peu plus sensibles sur les bords; le sixieme couvert de poils gris, couches et tres courts; palette ventrale d’un blanc grisätre. Pattes noires, les Epines des tibias testacees, les poils gris, rares, courts, ceux de la face inferieure des tarses, fauves. Ailes faiblement enfu- mees, les nervures et l’&caille, noires. ve Fragments entomologiques. 465 Je ne possede que deux femelles de cette esp@ce remarquable par l’armure de son chaperon. Je les ai decouvertes dans les montagnes de Gastein. Remarque. L’ Osmia nasidens Latr. n’a rien de commun ayec- celle-ci. Osmia cylindrica Giraud. En 1857, j’ai fait connaitre dans cet ouyrage, vol. VII. p. 180, cette, espece comme nouyelle, mais je ne connaissais alors que la femelle. Un nouyeau s&jour aux. bains de Gastein ou je l’avais decouverte et ou j’ai eu la satisfaction de la retrouver, me permet de remplir les lacunes de mon premier travail. Comme je l’avais de&ja remarque, c’est, dans les vieilles poutres des chalets, qu’elle place habituellement son nid, et c’est toujours dans ces conditions, qu’apres un intervalle de plusieurs anne&es, je l’ai revue visitant les trous du vieux bois abandonnes par les Col&opteres. Les mäles se contentaient de voltiger dans les environs et ne penetraient guere dans ces trous que pour y chercher un abri pour la nuit ou quand il survenait une averse qui refroidissait la temperature. La forme allongee, presque cylindrique de cette espece, lui donne beaucoup de ressemblance avec une Chelostoma ou une Heriades de forte taille. Sa diagnose doit &tre complet&e de la maniere suivante, Nigra: capite thoraceque fulvo vel pallide fulvo-villosis; abdomine nitido, pilis sparsis nigris vel fuseis, segmentorum margine tenuiter albido- eiliato; alis infuscatis: @. abdominis segmento ventrali ultimo tuberculato, segmenti dorsalis sexti margine depresso; scopa pallide fulva: g' abdominis segmento dorsali sexto utringue dentato, septimo dorso foveolato; ventris segmento secundo valide tuberculato. Long. 12—=14um, Le mäle ressemble beaucoup a la femelle; il est un peu plus £troit, l’abdomen parait plus nu et les franges de poils blancs du bord des seg- ments ne sont quelquefois sensibles que sur les cötes. Le sixieme segment dorsal a ses angles lateraux saillants en forme de dent, le septieme se re- treceit vers le bout, en triangle, et porte, sur le disque, une fossette medio- erement profonde. Le deuxieme segment ventral porte un tres fort tubercule a base large et sommet obtus; le bord des suivants est frang& de poils d’un jJaune dore. La femelle ne se distingue essentiellement de O. tuberculata Nyl. que par sa plus grande taille. Elle a, comme celle-ci, un tubercule denti- forme sur le dernier segment ventral, et le bord du sixieme dorsal deprime. T,e chaperon est a peu pres entier chez quelques individus et plus ou moins sinu& chez d’autres. Ce qui me fait hesiter a la regarder comme identique avec cette espece, c’est que M. Nylander associe (Rev. Ap. bor.) a son O. tuberculata, un mäle qui differe de celui que j’ai decrit, par l’absence 466 Dr. Girand: d’un caractere trop saillant pour qu’il ait pu Echapper & l’oeil exerc& de cet auteur. Je veux parler du fort tubercule qui s’eleve sur lemilieu du second segment ventral de mon espece et dont I’ auteur suedois ne fait pas mention. Le mäle de !’O. interrupta Schenck (Bienen Herzog. Nassau) a tous let traits distinetifs de celui de mon O cylindrica. et n’en differe peut-£tre pas specifiquement: il est cependant plus petit, car il n’a que 4 lignes. La femelle parait, au contraire tres differente: son abdomen a une forme courte et large, les segments sont plus fortement frang&s; il n’est pas dit que le dernier segment ventral soit tubercul&e; et enfin la taille n’es que de 3/a—4 lignes. Osmia rufo-hirta Latr. Osmia rufo-hirta Latr. Enc. Meth. VIII. 580. 11. ©. Osmia fulvo-hirta Lep. Suit. Buff. II. 322. 12. ©. Osmia spiniventris Giraud. Verh. Zool. bot. Ges. VII. 181. Q. La diagnose des deux sexes reunis peut ötre formul&e ainsi qu’il suit. Nigra, ferrugineo-villosa; tarsis, saltem posticis, fusco-ferrugineis: g' ventris segmento secundo spinoso, tertio emarginato, ano producto, cuneiformi: Q. subelongata, scopa ferruginea. Long. 10— 13mm, Je n’ai rien a ajouter a la description du mäle, sinon qu’il est plus allonge que la femelle. Ses poils paraissent aussi plus longs et ceux du dos de l’abdomen plus abondants et un peu h£risses. A l’etat frais, ils sont d’un beau rouge ferrugineux, avec l’äge -ils deviennent d’un roux grisätre. On trouve des individus qui en sont presque completement depouilles par ’usure. Le segment anal est saillant, cunäiforme, plane et mat sur le dos, excav& sur les cötes et brillant, marquee de gros points. La femelle est en tout color&e comme celle d’ O. aurulenta, mais elle en differe par la forme du corps qui est allonge, proportionellement plus „etroit eb beaucoup moins robuste. La ponctuation du dos de ’abdomen est aussi un peu differente. Les points sont plus obliquement imprimes et plus longs et ont une apparence ruguleuse. Cette ponctuation se retrouve aussi chez le mäle, L’abdomen est ovale et non globuleux, comme chez l’autre espece. Les tarses de la derniere paire sont d’un brun ferrugineux, les autres ordinairement plus fonces. Le metatarse posterieur est moins large que chez O. aurulenta. Les ailes sont plus fortement enfumees que chez le mäle, avec une partie tres variable du disque, plus claire. A l’epoque de la publication du mäle, j’ ignorais quelle &tait sa femelle. Pour arriver & sa connaissance, j’ai recueilli, le plus possible, les coquilles d’helix dans lesquelles je savais que les nids de cette espece se trouvent; et j’ai vu, avec satisfaction, mes peines r&compensees. Trois especes d’Osmia w Fragments entomologiques. 467 sont sorties de ces nids, ce sont: O, bicolor, O. aurulenta et O. rufo-hirta. Le mäle que j’attribue a la troisieme est tres different de ceux des deux pre- mieres et concorde tres bien avec la femelle, par le caractere particulier de la ponctuation de I’ abdomen. Cette espece n’est pas rare dans ces contrees et parait repandue au loin; j’en possede un individu femelle de 1’ Algerie. Les Osmia nichant dans les coquilles, aux environs de Vienne, ont pour parasites ordinaires, la jolie Chrysis coerulipes, et la Stelis phaeoptera qui parait &tre assez vagabonde, car elle se trouve aussi dans les nids d’ O. emarginata Lep., nigriventris Zett., coerulescens F., adunca Latr., Spinolae Lep. et probablement d’autres encore. Je ne l’ai jamais obtenue de ceux de Chalicodoma muraria: elle y est remplacee par Stelis nasuta Lep. et plus rarement par Dioxys cincta Jur. et pyrenaica Lep. qui n’est probablement qu’une variete de la pröcedente. On sait combien l’industrie des Osmia est differente, selon les especes: Je rapporterai ,„ ici, un trait particulier de celle de I’O. bicolor. Pendant une excursion faite, vers la fin de mai, aux environs de Baden, pres de Vienne, je vis cet insecte transportant des fragments secs de tiges d’ herbes et des aiguilles de coniferes, pour les d&poser en tas pyramidal, au pied d’un chöne. Apres l’avoir long-temps observe dans cette occupation, je m’en emparai, c’etait naturellement une femelle. J’examinai, de plus pres, la petite pyramide dont elle &tait l’architecte, haute d’un pouce et demi environ, et je vis que sa destination &tait de cacher aux regards et de proteger une coquille d’ Helix austriaca, dans laquelle elle avait place son nid. La coquille &tait fermee, & une certaine distance du bord, par un couvercle de matiere verte, encore fraiche, paraissant provenir de feuilles mächees et petries: son orifice &tait tourne du cöte de la terre: precaution qui paraissait avoir pour but de proteger le nid contre la penetration de l’eau. Le 26. juin de l’annee suivante, je cassai la coquille qui avait ete conseryee, chez moi, sans aucun soin particulier, et j’y trouyai une ©. bicolor femelle, morte, mais parfaitement developpee. J’ignore si la m&me observation a deja ete faite par d’autres, je n’ai rien trouye d’analogue dans les ouyrages que j’ai pü consulter. Elle prouve, Jusqu’& l’evidence, que 1’ Osmia, dans ce cas, ne croit pas sa tache termine, quand elle a approvisionne et soigneusement ferme l’alveole destinee a sa prog£niture, comme cela est le cas ordinaire ; mais sa sollicitude lui suggere des precautions, qui, sans doute, sont necessaires, A raison du danger auquel est exposee cette demeure d’ emprunt, & la surface de la terre. 463 Dr. Giraud: Osmia »anthomelana K. Apis xanthomelana Kirby, Mon. Ap. Ang]. II. 246.46. ©. Osmia fueiformis Latr. Enc. Meth. VII 579. 8. ©. Osmia chrysomelina Panz. F. G. 110. 15-17. L’espece de Latreille est bien certainement la m&nıe que celle de Kirby, et, c'est avec raison, que M. Smith les regarde comme synonimes et ne partage pas l’opinion de Mr. Nylander qui les croit distinctes. L’erreur de ce dernier autenr provient de ce qu’il a pris I’ O. nigriventris Zett. pour 10. zanthomelana K. qui en est bien distinete. Latreille dit qu’il a recu son O. fuciformis de Panzer, avec le nid, et il n’est pas douteux que ce ne soit la möme espece que ce dernier a ensuite figuree et deerite, sous le nom d’ O. chrysomelina, avec la m@me nid. Je possede des nids semblables avec leur architecte „ et celui-ci est bien 1’ ©. zanthomelana de Kirby et de M. Smith. Les figures de Panzer sont defectueuses, quand a la couleur; les dos du thorax et la base de l’abdomen Sont d’un Jaune clair au lieu d’ötre ferrugineux. Dans la description du mäle, l’auteur a neglige de noter la petite echancrure du milieu du bord du sixieme seg- ment dorsal et la forme du segment anal, qui est profondement divise en deux lobes un peu aplatis et subepineux. r [4 Osmia nigriventris Zett. Anthophora nigriventris Zett. Ins. Lapp. 465. 4. ©. Osmia nigriventris Nyl. Mon. Apum. bor. 260. 2. 2. Osmia zanthomelana Nyl. Rev. Ap. bor. 270. 3. Cette espece, etant peu connue, je crois devoir en donner la description detaillee our mieux faire ressortir les differences qui la distinguent de la » P recedente,, avec laquelle elle a &t& confondue, par plusieurs auteurs. pP 9 q .‚ Par p Nigra: caPpite, thorace abdominisyque basi, fulvo-villosis; @ scopa ventrali pedibusque nigris: g' willositate grisea; abdomine apicem. versus dilatato, segmento sexto margine subreflexo et subemarginato, septimo leniter emarginato. Long. 10—12mm, Q. Zetterstedt qui n’a connu que la femelle, la compare, pour la taille, & son Anthophora fulviventris (Megachile Willughbiella). Sa forme est un peu moins ramassee ou plus allongee que celle de I’ ©. zanthomelana; l’abdomen, assez &troit a la base, s’ &largit sensiblement en arriere. Tete aussi large que le thorax „ mediocrement couverte de poils d’un roux clair, meles, sur le chaperon et autour du bas des yeux, de quelques poils noirätres; chaperon subarrondi; mandibules tridentees ; antennes & peu pres de la longueur du thorax, un peu aplaties. Dos du thorax revetu de Fragments entomologiques. 469 poils un peu moins serres que chez O. wanthomelana , d’une couleur faure moins vive, tirant un peu vers le grisätre, le milieu plus ou moins denud&; poils des flanes et de la poitrine plus päles ou grisätres. Abdomen plus etroit & la base qu’& l’extremite, d’un noir luisant, avec un tres leger reflet metalligque sur les premiers segments, sensible seulement & certain aspect; les deux premiers segments ornes de poils h£risses, peu abondants, d’un fauve tres päle ou grisätre, les suivants jusqu’ au cinquieme, avec des poils herisses noirätres, le sixieme portant des poils couch&s d’ un gris rous- sätre; palette ventrale tres noire. Pattes rev&tues de poils noirs, excepte les euisses anterieures qui ont des poils gris, et les tarses de la m&me paire qui ont en dessous des poils d’un fauve obscur. Ailes un peu enfum&es. g'. Plus petit, les poils de la täte, du thorax, des pattes et de la base de Pabdomen, d’un gris blanchätre (peut-etre par l’effet de l’äge), les poils de la face plus abondants, ceux du chaperon diriges en bas et couyrant la bouche, en partie. Antennes filiformes, un peu plus longues que le thorax. Abdomen un peu plus long et plus large que ce dernier, @videment elargi en arriere oü il parait comme tronqu&, le premier segment avec des poils gris, le second avec des poils de m&me couleur sur les cötes, et d’autres bruns, plus courts, sur le dos; les deux suivants & poils bruns, le cinquieme bord& d‘une frange, assez marquee, de poils d’un brun un peu clair; ce segment un peu releve, sur les cöt&s, et depassant, en largeur, le pr&cedent; le sixieme n’a que peu de poils gris, son bord libre est un peu releve dans toute son &tendue, excepte au milieu, oü il est faiblement Echanere; segment anal petit, peu saillant et l&gerement Echanere: second segment ventral grand, en demi-cerele, cilie de poils roux, le troisieme €chanere et cili& de poils d’un fauve dore, On apercoit, de chaque cöte de l’anus, une pointe assez saillante, appartenant, sans doute, & l’appareil genital. Ailes un peu moins enfum&s que chez la femelle. En resum& O. nigriventris a les poils de la tete et du dessous du tho- rax fauves, quelquefois un peu grisätres, ceux des pattes noirs & l’exception des cuisses et du dessous des tarses de la premiere paire. Chez 0. zantho- melana,‘ la töte et le dessous du thorax ont Jdes poils noirs. Les poils des pattes sont noirs aussi, mais & reflet un peu roux, ceux des cuisses ante- rieures sont noirs et ceux de tous les tarses d’un fauye obscur. Je erois pouyoir r&unir, avec certilude, & cette femelle le mäle que j’ai deerit. Il a öt@ caplur& dans le möme lieu et & la m&me Epoque. La couleur plus päle de sa pubescence me parait un effet de l’äge. Il est par- faitetment distinct de celui de l’autre espece par la conformation des der- niers segments abdominaux. M. Nylander le mentionne tres brievement. S’il &tait besoin de nouvelles preuves de la difference des especes de Kirby et de Zetterstedt, je lestrouverais dans celle de leur industrie. En effet O0. wanthomelana eonstruit les cellules de son nid ayec de la terre ou de l’argile petrie et les place, presque libres d’adherences, dans une confrac- Ba. II. Abhandl. 61 476 Dr. Giraud: tuosit& de vieille muraille ou d’un rocher, qui les protege. 1’ O. nigriventris dont j’ai observe, a Gastein, au mois de Juin, une colonie d’une douzaine d’individus, ayait choisi un madrier ou tres grosse planche de sapin fesant partie de la elöture d’une prairie, pour y deposer sa nouvelle generation, Les femelles penetraient dans le bois, les unes par des trous faits par d’autres insectes, les autres en profitant des interstices d’une partie ver- moulue. Les cellules, d&ja approvisionnees, se trouvaient placees dans le beis sain, tantöt isolees, tantöt rangees bout a bout dans la meme galerie, au nombre de deux ou trois, leurs parois &taient nues, fraichement trayailldes et la pätee qui les remplissait, directement en contact avec le bois. Une matiere verdätre, assez solide formait les eloisons ou le bouchon des cellules. Quelques larves &taient de&ja Ecloses, mais encore fort petites. Ici, l’Osmia mere parait creuser elle m&me dans le bois et n’a pas besoin de materiaux etrangers,; dans l’autre espece, c’est tout le contraire. II. Supplement ä Vhistoire des Dipteres gallicoles. Parmi les inseetes qui oceasionnent aux plantes des deformations ou des tumeurs ayant plus ou moins d’analogie avec les galles produites par les Oynipides, les Dipteres oce upent une place importante, non A cause de la beaut& des prodvits zuormaux qui leur sont düs, mais par la variete de leurs formes et surtout par le grand nombre des especes auxquelles la nature a assigne ce genre de vie particulier. On sait que parmi les larves des dip- teres phytophages, les unes tirent simplement les matieres propres a leur ali- mentation des plantes sur lesquelles elles vivent, sans occasionner des altera- tions bien sensibles: tel est, en particulier, le röle devolu a une serie tres nombreuse d’especes du genre Cecidomyia. La petitesse de ces dipteres, mais surtout la mollese de leur corps, qui, en se dess@echant, perd sa forme et ses couleurs, au point de devenir meconnaissable, explique assez pourquoi, malgre& les efforts les plus louables, la majeure partie de ces petits Etres est encore inconnue. Les especes dont la presence sur les plantes se trahit par une deformation quelcongue ou par le developpement d’une tumeur qui fixe les regards, ont dü, de preference, attirer l’attention des entomologistes: aussi la liste des especes de cette categorie, est-elle proportionellement beaucoup plus considerable: cependant la matiere est loin d’ötre Epuisee. Le but de cette notice est de signaler quelques especes gallicoles qui ne pa- raissent pas avoir encore Et& observ&es, ou que, du moins, je n’ai pas trou- vees dans les auteurs que j’ai pu consulter. Avant de m’occuper de ces especes, je crois utile d’indiquer aux ‚Dipteristes un champ encore inexplore, dans lequel, des recherches atten- tives et soulenues ne mangueront pas de conduire A la connaissance des Fragmenls entomologiques. u vi moeurs d’une foule d’especes jusqu’ a present negligees. Je veux parler des galles produites par les Oynipides. On a deja obserye, notamment sur le saule, que les productions galliformes, dües A diverses especes de Oeeidomyia, sont habitees par d’autres especes qui n’ont aucune part appreciable a leur formation. Il en est de m@me pour les galles des Cynipides, si nombreuses et si varices. En göneral, on peut dire, qu’&a l’exception de celles dont la surface nue ou trop egale ne se prüte pas au s&jour des Jarves &trangeres, toutes les autres peuvent &tre fr@quentces par des larves de Cecidomyia, qui se logent tantöt dans le duvet dont plusieurs sont rev&tues, tantot entre les nombreux appendices dont d’autres sont couvertes, ou bien encore entre les folioles &cailleuses qui servent d’enveloppe protectrice & quelques especes. Les galles plates des feuilles du ch@ne, qui ne tiennent a la feuille que par une point central, et sont simplement appliquees sur elle dans le reste de leur surface inferieure, offrent un abri aux larves qui se placent entre la galle et la feuille, pour y prendre leur accroissement et ne quittent cette retraite (qu’au moment ou elles doivent se rendre dans la terre pour s’y transformer. Telles sont, en particulier, les larves d&ja observ&es par Reaumur, sous les galles de Neuroterus (Oynips) lenticularis O]., larves dont l’insecte n’est pas encore connu. La rose du chöne ou galle de Oynips feeundatrix Hart. (Cyn. quercıs gemmae L.), apres que son noyau central ou la galle proprement dite, s’ est detache, conserve long-temps encore, entre ses lamelles foliacees, des larves, souyent nombreuses, d’ une Cecidomyia que j’ ai obtenue d’ eclosion et qui constitue, & mon avis, une espece non decrite. Selon I’ etat dans lequel on trouve ces galles, on peut &tre induit en erreur sur leur nature, et les attribuer au diptere qu’elles contiennent, tandis qu’elles sont, en realite, dües a une espece de Cynips, dont la coque, qui en occupait le centre, s’est detach6e pour tomber A terre et y s@journer long-temps avant que l’£elosion de l’insecte ait lieu. Outre les larves de Cecidomyia, on trouve encore, mais plus rarement, celles d’une petite muscide du genre Leucopis, notamment dans le chevelu de la galle de Cynips medusae Hart. galle qui rapelle la forme du bedöguar du rosier. C’est, sans doute aussi, une espece de ce genre que Mr. Hartig a obtenue des galles de Biorhiza renum et au sujet de laquelle il se demande si elle ne serait pas l’architecte de la galle; son legitime proprietaire lui &tant alors inconnu. 1. Cecidomyia cerris Koll. Lasioptera cerris Kollar. Denksch. Acad. Wissensch. I. (1849). Je crois n&cessaire de revenir sur cette espece, parcqu’il s’est glisse, dans le travail de l’ auteur qui le premier I’a fait connaitre, quelques erreurs essentielles qui le rendent inintelligible et qu’ il est indispensable de rectifier. D’abord, l’insecte est, a tort, rang& dans le genre Lasioptera. C’ est une veiitable Ceeidomyia, qui se place dans le sous-genre Ceeidomyia, dans le 61 * MD Dr. Giraud: sens restreint que lui dunne Mr. Winnerz. De plus, la confusion qui a eu lieu de deux galles specifiquement tres differentes, rend les details de la description tout-a-fait infideles. Afin d’en faciliter la distinction, j’ai eru convenable de placer en regard les figures de ces deux galles et de decrire de nouveau la (©. cerris. Nigro-brunnea: scutello abdomineque carneis; pedibus griseo-fuseis ; antennis, in utroque sexu, 12-articulatis, submoniliformibus, pilosis; alis hya- linis, eiliatis. Long. $ 1%, 2 2mm, Face et palpes d’un gris livide. Antennes submoniliformes „ de 1% articles , dans les deux sexes, d’un roux livide, portant des poils courts et assez rares; celles du mäle, &a peu pres de la longueur de Ia tete et de la moitie du thorax , presque d’egale Epaisseur partout; un peu plus courtes, chez la femelle, et sensiblement amincies vers l’ extremite. Thorax d’un brun roirätre en dessus et en partie sur la poitrine, couleur de chair un peu livide sur les flancs et le metathorax; l’&cusson de cette couleur, mais ordinairement d’une nuance plus vive.e. Abdomen de la femelle assez gros, ventru, d’un rouge de chair, & l’exception des deux derniers segments de !’ oviscapte, qui sont d’un jaunätre päle; presque cylindrique, chez le mäle, et beaucoup moins Epais, d’une nuance en general plus päle que chez l’autre sexe; armure anale de forme habituelle dans ce genre. Pattes d’un gris livide ou roussätre, les hanches et les tarses un peu plus obscurs. Pubescence de tout le corps, assez faible: sur le dos du thorax, outre quelques poils plus sensibles de chaque cöte, vers l’insertion des ailes, on distingue encore deux lignes longitudinales de poils qui ne se trouvent que sur les individus tres frais. A l’abdomen, la pubescence est surtout plus distincte sur le bord posterieur des segments. Ailes hyalines, tres faiblement pubescentes, leur frange de longueur mediocre, le bord anterieur un peu roussätre, les trois nervures longitudinales deculorees mais distinetes; 1a premiere pres du bord et courte, la seconde & peu pres droite, termine un peu ayant l’extremite de l’aile, la troisieme bifurquee au tiers de l’aile. Balanciers couleur de chair a la base, blanchätres au bout, et quelquefois entierement blancs. Larve. Long. 2mm, Nue, apode, d’un rouge-orange, quelquefois comme tachee de blanchätre, de forme courte, plus ou moins aplatie en dessus et en dessous, les eöt&s un peu saillants et faiblement mamelonnes, l’ extremite eephalique un peu en pointe dans le mouvement: 13 segments; le premier ou c&phalique assez distinctement divise en deux, portant sur le dos, en arriere, une täche noire geminee, visible a la faveur de la trans- parence des teguments. En dessous et pres de la bouche se. trouye l’ armure buccale, de couleur rousse, composee de deux pointes tres courtes, droites, faiblement &cartees, en avant, se joignant en arriere oü elles sont portees Fragments enlomologiques. 473 par une tige commune, lindaire, et plus longue qu’ elles. Regardde & certain jour, la surface du corps parait comme satinde. A la loupe, on ne distingue ni les stigmates ni les deux petites pointes du segment c£phalique figurees par Kollar; celles-ci sont tres visibles au microscope, dans les mouye- ments d’ extension de cette partie du corps. Galle. (Planche XVII. fig. 1 et 1a.) La galle, produite par cette espece, se trouve sur les feuilles de Quercus cerris et quelquefois en telle abondance que toutes les feuilles de l’arbre en sont couvertes et souvent deformees par le recoquillement, en dessous, de leurs bords. Elle se montre sur les deux faces de la feuille, mais avec des formes differentes. En dessous, elle constitue une petite plaque, tres peu convexe, de 2—3 millimetres de diametre environ,, et couverte d’une pubescence tr&s serree, d’abord blan- chätre, ensuite d’ un gris un peu roussätre. De ce cöt& de la feuille, les galles sont souvent tellement presses les unes contre les autres, qu’ elles forment comme un tapis de duvet qui couvre des espaces plus ou moins etendus. Sur le point correspondant, on trouve, sur la face superieure, un petit mamelon conique, aigu ou mousse au bout, & peu pres lisse, d’un vert päle ou jaunätre, de consistance tres dure et tenant fortement & la feuille dont il ne se separe jamais spontanement. Si l’on Ecarte, avec la pointe d’un instrument, ce qui est tres facile a I’ &poque de la maturite des galles» la plaque pubescente de la face inferieure , on voit qu’elle est superposee> comme un couvercle, & une petite fossette, paraissant comme faite au repousse dans la substance de la feuille et logeant la larve. Cette fossette correspond au mamelon de la face superieure. Le couvercle lui-möme se presente sous la forme d’une petite rondelle dont les bords s’adaptent & ceux de la fossette: il forme la seule partie pubescente de la galle. Cette espece est du petit nombre de celles que l’on peut appeler articuldes ou a tabatiere. La larve qui l’habite n’est pas destinee a y subir sa transformation. A 1’ &poque ou son developpement est complet, ce’ est-a-dire, vers la fin d’octobre, le couvercle se s&pare spontanement, et la larve quitte sa retraite pour se laisser tomber & terre et y attendre sa derniere evolution. J’ai trouv& ces larves, au commencement de novembre, sous l’arbre qui les ayait nourri en prodigieuse quantit@; elles &taient couvertes d’une couche de terre qui n’ayait pas plus de cing millimetres d’epaisseur; leur immobilite cessait quand elles &taient inquietees; elles ne differaient de celles observ&es anterieurement dans les galles, qu’en ce que leurs deux extremites etaient retractees. Je suis porte & croire que c’est dans cet &tat preparatoire qu’elles passent l’hiver, car je les ai trouvees sans changement, au mois de mars, soit en liberte, soit en r&clusion, chez moi. Des le commencement de mai, ]’Eclosion a lieu. f Le 9 de ce mois, je me rendis sous l’arbre infeste, l’annee prece- dente, par ce petit diptere ; j’eus le m&me spectacle qui s’etait deja offert a Kollar, plusieurs anndes auparayant. Des Millions de ces animalcules 474 Dr. Giraud: couyraient le gazon qui commencait a pousser sous l’arbre, ou voltigeaient sous les branches basses, &videmment tres occupes de l’accouplement. En portant mes regard, sur les branches. j’en vis beaucoup d’autres poses sur les feuilles, paraissant plus tranquilles mais non oisifs: c’etait des femelles occupees a leur ponte. J’en suiyis les mouyements et je m’assurai que cet acle s’operait rapidement et que la m&me mere le repetait souvent sur la möme feuille. Je cueillis un certain nombre de ces feuilles encore tres petites et a peine &panouies, sur lesquelles j’ avais vu travailler le plus grand nombre de dipteres et les transportai chez moi pour les examiner & la loupe. Cet examen me demontra que les oeufs, deja deposes en grand nombre, etaient simplement engages dans le duvet des jeunes feuilles et jamais dans leur parenchyme. Ils ressemblaient d’ailleurs a ceux des Cecidomyia en general. Des la fin de mai ou au commencement de juln, les nouvelles galles commencent a se montrer sous la forme de tres petits points päles qui se couyrent bientötd’une pubescence blanche. Leur developpement est fort lent- Toutes les galles ne se desarticulent pas comme nous l’avons dit plus haut, pour permettre & la larve de s’&loigner; mais on en trouve un assez grand nombre qui persistent soit sur les feuilles qui ont passe l’hiver sur Varbre, soit sur celles qui gisaient a terre: ce sont en general les plus ‘petites. On ne trouve, dans leur interieur que les restes du cadayre de la larve qui a p£ri, ou des larves parasites: les cas dans lesquels les larves de Cecidomyia s’y conservent vivantes, sont exceptionnels. Il n’est pas douteux que ces galles, souvent prodirieusement abon- dantes sur le m&me arbre, ne nuisent beaucoup A son äccroissement et ne l’epuisent en quelque sorte; cependant, si mon obseryation est exacte, ce ne sont que les arbres en souffrance, qui croisscnt dans un sol defavorable, qui sont generalement infestes; ceux, au contraire, qui sont vigoureux et de belle venue, n’ont que peu ou point de galles. Il existe encore, mais rarement, sur les feuilles de Quercus cerris, d’ autres galles, egalemant articuldes, que Kollar n’a pas connues. J’ai trouv& les larves qu’elles contiennent exactement semblables a celles de Cecidomyia cerris, mais les galles elles-m&mes different sous plusieurs rap- ports. Le mamelon de la face superieure de la premiere, est ici remplace par un prolongement mince, en forme de petite corne; un prolongement semblable surmonte l’autre partie de la galle. Le me&canisme de la desarti- culation differe, en ce que toute la plaque pubescente ne se s@pare pas & sa Jonetion avec la feuille, mais & une certaine distance de ce point; de sorte qu’apres sa chute, il reste un bord pubescent qui circonscrit la cellule de la larve. A l’exterieur rien n’indigue dans quel poi t doit se faire la desarti- culation. Mr. de Frauenfeld notre zele secretaire, qui s’occupe aussi de ceite espece ne manquera pas de nous apprendre si elle est r&ellement diffe- rente de le premiere ou si elle n’en est qu’une variete. I = Fragmenis entomologiques. 47 2. Ceeidomyia circinans n. sp. Fusco-nigra: thoracis lateribus, scutello plus minus, abdomineque pallide rufis vel carneis, hoc dorso et ventre fusco-maculäto; pedibus sericeis, griseo vel fusco-rufis, post mortem nigricantibus; alis hyalinis, nervis rufis, margine postico ciliato ; antennis, in utroque sexu, 18—20 articu- latis, pilosis, Q' subsetiformibus, verticillato-pilosis, articulis pedicellatis, © setiformibus, submoniliformibus, Long. 3—4un, ©. Tete subglobuleuse pendant la vie, affaissee apres la mort, d’un noir brun, avcc la face, la bouche, les palpes et quelquefois les premiers articles des antennes plus ou moins nuances de rougeätre: yeux ovalaires assez grands, contigus sur le front, faiblement &chancıes en dedans, au niveau de l’insertion des antennes: celles-ci d’un brun clair, moins longues que la moitie du corps, diminuant progressivement d’&paisseur vers le bout, de 18 articles le plus ordinairement, les deux premiers courts, un peu plus Epais, presses l’un contre l’autre, les suivants un peu plus longs que larges, sub- moniliformes, ornes de quelques poils un peu raides. Thorax conyexe, un peu pruineux, avec quelques poils plus forts et releves, d’un noir brunätre, a l’exception d’une partie des flancs, de l’&cusson et quelquefois du pro- thorax, qui sont plus on moins colores de rouge päle ou livide. Abdomen volumineux, beaucoup plus long que la t&te et le thorax r&unis, d’un rouge de chair, pendant la vie, avec une täche brune mal limitee, sur chaque seg- ment, sur le dos et sur le ventre, les deux derniers articles de I’ oviscapte, Jaunätres; assez richement couvert de poils couıts, soyeux, comme ecailleux, blanchätres, & l’exception de ceux qui se trouvent sur les täches, qui pren- nent la couleur du fond. Pattes longues, tres greles, soyeuses et de couleur variable. Pendant la vie, elles sont tantot rougeätres assez uniformement, quelquefois d’un gris päle, surtout vers la base, et dans d’autres cas, elles sont nuancees de brun. Apres la mort; elles deviennent entierement brunes. Ailes hyalines, & pubescence faible, d’un roux päle, leur bord posterieur orn& d’une assez forte frange qui se detache facilement et disparait quelque- fois tout-a-fait ; les nervures d’un rouge päle, plus marque sur le bord an- terieur; deuxieme nervure longitudinale terminee un peu. ayant le bout de l’aile, Balanciers rougeätres, avec la base päle ou blanche. Le mäle differe de l’autre sexe, par ses antennes plus longues que la moitie du corps, subsetiformes, dont les articles, a I’ exception des trois pre- miers, sont portes par un pedicelle aussi long que la portion renfl&e; celle-ci un peu etrangl&e au milieu; tous les articles du flagellum ornes.de poils longs, verticill&s; et par son abdomen beaucoup plus £&troit et termine, comme &]’ordinaire, par l’armure anale. Les parties dela bouche, laface et la base des antennes sont aussi ordinairement plus päles ou d’un gris blanchätre. 476 Dr. Giraud: Par le dessechement, les ceuleurs claires s’Effacent plus ou moins completement, et tout 1’ insecte devient d’un noir brunätre. Larve. Long. %'/,wm, Blanchätre, nue, apode. Corps non deprime, subeylindrigue, un peu retreci & ses deux bouts; segments distinets, non mamelonnes sur les cötes, au nombre de 13; le premier ou c£phalique divise en deux parties, la premiere aigue, portant, de chaque cöte, une pointe microscopigue, la seconde sans täche noire sur le dos. En dessous et en arriere de la bouche, une armure buccale rousse, composee de deux crochets sensiblement courb&s vers le corps, paralleles entr’eux, assez Ecartes l’un de l’autre et supportes par un talon de m&me couleur, de forme semi-eir- ceulaire, & convexit& posterieure. Surface du corps paraissant lisse a laloupe. Remarque. Une larve, encore vivante, porte, coll&es sur son corps, deux ‚larves parasites, extr&mement petites, allongees et visiblement poilues; ce sont, je crois, des larves de Callimome. Nymphe. L’insecte en quittant la galle dans laquelle son Evolution a eu lieu, laisse, moitie engagee dans le trou de sortie, une robe de nymphe tr&s mince, blanche, portant Ecartees, les gaines des antennes dont la base forme un angle assez saillant et aigu. Les tubes respiratoires sont tres minces. Galle. (Planche AYAt. 7 2 2% a). Elle n’a qu’une ressemblavce apparente avec l’espece precedente. "ei celle-ei, elle siege aussi sur les feuilles de Quercus cerris, et souvent en tres grand nombre. Elle est gene- ralement beaucoup plus grande, sa conformation, soit en dessous soit en dessus de la feuille, est tres differente. En dessous, elle se presente sous la forme d’une plaque saillante, aplatie, circulaire, reguliere dans les galles isoldes, irrögulire dans celles qui se trouvent genees par leurs voisines, tr&s densement couverte d’une pubescence d’abord blanche, puis grise ou d’un gris roussätre, selon l’äge. Cette plaque, de consistance tres dure, tient ä la feuille par un point central assez large, mais quin’en occupe pas toute la surface. En dessus de la feuille, la galle forme un point d’abord & peine un peu en relief, tres legerement deprime au centre et sans ouverture. Plus tard, et & l’&poque de la maturite, la couche Epidermique, qui formait le centre de ce point, se d&chire par le dessechement, les bords deviennent plus saillants et forment comme un petit anneau presque lisse, de couleur plus ou moins claire; il en resulte un petit trou qui conduit vers le centre de la portion inferieure de la galle. En enlevant avec la lame d’un canif, une tranche horizontale de cette portion inferieure, on trouye que son centre est occup& par un axe autour duquel court une galerie eirculaire dont les deux bouts sont contigus, mais non en communication. L’un de ces bouts est separ& du trou de la face superieure par une lamelle tres mince, en forme de diaphragme. La galerie loge une larve que j’ai toujours trouvee so- litaire. Kollar dit en avoir rencontr& plusieurs ensemble. Il est possible que cela ait lieu quelquefois, mais ces cas sont certainement exceptionnels, Fragments entomologiques. 477 Les larves subissent leur transformation dans la galerie ou elles ont veeu. La nymphe perfore, pour sortir, le diaphragme dont il a &t& question et son enveloppe reste engagce dans l’orifice qui s’etail forme& depuis long- temps, & la face supcrieure de la feuille. Pendant la premiere quinzaine d’avril, j’ai obtenu l’inseete par milliers, des galles ramassees, au mois de mars, dans la fort, comme de celles qui avaient &t& consery6es, chez moi, pendant l’hiver. Le nombre des femelles l’emportait considörablement sur celui des mäles. Bientöt apres leur sortie, beaucoup ont d&epos& leurs oeufs sur les feuilles ou sur les galles d’ou elles provenaient en petits tas, dont quelques uns en contenaient au dela d’une centaine. Les oeufs sont d’un rouge carmin, presque cylindriques, egalement arrondis aux deux bouts et quatre fois, environ, aussi longs qu’ &pais, Il serait superfla d’insister sur les nombreuses differences qui distin- guent cette espece de la pr&cödente; soit sous le rapport de la galle, soit sous celui de l’insecte parfait ou de sa larve. . Les deux especes de galles se trouvent quelquefois r&unies sur le meme arbre et m&öme sur la möme feuille, mais presque jamais en &gale proportion; l’une l’emportant ordinairement de beaucoup sur l’autre, Bien qu’on rencontre quelquefois des feuilles dont le limbe est completement cou- vert de ces galles tres press&es les unes pres des autres, on peut croire que l’action de celle-ci est moins nuisible ä l’arbre que celle de la pr&c&dente, Elle est ordinairement plus disseminee et je n’ai jamais vu d’arbre dont toutes les feuilles fussent envahies par elle. L’epoque de son apparition et la dur&e de son d@veloppement sont, & peu pres, comme chez l’autre espece. Outre les formes de galles signaldes ici, on en trouve encore une qua- trieme, sur les feuilles de Quercus cerris; mais elle est assez rare. Elle siege sur la face sup£erieure des feuilles et forme une excroissance assez longue, mince, presque filiforme et a peu pres nue. Lalarve qu’elle contient, & moins de 2% millimetres de longueur et est d’ailleurs facile & distinguer des precedentes, bien qu’elle me paraisse ötre du möme genre. 3. Cecidomyia salicina Schr. Frisch. Ins. #. Th. 38. tab. 21. Schrank. En. Ins. Aust. 435, 884. Loew. Die Gallmücken. Pr. Pos. Gymn. 35. 27. Winnerz, Mon. Gallmücken. Linn. Ent. 8. 221. Frisch, qui n’a pas decrit l’insecte aile, s’exprime ainsi au sujet de sa larve: „Quand, dit-il, les saules poussent, au printemps, et que les bour- geons n’ont par assez de force, une petite mouche y depose ses oeufs, qui produisent de petites larves rouges. Le bourgeon reste ferm& et ne pousse plus“. Selon Schrank, cette larve habite les beurgeons desseches de Salix alba. Mr. Winnerz la place dans la cime dessechee des jeunes pousses de Bd. X]. Abhandl. 62 478 Dr. Giraud: la m&me espece de Saule. On en trouve, dit-il, de 6—8 dans chaque cime, entre les feuilles enroulees, ou elles se transforment en pupe. Telles sont les donndes fournies par ces auteurs, sur les moeurs de cette espece, Ni les uns ni les autres n’ont remarqu& la deformation que produit sur la tige la presence des larves, et, par consequent, ont neglige le caraciere le plus sail- lant, & l’aide duquel, on reconnait facilement les bourgeons habites et l’ac- tion du petit Diptere sur la plante. Il m’a paru utile de chercher & preciser d’avantage les conditions dans lesquelles vit cette Cecidomyia et de donner le dessin de la deformation qui n’a pas encore £te figuree. Vers la fin de l’ete, on remarque sur Salix purpurea et d’autres especes, quelques jeunes pousses qui offrent a leur cime ou dans un point qui en est plus ou moins rapproch&, une espece de bouquet, tres different des rosettes, forme par des feuilles plus rapproch6es qu’a l’ordinaire, r&egulierement d&veloppees, ou plus petites et plus courtes que de coutume, mais sans autre deformation. La partie de la tige qui porte ces feuilles est £paissie (Planche XV f. 3) elle a perdu sa forme eylindrique reguliere et les coussinets (pulvini) des feuilles ont acquis un d@eveloppement anormal. Dans toute l’etendue de la portion affectee, les entre-noeuds sont tres courts, les feuilles par consequent placdes a peu de distance, d’ou resutte l’espece de bouquet dont nous avons parle. Tous les bourgeons compris dans la partie tumefiee, sont fletris ou dessech&s: le nombre en est tres variable. On en trouve le plus souvent de 5—8 & la suite l’un de l’autre, mais quelquefois il y en’a moins ou un seul. Dans ce cas, l’hypertrophie du coussinet de la feuille correspondante, fait seule reconnaitre le bourgeon habite. Apres la chüte des feuilles, les tiges affectees se font remarquer de loin a l’Epaississement qu’elles mon- trent sur un point d’etendue variable et A l’irregularite de leur confor- mation, düe au developpement anormal des coussinets. C’est dans cet etat que l’on rencontre cette deformation, au printemps. En pratiquant plusieurs coupes dans les parties tum6fides, on trouve que leur tissu ne presente au- cune trace de blessure, il parait simplement hypertrophie. Les bourgeons, compris dans la tumefaction, sont dessöches et embrasses, a la base, par les coussinets qui leur correspondent. Si l’on Ecarte, avee pre&caution, leurs @cailles, on trouve, A la base et tout & fait au centre, la petite larye de la Cecidomyia, toujours solitaire, dans chaque bourgeon. En automne, on rencontre quelques uns de ces bourgeons, abandonnds par l’insecete, ce qui indique qu’il y a des &closions prematur&es; mais la tres grande majorite contient des larves qui ne se transforment en chrysalide qu’au printemps prochain, pour produire |’ insecte parfait, au commencement de mai. Ces deformations occupent ordinairement, comme on l’a dit, la cime des dernieres pousses et en occasionnent frequemment le dessechement, mais cela n’a pas lieu dans tous les cas: il n’est pas rare, en effet, de les trou- ver sur un point assez @loign& de la eime, tandis que celle-ci conserve sa fraicheur et continue A croitre, Fragments enlomologiques. 479 Ce court expose de la vie de la larve, d@montre combien I’ interpre- tation de Frisch, eitee plus haut, est peu conforme a la verite. Le siege de la larve, indiqu& par Mr. Winnerz, porterait a croire qu’ il s’agit d’une espece differente de celle de Frisch et de Schrank, car il est dit, quelle habite, au nombre de 6—8, entre les feuilles enroul&es des cimes des jeunes pousses de Salix alba. Or il parait peu probable que la m&@me larre qu produit des phenomenes si constants de deformation, puisse vivre aussi dans des conditions tres differentes. Je n’ai jamais rencontr&e de larve sur les feuilles des bouquets siegeant sur la deformation des cimes de Salix pur- purea et n’ai point vu que ces feuilles se roulent. Quoiqu’il en soit, l’insecte deerit par Mr. Winnerz, parait &tre identique avec celui que j’ ai obtenu des bourgeons, comme Schrank !’ayait fait, avant moi. k. Ceeidomyia saliciperda Dufour. Lasioptera saliciperda Dufour. Ann, Sc. Nat. 20. Ser. XVI. 262. Dans un memoire consacre a l’histoire des m&tamorphoses des Ceei- domsyies du Pin maritime et du Peuplier, Mr. Leon Dufour a, incidem- ment, donn& le signalement de cette espece, en promettant de publier plus tard l’histoire de ses m&tamorphoses. Je ne sais pas si cette promesse a &te tenue, mais je n’ai rien trouve, & ce sujet, dans les ouyrages que j’ai pu consulter. Qu’il me soit permis, non de chercher & suppl&er au silence du celebre Nestor de 1’ entomologie francaise, mais de consigner, ici, les notions que j’ai pu acquerir sur cette espece, l’une des plus interessantes du genre. Je ferai tout d’abord remarquer, que, si j’ai bien compris les caracteres differentiels des genres Cecidomyia et Lasiopter«, comme les etablissent MMrs. Loew et Winnerz, c’est dans le premier et dans le sous-genre Cecidomyia, qu’il convient de la placer. La diagnose de Mr. Leon Dufour, n’ etant pas accompagn&e d’une description detaillde, pourrait paraitre in- suffisante pour faire reconnaitre, avec certitude, une espece d’un genre aussi nombreux et aussi difficile que l’est le genre Cecidomyia; mais les details sur les moeurs de la larve et l’indication de la singuliere conformation de la nymphe, ne permettent pas de la m£connaitre. „Les larves, dit Mr. Dufour, &taient logees dans la partie ligneuse ‚d’un espace denud& et malade d’un trone de saule vivant.“ „Rien, ajout-t-il, de plus curieux que la physionomie bizarre de la nymphe, dont la t&te semble se terminer par une sorte de hure de deux pieces mandibuliformes qui font l’office de tariere, pour percer le bois. Les depouilles de ces nymphes, apres |’ closion de l’inseete ail&, demeurent & moitie engagees dans les trous dont est cribl&e la portion du trone habit&e par les larves. La hure reste dans son entier, fix&ee a la d&pouille.“ J’ ai observ& plusieurs fois, sur les rives du Danube, pres de Vienne, sur les Saules, et entr’ autres sur Salix purpurea, des espaces du tronc 62:8 430 Dr. Giraud: ou des grosses branches habites, en prodigieuse abondance, par cette espece. A l’Epoque de l’Eelosion de cette tipulaire, le bois etait comme larde de ces robes de nymphes, blanches, a moitie engagees dans l’&orce ev exac- tement conformöes comme l’indique Mr. Dufour. L’ecorce des parties attaquees paraissait quelquefois dans des conditions normales; mais dans d’autre parties, la couche superficielle se detachait. Dans un cas, je re- marquai un espace qui paraissait avoir &t&e anterieurement ravage et ensuite abondonne par l’insecte, mais, tout au tour de cette place, se trouyaient de nombrcuses depouilles de nymphes; la devastation allait progressivement en, s’etendant. Un troncon da saule consery& dans le Musde imp£rial de Vienne, est aussi & peu pres dans les m@mes conditions. J’ ai recueilli aussi, au meis de mars, dans la me&me localite, plusieurs jeunes tiges de Populus alba, vi- vantes, mais paraissant en souffrance et deformees par un gonflement fusiforme de plusieurs pouces de longueur. Ces tumeurs ont produit, du premier au dix d’avril suivant, une quantite considerable de petites mouches qui ne se distin- guent en rien de celles du saule. Les d£pouilles de leurs nymphes ont 1a conformation caracteristigue des premieres et toute la surface de l’Ecorce en est comme entrelardee. Dans ce cas, comme dans le pr&cedent, la couche lieneuse sous-eorticale se trouve alteree et comme cariee, mais iei l’&corce est encore solidement adherente partout. Voiei la description de l’insecte ail& faite sur des individus vivants. g. Long. 2Y.mm. Töte noire, la face souvent d’un brun livide; pu- bescence noirätre, plus longue et plus marqude & la partie posterieure des Joues; palpes d’un gris livide; antennes ou blanches ou de la nuance des palpes, environ de la moitie de la longueur du corps, assez &paisses vers la base, et sensiblement amincies vers le bout, de 15 artieles, ceux du fla- gellum pedicelles, le pelicelle du tiers environ de la longueur du reste, le dernier plus long que le precedent, paraissant form& de deux articles soudös ensemble ou Etroitement unis; dans quelques cas, de 16 articles distinets, mais alors le dernier tres petit; un vertieille de poils blancs, fort longs, mais peu nombreux, orne la partie renfl&ee de chaque article du flagellum. Thorax noir en dessus et sur une partie de la poitrine, le cou, une partie des flancs, la racine des ailes, le metathorax et souvent l’ecusson, eouleur de chair assez mate: pubescence partout noire, celle du dos du mesothorax plus forte sur les cöt&s; un faisceau de poils longs au devant des balanciers. Abdomen oyalaire un peu plus renfle qu’a l’ordinaire, chez les mäles, cou- leur de chair un peu sale, le dos des segments marqu& d’ une tache trans- versale form&ee par des poils noirs de deux especes, les uns courts et &cail- leux, les autres plus longs et formant une bordure surtout sensible sur les cötes; segments du ventre bordes aussi de poils noirs; la pince ou l’armure genitale noirätre et de conformation ordinaire. Pattes greles de longueur moyenne, les hanches et les cuisses noires, les tibias et les tarses d’uu gris plus ou moins clair, surtout & la derniere paire, & reflets soyeux argent6, Fragments entomologiques. 451 l’ extrömit& des tarses un peu plus sombre. Ailes lactdes, a pubescence et frange, blanches, le bord anterieur brunätre, les nervures tres päles ou mieux decolordes, la deuxieme longitudinale droite, A peine inflöchie en arriere vers l’ extr&mite, terminee un peu avant le bout de l’aile; troisieme nervure & peu pres droite avant sa bifurcation, la branche sup£rieure pour- suivant la’möme direetion et sensible jusqu’au bord, 1’ inferieure fortement arquede et dirigee en arriere. A l’aide d’un faible microscope je ne puis pas distinguer de nervure transversale. Balanciers blancs a la base et d’un brun elair au bout, Q. Peu differente du mäle, de möme taille ou un peu plus grande, les plus forts exemplaires de 3mm, Antennes un peu plus courtes que la moitie du corps, ordinairement de couleur moins claire que chez ]’ autre sexe, plus minces au bout qu’a la base, de 15 ou de 16 articles distinets; dans le premier cas le dernier paraissant double. Thorax moins noir en des- sus que chez le mäle ou d’un brun noirätre, sa pubescence, noire, moins forte, formant quatre lignes longitudinales. Abdomen de dimension peu dif- ferente de celle du mäle, les taches noirätres du dos des segments plus obsoletes, la pubescence qui les forme &tant moins abondante; m&mes rap- ports pour les segments du ventre. Dernier article de l’oviscapte jaunätre, de longueur considerable quand il se d&ecouyre tout entier, Ailes comme dans l’autre sexe, un peu moins blanches, les neryures moins decolorees ou meme faiblement rougeätres, pendant la vie. Cette espece & de si nombreux traits de ressamblance avec la (©. albipennis Winnerz, qw'il me parait bien difficille de l’en distinguer: ce- pendant j’hesite & la regarder comme identique, & cause de la difference du genre de vie. de la larve. La C. albipennis que je n’ai pas eu occasion d’observer, habite, selon Mr. Winnerz, les rosettes de Salix alha. Ce söjour ne parait pas r&elamer, au moins par analogie, cette forte armure qui distingue la nymphe de la (©. saliciperda. Ce point sera facilement Eclaire par la comparaison des nymphes. Je ne puis m’ empe£cher de faire remarquer ici, que la conformation de l’extremite c&phalique des nymphes des Cecidomyies gallicoles qui se transforment dans un espace clos, offre un caractere d’une grande impor- tance pour la distinction des especes. La base de la gaine des antennes presente des modifications en rapport avec les diffieultes qu’a & surmonter la nymphe pour se degager, en partie, au moment de l’Eclosion de l’insecte. Ces difficultes variant selon la nature des substances a perforer exigent pour &tre vaincues un instrument approprie A cet usage. 5. Cecidomyia rosaria Loew. Les produetions anormales connues vulgairement sous le nom de roses du Saule, ressemblent, les unes a des roses Epanouies, les autres & leurs boutons. Les premieres se trouvent sur un assez grand nombre d’especes 482 Dr. Giraud: de saule et ont, pour la plupart au moins, le m@me architeete, qui est la €. rosaria Loew et Winn. Chaque rose ne renferme entre les filaments ecailleux de son centre qu’une seule larve qui en est la proprietaire legi- time; mais les nombreuses £cailles foliacees de la peripherie cachent dans leurs plis des larves d’especes diflerentes, qui ne paraissent pas avoir une part immediate a la production de la deformation, mais qui y trouvent les substances propres a les alimenter. Il en est absolument de m&me pour les roses non Epanouies ou en bouton que je n’ai rencontrees jusqu’ici que sur Saliw purpurea. Mr. Bremi a donn& (Nouv. Mem. Soc. helv. IX. planch. 2. f. 23.) une exellente figure de ces boutons et a propose pour l’espece de Cecidomyia dont il avait trouv& les larves abritees entre les feuilles, le nom de ©. strobylina. J’ ai vu aussi ces larves, mais quoique je n’en aie pas obtenu l’insecte, I’ analogie me porte a croire qu’elles ne sont pas dif- ferentes de celles qui vivent, dans les m@mes conditions, sur les roses &pa- nouies de Salix alba, capraea et autres, et qui ont produit les ©. iteophila et heterobia Loew. La larve, cause des deformations, se trouve ici solitaire et tout-a-fait dans les m&mes rapports que celle de ©. rosaria et l’insecte que j’en ai obtenu est identique avec ceux qui me sont Eclos des roses &pa- nouies de Salix alba: c’est bien la ©. rosaria. Les larves de cette espece sont de plus forte taille que celles qui habitent entre les folioles exterieu- res, elles oceupent toujours le point le plus central de la rose et se trou- vent etroitement emboitees par les filaments lamelleux les plus internes et au niveau de leur insertion. Ainsi emmaillotee, la larve passe l’hiver sans se transformer; mais si on &carte une a une les Ecailles protectrices, on voit qn’ elle est plongee, jusqu’ a la poitrine, dans un sac form& d’une pellieule mince, translucide, fixee par le bas au plancher de la rosette. 6. Cecidomyia salicis Schr. Cette espece qui produit des gonflements ligneux sur les rameaux de Salix cinerea, aurita et autres, occasionne des deformations semblables sur Salix purpurca. J’ ai obtenu de ces dernieres, a la fin d’ayril et au com- mencement de mai, un nombre considerable d’ insectes parfaits auxquels 1a description de la C. Salieis Winn. convient sous tous les rapports. Les nymphes sont bien, comme l’indique cet auteur, armees d’une dent a la base de chaque £tui des antennes. Cette armure est cependant beaucoup moins puissante et autrement conform&e qne chez celles de (©. saliciperda. Cette observation demontre que la pr&somption que les galles ligneuses des rameaux de Saliw purpurea sont produites par la Zasioptera argyrostict« Men., n’est pas fondee. Fragments entomologiques. 483 Lasioptera eryngü n. sp. Nigra subsericans, squamis argenteo-albidis, ornata: antennis palpispue brun- neis; abdominis lateribus et ineisuris plus minus carneo-rufis; alis niero-fimbriatis, margine antico albo notato. Long. 3—3Yyıum, Q. D’un noir intense, & aspect un peu veloute. Antennes, au plus, de la longueur de la töte et de la moitie du thorax, tres sensiblement plus minces & 1’ extr&ömite qu’a la base, d’un brun fonc&, rarement d’un brun elair, pendant la vie; ornees de poils gris, courts et assez nombreux; de 47—18 articles contigus, ceux du flagellum un peu plus larges que longs, & l’exception du dernier qui est plus long que large et obtus ou bout. Palpes bruns. T&te un peu plus £troite que le thorax, couverte de poils Ecailleux, courts, couches, d’un blanc argente, formant sur la face deux bandes longitudinales; separees par une ligne noire, extr&mement £troite. Thorax gibbeux, retreci en avant, orne comme la tete de poils £Ecailleux argentes, surtout nombreux, sur les cötes, pres de l’insertion des ailes, for- mant en outre sur le dos, chez les individus perfaitement conserves, deux lienes paralleles, qui disparaissent au moindre frottement: de semblables poils se grouppent sur la poitrine en plaques ou faisceaux argentes. Ecusson entierement couvert d’ecailles.. Abdomen relativement court, assez £pais, noir, les ineisures et les cötes du ventre, pendant la vie, plus ou moins co- lores en rouge de chair: tous les segments ornes sur leur bord post£erieur, d’une bande continue d’&cailles couch&es, argentines; ventre couvert aussi de semblables Ecailles, mais plus irregulierement distribuees: oviscapte mince, tres retractile, ses deux derniers segments d’un jaune grisätre, le premier quelquefois de la m&me couleur. Pattes assez robustes, entierement noires, avec des Ecailles peu nombreuses sur les cuisses et les tibias, un peu plus abondantes sur les hanches. Ailes tres ressemblantes & celles de Z. rubi, un peu plus grandes, a reflet< irises; le bord ant&rieur tres &pais, noir; les deux premieres nervures longitudinales tres rapprochees de lui, la seconde Yatteignant & la jonction des deux tiers internes avec le tiers externe, celle-ci forte et aussi noirätre: bord anterieur margque a la base de quelques Ecailles blanches et d’un point de m&me couleur au lieu d’ineidence de la seconde neryure longitudinale: troisieme nervure decolor&ee, bifurgu& au pre- mier tiers de l’aile: bords posterieur et externe ornes d’une forte frange de poils noirätres; pubescence du disque tres faible. Balanciers noirätres, au milieu, pales ou blancs, & la base et au bout. g'. Antennes conform&es comme chez la femelle, mais un peu plus courtes, de 14—15 articles. Abdomen court, assez Epais, tres peu plus petit que chez l’autre sexe; la pincette genitale et les crochets, petits et noirätres, 484 Dr. Giraud: Apres la mort, la couleur fonciere est tout-a-fait noire: les pattes s’aplatissent en se dessechänt: les &cailles conservent leur belle couleur blanche argentee. Larve. Long. 3mm, Rouge orange, nue, apode, subcylindrique; les deux cxtremites obtuses dans l’immobilit@: 43 segments bien distinets, le premier ou c&phalique paraissant lui- möme divise, marqu& sur le dos d’un point gris: armure buccale noirätre, cornee, formee d’une tige cylindrique assez longue, un peu &trangl&ee en avant, dilatee ou dela de ce point en une petite t@te ou noeud qui porte les deux mandibules en forme de deux petites pointes courtes, tres peu divergentes et libres. Nymphe. La robe de la nymphe est comme celles de la plupart des Cecidomyia. mince et blanche: la gaine des antennes forme, & sa base, un augle aigu, peu saillant, non dentiforme. Tubes respiratoires courts, coniques. Les deformations ou tumeurs occasionnees par cette espece, siegent, souvent en grand nombre, sur les tiges d’ Eryngium campestre L. immedia- tement au dessous de l’insertion des feuilles et en affeetent toute l’&pais- seur; plus rarement elles se trouvent sur la cöte des feuilles basses. Les premieres constituent un gonflement cylindrique ou conique,„ les autres em- pruntent leur forme, un peu aplatie, de la configuration de la cöte qui les porte. Leur substance interieure a l’apparence medullaire; elle loge un nombre variable de larves qui creusent isolement des galeries qu’elles con- duisent jusque pres de la couche &pidermique, avant de se transformer. Les tötes de la plante logent aussi dans le plancher qui porte les graines, de semblables larves et produisent le m&me insecte. J’ai obtenu quelques Eclosions, de galles fraiches, pendant les mois de juillet et d’äoüt: mais le plus grand nombre des larves passe l’hiver et les mouches ne se montrent, en grande quantite, qu’au mois de mai suivant. Agromyza Schineri n. sp. Ovata, nigra, nitida: capite atro, opaco, puncto verticis nitido; alis hyalinis ’ ’ Y) ) ’ ’ segmento nervi quarti secundo, tertio sextuplo breviori; nervo anali vel sexto valde perspicuo. Z®. Long. 2um, Entierement noire. T&te opaque, & l’exception d’un petit espace triangulaire, au devant des ocelles, qui est mediocrement luisant; une rangee de soies, le long de l’orbite interne des yeux, graduellement plus longues en allant de bas en haut, la derniere place sur le vertex: soie des antennes d’un brun obscur. Thorax mediocrement luisant, avec un faible reflet brun grisätre & certains aspects, ses soies noires. Abdomen un peu plus brillant, & poils noirs. Pattes d’un noir peu intense. Ailes hyalines, les nervures noires, la sixieme longitudinale ou neryure anale tres marquee, atteignant presque le bord de l’aile: la nervure transversale, place avant le milieu de l’aile. Balanciers noirätres. Fragments entomologiqnes. 485 Le mäle ne se distingue de la femelle que par la forme acuminde de l’extrömite de l’abdomen. Mon ami Mr. le docteur Schiner, qui a bien voulu, & ma priere, exa- miner avec soin cette espece, en a formul& la diagnose telle que je la re- produis; en ajoutant: elle ne peut @tre comparde qu’avec les trois especes suivantes; A. maura Mgn. A. curvipalpis Zett. et A. morionella Zett. elle sen distingue essentiellement par la nervure anale qui est tres deve- loppee, tandis qu’elle est obsolete, dans les autres. Larve. Long. um, D’un jaune verdätre tres päle, nue, apode, tres lisse, subeylindrigue, un peu att@nuce vers le bout anal: dos du premier segment thoracique marqu& d’une plaque irregullerement triangulaire, cornee, noire, un peu deprimee au centre, ayant, & ses cötes, l’orifice peu distinet des stigmates anterieurs. En dessous, armure buccale noire, plac&e un peu lateralement, formant en avant deux mandibules ou chrochets mobiles sup- portes par une tige cylindrique bifurqu&e en arriere, chaque branche de la bifurcation divisee elle-m&me en deux filets. Sur le segment anal, se mon- trent les stigmates posterieurs, sous forme de petits tubereules roux , tres rapproches. Pupe. Elle a la m&me couleur que la larve et porte comme elle les tubereules stigmatiques; le bord des segments est de plus arme d’une serie de tres petits crochets roux. Galle. (Planche XVII. £. 5.) J’ai trouve les tumeurs ou pseudo-galles, produites par cette Muscide, vers le milieu d’avril, sur les jeunes peupliers blancs (Populus alba) croissant dans plusieurs bas-fonds des rives du Danube et ages de deux a trois ans. Les tumeurs siegeaient sur le dernier jet, habituellement dans les entre-noeuds, tantöt isoldes et tantöt placdes, deux & deux, sur les faces opposees de la tige. Elles ont la forme d’un segment d’ovale allonge, applique contre la tige et ont environ 1—1, cent. de lon- gueur et une Epaisseur moitie moindre pour le moins: leur surface est unie et leur epiderme a la couleur et la fine pubescence du reste de la tige. La substance de ces deformations est homogene, assez tendre, d’un vert jaunätre et d’apparence farineuse. En la detachant avec la lame d’un canif, on s’assure qu’elle siege uniquement dans le liber et que la tige ligneuse et la moelle n’ont subi aucune alteration. Je n’ai jamais trouv@e qu’une larve dans chaque tumeur, quoique la quantit@ de matiere accumulee püt suffire & en alimenter plusieurs. Les larves s’ouyrent, A travers cette masse, une etroite galerie, en cheminant de bas en haut; arrivees au bout superieur, elles font une coupe demi-circulaire dans la couche Epidermique, sans detacher entierement le morceau; puis s’arı@tent en ce point, pour se transformer; toujours abritees par le couyercle. A sa sortie, l’insecte n’a plus qu’a le relever pour &tre libre, laissant sa depoullle derriere lui, sans l’engager dans l’ouverture. Des la fin de mai l’Eclosion commence et se continue jusqu’au milien de juin. Dans les galles observees en automne, je n’ai rencontr& que Bd. XI. Abhandl. 63 486 Dr. Giraud: des larves tr&s jeunes, fort amincies en arriere, sans tache noire sur le premier segment thoracique, et n’ayant pas encore pris tout leur accroissement. J’ai observ& encore, dans les m&mes localites et en m@me temps, des tumeurs analogues quoigne de forme un peu differente, sur les jeunes rameaux de Saliz purpurea (Planche XVII f. 4). Elles siegent habituellement a 1a base d’un tres petit rameau et l’embrassent, en partie ou en totalite; elles sont plus petites que celles du peuplier, leur volume et leur forme sont ceux de la moitie d’un pois, leur surface est souvent marquee de quelques eraillures longitudinales de l’Eepiderme. Le siege de la tumefaction est aussi le liber: les parties sous- jacentes restent intactes. La larve, la pupe et l’insecte ail& sont exactement comme dans l’autre deformation. L’&closion & eu lieu du 15 au 25 mai. Mr. le docteur Schiner a donn&, dans cet ouyrage t. VI. p. 222, la liste des especes du genre Ayromyza dont les moeurs sont connues: elles sont au nombre de 19. Les larves de 17 especes sont mineuses des feuilles; celles des deux autres ont &t& trouv&es dans la mo@lle de Arctium Tappa ou dans les tiges de Carduus nutans et de Centaurea pratensis; mais aucune n’est indigu&e comme produisant des tumeurs galliformes analogues & celles de notre A. Schineri. Je dedie cette espece a l’auteur distingue de la Faune dipterologique d’Autriche, en temoignage de ma gratitude pour la generosite avec laquelle il veut bien m’aider de ses conseils Eclaires. Les parasites de cette espece sont: Sphegigaster pallicornis Spin. et ‚Dachnusa agromyzae m. n. SP. Lonchaea*) lasiophthalma Macg. Chortophyla lasiophthalma Macquart. Suit. a Buff. 2me, part. 329. 22, Je dois encore la determination de cette espece, al’ obligeance de Mr. le docteur Schiner, qui a pu la comparer avec des exemplaires originaux. J’ai lieu de croire que les renseignements que je fournis sur sa maniere de vivre ne sont pas connus, car je n’en trouve aucune mention chez les auteurs. Pendant une promenade faite au Prater, pres de Vienne, au mois de mars, je rencontrai, sur une prairie, un certain nombre d’echantillons, gi- sants & terre, d’une espece de deformation galliforme qui m’etait inconnue. Tous &taient söpares de la plante et perfores sur le cötE d’une ouverture irreguliöre ou plutöt comme dechir6s. Il &tait &vident au premier coup-d’oeil, que cette perforation ne ponyait pas £tre attribu&e a l’inseete qui avait habit& la galle, mais A un animal qui en avait recherche la larve. Je soup- gonnai que le rat des champs, qui abondait en cet endroit, outoutautre animal rapace, etait coupable de cette devastation. Des recherches assidues faites, les jours suivants, dans plusieurs autres localites, me conduisirent enfin a la *) Ce nom generique est adoptE sur l’autorit@ de Mr. Schiner. Selon lui, la m&me espece est deerite, par Mr. de doeteur Loew, sous le nom de Lonchaea aeruginosa. Fragments enlomologiques. 457 connaissance du siege naturel de cette deformation et de la plante qui Ia portait. Cette plante est le Cynodon dactylon Pers. qui eroit en abondance, dans beaucoup d’endroits, aux environs de Vienne. La production anormale a son origine au collet de la plante ou tres rarement sur un point &loigne, le long du trajet d’une tige rempante. Son aspeet rappelle celui d’une tresse & tours tres serres (Planch. XVII. f. 6). Mince ä la base oü elle a la forme d’un cordon, elle produit ensuite un renflement fusiforme plus ou moins comprime, au dela duquel, elle se termine en pointe. La longueur de cette singuliere espece de galle varie de 4—8 centimetres environ, l’&paisseur de la portion basilaire ou du style est a peu pres de 5 millimötres, celle de la portion renflee est souvent de plus du double. La direction varie beaucoup, cependant, il est facile d’en reconnaltre le type normal, Aussitöt apres sa naissance, cette galle se tourne vers laterre et s’y enfonce a une profondeur variable, puis elle change de direction en decerivant une courbe tres pronon- c&e et revient vers la surface du sol qu’elle n’atteint pas tout-a-fait. C’est dans ce dernier trajet que se trouve le renflement dont la cavite renferme une larve ou une pupe. Les tres jeunes galles qui paraissent au mois de jullet ou d’adüt, sont vertes, mais bientöt elles prennent une couleur de paille claire, & l’exception du bout qui reste vert jusqu’a la fin de !’au- tomne. L’organisation de ces produits 'est remarquable. Un long tuyau de substance solide, tres tenace, en forme la charpente: il est, a I’ Exterieur, entierement et tres regulierement couvert de petites feuilles &cailleuses symetriquement imbriquees. En s@parant ces Ecailles avec soin, on met & nu les entre-noeuds qui sont extrömement rapproches les uns des autres et quelquefois jusqu’au nombre de trente & quarante. A l’ötat frais, la sub- stance destindge A nourrir la larve, est tendre et d’aspect medullaire; par le dessechement elle devient assez solide. Larve. Long. 6--7um, D’un blanc faiblement jaunätre. lisse, glabre, apode, subeylindrique, )’ extr&mite c&phalique un peu attenuee, ]’ extr&mite anale obtuse, tres peu plas mince que le milieu du corps: armure buccale noire, les crochets ou mandibules, paralleles, d’&gale longueur, sensiblement courbös, ports par une tige bifurquee, un peu lateralement dirig&e; le point de jonction de ces parties formant une petite saillie on une espece de talon. De chaque cöt& du premier segment thoracique, sont les stigmates anterieurs, bordös d’un feston bilobe, chaque lobe avec cing ou six dig'tations. Stig- mates posterieurs formant, sur le segment anal, deux tubercules noirs, tron- ques et mediocrement distanc&es. Jene distingue pas de pseudopodes. Pupe. Oblongue, d’un roux clair, glabre, assez resistante, 1’ extremite cephaligue un peu deprimde, ruguleuse, formant sur les cötes un pli qui porte l’Eventail des stigmates; le bout anal muni comme chez la larve de deux tubercules tronqu&s, assez distants. Des le 22 avril, I’ insecte a.commence & se montrer; mais son Eclosion a ete surtont abondante, dans les premiers jours de mai. En se degageant, 63 * 488 Dr. Giraud: il n’entraine pas apres lui l’enveloppe de la pupe, il la laisse dans le fond de la cavit&e de la galle et apres l’avoir quittee, il Jui reste encore un certain trajet a faire pour &tre libre. Les mouvements de la mouche sont lents, elle vole peu et semble chercher a ce cacher pendant le jour. Ces habitudes expliquent pourquoi on trouye rarement l’insecte, quoique les galles soient tres abondantes. J’ai obserye l’accouplement des le second ou le troisitme jour de l’ e:losion; il se repete souvent plusieurs fois de suite entre un m&me couple et dure peu de temps. Le mäle, place sur le dos de la femelle, ne fait aucun effort pour allonger ses parties gEnitales et rechercher celles de la femelle: au contraire sont bout anal est retracte et forme une petite cavit6, mais il l’exeite par de petits mouvements de percussion de son abdomen, Jusqu & ce que celle-ci allonge son organe copulateur en le dirigeant en haut, contre la cavit@ du mäle; c’est en ce moment que l’union des sexes a lieu. C’est, sans doute, d’un proc&ede semblable que parle Swammer- dam *), & propos de l’accouplement de la mouche du fromage, quand il dit: „que la femelle allonge la partie qui caracterise son sexe et la fait entrer dans la cavite de la partie externe du mäle et que celui-ci regoit au lieu d’ötre reeu.“ Mr. Leon Dufour**), dans un memoire tres interessant sur l’anatomie et les metamorphoses de la Piophile du jambon (Piophila petasionis) dit a ce sujet que „certainement Swammerdam s’en est laisse imposer par des apparences, car il s’est assur& que le forceps et la verge sont engages dans l’ accouplement, dans |’ oviscapte ou vagin de la femelle.“* Ces deux opinions, en apparence opposees n’ont cependant rien de contra- dictoire et paraissent &egalement vraies; mais elles s’appliquent a des temps diff&rents du mö&me acte. Les paroles de Swammerdam expriment tres bien ce qui se passe lors du rapprochement des sexes: les rapports ulte- rieurs des organes dans la consommation de l’acte se derobent & l’oeil et ne peuvent ötre saisis qu’& l’aide d’une habile dissection, (C’ est ce second temps qui a attire ]’ attention de Mr. Leon Dufour. Depuis la d&couverte de la galle, j’aieu occasion de la rencontrer tres abondamment dans beaucoup d’ endreits, aux environs de Vienne, notamment sur les pelouzes de Brigittenau. Elle n’ est pas rare au jardin botanique. Note. Je termine cette Notice par deux obseryations que je crois nouyelles et qui, & ce titre, meritent d’©tre connues. Cacoxenus indagator Loew. Wien. Ent. Monatschr. II. p. 218 (1858). Mr. le docteur Loew, en decrivant cette espece, fournit sur sa prove- nance, les details suivants, qu’il tient de Mr. le docteur Scholz. *) Swammerdam, Bibl. nat. coll. Acad. V. 490. ) Leon Dufour, Ann. Se. Nat. 3me Ser. I. 365. Zool. 1844. wir Frogmenuts entonwlogiques, 48) „J’ai trouv&, dit ce dernier, le 15 mai, a Domanze, pres d’ Ingrams- dorf, les parois d’une sablonniere formees de pierres mal lices ensemble et perc&es comme un tamis par les trous faits par une ou deux esp£eces d’Apides qui volaient tout autour. J’approchai et je fus bientöt 1ecompen-& par l’ob- servation de petites mouches qui volaient aussi dans le yoisinage et qui penetraient de temps en temps dans ces trous. Le travail ex&cut& par elles ne deyait pas se faire a la häte, car, pendant le temps de mon observation, Je n’en vis sortir aucune. Il n’est pas douteux que le manege de ces mou- ches doit avoir quelques rapports avec l’ &conomie des Apides: malheureuse- ment je ne pus arriver jusqu’ au nid, n’ayant pas les instruments necessaires. Il est interessant pour moi, que cette mouche, abondante dans cet endroit, n’a pas &t@ rencontree (par moi) ailleurs, en Sildsie.“ Les details que je suis en &tat de fournir sur les moeurs de cette muscide, confirment la justesse des pr&somptions exprimees dans cette note. J’ai recueilli, pres de Vienne, au mois de juin, plusieurs nids d’Osmia emarginata Lep. fraichement fermes. En les detachant des cavites des pierres d’un vieux mur ou ils e&taient places „ plusieurs cellules furent endommagees et la matiere mielleuse „ qui les remplissait, mise a nu. Dans deux de ces cellules, je remarquai un certain nombre de tres petites larves qui me parurent appartenir a un Diptere, et pres d’ elles, celle de l’Osmia, aussi tres petite. Je placai ces deux cellules separ&ment dans une boite, afın d’examiner, & loisir, les rapports de ces parasites avec le legitime proprie- taire. Celui-ci perit peu de jours apres , mais les autres larves se conser- verent en bonne sante et consommerent, pendant le courant de l’&ie, a peu p:es, toute la provision mielleuse. Une chose me parut remarquable, c’ est que les matieres excretees par les larves, avaient ä peu pres la couleur Jaune-rougeätre de la substance alimentaire, celle-ci paraissant tres peu modificee par la digestion. "La forme des excr&ments avait aussi quelque chose d’insolite, ils constituaient des filaments fort longs, d’ un diametre assez fort, proportionellement a la taille des larves, et entortilles en paquet presque du volume de la pät&ee alimentaire. Sans paraitre avoir souffert de la secheresse a laquelle elles avaient &t& exposees, ces larves passerent A 1’ etat de pupe, vers le commencement de l’automne, sans cheicher & quitter la cellule ouverte qui les conienait. L’&closion des mouches, au nombre de douze, a eu lieu entre le 20 fevrier et le 20 ayril suivants. Deux ou trois pupes seulement ayaient pe£ri. On voit, par cette observation,, le röle que joue cette petite museide dans les nids de l’Osmia. Elle n’est pas un parasite direct de la larve de celle-ci, e’est-a-dire qu’elle ne s’attaque pas a elle pour en tirer sa nour- riture; mäis elle entraine inevitablement sa perte en s’ emparant de sa pro- vision alimentaire. Peut-&re m&me, les mouvements de plusieurs larves etrangeres suffisent-ils pour inquidter assez celle de l’ Osmia, pour la faire perir de bonne heure. 490 i Dr: Giraud: Mr. Scholz m’a pas indiqu& l’espece d’Apide dont cette mouche visitait les nids, mais les renseignements que donne cet obseryateur me font supposer qu’il s’agissait d’une espece differente de notre Osmia; car les nids que celle-ci construit, sont peu profondement places et ils attirent l’ attention par la couleur des matieres vegetales petries dont its sont formes: eirconstance qui aurait pu fixer ses regards et qu’il n’aurait pas manque de noter. Outre le parasites de l’ordre des Hymenopteres appartenant aux genres Stelis, Oryptus, Leucospis, Monodontomerus, Pteromalus et Eulophus „ les nids d’ OÖ. emarginata sont encore habites par les larves d’ Anthrax sinuata qui, peut-etre, y vivent dans les m&mes conditions que celles des Cacoxenus, ce dont pourtant, je n’ai pu m’assurer, n’ayant eu occasion d’ observer que les nymphes et l’insecte aile. Mr. Laboulbene a donne, dans le cinguieme volume (3m® ser.) des Annales de la Societ@ entomologique de France, pl. 15, une tres bonne figure de ces nymphes si remargquables par les forts piquants dont sont armees leurs extr@emites. Aux indications fournies par cet auteur, il ne parait pas Jouteux que c’est dans les nids de Chalicodoma muraria qu’il les a rencontrees et ou elles se montrent assez frequemment, comme j’ai eu occasion de m’en assurer, par l’Eclosion du Diptere. Les nids de cette espece d’ OÖsmie sont faits d’un mortier tr&s dur; ceux de l’Osmie, ©marginde sont, au contraire, construits de matieres vegetales machees et petries, qui en se dessechant prennent l’aspect de la bouse de vache, mais qui n’acquierent pas une bien grande consistance. Cependant |’ armure de la nymphe destinee a vainere des difficultes si differentes, est la m&me, dans les deux cas, et l’insecte parfait est identique. Ortalis connexa Fabr. Ortalis connexa Meigen. Dipt. V. 270. 7. Ce joli Diptere frequente, comme on le sait, & peu pres exclusivement les plantes de Vincetowicum offieinale Mönch. (Asclepias vincetoxieum L.) Ce söjour de predilection devait naturellement porter & croire que c’etait dans cette plante qu’il fallait chercher ses premiers Etats. Je soupgonnai que les larves qui habitent, en assez grand nombre, les siligues ou les fruits de la plante et qui en devastent l’interieur, etaient celles de cette Ortalis; mais l’observation du d&eveloppement de l’insecte parfait pouyait seule en donner la preuve. Deux annees de suite, j’ai tente inutilement d’ obtenir cette transformation: mais j’ai &t& plus heureux la troisiöme, et j’ai eu la satisfaction de voir l’Eclosion de plusieurs individus de l’insecte si vivement desire. L’accroissement de la larve est, en general, termine, vers le milieu du mois de juillet. A cette &poque on commence & rencontrer des siliques deja perfor&es sur le cöte par les larves qui abandonnent ce sejour, pour se laisser tomber ä& terre, ou elles s’enfoncent peu profondement et oü elles l’ragments entomologiques. 491 se transforment rapidement en pupe. Les siliques habitdes par un nombre variable de petites larves d’un blane-jaunätre se font en g&ncral remarquer a leur grosseur: elles sont plus gonflces qu’a l’&tat normal et, assez souvent aussi, plus vivement colordces en rouge ou en rouge-violtätre. Celles que j’ai recueillies, a cette Epoque, ont Ete plac&es dans un vase rempli de terre qui a et@ maintenue humide par l’arrosement. Vers le commencement du mois d’aoüt, les larves s’etaient enfouies et avaient passe a l’&tat de pupe: un tres petit nombre s’ctait transforme, a la surface de la terre. Malgr& tous mes soins, la tres grande majorit& de ces pupes a encore peri, trois seulement sont restees saines et ont produit l’insecte, A la fin de mai. III. Description d’un Coleoptere nouveau du genre Sibynes. Sibynes gallicolus n. sp. Ovatus, niger, dense squamosus: squamis subtus albido-_riseis, supra aureo- cupreis; thoracis lateribus lineaque media pallidioribus vel metallico- griseis; elytris fascia indeterminata longitudinali, alteraque breviori ad suturam arcuata, griseo - lutescentibus vel virescentibus, ornatis? antennis rostrique apice ferrugineis.- Long. 23, — 3um, Tete petite, convexe, couyerte d’ecailles d’un cuivreux dore; rostre au moins aussi long ou plus long, selon les sexes, que la töte et le thorax reunis, m@diocremeut arque, assez robuste, tr&s peu att@nue au bout, Ecailleux comme la t&te, en arriere de l’insertion des antennes, nu et lisse vers |’ ex- tremite qui est plus ou moins ferrugineuse; antennes pubescentes , entiere- ment ferrugineuses ou avec la massue faiblement assombrie. Thorax sub- convexe, plus large qne long, retreci en avant, faiblement bisinu& A la base, sub-arrondi sur les cöt@es, tronqu& droit en avant, son bord preced& d’une constrietion ou ligne enfoncee, un peu plus forte sur les cöt@es qu’au centre, densement couvert d’£cailles brillantes, d’un cuivreux dore sur le disque, plus päles ou grises sur les cöt&s ou elles forment des bandes laterales; le disque vu de biais, a certain jour, paraissant unicolore, regarde d’en haut, montrant au milieu, une bande plus claire, plus etroite en avant qu’en arriere. Eeusson petit, a €cailles päles. Elytres un peu plus larges et & peu pres deux fois aussi longues que le thorax, faiblement sinudes a la base, separement arrondies au bout, richement rey&tues d’&cailles d’un euivreux dore et d’antres d’un gris jaunätre ou quelquefois un peu verdätre: les premieres occupant les deux tiers ou les trois quarts anterieurs du disque et se terminant en arriere, en d@crivant une ligne semi-circulaire, et couyrant en outre le bord externe dans toute sa longueur; les secondes formant, sur chaque Elytre, une bandemal determinee, commencant aux Epaules, s’agrandissant 492 Dr. Giraud: en arriere et arrivant jusqu’& la suture, au deyant du bout apical. Des &cailles de m&me nuance forment, en outre, deux trainees ou petites bandes, tantöt tres &troites tantöt plus larges, inserites dans la portion d’un cuivreux dore du disque, et se r&unissant en arriere, vers le milieu des Elytres. Tel. est le dessin normal que l’on trouve chez le plus grand nombre des individus; mais il est des cas ou il est moins nettement exprime; les Ecailles päles s’eten- dent d’avantage, celles d’un cuivreux dor& sont moins nombreuses; mais on peut toujours en rattacher la distribution au type. Ces dernieres forment alors une tache allongee & la base de la suture, un arc A convexite posterieure au delä du milieu des Elytres et une ceinture le long du bord externe. En enlevant les &cailles, on d&couyre des stries ötroites, superficielles, tres r&g&u- lieres, söpardes par des intervalles assez larges, planes et finement chagrines. Ecailles du pygidion d’un roux cuivreux. Dessous du corps reve&tu d’ecailles d’un gris blanchätre, quelquefois d’un gris de plomb ou avec une faible nuance rousse. Pattes mediocres, leurs &cailles comme les precedentes, noires entierement, ou avec les tarses tirant quelquefois vers le roussätre; cuisses un peu en massue, mutiques. Cette espece comparde aux especes suivantes avec lesquelles elle a le plus de ressemblance, differe des unes et des autres. Sibymes primitus Hst. est plus petit, sa longueur atteint & peine 2% millim. La base de ses &lytres est marquee d’une täche unique, d’un brun fonc£. S. arenariae Steph. a les Ecailles generalement blanchätres, le disque du thorax uniformement brun et une seule tache suturale de cette couleur sur les &lytres; les tibias et les tarses sont testaces. Ces caracteres ne con- viennent pas & notre espece. S. attalicus Schh. a la möme taille que S. gallicolus et est orne comme lui d’&cailles d’un cuivreux dore, mais il en differe par plusieurs traits. Le rostre parait glus court, il est & peine de la longueur de la tete et du thorax et de plus, il est subitement attenue au bout. Les Ecailles du dessous du corps sont d’un blanc de neige (niveis). Les Elytres sont, dit Schönherr, „squamositate densa pallida et aureo-micante sublineatim vestita“ : ces paroles n’expriment pas le dessin que nous avons decrit. S. silenes Perris dont on trouve la diagnose (Ann, Soc. Ent. 1855. Bullet. p. 78), et dont la larve vit dans les fruits de Silene pratensis, parait &tre plus voisin de S. attalicus que de S. gallicolus, et n’est peut- &tre pes suffisamment distinet de la premiere espece. Le savant auteur de fa Fauna Austriaca, Mr. le Direeteur Louis Redtenbacher, & qui ja! communigu& une serie d’exemplaires, a eu l’obli- geance de les soumetre & un examen eritique, et dans une note qu’il nı'a amicalement communiquee, il me dit, quil regarde cette espece comme nou- velle, et ajoute, qu’en raison du dessin particulier des elytres, elle se place entre S. primitus Hst. et $. arenariae Steph. Appuye sur une autorite si Fragments entomologiqnes 493 competente, je n’hesite pas a Signaler, cette espece, d’autant mieux que les renseignements que je puis donner sur ses moeurs m£ritent d’&tre connus. Larve. Long. 4—5"m, Apode, subeylindrique, d’un blanc jaunätre ; tete Ecailleuse, petite, obovale, peu &paisse, d’un roux tres clair; mandi- bules fortes, courtes, tridentees; chaperon quadrilatere, transversal ou plus large que long; labre tres petit, menton peu saillant. De chaque cöt& de le tete, tres pres de la base des mandibules, un tres petit point roux, arrondi, un peu saillant, paraissant reprösenter les yeux. T&te en partie retractile sous le premier segment. Cette espece produit, sur les tiges de Silene otites Sm. des gonflemens ou tumeurs ayant quatre a cing fois l’Epaisseur des parties restdes saines et quelquefois d’avantage (Planche XVII. f. 7). Ces excroissances sont ordinai- rement plus longues que larges et leurs extremites se terminent brusque- ment. Elles comprennent toute l’£paisseur de la tige et ont une conforma- tion reguliere; leur epiderme ne parait pas altere et a la couleur verte ou rougeätre du reste de la plante. En y fesant une coupe, on remarque que les parois de la tige sont Ecart&es par un depöt assez abondant de sub- stance medullaire. C’est au milieu de cette substance que se trouve la larve de l’insecte assez souvent seule, quelquefois au nombre de deux ou trois, selon le volume de la tumeur, mais ordinairement sans communication, au moins dans les premier temps. Quand elle a pris tout son accroissement, elle se trouve au milieu d’une cavite assez grande, mais qui n’a rien de regu- lier; elle attaque ensuite les parois exterieures de la tumeur et y pratique un trou par lequel elle sort pour se rendre ä terre et s’y enfoncer a peu de profondeur. Elle s’y construit une cocon cylindrique, deux fois aussi long que semblerait l’exiger la taille de l’inseete; sa paroi interne est lisse; parche- minee: & l’exterieur il est couvert d’une couche de terre adherente. J’ai observ@ quelques cas de transformation de l’insecte, dans la galle m&me; mais cela n’a lieu qu’accidentellement. Le dessechement de ces galles, conservees dans mon cabinet, avait rendu leur perforation impossible et la larve &tait restee prisonniere. Les excroissances se montrent de bonne heure, au printemps; la larve les abandonne des la fin de juin ou au commencement de juillet et l’insecte parfait parait environ trois semaines apres. J’ ai rencontre, au mois de mai, sur Silene nutans, une autre defor- mation, ayant la forme d’ un fuseau, mais de structure semblable a celle de la precedente. Je presume qu’ elle est produite aussi par une espece de Sy- bynes; mais quand je la visitai de nouveau pour la recueillir, le 22% juin, il etait trop tard, la larve l’avait abandonne. Bd X]. Abhandl. 64 494 Fig. 1. Fig. 1a. Fig. 2. Fig. 2a. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Ei. Dr. Giraud: Fragments entomologiques. Explication des Figures de la Planche XVM. Galles de Cecidomyia cerris Koll. sur une feuille de Quercus cer- ris: la feuille vue en dessous et repli6ee au bout pour montrer la saillie des galles, & sa face superieure. Une galle un peu grossie, vue de profil. Galle de Cecıdomyia circinans Giraud, sur une feuille de Quercus cerris: la feuille vue en dessous et repliee au bout pour montrer le point par lequel l’insecte se degage, en dessus. Une galle coupee horizontalement,, fesant voir la galerie habitde par la larve. Deformation d’un rameau de Salix purpurea produite par Ceci- domyia salicina Schrank: les feuilles correspondantes aux bour- geons habites sont tombe6es, leurs coussinets (pulvini) sont tumefies, Tumeur galliforme sur un rameau de Saliw purpurea, produite par Agromyza Schineri Giraud. Tumeurs produites par le m&me Diptere, sur un rameau de Popu- lus alba. Deux galles de Lonchaea lasiophthalma M acq. sur Oynodon dactylon. Tumeurs produites par Sibynes gallicolus Giraud, sur une tige de Silene otites. u Vorläufiger Bericht über die während der Weltumseglung der k. k. Fregatte Novara gesammelten Crustaceen. Von Dr. Cam. Heller. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. December 1861. Nachdem wir bereits über die reichliche Ausbeute aus den Klassen der Säugethiere, Reptilien, Fische und Arachniden durch die Mittheilungen von Fitzinger, Kner und Bökh in Kenntniss gesetzt wurden, will ich nun in gleicher Weise eine allgemeine Uebersicht über die Crustaceen hier folgen lassen. Zu diesem Ende habe ich in der beifolgenden Tabelle eine über- sichtliche Zusammenstellung der Arten nach ihren Hauptgruppen und Fund- orten gemacht. 3 S S S S | Se nenn]; Se ea | S S S z & SEES 2 =] Z S S S 2 S SiS S 3 = SI Ss > S SI B® ö n Gibraltar R 1 4 e 4 A 3 Madeira....... 4 s 5 5 2 3 Rio-Janeiro . . .» 21 HE 3 4 : 4 31 Ste Baule 1 9 2 8 3 14 Cap PT IDE . 9 e e 7 1 6 23 Geyloner: Hasen: 47 & 8 2 2 34 Madras . SR 33 7 2 £ 2 4% Nieobaren : . ... 79 33 5 4 2 ä 3.0193 Singapore . . . - 4 5 2 1 1 3 Java ARD 7 1A 9% 3 16 Manlalr sssytal. 3 R 4 5 1 1 6 Hongkong. . . . ) 1 2 . 1 43 Schanshai. .. .| 14 3 5 17 Pumpeb ses 3 1 - . 4 Sydneyasılan. na 16 4 4 |. 5 {| 97 Aukland 47 k 8 9 3 34 Daitieen- 50 24 6 3 1 A 81 Chun ar San 9 u a Sa? 16 496 | Dr. Heller: Aus dieser Tabelle ersicht man, dass hauptsächlich die Decapoden und unter ihnen vorzugsweise die Brachyuren zahlreich vertreten sind. Darunter finden sich wieder aus der Familie der Oxyrrhyncha 8 Arten, aus der Familie der Cancroideas 113, aus jener der Grapsoidea 150, sowie aus der Familie der Oxystomata 20 Arten. Die Anomuren und Macrouren stellen ebenfalls ein nicht unbedeuten- des Contingent mit 125 Arten, grösstentheils Bernhardinerkrebse von den Nicobaren und Taiti. Unter den Macrouren ist eine schöne Palinurusart von St. Paul besonders hervorzuheben; sie nähert sich durch die Sceulptur des Cephalothorax dem Palinurus Lalandii vom Cap, unterscheidet sich jedoch durch die grösstentheils nackte, glatte Hinterhälfte der Abdominalsegmente von ihm. er Eu x Die Stomapoden zeigen gleichfalls mehrere interessante Formen, darunter den von White bsschriebenen Gonodactylus trispinosus mit dreizackiger Stirnplatte von Aukland, ferner eine neue Art von ‚Pseudosquilla aus Taiti. Letztere ist ausgezeichnet durch den Besitz eines grossen runden schwarzen Augenfleckes beiderseits am Rückenschilde, durch eine vorn abgerundete - Stirnplatte, sowie durch die bedeutende Länge des letzten Schwanzstachels im Verhältnisse zu der nach innen liegenden kürzern ovalen Platte. Als wahren Cosmopoliten begegnen wir auch wieder unsern Gonodactylus chiragra aus dem Mittelmeere auf den Nicobaren und Taiti. Aus der Ordnung der Isopoden sind folgende Arten neu: Jdotaea nitida von St. Paul, COleantis gramulosa von St. Paul. Spherillo Danae von Aukland, Porcellio interruptus von Chili, Livoneca ornata von Sambelong. Cirolana rugicauda von St. Paul, Aega basalis von Nankauri, Sphaeroma tristis Nankauri und S. Stimpsoni Cap. — Eine auf St. Paul häufig vorkom- mende Porcellioart ist von unserem einheimischen .P. seaber wenig verschieden. Auch liegen Exemplare von Sphaeroma perforata Edw. vor, an denen ich Gelegenheit hatte, die interessante Beobachtung zu machen, dass die männ- lichen und weiblichen Individuen derselben Art in ihrer äussern Form be- deutende Verschiedenheiten zeigen. Die Weibchen von S, perforata haben nämlich sämmtlich am Hinterende des letzten Abdominalsegmentes einen Einschnitt, der sich nach vorn hin zu einer runden, kreisförmigen Oeffnung erweitert. Die Männchen, im allgemeinen Habitus und in der Färbung mit Jenen übereinstimmend, sind etwas kleiner, der hintere Zahnfortsatz am 7. Thoraxsegmente ist kürzer und der Einschnitt des letzten Abdominal- segmentes erweitert sich nicht nach vorn, dagegen sind die seitlichen Ränder der Fissur stark aufwärts gekrümmt. Die Beschreibung M. Edward’s von S. perforata ist demnach bloss nach weiblichen Exemplaren entworfen. Im Anhange werden die kurzen Diagnosen der schon oben auf- geführten neuen Arten aus der Ordnung der Stoma- und Isopoden bei- gefügt. Ein ausführlicheres Verzeichniss werde ich baldmogıienst vorzu- legen, mich bestreben. Bericht über Grustaceen. 497 Pseudosquilla oculata nov. — Segmentum antennale antice rotun- datum, supra planum, postice truncatum. Carapax laevis, valde convexus. Clypeus cephalicus anterius angustior, angulis obtusis, in superficie utringue macula rotunda, nigra ornatus. Abdominis segmentum posticum spinis duabus mobilibus armatum, spina ultima appendicis longiori quam lamina interna ovali. Long. 20°. — Taiti. Jdotaea nitida nov. — Elongata, elliptica, supra paulo convexa, angulis lateralibus segmenti thoracis primi brevissimis obtusis, epimeris angustis. Caput transversum, antennae mediocres, segmentum thoracis tertium attin- gentes, antennulae brevissimae. Abdomen anguste oblongum, biartienlatum, articulo secundo versus basin utringue incisura notato, extremitate medio paulo sinuato, angulis lateralibus obtusis. Pedes infra parce hirsuti. Longit. 4“. — St. Paul. Cleantis granulosa nov. — C. lineari affinis, sed superficies minute granulosa. Longit. 1. — St. Paul. Sipherillo Danae nov. — Corpus valde convexum, confertim granu- latum ; caput transversum, postice paulo sinuatum. Segmentum thoracis anticum majus ceteris. Abdomen extremitate rotundatum. Appendices cau- dales externae fere triangulares, ramo interno brevi, conico, solummodo supra conspicuo. Antennae dimidium segmenti secundi thoracis attingentes. Long. 4‘. — Aukland. Porcellio interruptus n. — Frontis processus intermedius vix distinctus, lobi laterales prominentes, rotundati. Segmenta thoracis quatuor anteriora angusta, insequentibus a quinto incipiente subito valde dilatatis. Segmentum abdominis ultimum triangulatum. Superficies minutissime granulata. Longit. 62, Chili. Livoneca ornata n. — Corpus latum, parce convexum, asymmetricum. Primum thoracis segmentum fere triplo latius quam caput, antice excavatum, angulis lateralibus brevibus, obtusis. Segmentum abdominis ultimum trigonum, postice angulatum, stylos caudales longe superans. Color brunescens, angulis segmentorum thoracis et abdominis lateralibus albo maculatis. Longit. 10°. — Sambelong. Cirolana rugicauda n. — C. sculptae affinis, sed margines postici segmentorum thoracis et abdominis non denticulati, segmento ultimo abdo- minali rugoso et pubescente. Caput sat latum, postice truncatum. Antennae caput paulo superantes. Segmentum abdominis ultimum trigonum, extremitate acuta. Styli caudales abdomine paulo longiores. Superficies punctata. Longit. e. — St. Paul. Aega basalis n. — Corpus nudum; caput triangulare, antice truncatum, oculis rotundis, prominulis. Antennulae caput postice paulo superantes. articulus primus ceteris multo major. Antennae segmentum thoracis tertium attingunt. Abdomen tlorace subito angustius, articulo sexto subtriangulato. 498 Dr. Heller: Bericht über. Crustaceen. Appendices caudales abdomen superantes, lamina interna longiore et latiore. Long. 5. — Nankuari. 'Sphaeroma tristis n. — Sph. marginatae affinis. Corpus granulatum, granulis ad segmenta thoracis duas series transversas formantibus; articulo ultimo abdominis subtriangulato, apice obtuso, in superficie uti in praecedente tuberculis duobus majoribus medianis notato. Appendices caudales abdomine multo longiores, exteriore majore et ad marginem 8—9 dentibus acutis armato. Longit. 4. — Nankauri. Sphaeroma Stimpsoni n. — Corpus parce convexum, sat latum, minu- tissime granulatum, granulis confluentibus. Caput prominentiis quatuor obsoletis superne inter oculos ornatum. Antennularum articulus primus antrorsum mar- ginatus, antennae segmentum thoracis secundum superantes. Segmentum thoracis primum ceteris paulo longius, anguli laterales acuminati, supra oculos prominentes. Margo segnienti septimi posterior in processum productus conicum. Abdomen tuberculis duobus supra instructum, segmento caucali triangulato, supra multum convexo, lineis duabus longitudinalibus medianis 'ornato, apice acuto, carinato. Appendices laterales vix abdomen superantes. Longit. 5. — Cap. ————e SO —— ms a . ” N /iner HOLM /ır INT ORBEE LA ) A} a e m 5 Verhan ö der Ai REDE. B0£ Vu. WA ige her L Vretretct ste Hl Geseltsehs Al Kertel ISOV. . Meindachner Ophtopsila SATSLL, eine ene Ophiurs ans dem adrıatischen, Heere. Fit, au Ynst » .battinger Wien re eg Tab NVH D* Giraud: Kragments Gesellsch \/ Band /867 p ntomologtg tes, Kirn ach Hnsto A. Dartinaer. Wien na dı IR Erz 3 Hr Bar Rs: